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vielleser18
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Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 830 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2021
Nachttod / Hanna Duncker Bd.1
Mo, Johanna

Nachttod / Hanna Duncker Bd.1


ausgezeichnet

Nach 16 Jahren kehrt Hanna auf die Insel Öland zurück, dorthin, wo sie aufgewachsen ist und von wo sie mit 18 Jahren nach Stockholm geflüchtet war. Damals hatte ihr Vater hier einen grausamen Mord begangen, nun ist er tot und Hanna inzwischen Kriminalpolizistin. Die Rückkehr nach so vielen Jahren fällt ihr nicht leicht, und obwohl es schnell zu Anfeindungen kommt, hat sie für sich beschlossen, dass sie mit ihre Vergangenheit abschließen und sich dieser stellen muss, um eine lebenswerte Zukunft zu haben. Kaum hat sie ihre neue Stelle angetreten, wird ein toter Teenager gefunden. Joel war ausgerechnet der Sohn ihrer einstigen besten Freundin Rebecka.

Der Krimi hat mich vor allem mit seiner atmosphärischen Spannung gefesselt. Abwechselnd erleben wir aus Hannas und Rebeckas Sicht die Entwicklung mit, parallel läuft in Einschüben Rückblicke des letzten Tages aus Joels Sicht. Die abwechselnden Sichtweisen erhöhen den Spannungsfaktor, aber bringt auch die notwendige Nähe zu den Protagonisten. Deren Gefühlswelt wird dabei sehr tief ausgearbeitet, alles, von Trauer, Ängste und Wut, aber auch deren innere Kämpfe mit Vergangenheit oder Gegnwart, zudem sind die Handlungen packend und vor allem authentisch beschrieben. Beim Lesen meint man, dass man einem Film vor Augen hat, man kann sich die Personen sehr gut vorstellen und man kann vor allem mitraten. Lange bleibt es im Dunklen, wer oder warum Joel sterben musste. Viele Spuren müssen von Hanna und ihren Kollegen verfolgt werden, so bleibt es lange rätselhaft und dadurch sehr spannend. MIt dem Ende hatte ich wahrhaftig nicht gerechnet, es war noch einmal sehr emotional, so dass man noch eine Weile darüber nachdenkt. Ein Krimi, der zu Recht in Schweden ein Bestseller wurde.

Dies ist der erste Band der schwedischen Autorin Johanna Mo, der zweite Band mit einem neuen Kriminalfall erscheint im März 2022. Dann wird es auch weitergehen mit Hannas persönlichem Fall. Freue mich schon sehr darauf.

Bewertung vom 05.11.2021
Wenn ich wiederkomme
Balzano, Marco

Wenn ich wiederkomme


ausgezeichnet

Es sind die besondern Themen, aber auch die Erzählweise des Autors, die einen die Figuren seiner Romane so nahe bringt, dass man in ihre Haut schlüpfen und mitfühlen kann. Gerade die authentischen Hintergründe machen auch diesen Roman wieder zu einer sehr bewegenden Geschichte.

Daniela ist eine von vielen rumänischen Müttern, die, weil sie in ihrem Heimatland zu wenig verdienen und die Familie ernähren müssen, sich auf den Weg nach Italien macht, um dort als Pflegekraft in einem Privathaushalt zu arbeiten. Sie kümmert sich Tag und Nacht, 7 Tage die Woche. Das Geld, das sie verdient, schickt sie nach Hause zu ihrem Ehemann, damit die Kinder Angelica und Manuel auf besehere Schulen gehen können. Doch auch Filip, ihr Mann, macht sich aus dem Staub und so muss die ältere Tochter früh die Verantwortung für ihren Bruder übernehmen. Was bleibt von einer Familie, wie empfinden sie, was denken sie, was bedeutet diese Trennung für jeden einzelnen und kann man jemals wieder zusammenfinden? Was bedeutet es auch für Daniela alleine im Ausland unter solchen Bedingungen zu arbeiten? Als nach jahrelanger (nur durch kurze Besuche unterbrochene) Abwesenheit Manuel etwas zustößt, kehrt Daniela zurück. Als Leser können wir in ihre Gedanken und ihre Erlebnisse eintauchen, genau wie vorher in Manuels Sichtweise und abschließend in Angelicas Gefühle.

