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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1584 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2023
Here comes my Sun / Love Songs in London Bd.2
Krüger, Tonia

Here comes my Sun / Love Songs in London Bd.2


sehr gut

Nachdem Jamie herausgefunden hat, dass ihr Lebensgefährte sie betrügt, zieht sie die Konsequenzen und verlässt ihn. Zum Glück läuft es beruflich gerade gut für sie. Obwohl sie nur als Praktikantin für das Magazin 'Past & Present' arbeitet, erhält sie die einmalige Chance, einen Artikel über die größten Love Stories in der Geschichte Londons zu schreiben. Das Ganze hat nur einen Haken: Sie muss den Artikel gemeinsam mit dem attraktiven Ryan erarbeiten, der für seine One-Night-Stands bekannt ist und nicht an die große Liebe glaubt. Obwohl Jamie es eigentlich besser wissen sollte, gerät ihr Herz jedes Mal völlig aus dem Takt, wenn sie mit Ryan zusammen ist...

"Here comes my Sun" ist der zweite Band der Love Songs in London-Reihe. Da die Geschichten in sich abgeschlossen sind, ist es nicht notwendig die Reihenfolge einzuhalten. Wenn man allerdings den ersten Teil gelesen hat, darf man sich über ein kurzes Wiedersehen mit einigen Charakteren aus dem Auftaktband freuen. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Jamie geschildert. Dadurch erhält man einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Jamie wirkt sympathisch und humorvoll, dadurch fühlt man sich von Anfang an wohl in ihrer Haut. 

Der Schreibstil ist locker und stellenweise sehr humorvoll. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sie mühelos vor Augen hat und sich ganz auf das Geschehen einlassen kann. Da Jamie und Ryan London und seine Liebespaare erkunden, entdeckt man gemeinsam mit ihnen einige Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dabei hat man das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. 

Das Gefühlschaos, das Jamie im Verlauf der Ereignisse durchlebt, wird intensiv vermittelt. Das Knistern zwischen Jamie und Ryan ist von Anfang an spürbar. Doch man merkt auch, dass Ryan sofort abblockt, wenn Jamie ihm zu nah kommt. Der Grund dafür kommt erst nach und nach ans Tageslicht. Ryan wirkt zuweilen sehr abweisend und unnahbar. Die Gefühle, die Ryans sprunghaftes Verhalten bei Jamie auslösen, sind nachvollziehbar. Jamies Freunde, die mit ihr in einer WG leben, lockern die Handlung auf und sorgen für humorvolle Momente. Die Wortgefechte, die sie sich mit Ryan liefert, tragen ebenfalls dazu bei, dass man diese Geschichte genießt. Durch die Gründe für Ryans Verhalten werden außerdem ernste Themen angesprochen. Obwohl man ihn zuweilen schütteln möchte, damit er endlich die Kraft aufbringt, sich aus der Abwärtsspirale befreit, die sein Leben bestimmt. 

Ein Liebesroman, der durch lebendige Charaktere, eine authentische Hintergrundkulisse und große Gefühle überzeugt.  

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


sehr gut

Spannender Thriller

Fabian Jancke und seine Frau sind im Urlaub mit dem Wohnmobil unterwegs, als es zu einem Wildunfall kommt. Danach verliert sich ihre Spur. Fabians Schwester Evelyn, eine forensische Psychologin, hat das Verschwinden ihres Bruders auch nach zwei Jahren noch nicht verarbeitet. Da die Ermittlungen eingestellt sind, fällt es ihr schwer, damit abzuschließen. Ihr ganzes Leben ist aus der Spur geraten. Nur ihre Arbeit sorgt für Ablenkung. Die Polizei bittet sie um die Mitarbeit an einer Mordserie. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen. Er schlägt immer nachts zu. Die Campinggebiete sind sein Jagdrevier. Endlich scheint es einen kleinen Durchbruch zu geben, als sich ein Zeuge meldet, der möglicherweise den Täter gesehen hat. Beim Anblick des erstellten Phantombilds läuft es Evelyn eiskalt den Rücken runter. Denn das Bild hat große Ähnlichkeit mit ihrem Bruder...

Arno Strobel hält sich nicht mit langatmigem Vorgeplänkel auf, sondern startet sofort mit einem Prolog, in dem ein Junge Grausames erleben muss. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen und fragt sich, wie sich diese Szenen wohl mit den aktuellen Ereignissen verknüpfen werden.

