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Bücherfreundin
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 537 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Marie Benedict widmet sich in ihrem neusten Roman "Die einzige Frau im Raum" der Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr. Zunächst wird sie Schauspielerin am Theater in Wien, wo sie den älteren Waffenhändler Franz Mandl kennenlernt. Kurze Zeit später heiratet sie ihn und gibt (zunächst) ihre Schauspielkarriere auf. Doch die Ehe wird nicht glücklich, denn ihr Mann ist sehr eifersüchtig und will Hedy nur als schmückendes Beiwerk präsentieren. Hedy lernt dadurch eine Reihe von berühmten und einflußreichen Männer kennen.

Als es Hedy in ihrer lieblosen Ehe nicht mehr aushält, gelingt ihr doch noch die Flucht nach Hollywood, wo sie wieder als Schauspielerin durchstarten möchte.
Gleichzeitig entwickelt sie als Erfinderin eine Funkfernsteuerung für Torpedos, die im späteren 2. Weltkrieg eingesetzt wurde. Zu Gute kam ihr, dass sie in ihrer Ehe mit Franz Mandl als unterschätzte Frau Zugang zu geheimen Informationen hatte. Dort hat sie einiges über die Grundlagen erfahren können.

Die Autorin konzentriert sich in ihrem Buch auf die 30 ger Jahre bis ca. 1942. Damit beschäftigt sie sich intensiv und ausführlich mit Lamarrs erster Ehe und ihre Anfänge in Hollywood. Ihre Erfindung wird dabei nur am Rande und relativ kurz behandelt, was ich irgendwie etwas schade finde. Trotzdem war es spannend zu lesen, wie sich Hedy Lamarr gegen die Vorurteile der damaligen Zeit durchgesetzt hat und für ihre eigenen Ziele gekämpft hat. Vielleicht hätte man einen längeren Zeitraum ihres Lebens abbilden können und gerade den ersten Teil ein wenig straffen können. Trotzdem war es für mich ein lesenswertes und interessantes Buch.

Bewertung vom 26.07.2023
Die unglaubliche Grace Adams
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams


sehr gut

Das Leben von Grace Adams gleicht mit Mitte 40 einem ziemlichen Chaos. Sie und ihr Mann Ben haben sich getrennt und ihre 16 jährige Tochter Lotte hat den Kontakt zu ihr abgebrochen. Lotte steckt mitten in der Pubertät, so dass sie selber mit sich und ihrem Leben recht unzufrieden ist. Doch Grace will an Lottes Geburtstag ihr unbedingt einen Kuchen vorbeibringen, auch wenn an dem Tag nahezu alles schief geht, was nur schief gehen kann.

Doch im Laufe der Geschichte erfährt der Leser in wechselnden Zeitebenen nach und nach mehr aus Grace Leben und wie es zu diesem großen Chaos gekommen ist. Die Familie hat einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften, den alle auf ihre eigene Art zu verarbeiten versuchen. Dadurch werden so manche Entscheidungen und Situationen von Grace verständlicher.

Fran Littlewood hat mit "Die unglaubliche Grace Adams" einen emotionalen und interessanten Roman vorgelegt, der eine moderne Frau porträtiert die allen Anforderungen ihres Lebens gerecht werden will und sich dabei fast selber vergisst. Trotzdem konnte ich mich gut in Grace hineinversetzen, was auch der flüssige Schreibstil gut unterstrichen hat. Das Buch hat bei mir verschiedene Emotionen hervorgerufen, denn ich fand Grace Leben spannend und habe zeitweise mit ihr mit gelitten.

Bewertung vom 25.07.2023
Sylt oder Süßes
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder Süßes


sehr gut

Die Hotelmanagerin Doreen Grüning ist sehr strukturiert und sehr diszipliniert und hat damit auch Erfolg im Job. Jetzt hofft sie auf eine neue Jobherausforderung in New York und Dubai, aber stattdessen soll sie einen Campingplatz auf Sylt in ein Luxusobjekt verwandeln. Das Problem ist nur, dass die bisherigen Camper und Sylter von den Plänen noch nichts erfahren sollen.