Balzano schafft es, dass man in jede einzelne der drei Figuren schlüpfen kann, in die der Mutter und es Sohnes etwas mehr, aber gerade die Sicht aus der einzelnen Familienmitgliedern schafft dieses besonders bedrückende Bild. Wir sehen hier im Westen die Pflegekräfte, die aus dem Osten angeheuert werden, damit sie eine 1-1 Pflege möglich machen. Viele Menschen sind darauf angewiesen, weil die familäre Unterstützung nicht mehr klappt, nicht möglich ist, aus allen möglichen Gründen. Aber wie viele der angheuerten Kräfte haben aus ihrer Not heraus so gehandelt, dass sie nicht nur hier arbeiten, sondern ihre Familie, ihre Kinder, ihre Liebsten (zeitweise) zurück lassen müssen. Was heißt das für alle Beteiligten ? Marco Balzano hat wieder einmal seinen Finger auf eine Wunde gelegt, die oft - zu oft- einfach nur abgedeckt wird. Es ist eine ruhige Geschichte, eine, die sich erst nach und nach in all ihren Facetten zeigt, die eine Weile braucht, bis man versteht, aber dann umso mehr.

Mein Fazit:

Eine sehr aufwühlende und nachdenklich stimmende Geschichte, die einen noch lange beschäftigt.

Bewertung vom 18.10.2021
Die vier Winde
Hannah, Kristin

Die vier Winde


ausgezeichnet

Puh, was für ein Roman. Es beginnt eigentlich ganz undramatisch, dennoch, auch schon der Anfang weckte Emotionen, doch das war nichts zudem, was im Laufe der Geschichte noch alles geschah. Es ging unter die Haut, fesselte, berührte, brachte das Gedankenkarussell mächtig zum Drehen. Der Roman ist wahrhaftig keine leichte Kost. Die Personen sind fiktiv, doch die Geschichte dahinter ist real und war mir bislang unbekannt. Erzählt wird das Leben einer Farmer-Familie aus Texas in den 1930er Jahren und die einsetztende masssive Flüchtlingswelle nach Kalifornien. Es geht ums Überleben bei katastrophalen Bedingungen, um Ausbeutung, Unterdrückung, aber auch um Mut und Kampfgeist, um Nächstenliebe, Mutterliebe und um den Überlebenswillen, der einem Kraft schenkt, wo es kaum noch möglich erscheint. Es ist kein heiteres Buch, es ist keines mit großem Spannungsbogen, es hat über 500 Seiten und dennoch, man kann es kaum aus der Hand legen. Auch nach dem zuklappen muss man schlucken, das ganze Gelesene verdauen. Man muss selbst auch nervernstark sein, denn Kristin Hannahs Erzählstil lässt einem die vorherrschenden Bedingungen bildhaft vor Augen erstehen.

Man fühlt mit den Protagonisten, besonders mit Elsa, die sich im Laufe des Romans sehr entwickelt. Kristin Hannah hat es wieder mal geschafft, Geschichte lebendig zu machen und den namenlosen Figuren dieser Zeit ein Gesicht zu geben. Ein Buch, das nachhallt und
bei dem ich noch mehr darüber erfahren möchte. Ich habe mir von John Steinbeck "Stürmische Ernte" besorgt, ein Roman mit gleicher Thematik. Am Ende von Kristin Hannahs Roman hätte ich mir im Nachwort noch ein paar mehr Infos zum Fortgang gewünscht, aber das ist mein einziger Kritikpunkt.

Bewertung vom 13.10.2021
Das Herz, das für dich schlägt
Sturm, Fine

Das Herz, das für dich schlägt


sehr gut

Als sich Lisa auf einer Dating-Plattform anmeldet, rechnet sie nicht damit, dass sie darüber jemand kennenlernen könnte, in den sie sich verlieben könnte. Doch schon der erste Kontakt fasziniert sie. Tom ist so geheimnisvoll, gibt so wenig über sich preis und das macht sie neugierig. Aber auch der Austausch per Chat lasst ihr Herz höher schlagen. Sie beginnt sich in ihn zu verlieben, obwohl sie ihn noch nie gesehen hat. Was verbirgt Tom? Was steckt hinter seinen Äußerungen, warum verhält er sich so oft auch so abweisend, obwohl auch er ihr immer wieder zu verstehen gibt, dass er den Austausch mit ihr liebt und er sie so oft positiv überrascht? Lisa ringt mit sich, kann sie ihm Vertrauen und ganz und gar auf ihn einlassen?

