Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
vielleser18
Wohnort: 
Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 803 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2021
Das Lied der Wölfe
Fischer, Rena

Das Lied der Wölfe


ausgezeichnet

Die Biologin und Wolfsexpertin Kaya wagt einen Neuanfang in Schottland. Der neue Job ist für sie ein Rettungsanker, bringt aber auch viele Herausforderungen mit sich. Im Auftrag des Milliardärs Alistair McKinley soll Kaya das 12qkm große Areal, das dieser für ein importiertes Wolfsrudel angelegt hat, leiten, die Bevölkerung aufklären und vor allem von der Wiederansiedlung von Wölfen überzeugen. Keine leichte Aufgabe. Und da ist auch noch der im Afghanistan-Einsatz versehrte Sohn von Alistair, Nevis, der unter postraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) leidet und zu seinem Vater und dessen Projekt ein angespanntes bzw. ablehnentes Verhältnis hat und Kaya aus dem Weg geht. Spannungen sind vorprogrammiert.

Abwechselnd aus Sicht von Kaya und Nevis erfahren wir Leser mehr über die beiden Protagonisten. Emotional und tiefgründig, fesselnd und vor allem auch spannend wird deren Geschichte erzählt. Beide haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, aber auf ganz unterschiedliche Weise. Kaya ist aufgeschlossen mit dem Blick nach vorne, sympathisch und voller Tatendrang, während Nevis, dessen seelischen und körperlichen Verwundungen auch größer sind, oft andere verbal verletzt, sich einigelt und allen versucht aus dem Weg zu gehen, um alleine leiden zu können. Trotz aller Gegensätze knistert es zwischen den beiden schon bei der ersten Begegnung. Im Vordergrund steht aber auch das Thema der Wölfe. So erfährt man wissenswertes über Nutzen, Lebensraum und Verhaltensweisen der Tiere, Ängste werden genommen, aber nichts wird verharmlost. Ein zweites großes Thema sind PTBS. Nevis und seine Freund Rory aus der Army leiden beide darunter, aber auf ganz unterschiedliche Weise. Man merkt, dass sich Autorin @renafischer mit beiden Themen sehr intensiv beschäftigt und sehr viel recherchiert hat. Zudem wurden beide Komplexe so fesselnd mit dieser Liebesgeschichte verknüpft, dass ich die 500 Seiten kaum aus der Hand legen konnte. Das traumhafte Setting in den schottischen Highlands hat sein übriges dazu beigetragen, dass es ein richtiges Lesehighlight geworden ist.

Bewertung vom 11.06.2021
Bittersüße Zitronen / Capri-Krimi Bd.2
Ventura, Luca

Bittersüße Zitronen / Capri-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Eigentlich ist es wieder nur ein ganz normaler nächtlicher Einsatz für Polizist Enrico Rizzi auf Capri, doch auf dem Heimweg in den fruhen Morgenstunden wird er Zeuge eines dramatischen Unfalls.Die verunglückte junge Elisa verstirbt noch in der Ape, mit der sie unterwegs war. Ihr letzten Worte sind " es war kein Unfall...". Schnell wird auch für Rizzi klar, dass die Ape manipuliert war, der Unfall also ein Mord. Doch wer steckt hinter dem Anschlag? Er und seine Kollegin Antonia Cirelli ermitteln bei zwei einheimischen Familien und stoßen nicht nur auf komplexe unternehmerische Verbindungen, sondern auch auf Liebesbeziehungen und alte Verpflichtungen.

Schon letztes Jahr hat mich der erste Band der Caprikrimi-Reihe von Luca Ventura (Mitten im August) sehr gefesselt. In dem neuen Caprikrimi um die beiden Polizisten Rizzi und Cirelli werden wieder beider Sichtweisen durch die wechselnden Erzählstränge beleuchtet. Die beiden sind sehr unterschiedlich: in ihrer Art und Arbeitsweise, ihren Ansichten und ihren familiären und beruflichen Hintergründen. Gemeinsam ergeben sie aber ein sehr interessantes Duo für den Leser, die sich (auch wenn die beiden es sicherlich nicht wahrhaben wollen) sehr gut in ihrer Arbeit ergänzen.

Der Einblick in die Welt der Zitronenbauern, der Limoncello-Herstellung, dem Crowdfarming und dem Leben auf Capri, kombiniert mit einem spannend erzählten Fall, hat mir sehr gut gefallen . Luca Ventura hat einen sehr angenehm zu lesenden Schreibstil, man hat vieles plastisch vor Augen beim Lesen, es ist konstant spannend , man kann eifrig miträtseln und lässt sich doch auf viele (falsche) Spuren leiten. Beste Unterhaltung also! Den ersten Band kann ich euch auch sehr ans Herz legen!

