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M.

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Insgesamt 358 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2023
Die magischen Träume des Malcolm Bell (eBook, ePUB)
Welford, Ross

Die magischen Träume des Malcolm Bell (eBook, ePUB)


gut

Das etwas andere Abenteuerland


Wie heißt es in einem alten Lied der Band Pur? „Komm mit mir ins Abenteuerland – der Eintritt kostet den Verstand“.
Ähnlich ergeht es Hauptfigur „Malky“ in Ross Welfords „Die magischen Träume des Malcolm Bell“ in einem etwas anderen Abenteuerland, eher einem Traumland, als er bei einer, na ja sagen wir mal nicht ganz legalen Aktion den Trauminator „findet“ und bald nicht mehr so recht auseinanderhalten kann, was Traum und Realität ist.

Auch wenn die Idee zum Buch interessant und mal etwas ganz anderes ist, so hatte ich dennoch so meine Schwierigkeiten. Ich habe ewig gebraucht, um fertig zu werden, dabei sind die Kapitel weitestgehend sehr übersichtlich. Ich weiß nicht, ob das mehr über mich oder über das Buch aussagt, jedenfalls konnte es mich nicht so sehr „bei der Stange halten", als daß ich so schnell fertig geworden wäre, wie mit anderen Büchern.

Ich bin zwar der Meinung, daß die anvisierte Zielgruppe (ab 10 Jahren) ihren Spaß haben wird, aber einige Szenen – gerade zum Ende hin – sind wohl doch eher für größere Kinder gedacht, und einige Nuancen der Geschichte werden ganz sicher nicht verstanden werden.

Von mir gibt es daher nur drei Sterne!

Bewertung vom 03.01.2023
Der Fußgänger (MP3-Download)
Boning, Wigald

Der Fußgänger (MP3-Download)


weniger gut

Nur für Fans


„Der Fußgänger“ was für ein passender Begleit-Hörbuch-Titel für meine Spaziergänge! - das dachte ich naiverweise vorm ersten Abspielen, des vom Autor höchstselbst (aber hörbar erkältet oder anderweitig Nasennebenhöhlen-seitig erkrankt) eingelesenen, ebenso benannten Werkes.

Schnell mußte ich jedoch feststellen, daß wohl nur wahre Fans von Wigald Boning an diesem (Wander-)Werk ihre Freude haben werden.
Da ich ihn bislang nur in eher homöopathischen Dosen im Fernsehen wahrgenommen und als zumindest nicht störend empfand, wußte ich es wohl einfach nicht besser.

Nur waren mir die ständigen Alliterationen, Wortspiele und Abschweifungen, die wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun hatten, die hier in einer Häufigkeit auftreten, die seinesgleichen sucht (besser aber nicht), mir einfach viel zu schnell, viel zu viel.

So ist es wohl vor allem meiner (Un-)Art Dinge bis zum Ende bringen zu müssen, zu „verdanken“, daß ich nicht nach wenigen Kapiteln bzw. in diesem Fall Audio-Dateien, Schluß gemacht habe, um Buch bzw. Abspielgerät in die Ecke zu feuern.

Ein letzter Gewaltmarsch über etliche Kilometer ließ mich das Buch also bis zum (bitteren) Ende durchziehen, änderte aber wenig am tatsächlich schon frühzeitig gefaßten Gesamteindruck:
„Der Fußgänger“ ist nur etwas für eingefleischte Boning-Fans. Alle Anderen dürfen gern ihr Glück versuchen, vielleicht kann denen (im Gegensatz zu mir) vom Autor auch mehr als ein müdes Lächeln auf die Lippen gezaubert werden!

Bewertung vom 23.12.2022
Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4
Oswald, Susanne

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4


gut

Seichte Schottland-Romantik für zwischendurch


... und das nicht nur für Strickende.

Ich gestehe direkt zu Beginn, daß ich erst, als ich das Buch schon hatte, mitbekommen habe, daß es bereits einige Vorgänger-Bände gibt. Normalerweise steige ich nicht in Buch-Serien ein, aber da das Buch nun schon mal da war, hab ich es auch gelesen und muß sagen, daß ich mich an keiner Stelle fragte, ob ich gerade irgendwas verpaßt hätte.

Autorin Susanne Oswald ist es gelungen Andeutungen auf frühere Bücher zum Einen kurz zu halten und zum Anderen dennoch so auszuführen, daß man nicht das Gefühl hatte, daß einem Teile der Vorgeschichte fehlen, geschweige denn, daß sie von der Geschichte in diesem Buch ablenken würden.

Und wo wir gerade bei dieser Geschichte sind:
"Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands" will nicht mehr sein, als es ist.
Es ist einfache, seichte, romantische Unterhaltung mit ein bißchen Melodramatik und viel Gefühl. All das vor einer erfrischend unaufdringlichen Schottland-Kulisse und jeder Menge Strick-Elemente.
Ein Thema von dem ich keine Ahnung habe, aber Menschen, die diesem Hobby frönen, dürfen sich am Ende sogar noch über kleine Strick-Anleitungen freuen.

