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horrorbiene
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Bewertungen

Insgesamt 210 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2011
Das Erste Horn / Das Geheimnis von Askir Bd.1
Schwartz, Richard

Das Erste Horn / Das Geheimnis von Askir Bd.1


ausgezeichnet

Diese Rezension bezieht sich nur auf die Neuauflage nicht auf den Inhalt.
Ich habe zuvor die Erstauflage gelesen und war begeistert. Nun ist die gesamte Serie „Das Geheimnis von Askir – vollständig und in neuer Ausstattung“ - so wirbt der Verlag für die Neuauflage - erschienen. Da meine alte Ausgabe schon sehr zerlesen ist, reizte mich die Neuauflage sehr. Die Ausgabe ist tatsächlich komplett vollständig. Es wurden lediglich zwei inhaltliche Fehler ausgemerzt: Zum einen wurde Leandras Größe auf „zwei handbreit kleiner als Havald“ korrigiert und zum anderen wurde eine entscheidende Information aus dem allerletzten Satz des Buches herausgenommen. Beide Korrekturen sind sinnvoll. Doch vor allem letztere war wirklich notwendig, da diese Information beim Lesen der Erstauflage mich entweder sehr verwirrte, oder sie zu viel verraten hat. Da die Saga noch nicht abgeschlossen ist, kann ich nicht sagen, welche von beiden Möglichkeiten stimmt.
Die neue Ausstattung behinhaltet lediglich ein neues Cover und damit einhergehend ein neues Design für die Serie Das Geheimnis von Askir und eine andere Sorte Papier. Auch diese Aspekte werten das Buch noch mehr auf. Das Cover ist endlich nicht mehr nichtsagend, sondern könnte eine Situation in der Serie darstellen, indem die Protagonisten durch ein Portal gehen. Doch dies ist im Auftaktband noch nicht geschehen... aber ich will einmal nicht kleinlich sein, schließlich haben die anderen fünf Bände auch ein „Portal-Cover“ erhalten.
Was ich wiederum sehr schade finde ist, dass das Design des Buchrückens von Das Geheimnis von Askir nun nicht mehr zum Design von Die Götterkriege passt, welche direkt an Das Geheimnis von Askir anschließen. Ebenso verhält es sich auch mit dem bisher alleinstehenden Roman Die Eule von Asir. Sieht im Regal etwas dümmlich aus – doch sie passen nun allemal besser zusammen als es mit der Erstauflage der Fall war.

Fazit: Alles in allem eine gelungene Neuauflage, bei der ich froh bin, sie zu haben. Denn Das Geheimnis von Askir ist ein wirklich herausragendes Fantasy-Werk. Hat die Erstauflage bereits die volle Punktzahl erhalten, so müsste ich hier eigentlich hinter die Bewertung für die neue gelungene Ausstattung noch einen zusätzlichen Punkt vergeben. Wer die Erstauflage jedoch bereits besitzt und mit der Optik leben kann, braucht diese Auflage eigentlich nicht. Wer das Geheimnis von Askir noch gar nicht kennt: Unbedingt lesen und sich freuen, dass die Neuauflage schon auf dem Markt ist!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2011
Mr. Poppers Pinguine
Atwater, Richard; Atwater, Florence

Mr. Poppers Pinguine


sehr gut

Zum Kinostart der gleichnamigen Komödie, hat Beltz den Kinderbuch-Klassiker von 1938 Mr. Poppers Pinguine neu herausgebracht.
Die Geschichte ist einfach gestrickt, die Sprache ist für Kinder angemessen und der Plot bietet an zahlreichen Stellen ausreichend Potenzial zum Schmunzeln und Lachen. Die Kapitel haben zum Vorlesen eine angenehme Länge. Die Bilder sind wirklich schön und zahlreich vorhanden.
Das Buch ist für junge Leser ab 6 Jahren bestimmt, doch Leseanfänger dieses Alters, werden es mit der relativ kleinen Schrift und der Standartdruckschrift etwas schwer haben. Zum Vorlesen ist es wie gesagt bestens geeignet.
Man merkt dem Buch nicht nur durch seinen enormen Charme an aus welcher Epoche es stammt. Leider ist der Inhalt an manchen Stellen aus diesem Grund etwas unrund. So weiß kaum ein Mensch etwas mit dem Begriff Pinguin anzufangen und das in einem so großen Ausmaß, dass es in der heutigen Zeit sehr unglaubwürdig rüberkommt. Ebenso ist durch allerlei Zoosendungen oder den eigenen Besuch im Zoo verbreitet, dass Pinguine auch in unseren Breiten ohne Minustemeperaturen gut überleben können. Ebenso unwirklich erscheinen Luftlöcher im Kühlschrank, wenn es doch heutzutage üblich ist Kindern einen rücksichtsvollen Umgang mit Energie zu vermitteln. Ganz zu schweigen vom eigentümlichen Umgang mit Geld, den die Familie Popper an den Tag legt.
Von daher würde ich beim (Vor-)lesen thematisieren, da das Buch in einer gänzlich anderen Zeit geschrieben worden ist und gewisse Dinge heute anders ablaufen und funktionieren.

