Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kristin Friedrich
Wohnort: 
Hof
Über mich: 
Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2012
Operation Blackmail
Saborowski, Jenk

Operation Blackmail


sehr gut

Der Inhalt von diesem Thriller ist in wenigen Sätzen zusammengefasst. Die Eurobank wird um 500 Millionen Dollar erpresst. Kommt man der Forderung nicht nach, wird nach und nach ein Angestellter nach dem anderen ermordet. Aus welcher Filiale scheint zunächst zufällig. In Paris wird eine junge Bankangestellte mitten auf der Straße erschossen. Das nächste Opfer befindet sich in Bologna. Die Täter gehen durchdacht und völlig skrupellos vor.
Muss der Konzern auf die Forderung eingehen? Schaffen es Agentin Solveigh Lang und ihr Team es die Erpresser rechtzeitig zu schnappen, bevor noch mehr unschuldige Menschen sterben müssen? Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Als ich den Klappentext gelesen habe, machte mir das wenig Lust auf "Operation Blackmail". Warum? Mich interessieren Thriller mit politischen oder wirtschaftlichen Hintergrund einfach wenig. Doch der Autor hat mich nach den ersten Seiten schnell eines Besseren überzeugt.
Der Schreibstil ist recht rasant und hat mich beim Lesen schnell vereinnahmt.
Der Inhalt selbst war dann überhaupt nicht trocken und belehrend, sondern einfach nur spannend. Man wollte einfach wissen wer hinter den Erpressern steckt und wollte den Fall so schnell wie möglich zusammen mit der sympathischen Heldin Agtentin Solveigh Lang lösen.
Die Protagonisten, insbesondere Slang, waren sehr lebendig und vor allem sympathisch beschrieben. Sie ist zwar unglaublich intelligent und ist eine sehr starke Persönlichkeit, aber dennoch ist sie nicht perfekt. Und das macht sie sehr liebenswert.

Der Verlauf der Geschichte selbst, ist sehr rasant. Ein Ereignis jagt das nächste und ehe man sich versieht ist man gefesselt und hat sich dem schnellen Tempo der Handlung angepasst und den Fall gelöst und somit das Buch zuende gelesen. Dabei war ich am Ende richtig erstaunt, hier einen Schmöker bestehend aus 400 Seiten in den Händen zu halten. Denn mir kam Die Geschichte viel kürzer vor. Ein weiteres Indiz für den schnellen und flüssigen Schreibstil des Autoren. Jenk Saborowski versteht es wirklich seinen Leser an sich und die Handlung zu fesseln.

Ich bin von der ersten bis zur letzen Seite sehr positiv überrascht von diesem Thriller und möchte ihn gerne weiter empfehlen. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Fälle, die es gemeinsam mit Slang zu lösen gilt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2012
Die Tore der Geister
Volkers, Mara

Die Tore der Geister


sehr gut

Von jetzt auf gleich spielt die Welt verrückt. Der Strom fällt aus, ein Unfall jagt den nächsten, Flutwellen, Tod und Zerstörung sind ab jetzt Programm und Panik bricht aus - alles gleichzeitig. Was zunächst auffällt, ist das unglaubliche Erdbeben und dass ab diesem Zeitpunkt nichts mehr so ist, wie es war. Nur ein Mensch scheint zu wissen was los ist: Manuela. Denn sie wird von Visionen befallen, die von Geistern der Toten handeln, die in unsere Welt zurückkehren möchten. Natürlich muss sie der Sache auf den Grund gehen und stellt mit großem Erschrecken fest, dass die Toten tatsächlich ihre Tore ins Jenseits geöffnet haben. Alles wegen einem fehlgeschlagenen Experiment. Denn nur so konnte der alles vernichtende Sonnensturm auf die Erde geleitet werden. Nun gilt es zu kämpfen und die Tore wieder zu schließen, um so die Menschheit vor ihrem endgültigen Untergang zu retten.

Mara Volkers hat einen unglaublich flüssigen Schreibstil. Man fliegt regelrecht über die Seiten, so einfach und schnell lassen sich die Seiten lesen und ehe man sich versieht, hat man die Geschichte auch schon durchgelesen.