Für mich war das Buch - einfach auch, weil es genau das war, was das Cover schon verspricht - seichte Unterhaltung für zwischendurch, die an einem oder zwei Nachmittagen mit einer gemütlichen Tasse Tee auf dem Sofa konsumiert wird. Ich habe nicht das Bedürfnis die Vorgänger lesen zu müssen, aber auch nicht das Gefühl hier meine Zeit verschwendet zu haben.

Bewertung vom 19.12.2022
Der Sturm (eBook, ePUB)
Harper, Jane

Der Sturm (eBook, ePUB)


gut

Die Schuld der Überlebenden


Ein Sturm, der mehrere Tote und Verletzte mit sich bringt. Dazu ein verschwundenes Mädchen. All das passierte vor mehr als 10 Jahren.
Und obwohl viele Bewohner von Evelyn Bay die Ereignisse von damals lieber hinter sich lassen wollen, werden sie doch wieder präsent, als eine Tote am Strand gefunden wird.

Ich bin der Meinung, daß der englische Titel "The survivors" (Die Überlebenden) auch im Deutschen wesentlich besser gepaßt hätte, als "Der Sturm".
Denn viel zu oft hatte ich beim Lesen das Gefühl, daß die Ermittlungen im Todesfall in den Hintergrund, dafür aber die Auswirkungen von Schuld und Beschuldigungen der Überlebenden (nach dem Sturm) in den Vordergrund treten.

Dieser Aspekt ist Autorin Jane Harper auch wirklich gut gelungen. Dazu die Kleinstadtatmosphäre, die von vertrauensvoll in verdächtig umschlägt, und ein Konglomerat an bunten Charakteren, die alle mehr oder weniger ihr eigenes Päckchen mit sich umhertragen. Im Grunde alles gute Voraussetzungen.

Dennoch fehlte mir das Krimi-, geschweige denn das Thriller-Feeling: Wo ich normalerweise "mit ermittle", ist mir hier erst bei der Auflösung wieder eingefallen, daß es ja eigentlich einen Mord zu klären gibt.

Dazu kommen einige Längen im Buch und so ist es wenig verwunderlich, daß bis zum Ende kein wirklicher Spannungsbogen entsteht.

Das ist zwar keine Katastrophe, aber eben - für mich - kein Thriller.
Dennoch fühlte ich mich, nachdem ich mich mit den häufigen Wechseln zwischen Zeiten und Personen zurechtfand, dennoch ganz gut unterhalten und vergebe 3,5 Sterne!

Bewertung vom 17.12.2022
Meine bessere Schwester
Wait, Rebecca

Meine bessere Schwester


gut

Alles andere als perfekt


Vater, Mutter und drei Kinder - klingt nach der perfekten Familie.
Aber, wenn die Familie von Michael, Alice und Hanna eines ganz sicher nicht ist, dann perfekt. Beim Lesen bekommt man eher das Gefühl, daß sie das komplette Gegenteil ist.

Und das merkt man ziemlich schnell: Alle Figuren im Buch wirken verspannt, beinahe neurotisch und man neigt dazu die eine oder andere psychische Störung diagnostizieren zu wollen. Daß ausgerechnet das später tatsächlich noch zum Thema wird, kam gleichzeitig unerwartet und war dennoch irgendwie abzusehen.
Dabei wird das Thema zu keinem Zeitpunkt auf die leichte Schulter genommen und meines Erachtens werden die Schrecken, die psychische Erkrankungen, sowohl für Betroffene, als auch Angehörige, mit sich bringen, sehr gut beschrieben und nicht dafür mißbraucht billige Witze zu reißen.

Und wo wir gerade bei Witzen sind: Mir ist schleierhaft wie The Times, die auf dem Schutzumschlag zitiert wird, das Buch "... so lustig!" finden kann. Denn „Meine bessere Schwester“ ist sicher vieles, komplex, interessant, scharfsinnig würden mir da einfallen, aber lustig? Nein. Eher nicht. Vielleicht hab ich aber auch einfach einen völlig anderen Humor!? Oder war von dem (subtilen) Grauen, das ich da vor mir hatte, völlig geplättet.

Damit möchte ich das Buch aber auf keinen Fall schmälern.
Denn die Zeitreise durch die Geschichte der Familie - immer wieder aus verschiedenen Perspektiven der einzelnen Mitglieder erzählt - zieht einen definitiv in ihren Bann. Allerdings war es bei mir eben ein wenig der Schrecken darüber, wie schlimm Menschen, die dazu noch miteinander verwandt sind, miteinander umgehen können, der mich bei der Stange hielt.

Auch war mir lange unklar in welche Richtung sich das Buch entwickeln würde, dabei ist es "einfach nur" eine Familiengeschichte. Und zwar die einer Familie, die eben nicht aus dem Bilderbuch stammt und es nie wirklich leicht hatte.
Inwiefern man den einzelnen Familienmitgliedern die Schuld daran geben möchte oder ob die Ausführungen von Autorin Rebecca Wait Erklärungen für das Verhalten der einzelnen Figuren dafür bieten, das müssen die Leser*innen am Ende selbst für sich entscheiden.

