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Benutzername: 
Monika58097
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Hagen

Bewertungen

Insgesamt 637 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2018
Die Fäden des Glücks
Fischer, Julia

Die Fäden des Glücks


ausgezeichnet

Mit ihrem neuen wunderbaren Roman entführt uns die Autorin Julia Fischer ein weiteres Mal nach Italien, doch diesmal ist das Sehnsuchtsziel Turin. Hier lebt und arbeitet die Damenschneiderin Carlotta Calma mit ihren beiden jüngeren Schwestern Rosina und Susa in der eigenen Schneiderei. Frauen, die sich von Carlotta ein Kleidungsstück schneidern lassen, gehen mit einem anderen Gefühl aus der Schneiderei. Liegt es vielleicht an den kleinen Botschaften, die Carlotta in jedes Kleidungsstück stickt oder weiß sie einfach ganz genau, was jede einzelne Kundin gerade am Nötigsten gebrauchen kann?

Als Carlotta die alte Weberei, die sie von ihrem Vater geerbt hat, den sie aber nie kennenlernen durfte, an den erfolgreichen Unternehmer Vincenzo Giordano verkaufen will, begegnet ihr Daniele, ihre große Liebe aus Schultagen. Daniele ist Vincenzos Sohn, jedoch im Gegensatz zu seinem Vater, immer auf der Überholspur. Carlotta und Daniele waren als Kinder unzertrennlich. Während Carlotta ihre Jugendliebe nie vergessen hat, hat Daniele ein Jet-Set-Leben geführt, doch irgendetwas ist da noch zwischen ihnen, aber ist es Liebe?

Ich bin ein Fan der ersten Stunde der Autorin Julia Fischer! "Die Fäden des Glücks" - es ist eine dieser Geschichten, die rundum glücklich machen. Eine Geschichte voller Hoffnung, Weisheit und einem ganz besonderen Zauber. Es ist eine Geschichte, in die man eintauchen kann. Worte, die sich wie ein wärmendes Tuch um die Schultern legen. Es ist ein Buch, das ich ganz langsam gelesen habe, eine Geschichte, die den Leser verzaubert auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit.

Ganz nebenbei kommt der Wunsch auf, selbst einmal nach Turin zu fahren und all die von Julia Fischer so wunderbar beschriebenen Viertel zu entdecken. Und dass Carlotta ausgerechnet ein Parfum aus der Officina Profumo aus Florenz benutzt, hat mir ganz besonders gut gefallen, lässt es den Leser doch an den ebenso schönen Roman "Die Galerie der Düfte" erinnern.

"Die Fäden des Glücks" - absolute Lese-Empfehlung! Kategorie Lieblingsbuch!

Bewertung vom 14.04.2018
Hortensiensommer
Sosnitza, Ulrike

Hortensiensommer


ausgezeichnet

Johanna ist Gärtnerin im beschaulichen Sommerhausen. Sie entwirft die schönsten Gärten. Nur für ihren eigenen Garten hat sie irgendwie nicht die Muße. Sie lebt alleine in einem großen Haus, doch das scheint ihr nichts auszumachen. Sie mag es zurückgezogen zu leben. Dann zieht der Mathelehrer Philipp in die Einliegerwohnung, der Mann mit dem Panamahut. Johanna spürt Schmetterlinge in ihrem Bauch, ein Gefühl, dass sie sehr lange Zeit nicht zugelassen hat.

Obwohl sie ihm erst verboten hat, ihren Garten zu betreten, lässt sie es zu, dass er ihr genau dort jeden Abend eine Geschichte vorliest. Schnell wird klar, dass Johanna sich in ihren Mieter verliebt hat, doch kann sie sich wirklich auf eine Beziehung einlassen?

Als Philipp ihr eines Tages seine vierjährige Tochter Klara vorstellt, bekommt sie eine Panikattacke und flüchtet. Johanna erträgt keine kleinen Kinder in ihrer Nähe, doch warum ist das so? Ganz behutsam und sehr liebevoll versucht Philipp hinter das tragische Geheimnis zu kommen und Johanna wieder zum Lächeln zu bringen.

