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S.D.

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


ausgezeichnet

Hier wurde mir mal wieder alles geboten, was ich von einem guten Krimi erwarte. Eine spannende Geschichte rund um die Universitätsstadt Göttingen, ein vielschichtiges Ermittlerteam und eine insgesamt sehr gute Umsetzung, die auch im Nachhinein noch schlüssig erscheint.
Nach „Weißes Licht“ und „Eisblut“ ist dies nun der dritte Fall für Christian Beyer.
Ergänzt durch neue Charaktere und Schauplätze ist „Tödliches Ritual“ für mich sogar noch stärker als der direkte Vorgänger. Anders als bei anderen Autoren-Reihen, scheint Marina Heib noch genug Potenzial für neue Ideen zu haben.
„Tödliches Ritual“ überzeugte mich auch vor allem mit den dunkleren Seiten. Ein Ermittler, der vom Weg abkommt, eine Studentenverbindung in welcher der Egoismus vor der Verbindung steht und schließlich ein Mörder, dessen Beweggründe absolut nicht rational sind.
Einzig, das Ende empfand ich persönlich als etwas dramatisch, aber das soll jeder Leser selber entscheiden.
In Verbindung mit den bereits bekannten Figuren und einigen mythologischen/historischen Elementen ist für mich insgesamt das Gesamtbild stimmig.
Überzeugen kann auch das Titelcover, das trotz der auffälligen Farbgestaltung nicht blutrünstig wirkt. Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir die äußere Qualität des Buchs. Auch nach dem Lesen sah es durch die stabile Bindung immer noch sehr gut aus.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2009
Der Schuh auf dem Dach
Delecroix, Vincent

Der Schuh auf dem Dach


weniger gut

Kurzgeschichten und ich sind keine Freunde und werden es wohl leider auch nie werden. Ich konnte daher an „Der Schuh auf dem Dach“ nicht viel Genuss finden und empfand das Lesen als sehr schleppend. Zumindest boten die Kurzgeschichten jedoch den Vorteil, jederzeit eine längere Lesepause einlegen zu können, ohne zu sehr aus dem Thema zu kommen. Das führte dazu, dass ich für dieses Buch so lange gebraucht habe, wie selten zuvor für ein Buch.
Da es sich für mich um keinen wirklich zusammenhängenden Roman handelt, fällt es mir auch etwas schwer, das Buch als Gesamtwerk zu beurteilen. Einige der Geschichten haben einen interessanten Ansatz, ein schönes Thema oder überzeugen durch ihre Figuren. Andere jedoch haben mich einfach nur gelangweilt, oder boten philosophische Abhandlungen, die für mich an dieser Stelle absolut übertrieben waren.
Interessant fand ich, dass der Autor Vincent Delecroix seinen Vornamen (oder vielleicht auch sich selbst?) in mehrere Geschichten mit eingebunden hat. Diese Geschichten empfand ich auch deutlich persönlicher und emotionaler.
Insgesamt gesehen wird es wohl der Stil des französischen Autors in Kombination mit Kurzgeschichten sein, der dazu führt, dass „Der Schuh auf dem Dach“ und ich nun froh sind, getrennte Wege gehen zu können.
Es sollte noch gesagt werden, dass mich das Buch jedoch in einer Hinsicht überzeugen konnte.
Die Optik. Aussehen ist zwar nicht alles, aber bei diesem Buch gefällt mir die Umschlaggestaltung mit den Blick über die Pariser Häuserdächer sehr gut.

Bewertung vom 25.05.2009
Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4
Läckberg, Camilla

Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4


sehr gut

Nach „Der Prediger von Fjällbacka“ ist „Die Totgesagten“ der zweite Krimi von Camilla Läckberg, den ich lese.
Der Handlungsstrang konnte mich absolut überzeugen. Leichte Abzüge gibt es bei mir, da ich es als nicht so schön empfand, dass dem Leser neue Erkenntnisse der Ermittler erst Seiten später mitgeteilt wurden. Dieses hinauszögern empfand ich sowohl für die Handlung, als auch für den Spannungsbogen als unnötig.
Gut gefallen hat mir die Einleitung jedes neuen Kapitels mit einem Erinnerungsrückblick einer unbekannten Person. Dadurch wurden nach und nach Details offenbart, die neugierig machten und zu Spekulationen anregten.
Besonders gut gefallen mir an den Romanen von Camilla Läckberg die Details, die auf die Figuren verwendet werden. So haben sich Ermittlungsarbeit und Nebenstränge in „Die Totgesagten“ gut ergänzt und es wurden viele neue Einblicke in das Privatleben von Patrik Hedström und seinen Kollegen geboten.
Auch die durch „Raus aus Tanum“ eingeführten Charaktere fand ich erstaunlich tiefgehend und gut in die Gesamtabläufe integriert. Das Spiel mit den Figuren empfinde ich auch als absoluten Höhepunkt in den Romanen von Camilla Läckberg.
Was mich ein wenig verwirrt hat, sind die Namen der ganzen kleinen Städte, Dörfer und Dienststellen. Für Nicht-Schwedenkenner wäre eine kleine Karte eine schöne Ergänzung gewesen.
Nicht so gelungen finde ich diesmal den Titel und das Cover, die ich in keinen direkten Bezug zum Inhalt bringen konnte.
Insgesamt gesehen, macht dieser Roman Lust auf mehr spannende Schweden-Krimis.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Patrik Hedström!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2009
Totenmesse
Dahl, Arne

Totenmesse


sehr gut

„Totenmesse“ ist mein erstes Buch von Arne Dahl. Obwohl es sich um ein Buch aus der Reihe rund um die A-Gruppe handelt, hatte ich nicht den Eindruck, dass mir entscheidende Informationen fehlen. Der Autor ist auf die Entwicklungen der Figuren und Hintergründe, die zum Verständnis erforderlich sind eingegangen. Ich hatte daher den Eindruck, die Charaktere bereits länger zu kennen, als erst durch „Totenmesse“ und dies trug positiv zum Gesamteindruck bei.
Einen tieferen Eindruck hat auch die eigentlich Handlung des Thrillers bei mir hinterlassen. Die zunächst recht oberflächliche Geschichte eines Banküberfalls, entwickelte sich in eine andere Richtung als ich vermutet hatte.
Die Handlung hat mich hier sehr durch die für mich unerwarteten Wendungen überrascht und historische Ereignisse auf interessante Art und Weise integriert.
Die Handlung ist aus verschiedenen Perspektiven geschildert und bietet so Einblicke in unterschiedliche Wahrnehmungen und Hintergründe.
Lediglich die Wiedergabe von politischen Ansprachen, die jedem am Weltgeschehen interessierten Leser keine neuen Informationen boten, empfand ich als unnötig.
Der Titel „Totenmesse“ hat zwar nicht direkt mit Ereignissen in der Handlung zu tun, wird jedoch im Gedankenspiel der Figuren aufgegriffen und scheint mir daher auch passend gewählt.
Sehr stimmig finde ich das Cover, dass sehr gut zum Titel passt.
Insgesamt gesehen, hat mich Arne Dahl absolut vom schwedischen Krimi überzeugt und ich werde sicherlich noch mehr Bücher dieses Autors lesen.

