Eternals

ausgezeichnet

In seinem Avengers Neustart hat Jason Aaron die Eternals auf einer Seite ziemlich unzeremoniell umgebracht. Das alleine wäre nicht problematisch gewesen da die Eternals – wie der Name schon sagt – unsterblich sind und immer wieder kehren. Doch auch ihr Daseinszweck als Beschützer der Menschheit wurde verdreht. Sie waren eher als Wächter über die Petrischale gedacht, die die Erde für die Celestials darstellte.

Jetzt, nachdem der Finale Host der Celestials von den Avengers besieht wurde suchen die Ewigen nun nach einer neuen Bestimmung. Dabei stellt sich aber schon bald heraus das die Maschine die unter anderem für ihre Widererweckung zuständig ist einen Defekt hat und ein Mörder sich das zu Nutze macht.

Gillen erfindet hier mit viel Witz und Spannung die Kirby Schöpfung neu. Er lässt die – defekte – Maschine das Geschehene erzählen was mit popkulturellen Referenzen durchzogen ist und zudem auch keinen zuverlässigen Erzähler bedeutet. Die Suche nach dem Verräter in den eigenen Reihen – den nur so einer kann die Maschine beschädigt haben – gerät somit zu einem Katz uns Maus Spiel.

Dabei vergisst er aber auch nicht sowohl einige politische Dinge mit einfließen zu lassen und gleichzeitig einige aus dem Kino bekannte Helden einzubauen. Wenn man dann am Ende dem Verräter auf die Spur kommt und gleichzeitig seine Motivation erfährt macht der Band dann von Anfang bis Ende Sinn und man erkennt das Gillen hier etwas großartiges geschafft hat.

Bei all dem wird er dann noch von Ausnahmekünstler Esad Ribic und Kolorist Matthew Wilson unterstützt die geniale Arbeit abliefern. Seien es die klassischen Superheldenkämpfe, die Effekte der Maschine, die Zeitverzerrungen oder einfach die Mimik der Protagonisten. Jedes Panel ist hier sehenswert.

Wonder Woman: Erde Eins

weniger gut

Maxwell Lord, der eigentlich Kriegsgott Ares ist, will die Amazonen endgültig vernichten und strengt daher einen Kampf der Geschlechter an. Männer gegen Frauen, Technologie gegen Magie und Macht gegen Liebe.

Das jedenfalls soll wohl dieser Band aussagen doch Morrison hat sich hier in eine Ecke manövriert aus der er offensichtlich nicht mehr heraus findet. Die Reden sind schwülstig, die Handlung offensichtlich, es gibt keine Überraschungen und es ist alles extrem platt.

Da hilft es auch nicht das Paquette wieder einmal genial zeichnet, der gesamte Band ist eher schwer zu lesen und Spannung kommt auch keine auf.

Motoren, Magie und Märchen! / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.8

sehr gut

In Holland wird ein aufgemotzter Wagen angeschwemmt der offensichtlich aus England stammt. Im Kofferraum eine Tasche voll mit Einhornhörnern. Da wenden die Behörden dort sich natürlich schnellstmöglich an das Folly und damit Peter Grant. Zusammen mit Bev, Nightingale, Sahra und Michael geht es auf die Jagd nach illegalen Straßenrennen die eine eher mystische Komponente haben.

Das es um mehr als Autorennen geht ist schnell klar, doch die Zusammenhänge werden immer mal wieder in einem neuen Licht präsentiert was die Spannung hoch hält. Wenn man meint erkannt zu haben um was es wirklich geht kommt dann doch noch eine interessante Wendung. Zudem ist die Interaktion und zum Teil freundschaftliche Rivalität unter den Freunden witzig. Es gibt einen Bezug zum Feenreich der wie üblich sehr stark modernisiert wird und geschickt noch ein wenig Gesellschaftskritik beigemischt.

Die Zeichnungen und gerade die Farbgebung können dort scheinen wo es um die Autos und nachts dann noch die Beleuchtung geht. Der Rest wirkt leider teilweise arg eintönig, so als ob der Kolorist auf einzelnen Seiten keine richtige Lust gehabt hätte, bzw. kann man hier wohl gut erkenne welcher der beiden auf welchen Seiten am Werk war.

