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Manja Teichner
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Krefeld
Über mich: 
mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 23.05.2015
Devil's River
Thiemeyer, Thomas

Devil's River


sehr gut

Kurzbeschreibung
Es bedarf eines Ungeheuers, um ein Ungeheuer zu töten...
Kanada 1878. River, eine junge Frau vom Stamm der Ojibwe, muss miterleben, wie ihr Dorf von etwas heimgesucht wird, das kein Mensch sein kann. Die Hütten von einer gewaltigen Kraft zerstört, Männer und Frauen grausam ermordet, scheint eine uralte Legende zum Leben erwacht zu sein. River schwört Rache – und verbündet sich mit einem gesuchten Mörder.
England 2015. Durch den Tod ihrer Großmutter aufgerüttelt, begibt sich die Studentin Eve auf die Spur eines Familiengeheimnisses, das in der kanadischen Wildnis wurzelt ...
(Quelle: Knaur HC)

Meine Meinung
London in der Gegenwart:
Die Großmutter der jungen Eve ist verstorben. Sie erbt das Haus und damit die gesammelten Erinnerungen. Zudem erhält sie vom Notar zwei Schlüssel. Einer ist für das Haus, der andere für eine Truhe auf dem Dachboden. In der Truhe findet Eve unter anderem ein Buch mit der Familiengeschichte. Es ist die Geschichte von River und Nathan. River hat ihren Stamm verloren, durch ein Ungeheuer, einen Dämon. Nathan möchte ihr helfen, obwohl er selbst ein Mörder ist. River willigt ein und es beginnt eine spannende Suche …

Der Thriller „Devil’s River“ stammt vom Autor Thomas Thiemeyer. Für mich war dieses Buch nicht das erste des Autors und ich war ziemlich neugierig darauf was sich der Autor hier wohl hat einfallen lassen.

River, die Protagonistin in der Vergangenheit, hat mir unglaublich gut gefallen. Sie ist eine sehr sympathische und vor allem starke junge Frau. Sie weiß ziemlich genau was sie will, geht ihren Weg entschlossen. Allerdings wurde sie nie vollständig von den Indianern akzeptiert. Sie trifft zum Teil richtig mutige Entscheidungen.
Neben River gibt es in der Vergangenheit noch Nathan. Er ist ein Massenmörder und eine wirklich sehr interessante und gut durchdachte Figur. Er ist zudem drogenabhängig und im Verlauf der Handlung bringt man als Leser zunehmend Verständnis für Nathan auf.
In der Gegenwart ist Eve die Protagonistin. Sie ist Studentin, handelt aber sonst kaum und ist eine doch eher schwache Person. Sie ist verlobt, liebt den Mann aber nicht wirklich sehr. Und von ihrer Mutter wird Eve immerzu unterbuttert. Nach dem Tod ihrer Großmutter liest Eve in einem Buch von der Familiengeschichte und somit von River und Nathan.

Neben den genannten Personen gibt es noch andere Charaktere, sowohl in der Gegenwart als auch der Vergangenheit. Sie sind ebenfalls recht gut beschrieben.

Der Schreibstil des Autors ist detailliert und sehr flüssig zu lesen. Es gibt zwei Erzählstränge, einmal in der Gegenwart und dann im Jahr 1878. Besonders der Strang der Vergangenheit ist Thomas Thiemeyer sehr gut gelungen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Eve in der Ich-Perspektive. Sie bildet quasi die Rahmenhandlung, die Geschichte von River und Nathan wird von ihr gelesen.
Die Handlung an sich ist spannend gehalten. Man wird als Leser direkt ins Geschehen geschmissen. Es ist eine Mischung aus Thriller und Fantasy. Thomas Thiemeyer baut geschickt etwas düstere gruselige Szenen ins Geschehen ein, die Handlung ist zudem sehr originell und lebendig gehalten.

Zum Ende hin durchleben sowohl Eve als auch ihre Mutter eine nachvollziehbare und gut zu verstehende Wandlung, die ruhig schon früher hätte kommen können.
Das eigentliche Ende ist recht offen gehalten. Es ist eher kurz gehalten, wenn man es in Relation zum gesamten Inhalt des Buches setzt. Dennoch passt es hier wirklich gut, ist schlüssig aufgebaut und die enthaltene Botschaft kommt beim Leser an.