"Hortensiensommer" - beim Anblick des Covers denkt man an einen leichten Sommerroman, doch dieser Roman ist so viel mehr als das. Er ist anders. Er ist viel schöner, als erwartet. Es ist eine sehr bewegende, sehr gefühlvolle Geschichte, die mich im letzten Drittel ständig weinen ließ. Ulrike Sosnitza verpackt Johannas Geschichte in ein liebevolles, warmherziges Buch, so schön geschrieben, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen.

Johanna erscheint dem Leser vielleicht erst etwas merkwürdig, seltsam, doch wie würde man selbst sein an ihrer Stelle? Sie, die dieses unerträglich furchtbare Schicksal erleiden musste. Philipp, der Mann mit dem Panamahut, eine Figur, in die man sich selbst sofort verliebt. Auch die kleine Klara ist so ein liebenswertes Geschöpf. Ihre neugierige Art, mit der sie auf die Menschen zugeht - einfach bezaubernd!

"Hortensiensommer" - unendlich traurig und herzzerreißend schön!

Bewertung vom 08.04.2018
Villa Sanddorn / Sanddorn Bd.2
Johannson, Lena

Villa Sanddorn / Sanddorn Bd.2


gut

Seitdem Franziska, die als Coach arbeitet, bei Niklas auf der Sanddorn-Plantage auf Rügen lebt, kümmert sie sich eher um die kleinen Fälle. Sie bietet Menschen, die sich im Urlaub befinden, ein Coaching an, ihren Weg zu finden. Das Angebot wird nachgefragt, bringt allerdings nicht so viel Geld ein wie einst die großen Aufträge in den Firmen. Auch Niklas Arbeit nimmt immer mehr zu. Der Sanddorn muss geerntet und verarbeitet werden. Immer mehr Arbeit, immer weniger Zeit für das Miteinander. Als Niklas dann auch noch die blonde Schönheit Kimberly einstellt und Franziskas beste Freundin zu ihr nach Rügen flüchtet, hängt der Haussegen komplett schief. Und wieso passieren auf der Plantage plötzlich so merkwürdige Dinge?

Rügen, ein Sehnsuchtsziel, hierhin entführt uns die Autorin Lena Johannson. Die Handlung schreitet leicht und unterhaltsam voran und doch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Ich kann es gar nicht richtig benennen. Ich weiß, wieviel Arbeit ein Roman macht, aber hier hatte ich öfter das Gefühl, als sei die Autorin nicht mit Herzblut dabei gewesen. Die Personen konnte ich mir nicht richtig vorstellen. Das Rügen-Feeling kam nicht wirklich rüber. Eine rundum beschäftigte Frau, die als Coach arbeitet und auch noch Zeit für Spionagespielchen hat, nun ja...

Wer ein charmantes, kurzweiliges Lese-Vergnügen sucht, ist hier dennoch gut bedient. Vielleicht bin ich inzwischen lesetechnisch auch einfach zu sehr verwöhnt.

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Bewertung vom 06.04.2018
Scandinavian Style
Torp, Allan

Scandinavian Style


ausgezeichnet

Wer denkt bei "Scandinavian Style" nicht gleich an IKEA? Doch Scandinavian Style ist so viel mehr oder auch weniger, je nachdem, wie man es betrachtet. Beim skandinavischen Stil herrschen Holzböden vor, meist neutrale Töne und Klarheit. Kein überflüssiger Schnickschnack. Der Stil ist modern, zeitlos und doch sehr gemütlich. Klare, helle Töne gepaart mit Funktionalität, so könnte man es beschreiben.