Ich für meinen Teil vergebe für diese durchaus gelungene Analyse einer dysfunktionalen Familie 3,5 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter. Menschen, die ähnlich, sagen wir schwierige, Familienverhältnisse kennen, könnten sich hier aber vielleicht an der einen oder anderen Stelle getriggert fühlen.

Bewertung vom 25.11.2022
Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien)
Holmgren, Hanna

Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien)


weniger gut

Seichte Unterhaltung für Zwischendurch


Natürlich erwartet niemand bei einem Titel wie "Pinienduft im Hotel Toscana Mare" Weltliteratur. Allein das Cover schreit schon nach seichter Liebesschmonzette mit vorhersehbarem Ende.
Und ganz ehrlich? Das ist auch gut so. Denn es spricht absolut nichts gegen diese Bücher. Wenn, ja wenn sie denn gut geschrieben sind und wenigstens nicht komplett vorhersehbar sind.

Im Gegensatz zum Vorgänger "Immer der Liebe entgegen" ist es Autorin Hanna Holmgren hier zumindest gelungen nicht völlig berechenbar zu sein.
Auch der Schreibstil, und damit verbunden der Lesefluß, sind in diesem Buch besser gelungen und es gab nur ein, zwei Hakler.

Nichtsdestotrotz ist gerade die italienische Lokalpolitik, die im Buch kurz Thema wird, arg klischee-lastig beschrieben worden, auch wenn versucht wurde das irgendwie "selbst-ironisch" zu verkaufen.
Und dann ist da, neben einer äußerst wankelmütigen Protagonistin, noch der ganze Hintergrund mit Hotels und milliardenschweren Investoren, der nicht wirklich glaubwürdig daherkommt, wohl aber gebraucht wurde, um die Prinzessinnen-Geschichte bunter zu gestalten.

Unabhängig davon ist es ein nette Geschichte für zwischendurch, die zwar immer wieder auf bestimmte typische Dinge der Toskana anspielt, aber im Grunde auch überall anders hätte spielen können.

Von mir 2,5 Sterne!

Bewertung vom 24.11.2022
Die Stunde der Hyänen
Groschupf, Johannes

Die Stunde der Hyänen


gut

Von Grenzen, Großstadtgefühl und Gerechtigkeit


"Hyänen...; die kannten kein Mitleid, keine Gnade. Die brachten ihre Beute zur Strecke."
"Alle weiblichen Tiere sind den männlichen überlegen." (Zitate aus dem Buch Seiten 130 bzw. 149)

Selten fand ich einen Buchtitel passender, als hier.
Denn obwohl ich mich zu Beginn des Buches wunderte wieviele Erzählstränge, Figuren und Problematiken der Autor in seiner Geschichte unterbringen wollte, so war es am Ende eben doch "Die Stunde der Hyäne", die sich am deutlichsten aus diesem Wust herauskristallisierte.

Die 265 Seiten des Buches bieten eigentlich nicht viel Platz, um Themen wie Brandstiftung, Sekten, Mißbrauch, Mobbing, Selbstjustiz, Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile gegenüber Fremden und Frauen und noch etliches mehr unterzubringen. Und dennoch schafft es Johannes Groschupf all das mehr oder weniger zufriedenstellend "abzuarbeiten".
Trotzdem hatte ich an manchen Stellen das Gefühl, daß er bestimmte Dinge auf einer inneren Checkliste einfach noch schnell mit abhaken wollte, was wohl vor allem für das Gefühl von "zu viel" verantwortlich war.

Insgesamt sorgen die Kürze der Kapitel und des Buches an sich für einen guten Lesefluß, auch wenn ich mehr als ein Mal über eine merkwürdige Wortwahl gestolpert bin.

Sei's drum!
Die Geschichte um den bunten Haufen Hauptstadtbewohner, wußte zu überzeugen, auch wenn ich das Ganze nicht in die Kategorie Thriller einordnen wollen würde.
Selbst Krimi wäre wohl die falsche Bezeichnung, ist es doch eher eine Art Milieustudie, die zwar zum Ende hin mit einem Kapitel so etwas wie Spannung aufbaut. Wobei... eigentlich hatte ich eher ein ungutes Gefühl beim Lesen, nicht nur aufgrund der bevorstehenden befürchteten Grausamkeit, sondern auch weil man die Handlung der Person nicht hat kommen sehen. Letztlich ist das dann aber ein bißchen spät, um für mich als Krimi, geschweige denn als Thriller durchzugehen.

Dennoch: Alles in allem eine durchaus gelungene Geschichte, die aber in Teilen Klischees bedient und gerade zu Beginn zu überladen wirkt.

Von mir 3,5 Sterne und durchaus eine Leseempfehlung!

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