Fabians Unfall mit dem Wohnmobil wird so eindrucksvoll beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Man ahnt, dass es nicht gut ausgehen wird, fiebert jedoch mit. Genau wie seine Schwester Evelyn stellt man sich die Frage, was passiert ist.

Evelyn hat stark mit der Ungewissheit zu kämpfen. Dies wird zwar glaubhaft vermittelt, doch im weiteren Geschehen wirkt sie nicht immer sympathisch. Sie verlangt dem Ermittler Gerhard Tillmann, der ihr Ex, aber nun nur noch ein guter Freund ist, einiges ab. Denn Evelyn will endlich Klarheit und das um jeden Preis.

Die Suche nach der Wahrheit setzt ihr zu. Es gilt einigen Spuren zu folgen. Dabei kommt es zu überraschenden Wendungen, die vermuten lassen, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Man beginnt zu zweifeln und weiß nicht mehr was man glauben soll. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse. Da die Handlung durch Einschübe unterbrochen wird, die aus der Sicht des Serienmörders geschildert sind, hat man mehr Informationen als Evelyn. Dennoch fällt es schwer, die einzelnen Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu setzen. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale, das für Überraschungen sorgt.

Ein spannender Thriller, der durch überraschende Wendungen überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.08.2023
Eine glückliche Familie
Kabler, Jackie

Eine glückliche Familie


gut

Zu vorhersehbar

Als Beth zehn Jahre alt war, packte ihre Mutter die Koffer und verließ die Familie. Von da an gab es nur noch Beth und ihren Vater. Mittlerweile sind 30 Jahre vergangen. Beth ist geschieden, hat zwei aufgeweckte Kinder und ein gutes Verhältnis zu ihrem Ex-Mann. Die Arbeit macht ihr Freude und der Kontakt zu ihren Freundinnen ist rege. Doch plötzlich fühlt Beth sich verfolgt. Sie ist sich sicher, ständig denselben Mann in ihrer Nähe zu sehen. Diese Sorge tritt allerdings in den Hintergrund, als völlig überraschend eine ältere Frau vor ihrer Haustür steht, die einräumt, ihre Mutter zu sein. Nach 30 schweigsamen Jahren! Obwohl Beth viele Fragen hat, überwiegen Freude und Erleichterung, endlich ihre Mutter wiederzusehen. Beth ist überglücklich, doch schon bald geschehen merkwürdige Dinge...

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Beth, geschildert. Aus diesem Grund kann man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Da sich Beth verfolgt fühlt und es offenbar ein Geheimnis in ihrer Vergangenheit gibt, das niemand erfahren soll, schwebt von Anfang an eine bedrohliche Atmosphäre zwischen den Zeilen. Dadurch wird das Interesse an der Handlung sofort geweckt.

Beth wirkt sympathisch. Man kann sich ganz auf ihre Erzählung einlassen und sich dabei alles mühelos vorstellen. Durch die gewählte Erzählperspektive hat man eine eingeschränkte Sicht auf die Dinge. Als es zu merkwürdigen Ereignissen kommt, kann man sich deshalb nicht sicher sein, ob Beth alles richtig wahrnimmt. Im Verlauf der Handlung stellt man sich die Frage, ob Beth nicht zu naiv reagiert. Sie beginnt fast alles und jeden zu hinterfragen, sieht dabei aber offensichtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ihre Lage spitzt sich stetig zu, schon bald scheint ihr Leben völlig aus dem Ruder zu laufen. Man stellt eigene Überlegungen an und kommt dabei zu einer Schlussfolgerung, die Beth nicht einen Moment in Betracht zu ziehen scheint. Deshalb beobachtet man sie zuweilen mit hochgezogenen Augenbrauen und möchte sie einfach nur schütteln. Die eigenen Befürchtungen bestätigen sich, wodurch die Auflösung wenig überraschend ist. Selbst die Wendung am Ende, die der Geschichte wohl einen zusätzlichen Reiz geben soll, wirkt sehr vorhersehbar.

