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Ina's Little Bakery
Wohnort: 
Celle

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2014
Die Schrecken der Nacht / Nightmares! Bd.1
Segel, Jason;Miller, Kirsten

Die Schrecken der Nacht / Nightmares! Bd.1


ausgezeichnet

Nicht nur ich fühlte mich durch die Optik sofort angesprochen, auch mein 11-jähriger Sohn war direkt hin und weg und konnte es kaum erwarten in die Geschichte abzutauchen.

Diese erzählt die Geschichte des 12-jährigen Charlies, der seit dem Umzug in die lila Villa seines Stiefmonsters Charlotte, von richtig miesen Albträumen geplagt wird. Egal was er auch tut, er wird sie einfach nicht los und noch schlimmer: Je mehr er im Traum gegen die Monster ankämpft, desto realer werden seine Träume. Jede Nacht sucht ihn dabei die ätzende Hexe mit ihrem gefräßigen Kater heim. Als sie ihm droht seinen kleinen Bruder Jack zu verschleppen muss Charlie handeln und eh er sich versieht steckt er mitten drin, in der Anderwelt, in der die Hexe plötzlich seine geringste Sorge ist.

Das Buch ist wunderbar leicht geschrieben. Kindgerecht, aber für Erwachsene keinesfalls langweilig. Ich konnte mich total gut einfinden und es gab sogar zwei Stellen an denen ich mich wirklich ein bisschen gegruselt habe :) Die Handlung ist gut durchdacht und vermittelt sowohl jüngeren als auch älteren Lesern die ein oder andere Botschaft. Es gibt einen steten Spannungsbogen der absolut null Langeweile aufkommen lässt und der sich ab der Hälfte immer weiter nach oben schraubt, so das man kaum mehr aufhören mag zu lesen. Natürlich gibt es auch den ein oder anderen Grund zum Schmunzeln.

Auch die Protagonisten sind einfach klasse ausgearbeitet. Charlie ist ein sympathischer Junge, auch wenn er zu Beginn sehr von seiner "schwarzen Wut" beherrscht wird, die daher rührt, das er seine Mutter früh verloren hat und jetzt mit einigen neuen Umständen leben muss, wie beispielsweise einer Stiefmutter die merkwürdig ist und die er einfach nicht leiden kann oder den Umzug in die schräge Villa mit dem gruseligen Turm. Dann plagen ihn zusätzlich noch all diese Albträume und er kann nicht schlafen. Dies alles führt dazu das er immer zorniger wird und seinem Ärger Luft macht indem er seine ganze Umwelt vor den Kopf stößt. Glücklicherweise lassen sich seine Freunde Paige, Alfie und Rocco davon nicht wirklich beeindrucken und schon gar nicht abschrecken.

Als die Hexe seinen Bruder Jack entführt und Charlie in die Anderwelt eintritt entwickelt er sich zu einem entschlossenen und mutigen Jungen, obwohl er wirklich eine Menge Schiss hat. Er will seinen Bruder zurück und wenn er sich dafür dem schlimmsten Bösewicht der Anderwelt stellen muss, dann wird er das tun. Doch diesen Kampf muss er nicht alleine bestreiten, denn auch in der Anderwelt finden sich schnell "Freunde".

Was mich an diesem Buch, neben den bisher genannten Punkten, aber am allermeisten begeistern konnte, waren die bildhaften Schilderungen. Vor meinen Augen entstand eine völlig andere Welt, in der an jeder Ecke, neue und andere detailliert beschriebene Gestalten lauern, die man entweder direkt ins Herz schließt oder um die man lieber sofort einen Bogen macht. Das Setting ist, ganz banal gesagt, einfach der Hammer !

Ich muss wirklich sagen, das Jason Segel und Kirsten Miller hier ganze Arbeit geleistet und ein kleines, unglaublich fantasievolles Meisterwerk geschaffen haben.