Fine Sturm hat nach "Auf sieben Beinen" wieder einmal einen romantischen, fesselnden und berührenden Roman geschrieben. Man taucht ein und lässt sich bezaubern und mitnehmen auf diese ungewöhnliche Reise. Mir hat vor allem Lisa gefallen, die sich während der Geschichte weiterentwickelt. die Selbstvertrauen gewinnt, die aber auch immer wieder aufs Neue nicht nur neugierig, sondern auch hilfsbereit ist. Trotz allem ist sie aber nicht perkfekt, wer ist das schon ? Sie ist auch manchmal leichtsinng, was für sie gefährlich wird, sie ist auch drängend und beharrlich. Für sie ist es das erste Mal, dass sie Kontakt über eine Dating-Plattform sucht, ich denke, gerade das geheimnisvolle an Tom hat sie zuerst angezogen. Doch durch ihre Chats lernen sie sich ein näher kennen und Lisa merkt, dass sie ihre verbalen Austausche vermisst, sobald sich Tom mal wieder für ein paar Tage ausklingt. Ich habe mitgerätselt und mitgefiebert, habe manches geahnt und mich dennoch immer wieder über neue Wendungen gefreut. Es geht um Freundschaften und Liebe, Zusammenhalt und Vertrauen, um Mut und Zuversicht, und so einiges andere, aber ich möchte nicht spoilern.

Auch wenn ein paar Dingein dieser Geschichte für mich etwas "zu" rosarot/märchenhaft verliefen, ist das wirklich nur ein ganz kleiner Kritikpunkt. Die Figuren wirkten authentisch, aber anfangs auch geheimnisvoll, was der Geschichte Spannung gegeben hat. Auch die Nebenfiguren passten und haben allem Tiefe gegeben. Vor allem der großartige Erzählstil der Autorin muss ich hervorheben, sie kann sehr unterhaltsam erzählen, sie trifft den Ton, egal ob bei ernsten, humorige oder ernsten Szenen. Überaus positiv sind auch die gut dargestellten Chat-Verläufe zwischen Tom und Lisa, man hat das Gefühl, man säße dabei.

Während des gesamten Lesens hat man das Gefühl, die Geschichte läuft Kopfkino ab, man kann sich die Szenen sehr gut vorstellen und das ganze könnte ich mir auch sehr gut verfilmt vorstellen. Ohne hier spoilern zu wollen, ist auch die - gerade am Ende bewegende - Thematik ein wichtiger Punkt, mit dem sich jeder Leser in seinem Leben auseinander setzten sollte.

Bewertung vom 02.10.2021
Das Nest / Kørner & Werner Bd.4
Engberg, Katrine

Das Nest / Kørner & Werner Bd.4


sehr gut

In Kopenhagen verschwindet der 15jährige Oscar, ein geheimnisvoller Brief ist anscheinend der einzige Hinweis. Ein paar Tage später wird im Müllheizkraftwerk eine Leiche gefunden. Alles scheint zusammen zu hängen. Doch wie? Was für eine gemeinsame Schnittstelle haben die Fälle, eine offensichtliche oder doch eine verborgene? Wer gehört zu den Verdächtigen, wer ist hier ein Mörder?


Wieder ermitteln Anette Werner und Jeppe Kørner. Auch in ihrem Privatleben knackt es an so einigen Stellen, was die beiden, während sie fieberhaft nach Oscar suchen, nicht nur nebenbei beschäftigt. Gerade dass die Ermittler so Konturen bekommen, so lebendig und menschlich werden, nicht nur als die "Polizisten" wirken, gefällt mir. Esther, aus den vorherigen Bänden bereits den Lesern bestens bekannt, hat auch hier wieder eine entscheidende Rolle im neuen Fall.


Katrin Engberg erzählt wieder wie gewohnt fesselnd, abwechslungsreich und mit einem feinen Gespür für ihre Protagonisten. Jeder und jede der Akteure ist vielschichtig, interessant und authentisch, ja, und auch lange geheimnisvoll. Man fühlt sich bei den Ermittlungen mitgenommen, man rätselt und fiebert mit. Die Ermittlungen bringen allerdings auch so einiges zu Tage, was unter die Haut geht. Der Thriller kommt diesmal auch gut ohne allzu viel Action aus, es ist diesmal eher Recherche oder Ermittlungsarbeit. Dennoch bringen die Feinarbeit, die Beharrlichkeit, aber auch der Zufall die beiden zu der Lösung (mit der ich nicht gerechnet hatte). Am Ende bleibt ein klitzekleines Fragezeichen, was die Auflösung betrifft, aber das ist die einzige Kritik. Ansonsten wurde ich wieder sehr gut unterhalten von der dänischen Autorin.