Ein Spannungsroman, der einen zunächst durch die bedrohliche Atmosphäre mitreißt, im Ganzen aber zu vorhersehbar wirkt. Da sich das Buch wirklich flüssig lesen lässt, vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala drei von fünf möglichen Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2023
Totenlichter
Sander, Aaron

Totenlichter


ausgezeichnet

Der ursprünglich aus Schweden stammende LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin Anna Wasmuth beschäftigen sich mit einer Reihe rätselhafter Todesfälle. Obwohl es den Anschein hat, dass die Verstorbenen Suizid begangen haben, häufen sich die Hinweise, dass ein Serienkiller seine Hände im Spiel haben könnte...

"Totenlichter" ist nach "Schmerzwinter" der zweite Fall für Jan Nygård und Anna Wasmuth. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Da die vorherigen Ermittlungen einen besonderen Einfluss auf Jans Privat- und Berufsleben haben, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge.

Bei diesem Fall ist man sofort mitten im Geschehen, da man eine Frau beobachtet, die dazu gedrängt wird Selbstmord zu begehen. Wer die Frau bedrängt und welches Motiv diese Person verfolgt, erfährt man nicht, wodurch das Interesse sofort geweckt wird.

Wenn man den ersten Band gelesen hat, darf man sich über ein Wiedersehen mit den Hauptcharakteren freuen. Mittlerweile scheint Jan Nygård seine unkontrollierten Wutausbrüche und sein aufbrausendes Verhalten etwas besser im Griff zu haben. Dadurch wirkt er deutlich sympathischer. Seine Zusammenarbeit mit Anna scheint sich für ihn vorteilhaft auszuwirken.

Der Einstieg in die Ermittlungen beginnt äußerst spannend. Es gelingt Aaron Sander hervorragend, eine angespannte Atmosphäre zu beschreiben und glaubhaft zu vermitteln. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese oftmals an entscheidenden Stellen wechseln, wird ein hohes Tempo angeschlagen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Hin und wieder schaut man dem Täter über die Schulter. Dabei wird allerdings nicht zu viel verraten, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Ob man dabei richtig liegt, lässt sich zunächst nicht einschätzen, denn es kommt zu einigen Überraschungen. Das Ganze gipfelt in einem wahnsinnig spannenden Finale, bei dem man bis zum Schluss mitfiebern kann.

Ein spannender Thriller, bei dem man von der ersten bis zur letzten Seite mitfiebern kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2023
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


sehr gut

Als Detective Chief Inspector Jonah Sheens zu einem Waldstück gerufen wird, da dort menschliche Skelettteile gefunden wurden, ahnt er, dass es sich hierbei um die Überreste der 14-jährigen Aurora handelt. Als das Mädchen vor 30 Jahren spurlos verschwand, war Sheens ein junger Polizist, der nur am Rande mit dem Fall zu tun hatte. Nun setzt er alles daran, den Cold Case aufzuklären. Die Jugendlichen, die damals mit Aurora zelten waren, kannten alle das Versteck, in dem nun Auroras Überreste gefunden wurden. Ist der Mörder unter ihnen und all die Jahre mit seinem Schweigen durchgekommen? 

"Bis ihr sie findet" ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe, in der DCI Jonah Sheens mit seinem Team ermittelt. In diesem Band gilt es also nicht nur, einen alten Fall zu lösen, sondern auch ein neues Ermittlungsteam kennenzulernen. 

Handlungsorte und Charaktere werden so authentisch beschrieben, dass man sofort die entsprechenden Bilder dazu im Kopf hat. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über das Gesamtgeschehen. Außerdem ist man der Polizei einen Schritt voraus, da es immer wieder Rückblicke zu dem Abend gibt, an dem Aurora verschwand. Hier wird allerdings nicht zu viel verraten. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. 

Der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen. Denn die Protagonisten lassen sich nicht so leicht in die Karten schauen. Man weiß nicht, was man glauben oder wem man vertrauen soll. Denn in der Freundesclique, die damals mit Aurora unterwegs war, scheint es einige Geheimnisse zu geben. Immer, wenn man meint, dass man nun auf der richtigen Spur ist, gelingt es Gytha Lodge Zweifel zu säen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Da man unbedingt erfahren möchte, was damals wirklich geschah, gerät man für in den Sog der Ereignisse. Bis kurz vor Schluss ist nicht klar, ob der Täter unter den Freunden zu finden ist. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale. 