Dieses Buch zeigt nicht nur, was der "Skandinavian Style" bedeutet, es erzählt auch, wie dieser Stil entstanden ist, worauf zu achten ist. Es ist keine Stilrichtung für Menschen, die überladende Deko bevorzugen. Hier gibt es um einen eher minimalistischen, aber doch gemütlichen Stil. Auf unnötigen "Kram" wird verzichtet. Es ist eher funktional. Lediglich einzelne farbliche Akzente werden gesetzt.

Ich mag diesen Stil, obwohl ich ihn aus reinen Platzgründen gar nicht so leben könnte. Das Buch, das jeden Raum einzeln behandelt, ist jedoch eine wunderbare Anregung und birgt jede Menge Tipps. Mir persönlich sind die Räume alle etwas zu weiß, zu kühl, aber wie gesagt, es sind ja nur Anregungen. Umsetzen kann jeder seinen Wohntraum, wie er mag.

"Scandinavian Style - Das Einrichtungsbuch" ist auf alle Fälle ein tolles Buch mit wertvollen Tipps.

Bewertung vom 04.04.2018
Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand
Dixon, Glenn

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand


ausgezeichnet

Glenn Dixon, der Autor des vorliegenden Buches, ist Highschool-Lehrer in Kanada. Immer wieder nimmt er in seiner Abschlussklasse "Romeo und Julia" durch. Er hat eine ganz bezaubernde Art, diese uralte Geschichte seinen Schülern nahe zu bringen.

Glenn selbst liebt seit vielen Jahren Claire, doch diese Liebe beruht nicht auf Gegenseitigkeit. In seinem Urlaub fliegt er das erste Mal nach Verona, die Stadt Romeos und Julias. Er schließt sich dort dem Club der Julias an - als erster Mann! Die Mitglieder bezeichnen sich selbst als Sekretärinnen Julias. Jedes Jahr trudeln Tausende und Abertausende Briefe aus aller Welt in dem kleinen Büro ein. Briefe von Menschen, die sich eine Antwort in Liebesdingen erhoffen.

Zum Abschluss seines ersten Aufenthaltes schreibt Glenn selbst einen Brief, doch wird ihm die Antwort weiterhelfen?

Zurück in der Heimat, enttäuscht seine Liebe Claire ihn schwer. Er kündigt seinen Job und fliegt abermals nach Verona. Es ist wie beim ersten Mal. Die Menschen suchen Antworten und Julias Sekretärinnen versuchen, ihnen diese zukommen zu lassen. Glenn erkennt, dass die Menschen oftmals einfach ihre Geschichte niederschreiben wollen, doch ein Brief kann auch ein Leben verändern. Vielleicht auch sein eigenes?

"Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand" - eine eher stille und doch faszinierende Geschichte über die Liebe. Es ist eine wahre Geschichte und ich bedauere, dass der Autor der Geschichte seinen Beruf als Lehrer aufgegeben hat. So einen engagierten Lehrer wünscht sich doch jeder Schüler! Nicht nur ein Stück lesen, sondern es auch spielen! Beim Lesen konnte man spüren, wieviel Spaß den Schülern das Stück auf einmal gemacht hat.

Im Sommer werde ich selbst Verona besuchen und Dank Glenn Dixon komme ich mir bereits jetzt vor, als wäre ich schon einmal da gewesen. Seine Streifzüge durch die Stadt, sehr anschaulich beschrieben. Sehenswürdigkeiten und kleine Lokale werden so beschrieben, dass ich mich jetzt noch mehr auf diese Reise freue!

"Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand" - die etwas andere Geschichte. Bezaubernd und hinreißend. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 02.04.2018
Das geheime Lächeln
Storks, Bettina

Das geheime Lächeln


ausgezeichnet

Emilia arbeitet gerade an einem Katalog für eine Auktion, als sie ein Gemälde entdeckt, das eine Frau zeigt, die genau wie sie selbst aussieht. Kann es sein, dass es sich dabei um Sophie Langenberg handelt, ihre Großmutter, um die so ein großes Geheimnis gemacht wird? Über die niemand in ihrer Familie sprechen möchte? Emilia ersteigert dieses Bild, doch die Geschichte dieser porträtierten Frau lässt sie nicht los.