Doch Doreen muss sich schnell eines besseres belehren lassen. Die pfiffigen Bewohner haben so ihre ganz eigenen Pläne und wollen Doreen mal zeigen, wie lebenswert das Leben abseits von strenger Disziplin, Diäten und Kontrollzwang sein kann. Eine Zeit lang lässt sie sich darauf ein und genießt das "neue" Leben, aber als nicht nur der berufliche Plan zu scheitern droht, sondern auch ihre Klamotten nicht mehr wie üblich passen, will Doreen zurück in ihr altes und strukturiertes Leben. Doch wird Doreen da wirklich glücklich werden oder hat sie endlich ihre Lebensfreude zurückgewonnen.

Claudia Thesenfitz legt mit "Sylt oder Süßes" wieder ein Wohlfühlroman vor, der einen nach Sylt entführt. Da Doreen mitten im Leben steht und ihre Karriere an erster Stelle stellt, kann man sich recht gut mit ihr identifizieren. Aber manchmal braucht es einen kleinen Anstoß von außen, um sich aus seiner Wohlfühlzone zu wagen und neue Wege zu gehen. Ich habe Doreen gerne auf ihren Weg begleitet und habe mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 19.07.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


sehr gut

Lexi reist mit 5 Freundinnen auf eine kleine griechische Insel, um dort ihren Junggesellinnenabschied ausgiebig zu feiern. Alle Frauen kennen sich unterschiedlich lange und es verbindet jede von ihnen etwas anderes mit Lexi.

Doch der so scheinbar perfekte Partyurlaub bekommt nach und nach Risse, als der Alkohol kräftig fließt und die Mädels langsam ihre zur Schau gestellte perfekte Fassade fallen lassen. Jede hat ein Geheimnis, was u.a. auch das Verhältnis zu Lexi dauerhaft stören könnte oder ihre eigenen Beweggründe, an dem Kurzurlaub teilzunehmen. Der Urlaub und die Konflikte miteinanderspitzen sich immer weiter zu und schließlich gibt es noch eine Leiche. Nahezu jede hätte ein gutes Motiv für den Mord gehabt, aber wer ist wirklich die Täterin?

Lucy Clarke legt mit "One of the girls" einen spannenden Roman vor, der seine Spannung erst nach und nach aufbaut. Die (echten) Beziehungen und die Geheimnisse zwischen den Frauen kommen erst im Laufe des Buches ans Licht, so dass der Leser lange Zeit im dunkeln tappt, wer die Leiche und vor allem der Täter sein könnte. Auch das Ende kam für mich überraschend, aber trotzdem fand ich die Geschichte sehr gelungen und lesenswert.

Bewertung vom 17.07.2023
Solange wir leben
Safier, David

Solange wir leben


sehr gut

David Safier erzählt in seinem neuen Roman „Solange wie leben“ beeindruckend und mitfühlend die Lebens- und Liebesgeschichte seiner Eltern, vom Kennenlernen bis zum Tod des Vaters Ende der 90ger Jahren.
Als sich Joschi und Waltraudt sich kennenlernen, stehen die Chancen für eine lebenslange glückliche Beziehung nicht wirklich gut. Joschi ist Jude und hat schon einige Jobs ausgeübt und aufgrund der Nazizeit nach Palästina geflüchtet. Waltraudt dagegen ist nicht-jüdisch und kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Als die beiden das 1. Mal aufeinandertreffen, ist sie 20 Jahre jünger als ihr späterer Mann und Witwe eines kleinen Kindes. Trotzdem verlieben sie sich ineinander und heiraten und bauen sich ein gemeinsames Leben in Bremen auf. In der Nachkriegszeit ist die keine wirklich einfache Kombination in Deutschland, aber trotz aller Höhen und Tiefen halten die beiden fest zusammen und meistern alle Tücken des Lebens.
David Safier schafft es in seinem Roman einfühlsam seine Familiengeschichte ein „Denkmal“ zu setzen, dass auch ein ebenso starkes und beeindruckendes Zeugnis der damaligen schwierigen Zeit in Deutschland abgibt. Ein Roman, der berührt und einen nachdenklich zurücklässt. Sicher keine „leichte Kost“ für zwischendurch, aber alles in allem ein sehr lesenswertes Buch.