Ein spannender Auftakt, bei dem man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2023
Stiller Hass
Brand, Christine

Stiller Hass


sehr gut

Die TV-Journalistin Milla Nova führt im Bundeshaus ein Interview mit einem ranghohen Politiker. Wenig später beobachtet sie, dass es zu einem Bombenalarm kommt. Ziel der Drohung ist der gerade interviewte Politiker. Es stellt sich allerdings heraus, dass es sich bei der Drohung um falschen Alarm handelt. Doch als der Mann kurze Zeit später das Opfer eines ausgeklügelten Anschlags wird, beginnt Milla zu recherchieren. Dabei entdeckt sie Hinweise darauf, dass der Politiker ein äußerst brisantes Doppelleben geführt haben muss. Millas Freund, der Ermittler Sandro Bandini, ist ebenfalls mit diesem Fall betraut. Da seine ehemalige Chefin Lisa Kunz die Ermittlungen nicht leiten darf, kehrt Bandini an seinen alten Arbeitsplatz zurück. Milla und Sandro ahnen nicht einmal im Ansatz, welche Gefahren diese Ermittlungen mit sich bringen....

"Stiller Hass" gehört zu einer Reihe, in der die TV-Journalistin Milla Nova und der Ermittler Sandro Bandini im Zentrum der Ereignisse stehen. Zeitlich ist dieser Band nach "Kalte Seelen" angesiedelt. Man kann dem aktuellem Geschehen allerdings auch ohne Vorkenntnisse folgen. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren fließen in die aktuelle Handlung ein. 

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Millas Recherche, die Ermittlungen von Sandro und schaut dem Täter über die Schulter. Doch auch Rechtsmedizinerin Irena und Lisa Kunz spielen dieses Mal eine große Rolle. Anfangs ahnt man nicht, wie sich alles verbinden wird, verfolgt jedoch gespannt die einzelnen Stränge. Durch die teilweise sehr geschickt angelegten Wechsel baut sich ein hohes Tempo auf. Dieser Fall hat es wirklich in sich und hält einige Überraschungen bereit. Man blickt in tiefste menschliche Abgründe und wird dazu angeregt eigene Überlegungen anzustellen. Dass man den Täter, der offenbar den Politiker auf dem Gewissen hat, früh erahnt, tut der Spannung keinen Abbruch. Denn es gibt noch einige Unklarheiten.

Die Charaktere wirken authentisch. Die Beziehung von Milla und Sandro wird einer belastenden Probe ausgesetzt, da Milla sich ganz auf ihre Nachforschungen konzentriert. Dieser Konflikt wird gut beschrieben und sorgt dafür, dass man mit den beiden Hauptakteuren mitfiebern kann. Milla gerät mal wieder in große Gefahr, wodurch das Ganze in einem spannenden Finale gipfelt. 

Ein äußerst spannender Fall für Milla Nova und Sandro Bandini. 

Bewertung vom 20.08.2023
Sobald ihr mich erkennt
Lodge, Gytha

Sobald ihr mich erkennt


ausgezeichnet

Das neue Jahr beginnt für DCI Jonah Sheens mit einer schlechten Nachricht. Denn erneut wurde eine Frauenleiche gefunden, die auf einem Scheiterhaufen aufgebahrt ist. Da es bereits die zweite Frau ist, die auf diese Art und Weise zur Schau gestellt wird, müssen Jonah und seine Kollegen von einem Serienmörder ausgehen. Aisling wohnt in der Nähe des Fundorts und ist ebenfalls beunruhigt. Die alleinerziehende Mutter von zwei Teenagersöhnen plagen allerdings noch andere Sorgen. Ihre sonst so aufgeschlossenen Söhne scheinen Geheimnisse vor ihr zu haben. Da sie selbst wesentliche Informationen aus ihrer Vergangenheit vor ihnen verbirgt, nimmt sie sich vor, Klarheit zu erlangen und lädt ihre DNA in einer Datenbank hoch, um ihren vor vielen Jahren verschollenen Vater zu finden. Sie erhält auch schnell eine Rückmeldung, doch die fällt nicht so aus, wie erhofft: Plötzlich steht ein Ermittler vor ihrer Tür, der davon ausgeht, dass entweder ihr Vater oder einer ihrer Söhne ein Mörder ist.....