Fazit
Kurz gesagt ist „Devil’s River“ von Thomas Thiemeyer ein sehr guter mystisch angehauchter Thriller.
Die gut ausgearbeiteten Charaktere, der lebedige gut lesbare Stil des Autors und eine originelle Handlung, die eine Mischung aus Thriller und Fantasy darstellt, haben mir hier spannende Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 23.05.2015
Kekse im Kosmos
Reeve, Philip

Kekse im Kosmos


ausgezeichnet

Ein kosmischer Comic mit knuspergalaktischen Killerkeksen.
Da wünscht man sich nur was Süßes und dann sowas! Auf dem Weg zum 99 Jahre entfernten neuen Planetenzuhause Nova Mundi wacht Astra aus dem Tiefschlaf auf und erkundet mit Roboter Pillpall das Raumschiff. Aliens auf Löffelklau sind noch das geringste Problem, das den beiden auf ihrem kosmischen Abenteuer begegnet: Gefahr lauert in Form Tausender wild gewordener Kuchen und Kekse!
Ein herrlich schräges Weltraumabenteuer mit einzigartig fantasievollen zweifarbigen Illustrationen. Nach »Schwupp und weg« die zweite irrwitzige Reeve-McIntyre-Story.
(Quelle: Dressler Verlag)

Astra ist aufgeregt. Immerhin soll sie mit ihrer Familie von der Erde auf den neuen Planeten Nova Mundi umsiedeln. Sie Reise dorthin soll ganze 199 Jahre dauern. Doch da das Ganze die menschliche Lebensdauer übersteigen würde soll sie die Reise verschlafen um das auf Nova Mundi frisch durchstarten zu können.
Allerdings passiert etwas unvorhersehbares, denn Astra wird ungeplant mitten auf der Riese in der Raumkapsel wach, alle anderen schlafen noch. Und nicht nur das muss sie verkraften, plötzlich sind da noch Killerkekse und Monstermuffins, die das Raumschiff aus der Bahn lenken wollen. Und ein anderes Raumschiff taucht auch noch auf. Astra hat alle Hände voll zu tun das nichts weiter passiert und die Kapsel auch wirklich auf Nova Mundi landen kann.
Doch kann sie das wirklich schaffen?

Das Kinderbuch „Kekse im Kosmos“ stammt von Philip Reeve und Sarah McIntyre. Es war nun nach „Schwupp und weg“ bereits das zweite Buch des Duos das es auf die Leseliste geschafft hatte und die Neugier auf die Geschichte hier war sehr groß.

Die Charaktere der Geschichte sind wirklich ganz liebenswert und real dargestellt.
Astra ist ein 10-jähriges Mädchen, das mächtig nervös ist. So eine Umsiedlung erlebt man schließlich nicht alle Tage. Sie liebt Abenteuer und ist gespannt was es auf Nova Mundi zu entdecken gibt. Allerdings geht während der Reise etwas schief und Astra ist die Einzige, die erwacht.

Auch die anderen Charaktere, wie Astras Eltern oder auch die anderen Passagiere oder die Roboter und Außerirdischen, sind wirklich ganz wunderbar gestaltet.

Der Schreibstil des Autors ist kindgerecht gut lesbar und immerzu verständlich. Sarah McIntyre hat zudem sehr schöne Illustrationen gezeichnet, die das Geschriebene perfekt unterstützen, es lebendig machen.
Die Handlung ist zum einen sehr amüsant und witzig. Es geht aber auch spannend zu. Es ist ein fantastisches Abenteuer, das in meinen Augen wirklich wunderbar für das angestrebte Lesealter ab 8 Jahren geeignet ist. Durch die optimale Kapitellänge und die etwas größere Schrift eignet sich das Buch sowohl zum Vorlesen als auch als Erstlesebuch. Sowohl Jungen als auch Mädchen werden mit dieser Geschichte gleichermaßen angesprochen.

Das Ende ist sehr schön. Es ist sehr zufriedenstellend, sowohl für kleine als auch für größere Leser.

Kurz gesagt ist „Kekse im Kosmos“ von Philip Reeve und Sarah McIntyre ein ganz wunderbares Kinderbuch für junge Leser ab ca. 8 Jahre.
Die vorstellbar gestalteten Charaktere, der kindgerechte gut zu lesende Stil und eine spannende Handlung, die durch sehr schöne Illustrationen unterstützt und zum Leben erweckt wird, überzeugen hier auf ganzer Linie und wissen zu begeistern.
Absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 23.05.2015
Fuckin Sushi
Degens, Marc

Fuckin Sushi


ausgezeichnet

Niels ist neu in Bonn. Doch so wirklich gehört er weder in die Stadt noch ist er wirklich in seiner neuen Schule angekommen. Das ändert sich jedoch als er René kennenlernt. Die beiden haben eine Leidenschaft, die Musik. Von nun an machen sie diese zusammen. Beide lieben die langen bzw. sehr langen Songs und finden sich auch schon recht schnell vor ihrem ersten Publikum wieder.
Kurz darauf stoßen noch Lloyd und Nino zur Gruppe und die Band „Fuckin Sushi“ ist gegründet. Nach dem ersten richtigen Auftritt und einem YouTube Video startet die Band auch mit einer Tour voll durch. Doch können sie den Erfolg halten? Und sind sie dem Druck gewachsen?

Der Roman „Fuckin Sushi“ stammt vom Autor Marc Degens. Für mich war dies der erste Roman des Autors und aufgrund des doch etwas ungewöhnlichen Titels war ich sehr gespannt auf den Inhalt.