Hoffentlich müssen wir auf die Fortsetzung nicht allzu lange warten :)

Fazit:

"Nightmares ! Die Schrecken der Nacht" ist nicht nur optisch ein absolutes Muss für jedes Bücherregal. Die Geschichte um Charlie und seine Albträume ist spannend und vorallem unglaublich anschaulich erzählt. Man taucht ab in eine völlig neue und fremde Welt und trifft auf verrückte und teils echt gruselige Gestalten.

Ein großartiges Debüt, das sowohl kleine als auch große Leser absolut begeistern wird

©Ina's Little Bakery

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2014
Providence / Bound to You Bd.1
McGuire, Jamie

Providence / Bound to You Bd.1


gut

Was ich hier wohl überlesen oder falsch gedeutet habe, waren die Worte "Himmlisch" und "Höllisch" im Klappentext, denn ich war wirklich sehr überrascht, als der Roman, bei dem ich von einem "klassischen" New Adult Roman ausging, sich in eine ganz andere Richtung entwickelt und jede Menge fantastische Züge aufweist.

Erst fand ich diesen Richtungswechsel echt super und war neugierig auf die Entwicklung, aber irgendwann fragte ich mich, ob Jamie McGuire es hier vielleicht nicht doch ein bisschen zu gut gemeint hat. Zur Liebesgeschichte zwischen Nina und Jared, auf die ich gleich noch komme, mischten sich nicht nur die "fantastischen" Elemente, sondern auch viel Geheimniskrämerei um Jareds Herkunft und die Machenschaften von Ninas verstorbenem Vater. Besonders Letzteres empfand ich oft als sehr langatmig und zermürbend, weil man einfach nicht das Gefühl hat, des Rätsels Lösung wirklich näher zu kommen.

Oberflächlich betrachtet ist es zwar ein ganz guter Genre-Mix, den die Autorin hier bietet, doch schaut man in die Tiefe, dann erkennt man, das sie an manchen Dingen viel zu deutlich gespart hat.

Und hier komme ich zur Beziehung zwischen Jared und Nina. Ich sag's gleich, ich war enttäuscht. Erstmal ging mir alles viel zu schnell. Die beiden treffen aufeinander, begegnen sich mehrere Male zufällig, wechseln aber nie wirklich viele Worte miteinander, kennen sich kaum, sprechen aber einige Kapitel weiter schon von der großen Liebe. Ich hätte über die rasche Entwicklung hinwegsehen können, wenn es denn wenigstens spürbare Emotionen gegeben hätte. Auf die hab ich aber leider vergeblich gewartet. Nina und Jared führen eher so eine Art On-Off-Beziehung, in der es keinen Platz für sprühende Funken gab, die aber dafür auf Dauer etwas nervt. Und das ist sooo schade, denn wer die "Beautiful-Reihe" kennt, der weiß genau, das Jamie McGuire das Zeug dazu hat, ihre Leser "fühlen und erleben" zu lassen. Das hat mir hier komplett gefehlt.

Trotz dieser fehlenden Emotionen mochte ich sowohl die Handlung, als auch die Protagonisten echt gerne. Zu Beginn dachte ich ehrlicherweise, Nina sei ein verwöhntes, reiches Papakind. Dem war aber glücklicherweise nicht so. Sie ist sehr selbstständig, setzt sich durch und weiß genau was sie will. Geld scheint für sie niemals an erster Stelle zu stehen. Zu ihren Freunden hat sie ein gutes Verhältnis, das sie jedoch vernachlässigt, als ihr Jared begegnet. Jared ist geheimnisvoll und taucht scheinbar nur dann auf, wenn Nina wirklich Hilfe braucht, wenn sie nur so nach ihm Ausschau hält, dann ist von ihm weit und breit nichts zu sehen. Jared macht ein ziemliches Geheimnis aus seiner Person, was natürlich Gründe hat, die wir im Verlauf der Geschichte erfahren.

Es gab einige Nebencharaktere die ich noch ein bisschen besser kennengelernt hätte, wie Claire, Jareds jüngere Schwester oder Ryan, ein guter Freund von Nina. Ihre besten Freundinnen Beth und Kim sind leider im Verlauf ein bisschen verloren gegangen, das fand ich schade, denn auch die beiden hätten für meinen Geschmack eine größere Rolle spielen dürfen.