Bewertung vom 11.06.2021
Nordlicht - Die Tote im Küstenfeuer / Boisen & Nyborg Bd.3
Hinrichs, Anette

Nordlicht - Die Tote im Küstenfeuer / Boisen & Nyborg Bd.3


ausgezeichnet

"Die Tote im Küstenfeuer" ist der dritte, in sich abgeschlossene Band aus der Nordlicht-Reihe um die deutsch-dänische polizeiliche Sondereinsatztruppe rund um Vibeke Boisen und Rsamus Nyborg.

In der Nähe von Sonderborg wird am Tag nach den Sankt-Hans-Feier, bei denen traditionell Reisighaufen verbrannt werden, eine Mädchenleiche gefunden. Die 16jährige Deutsche mit türkischen Wurzeln war Gastschülerin im Ort. Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg und das Team müssen verschiedenen Spuren nachgehen. Ehrenmord, Ausländerhass, verletzte Eitelkeit, ein Sexualdelikt ? Die Spurensuche gestaltet sich schwierig, auch weil sie auf Mauern des Schweigens stoßen. Doch dann wird es auf einmal ziemlich brenzlig, nicht nur für die Ermittler, die in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Auch wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, kommt man sehr gut in das Geschehen. Mit gefällt es, dass auch die persönlichen Lebensumstände der Ermittler eine Rolle spielen und diese sich immer etwas weiter entwickeln. Dennoch steht natürlich immer der Fall im Vordergrund und die gemeinsame deutsch-dänische Zusammenarbeit.

Die Sondereinheit trifft sich immer bei einem neuen Fall, der beide Länder betrifft, so wie hier, weil eine Deutsche in Dänemark ermordet wurde. Die Ermittler gegenseitig auf sich angewiesen, weil jeder nur in seinem Land ermitteln kann. Der jeweilige andere kann dann immer nur begleiten. Durch die enge Zusammenarbeit können Spuren aber gemeinsam verfolgt werden. Dies macht den Reiz dieser Krimi-Reihe aus. Das Setting in der deutsch-dänischen Grenzregion, übrigens sehr gut von der Autorin mit Worten in Szene gesetzt, gibt sein übriges, dem Krimi einen sehr guten Flair zu geben.

Anette Hinrichs hat mich mit ihrem neuen Krimi wieder sehr fesseln und sehr gut unterhalten können. Viele Spuren wurden gelegt, man kann miträtseln und sich auf falsche Fährten begeben. Bis zum Schluss lag ich mit meinen Vermutungen falsch, bis sich alles absolut nachvollziehbar aufgelöst hat. Das Ende war noch einmal sehr dynamisch und aufregend, ein gelungener Showdown! Ich freue mich schon auf einen neuen Fall mit Vibeke & Rasmus & Co.

Bewertung vom 22.05.2021
Von Viren und Menschen
Brendler, Inge

Von Viren und Menschen


ausgezeichnet

Was passiert bei einer Virusinfektion? Wie arbeiten Lymphozyten, Markophagen, Fresszellen, T-Helferzellen und Botenstoffe zusammen ?
Inge Brendler hat ein Kinderbuch für Kinder etwa im Grundschulalter geschrieben, das sich um das Corona Virus dreht. "Hauptperson" ist das Virus Carolina, dass von Mensch zu Mensch hüpft und sich kräftig vermehrt, um dann schließlich auch die kleine Emily zu infizieren. Emily wird ziemlich krank, doch ihr Körper wehrt sich gegen den unbekannten Virus. Als Carolina feststellt, was sie angerichtet hat, hilft sie den Körperzellen eine Immunantwort zu finden, damit nicht nur Emily wieder gesund wird.

Anschaulich und kindgerecht wird, angefangen von der Infektion, über die Erkrankung, bis zur Immunabwehr eine sehr spannende, aber vor allem lehrreiche Geschichte erzählt. Hier geht es in erster Linie um den menschlichen Körper und dessen Umgang mit einer Krankheit. Was genau passiert bei einer Erkrankung? Welche Aufgaben haben die einzelnen Blutbestandteile? Wie arbeiten sie zusammen? All dies wird kindgerecht mit dieser Geschichte erklärt.