Bewertung vom 02.10.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


sehr gut

In einem abgelegenen Dorf in den Schweizer Alpen verschwindet die 14jährige Nora spurlos. Wiederholt sich etwa ein Verbrechen, das vor 21 Jahren begannen wurde und nie aufgeklärt werden konnte? Damals hat nur Valeria überlebt, ihre gleichaltrigen Freundinnen Stephanie uns Sophie wurden grausam ermordet. Valerie konnte damals fliehen, hat aber eine Erinnerungslücke an das Verbrechen, die sich bis heute nicht gelichtet hat. 21 Jahre später kehrt sie, inzwischen als Polizistin bei Interpol, das erste Mal wieder in den Ort zurück. Kann sie Nora rechtzeitig finden? Kann sie endlich herausfinden, wer damals ihre Freundinnen ermordet hat? Hängen die Verbrechen zusammen? Gibt es ein und denselben Täter oder einen Trittbrettfahrer?

Eine unterschwellige Spannung herrscht von Anfang an, zudem wird durch die unwirtliche Umgebung, der düsteren Jahreszeit, den vorherrschenden eisigen Temperaturen weiterere Gänsehautmomente erzeugt. Die Story ist vielschichtig, geheimnisvoll, düster, es herrscht eine unheimliche Stimmung, die Hintergründe bleiben lange im Verborgenen.

Die Hauptfiguren sind Valeria, die alles dran setzen möchte, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt und die unterschwellig auch hofft, endlich selbst mit ihren Schuldgefühlen fertig zu werden. Vielleicht dadurch, dass sie nun - im Gegensatz zu früher - ein junges Mädchen retten kann. Auch Chloe Muston taucht im Eigertal auf, um sich an der Suche zu beteiligen. Sie war damals ein Teil der Ermittler, die den Mörder der Mädchen versucht hat zu fassen und damals gescheitert ist. Dieses Verbrechen hat sie nie losgelassen und nun versucht auch sie ihren Teil beizusteuern, um wenigstens Nora zu retten. Elias, Onkel von Nora, ist ein Jugendfreund von Valeria und hat sein Heimatdorf nie verlassen. Er hat Valeria angerufen und sie davon überzeugt, dass es nach 21 Jahren Zeit wird, um zurückzukehren. Auch wenn Chloe und Elias nur am Rand mitspielen und meistens nur aus Sicht von Valeria erzähtl wird, sind auch sie interessante Figuren.

Besonders gefallen haben mir die bildhaften Beschreibunge, zudem war andauernd sehr viel Bewegung im Geschehen. Dadurch und durch die angenehme Erzählweise hatte ich meistens einen Film vor Augen ablaufen beim Lesen und fühlte mich immer im Geschehen. Man fiebert mit und rätselt mit, die Auflösung und einige andere Wendungen überraschen, damit hatte ich nicht gerechnet. Ein paar Unklarheiten oder Fäden, die mich am Ende nicht vollkommen zufrieden gestellt haben, sorgen für den einen Punkt Abzug. Dennoch ein sehr empfehlenswerter Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe und den ich mir auch sehr gut verfilmt vorstellen könnte.

Bewertung vom 02.10.2021
Shadow King
Ford, Michael

Shadow King


ausgezeichnet

Genervt begleitet die 13jährige Julia ihre Mutter zu einer Reise in eine Hütte in einer einsamen Gegend. Diese will dort an ihrem Buchprojekt weiterarbeiten. Im Nirgendwo ist nichts, mit dem sich Julia anfreunden kann. Auch die Mutter-Tochter-Beziehung ist mehr als angespannt. Als Julia im Wald eine hölzerne Maske entdeckt, verändert sich plötzlich alles. Julia hat nicht nur seltsame Träume, sie verwandelt sich auch, wenn sie die Maske aufzieht. In ihrem Träumen trifft sie sich mit anderen Jugendlichen, denen es ähnlich ergeht. Sie begreifen, dass sie auserwählt wurden, um den mächtigen Schattenkönig zu verhindern. Sie müssen sich zusammentun, um gemeinsam dem dunklen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Aber die Zeit drängt.