Das Ende war nochmal so richtig spannend und sehr temporeich, bleibt aber offen, was eine Fortsetzung vermuten lässt, die dann hoffentlich etwas mehr Gefühl und Emotion mitbringt.

Fazit:

"Bound to You: Providence" ist eine Geschichte in der sehr viel Potenzial steckt, das Jamie McGuire meiner Meinung nach nicht richtig ausgeschöpft hat. Die Charaktere sind sympathisch, der Schreibstil ist toll, die Grundidee großartig, doch die Umsetzung hat besonders in Sachen Emotion und Gefühl einige Schwächen.

Ich bleibe etwas zwiegespalten zurück und hoffe sehr, das sie in die Fortsetzung ein bisschen mehr von dem Feuer einfließen lässt, mit dem sie mich in ihrer "Beautiful-Reihe" so sehr begeistern konnte.

Ich vergebe gute 3 von 5 Sternen

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 31.10.2014
Der Sommer, als Chad ging und Daisy kam
Gooch Hummer, Jennifer

Der Sommer, als Chad ging und Daisy kam


ausgezeichnet

Charaktere:

Apron, ein junges Mädchen mit rotem Haar und Sommersprossen, ist auf Grund des frühen Todes ihrer Mutter und Margie, der neunen Freundin ihres Vaters, mit der es nicht so recht klappen will, ziemlich einsam. Sie muss lernen ohne Andere zurecht zu kommen und sich dem Erwachsenwerden alleine stellen.
Mike & Chad sind zwei aufgeschlossene Männer, die von Anfang an durch ihre Hilfsbereitschaft und offene Art auffallen. Die Art, mit der sie sich Aprons annehmen, zeigt viel von ihrer Wärme und Zuverlässigkeit.
Meinung:

Ich bin verliebt. Anders kann man es nicht ausdrücken...
Das Buch schildert das Leben aus der Sicht einer 13-jährigen, mit all seinen Höhen und Tiefen. Primär handelt es von Angst, Liebe, Toleranz und Mitgefühl, bildhaft geschildert an Beispielen, die jedem auf die eine oder andere Art bekannt sind. Für mich ist diese tolle Geschichte ein Appell an Akzeptanz und Hilfsbereitschaft. Werte, die meiner Meinung nach niemals genug versucht werden können, vermittelt zu werden!
Der Schreibstil ist entsprechend jugendlich gehalten, was einen zu so manchem Schmunzeln verleitet. Nicht selten habe ich mich dabei ertappt, wie ich laut auflachen musste.
Die Kapitel sind in der Regel immer nur ein paar Seiten lang, was das Lesen recht kurzweilig macht.
Es gibt unheimlich viele tolle Elemente, die einen mehr oder minder durch das gesamte Buch begleiten. So z.B. die lateinischen Sprüche und Redewendungen, die sich sowohl in den Kapiteln, als auch in den jeweiligen Kapitelüberschriften finden. Diese passen perfekt zum Geschehen und regen oftmals zum Nachdenken an.
Auch das wiederkehrende Thema "Jesus" hat der Geschichte einen ganz eigenen Charme verliehen (an alle, die nicht Bibel-affin sind: Keine Angst! Niemand versucht euch zu bekehren ;) Es wird nur ab und an sowohl im lustigen als auch im nachdenklichen Sinne aufgegriffen, was echt super rüber kommt. Lasst euch überraschen!)

Fazit:
Alles in allem war dies für mich eindeutig eins meiner Highlights in diesem Jahr!! Gerne mehr davon :)

Gastrezension von Jacqueline für Ina's Little Bakery

Bewertung vom 29.10.2014
Geflohen / Land ohne Lilien Trilogie Bd.2
DeStefano, Lauren

Geflohen / Land ohne Lilien Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover ist hübsch, aber nicht so aussagekräftig wie das des Vorgängers. Hier sieht man ein vermeintlich glückliches Mädchen, was ich im Zusammenhang mit der Handlung jetzt nicht ganz so passend finde und die Blumen sehen für mich jetzt nicht wirklich aus wie Lilien, aber egal. Es ist als Gesamtbild nett anzusehen.