Es ist erschreckend mit anzusehen, wie schnell die Menschen sich um 100 Jahre zurückversetzen lassen und wie schnell alles in das absolute Chaos ausbricht. Die Autorin hat nicht nur ein sehr rasantes Tempo bei den aufeinander folgenden Ereignissen, sie schildert die Geschehnisse auch noch sehr realistisch und die Spannung kommt hier auf keinen Fall zu kurz.

Anfangs war ich ein wenig demotiviert mit dem Lesen des Buches zu beginnen, als ich das Personenregister gesehen habe. Ich habe immer Schwierigkeiten mir allzuviele Personen namentlich zu merken und auch die einzelnen Charaktere sind mir dann meist zu flach und oberflächlich beschrieben. Ich wurde eines Besseren belehrt. Meiner Meinung nach waren die Personen so lebendig und einprägsam, dass es das Personenregister überhaupt nicht nötig gewesen wäre.

Ich war von der ersten Seite an mitten in der Geschichte und fieberte mit Manuela und dem Rest um die Rettung der Erde. Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen und habe "Die Tore der Geister" innerhalb weniger Stunden regelrecht eingeatmet.
Wer Fantasy, Dystopien, Hexen, Geister, Spannung und ein wenig Science Fiction liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Wer aber solche Themen eher nicht so mag, in dieses Genre aber mal reinschnuppern möchte, dem kann ich diesen Roman auch ans Herz legen. Denn hat man einmal mit der Geschichte begonnen, kann man es eh nicht mehr aus der Hand legen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2012
Retrum
Miralles, Francesc

Retrum


sehr gut

Christian lebt in seiner eigenen Welt. Er läuft herum wie ferngesteuert, hat keine Freunde und macht sein eigenes Ding. Außerdem scheint er depressiv zu sein. Deshalb treibt er sich am liebsten auf dem Friedhof herum. Dort hat er seine Ruhe, kann in aller Stille seinen Gedanken folgen und hat seinen Frieden vor allem.
Sein Verhalten hat einen trifftigen Grund. es liegt am Tod seines großen Bruders. Seitdem ist er nicht mehr derselbe. Es ist, als hätte er das Lachen verlernt und alle Fröhlichkeit aus seinem Kopf und Herzen verbannt. Auch sein Vater hat sich komplett verändert. Dieser überlässt seinen Sohn mehr oder weniger sich selbst und sitzt nur noch vor der Glotze.
Irgendwann ändert sich alles, als Christian auf die drei seltsamen, ganz in schwarz gekleideten Jugendlichen trifft. die lungern auch auf dem Friedhof herum und scheinen irgendwelche Messen, oder was auch immer dort abzuhalten. Zunächst hat er sogar Angst vor der eigenartigen Clique, aber dann sieht er Alexia und verliebt sich sofort unsterblich in sie. Doch dann gerät alles außer Kontrolle und wird richtig gefährlich, als sich die Jugendlichen immer mehr in ihren mysteriösen Ritualen verlieren...

"Retrum" ist zunächst einmal ein richtiger Eyecatcher. Das Vover sieht recht düster mit dem Schriftzug und dem Friedhof im Hintergrund aus und der auffällige schwarze Buchschnitt verstärkt diesen Eindruch noch. Der Leser bekommt schon eine dunkle Ahnung, was ihn in dem Jungendthriller erwarten könnte. Etwas trauriges, düsteres und auch depressives.

Dieser Eindruck bestätigt sich auch schnell, wenn man mit dem Lesen des Buches beginnt. Die Gefühlswelt von Christian ist traurig, melancholisch und nachdenklich. Das zieht sich auch durch die ganze Geschichte. Unterstützt wird das Ganze noch durch die Verse, die man immer zu Beginn eines Kapitels lesen kann.

Der Autor hat das Talent den Leser in die düstere und traurige Atmosphäre mitzuziehen. Der Schreibstil selbst ist recht einfach und flüssig, eben typisch Jugendbuch. Die Handlung selbst steigert sich langsam aber stetig und wird immer spannender. In windeseile fliegt man so über die Seiten und kann mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören.