Da sie eh gerade wegen eines Seitensprungs ihres Mannes Abstand von ihm benötigt, packt sie ein paar Sachen und macht sich auf den Weg in die Provence, wo ihre Mutter ein kleines Haus geerbt hat, das sie aber nicht zu interessieren scheint. Emilia trifft im Lubéron auf Jean-Pierre. Er ist ihr schon auf der Auktion aufgefallen. Wer ist dieser Mann, der ihre Großmutter noch persönlich gekannt hat? Und was hat es mit den geheimnisvollen Briefen und Fotografien auf sich, die Emilia im Haus findet?

"Das geheime Lächeln" - es ist eine dieser Geschichten, bei denen von der ersten Seite an das Kopfkino gestartet wird. Die hervorragende Charakterzeichnung der Personen macht es dem Leser einfach, das Geschehen zu verfolgen. Man ist dabei. Man ist vor Ort.

Bettina Storks nimmt uns mit in das Paris der Dreißiger Jahre, wo Sophie Langenberg, die Frau von dem Portrait, lange Zeit gelebt hat. Ebenso entführt sie uns in den Lubéron von damals und von heute. Zusammen mit Emilia lüftet der Leser das Geheimnis der Familie Langenberg.

"Das geheime Lächeln" - eine wunderbare, aber auch sehr bewegende Geschichte. Ein wunderbares Buch voller Tragik, voller Leben. Ein echtes Juwel! Unbedingt lesen!

Bewertung vom 25.03.2018
Libellenschwestern
Wingate, Lisa

Libellenschwestern


ausgezeichnet

Als die Anwältin Avery Stafford mit ihrem Vater, einem Senator, ein Altenheim besucht, begegnet ihr die 90-jährige May Crandall. Die alte Frau greift nach Averys Libellenarmband, das diese von ihrer Großmutter geschenkt bekommen hat. May Crandall scheint das Armband zu erkennen, doch was hat sie mit Averys Familie zu tun? Noch ahnt Avery nicht, dass die Begegnung mit der alten Dame ihr komplettes Leben verändern wird.

May Crandall und ihre Geschichte, die vor vielen, vielen Jahrzehnten begann, als sie noch mit ihren vier Geschwistern und ihren Eltern auf einem Hausboot auf dem Mississippi gelebt hat und von wo sie in ein Waisenhaus verschleppt wurden, als die Eltern ins Krankenhaus fahren mussten zur Geburt eines weiteren Kindes.

"Libellenschwestern" - eine Geschichte mit einem wahren Hintergrund. Eine packende Geschichte, die noch lange nachhallen wird. Lisa Wingate setzt all den Kindern ein Denkmal, die damals einfach ihren Eltern geraubt und an kinderlose reiche Familien verkauft wurden.

Die im Roman agierende Georgia Tann hat es tatsächlich gegeben. Sie hat ein gigantisches Netzwerk gesponnen und Millionen damit verdient. Sie hat Kinder verschleppen lassen. Sie hat Babys den Müttern direkt nach der Geburt wegnehmen lassen und den Eltern gesagt, das Kind sei tot geboren worden. Im Heim hatten die Kinder großes Leid zu ertragen. Essensentzug, Einsperren im Schrank oder im Keller, Missbrauch an Körper und Seele, Trennung von den Geschwistern, standen auf der Tagesordnung. Die vermögenden Adoptiveltern hat diese brutale Frau erpresst und oft mehrmals bezahlen lassen.

Dieses unendliche Leid der Kinder und ihrer Familien hat die Autorin in die Geschichte der Libellenschwestern verarbeitet. Das Buch lässt sich leicht lesen. Dennoch ist es kein leichter Stoff. Ganz im Gegenteil. Georgia Tann hat von den Zwanziger bis hinein in die Fünfziger Jahre agieren und ihr brutales Machwerk ausführen können.