Der Schreibstil ist nach wie vor nicht großartig ausgeschmückt, aber dennoch sehr eindringlich und mitreißend. Lauren DeStefano besitzt ein unglaubliches Erzähltalent, welches dafür sorgt, das ich das Gefühl habe wahrhaftig an der Seite von Rhine zu stehen und all die guten und auch schlechten Dinge zu erleben, die ihr im Lauf ihrer Reise widerfahren. Man taucht komplett in die Geschichte ab und das ist wirklich großartig.

Ich weiß nicht WAS es ist, das mich dieses Buch so derart intensiv erleben und wahrnehmen lässt, aber es ist unglaublich. Keine andere Geschichte, die ich in letzter Zeit gelesen habe, ist mir so nah gegangen, hat mich so für sich eingenommen wie die Geschichte von Rhine. Ich habe dieses Buch förmlich verschlungen und war für mein Umfeld während des Lesens kaum ansprechbar.

Dabei hat mich diese Fortsetzung aber nicht nur schwer begeistert, sondern mich noch mehr schockiert als ihr Vorgänger.

Die Vorstellung mit welchen grauenhaften Dingen sich ein so junges Mädchen auseinander setzen muss ist heftig. Obwohl "Land ohne Lilien" in der Zukunft spielt, kann man durchaus den Eindruck bekommen, man befände sich im Mittelalter. Mädchen werden gefangen genommen und verkauft, an einen Hauswalter, mit dem sie eine Ehe eingehen und dem sie Nachwuchs schenken müssen. Zumindest die Schönen. Die Anderen landen in den scharlachroten Bezirken, was das bedeutet muss ich sicher nicht näher ausführen, oder aber sie werden erschossen und im Straßengraben einfach liegen gelassen. Ich habe mich einige Male gefragt ob die Altersangabe ( ab 14 Jahren ) vielleicht etwas zu niedrig angesetzt ist. :-/

Rhine ist mir im Verlauf der Geschichte noch mehr ans Herz gewachsen, als schon in Band 1. Sie ist verdammt mutig und taff und ich hab sie einfach schrecklich gern. Gabriel bleibt leider auch hier noch immer etwas blass. Obwohl er beinahe immer präsent ist, bewegt er sich im Hintergrund und ich kann ihn nach wie vor nicht einschätzen.

In "Geflohen" kommen eine Menge neuer Charaktere dazu. Wunderbare, bei denen man sehnlichst auf ein Wiedersehen im finalen Band hofft und Grausame, die man am besten schnell wieder vergisst.

Der Plot ist wirklich recht düster und es gibt sehr wenige helle, freundliche Momente, aber das schadet der Geschichte in keinster Weise, "es muss erst schlechter werden, bevor es besser wird". Ein Spruch der auch im Buch eine tragende Rolle spielt. Wie auch schon beim Vorgänger, baut sich die Spannung hier von Anfang an langsam auf und findet am Ende ihren Höhepunkt, der mich neugierig und mit einigen offenen Fragen zurücklässt.

Fazit:

"Land ohne Lilien - Geflohen" ist genauso packend und spannend, aber wesentlich düsterer als sein Vorgänger. Lauren DeStefano hat eine besondere Erzählgabe, mit der sie es schafft, mich komplett in ihre Welt zu entführen und mich bis zur letzten Seite nicht mehr loszulassen.

Eine großartige Dystopie, die man sich nicht entgehen lassen sollte !

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 24.10.2014
Schlachtfeld Elternabend
Schuler, Bettina;Koeseling, Anja

Schlachtfeld Elternabend


ausgezeichnet

Meinung:

Wer kennt sie nicht ? Die lustigen Elternabende, bei denen wir in einträchtiger Harmonie zusammensitzen und fröhlich über die Zukunft unserer Kinder quatschen ? Äh, nein ? Kennt ihr nicht ? Dann lasst Euch gesagt sein, liebe Eltern: Ihr seid hier genau richtig.