Niels ist ein 17-jähriger Junge, der neu in Bonn ist. Doch wirklich angekommen ist er dort noch nicht. Er fühlt sich irgendwie nirgends wirklich zugehörig. Niles hat eine große Leidenschaft, die Musik. Er ist ein wirklich sehr schön ausgearbeiteter, authentischer Charakter, den ich sehr mochte. Mit seinen Freunden erlebt Niels verrückte Tage und Nächte voll Musik.

Auch die anderen Bandmitglieder Yannik, René, genannt R@, Lloyd und Nino, das einzige Mädchen unter den Jungs, sind Marc Degens wirklich sehr gut gelungen. Sie wirken ebenso authentisch und realistisch wie Niels selbst.

Der Schreibstil des Autors ist glaubhaft und flüssig. Er schaffte es mühelos mich mit seinen Worten in den Bann der Geschichte zu ziehen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Niels. Hierfür hat Marc Degens die Ich-Perspektive gewählt. So wird Niels dem Leser sehr nahegebracht und man erlebt alles durch seine Augen hautnah mit.
Die Handlung an sich hat ein ganz besonderes Flair. Man kann das Adrenalin regelrecht spüren, erlebt wie sich die Band Fuckin Sushi von der Gründung bis zum Ende der Band so schlägt. Der Proberaum der Band ist zudem sehr gut beschrieben.
Es ist eine unbeschwerte Zeit, eine Zeit wo es noch Träume gibt, die hier thematisiert wird. Es geht um Themen wie Freundschaft und Erwachsen werden und man denkt als Leser fast schon automatisch auch an die eigene Jugendzeit zurück.
Besonders schön ist auch
die Playlist am Ende des Romans, sowie das Interview mit der Band.

Fazit
Abschließend gesagt ist „Fuckin Sushi“ von Marc Degens ein richtig schöner Roman, der mich auch an meine Jugend erinnert hat.
Die authentischen Charaktere, der flüssig lesbare Stil, der den Leser unweigerlich in den Bann der Geschichte zieht und eine Handlung rund ums Thema Erwachsen werden haben mich hier begeistert und bestens unterhalten.
Nicht nur für Musikliebhaber sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 23.05.2015
Eleanor & Park
Rowell, Rainbow

Eleanor & Park


ausgezeichnet

Meine Meinung
Eleanor ist neu an der Schule. Doch nicht nur das schlimm für sie. Sie wird zudem das Opfer von Mobbingattacken, denn Eleanor hat eine rote Lockenmähne und ist etwas übergewichtig.
Park ist das ganze Gegenteil von Eleanor. Er wirkt eher unscheinbar und möchte am liebsten nicht auffallen. Diese beiden Gegensätze treffen nun eines Morgens im Buch aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch keiner der beiden, dass sie schon sehr bald mehr füreinander sein werden als nur Schulkameraden …

Der Jugendroman „Eleanor & Park“ stammt von der Autorin Rainbow Rowell. Für mich war dieses Jugendbuchdebüt das erste Buch der Autorin überhaupt. Ich wurde hier vom Cover angesprochen, das einerseits sehr einfach gehalten ist, andererseits aber eben durch diese Einfachheit die Neugier auf sich zieht.

Die beiden Protagonisten Eleanor und Park sind ganz wunderbar ausgearbeitet. Sie sind beide grundverschieden.
Eleanor kommt aus schwierigen Verhältnissen. Sie hat noch 4 Geschwister, mit denen sie sich das Zimmer teilen muss. Die Mutter trinkt und verprügelt die Kinder auch gerne mal. Der Stiefvater tyrannisiert die Familie. Sie hat quasi nichts. In der Schule ist sie neu und wird auch direkt zur Außenseiterin.
Park ist anders als Eleanor. Er ist behütet aufgewachsen, seine Eltern lieben sich und lassen es Park auch spüren. Allerdings auch Park ist ein Außenseiter, denn er hat ein asiatisches Aussehen. Er ärgert sich auch darüber das die Gene seiner koreanischen Mutter die Überhand haben, nicht die seines amerikanischen Vaters. Park ist ein eher ruhiger Charakter.
Die beiden verlieben sich ineinander. Doch die Beziehung steht unter keinem guten Stern. Park braucht sehr lange um wirklich zu Eleanor zu stehen und Eleanor muss die Beziehung vor ihren Eltern geheim halten. Trotzdem aber ist es eine richtig süße erste Liebe, die beide hier erleben.

Auch die Nebencharaktere der Geschichte sind authentisch und absolut glaubhaft dargestellt. Jeder hat seinen Platz im Geschehen und gehört einfach dazu.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar. Es liest sich flüssig und locker leicht. Man kann sich alles vorstellen und die Gefühle der beiden Protagonisten werden wirklich perfekt zum Leser transportiert. Man kann sich richtig in sie hineinfühlen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Eleanor und Park geschildert. So lernt man zum einen beide wirklich gut kennen und bekommt zum anderen einen richtig guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt.
Die Handlung selbst hat mich tief berührt. Sie ist eigentlich sehr ruhig, es gibt nicht viel richtige Action. Viel mehr passiert im Inneren der Charaktere. Es ist eine Liebesgeschichte, die ich so noch nicht gelesen habe. Ich war vollkommen verzaubert von den tiefen Gefühlen, die Eleanor und Park füreinander entwickeln. Es ist die erste große Liebe die thematisiert wird und die mich mitten im Herz getroffen hat. Sie ist so zerbrechlich, ganz einfach wunderbar.