Bewertung vom 17.07.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


sehr gut

Tildas Leben ist strikt durchgetaktet, damit sie alles unter einen Hut bekommt. Zum einen studiert sie Mathematik, dann jobbt sie noch an der Supermarktkasse und schließlich kümmert sie sich liebevoll um ihre kleine Schwester Ida. Ihre alkoholkranke Mutter ist ihr dabei keine Stütze - ganz im Gegenteil braucht auch sie häufiger Tildas Hilfe. Dann bekommt sie die Chance für die Promotion nach Berlin zu gehen, aber kann sie ihre Familie wirklich allein zurücklassen?

Zum Ausgleich für ihren Stress schwimmt Tilda so oft wie möglich 22 Bahnen. Eines Tages trifft sie dabei auf Victor, dem älteren Bruder eines verstorbenen Freundes. Auch er schwimmt immer seine 22 Bahnen und Tilda muss auch hier lernen mit der Vergangenheit umzugehen.

Carolin Wahl legt mit „22 Bahnen“ ein tolles Debüt um eine starke Frau vor, die sich schon in jungen Jahren sehr um ihre Familie kümmern muss und dabei fast ihr eigenes Leben aus den Augen verliert. Der Roman zeigt recht gut, dass man sich auch in jungen Jahren sehr verantwortungsvoll und liebevoll um seine Familie kümmern kann, auch wenn es nicht immer leicht ist. Tilda ist ein gutes Beispiel dafür, das man auch trotz schwierigen „Startbedingungen“ trotzdem seinen eigenen Weg in ein glückliches und besseres Leben finden kann. Besonders gut gefallen, hat mir das liebevolle Verhältnis zwischen den beiden Schwestern, die aufgrund ihrer schwerer Kindheit ein besonders inniges Band zueinander haben.

Bewertung vom 16.07.2023
Wenn Worte Töten: Hawthorne Ermittelt

Wenn Worte Töten: Hawthorne Ermittelt


sehr gut

Eigentlich ist der Privatdetektiv Daniel Hawthorne mit seinem "Assistent" Anthony Horowitz als Gast zu einem Literaturfestival eingeladen, wo er in kleiner Runde seinen neusten Roman promoten soll. Allerdings wird aus der Fiktion schnell Realität als der Mäzen des Festivals ermordert wird.

Hawthorne und Horowitz werden schnell von der örtlichen Polizei in die Ermittlungsarbeit eingebunden, da sie dafür mit ihrem beruflichen Hintergrund quasi die Profis sind.

Nicht nur die anderen Mitglieder des Festivals hätten ein Motiv für den Mord, sondern auch zwischen den Inselbewohnern herrscht wegen einer Stromtrasse großer Streit. Somit gibt es genügend Verdächtige, aber erst nach einem weiteren Mord finden die beiden den entscheidenden Hinweis auf den Mörder.

Anthony Horowitz beschreibt in "Wenn Wörter töten" quasi seine eigene Detektivarbeit, was ihm recht geschickt und spannend gelingt. Auch wenn es der 3. Fall einer Serie ist, bin ich gut in die Geschichte gekommen. Wegen den kleinen Puzzelteilchen und falschen Fährten bleibt es für den Leser bis Schluss spannend. Die beiden ungleichen Männer erinnern mich  ein wenig an Sherlock Holmes oder Hercule Poirot. Daher könnte es für Liebhaber englischer Detektivgeschichten der richtiger Lesestoff sein.

Bewertung vom 12.07.2023
Ausgerechnet Liebe (Die kleine Burg in Irland 1)
Holmgren, Hanna

Ausgerechnet Liebe (Die kleine Burg in Irland 1)


ausgezeichnet

Nachdem Laura ihren Reisebürojob verloren hat, kommt ihr das Angebot von ihrem Bruder seine gekaufte Burg den letzten Feinschliff für eine Vermietung zu geben gerade recht. Allerdings hat sie eine falsche Vorstellung, was sie tatsächlich in Irland erwarten wird. Angekommen in dem kleinen irischen abgelegenen Dorf, muss sie feststellen dass die Burg mehr eine Ruine ist und es gibt auch nur kaltes Wasser zum Duschen. Auch mit den Handwerkern hat sie zu Beginn ihre Probleme, denn sie halten sich einfach nicht an zeitliche Absprachen. Außerdem gibt es da noch ihren attraktiven Nachbarn Jack, mit denen sie mehr als einmal aneinander gerät. Doch nach und nach gewöhnt sich Laura mehr an ihr neues Leben und auch mit den Dorfbewohnern freundet sie sich so langsam an.