In "Schlachtfeld Elternabend" findet ihr herrlich abstruse, aber aus dem Leben gegriffene Geschichten über Eltern und Lehrer und das gemeinsame Bestreben unseren Kindern nur die besten Werte und Eigenschaften zu vermitteln. Das das nicht immer ganz reibungslos vonstatten geht ist uns wohl allen bekannt. Aber genau deshalb ist dieses Buch so herrlich, denn hier bekommt jeder Typ Lehrer genauso sein Fett weg, wie jeder Typ Eltern.

Bereits beim Prolog stiehlt sich ein dickes Grinsen auf mein Gesicht und in meinem Kopf tanzt der Gedanke: GENAUSO ist es !

Das Buch ist amüsant geschrieben, die Kapitel sind kurz gehalten, man kann das Buch also zwischendurch immer wieder mal zur Seite legen um beispielsweise einen Elternabend aufzusuchen und kann dann später ganz bequem wieder ins Buch einsteigen.

Besonders herrlich fand ich die Typisierung von Lehrern und Eltern. Sehr witzig, denn jeder Typ ist mir als Leser wohl bestens bekannt. Da gibt es bei den Lehrern Frau Nett die immer freundlich ist, aber kurz vorm Burn-Out steht, weil sie mit den Kindern der heutigen Zeit heilos überfordert ist, Frau Feierabend, die schon zu Beginn des Schuljahres weiß, wieviele Arbeitstage es noch bis zu den nächsten Sommerferien sind oder aber der gute alte Herr Oberstudienrat, der von antiautoritärer Erziehung mal so gar nichts hält und noch heute die Kreide durchs Klassenzimmer wirft.

Auf der Gegenseite stehen die Chantal-Eltern, denen man auf einem Elternabend wohl niemals begegnen wird, weil sie zu dieser Zeit an der heimatlichen Mattscheibe kleben, die Lehrer-Eltern, die natürlich mit den cleversten Kindern gesegnet sind und nicht müde sind, dies auch immer wieder zu betonen, Kinder, die NIEMALS einen Streit anzetteln würden, aber auch die Althippies, deren "Kinder beim Frühstück nicht von ihren nervenden Eltern gestört werden, weil diese noch schlafen".

Aber nicht nur bei einem Elternabend treffen all diese verschiedenen Typen aufeinander, sondern auch im Schulalltag gibt es immer wieder Situationen mit denen sich Eltern oder auch Eltern und Lehrer auseinandersetzen müssen. Hier geht es dann oft um Macht, Ideologien und überflüssige Territorialkämpfe Nein, nicht etwa zwischen den Kindern, sondern oftmals nur zwischen den Eltern. Diesen Themen ist ein ganzes Kapitel gewidmet, das wirklich zum Schreien komisch ist, aber auch ein bisschen zum Nachdenken anregt, darüber ob wir als Eltern nicht manchmal ein bisschen zu weit gehen und uns mit unseren Handlungen nicht vielleicht hin und wieder ein bisschen lächerlich machen.

Ich hatte beim Lesen wirklich eine Menge Spaß und das obwohl ich mich in der ein oder anderen beschriebenen Situation durchaus selbst habe erkennen müssen, was wiederum zu Gelächter, aber auch zum festen Vorsatz führte, das man manches in Zukunft vielleicht etwas gelassener sehen sollte.

Für den nächsten Elternabend bin ich jetzt bestens vorbereitet :) Und das Buch kann ich sowohl Eltern, als auch Lehrern wirklich nur empfehlen.

Fazit:

"Schlachtfeld Elternabend" ist ein schonungsloser "unzensierter" Bericht von der Elternabend-Front, wo sich Mütter und Väter gleichermaßen zu Themen wie ökologisch korrekt angebautem Mittagessen ereifern, den Lehrer mit ihrem ergoogelten Fachwissen in Grund und Boden schnattern und sich gegenseitig mit ihren tollen Kindern übertrumpfen, während sie dabei auf viel zu kleinen Stühlen sitzen. Herrlich, ich hab selten so gelacht !

