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ES
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Urspringen

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Insgesamt 197 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2018
Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1
Schweikert, Ulrike

Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1


ausgezeichnet

Ulrike Schweikerts Schreibstil ist einfach aber unterhaltsam. Sie versteht es, dem ganzen Buch eine gewisse Spannung zu verleihen und hat außerdem alle notwendigen medizinischen Fachbegriffe ausreichend erklärt, sodass man das Buch auch lesen kann, wenn man keine Ahnung von Medizin hat. Was auf jeden Fall eine Erwähnung wert ist: Das Buch beschreibt die Leiden und Krankheiten der Zeit genau so, wie sie waren - die Geschichte ist also nichts für schwache Nerven oder Menschen, die solche Beschreibungen nicht ertragen. Für mich war es aber nicht so schlimm, da ich schon einige Bücher über die Medizin des 19. Jahrhunderts gelesen habe. Es war auch sehr interessant, über die Medizin und die "Heilmittel" des 19. Jahrhunderts zu lesen. Die Patienten haben mir aber auch sehr Leid getan, da man ihnen ja eigentlich durch die Behandlung oft mehr geschadet hat, als man ihnen geholfen hat..

Die Charaktere waren meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet und alles andere als langweilig. Am sympathischsten war mir Elisabeth, einfach weil sie versucht hat, Gutes zu tun und den Leuten geholfen hat, die am meisten Hilfe benötigten.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall Fans von historischen Romanen und Interessenten von der Medizin und den medizinischen Kenntnissen des 19. Jahrhunderts empfehlen. Das Buch war sehr gut recherchiert und trotz vieler unbekannter Vorgänge einfach zu verstehen und zu lesen.

Bewertung vom 27.05.2018
Ohne ein einziges Wort
Walsh, Rosie

Ohne ein einziges Wort


ausgezeichnet

Sieben Tage - mehr Zeit verbringt Sarah mit Eddie nicht, doch sie ist sich mehr als sicher: Er ist der richtige für sie. Doch nachdem Eddie und sie sich nach dieser Woche getrennt haben, meldet er sich nicht mehr bei ihr. Sarah ist verzweifelt, denn für sie hat es auf keinen Fall so gewirkt, als hätte er sie nur für einen kurzen Flirt benutzen wollen. Sie beginnt, nach ihm zu suchen, doch was sie findet, ist ganz und gar nicht das, was sie erwartet hätte. Als Eddie und Sarah dann wieder aufeinander treffen, ist es für beide nicht ein erfreutes Wiedersehen, denn beide sind zutiefst darüber schockiert, wie sie durch die Vergangenheit miteinander verbunden sind....

Die meiste Zeit wird die Geschichte aus Sarahs Sicht erzählt Sarah war mir wirklich unheimlich sympathisch. Irgendwie hat Rosie Walsh es geschafft, dass ich mich einfach für sie begeistern musste, egal wie "schwierig" ihre Vergangenheit war.

Rosie Walsh - einen Namen, den ich mir unbedingt merken muss. Sie konnte mich mit der Geschichte fesseln, verzaubern und auch zu Tränen rühren. Durch ihren lockeren Schreibstil sind die Seiten nur so dahin geflogen und ich habe das Buch nach der letzten Seite zugeschlagen und war mir sicher: Das Buch war absolut großartig!

8 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2018
Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1
Bogner, Anja

Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1


sehr gut

Als Fränkin, und daher des fränkischen Dialekts mächtig, musste ich diesen Krimi unbedingt lesen.

Bülent Rambüchler ist Kriminaler wieder Willens: sein Vater hat ihn mehr oder weniger in diese Berufsrichtung gedrängt und er zieht es vor eine ruhige Kugel am Schreibtisch zu schieben als wirklich auf Verbrecherjagd zu gehen - sehr zum Leidwesen seiner jungen motivierten Assistentin Astrid. Die Beiden können aber auch unterschiedlicher nicht sein: Er eher selbstverliebt und bequem. Sie: motiviert, Veganerin, Öko- und Yoga-orientiert.
Als dann ausgerechnet in Bülents Heimatdorf (nahe Nürnberg) eine Leiche gefunden wird, wittert Bülents Vater die Chance das sich sein Sprössling endlich mal beweisen kann ...

