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Monina83

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2019
Auf einer Skala von 1 bis 10
Scott, Ceylan

Auf einer Skala von 1 bis 10


sehr gut

Meine Meinung:

Das Buch ist unterteilt in verschiedene Kapitel, die überschrieben mit „vorher“ und „jetzt“ sind. „Vorher“ bedeutet, sie erzählen von der Vergangenheit und genauso beginnt das Buch: Mit einem kleinen Ausblick, in dem Iris noch lebt.

Danach springt man ins „jetzt“ und findet sich gemeinsam mit Tamar in Lime Grove, der Jugendpsychiatrie wider. Von da an erfährt man vom Tagesablauf in der Klinik und wie es in Tamars Inneren aussieht. Dabei wird die Geschichte aber immer in der 3. Person erzählt, so dass man nie ganz in der Haut des jungen Mädchens steckt und noch einen gewissen Abstand hat, was ich sehr gut fand, denn es ist wirklich sehr aufwühlend und für mich auch erschreckend, wie es Tamar geht. Deshalb war etwas Abstand ganz gut für mich, um nicht in die Dunkelheit in Tamars Innerem hineingezogen zu werden. Trotz allem ist es wirklich interessant in den Kopf des Mädchens sehen zu können, denn ich denke genau darum geht es in dem Buch: Man soll sich als Leser einmal in Betroffene hineinversetzen, hineindenken können, um für psychische Krankheiten sensibilisiert zu werden und etwas mehr Verständnis für diese zu entwickeln. In unserer Gesellschaft ist es doch noch oft so, dass diese Art Krankheit noch nicht anerkannt ist. Depressionen z.B. werden häufig belächelt und wenig ernst genommen. Und doch treten diese Krankheiten vermehrt auf und brauchen deswegen auch endlich mehr Verständnis. Ich finde es deshalb toll, dass sich die Autorin Ceylan Scott dieses Thema vorgenommen hat und schonungslos ehrlich darüber berichtet.

Trotz allem hätte ich gerne etwas mehr Informationen zu Tamar bekommen. Wir erhalten lediglich den Einblick in ihr Leben in der Psychiatrie, aber wer Tamar wirklich ist, darüber erfährt man nichts. Für mich macht das Mädchen so viel mehr aus, als nur ihre Krankheit, deswegen hätte ich gerne mehr über sie gewusst: Wie lebt sie, was macht sie gerne, was mag sie überhaupt nicht und wer ist sie? Ich konnte die Protagonistin nicht wirklich kennenlernen, deswegen blieb ich immer nur Zuschauer und konnte nicht so recht mit Tamar mitfühlen. Ihre Geschichte hat mich zwar schockiert und ich hatte Mitleid mit ihr, aber wirklich berührt hat sie mich leider nicht. Dazu war mir der Ausschnitt ihres Lebens einfach zu kurz und ich hatte zu wenig Zeit und zu wenige Informationen.

Auch die Nebencharaktere hätte ich wirklich interessant gefunden. Sie geben uns einen kleinen Einblick in weitere psychische Erkrankungen, aber auch sie werden leider nur kurz angerissen, ohne dass sie wirklich Tiefgang bekommen. Ich hätte auch sie gerne näher kennengelernt, denn jeder hat eine sehr spannende Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden.

Dieses Buch ist aber auf jeden Fall nichts für schwache Nerven, denn als Leser wird man Zeuge von Selbstverletzung, von Suizidversuchen, von Mobbing, von Verzweiflung und scheinbar ausweglosen Situationen. Das ist teilweise wirklich heftig und nicht leicht wegzustecken. Doch ich finde es sehr gut, dass dieses Buch so authentisch ist und auch vor erschreckenden Szenen nicht zurückschreckt. Nur so bekommt man einen ehrlichen Einblick, der vielleicht im ersten Moment schockiert, aber wenn man es erst einmal hat sacken lassen, dann bringt man irgendwann mehr Verständnis für andere auf und nimmt sich vor auch einmal genauer hinzusehen.