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 20.10.2014
Vor uns das Leben
Harmon, Amy

Vor uns das Leben


ausgezeichnet

Meinung:

Zunächst, so muss ich gestehen, war ich allerdings etwas enttäuscht, denn ich fand den Stil der Autorin zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Sie springt zwischen den drei Protagonisten Ambrose, Fern und Bailey hin und her, bringt diverse Mitschüler und Namen ein, bei denen ich mir nicht sicher war in wie weit ich mir diese merken muss, hüpft in der Zeit vor und zurück und zwingt mich somit, konzentriert am Ball zu bleiben um den anfänglich "dünnen" Faden nicht zu verlieren.

Nach circa einem Drittel ändert sich das jedoch rigoros und ich bin mittendrin. Angekommen in der Geschichte, verbunden mit den drei großartigen, ausgeprägten und starken Protagonisten und total begeistert vom wunderbaren Schreibstil der Autorin, den sie einerseits recht einfach hält, in den sie aber auch viele poetische Züge einstreut, bin ich regelrecht hingerissen vom Gesamtpaket. Sie schreibt gut nachvollziehbar, sehr einfühlsam und tiefgründig und fesselte mich so regelrecht an die Seiten. Ich war emotional total mitgerissen und musste echt einige Tränchen wegblinzeln.

Ich tauchte komplett ein in das Leben und die Probleme von Fern, die schon seit sie denken kann in Ambrose verliebt ist, der sie jedoch, wie so viele andere in der Stadt, gar nicht wahrnimmt. Denn Fern ist eine unscheinbare junge Frau, nicht gerade eine Schönheit, aber sie ist schlau, kümmert sich liebe- und aufopferungsvoll um ihren Cousin Bailey und schreibt heimlich kitschige Liebesromane, für die sie eine absolute Schwäche hat.

Bailey, der durch Duchenne-Muskeldystrophie an den Rollstuhl gefesselt ist, ist nicht nur Fern's Cousin, sondern auch ihr bester Freund. Bailey ist trotz seiner Behinderung ein absoluter Kämpfer, ein lebenslustiger junger Mann, der obwohl er weiß das er früh sterben wird, aus jedem Tag das Beste macht.

Ambrose ist Ringer und der Star der Stadt. Was jedoch die wenigsten Menschen ahnen: In dem großen breiten Sportler schlummern ungeahnte Talente. Er hat ein Faible für Shakespeare und schreibt Liebesbriefe, die jedes Mädchenherz höher schlagen lassen.

Alle drei stehen kurz davor ihren Abschluss zu machen und ihren Platz im Leben zu finden, als am 11. September 2001 zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers krachen. Dieser Tag soll ihr Leben für immer verändern...

Die Handlung ist für einen Jugendroman ungewöhnlich ernst und tiefgreifend, das hat mich wirklich positiv überrascht.

Amy Harmons Debüt ist nicht einfach eine Geschichte die man liest, von der man kurzzeitig begeistert ist und die man dann wieder vergisst. In diesem Buch schlummert so viel mehr. Amy Harmon weist uns darauf hin, das Schönheit nicht alles ist. Das in vielen Menschen eine wunderbare Seele lebt, die man manchmal jedoch nur dann sieht, wenn man sich die Mühe macht genau hinzusehen. Und was noch wichtiger ist, sie zeigt uns auf, gerade durch Baileys Schicksal, wie schön das Leben sein kann, wenn man es nur zulässt, wenn man bereit ist aus jedem Tag das Beste zu machen und niemals einfach aufzugeben, egal wie schlecht es uns geht oder wie aussichtslos eine Situation auch erscheint, denn das Leben kann so schnell einfach so vorbei sein.

Fazit:

"Vor uns das Leben" ist ein ganz besonderer, überraschend tiefgründiger Jugendroman, der mich absolut begeistert hat und den ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde.

Emotional, authentisch, mitreißend !