Bewertung vom 28.02.2009
Darling Jim
Mørk, Christian

Darling Jim


ausgezeichnet

Ich liebe Irland und die irische Mythologie. Die Idee eines Thrillers, der in Irland spielt und Elemente der irischen Mythologie miteinbezieht hat mir daher von Anfang an gut gefallen.
Das ganze Ausmaß der Geschichte entfaltet sich erst nach und nach vor dem Leser.
Niall macht es sich zur Aufgabe, die Wahrheit herauszufinden. Mit jeder weiteren Person die auftritt, wird ein weiterer Aspekt der Geschichte offenbart.
Besonders gefallen haben mir die mythologischen Elemente in "Darling Jim", auch wenn sie zum größten Teil keine tatsächliche historische Bedeutung haben, sondern dem Ideenreichtum des Autors entstammen.
Geschickt werden hier die Erzählungen eines Seanchaì mit der sich öffnenden Vergangenheit der Schwestern verbunden.
Gleichzeitig offenbart sich hier jedoch auch ein psychologischer Aspekt. Man sieht meistens das im Gegenüber, was man auch erwartet zu sehen und ist allzu bereit, über die dunklen Abgründe und Ahnungen hinwegzusehen.
In der Einöde der irischen Dörfer nimmt die (weibliche) Bevölkerung zudem jede Ablenkung dankend auf und so ist es auch für den Wolf im Schafspelz ein leichtes Spiel die Menschen für sich einzunehmen. Der Autor versteht es einen so in das Geschehen hineinzuziehen, dass auch ich als Leser gerne die Wahrheit heraus finden will. Den Schreibstil und gesamten Aufbau der Erzählung empfand ich dabei als sehr fesselnd. Es ist nicht wirklich ein Kriminalfall der hier zu lösen ist. Es gilt nicht, einen Mörder hinter Schloss und Riegel zu bringen, sondern nach und nach zu entschlüsseln wie es zu den Vorkommnissen kam.
Stimmig finde ich insbesondere auch das Cover und die gesamte Aufmachung des Buchs. Mit natürlichen Farben wird die richtige Assoziation hergestellt und die Unterteilung in vier Abschnitte stellt eine sinnvolle Trennung der Themen dar. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven - teilweise in Tagebuch Form - spiegeln gut die unterschiedlichen Charaktere dar, wirken jedoch alle sympathisch auf den Leser.
Einzig eine kleine Aussprachehilfe für die fremden Personen- und Ortsnamen habe ich hier vermisst.

Fazit:
Eine perfekte Mischung aus Thriller, Mythologie und Psychologie.

Bewertung vom 28.02.2009
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


ausgezeichnet

"Bis(s) zum Ende der Nacht" setzt zum einen die erfolgreiche Verbindung von Vampirroman und Liebesgeschichte der Vorgängerbände fort, zum anderen ist es jedoch auch eine komplett neue Geschichte.
Eines fällt am deutlichsten auf: Bella, Jacob und Edward sind erwachsen geworden.
Es ist nicht länger eine Teenagerromanze (auch wenn Edward nicht wirklich als Teenager bezeichnet werden konnte), sondern ein Buch über wichtige Entscheidungen, große Veränderungen und den Problemen die das Erwachsensein mit sich bringen kann.
Das Tempo in dem Bella und Edward hier vorgehen, sollte sicherlich nicht als Beispiel für jugendliche Leser dienen. Doch es ist die logische Konsequenz aus der ebenso rasanten Entwicklung ihrer Beziehung. Sie können nicht als Maßstab für richtiges oder angemessenes Verhalten dienen, doch es ist einfach schön sich ein wenig der romantischen Verklärung hinzugeben.
Deutlicher als in den vorherigen Bänden ist Stephenie Meyers eigene Moral zu erkennen und so hat das Buch auch einiges von der Prüderie amerikanischer High School Filme.
Was bleibt, ist jedoch die große Verbundenheit zu den Figuren. Ich habe wie erwartet jede Minute mit Bella gehadert, mit Edward gejubelt oder mit Jacob gekämpft.
Mir gefallen nicht alle Ideen der Autorin und ich kann mit Gewissheit sagen, dass ich keine Verfilmung des Buchs sehen will. Nach dem Erfolg der ersten drei Bücher, kann ich nur vermuten, dass sich Stephenie Meyer unter Druck gesetzt fühlte möglichst viel an Neuem in diesem Buch zu bieten. Mir persönlich hätte jedoch auch die einfache Gefühlswelt der ersten Bücher ohne eine Überraschung nach der anderen gereicht.
Meine Wünsche für Bella haben sich nicht so erfüllt wie ich es erwartet hatte. Doch nur weil es sich nicht so entwickelt hat wie von mir geplant, ist es nicht sofort schlecht. Es ist eine Wendung der Geschichte, die ich erst verkraften musste, doch sie hinterlässt bei mir nun dennoch das Gefühl, dass es ein würdiger Abschluss der Reihe ist.
Gleiches gilt auch für die Entwicklung der Figuren. Vor allem Bella hat große Veränderungen durch gemacht und so blicke ich auch wehmütig dem tollpatschigen Mädchen nach, das nun auch in dieser Hinsicht erwachsen geworden ist. Sehr ans Herz gewachsen ist mir Jacob. Seine Entwicklung ist sehr wohltuend und seine Wärme ist es, die mich auch durch das Buch hindurch erwärmt hat – bis ins Innerste.
So wird auch dieses Buch einen Ehrenplatz in meinen Regal zwischen "Bis(s) zum Abendrot" und "Seelen" erhalten und sicherlich werde ich es auch erneut lesen.