"Libellenschwestern" - wer dieses Buch gelesen hat, wird es so schnell nicht vergessen. Eine verstörende, eine großartige Geschichte. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 22.03.2018
Das Leben ist ein Seidenkleid
Wekwerth, Tanja

Das Leben ist ein Seidenkleid


ausgezeichnet

Maya, gelernte Schneiderin, liebt es, eigene Kollektionen zu nähen. Mäntel, Kleider, Blusen - damit verbringt sie ihre Nächte. Ihr großer Traum ist es, die Menschen anzuziehen. Sie möchte sie in Kleidern sehen, die zu ihnen passen, die ihre Persönlichkeit unterstreichen, doch Maya fehlt der nötige Mut, denn niemand sieht ihre wunderschönen Kreationen. Stattdessen verdingt sie sich in einem Warenhaus als Verkäuferin. Wann immer es möglich ist und ihre schreckliche Chefin Hanneliese es nicht merkt, flieht Maya in die Stoffabteilung. Nur eine kurze Berührung eines Stoffes und die junge Frau beginnt zu träumen.

Um ihr kleines Gehalt etwas aufzubessern, arbeitet sie am Wochenende zusätzlich bei einem Lieferservice und fährt Mahlzeiten für Senioren aus. Auf einer ihrer Fahrten lernt sie Leonhard kennen und freundet sich mit dem netten älteren Herrn an. Leonhard ist Witwer. Seine geliebte Frau Lucie war einst auch Schneiderin. Ihr Näh- und Ankleidezimmer hat er seit den Siebziger Jahren nicht verändert. Maya darf als Erste diesen Raum betreten und spürt sofort den Zauber, der von dem Zimmer ausgeht. Und dann ist es auch Leo, der Maya hilft, endlich ihren Traum zu leben.

Tanja Wekwerth gehört zum Kreis meiner Lieblingsautorinnen. Mit ihrer neuen Geschichte hat sie wieder einen gefühlvollen und großartigen Roman geschaffen. Wer mich kennt, weiß, dass ich diese stillen, diese ganz besonderen Geschichten liebe, die den Leser von der ersten Seite an verzaubern.

Die beschriebenen Personen muss man einfach lieb haben. Die verträumte Maya, den charmanten Leonhard, Mayas flippige beste Freundin Nora, aber auch den eher schüchternen Verkäufer Norbert Blüm, der Maya im Kaufhaus gegen die strenge Hanneliese zur Seite steht.

Als meine Facebook-Freundin Heike Ponier den Roman kürzlich zeigte, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt haben MUSS, hat mich Tanja Wekwerths "Madame Cléo und das große kleine Glück" doch schon so verzaubert.

"Das Leben ist ein Seidenkleid" - ein charmantes Lesevergnügen der besonderen Art mit ganz viel Wärme und einer mitreißenden Leichtigkeit! Kategorie Lieblingsbuch. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 21.03.2018
Die Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.1
Bach, Tabea

Die Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.1


ausgezeichnet

Sylvia und ihr Ehemann sind sehr erfolgreich in ihren Berufen, doch sie leben ein Leben strikt geregelt nach dem jeweiligen Terminkalender. Dann erbt Sylvia eine Insel in der Bretagne. Ihre Tante Lucie, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, hat ihr die wunderschöne Kamelieninsel vermacht. Holger macht ihr weis, dass es sich lediglich um eine marode Gärtnerei handelt. So gibt Sylvia ihm alle Vollmachten, sich um den Verkauf zu kümmern. Doch einer Eingebung folgend, fährt sie Tage später selbst nach Frankreich. Angekommen auf der traumhaften kleinen Insel merkt sie schnell, dass man hier nicht gut auf sie zu sprechen ist, weiß man doch längst, dass die Insel verkauft werden soll.