"Sobald ihr mich erkennt" ist bereits der fünfte Fall, in dem DCI Jonah Sheens mit seinem Team ermittelt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Weiterentwicklungen der Hauptcharaktere zu verfolgen, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge.

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, da man sofort mitten im Geschehen ist. Denn man beobachtet, wie eine Frau, entgegen ihrer sonstigen Überzeugungen, an Silvester alle Bedenken über Bord wirft und den Abend mit einem unbekannten Mann bringt. Die Atmosphäre ist zunächst gelöst, doch dann ändert sich auf einen Schlag alles. Da in diesen Szenen nicht zu viel verraten wird, ist das Interesse, die Identität des Mannes zu lüften, sofort vorhanden.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet die Ermittlungen und bekommt außerdem einen Einblick in das scheinbar perfekte Familienleben der alleinerziehenden Mutter Aisling. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant. Denn schon bald wird klar, dass die Söhne von Aisling ihrer Mutter etwas verschweigen. Auch Aisling scheint ein Geheimnis aus der Vergangenheit zu hüten. Da man zunächst nicht weiß, um was es sich handelt, beginnt man eigene Überlegungen anzustellen.

Die Charaktere wirken in allen Handlungssträngen sehr authentisch. Deshalb kann man sich ganz auf das Geschehen einlassen. Dieses Mal verwendet das Team von Jonah Sheens bei den Ermittlungen einen außergewöhnlichen Ansatz. Da DNA-Spuren am Tatort gefunden werden, soll forensische DNA-Genealogie dabei helfen, den Täter einzukreisen. Das Vorgehen wird äußerst interessant dargestellt. Mehr dazu kann man im abschließenden Nachwort lesen. Gemeinsam mit dem Team und der Familie von Aisling, die durch den neuen Ermittlungsansatz plötzlich im Visier der Polizei steht, verfolgt man gespannt die fortschreitenden Ermittlungen. Trotz der DNA-Spur, lässt sich der Täter nicht so leicht enttarnen. Es gilt einigen Fährten zu folgen. Krimi-Fans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Zum Ende hin steigert sich die Spannung enorm und gipfelt in einem atemberaubenden Finale. Und wenn man meint, dass man nun Aufatmen kann, sorgt ein dramatisches Ereignis, das ein Mitglied aus Jonahs Team betrifft, für einen Cliffhanger.

Ein Krimi, der durch einige Wendungen für durchgehend spannende Lesestunden sorgt.

Bewertung vom 16.08.2023
Dead Romantics
Poston, Ashley

Dead Romantics


sehr gut

Florence ist Ghostwriterin für eine sehr erfolgreiche Romance-Autorin. Die Bücher von Ann Nichols erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Doch niemand weiß, dass Florence sie schreibt. Der Abgabetermin für das neueste Werk steht an, doch Florence hat eine Schreibblockade. Nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten glaubt Florence nicht mehr an die Liebe und an Happy Ends schon gar nicht. Deshalb ist sie nicht in der Lage, den gefühlvollen Roman zu beenden. Als sie ihren neuen Lektor Ben um eine Fristverlängerung bittet, will Ben nichts davon wissen. Er drängt zur fristgerechten Abgabe. Doch dann gerät die Welt von Florence völlig aus den Fugen. Ihr Vater, mit dem sie die Gabe teilt, die Geister von Verstorbenen zu sehen, die auf dieser Welt noch eine letzte Mission zu erfüllen haben, stirbt. Florence reist sofort in ihren Heimatort. Und dort trifft sie den Geist von Ben, der sie davon überzeugen will, wieder an die Liebe zu glauben.


"Dead Romantics" ist kein normaler Liebesroman. Denn dieser Roman ist nicht nur humorvoll, sondern auch mit einer wohldosierten Prise Magie fein abgestimmt. Die Hauptprotagonistin Florence ist Ghostwriter für eine Bestsellerautorin und Ghostseer für verstorbene Seelen, die noch eine letzte Mission zu erfüllen haben. Diese Gabe versucht Florence allerdings zu ignorieren, da sie dadurch in ihrem Heimatort als unnormal abgestempelt wurde. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Florence, geschildert. Es dauert zwar einen Moment, bis man mit ihr warm wird, doch dann erkennt man, was für eine wunderbare Frau sie eigentlich ist. Florence ist chaotisch, hat den Drang Probleme zu ignorieren, ist aber auch sehr humorvoll und kann über sich selbst lachen. Entsprechend locker und mitreißend ist der Schreibstil. Denn die Hauptprotagonistin schildert die Ereignisse so lebendig, dass man das Gefühl hat, neben ihr zu sitzen und ihrer Stimme zu lauschen. Dadurch gerät man früh in den Bann der Erzählung. 