Ich bin richtig begeistert von "Retrum" gewesen. Ich konnte von Anfang an mit Chris mitfühlen und rätselte ständig mit, was es mit den seltsamen Jugendlichen und ihrem treiben auf sich haben könnte. Nach und nach habe ich auch richtig mitgefiebert, wie die ganze Geschichte weitergeht und endet. Wenn man sich auf die dunkle Atmosphäre einlassen kann, ist das genau die richtige Lektüre für verregnete Tage.

Bewertung vom 21.04.2012
Schweig still, süßer Mund
Clark, Janet

Schweig still, süßer Mund


ausgezeichnet

Sieht man sich zunächst das Cover des Jugendthrillers an, ist man der Meinung einen süßen und evtl einen kitschigen Roman über die Liebe und mehr in der Hand zu halten. Weit gefehlt: Denn romantisch geht es hier auf keinen Fall zu!

Ella ist die beste Freundin von Jana und von heute auf morgen spurlos verschwunden. Da sie volljährig ist und ihren eigenen Kopf hat, glaubt zunächst niemand an eine Entführung. Doch Jana weiß es besser. Sie ist sich sicher Ella in und auswendig zu kennen. Das macht sie so sicher, dass es sich hier nur um ein Verbrechen handeln kann. Da die Polizei sich erst einmal weigert zu ermitteln, fäng sie selbst an auf eigene Faust ihre beste Freundin zu finden. Doch bei ihren Nachforschungen stößt sie auf Dinge, die sie daran zweifeln lässt, dass die Freundschaft auf Gegenseitigkeit beruht hat. Gleichzeitig wird klar, dass es sich hier auf jeden Fall um ein Verbrechen handeln muss.
Kann Jana nicht nur ihre beste Freundin, sondern auch verzeihen? Ist die vermeintliche Freundschaft echt? Oder wurde sie von Anfang an nur belogen? Was ist wahr und was gespielt?

"Schweig still, süßer Mund" ist in einer typisch flüssigen und einfach zu lesenden Jugendsprache geschrieben. Das trägt dazu bei, das Buch in windeseile durchzulesen. Ganz und gar nicht typisch ist allerdings die Handlung und der Verlauf der Geschichte. Es geht von Anfang an sehr spannend los und man möchte als Leser einfach das Geheimnis um Ella aufdecken. So richtig viel passiert gar nicht. Dennoch wird der Leser immer neugieriger gemacht, bis sich schließlich die Ereignisse überschlagen und immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht kommen.

Für mich war das Buch etwas ganz besonderes. Nicht nur weil ich es liebe spannende und mysteriöse Geheimnisse als ein von Natur aus sehr neugieriger Mensch aufzudecken. Nein, auch nicht weil ich eine Schwäche für Thriller und Jugendbücher habe, hab ich Gefallen an der Lektüre gefunden. Sondern vor allem auch, weil mir Geschichten zusagen, die sehr zum Nachdenken anregen. Und die habe ich mir während des Lesens machen müssen. Meine Gedanken drehten sich um Freundschaft und wie wichtig diese ist und wie schnell doch aus Vertrauen Misstrauen und Verrat, bis hin zu Hass werden kann.
Der Schreibstil und der Verlauf von "Schweig still, süßer Mund" machten es dann schier unmöglich das Buch auch nur eine Sekunde wieder aus der Hand zu legen.
Beide Daumen hoch von mir für diesen Jugendthriller.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2012
Junkgirl
Kuschnarowa, Anna

Junkgirl


ausgezeichnet

Alissa ist in einem sehr strengen und behüteten Elternhaus aufgewachsen. Sie hat kaum Freiräume und alles läuft nach ganz klaren Strukturen ab. Mit ihrer großen Schwester versteht sie sich eigentlich ganz gut. Klar, das ist auch kein Kunststück, denn die ist immer die Ruhe in Person, immer lieb und nett und man kann sich quasi gar nicht mit ihr streiten. Eigentlich hat Alissa nur den einen Wunsch: Sie will etwas erleben und neues kennenlernen. Sie will wissen, wie es sich anfühlt beliebt zu sein und dazuzugehören und auf Partys eingeladen zu werden. Und dann lernt sie Tara kennen. Das Mädchen ist mit ihrer scharzen Kleidung, Nieten und Netzstrumpfhosen und ihrer coolen, lässigen Art das ganze Gegenteil von Alissa. Kein Wunder, dass sie sich wie magisch angezogen von ihr fühlt und sich sogar in sie verliebt. Dass Tara diese Liebe erwidert, ist der Anfang vom Ende und der Untergang von Alissa...
Dafür wird gleichzeitig Alice geboren und Alice giert nach Spaß, Party, Rausch und Drogen...