Hanna Holmgren hat mit „Ausgerecht Liebe – die kleine Burg in Irland“ wieder einen schönen und lesenswerten Wohlfühlroman vorgelegt, der einen mit den bildhaften Landschaftsbeschreibungen einen direkt nach Irland entführt. Laura und Jack kommen sympathisch mit ihren Ecken und Kanten rüber. Ich finde es ist ein schöner Liebesroman für zwischendurch oder um es sich gemütlich im Schatten irgendwo draußen zu machen. Wieder habe ich mich von Hanna Holmgren sehr gut unterhalten gefühlt und ich freue mich weitere Roman von ihr zu lesen.

Bewertung vom 11.07.2023
Kathmandu & ich
Jähnel, Sven

Kathmandu & ich


sehr gut

Aus einer spontanen Idee heraus, organisiert Eric für sich und seine Freunde eine Reise nach Neapal, die voller Überraschungen und spontanen Erlebnissen ist. Eigentlich ist Eric eher ängstlich und ein sehr verplanter Mensch, aber trotzdem wächst er während der Reise in Nepal mehrfach über sich hinaus.

Außerdem gibt es da noch seinen Schwarm Jule, für die er den ganzen Trip eigentlich erst geplant hat. Er hofft ihr dadurch näher zu kommen. Doch Jule muss erst mal ihre Trennung von ihrem langjährigen Freund verarbeiten, ehe sie sich wirklich auf jemanden neues einlassen kann. Und da ist diese gemeinsame Auszeit eine gute Gelegenheit, denn in traumhafter Umgebung und langen Wanderungen kann man sehr viel über sich selber lernen. Gibt es eine Chance zwischen Eric und Jule auf eine gemeinsame Zukunft oder wird jeder der beiden besser alleine weitergehen?

Sven Jähnel legt mit "Kathmandu & ich" eine ungewöhnliche Liebesgeschichte gepaart mit einem tollen Reisebericht über ein aufregendes und für mich eher unbekanntes Land. Die Geschichte wird die meiste Zeit aus Sicht von Eric erzählt, was eher ungewöhnlich ist. Auch das Cover entspricht nicht einem typischen "Liebesroman", aber gibt die Rahmenhandlung der Geschichte recht gut wieder. Durch die tolle Beschreibung der Umgebung hatte man fast ein wenig das Gefühl selber die Achttausender zu besteigen und in Nepal mit zu wandern. Ein gelungenes Buch, welches nicht nur das Fernweh weckt, sondern auch die Liebesgeschichte kommt nicht zu kurz.

Bewertung vom 10.07.2023
Der Laden der unerfüllten Träume
Cox, Amanda

Der Laden der unerfüllten Träume


gut

Nach dem Unfalltod ihres Mannes kehrt Sarah wieder nach Hause zu ihren Eltern zurück. Dort führt ihre Mutter Rosemary und ihre Großmutter Glory Ann einen Laden, der momentan mehr schlecht als recht läuft. Während Sarah und auch Glory Ann den Laden halten wollen, will Rosemary den Laden zu machen um das Land zu verkaufen. Doch Sarah muss ihr Leben erst einmal neu ordnen, was ihr zu Hause gelingen soll.

Amanda Cox erzählt in ihrem Buch "Der Laden der unerfüllten Träume" von 3 Frauen, die alle ein ähnliches Schicksal teilen. Dabei wird das Leben der drei Frauen abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit erzählt.

Der Klappentext klang interessant und ich war gespannt in das Leben der 3 Generationen einzutauchen, aber leider war das Buch für mich eine ziemliche Enttäuschung. Besonders der ständige und kurze Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit störte für mich ziemlich der Lesefluss. Man wurde irgendwie ständig rausgerissen. Außerdem störte mich, dass auf der Vergangenheitsebene immer nur kurze Episoden dargestellt wurden, so dass da für mich kein "rundes" Bild entstehen konnte. Auch kam die Geschichte in der Gegenwart nicht wirklich voran, denn es herrschen zwischen allen 3 Frauen zu viele Geheimnisse und es wird zu wenig miteinander geredet.
Insgesamt war das Buch für mich eine Enttäuschung und ich kann keine Leseempfehlung geben.