Am Ende gibt es zudem noch sachlich, aber auch wieder kindgerecht, einige Informationen über Viren im allgemeinen.
Ein Buch, das gut dafür geeignet ist, um es vorzulesen und mit den Kindern über die Krankheit Corona zu sprechen.
Insgesamt sind es 94 Seiten. Eingesteute Bilder (einige in farbig) zeigen anschaulich, wie man sich alles vorstellen kann.

Bewertung vom 22.05.2021
Tod in Zeeland
Capellmann, Carla

Tod in Zeeland


sehr gut

Frederike, kurz Freddie, lässt sich von ihrer Freundin Miriam zu einer Yoga Woche an der zeelandändischen Nordseeküste überreden. Einfach Mal Abstand von ihren Beziehungsproblemen mit ihrem Freund Jan nehmen, auch wenn Yoga ja eigentlich gar nicht zu ihr passt. Als Informatikerin lebt sie eher analytisch und kopflastig als dass sie auf ihre Körpermitte hört. Gleich am ersten Abend wird eine andere Teilnehmerin ermordet und ausgerechnet Freddie findet sie und gerät nicht nur dadurch in das Visier der ermittelnden Beamten, die hier allerdings eher eine untergeordnete Rolle spielen. Der gesamte Krimi wird aus Sicht von Freddie erzählt.


Carla Capellmann erzählt sehr frisch und humorvoll aus Sicht von Freddie, die selbst zu ermitteln beginnt. Freddies Denkweise, ihre Yoga-Anfänger-Eindrücke und besonders ihr "Fischgräten-Raster" zur Eingrenzung von Tatverdächtigen haben mich öfters zum Schmunzeln gebracht. Auch wenn ich ab und an manch eine Nebenfigur durcheinander gebracht hatte (warum war ich davon ausgegangen, dass Cahaya Prems Frau ist ?), war der Roman sehr angenehm zu lesen. Es wurden so einige falsche Spuren gelegt, auf die sich nicht nur Freddie gestürzt hat. Gefallen hat mir auch die chillige, manchmal spleenige, atmosphärische Yogaatmosphäre. Die vielen niederländischen Wörter und Sätze, die ich, trotzdem ich kein niederländisch kann, gut verstanden habe (am Ende gibt es auch ergänzend ein kleines Wörterbuch) haben zusammen mit den ab und an eingestreuten Landschaftsbeschreibungen(am Anfang des Buches gibt es eine Karte) für ein gute und überzeugende Szenerie gesorgt. Das Buch könnte ich mir daher auch gut verfilmt vorstellen.
Es brauchte allerdings etwas, bis ich richtig drinnen war, aber dann hat es mich überzeugt!

Bewertung vom 22.05.2021
Ein neuer Anfang für die Liebe
Mason, Susan Anne

Ein neuer Anfang für die Liebe


sehr gut

1919. Quinn reist nach Kanada auf der Suche nach seinen drei Geschwistern, die über ein englisches Kinderheim hierher vermittelt wurden, während er im Kriegsdienst war. In Toronto versucht er mehr über ihren Verbleib ausfindig zu machen und stellt mit Entsetzen fest, dass sie als billige Arbeitskräfte vermittelt wurden. Aber es kommt noch schlimmer....
Zudem sucht Quinn auch nach der Nichte seines adligen Dienstherrn, Julia Holloway. Diese hat einiges Schlimmes erlebt und als Quinn sie findet, kann er sie aus einer sehr misslichen Lage befreien. Doch auch hier steht der Protagonistin noch einiges bevor, als die Vergangenheit sie einholt.

Die kanadische Autorin Susann Ann Mason hat einen sehr fesselnden Erzählstil. Ich habe diesen Roman sehr gemocht, die Protagonisten sind mir regelrecht ans Herz gewachsen. Ich mag historische christliche Romane, hier gespickt mit einer Liebesgeschichte, aber vor allem auch mit tragischen realen historischem Hintergrund. "Zwischen 1860 und 1948 wurden über 100.000 Kinder jeden Alters aus England zwangsmäßig nach Kanada verschifft, um hier vorrangig als Farmarbeiter eingesetzt zu werden"(Quelle, Anmerkung der Autorin, S. 381). Auch die erwähnten Dr- Bernardo-Heime gab es wirklich. Eine von vielen Organisationen, die Kinder als Arbeitskräfte ins Ausland vermittelte.

Die Sichtweisen wechseln im Buch, mal wird aus Sicht von Quinn erzählt, der seine Geschwister sucht, dann wechselt es immer wieder auch zu Julia, die damals gegen den Willen ihres Onkels einen Patienten nach Kanada begleitet hat, nun aber nicht nur auf sich allein gestellt ist, sondern auch noch ganz andere Probleme hat, die ihr über den Kopf wachsen.