Fazit:
Ein absolutes MUSS für alle Fans der Reihe.

1 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2009
Alle sieben Wellen
Glattauer, Daniel

Alle sieben Wellen


ausgezeichnet

Emmi und Leo haben es wieder geschafft! Ich konnte „Alle sieben Wellen“ genau wie seinen Vorgänger einfach nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.
Ich höre Emmi in meinem Kopf, wie sie ihre Listen anlegt und hoffe, dass Leo mal wieder betrunken E-Mails an Emmi schreibt. Ich kann es kaum erwarten, dass mir Emmi und Leo berichten, was seit ihrer letzten E-Mail geschehen ist und werde ganz unruhig, wenn ich mir selber aus Andeutungen einen Reim machen muss.
Diese Fortsetzung hat mich nicht enttäuscht! Genauso spritzig, genauso fesselnd und genauso humorvoll wie „Gut gegen Nordwind“ ist Daniel Glattauer auch sein zweites Buch um Emmi, Leo und ihre E-Mails gelungen.
Über den Abschluss, den der Autor für „Alle sieben Wellen“ gefunden hat, wird es sicherlich sehr geteilte Meinungen geben. Für mich persönlich wurde hier jedoch eins der schönsten Bücher das ich in der letzten Zeit gelesen habe auf befriedigende Art und Weise beendet. Ich glaube nicht, dass es noch ein weiteres Buch mit Leo und Emmi geben wird, doch die beiden vorhandenen Bücher werde ich sicherlich noch mal lesen!

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2009
Sorry, 6 Audio-CDs
Drvenkar, Zoran

Sorry, 6 Audio-CDs


sehr gut

Neben der offiziellen Inhaltsbeschreibung halte ich es für wichtig darauf hinzuweisen, dass in „Sorry“ die Themen Kindesmissbrauch und Selbstjustiz eine gewichtige Rolle spielen. Da dies bereits nach den ersten Kapiteln klar ist, denke ich, dass ich damit der Geschichte auch nicht zu viel vorweg nehme. Unvorbereitet, kann dies jedoch beim Lesen bzw. Hören zu einem regelrechten Schock führen, sich in besonderer Eindringlichkeit mit diesen Themen konfrontiert zu sehen.
Im Hörbuch „Sorry“ werden die tragenden Parts von Christian Berkel in der Rolle des Erzählers und Matthias Brandt in der Rolle „Du“ gesprochen. Besonders Matthias Brandt hat mich mit seinem eindringlichen Vortrag überzeugt, bei dem mir teilweise kalte Schauer den Rücken runter liefen. Anders als es vielleicht beim Lesen des Buchs der Fall sein würde, fühlte ich mich so durch die direkte Ansprache mit „Du“ auch nicht wirklich persönlich angesprochen. Was ich hier auf Grund der Thematik eher als Vorteil empfand.
Sehr vorteilhaft fand ich auch die beiliegende Track-Übersicht aus der klar ersichtlich ist, welche Rolle gerade spricht.
Zoran Drvenkars Idee einer Agentur für Entschuldigungen finde ich sehr originell und dass dies auch unerwünschte Kunden anlocken könnte halte ich auch nicht für zu abwegig.
Ich fand es in Verbindung mit Päderasten jedoch für mich einfach zu konfrontativ. In der Form des Hörbuchs konnte ich nur schlecht eine Barriere aufbauen, oder schwierige Stellen übergehen.
Ich denke daher, dass für mich persönlich das Buch die bessere Wahl gewesen wäre.