Blade Runner 2019

sehr gut

Ash kehrt auf die Erde zurück, nachdem sie Cleo und ihrer „Mutter“ geholfen hat nach Arcadia zu fliehen. Sie möchte eine alte Rechnung begleichen doch es hat sich einiges geändert. Replikaten sind geächtet und die Tyrell Corporation gibt es nicht mehr. Doch Selwyn ist noch aktiv und hält sich irgendwo versteckt. Kann Ash ihn finden und ihm Gerechtigkeit zukommen lassen?

Wo der erste Band quasi vor oder parallel zum ersten Blade Runner Film spielt, spielt dieser hier deutlich danach. Die Auswirkungen des Films sind deutlich zu sehen und es gibt auch schon Andeutungen auf den neuen Film Blade Runner 2049. Zudem erfahren wir etwas mehr über Ash, ihre Behinderung und wie sie an das Implantat kam.

Die eigentliche Geschichte dreht sich aber – wie bei Blade Runner üblich – um den Wert des Lebens und ob es einen Unterschied macht ob das Leben natürlich oder künstlich ist. Dabei spielt auch Freundschaft und Pflicht eine große Rolle und am Ende die Frage ob Replikanten einen freien Willen haben oder doch nur programmiert sind.

Die Zeichnungen sind gewohnt gelungen und vor allem bei der Kolorierung und den damit umgesetzten Spezialeffekten kommt echtes Blade Runner Feeling auf.

Wonder Woman (2. Serie)

sehr gut

Max Lord soll Wonder Woman dabei helfen den Teil seiner Technologie zu finden den seine Tochter in Umlauf gebracht hat. Doch kann man Max Lord trauen? Ist er wirklich geläutert und will er die Menschheit beschützen oder steckt noch was anderes dahinter? Und was ist mit seiner Tochter Pseudea die in Behandlung sein sollte?

Das was man als Leser erwartet baut sich hier langsam aber glaubwürdig auf, vor allem aber ist die Geschichte die sich um Hintergrund entwickelt interessant. Die Frage nach der Beziehung zwischen Max und seiner Tochter wird erneut gestellt und natürlich steckt hinter allem offensichtlich viel mehr als der letzte Band vermuten lässt.

Diana wirkt hier teilweise wie eine Nebenfigur in ihrem eigenen Comic. Sie reagiert mehr als das sie agiert und auch ihre Stärke das sie viel mit Liebe und Wahrheit Probleme löst anstatt mit Gewalt kommt nur bedingt zum Einsatz. Trotz all dem ist die Geschichte spanned und hat einige interessante Wendungen.

Auch das Artwork kann sich sehen lassen. Die beiden Teams die am Werk sind machen ihre Sache sehr gut und transportieren sowohl die Geschichte und auch die subtileren Hinweise hervorragend. Das Ende lässt dann dem nächsten Team viel Raum um hier anzuknüpfen.

Batman: The World

sehr gut

In diesem Band bekommen Künstler*innen aus der ganzen Welt die Gelegenheit ihre Version von Batman zu zeigen. In den meisten Fällen ist es jedoch der bekannte Held aus Gotham der nur eben in unterschiedliche Länder reist und dort mit den Probleme konfrontiert wird welche die Autor*innen als „typisch“ für das Land ansehen. Es geht gegen Missbrauch in Mexiko, Korruption in Brasilien und um den Klimawandel im Deutschland. Polen geht die Sache eher IT technisch an (und hat sogar eine Anspielung auf CD Project Red) und in Japan ist natürlich viel dynamischer Kampf im Manga Stil angesagt.

In allen Fällen ist es aber ganz klar Batman der im Zentrum steht und zwar der Batman den man seit Jahren kennt. Der auf seine eigene Art und Weise sehr radikal gegen Unrecht kämpft. Dabei sind die Lösungen nicht immer das was nachhaltig ist und somit gibt es auch nur selten ein wirklich gutes Ende der Geschichte. Zum einen wird einem wieder einmal bewusst das Batman im Kern ein eher tragischer Charakter ist, zum anderen eben auch das die wirklichen Probleme unserer Gesellschaft keine einfachen Lösungen haben und das jene die eben kompromisslos solche suchen eher auf der Seite des Bösen stehen.