Sylvia ist schnell dem Zauber der Insel und ihrer Menschen verfallen und sie beschließt, die Insel nicht zu verkaufen, doch ist es dazu nicht längst zu spät? Sie erlangt das Vertrauen der Bewohner und gemeinsam versuchen sie zu kämpfen. Und langsam erkennt Sylvia, was wichtiger ist im Leben als nur ein gut gefülltes Bankkonto. Und Sylvia scheint sich nicht nur in die Blumeninsel verliebt zu haben. Da ist auch noch der charmante Gärtner...

"Die Kamelieninsel" - es ist Band 1 einer Trilogie und ich kann schon jetzt kaum den nächsten Teil erwarten. Eine Geschichte zum Wegträumen. Man möchte schnell ein paar Sachen packen und es ebenso wie Sylvia machen, nämlich ganz schnell in die Bretagne reisen.

Eine Landschaft, so rau und herzlich wie die Menschen, die dort leben, wunderbar beschrieben. Nicht umsonst gehört dieses Buch zur Kopf-Kino-Edition aus dem Bastei-Lübbe-Verlag. Beim Lesen ist sofort eben dieses Kopf-Kino eingeschaltet. Man spürt den Wind, hört das Rauschen der Wellen...

Ich mag diese Art Geschichten, auch, wenn das Ende vorhersehbar ist. Es ist ein Buch zum Träumen, sehr romantisch, wunderschön erzählt Personen, die man gerne kennenlerne möchte. Eine Liebesgeschichte, die alles hat, um ein Erfolgsroman zu werden.

Bewertung vom 18.03.2018
Nelkenliebe
Beyer, Anja Saskia

Nelkenliebe


sehr gut

Katharina möchte unbedingt den letzten Wunsch ihres todkranken Vaters erfüllen. Sie soll seine erste große Liebe aus den Siebziger Jahren wiederfinden. Unbedingt möchte er wissen, wieso Marisa ihn damals ohne ein Wort verlassen hat.

Kurzerhand bucht Katharina einen Flug nach Portugal und einen alten Camper für sich und ihren Lebensgefährten Arne, der sich so gar nicht begeistern kann für diese Art von Urlaub, doch ausnahmsweise tut er Katharina den Gefallen.

Für Katharina, die ihren Paps über alles liebt, beginnt eine ungewöhnliche Suche, die sie und auch den Leser in eine Zeit entführt, die vielen unbekannt sein dürfte. In eine Zeit, in der in Portugal eine Diktatur herrschte, in der Menschen Angst davor hatten, etwas Falsches zu sagen. Zu schnell wurde man verhaftet und jahrelang von seiner Familie getrennt. Es ist aber auch eine Zeit des Umbruchs, die Zeit der Nelkenrevolution, die diese kaltblütige Diktatur zu Fall gebracht hat.

Wird Katharina es schaffen, diese geheimnisvolle Marisa zu finden? Wird sie ihrem geliebten Paps den letzten Wunsch erfüllen können? Katharina entdeckt sich auf dieser ungewöhnlichen Reise selbst ganz neu und fragt sich immer öfter, wie es wohl sein mag, diese eine, diese große Liebe zu spüren, denn bei Arne hat sie dieses Gefühl nicht.

"Nelkenliebe" - eine mitreißende Geschichte über ein Land und seine Geschichte, die mir überhaupt nicht bekannt war. Anja Saskia Beyer lässt viel Lebensgefühl mit einfließen. Ihre Geschichte ist unterhaltsam, geheimnisvoll und spannend. Sie schafft es zudem hervorragend, das portugiesische Flair wiederzugeben. Als Leser schlendert man zusammen mit Katharina durch die Altstadtgassen Lissabons, entdeckt mit ihr alte Viertel und wunderschöne kleine Geschäfte. Und dieses Buch macht Lust auf das heutige Portugal. Sommer, Sonne, Strände - man möchte am liebsten sofort los um all dies zu entdecken.

"Nelkenliebe" - so vielschichtig, wie verführerisch und absolut lesenswert!