Fazit:

Dieses Buch ist sicher nichts für schwache Nerven, denn hier berichtet die Autorin Ceylan Scott schonungslos über psychische Krankheiten, Selbstverletzung, Mobbing und Suizid. Mich hat sie mit ihrem Einblick in die Jugendpsychiatrie durchaus sensibilisiert, ich hätte mir aber noch mehr Informationen über Tamar abgesehen von ihrer Krankheit gewünscht, um noch intensiver in diese Thematik einzutauchen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 08.06.2019
Heideblütenküsse
Konnerth, Silvia

Heideblütenküsse


ausgezeichnet

Der Prolog spielt zunächst im Jahr 1989 und man erlebt einen kleinen Ausschnitt aus Emmas Kindheit. Dabei wurde mir sofort klar, dass die Protagonistin sich sehr wohl in ihrer Heimat fühlt, dass sie dort Freunde hat, aber auch, dass sie sehr stark und selbstbewusst ist. Ich war sehr gespannt, was wohl passiert war, dass die junge Frau plötzlich ihre Heimat verlassen und jahrelang nicht zurückgekehrt ist.

Nach dem Prolog machen wir einen Zeitsprung von 28 Jahren und begleiten Emma zum Gerichtstermin ihrer Scheidung und sind Zeugen, wie die Protagonistin den Auftrag von ihrem Chef bekommt. Die Frau macht ja ein großes Geheimnis daraus, was in ihrer Jugend in der Lüneburger Heide passiert ist und ich war wirklich sehr neugierig darauf. Ich fand es richtig toll, dass es neben all der Romantik auch ein bisschen Spannung in der Geschichte gab.

Als Emma schließlich wieder zuhause eintrifft, kommt auch noch ein ordentliche Prise Humor hinzu. Ihre Eltern sind wirklich zwei einzigartige Nebencharaktere, die mich mehrmals richtig zum Lachen gebracht haben. Ehrlich gesagt würde ich mit solchen Eltern ausflippen, aber es passte einfach wundervoll zur Gesamthandlung und ich freute mich sehr über jede Begegnung mit Peter und Betti. Aber neben diesen beiden gab es auch noch ein paar einzigartige, tierische Nebencharaktere. Wenn ich da an das Pferd Elvis denke, dann kann ich nur schmunzelnd den Kopf schütteln. Was für ein eigensinniger Kerl. Ich war wirklich sehr erstaunt, was Silvia Konnerth in ihrem Buch „Heideblütenküsse“ für wunderbare Figuren erschaffen hat. Es ist für mich immer sehr schön, wenn es neben den sympathischen Protagonisten auch ein paar andere Charaktere gibt, die im Kopf bleiben und die man sofort ins Herz schließen kann.

Überrascht hat mich auch die Liebesgeschichte, denn eigentlich hatte ich ja etwas ganz anderes erwartet, wobei ich gar nicht so genau weiß, wieso :) Jedenfalls hat mich auch hier die Autorin sehr begeistert. Die Gefühle entwickeln sich langsam, so dass man zwischen den Zeilen lesen muss, um zu erkennen, wer das Herz der Protagonistin gestohlen hat. Ich mochte diese subtilen Anspielungen und trotzdem führte mich Silvia Konnerth auch ein bisschen an der Nase herum, aber das nehme ich ihr nicht übel, im Gegenteil, ich fand es schön, dass nicht alles ganz so durchschaubar war. Wobei mich das in diesem Genre auch gar nicht wirklich stört. Wichtig ist eher, dass die Gefühle glaubhaft rüberkommen und das ist hier definitiv der Fall. Wobei es hierbei nicht nur um Liebe geht. Für mich stand eigentlich eher die Vergebung im Vordergrund. Denn es gibt so vieles, das aufgearbeitet werden muss. Emmas Eltern müssen ihr vergeben, dass sie sich so lange von ihnen ferngehalten hat, Emma muss ihren Freunden vergeben, dass sie sie so schnell haben fallen lassen und Emma muss sich vor allem auch selbst vergeben, was vielleicht sogar am allerschwersten ist. Für mich hatte das Buch eine ganz klare Botschaft: Jeder macht Fehler im Leben, entscheidend ist nur, wie man dann damit umgeht. In meinen Augen eine sehr schöne und wertvolle Aussage.

Neben dieser Ernsthaftigkeit, der Spannung, dem Gefühl und dem Humor kann man jedoch auch die einzigartige Landschaft in diesem Roman genießen. Da ich selten aus meinem kleinen Kaff hier wegkomme, liebe ich es, wenn ich durch Geschichten an andere Orte reisen kann. Die Lüneburger Heide stand zwar eigentlich nicht auf meiner Liste der Orte, die ich gerne besuchen würde, aber Silvia Konnerth hat mich mit ihren Beschreibungen doch verzaubert. Gerne wäre ich mit Emma auf Bäume geklettert und hätte den Heideschnucken beim grasen zugesehen. Auch Bettis Buchweizen-Kirschkuchen hätte ich gerne probiert oder mich auf Leos Pferdehof entspannt. Ja, nach diesem Roman ist die Lüneburger Heide vielleicht doch eine kleine Reise wert.