Die Gestaltung des Covers ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Auf schwarzem Hintergrund sehen wir bunte Farben durcheinander gewirbelt. Genau so, wie man sich einen Rausch vorstellen könnte.

Mit "Junkgirl" halten wir eine traurige Geschichte über das Ausbrechen, Untergang, Liebe, Verrat und vor allem die Folgen in den Händen. Es ist hart mitanzusehen wie schnell man in den Sog von harten Drogen gezogen wird, dem man sich nicht mehr entziehen kann. Und wir lesen über Menschen die vom Rausch ganz schnell sehr kaputt gemacht werden. Hierbei handelt es sich auf keinen Fall um leichte Kost. Wir erleben das Geschehen aus Sicht von Alissa, die erzählt wie sie ihre Kindheit erlebt hat, wie sie sich in Tara verliebte, abgerutscht ist und es doch noch geschafft hat der Sucht zu entfliehen und vor allem Alice in ihr selbst fernzuhalten. Alice ist das Junkgirl in ihr, Alice ist das ganze Gegenteil von Alissa und Alice giert immer wieder Party und Drogen...

Die Autorin nimmt in diesem Jugenbuch kein Blatt vor den Mund. dass der Leser leicht in einem Rutsch durch die Geschichte kommt, liegt nicht unbedingt an der geringen Seitenanzahl, sondern eher daran, dass man als Leser von Anfang an gefesselt ist. Sobald man den ersten Schock über die derbe Ausdrucksweise der Protagonistin bereits im Prolog überwunden hat, kommt man von dem Buch einfach nicht mehr weg, bis man auch die letzte Seite gelesen hat. Die harten Worte in der Erzählung machen das Ganze sehr realitätsnah und authentisch. Der Schreibstil selbst ist flüssig, locker und leicht.

Ich kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen! Es handelt sich hier um ein Jugendbuch, dass sehr stark an "Wir Kinder vom Bahnhofzoo" von Christiane F. erinnert. Die Autorin hat es geschafft, mir als Leser die Gefühlswelt von einem jungen Mädchen, das mal eben in die harte Drogenszene komplett abrutscht, richtig hart, aber sehr gut nachvollziehbar zu vermitteln. Ich litt mit Alissa und ihren Freunden mit und muss sagen, dass ich am Ende doch noch lange über "Junkgirl" nachdenken musste. Und das ist ein Punkt, der für mich ein gutes Buch ausmacht!

Bewertung vom 04.04.2012
Judaswiege
Berkeley, Ben

Judaswiege


ausgezeichnet

Weißt du was eine Judaswiege ist? Ja? Na dann bist du klüger als ich. Denn ich wusste es bis zu diesem Thriller noch nicht. Die Judaswiege ist ein furchtbares Folterinstrument und hat seinen Ursprung im Mittelalter. Man hat es dazu benutzt um Menschen zu pfählen! Grausame Vorstellung. Und genau so eine Judaswiege ist auch das Lieblingsspielzeug in dem gleichnamigen Thriller.

Am liebsten spielt der Mörder allerdings erstmal mit seinen Opfern. Mithilfe einer Autobombe werden Frauen in ein abgelegenes Waldstück gelockt. Dort beginnt dann erst einmal ein Katz und Maus Spiel. Wenn die Frauen schier wahnsinnig vor Angst und Schmerz sind, werden sie gefoltert und ermordet. Er ergötzt sich an ihrerer Angst, sucht aber immer wieder nach dem neuen Kick. Diesmal stellt er seine Videos ins Netz. Angeblich sind das erstmal nur geschmacklose Hardcorepornos für Kenner. Doch schnell wird bemerkt, dass diese grausigen Szenen die ekelerregende Wahrheit ist und nicht von Schauspielern produziert. Und nun hat sich der Killer ein neues Opfer geschnappt und die Zeit läuft. Kann "Sissi" den Psychopathen stoppen, bevor die Frau auch tot aufgefunden wird? Und wie soll sie das schaffen, wenn die Polizei sie immer auf dem Kicker hat, nur weil sie sich etwas am Rande der Legalität bewegt bei ihren Ermittlungen?