Fazit: Mr. Poppers Pinguine ist eine hübsche Geschichte, die der heutigen Realität etwas sehr fern ist, dafür umso mehr Charme hat. Mit der richtigen Aufbereitung beim (Vor-)Lesen wird man durch die putzigen Pinguine bestens unterhalten. Nun bin ich gespannt auf die Verfilmung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2011
Die Hüter der Magie / Gorian Bd.2
Bekker, Alfred

Die Hüter der Magie / Gorian Bd.2


sehr gut

Die Hüter der Magie ist der zweite Band der Gorian-Trilogie, die mit Das Vermächtnis der Klingen begann und mit Im Reich des Winters einen Abschluss findet.
Da diese Rezension sich auf einen zweiten Teil bezieht, enthält sie kleine Spoiler des ersten Bands.

Meine Meinung: Die Hüter der Macht startet genau an dem Punkt, an dem Das Vermächtnis der Klingen endete. Und auch in allen anderen Punkten ist Die Hüter der Macht ein würdiger und konsequenter Nachfolger, denn sowohl die Stärken, als auch die Schwächen des ersten Teils sind hier wiederzufinden.
Bekker schreibt hier eine Trilogie, die einfach zu lesen und der einfach zu folgen ist. Die ausgeklügelte Welt wurde hier um ein Stück erweitert – eine neue Art der Magie kommt hinzu – und dennoch verkleinert – der Großteil Osterdenrunds existiert nicht mehr so, wie es mal war. Die Handlungsstränge werden sachlogisch fortgesetzt und die Handlung ist um einiges spannender als im ersten Teil.
Das liegt vermutlich daran, dass beim Finale diesmal nicht das Gefühl aufkam, dass hier gekürzt wurde und so auch zeitlich gesehen mehr Möglichkeiten geboten wurden um einen Spannungsbogen aufzubauen. Doch wie ich schon andeutete, kam auch hier die Vermutung auf, dass gekürzt wurde, nur diesmal zu Beginn des Buches. Alles passiert recht zügig und daher blieb die Beziehungsebene zwischen Gorian und Sheera bzw. Gorian und Torbas immer noch sehr oberflächlich und undurchsichtig. Schade, dass dies nicht näher hervorgehoben wurde, dabei waren doch gerade Gorian und Torbas zusammen unterwegs um Ar-Don zu retten. Doch eine tiefergehende Einführung der Co-Protagonisten gehören thematisch in den Auftaktband und dort waren sie ja leider nicht zu finden. Mal ehrlich, ich finde es auch etwas seltsam, dass die drei Bücher praktisch die gleiche Seitenanzahl bei gleichem Layout und Schriftgröße haben. So gezielt kann man als Autor doch nicht auf eine Seitenzahl kommen, da muss der Verlag etwas dran gemacht haben...
Zwischendurch habe ich mich beim Lesen über eine ständige Wiederholung aufgeregt: Gorian gerät in Lebensgefahr und diese Sitaution wird stets auf dieselbe Weise aufgelöst und ebenso leiert sein Mentor daraufhin dieselbe Litanei herunter. Das war im ersten Band zwar auch schon so, doch nach der gefühlten zehnten Wiederholung einer solchen Szene mag man das nicht mehr lesen, da es die Spannung wegnahm. Zum Glück variierte Bekker dieses Schema im Finale gravierend.