Bewertung vom 09.02.2009
Firmin
Savage, Sam

Firmin


sehr gut

„Firmin – Ein Rattenleben“ von Sam Savage überzeugt vor allem durch seine Originalität. Das Leben einer Ratte, aus Sicht einer Ratte, die jedoch so gar kein typischer Vertreter ihrer Art ist. Dieses Buch wird besonders für alle Leser faszinierend sein, die ebenfalls begeisterte Buchliebhaber sind.
Firmin wirkt in seinen Beobachtungen und mit seinem Intellekt sehr menschlich. Mit einem Leben als Ratte kann er sich schon lange nicht mehr abfinden. Gerne würde er nicht nur Lesen, sondern sich auch seiner Umwelt mitteilen. Doch hier steht ihm die Rattenanatomie im Weg. Zu klein für übliche Schreibwerkzeuge, zu unbeweglich für die Gebärdensprache und mit keinen Stimmbändern ausgestattet, die ihm eine verständliche Sprache ermöglichen würden. Und so ist dies auch Firmins großes Leid, dass er seine großen Erkenntnisse mit niemandem teilen kann und auch nicht als intellektuelles Wesen wahrgenommen wird. Für den Leser führt dies jedoch auch zu einigen humorvollen Passagen. In seinen Gedanken ist Firmin sehr direkt und schreckt auch nicht vor direkter Kritik an sich selber zurück. Sei es nun sein eigenes groteskes Äußeres, oder auch die negativen Veranlagungen seines Wesens.
Hierbei möchte ich auch die hervorragende Covergestaltung hervorheben, die Firmin genau so darstellt, wie er auch beim Lesen bildhaft vor den Augen erscheint. Auch insgesamt kann die Buchgestaltung überzeugen durch die passende Farbgestaltung und den absichtlich zerfetzt wirkenden Seitenschnitt.
Das einzige was mir am Buch „Firmin“ nicht gefallen hat, sind die Nacherzählungen einiger Groschenromane im Text. Darauf hätte gut verzichtet werden können.
Firmin ist bereit jeden zu lieben, der ihm nur ein wenig Aufmerksamkeit gibt und sei es auch nur in seiner eigenen Vorstellung. Dieser Wunsch nach Geltung ist es, die ihn für mich besonders menschlich erscheinen lässt und so kann durch Firmins Analyse und Selbsteinsicht vielleicht noch so mancher Mensch etwas von einer Ratte lernen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2009
Untot mit Biss
Chance, Karen

Untot mit Biss


gut

Karen Chance verbindet in ihrem Roman „Untot mit Biss“ Elemente aus unterschiedlichen Bereichen des Paranormalen. Vampire treffen auf Geister, Hellseher auf Satyrn, Feen auf Magier und noch einiges mehr.
Es fällt daher nicht immer leicht den Überblick zu behalten und nicht die Orientierung zu verlieren, wer nun welche Art von Wesen ist und mit welchen anderen Wesen Freund oder Feind ist.
Da es sich hier um den ersten Band einer Reihe handelt, habe ich den Eindruck, dass die Autorin möglichst viele Personen und Lebensarten einführen wollte, um in späteren Bänden besser darauf zurückgreifen zu können.
Die Handlungsperspektive mit Cassie als Ich-Erzählerin gefällt mir sehr gut. Cassie ist unkonventionell, locker in ihrer Sprache und humorvoll.
Ebenfalls gut gelungen fand ich die Auftritte einiger historisch bekannter Persönlichkeiten in neuen Rollen. So zum Beispiel Cleopatra als Vampir-Konsulin, der Künstler Raffael der Cassies Kinderzimmer gestaltete und der „Mann in der eisernen Maske“ der einem Romanautor zum „Opfer“ gefallen ist.
Ebenso gefielen mir einige für mich neue Ideen der Autorin rund um die Vampire. Abhängig von ihrem „Meisterlevel“ können sich auch Vampire unerkannt und tagsüber unter Menschen bewegen und die Energiegewinnung aus Blut muss keineswegs durch einen Biss erfolgen.
Insgesamt gesehen, haben mir Anfang und Ende des Buchs gefallen. Der Mittelteil wies jedoch so deutliche Längen auf dass ich zwischendurch schon fast aufgegeben hätte.
Besonders die Kampfszenen und das „Hickhack“ wem nun Cassie dienen oder helfen oder angehören soll war absolut zu viel des Guten.
Erfreulich finde ich, dass das gelungen Titelcover der Originalausgabe für die Deutsche Version übernommen wurde. Es wirkt vom Motiv und der Farbgebung her sehr stimmig.