Der Schreibstil: ist witzig, hatte für mich aber manchmal etwas zuviel Wortwitz. Ansonsten würde der Franke sagen: passt scho

Weniger
Ein türkisch-fränkischer Humor-Döner

Bewertung vom 08.05.2018
Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)
Lehnberg, Stefan

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)


ausgezeichnet

Goethe und Schiller - ja die bekannten Dichter - ermitteln. Eigentlich wollten sie nur Goethes Mutter in Franckfurth besuchen. Doch sie werden in einer brisanten Fall hineingezogen und obwohl sie sich zunächst Streuben, ermitteln sie, denn zwei Stadträte wurden bereits ermordet und es droht eine Belagerung durch Frankreich.
Doch es wird zuweilen richtig brenzlig für die beiden Herren.

Dieser Schreibstil: einfach göttlich. In der Sprache und Schreibweise gehalten die sicher damals in dieser Zeit gesprochen und geschrieben wurde. Mit einer ordentlichen Portion trockenem Humor.

Mir gefiel auch besonders gut die Aufmachung des Büchleins - Rot mit Goldprägung. Es erinnerte mich sofort an einen Sammlband Goethes Werke in meinem Bücherregal.

Bewertung vom 07.05.2018
Kleine Feuer überall
Ng, Celeste

Kleine Feuer überall


ausgezeichnet

Das Haus der Familie Richardson steht in Flammen. Wie konnte es soweit kommen?

Einige Monate vorher: Die Welt für Elena Richardson scheint in Ordnung. Alles verlief genau wie immer geplant: Studium, Ehemann, Haus (in Shaker Heights, einem Vorort in dem alles nach Regeln funktioniert) und viele wohlgeratene Kinder (bis auf die Jüngste). Doch da zieht Mia Warren mit ihrer Tochter Pearl in die Vorstadt. Pearl ist begeistert von der begüterten Familie Richards und die Kinder der Richards sind fasziniert vom unkomplizierten und minimalistischen Lebensstil der Warrens. Sehr schnell ändert sich alles in den beiden Familien und nichts ist mehr als es scheint.

Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen. Die Charaktere sind sehr gut getroffen, die Unterschiede der verschiedenen Gesellschaftsschichten glaubhaft hervorgehoben. Ich werde mir auf jeden Fall auch das erste Werk der Autorin besorgen.

Bewertung vom 06.05.2018
Sommernachtstod
Motte, Anders de la

Sommernachtstod


ausgezeichnet

Vor zwanzig Jahren verschwand Veras fünfjähriger Bruder, Billy, plötzlich spurlos. Ein Ereignis, dass die ganze Familie zerstörte. Veras Mutter nimmt sich noch im selben Jahr das Leben. Vera und ihr Bruter Mattias wollen nur noch weg aus dem kleinen Dorf.
Heute: Vera hat ihren Namen geändert (Veronica), lebt in Stockholm, wurde Therapeutin und sucht ihren Kick in Trauer-Bewältigung. Sie hatte sich in einen Patienten verliebt und wurde verlassen, sucht häufig Trost im Alkohol und ist im Job auf Bewährung. Da kommt ein junger Mann neu in ihrer Trauer-Gruppe, er beschreibt Erinnerungen an den Garten in dem Vera aufwuchs...

Dieser Krimi hat mich sehr in seinen Bann gezogen. Der Spannungsbogen war zwar nicht durchgängig, doch wollte ich unentwegt wissen wie es weiter bzw zu Ende geht.

Bewertung vom 06.05.2018
Revolution im Herzen
Beinert, Nadja;Beinert, Claudia

Revolution im Herzen


ausgezeichnet

Lenchen (Helena) Demuth wächst ein einer Zeit auf, in der Armut und Hunger die Menschen plagen. Ihr wird kaum Liebe, nur Spott und Unmut entgegen gebracht. Einzig ihr Vater (Pabbie) erkennt in ihr eine gescheite Tochter und bringt ihr als kleines Kind schon das Schach-Spiel bei. Er ist auch der Einzige der nach einem harten Arbeitstag auf dem Feld, noch ein Lächeln für sie übrig hat. Als ihr Vater plötzlich und unerwartet stirbt, wird die Not noch schlimmer. Als sie sich nur noch als Belastung für ihre Familie fühlt, sucht sie Arbeit in Trier. Hier lernt sie durch Zufall die Baronesse Jenny von Westphalen kennen und findet Arbeit bei deren Eltern als Dienstmädchen. Hier lernt sie auch den beängstigenden Karl Marx kennen. Doch Jenny wird mehr und mehr zur Freundin und sie ist ihr stets ergeben, bis sie sich in Karl Marx verliebt ...