Bewertung vom 04.06.2019
Das Glück hat viele Seiten
Zeiss, Ella

Das Glück hat viele Seiten


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Im ersten Kapitel hat Hannah gerade vom Tod ihrer Tante erfahren und versucht Urlaub zu bekommen, um zur Testamentseröffnung fahren zu können. Schnell erfährt man auch, wieso die junge Frau so lange ihren Heimatort gemieden hat und ein Stück weit konnte ich sie sogar verstehen. Auch die Tatsache, dass sie den Buchladen so schnell wie möglich wieder loswerden möchte, fand ich noch nachvollziehbar, doch ganz so überstürzt hätte ich sicher nicht gehandelt. Das war jedoch nötig, um die Handlung der Geschichte vorantreiben zu können. Hannah ist auf jeden Fall eine starke junge Frau, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht. Manchmal versucht sie ihre Gefühle zu sehr zu verdrängen und dafür mehr mit dem Kopf zu handeln, aber da macht ihr dann das Leben einen Strich durch die Rechnung.

Ihre erste Begegnung mit Ben fand ich richtig nett, denn man merkt sofort, dass zwischen den beiden die Chemie stimmt. Sie ziehen sich gegenseitig an und gehen damit sehr erwachsen um. Allerdings steht plötzlich der Buchladen zwischen ihnen und macht alles komplizierter, als geplant. Ich mochte aber ihre Kappeleien und wie sie sich gegenseitig das Leben schwer machen. Das brachte einiges an Humor in die Geschichte und machte mir wirklich Spaß. Die beiden sorgten bei mir aber nicht nur für einige Lacher, sondern auch für eine schöne Liebesgeschichte, die mir direkt ein bisschen Kribbeln im Bauch verursachte. Dabei fand ich es besonders erfrischend, dass diese einmal ganz anders verläuft, als üblich. Ich mag Lovestories, die total ungewöhnlich beginnen und auch, wenn der Ausgang in diesem Genre immer vorhersehbar ist, hat es die Autorin doch geschafft, mich ein bisschen zu überraschen.

Doch nicht nur die Protagonisten tragen dazu bei, dass dieses Buch locker-leicht und fröhlich ist, sondern auch die Nebencharaktere, allen voran die älteren Damen aus dem Buchclub. Die haben es wirklich in sich oder sollte ich sagen faustdick hinter den Ohren? Aber es ist auch schön zu sehen, wie sie sich für ihre Leidenschaft einsetzen und wie sie Hannah in ihrer Mitte aufnehmen und ihr beistehen. Manchmal findet man Unterstützung eben dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Überhaupt sprüht dieses Buch vor netten kleinen Botschaften, die man zwischen den Zeilen herauslesen kann. So z.B. auch die Liebe zu Büchern. Anfangs hat Hannah diese Leidenschaft zwar verdrängt, aber sobald sie den Buchladen wieder betritt wird sie wiedererweckt und fortan kann man sich gemeinsam mit der Protagonistin in den Kampf um die Buchhandlung und um die Leseliebe stürzen. Hach und ich konnte Hannah so gut verstehen. Bücher sind eben auch etwas ganz Besonderes, was die Autorin Ella Zeiss wirklich sehr gut in ihrer Geschichte einfließen lässt. Vor allem am Ende hätte ich mich gerne direkt ins Geschehen hineingewünscht, um alles mit eigenen Augen sehen zu können.

Ella Zeiss hat in ihrem Buch wirklich eine zauberhafte Atmosphäre geschaffen, die keinen Bücherfan kalt lässt. Dabei beschreibt sie alles so bildlich, dass ich es direkt vor Augen hatte und mir super vorstellen konnte. Auch sonst ist das Buch einfach flüssig geschrieben und so voller Leben, dass nicht eine Seite langweilig war, sondern im Gegenteil viel zu schnell zu Ende ging.