Nicht alle Themen sind m.E. tief genug behandelt worden, dennoch ist es spannend erzählt worden und ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es gibt dadurch einen Einblick in das Leben von damals, Dinge, die damals passierten, die man sich heute kaum noch vorstellen kann, zumindest nicht in einem Land wie Kanada oder England. Die Figuren haben Tiefe und ihre Geschichte hat mich gefesselt.


Es gibt von der Autorin noch zwei andere Bücher, dies ist der dritte Band um eine Gruppe von Passagieren, die sich auf dem Schiff nach Kanada kennenlernen. Allerdings kann man die auch unabhängig voneinander lesen.Ich kenne die anderen noch nicht, habe mir aber jetzt einen weiteren Band zugelegt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2021
Das Geheimnis der Themse
Goga, Susanne

Das Geheimnis der Themse


ausgezeichnet

London, 1894. Inzwischen sind Charlotte und Tom Ashdown zwei Jahre verheiratet, doch zu ihrem Leidwesen sind sie noch immer kinderlos. Dies belastet beide, doch sie schaffen es nicht miteinander darüber zu sprechen, was zu Unstimmigkeiten zwischen ihnen führt. Tom freut sich daher über ein neues Buchprojekt, das ihn aus Recherchezwecken an viele Ecken Londons führt. Er soll über magische Orte berichten. Durch einen Zufall trifft er auf den 12jährigen Alfie, der kurz vorher eine Frauenleiche im der Themse gefunden hat. Tom und auch Charlotte werden neugierig, forschen weiter und finden noch mehrere eigenartige Begebenheiten, nichtsahnend, dass sie sich damit in tödliche Gefahr begeben.

Autorin Susanne Goga hat nicht nur das historische London wieder aufleben lassen und eine sehr spannende Handlung rund um Geheimbünde, Mystik, Spurensuche, Verstrickungen und Gefahren ersonnen, sondern auch die Beziehung mit all ihren Problemen zwischen dem Ehepaar sehr authentisch erzählt. Tom und Charlotte leiden beide unter der Kinderlosigkeit, sie werden darauf angesprochen, sie geben jeweils sich selbst die Schuld und schaffen es nicht miteinander darüber zu reden - was zu Spannungen und Beziehungsproblemen führt. Dies im historischen Kontext zu lesen, hat mir sehr gut gefallen, denn auch damals gab es unerwünschte Kinderlosigkeit bereits, nur steckte die Forschung nach Gründen damals gerade in den Kinderschuhen. Doch der eigentliche "Fall", in dem sich in dem Buch alles dreht, ist ein geheimer Bund und eine Tote, bei der ein Selbstmord immer unwahrscheinlicher erscheint.

Susanne Goga hat einen sehr unterhaltsamen Erzählstil, so dass man durchgehend neugierig bleibt, wie es weitergeht. Immer wieder abwechselnde Sichtweisen verstärkt in der Geschichte die Spannung, der Leser bleibt bis zum Schluß im Ungewissen, wer und was hinter allem steckt, doch eine unterschwellige Ahnung reizt den eigenen Detektivsinn. Mir hat sie sehr gut gefallen. Jetzt gilt es den ersten Band um Tom und Charlotte nachzuholen (Der verbotene Fluss).

Bewertung vom 06.05.2021
Ein Bed & Breakfast für Kirkby / Highland Hope Bd.1
McGregor, Charlotte

Ein Bed & Breakfast für Kirkby / Highland Hope Bd.1


ausgezeichnet

Schottland, ein malerisches Dorf, ein geschiedener Schotte mit einem 12järigem Sohn und einer turbulenten Großfamilie, dazu eine traurige Amerikanerin, die mit der Asche ihres Vaters das erste Mal das Dorf, in der dieser aufgewachsen ist, besucht um dessen letzten Wunsch zu erfüllen. Für Colleen gilt es nicht nur den Tod des Vaters zu verabeiten, sondern auch zu entscheiden, wie es weiter gehen soll in ihrem Leben. In Kirkby trifft sie auf Alex, den Besitzer des gehobenen B&Bs. Zu ihrem Schrecken stellt sie fest, dass sie sich 10 Jahre zuvor schon einmal begegnet sind, damals eine peinliche Situation für Colleen. Ob er sich an sie erinnert?