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 01.10.2014
Unter Strom / Rock War Bd.1
Muchamore, Robert

Unter Strom / Rock War Bd.1


sehr gut

[...]Als ich begann zu lesen, wurde meinem euphorischen Hochgefühl erstmal ein kleiner Dämpfer verpasst, denn eigentlich lese ich sehr selten und ehrlicherweise auch ungern Jugendbücher, in denen die Protagonisten unter, sagen wir mal, 16 Jahren sind. Das liegt daran, das man sich, je jünger die Protagonisten werden, umso schwerer tut, sich in sie hineinzuversetzen, weil die Pubertät bei mir dann doch einfach schon ne ganze Ecke zurückliegt.

Erstaunlicherweise hat mich das in "Rock War" nicht gestört und die anfängliche Skepsis war ganz schnell verflogen, denn die Charaktere wirken doch ziemlich reif, auch wenn sie sich an der ein oder anderen Stelle dann doch mal ihrem Alter entsprechend naiv oder kindlich verhalten. Ich hatte im Großen und Ganzen nur selten das Gefühl, das sich hier alles um 13 - 15-jährige dreht.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht einer außenstehenden Person, also quasi aus Sicht eines Erzählers, der zwischen den drei Hauptprotagonisten Jay, Summer und Dylan hin- und her schwenkt.

Der Schreibstil ist jugendlich leicht gehalten und liest sich sehr flüssig. Robert Muchamore verzichtet zwar auf unerträgliche Spannung, schafft es aber trotzdem mich zu fesseln und dafür zu sorgen, das ich nur so durchs Buch fliege. Ich glaube ich hab vor "Rock War" schon lange kein Buch mehr in weniger als zwei Tagen gelesen.

Das Augenmerk in "Rock War" liegt hauptsächlich auf den drei Jugendlichen und ihrem Umfeld. Wir bekommen erstmal einen Einblick in deren komplett unterschiedliche Leben und lernen sie besser kennen.

Unabhängig voneinander bewerben sich Jay's und Summer's Band auf einen Wettbewerb in London, bei dem sie aufeinander treffen, sich kennenlernen und auf die bevorstehende Castingshow "Rock War" aufmerksam werden.

Auch Dylan und seine Band werden auf "Rock War" aufmerksam und bewerben sich um einen Platz.

Wie oben ja schon erwähnt steht hier das Kennenlernen der Figuren im Vordergrund. Jeder Protagonist, auch die Nebencharaktere, trägt irgendwo ein Problempäckchen mit sich herum, das er bewältigen muss. Das Ganze ist jedoch in den meisten Fällen nicht überzogen dargestellt, sondern authentisch und somit auch nachvollziehbar. Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet, man findet eine schnelle Verbindung zu jedem Einzelnen.

Das Ende bekommt definitiv einen Punkt Abzug. Nicht etwa weil es schlecht gewesen wäre, sondern weil es so plötzlich daher kommt und ich den Punkt an dem das Buch endet persönlich jetzt nicht so gut gewählt fand. Es blieben viele Fragen offen, was für die Folgebände natürlich sehr förderlich ist, da werden die sich sicher alle in Luft auflösen, aber für mich war das Ende hier einfach nicht rund und somit nicht perfekt gelöst.[...]

Fazit:

"Rock War - Unter Strom" ist ein verdammt rockiger Einstieg in eine neue Jugendbuchreihe des Autors Robert Muchamore. Ein leichter jugendlicher Schreibstil, authentische Charaktere und eine Menge Musik sorgen hier für ordentlich Lesespaß !