Fazit:

„Das Glück hat viele Seiten“ ist wirklich ein Buch über die Liebe zu Büchern, aber gleichzeitig auch noch viel mehr. Ella Zeiss zaubert darin eine wundervolle Atmosphäre und führt uns gemeinsam mit den sympathischen Protagonisten und einzigartigen Nebencharakteren in einen humorvollen Kampf um einen zauberhaften kleinen Buchladen. Dabei musste ich so manches Mal schmunzeln, spürte aber auch ein Kribbeln im Bauch und fieberte mit Hannah und dem Buchclub mit.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 28.05.2019
Dieses wilde, wilde Lied / Monsters of Verity Bd.1
Schwab, Victoria

Dieses wilde, wilde Lied / Monsters of Verity Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:

Als ich den Klappentext und das Cover zum ersten Mal gesehen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen.

Die erste Szene im Buch gefiel mir sofort richtig gut. Sie zeigt, dass Kate eine außergewöhnliche Protagonistin ist, die sich nicht so schnell unterkriegen lässt und um zu bekommen, was sie möchte, auch zu ungewöhnlichen, „krassen“ Methoden greift. Ich fand sie auf Anhieb toll, eben weil sie so anders ist, als ein nettes, sympathisches Mädchen von nebenan. Damit hatte sie mich auf jeden Fall sofort in ihren Bann gezogen.

Danach muss ich zugeben verlor sich meine anfängliche Euphorie erst einmal, was sicher daran lag, dass ich mir kein richtiges Bild von der Welt machen konnte. Anfangs gab es nur sehr spärliche Informationen, anhand derer ich weder die Monster noch die Gesetzmäßigkeiten oder die Rahmenbedingungen der Stadt einordnen konnte. Ich war ehrlich gesagt ziemlich verwirrt, wollte aber unbedingt weiterlesen. Das war unter anderem dem mitreißenden Schreibstil geschuldet. Victoria Schwab schreibt sehr flüssig und malt mit ihren Worten eine düstere Atmosphäre, die mich sofort gefangen genommen hat. Die Geschichte ist dunkel, gewaltsam, aber auch faszinierend und beeindruckend.

Die Autorin hat hier einen Roman geschrieben, der sich von anderen Büchern abhebt, der mir mit seiner Thematik aber durchaus unter die Haut ging. Allein der Gedanke, dass Gewalttaten Monster hervorbringen jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken und dann ging es noch um die Frage, wo das Gute aufhört und das Böse beginnt und welcher Zweck die Mittel heiligt. Ja, hier ist wirklich nicht alles schwarz oder weiß und es gab einige unerwartete Überraschungen und Wendungen, die mich richtig begeistert haben. Ich mag es, wenn eine Geschichte undurchschaubar und nichts so ist, wie man anfangs denkt.

Doch ich muss auch sagen, dieses Buch ist nichts für Zartbesaitete. Es gibt viel Action, aber auch Gewalt, Blut, Kampf und Dunkelheit. Das mag nicht für jedes Gemüt geeignet sein, ich mochte es jedoch, weil es zur Geschichte passt und damit absolut stimmig ist. Und vielleicht macht es auch ein bisschen das Besondere dieses Buches aus, denn in all der Finsternis gibt es immer auch ein Licht und wo Licht ist, gibt es auch Hoffnung. Hoffnung für die Welt von Verity oder ist diese am Ende schon verloren? Tja, das erfahren wir erst im zweiten und letzten Band dieser außergewöhnlichen Dilogie.

Fazit:

„Monsters of Verity – Dieses wilde, wilde Lied“ ist anders, besonders, was vor allem daran liegt, dass es eine düstere, dunkle Atmosphäre hat und auch viel Action, Gewalt, Blut und Kampf den Inhalt der Geschichte bilden. Anfangs hatte ich kleine Einstiegsschwierigkeiten, da ich länger gebraucht habe, um die Welt für mich zu ordnen und zu durchschauen, doch die Atmosphäre und der Schreibstil haben mich von Anfang an so gepackt, dass ich drangeblieben bin, bis mich das Buch schließlich doch noch mitgerissen hat, so dass ich es nicht mehr weglegen konnte.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 18.05.2019
Der Wind nimmt uns mit / Farben des Sommers Bd.3
Herzog, Katharina

Der Wind nimmt uns mit / Farben des Sommers Bd.3


ausgezeichnet

„Der Wind nimmt uns mit“ von Katharina Herzog ist eine wirklich wundervolle Geschichte, die eine ungewöhnliche Protagonistin in den Vordergrund stellt, bei der man hinter die Fassade sehen muss, um sie zu verstehen. Mich hat sie jedoch sofort abgeholt und auf eine interessante Reise in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft mitgenommen, die mich sehr bewegt hat. Es ist mitreißend zu sehen, wie die Geschichte von Maya mit der von Karoline, ihrer Adoptivmutter verwoben ist. Doch nicht nur das Schicksal dieser beiden starken Frauen hat mich wirklich berührt, sondern auch die Botschaftn zwischen den Zeilen der Geschichte.