Fazit
Alles in Allem ist „Eleanor & Park“ von Rainbow Rowell ein Buch, das mich einfach umgehauen hat.
Authentische Charaktere, ein wundervoller Schreibstil der Autorin und eine Handlung, die mich mitten im Herz getroffen, berührt, einfach absolut verzaubert hat haben mich hier auf ganzer Linie überzeugt.
Ganz klar zu empfehlen!

Bewertung vom 18.05.2015
Cináed
Höfliger, Tanja

Cináed


sehr gut

Kurzbeschreibung
Daniel Frayne kann es nicht fassen. Statt eines Surfboards schenken ihm seine Eltern zum 16. Geburtstag nur einen Stift mit roter Mine. Doch bald merkt er, dass dieser Stift eine geheimnisvolle Macht über ihn ausübt. Und als wäre das nicht verwirrend genug, wird Daniel auch noch in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf die Akademie des mysteriösen Sir Edmund auf Castle Conwy im Norden von Wales geschickt, um eine Elite-Ausbildung anzutreten. Als dort die alljährlichen Wettkämpfe anstehen, ruft der magische Stift viele Neider auf den Plan. Kilian, sein Widersacher, plant etwas gegen Daniel, und der junge Held muss zahlreiche Abenteuer bestehen. Zum Glück ist da Levi, Daniels Freund, und dessen Schwester Lou, die jedoch ein Geheimnis trägt. Daniel wird bewusst, dass er ein „Auserwählter“ ist, denn nur er kann den Stift, den er „Cináed“ nennt, tragen. Wie geht er mit der Verantwortung um?
(Quelle: fabulus Verlag)

Meine Meinung
Daniel hat bisher ein recht normales Leben mit ganz normalen Teenagerproblemen geführt. Das ändert sich an seinem 16. Geburtstag. Da bekommt er einen roten Stift geschenkt, der sein Leben komplett auf den Kopf stellt. Er muss an eine merkwürdige Akademie gehen und dort Aufgaben und Herausforderungen meistern. Und irgendwer trachtet Daniel nach seinem Leben. Wem kann er noch wirklich trauen? Und was hat es mit dem Stift wirklich auf sich? Daniel möchte genau dies herausfinden und es beginnt ein spannendes Abenteuer …

Der Jugendroman „Cináed: Aus dem Feuer geboren“ stammt von der Autorin Tanja Höfliger. Es ist der Auftaktband einer Fantasytrilogie und ich war gespannt wohin mich die mir unbekannte Autorin hier entführen würde.

Daniel ist ein sympathischer Junge. Er ist 16 Jahre alt und eigentlich ein ganz normaler Teenager, mit allen Problemen, den Jugendliche in diesem Alter so haben. Doch dann bekommt er zu eben seinem 16. Geburtstag einen roten Stift und alles ändert sich komplett. Daniel muss sich seinem neuen Leben stellen, es ist aufregend, neu und hält immer wieder Überraschungen für ihn parat.

Auch die anderen im Buch vorkommenden Charaktere, egal ob sie nun gut oder wenig gut gesinnt sind, hat Tanja Höfliger gut gestaltet. Auch sie konnte ich mir an sich gut vorstellen.

Der Schreibstil der Autorin ist zunächst ein wenig ungewöhnlich. Nach kurzer Einlesezeit allerdings bin ich recht flüssig durch die Seiten gekommen.
Die Handlung selbst ist fantasievoll. Die Idee hinter der Geschichte ist vollkommen neu und ich fand sie schon auch einzigartig. Das ein Stift quasi die Hauptrolle spielt, das hatte ich bisher noch nicht. Allerdings kommt nur langsam Spannung auf. Das Tempo ist zwar hoch gehalten, es passiert auch ständig irgendwas, aber es fehlten mir doch die genauen Informationen bezüglich der Welt etc. das empfand ich als schade und es macht sich dann eben auch in der Spannung bemerkbar, da man nicht wirklich weiß mit was man es zu tun hat.

Das Ende hat mich sehr unbefriedigt zurückgelassen. Es ist mehr als offen, es bleiben eine Unmenge an Fragen auf die ich mir Antworten im zweiten Teil der Trilogie erhoffe.

Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „Cináed: Aus dem Feuer geboren“ von Tanja Höfliger ein an sich sehr guter Auftakt der Fantasytrilogie.
Ein sympathischer Protagonist, der zu Beginn etwas ungewöhnliche, dann aber flüssige Stil und eine Handlung mit interessanter Idee haben mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 10.05.2015
Liv, Forever, Deutsche Ausgabe
Talkington, Amy

Liv, Forever, Deutsche Ausgabe


sehr gut

Kurzbeschreibung
Eine Liebe für die Ewigkeit …
Liv spürt augenblicklich, dass es im Internat »Wickham Hall« nicht mit rechten Dingen zugeht: Wer oder was verbirgt sich in dem alten Gemäuer? Weiß der scheinbar unnahbare Malcolm etwas darüber? Liv verliebt sich in ihn. Unsterblich. Doch dann wird Liv hinterrücks ermordet. Aber sie ist nicht tot, sondern geistert mit den Seelen vieler anderer verstorbener Mädchen durch die Schule. Ist sie verflucht? Wie lässt sich der Bann brechen? Kann Liv zu Malcolm zurückkehren? Bald stößt sie auf das dunkle Geheimnis von »Wickham Hall« ...
(Quelle: Beltz & Gelberg)

Meine Meinung
Liv hat bisher immer nur in Pflegefamilien gelebt. Sie ist daher unheimlich froh, dass eine dieser Familien sie adoptiert hat. Sie bewirbt sich um ein Stipendium am Elite Internat „Wickham Hall“ und wird zu ihrer Freude auch angenommen. Doch so wirklich wohl fühlt sie sich nicht. Neben ihr gibt es nur noch eine Handvoll Studenten aber Liv hat genug mit ihrer Kunst zu tun.
Da ist aber auch Malcom, der Liv total fasziniert und ihr Herz höher schlagen lässt. Und das alte Gebäude birgt jede Menge Geheimnisse, die sich nach und nach auf ziemlich schreckliche Art und Weise offenbaren. Liv beginnt nach Schuldigen zu suchen, gemeinsam mit Gabe, Malcom und den Geistern der ganzen Sache ein Ende zu bereiten. Doch ist das wirklich die Lösung? Lässt sich alles aufklären?

Der Jugendroman „Liv, Forever“ stammt von der Autorin Amy Talkington. Es ist das Debüt der preisgekrönten Drehbuchautorin und Regisseurin und hat mich vom Cover her sofort sehr angesprochen.

Liv wurde bisher immer von Pflegefamilie zu Pflegefamilie rumgereicht und am Ende endlich adoptiert. Doch von ihren Adoptiveltern fühlt sie sich unverstanden. Das Stipendium ist Livs Chance und sie blüht richtig auf. Liv ist künstlerisch sehr begabt und lebt schon fast in ihrer eigenen kleinen Welt. Als sie ermordet wurde ist sie nicht wirklich tot, sondern geistert durch das alte Gemäuer.
Malcom kommt aus reichem Haus. Sein Leben ist eigentlich vorbestimmt, er braucht quasi keine eigenen Entscheidungen mehr fällen. Doch auch wenn es scheint, dass sich Malcom nach außen hin wohlfühlt so ist er doch eigentlich nur ein ganz normaler Junge, der am liebsten ausbrechen möchte.

Auch die anderen in der Geschichte vorkommenden Charaktere, wie zum Beispiel die weiteren Bewohner des Internats, sind an und für sich gut gestaltet. Man erfährt allerdings nur das Nötigste über sie, was ich ein wenig schade fand.

Der Schreibstil der Autorin ist genretypisch gut und lässt sich flüssig lese. Man kommt sehr flott durch die Seiten, es fesselt doch ziemlich schnell.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Liv, wofür Amy Talkington die Ich-Perspektive verwendet hat. So bekommt man zu Liv eine besondere Bindung. Zwischendrin gibt es immer wieder Kapitel mit Informationen zu den früheren Opfern, zu ihren Geschichten.
Die Handlung ist abwechslungsreich und originell. Es ist nicht die typische Internatsgeschichte, die man vielleicht erwartet. Es geht mystisch zu, gibt Wendungen, die zum Teil sehr überraschen. Das steigert wiederum die Spannung und man rätselt als Leser mit den Charakteren mit, versucht herauszubekommen was hinter allem steckt.

Das Ende kam mit persönlich zu schnell. Irgendwie wirkte es auf mich unfertig, ein paar mehr Seiten hätten hier wirklich gut getan. Es ist abgeschlossen ohne das Fragen bleiben.

Fazit
Abschließend gesagt ist „Liv, Forever“ von Amy Talkington ein wirklich sehr schönes Jugendbuch.
Die recht sympathischen Charaktere, der genretypisch gut zu lesende lockere Stil und eine interessante Handlungen, die Wendungen beinhaltet, die überraschen, haben mir hier spannende Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 10.05.2015
Kopfüber zurück
Wait, Rebecca

Kopfüber zurück


ausgezeichnet

Kit ist gestorben. Und mit ihm auch seine Familie, die immer weiter auseinanderbricht. Dabei waren sie doch einst die perfekte Familie, oder?
Die Eltern Rose und Joe leben nur noch nebeneinander her und Jaime ist nach Kits Tod einfach verschwunden. Nach nun mehr 5 Jahren hat Emma noch immer daran zu knabbern, dass sie beide Brüder verloren hat. Doch sie will nicht aufgeben und beginnt nach Jaime zu suchen. Damit bringt sie etwas ins Rollen, das schon lange überfällig ist. Alle Mitglieder der Familie Stewart müssen sich nun mit der Vergangenheit befassen, mit Trauer und Schmerz. Doch das ist viel leichter gesagt als getan …

Der Roman „Kopfüber zurück“ stammt von der Autorin Rebecca Wait. Es ist das Romandebüt der Autorin, das mich durch den ansprechend klingenden Klappentext sehr angesprochen und neugierig gemacht hat.