Die Charaktere werden von ihr so authentisch beschrieben, dass man sie vor Augen hat. Die Hintergrundkulisse ist für einen Liebesroman wohl auch eher untypisch, denn die Familie von Florence führt ein Bestattungsunternehmen, in dem auch mal das Tanzbein geschwungen wird, und außerdem treibt sich Florence gerne auf Friedhöfen rum. Dennoch passt hier einfach alles gut zusammen. Man kann sich ihr Erstaunen, ihren neuen Lektor, den sie gerade noch lebendig getroffen hat, plötzlich als Geist zu sehen, lebhaft vorstellen. Er taucht oft unverhofft auf und sucht sich dafür nicht immer die passenden Situationen aus.

​​​​​​​Die Annäherung zwischen den beiden wird glaubhaft beschrieben. Auch wenn man ahnt, wie die Geschichte ausgehen wird, kann man sich ganz darauf einlassen und mit den beiden mitfiebern. Etwas störend sind leider einige Wiederholungen, die den Lesefluss hemmen. Wenn man darüber hinwegsieht, wird man allerdings mit einer humorvollen, magischen und zuweilen tiefsinnigen Liebesgeschichte belohnt, bei der man einfach mal die Seele baumeln lassen kann. 

Magisch, humorvoll, locker geschrieben und zuweilen tiefsinnig, Mal ein etwas anderer Liebesroman!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2023
Der letzte Schachzug / The Inheritance Games Bd.3
Barnes, Jennifer Lynn

Der letzte Schachzug / The Inheritance Games Bd.3


ausgezeichnet

"Der letzte Schachzug" ist der Finalband der "The-Inheritance-Games-Trilogie", in der Avery Grambs völlig überraschend mehrere Milliarden Dollar von Tobias Hawthorne erbt. Die Bände sollten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, um die einzelnen Puzzleteilchen, die Avery im Verlauf der Handlung zusammenträgt, um das Geheimnis der Erbschaft zu lüften, an die richtige Stelle zu setzen. Die Rätsel, die sie lösen muss, sind komplex und die Ergebnisse bauen aufeinander auf. Deshalb sollte man die Reihe unbedingt chronologisch lesen. Außerdem kann man die Beziehung besser nachvollziehen, die sich zwischen Avery und den vier enterbten Enkeln des Verstorbenen entwickelt.

In diesem Band sind es nur noch wenige Wochen, bis Avery die Bedingungen erfüllt, um das Erbe anzutreten. Doch es gibt Widersacher, die ihr Steine in den Weg legen und noch immer ist nicht geklärt, warum ausgerechnet Avery vom verstorbenen Milliardär als Erbin eingesetzt wurde. 

Der erneute Einstieg in die Reihe fällt nicht schwer. Da die Autorin ihre Protagonisten und die Handlungsorte so lebendig beschreibt, hat man alles mühelos vor Augen. Hawthorne House, der Stammsitz der Familie, bildet eine gelungene Hintergrundkulisse. Tobias Hawthorne, war ein großer Rätselfan und deshalb hält sein luxuriöses Anwesen einige Überraschungen bereit, die es zu erkunden gilt. Gemeinsam mit seinen vier Enkeln macht Avery sich auf die Suche. Der Zusammenhalt zwischen Avery und den Brüdern ist spürbar. Es macht einfach Spaß, die Dialoge zu verfolgen und die unterschiedlichen Charaktere zu beobachten. 

Avery gewinnt neue Erkenntnisse, doch es wird auch klar, dass der neue Gegenspieler skrupellos ist. Außerdem weiß sie nicht, wie die Rollen in diesem Finalspiel verteilt ist. Es ist nicht so leicht zu durchschauen, wem sie vertrauen kann. Diese Ungewissheit spürt man zwischen den Zeilen. Dadurch steigt die Spannung. Die Rätsel haben es wirklich in sich. Man kann mitfiebern und  gerät in den Sog der Ereignisse. Zum Ende steigert sich die Spannung enorm, wodurch man das Buch kaum aus der Hand legen mag. 