Ich danke der Autorin von ganzem Herzen für dieses schöne, gefühlvolle und einzigartige Buch, das mich sehr berührt hat.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 18.05.2019
Die letzte Tür tötet / Dark Palace Bd.2
James, Vic

Die letzte Tür tötet / Dark Palace Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Nachdem mir Band 1 wirklich wahnsinnig gut gefallen hat, wollte ich natürlich auch die Fortsetzung unbedingt lesen.

Band 2 schließt nahtlos an seinen Vorgänger an und ich war wirklich sehr gespannt, was Luke bei Crovan erwarten würde. Doch auch Abis und Daisys Schicksal war für mich richtig interessant und ich freute mich sehr, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde. So lernt man zum einen die Familie Jardine noch besser kennen. Bekommt tiefere Einblicke in deren Vergangenheit und auch in deren Zukunftspläne. Es ist wirklich erschütternd, wie diese Familie ihre Macht ausnutzen möchte und wie sie vor nichts zurückschreckt. Trotzdem bleiben einige der Familienmitglieder nach wie vor undurchsichtig und ihre Motive versteckt. Das fand ich richtig gut, denn ich liebe es, wenn mich Protagonisten überraschen können.

Doch auch Lukes Sicht ist wirklich spannend. Nach den Geschehnissen aus Band 1 hatte ich etwas ganz anderes erwartet, war jedoch nicht weniger schockiert, was Luke und den Leser bei Crovan erwartet. Hier geht die Autorin allerdings viel subtiler vor, so dass man anfangs überhaupt keine Ahnung hat, wohin das Ganze führen wird. Umso erschreckender war die große Enthüllung und auch sonst gibt es hier jede Menge Überraschungen, die der Geschichte noch einmal eine ganz andere Wendung geben.

Abi begleitet man auf der Suche nach Verbündeten und sie hat mich ganz besonders begeistert, weil sie von dieser angepassten, jungen Frau zu einer Kämpferin wird. Dass sie ihre Familie über alles liebt hat man schon in Band 1 gemerkt, aber hier setzt sie noch einmal einen drauf und riskiert alles für ihre Lieben und zeigt sich von einer ganz anderen Seite.

Jeder dieser drei Handlungsstränge ist wirklich sehr spannend und auch, wenn ich Lukes Sicht am liebsten gelesen habe, war ich total begeistert davon, so einen tollen Gesamtblick über die Ereignisse zu bekommen. Denn irgendwann laufen die Handlungsstränge zusammen und es gipfelt in einen Wahnsinnsshowdown, der nicht spannender hätte sein können. Hier trifft die Grausamkeit der Jardines auf die Stärke der Geschicklosen und die Situation explodiert förmlich. Das hat bei mir dafür gesorgt, dass ich wirklich die Luft angehalten und Gänsehaut bekommen habe.

Es ist wirklich Wahnsinn, was die Autorin hier geschaffen hat. Während man im 1. Band noch in Ruhe die Welt kennenlernen durfte und einen ersten Eindruck von der Magie der Geschickten bekam, geht man in dieser Fortsetzung mehr in die Tiefe. Dafür ist dieser Teil auch grausamer, düsterer und schockierender, was mich jedoch auch richtig mitgerissen hat, da es einfach perfekt zur Geschichte passt. Ich liebe es jedenfalls, wenn mich Autoren mit ihren Protagonisten und der Handlung ihrer Bücher überraschen können und das ist Vic James mit „Dark Palace – Die letzte Tür tötet“ wirklich sehr gut gelungen.

Fazit:

„Dark Palace – Die letzte Tür tötet“ ist wirklich ein richtiges Highlight. Es ist düsterer, grausamer und schockierender als sein Vorgänger, was jedoch perfekt zu den Ereignissen und der Gesamtgeschichte passt. Mit unvorhersehbaren Wendungen und Überraschungen und undurchsichtigen Protagonisten konnte mich Vic James zusätzlich begeistern. Ich bin wirklich gespannt, wie die Autorin im finalen Band noch einen draufsetzen will, wobei ich mir sicher bin, dass ihr das auf jeden Fall gelingen wird. Einfach genial!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.