Die Charaktere sind jeder auf seine Weise wunderbar glaubhaft und authentisch.
Die Eltern Rose und Joe leben seit dem Tod ihres Sohns Kit nur noch nebeneinander her. Joe werkelt lieber im Schuppen als bei seiner Frau zu sein. Und Rose entwickelt sich zur nahezu perfekten Hausfrau. Immer wieder putzt und schrubbt sie wo sie nur kann. Nur reden können die beiden nicht.
Emma ist mittlerweile 14 Jahre alt. Sie wird immer pummeliger und erfährt in der Schule wie es ist eine Außenseiterin zu sein. Sie wird zudem gemobbt. Trost findet Emma bei Jesus und in der Religions-AG ihrer Schule. Freunde hat sie keine. Als die Situation immer aussichtsloser wird beschließt Emma schließlich Jaime zu suchen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig lesbar. Sie beschreibt die Situation, in der Familie Stewart sich befindet, emotional und sehr eindringlich. Man fühlt sich als Leser angesprochen und möchte wissen wie bzw. ob es die Familie schafft mit ihrer Trauer umzugehen, sie zu verarbeiten.
Geschildert wird das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven. So erhält man einen tiefgründigen Einblick ins Seelenleben der Charaktere. Immer wieder gibt es Rückblenden, die schildern wie Kit damals gestorben ist und weshalb die Familie so zerbricht.
Die Handlung hat mich emotional sehr berührt und mitgenommen. Durch den Klappentext hatte ich bereits geahnt, dass es berührend werden könnte aber mit dieser Handlung hatte ich gewiss nicht gerechnet.
Die Stimmung im Buch ist durchweg bedrückend und die Autorin versteht es die Situation der Familie tiefgründig aber auch sehr behutsam zu schildern.
Es sind gewiss keine einfachen Themen, unter anderem die mangelnde Kommunikation in der Familie aber auch der Glaube und die Religion allgemein, die angesprochen werden, daher ist das Buch auch nicht unbedingt für jedermann etwas. Und dennoch, man wird als Leser gefangen genommen, möchte immer weiter erfahren ob es die Familie schafft Kits Tod zu überwinden.

Fazit
Alles in Allem ist „Kopfüber zurück“ von Rebecca Wait ein sehr überzeugendes Romandebüt, das mich mitgerissen hat.
Authentische Charaktere, ein eindringlicher flüssig lesbarer Stil der Autorin und eine Handlung, die recht schwierige Themen anspricht und den Leser auch zum Nachdenken anregt, haben mich hier auf ganzer Linie begeistert und emotional berührt.
Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 10.05.2015
Ich sehe was, was niemand sieht
O'Rourke, Tim

Ich sehe was, was niemand sieht


sehr gut

Charley hat Visionen, die keiner von außen sehen kann. Immer wieder tauchen Blitze vor ihrem Auge auf und weisen sie darauf hin, dass einem Mädchen etwas Schreckliches passiert ist. Charley ist überzeugt sie sieht Verbrechen bevor sie passieren. Doch niemand glaubt ihr, bis auf den Polizisten Tom. Er hat gerade einen Fall von einem jungen Mädchen das auf Bahngleisen tot gefunden wurde. Die Polizei tappt noch im Dunkeln, als Charley erneut Visionen hat. Wieder ein Mädchen, wieder ein Zug …

Der Jugendthriller „Ich sehe was, was niemand sieht“ stammt vom Autor Tim O’Rourke. Es ist das erste Buch des Autors, das auf Deutsch erschienen ist.

Die Charaktere sind gut gelungen.
Charley war mir wirklich sympathisch. Sie hat Visionen, sieht Blitze vor ihren Augen und weiß so es ist wieder ein Verbrechen an einem Mädchen geschehen. Allerdings glaubt ihr keiner. Sie ist ziemlich mutig und man kann sich als Leser sehr gut in sie hineinversetzen.
Tom ist ein junger Polizist, den ich auch gut leiden konnte. Er ist der Einzige der Charley glaubt. Seinem Vater will Tom beweisen, dass er als Polizist taugt. Daher ist ihm sein aktueller Fall auch besonders wichtig.
Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die während der Handlung aber im Hintergrund bleibt und mich so auch nicht gestört hat.