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 30.09.2014
Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe
Conaghan, Brian

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe


ausgezeichnet

Dylan Mint ist 16 Jahre alt und leidet am Tourette-Syndrom. Er hat seine Ticks gut im Griff, doch hin und wieder reißt sich Mr Dog, wie er seine Krankheit nennt, einfach los und es kommt zu krassen Anfällen, die ihm von Außenstehenden ziemlich dämliche Blicke und manchmal auch wüste Beschimpfungen einbringen.
Als wäre es nicht schon blöd genug, mit dieser Krankheit zu leben, erfährt Dylan bei einer vermeintlichen Routineuntersuchung, das er nur noch 6 Monate zu leben hat. 6 Monate ! Wie soll man denn in der kurzen Zeit eine dieser "Dinge-die-ich-tun-möchte-bevor-ich-sterbe"-Liste abarbeiten ? Dylan beschließt, da er die meisten Punkte dieser Listen sowieso blöd findet, seine ganz eigene zu erstellen und sich dabei auf lediglich drei Punkte zu konzentrieren:

Echten Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen haben ( vorzugsweise mit Michelle Malloy )
Einen neuen besten Kumpel für seinen besten Freund Amir finden
Seinen Dad aus dem Krieg nach Hause holen

Eine echte Herausforderung, doch Dylan Mint ist fest entschlossen, seine Wünsche in die Tat umzusetzen....

Meinung:

Vom farblich doch sehr auffällig gestalteten Cover und dem langen ungewöhnlichen Titel angezogen, war ich direkt Feuer und Flamme für dieses Buch und natürlich superneugierig auf den Inhalt.

"Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe" ist wohl eines der ungewöhnlichsten Bücher die ich je gelesen habe.

Nicht nur die Thematik des Tourette-Syndroms war mir in Buchform völlig neu, auch der Schreibstil war mal was ganz anderes, als alles was man bisher so gelesen hat.
Anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da Brian Conaghan hier förmlich mit neuerfundenen Worten jongliert, hatte man sich aber doch recht zügig an Dylan Mint's Ausdrucksweise, Wortspielereien und sein sehr spezielles "Rhyming" gewöhnt.
Der Erzählstil ist wirklich sehr originell, wird durch lustige Dialoge aufgepeppt, liefert aber durch das Thema Tourette auch eine gewisse Ernsthaftigkeit.

Dylan Mint ist ein uriger Charakter, den man von der ersten Seite an ins Herz schließt. Seine Gedanken sind oft so verquer, das man manchmal den Eindruck hat, er sei kopfmäßig ein bisschen zurückgeblieben, dabei hat er eine irre schnelle Auffassungsgabe und ist ziemlich schlau, was seine Umwelt natürlich verkennt, da sie nur die Fassade sieht.
Seine Krankheit, die er meist im Griff hat, solange er nicht hypernervös oder aufgeregt ist, ist immer da und nie weiß er, wann Mr Dog sich zu Wort meldet. Und der erscheint echt immer in den unpassendsten Lebenslagen, wenn Dylan einen Anfall echt gerade gar nicht brauchen kann.

Dylans Welt, in der wir uns gemeinsam mit ihm bewegen, ist nicht sehr groß. Meistens beschränkt sich das Setting auf sein Zuhause und die Schule, was ich nicht weiter schlimm finde, denn hier passiert zwischenmenschlich so viel, das es eine detaillierte Schauplatzbeschreibung nun wirklich nicht braucht.
Die Charaktere sind alle sehr authentisch ausgearbeitet und wirken somit greifbar. Man kann sich nicht nur Dylan, sondern auch seine Mum ( mit Gurken und Teebeuteln auf den Augen ), Michelle Malloy ( mit ihren roten Adidas Hightops ), sowie alle anderen Nebenfiguren echt sehr gut vorstellen und hat nach einer Weile das Gefühl sie alle sehr gut zu kennen.

Das Ende kommt viel zu schnell, hat aber jede Menge Überraschungen im Gepäck. Es ist rund und lässt mich zufrieden, aber auch noch offener für das Thema Tourette und Behinderung im Allgemeinen zurück.

Fazit:

Mit "Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe" schafft Autor Brian Conaghan einen absolut ungewöhnlichen, äußerst originellen Roman, gespickt mit einer ordentlichen Dosis Witz, aber auch einer ernsthaften Thematik, die uns sensibler für das Thema Behinderung im Allgemeinen, Tourette im Speziellen macht und dafür sorgt, das das Buch lange im Gedächtnis bleiben wird.