Autorin Charlotte McGregor hat mit HIghland Hope eine richtige Wohlfühlgeschichte fürs Herz geschrieben, so einige Verwicklungen sorgen zudem für Abwechslung und prickelnde Lesezeit. Colleen und Alex (der auch noch Fraser mit Nachnamen heißt,Schotte ist und rothaarig, ....ja, man denkt bei ihm öfters an Jamie aus dem Outlander ) sind die Hauptfiguren und sie und wachsen einem beim Lesen schnell ans Herz, wie auch der junge Aidan. Die Autorin hat vielschichtige und authentische, vor allem aber auch sehr interessante Figuren erschaffen. mit denen man mitfühlen kann und mit denen man ihre Stimmungen und Hoffnungen, aber vor allem auch die Ängste abnimmt. Hinzu kommt, dass man viele der anderen Dorfbewohner kennenzulernt, das ganze dadurch Tiefe bekommt und man sich mitten drin im Leben der Protagonisten fühlt, zudem werden so manche köstlichen Gerichte im Laufe der Story servier (abgesehen vielleicht von gebratener Blutwurst ), die man am liebsten selbst probieren möchte, aber vor allem die Beschreibungen der Landschaft der schottischen Highlands enttachen regelrechtes Fernweh, am liebsten möchte man Kirkby gleich selbst besuchen.

Am Ende des Buches gibt es gleich einen Ausblick mit einer langen Leseprobe zum zweiten Band. In den Bänden 2-4 wird es um Alex Geschwister gehen und darauf freue ich mich schon sehr. Zum Glück wird es auch nicht allzu lange dauern, bis der nächste Band erscheinen wird.

Bewertung vom 06.05.2021
Enriettas Vermächtnis
Madsack, Sylvia

Enriettas Vermächtnis


gut

Nach dem Tod der berühmten Schriftstellerin Enrietta da Silva soll, gemäß ihrem letzten Willen, ihr beachtliches Vermögen zwischen zwei Personen aufgeteilt werden: zwischen der jungen Jana, die mit ihr befreundet war und zwischen Emilio Volpe, einem argentinischen Chirurgen. Beide reisen zur Testamentseröffnung nach Zürich. Doch was verbindet Emilio mit Enrietta? Das versucht der Anwalt und Testamentsvollstrecker Leuthardt herauszufinden, besonders, als auch noch Armando da Silva, Enriettas leiblicher Sohn auftaucht und einiges durcheinander wirbelt.

Es geht um die Vergangenheit, um Geheimnisse, um das, was die frühe Ablehnung des eigenen Sohnes durch Enrietta ausgelöst hat, um Aufarbeitung von Beziehungen, neue Weichenstellungen im Leben, Ehrlichkeit, Vertrauen und Misstrauen und ein bisschen auch um Liebe.

Der Erzählstil und die Ausdrucksweise haben mir gefallen, und ich war anfangs sehr gespannt, was sich hinter dem Erbe und der Erbauseinandersetzung verbirgt. Leider war für mich aber zu wenig Spannungspotenzial vorhanden, die Protagonisten für mich weder allzu sympathisch noch richtig überzeugend, blieben zudem für mich zu blass, auch die Handlung an sich konnte nicht durchgehend genug fesselnd. Gerade den Mittelteil fand ich eher zäh. Gegen Ende kommen noch einige Geheimnisse ans Licht, die Figuren agieren zwar recht gut miteinander und auch der Grundgedanke der Geschichte ist gut erdacht. Unterm Strich reichte mir das aber nicht....

Bewertung vom 23.04.2021
Der Ickabog
Rowling, J. K.

Der Ickabog


ausgezeichnet

Ein modernes Märchen von J K Rowling, hier gelesen von Heike Makatsch. Nachdem mein Sohn (12) und ich die Harry Potter Reihe gelesen haben, kam uns die neue Geschichte der Autorin gerade zur rechten Zeit. Ganz anders, aber auch wieder ganz phantasievoll und spannend. Im besten Märchenmodus - am Anfang eine heile Welt, doch das Böse und Gewalt verändert Schlaraffien. Wir haben hier diesmal das Hörbuch gehört. Heike Makatsch hat die Geschichte wunderbar vorgelesen, sie hat einen angenehme Art zu erzählen, bei der man gerne lauscht und an zwei Tagen waren die über 8 Stunden des Hörbuchs gehört. Es geht um Mut und Freundschaft, um ein Königreich, um ein Mythos und ein spannendes Abenteuer. Für alle Junggebliebenen und Kinder ab 9/10 Jahren. Das Buch soll übrigens auch ganz toll gestaltet sein, Zeichnungen von Kindern wurden hier als Illustrationen verwendet. Wahrscheinlich wird dieses als Ergänzung auch noch von mir angeschafft werden.