Auch die anderen Charakter, wie die weiteren ermittelnden Polizisten, sind gut ausgearbeitet und ebenso vorstellbar.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und er hat es geschafft mich ans Buch zu fesseln. Er beschreibt beispielsweise die Morde nicht so detailliert, daher kann der Jugendthriller auch wirklich schon ab 14 Jahren gelesen werden.
Geschildert wird das Geschehen abwechselnd aus den Perspektiven von Charley und Tom, wofür der Autor hier die Ich-Perspektive verwendet hat. So bekommt man als Leser einen recht guten Draht zu den beiden Protagonisten.
Die Handlung ans sich ist wirklich interessant gestaltet. Es gibt spannende Momente, genauso wie es teilweise auch mal ruhiger zugeht. Außerdem sind manche Szenen ein wenig härter erzählt, so dass auch Gänsehaut entsteht. Tim O’Rourke schaffte es zwischenzeitlich immer wieder mich auf falsche Fährten zu locken. Das ist ihm auch wirklich gut gelungen.

Das Ende selbst konnte mich überraschen. Es ist in sich abgeschlossen und schlüssig aufgelöst. Ich habe das Buch am Ende zufrieden zur Seite gelegt.

Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „Ich sehe was, was niemand sieht“ von Tim O’Rourke ein toller Jugendthriller.
Die sympathischen Protagonisten, der gut lesbare flüssige Stil und eine Handlung, die interessant ist haben mir spannende Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 10.05.2015
Der Erwählte / Selection Bd.3

Der Erwählte / Selection Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung
Mittlerweile sind es nur noch 4 Kandidatinnen, die im Casting übrig geblieben sind. Alle von ihnen kämpfen auf ihre Weise um Maxon. America aber ist weiterhin Maxons Favoritin. Doch der König hat etwas gegen America, sie ist ihm ein Dorn im Auge. Das lässt er sie auch immer öfter spüren. Doch America gibt nicht auf, ist sie sich doch endlich ihrer Gefühle für Maxon bewusst.
Im Land kommt es in der Zwischenzeit immer öfter zu Unruhen, die Rebellen ruhen nicht.
Können America und Maxon dem König beweisen das America eine gute Prinzessin abgeben kann, dass sie die Richtige ist? Und wie geht es mit den Rebellen weiter?

Das Hörbuch „Selection: Der Erwählte“ wird von Friederike Wolters gesprochen. Es ist ein Hörbuch nach dem gleichnamigen Jugendroman „Selection. Der Erwählte“ von Kiera Cass, der im Februar im FISCHER Sauerländer Verlag erschienen ist. Es ist der dritte Teil einer Reihe und man sollte Teil 1 „Selection“ und Teil 2 „Selection. Die Elite“ vorher unbedingt gelesen bzw. gehört haben, bevor man mit diesem 3. Teil beginnt.

Die Charaktere sind bereits sehr gut bekannt aus den Vorgängern.
America mochte ich noch immer recht gerne. Sie gesteht sich endlich ihre Liebe zu Maxon ein und ist bereit um ihn zu kämpfen. Immerhin bemerkt sie, dass auch die anderen Mädchen Gefühle für ihn entwickeln. In diesem 3. Teil muss America einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen, der ihr aber wiederum auch die Augen öffnet. Sie erkennt quasi wer sie wirklich ist. Sie muss Hindernisse überwinden, die sie stärker machen.
Maxon, der Prinz, ist einfach ein toller Kerl. Er liebt America, daraus macht er kein Geheimnis mehr. Er kämpft um sie und ihr Herz, ganz gleich was seine Eltern sagen. Er stellt sich mehr und mehr gegen seinen Vater, denn es ist ja auch seine Liebe um die es geht. Zu den anderen Mädchen hegt er ein freundschaftliches Verhältnis und versucht sie auf Abstand zu halten, was nicht immer wirklich gelingt.
Maxons Eltern, der König und die Königin, sind gegen America. Sie ist in ihren Augen nicht die perfekte Frau an Maxons Seite. Sie versuchen ihren Sohn immer wieder zu beeinflussen.
Aspen ist auch noch mit von der Partie. Er sieht allerdings ein, dass er und America keine Chance haben werden.

Auch die anderen Mädchen werden gut dargestellt. Jede kämpft mit ihren Waffen, versucht sich ins rechte Licht zu stellen.

Alle Charaktere werden von Friederike Wolters ganz wunderbar in Szene gesetzt. Sie haucht ihnen Leben ein, lässt sie vor den Augen des Zuhörers entstehen. Ihre Stimme ist sehr angenehm und ich habe ihr wirklich sehr gerne zugehört. Sie weiß es perfekt den Hörer in ihren Bann zu ziehen.

Der Stil von Kiera Cass ist flüssig und gut verständlich.
Die Handlung wird aus Sicht von America geschildert, wodurch man als Hörer zu ihr einen besonderen Draht bekommt.
Die Handlung an sich ist spannend und interessant. Sie knüpft an Teil 2 an und man gelangt ohne Umschweife direkt ins Geschehen. Immer wieder gibt es Steine bzw. Hindernisse, die es zu überwinden gilt und je weiter man vorankommt, desto schwieriger wird es das Hörbuch auszuschalten um eine kleine Pause einzulegen. Friederike Wolters hat es wirklich absolut klasse geschafft, jede Situation ist ganz wunderbar umgesetzt.

Das Ende ist absolut gelungen. Ich bin sehr glücklich damit und habe das Hörbuch zufrieden beendet. Mit „Selection“ aber ist es noch lange nicht zu Ende, denn im Juli erscheint bereits ein neuer Teil der reihe mit einer anderen Protagonistin.

Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „Selection: Der Erwählte“ von Kiera Cass ein gelungenes Hörbuch nach dem gleichnamigen dritten Teil der Reihe.
Authentische Charaktere, ein flüssiger Stil der Autorin und eine spannende Handlung, alles ganz wunderbar in Szene gesetzt durch eine perfekt passende Sprecherin, haben mich hier verzaubert und begeistert.
Ganz klare Hörempfehlung!

Bewertung vom 10.05.2015
Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek
Whitehouse, David

Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek


ausgezeichnet

Meine Meinung
Bobby lebt bei seinem Vater und dessen Freundin. Seine Mutter ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, ein Umstand der Bobby schwer fällt zu akzeptieren. Er hofft immer noch auf ihre Rückkehr. In der Schule wird Bobby gemobbt und verprügelt. Doch auch zu Hause geht es ihm nicht besser. Sein Vater vernachlässigt ihn und auch er schlägt immer wieder zu. Nur Sunny, Bobbys Freund, ist für ihn da. Doch der zieht plötzlich weg und Bobby ist wieder auf sich gestellt.
Eines Tages lernt er die geistig behinderte Rosa und deren Mutter Val kennen. Die beiden haben es auch nicht unbedingt leicht. Als Bobby wieder mal verprügelt wurde flieht er zu den beiden in ihre fahrende Bibliothek. Eine abenteuerliche riese beginnt …

Der Roman „Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek“ stammt von Autor David Whitehouse. Es ist sein zweiter Roman, für mich war es das erste Buch des Autors. Angesprochen vom amüsant klingenden Titel habe ich mich hier in ein Abenteuer gestürzt, das ich so keinesfalls erwartet hatte.

Die Charaktere des Buches sind ungewöhnlich und wirklich sehr gut und vor allem lebendig gestaltet.
Bobby, der Protagonist, ist nicht unbedingt schnell zu durchschauen. Er vermisst seine Mutter, archiviert ihre Haare, und hofft auf eine Rückkehr von ihr. Bobby wirkt wirklich wie ein Freak, dabei ist er eigentlich nur einsam und alleine. Sein Vater kümmert sich nicht um ihn, schlägt ihn lieber. Ehe man sich versieht hat sich Bobby ins Herz des Lesers geschlichen, mit seiner an sich zerbrechlichen Art. Aber tief im Inneren ist Bobby ein ganz starker Junge, den ich wirklich sehr gerne gemocht habe.

Auch die anderen Charaktere sind wirklich tiefgründig und authentisch gestaltet.
So zum Beispiel Rosa, Sie ist Vals Tochter. Rosa ist geistig behindert und eigentlich ein richtiger Sonnenschein, zeigt sie doch den Menschen in ihrer Umgebung immer wieder die Schönheiten am Leben.
Val ist Rosas Mutter und auch sie hat es nicht leicht im Leben. Ihre einzige große Liebe hat sie verlassen, weil er sich nicht im Stande sah sich mit um Rosa zu kümmern.
Und dann gibt es noch Joe, der auch so seine Probleme mit sich herumträgt-
Alle diese genannten Charaktere haben eigentlich nur einen großen Wunsch. Sie suchen die richtige Familie, mit Liebe und Geborgenheit.

Der Schreibstil des Autors ist ganz wunderbar. Er schreibt sehr bildhaft und eindringlich. Man kommt als Leser gar nicht drum herum als sich ins Geschehen ziehen zu lassen, von der Handlung gefesselt zu sein. Doch es ist nicht nur ernst, auch eine Prise Humor fehlt nicht.
Die Handlung selbst ist großartig. Es ist ganz anders als erwartet. Bobbys Geschichte hat mich berührt, ganz tief im Herzen getroffen. Sie stimmt traurig und nachdenklich. Die Bücher geben nicht nur ihm, sondern auch Val und Rosa Kraft. Sie vermitteln Hoffnung in schweren Zeiten, bieten etwas wo sich die Charaktere hin flüchten können. Leider kamen sie mir ein wenig zu kurz, ich hätte gerne mehr über die jeweilige Lektüre erfahren. Es wird nur ab und an am Rande erwähnt welches Buch gerade gelesen wird. Neben dem tragischen gibt es auch noch abenteuerliche und wirklich spannende Momente.

Das Ende empfand ich als sehr gelungen. Es ist recht offen gehalten, bietet so jede Menge Raum für die Leser sich weitere Gedanken machen zu können. Das passt hier bei diesem Buch wirklich sehr gut.

Fazit
Alles in Allem ist „Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek“ von David Whitehouse ein unglaubliches Buch, das ich so wirklich nicht erwartet hätte.
Die sympathischen Charaktere, der mitreißende sehr bildhafte Stil des Autors und eine Handlung, die einerseits spannend ist aber auch nachdenklich stimmt, haben mich hier auf ganzer Linie unterhalten und letztlich bewegt.
Ganz klar zu empfehlen!