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx erschien dieser Roman über die unerfüllte Liebe zu seiner Dienstmagd. Erst im Nachwort lässt sich erkennen, dass nicht alles Wirklichkeit war.
Der Roman liest sich flüssig, die Charaktere sind gut beschrieben, die Armut und das Elend fast greifbar.

Bewertung vom 01.04.2018
Die Morde von Pye Hall
Horowitz, Anthony

Die Morde von Pye Hall


ausgezeichnet

Alan Conway ist ein egozentrischer Autor und schreibt Krimis die mit Agata Christi vergleichbar sind. Als er plötzlich tot aufgefunden wird, glaubt man zunächst an einen Selbstmord.
Susan ist Lektorin in einem kleinen Verlag und kommt in den Genuss seines letzten Werkes. Leider fehlt der Schluss. Da der Verlag ums Überleben kämpfen muss, versucht Susen die fehlenden Seiten zu bekommen. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten und versucht zu ermitteln.

Meine Neugier wurde geweckt als Susan sich mit dem Manuskript zum Lesen zurück zog. Vorweg erwähnte sie, dass dieses Buch ihr Leben veränderte. Sie hatte danach ihren Job, ihre Wohnung, ihre Freunde verloren. Nichts war noch wie früher. Dann beginnt der Krimi im Krimi. Atticus Pünd, ein Privatdetektiv, wird in ein Dorf gerufen, in denen zwei Morde begangen wurden. Schon dieser Krimi hat mir so gut gefallen, dass ich enttäuscht war als das Ende fehlte. Doch Susan musst ja noch ermitteln...
Ich habe diesen Krimi verschlungen!!!

Bewertung vom 09.03.2018
Die Königin von Lankwitz
Urlacher, Max

Die Königin von Lankwitz


sehr gut

Irene hat ihren Mann im Rückwärtsgang erledigt: vor und zurück, vor und zurück, immer wieder bis der Idiot endlich tot war. Im Knast lernt sie Bea kennen. Bea ist ein ganz anderer Typ, eher die Naive. Und doch werden die beiden Freundinnen. Aus dem Knast raus, beschließen sie eine Firma zu gründen: eine Rache AG. Mit genauen Vorstellungen machen sie sich ans Werk. Doch schnell merken sie, dass es eine Konkurrenz-Agentur gibt. Doch diese haben nicht so lautere Ansichten...

Ein sehr unterhaltsamer Roman von dem Schauspieler Max Urlacher. Unglaublich wie er sich in die Gedanken und Nöte der Frauen versetzen kann und mit viel Wortwitz zu Papier bringt.

Das Cover ist einfach gehalten, aber doch treffend. Sehr gut Herr Urlacher!!!

Bewertung vom 09.03.2018
Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1
Raabe, Marc

Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1


ausgezeichnet

Im Berliner Dom wird eine Leiche gefunden, in der Kuppel hängend wie ein schwarzer Engel, übel zugerichtet, mit einem Schlüssel um den Hals. Tom Babylon lässt sich nicht abschütteln, muss diesen Fall um jeden Preis haben. Mit diesem Schlüssel verschwand vor 19 Jahren seine kleine Schwester spurlos. Seither sucht er nach ihr, spricht sogar mit ihr weil er ihre Anwesenheit spürt (und sieht).
Tom Babylon, zweitbester Absolvent der Polizeischule, jüngster Kommissar-Anwärter beim LKA, jüngster Kommissar, Oberkommissar … und - Kommissar mit den meisten Dienstaufsichtsbeschwerden. Da sind Schwierigkeiten vorprogrammiert. Er bekommt die Psychologin Sita Johanns zur Seite, auch eine Außenseiterin. Was sich aber als Glücksgriff erweist, den bei der Polizei wird er schnell zum Hauptverdächtigen und kann niemanden mehr vertrauen.
Ich hatte bisher noch kein Werk von Marc Raabe gelesen. Dieser Thriller hat mich aber definitiv auf diesen Schriftsteller aufmerksam gemacht. Sein Schreibstil ist temporeich, spannend und mit häufigen Wendungen. Die Figuren sehr gut beschrieben, mit all ihren Ecken und Kanten, teils sympathisch, teils psychotisch. Mir wurde nie Langweilig, habe das Buch nahezu in einem Rutsch durch gelesen. Daher klare Kaufempfehlung!