Ein spannender Abschluss, der durch interessante Rätsel, geheimnisvolle Verwicklungen und lebendige Charaktere überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2023
Kalte Seelen
Brand, Christine

Kalte Seelen


sehr gut

Die TV-Journalistin Milla Nova soll vor Gericht gegen den Mann aussagen, der sie umbringen wollte. Doch zu ihrer Aussage kommt es nicht, da der Angeklagte auf beispiellose Art befreit wird. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Muss Milla wieder um ihr Leben fürchten? Doch Milla will sich nicht einschränken lassen und besteht darauf, für ihre geplante Reportage zu recherchieren. Da sie sich zu diesem Zweck für eine Woche ins Frauengefängnis einsperren lässt, geht auch ihr Freund Sandro Bandini davon aus, dass ihr hinter Gittern nichts passieren kann. Milla gelingt es, das Vertrauen der inhaftierten Frauen zu gewinnen und hört sich ihre Geschichten an. Die von Flor, die wegen Mordes angeklagt ist, geht ihr besonders nah. Denn Flor beteuert ihre Unschuld. Sie erzählt Milla von Gerüchten, dass viele Sans-Papiers, also Menschen, die ohne Aufenthaltsberechtigung im Land leben, plötzlich spurlos verschwinden. Da sie sich nicht einmal von engsten Verwandten verabschieden, hält sich das Gerücht, dass hier ein Fremdenhasser am Werk ist, der die Menschen verschwinden lässt. Milla verspricht Flor, diesem Gerücht nachzugehen. Bei ihren Nachforschungen deckt sie Unglaubliches auf und gerät in große Gefahr....

In "Kalte Seelen" soll der Täter aus "Das Geheimnis der Söhne" verurteilt werden. Es ist zwar nicht zwingend notwendig die Reihenfolge einzuhalten, da man dem aktuellen Geschehen durch die eingestreuten Hinweise dennoch folgen kann, aber ratsam, wenn man sich die spannende Suche nach dem Täter in "Das Geheimnis der Söhne" nicht verderben möchte.

Wenn man den vorherigen Teil gelesen hat, kann man sich über ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Charakteren freuen und beobachten, wie es ihnen mittlerweile geht. Der erneute Einstieg gelingt mühelos, da man im Prolog Zeuge eines Verbrechens wird, aber nicht ahnt, wie sich das mit der aktuellen Handlung verbinden wird. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei beobachtet man sowohl Milla, als auch ihren Freund, den Ermittler Sandro Bandini, und bekommt außerdem gelegentlich Einblicke in die Sicht des Täters. Hier wird allerdings zunächst nicht zu viel verraten, wodurch man rätseln kann, um wen es sich handelt.

Millas Nachforschungen, was es mit dem Verschwinden der Menschen auf sich hat, die ohne Papiere im Land leben, wirken authentisch. Da potentielle Zeugen, aus naheliegenden Gründen, schwer aufzufinden sind, kommt sie nur häppchenweise an Informationen. Das, was Milla erfährt, regt zum Nachdenken an. Milla ist auch in diesem Band hartnäckig und setzt alles daran, ans Ziel zu gelangen. Sandro erfährt von ihren Bemühungen kaum etwas, da er mit anderen Ermittlungen befasst ist. Die unterschiedlichen Erzählstränge sind durchgehend interessant. Man fiebert mit und stellt eigene Überlegungen an. Auch wenn man dieses Mal recht schnell den Täter im Visier hat, bleibt es spannend. Denn es gilt einigen Spuren zu folgen.

Die privaten Nebenhandlungen sorgen dafür, dass man die Hauptcharaktere dieser Serie besser kennenlernt. Dadurch hat man sie alle mühelos vor Augen. Die privaten Stränge nehmen allerdings nicht zu viel Raum ein. Sie drängen die Ermittlungen nicht in den Hintergrund. Die Nachforschungen von Milla und Sandro spitzen sich im Verlauf der Ereignisse zu. Die Spannung ist durchgehend spürbar und kann sich zum Ende hin nochmals steigern. Denn Milla gerät wieder in große Gefahr.

Ein spannender Fall, bei dem man eigene Überlegungen anstellen kann und außerdem zum Nachdenken angeregt wird.