Bereits der Prolog hat es wirklich in sich. Für einen Erstling legt Ben Berkeley ganz schön los. Der Leser erlebt eine grausame Tat des Mörders mit und bekommt so eine ganz schön harte Vorstellung von der Vorgehensweise des Killers.
Danach ist man natürlich neugierig und gespannt wie es weitergeht und gefangen von der Geschichte. Durch den flüssigen Schreibstil hat man den Thriller auch in windeseile durchgelesen.
Die Protagonisten sind sehr lebendig und sympathisch beschrieben. Man fühlt mit ihnen mit und ich mochte vor allem Klara sehr gern.

Mir hat das "Judaswiege" wirklich richtig gut gefallen. Ich fand es klasse, dass die Taten zwar sehr grausam waren, aber das Buch selbst gar nicht so blutrünstig war. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und dennoch ist der Autor gerade an den blutigen Stellen nicht zu sehr ins Detail gegangen, was den Thriller für Leser mit schwachen Nerven gleich interessanter gestaltet.
Der Verlauf der Geschichte war für mich sehr spannend gestaltet. Mir fehlte es einfach an nichts beim lesen und ich möchte "Judaswiege" sehr gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.04.2012
Die rote Halle
Schmidt, Karla

Die rote Halle


gut

Janina freut sich richtig auf das neue Stück, das einstudiert werden soll. Als sie mit ihrem Sohn in München eintrifft, läuft zunächst alles wie am Schnürchen. Das Ganze hat zwar einen faden Beigeschmack, weil sie dort auf ihre Jugendliebe Dave trifft. Dieser hat ihr einst das Herz gebrochen nachdem er sie geschwängert hat. Ihr Sohn Felix weiß nicht, dass die Mutter nun mit seinem leiblichen Vater zusammenarbeiten soll. Der hat so seine ganz eigenen Sorgen, die typisch für Jugendliche in seinem Alter sind.
Doch als er dann plötzlich verschwindet, ist die fürsorgliche Mutter natürlich in hellster Aufregung. Sie setzt alles daran ihren Sohn lebend zu finden und es droht eine Welt für sie zusammenzubrechen. Und dann wird sie gezwungen selbst zur Verbrecherin zu werden. Das scheint die einzige Möglichkeit zu sein, um Felix unversehrt wiedersehen zu können.
Wer ist der Entführer? Und was bezweckt er damit? Kann er gerettet werden? Oder kommt nun jede Hilfe zu spät?

Nach dem Thrillerdebüt von Karla Schmidt "Das Kind auf der Treppe" war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch "Die rote Halle" und hatte sehr große Erwartungen an die neue Lektüre, weil ich richtig begeistern von ihrem Erstling war.
Diese Erwartungen wurden leider nur bedingt erfüllt. Die Autorin hat wieder mit ihrem Schreibstil überzeugt. So konnte man das Buch in enormer Geschwindigkeit durchlesen. Auch der ungewöhnliche Verlauf der Geschichte ist typisch für sie.
Allerdings hatte die Story so ihre Höhen und Tiefen. Mal waren meine Nerven regelrecht zum zerreißen gespannt und dann konnte ich mir vor langer Weile kaum das Gähnen verkneifen. Mit den Protagonisten konnte ich mich auch kaum identifizieren. Sie wurden vor meinem inneren Auge einfach nicht lebendig.

Alles in allem war "Die rote Halle" ganz nett für einen Thriller. Allerdings sollte man nicht mit zu großen Erwartungen - wie ich - an das Buch herangehen. Fans von "Das Kind auf der Treppe" muss ich leider sagen, dass das neue Buch im Gegensatz dazu stark nachgelassen hat.
Lässt man das aber mal völlig außer Acht und setzt nicht soviel Spannung und Raffinesse voraus, ist das neue Buch von Karla Schmidt durchaus lesenswert und sorft wohl für einige nette Stunden.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.