Michael Ford hat -nicht nur für Jugendliche- einen überaus spannenden Fantasyroman geschrieben. Auch mich hat die Geschichte in seinen Bann gezogen und ich habe die knapp 350 Seiten schnell weggelesen. Das lag sicherlich auch an den bildhaften Beschreibungen und dem abwechslungsreichen und lebhaften Erzählstil. Auch die Figuren haben Tiefe und entwickeln sich im richtigen Tempo. Ich hatte das Gefühl alles vor Augen zu haben, als würde ein innerlicher Film ablaufen (verfilmt könnte ich mir die Geschichte richtig gut vorstellen!).

Vor allem die mystischen Gestalten haben es mir angetan, es sind so eine Art von Untoten, gruselig, grausam und gespenstisch. Dennoch bleibt der Gruselfaktor im Rahmen, es wird nicht zu viel beim Lesen. Ein Machtkampf zwischen Gut und Böse entbrennt, ein Wettlauf mit der Zeit. Magische Masken und Wesen, ein uraltes Geheimnis und außergewöhnliche Träume, unerwartete Wendungen sorgen für eine spannende Unterhaltung. Mut und Einsatz, Verlust und Zusammengehörigkeit, Gemeinschaft und Freundschaften sind ein paar Schlagworte zu dieser abenteuerlichen, mystischen und sehr fesselnden Geschichte.

Bewertung vom 28.09.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


ausgezeichnet

Herrlich komisch, zum Kopfschütteln, aber auch tragisch, ernst, mitreißend und sehr bewegend,...Alina Bronsky hat mit

Bewertung vom 28.09.2021
Schattenjagd / Die Schnüfflerin Bd.2
Vaszary, Anne von

Schattenjagd / Die Schnüfflerin Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem mich Autorin

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Bewertung vom 18.09.2021
Der Panzer des Hummers
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers


ausgezeichnet

Drei Geschwister, Ea, Sidsel und Niels, längst erwachsen, haben sich nicht mehr viel zu sagen. Nach dem Tod der Eltern, vielleicht sogar schon davor, haben sich ihre Lebenswege getrennt. Während es Ea nach San Francisco verschlagen hat, leben die anderen beiden weiterhin in Dänemark.

Autorin Caroline Albertine Minor hat fünf Tage im Leben der drei, ihren Familien und der Wahrsagerin Bee, die Ea aufgesucht hat, um Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen, beschrieben. Dabei taucht der Leser tief in die alltäglichen Probleme und die Gefühlswelt der Protagonisten ein.
Einige Abschnitte sind zudem spirituel, sie handeln von Gesprächen der verstorbenen Eltern in einer Art Zwischenwelt. Zudem gibt es noch einige Randfiguren, die streiflichtartig ins Rampenlicht treten. Es wird abwechselnd ein Spotlight auf jeden der Protagonisten geworfen. Mir fehlte aber eine "Story", ein Handlungsfaden. Zwar hat die Autorin die Personen, die hier auftauchen mit Tiefe und gutem Gespür für die Gedankenspiele, Nöte und Ängste beschrieben, aber sie agieren nur am Rande untereinander, ich habe die ganze Zeit auf größere Interaktionen gewartet, die nicht kamen. Die auf dem Klappentext beschriebenen Veränderungen kann ich nur im Kleinen erkennen, ich hatte da einiges mehr erwartet. Ansonsten muss ich der Autorin zugestehen, dass sie auch bei Leser Gefühle und nachdenkliche Momente hervorrufen konnte, sei es Ekel, Mitleid oder auch Mitgefühl und an manchen Ecken auch Humor.

Es ist eine gute Studie, wie Familien sich entfremden können, wie wenig Interaktionen sie zuwege bringen und jeder auf seine ganz eigenen Art ein Dasein fristen kann. Hier scheint keiner glücklich in seinem Leben zu sein, sie vermissen "Familie", Zugehörigkeit, anderseits tun sie auch nichts für eine Änderung. An manchen Ecken sind die wie lose zusammenspielenden Einblicke in den Ablauf und Alltag der Personen verknüpft, aber nur ganz leicht und sacht, ohne Tiefe. Um den Titel des Buches mit einzuflechten, habe ich das Gefühl, dass jeder hier den Panzer der Familie abgestriffen hat, um dann zu merken, dass man sich darunter doch am wohlsten gefühlt hat. Der Roman hat mich ein wenig ratlos, aber auch ein wenig nachdenklich zurückgelassen. Aber am Ende zu wenig von allem , um mich begeistern zu können.
Dieses Buch polarisiert anscheinend - entweder begeistert es oder es wird "zerrissen"- bildet euch gerne eine eigene Meinung.