Fazit: Die Hüter der Magie ist ein passender und würdiger Nachfolger von Das Vermächtnis der Klingen. Beiden hätte mehr Ausführlichkeit gut getan. So bleiben die Beziehungen der Protagonisten untereinander noch oberflächlich. Doch das Buch ist in sich schlüssiger und spannender und ich bin wirklich gespannt, wie Gorian es im letzten Band schaffen will, den übermächtigen Morygor zu besiegen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2011
Der Weg der Könige / Die Sturmlicht-Chroniken Bd.1
Sanderson, Brandon

Der Weg der Könige / Die Sturmlicht-Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Mit den Sturmlicht-Chroniken ist Brandon Sanderson ein Genie-Streich der Fantasy gelungen. Bereits der Auftaktband Der Weg der Könige lässt erkennen, wie aufwendig, ausgeklügelt, ausführlich und brillant diese Saga werden wird. Doch hat Der Weg der Könige einen ganz einschneidenden faden Beigeschmack: Leider ist der vorliegende Band nur der ersten Teil des ersten Teils der Sturmlicht-Chroniken. Damit geht auch ein bedeutender Kritikpunkt einher: Sicher ist der Schnittpunkt des Buches richtig gewählt, da der Ansatz eines Höhepunkts zweier Handlungsträge zu erkennen ist. Im Gesamtwerk gesehen sind diese jedoch für mich als Auftakt der richtigen Geschichte zu sehen.
Beim Lesen des Buches wird sofort klar, dass diese Saga als etwas Großes angelegt ist. Die Figuren werden detailliert beleuchtet, Dialogen werden sehr viel Raum gegeben, Handlungen so kleinschrittig beschrieben, als wäre man selbst zugegen. So wird die Welt Roschars plastisch, plausibel und spricht den Leser an. Die Protagonisten bekommen Tiefe und es ist dem Leser möglich eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Dabei stehen drei der vier im Klappentext genannten Personen bei der Handlung im Vordergrund: Schallan, Kaladin und Dalinar. In Kaladins Handlungsstrang sind Rückblenden auf seine Kindheit eingebettet, die erklären, wieso er ist, wie er ist und woher er sein Wissen zur Heilung nimmt. Gerade diese Passagen haben mir sehr gut gefallen. In Dalinars Handlungsstrang sind auch Passagen, die seinen Sohn Adolin als Hauptdarsteller haben. Der Text ist in drei Teile geteilt, zwischen denen sich jeweils Zwischenspiele befinden. In diesen wird auch der Assassine Szeth näher beleuchtet, doch der Umfang steht in keinem Verhältnis zu den der anderen drei Protagonisten. Diese Mischung macht das Lesen wirklich abwechslungsreich und hat mich das Buch zügig durchlesen lassen, da ich unbedingt wissen wollte wie es in dem anderen Handlungsstrang weitergeht.
Der heimliche Held des Buches ist Kaladin. Ihm ist der größte Raum im Buch gegeben und durch die Art und Weise wie er dargestellt und seine Figur eingeführt wurde, ist noch einiges von ihm zu erwarten.
Mir hat das Buch gerade durch sein Detailreichtum und seine Ausführlichkeit besonders gut gefallen. Dies tröstet meiner Meinung nach auch darüber hinweg, dass durch die verschiedenen, gänzlich separaten Handlungsstränge keine Gesamtspannung aufkommen mag. Das Buch gewinnt erst gegen Ende wirklich an Fahrt, doch ein Auftakt einer groß angelegten Chronik hat auch so zu sein.

Neben der wirklich gut ausgearbeiteten Story und dem angenehm zu lesenden Schreibstil, besticht dieses Buch auch noch mit einer grandiosen Ausstattung. Was hier aufgefahren wird, übertrifft alles, was ich bisher in der Hand gehalten habe: Das erste, das man beim Aufschlagen sieht sind zwei Farbkarten in der Innenseite der Buchdeckel und das sowohl vorn als auch hinten. Die Kapitelanfänge sind schön illustriert und z.T. mit Zitaten gespickt. Die verschiedenen Zwischenspiele und Bücher sind auch optisch gut getrennt und durch ein kurzes Inhaltsverzeichnis zu Beginn verliert man nicht den Überblick über diese Unterteilung. Das Beste ist jedoch, dass im Fließtext eine Reihe von Karten oder erklärenden Illustrationen eingebettet sind und diese sogar in einem extra Inhaltsverzeichnis aufgelistet zu Beginn.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2011
Die zerbrochene Welt Bd.1
Isau, Ralf