Beim Artwork sind es primär die asiatischen Geschichten die sich signifikant unterscheiden, bei allen anderen ist zwar auch deutlich zu erkennen das unterschiedliche Zeichner*innen am Werk waren, da die US Comics aber schon seit Jahren nicht nur Einflüsse aus Südamerika oder Europa nutzen sondern auch ein Teil der Künstler*innen aus diesen Bereichen der Welt kommen fällt der Unterschied nicht so stark auf.

Insgesamt ein gelungener Band der nicht nur für Batman Fans interessant sein dürfte.

Catwoman

sehr gut

Selina ist zurück in Gotham und will sich dort nicht nur als Meisterdiebin etablieren sondern auch als Beschützer derjenigen die in Alleytown ums Überleben kämpfen und dabei schnell zwischen die Fronten von Drogenhändlern, Waffenschiebern und korrupten Polizisten geraten.

Hier präsentiert und Ram V ein Heistcomic im Stile von Oceans Eleven mit viel Witz, Action und passenden Anspielungen auf einiges was sonst so rund um Batman passiert. Es gibt einen neuen mysteriösen Gegner der vielleicht sogar eine Verbindung zu einem anderen Batman Charakter hat und für die nächsten Bände eine interessante Entwicklung verspricht.

Auch die neuen Nebencharaktere sind frisch und interessant zumal die neue Rolle von Selina hier ebenfalls neue Möglichkeiten bietet. Ram V schafft es die Dynamik aus den ersten Bänden neu zu definieren und durch den Transfer nach Gotham bekannte Charaktere im Hintergrund einzuflechten die beim Leser eine gewisse Vertrautheit erzeugen.

Batman/Fortnite: Nullpunkt

sehr gut

In Gotham tut sich ein Spalt auf und beim Versuch diesen genauer zu Untersuchen wird Batman hindurch gezogen und landet auf der Fortnite Insel ohne Erinnerung wer er ist und ohne die Möglichkeit zu sprechen. Nach und nach versucht er die Regeln der Welt zu verstehen was durch die Tatsache das der Sturm alle 22 Minuten alles (inkl. seinem Gedächnis) zurück setzt erschwert wird. Er macht sich also Notizen und trifft auf Catwoman um mit ihr zusammen dem ganzen auf den Grund zu gehen.

Eine extrem gute Umsetzung des Fortnite Themas. Batman ist toll eingebunden und hervorragend charakterisiert. Seine Beziehung zu Selina ist ein Thema das sogar in den größeren Kontext der aktuellen Comicreihe passt und dabei wird auch nicht vergessen ein wenig mehr über das Spiel und seine Hintergründe zu erzählen,

Das Comic schafft es sogar Lust auf das Spiel zu machen und gleichzeitig nicht trivial zu sein, sondern teilweise recht intelligent und selbst ironisch. Hinzu kommen tolle Zeichnungen die sowohl die Protagonisten als auch die bekannten Fortnite Skins klasse zur Geltung bringen. Zudem gibt es da noch einen wirklich unerwarteten Überraschungsgast.

Das Heft ist uneingeschränkt Fans von Batman und/oder Fortnite zu empfehlen.

Justice League: Ewiger Winter

gut

Der Frost King hat die Erde mit Eis überzogen und Seine Avatare greifen immer mehr Forschungseinrichtungen an. Die Justice League muss all ihre Kräfte aufbringen um Menschen zu retten, da bleibt nur wenig Zeit sich um das eigentliche Problem zu kümmen.

In der Vergangenheit erfahren wir dann wie der Konflikt mit dem Frost King eskalierte und wie er letztendlich, zumindest temporär, besiegt werden konnte, aufgrund dieser Infos versucht die erweitere Liga nun einen Plan zu erarbeiten.

Der Fokus spring ein paar mal und dadurch wirkt die Geschichte ein wenig zerfasert. Das Simon Stagg eine größerer Rolle spielt als es zu Beginn den Anschein hat, war zu vermuten. Dabei wird dann mal wieder eine Kritik des ungebremsten Kapitalismus geschickt unter gebracht und Black Adam taucht auf gewohnt wichtige aber auch impulsive Art und Weise auf.

Ein wenig schafft der zweite Band die Geschichte noch zu retten, nicht weil die Autoren jetzt plötzlich total innovativ werden aber das was sie erzählen tun sie solide und auch die Zeichnungen sind gelungen, wenn auch wieder mal sehr viele Zeichner, Tuscher und Koloristen am Werk sind.