Die zerbrochene Welt Bd.1


ausgezeichnet

Vor dem Lesen war ich zunächst etwas skeptisch was die Genre-Sortierung betrifft: Da ist die Welt Berith. Einst ein Planet, wie man sich ihn vorstellt, doch ein Ereignis namens „der große Weltenbruch“ machte aus Berith eine Reihe von Planeten-Splittern, die in einer großen Sphäre auf bestimmten Bahnen ihre Kreise ziehen. Durch diese Sphäre kann man nur mit bestimmt Tieren reisen, da dort nicht jeder atmen kann. So wird sie auch als ätherische Sphäre bezeichnet. Doch Berith wird von einer Vielzahl verschiedener Rassen bevölkert, die sich nicht nur durch Aussehen oder Charakterzüge unterscheiden, nein auch ihre Anatomie ist z.T. eine gänzlich andere: So gibt es die durch Kiemen atmenden Anthische, die mit Kiemen und Lungen ausgestatteten Einwohner Zeridias oder gar die Kirries, die unterirdisch hausen und Zwergen nicht unähnlich sind. All diese verschiedenen Wesenheiten leben auf verschiedenen Inseln/Splittern. Somit war mein erster Eindruck, als hätte ich ein Science-Fiction-Buch in der Hand und keine Fantasy. Doch dieser Eindruck täuscht. Isau schafft mit Berith eine einzigartige Fantasy-Welt, die ich so bisher noch nicht erlebt habe. Betont wird dies nicht nur durch eine spezielle Flora und Fauna, das gehört ja schon zum Standartrepertoire der Weltenschöpfung, nein auch das Magiesystem ist einzigartig, da es gar keine Magie ist, sondern der Wille, der hier Magisches vollbringt.
Isaus Schreibstil ist flüssig, verständlich und bildhaft. Selbst die absurdesten Welten schafft er durch seine Beschreibungen von Bauten, „Menschen“ und Tieren vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen. Das Buch ist spannend gestaltet und beinhaltet einige interessante Wendungen, die die Spannung hoch halten. Schön ist auch die etwas andere Herangehensweise an das Thema Liebe: Taramis verliert seine Verlobte bereits am Anfang des Buches und ist nun getrieben von Rache, was er jedoch stets als "Wille nach Gerechtigkeit" bezeichnet. Dies macht das Buch auch auf diesem Gebiet zu etwas Besonderem, da es nicht sofort die altbekannten Klischees vom Finden der großen Liebe bedient.
Die zerbrochene Welt ist der Auftakt einer Trilogie. Es ist jedoch so sehr in sich abgeschlossen, das man nach der Lektüre gar nicht weiß, wie es weitergehen soll. Sicher, sind manche Handlungsstränge noch nicht abgeschlossen, doch einen Hinweis darauf wie genau es weitergeht erhält man nicht. So kann man ganz entspannt warten, bis die Fortsetzungen erscheinen und es brennt nicht unter den Nägeln genau diesen Handlungsstrang endlich beendet zu sehen. Das ist gut, denn wenn man mit dem nächsten Teil beginnt – der eh zwölf Jahre nach Band eins spielen wird, wie der Homepage des Autors zu entnehmen ist – fehlen einem nicht irgendwelche wichtigen Details zur laufenden Geschichte.
Am Ende des Buches ist ein übersichtlich gestaltetes Register der Begriffe und Personen angefügt, das sicherlich gut und hilfreich ist, doch eigentlich recht überflüssig, da der Autor im Fließtext eigentlich alles ausreichend erklärt.
Leider gab es keine Karte zur Lage der Inseln zueinander, das hätte das Lesen vereinfacht. Auch eine Karte zur Tempelinsel hätte ich als hilfreich empfunden.

Fazit: Ralf Isau zeigt mit diesem Buch, dass er ein genialer Weltenschöpfer ist. Solch eine andersartige Welt und so vielfältig begabte und aussehende Humanoide habe ich nicht erwartet. Die Handlung ist rund und spannend und durch die vielen neuen Sachverhalte irgendwie anders, als alles, was ich bisher gelesen habe.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2011
Der Übergang / Passage Trilogie Bd.1
Cronin, Justin

Der Übergang / Passage Trilogie Bd.1


sehr gut

Zu aller erst müsste vielleicht angemerkt werden, dass Der Übergang keineswegs ein Vampir-Thriller ist. Sicher ist der überlegende Gegner eine riesige Masse an animalischen Menschen-Dingern mit Vampirverhalten und –kräften, das Buch ist in erster Linie jedoch eine Dystopie. Die Menschheit ist am Ende. Der Anfang der Geschichte spielt schon in unserer Zukunft und im weiteren Verlauf des Buches und seiner Fortsetzungen wird die Zeit noch viel weiter in der Zukunft fortschreiten.

Dieses Buch ist ein wirklicher Wälzer: Über tausend Seiten und eine Seite ist eng beschrieben. Es zu lesen kam mir gerade zu Beginn vor, wie ein richtiges Stück Arbeit. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass die Inhalte, die im Klappentext angekündigt werden relativ lange auf sich warten lassen. Das Buch besteht aus 74 Kapiteln, die wiederum in elf größere Sinnabschnitte aufgeteilt sind. Der erste Abschnitt allein ist knapp 300 Seiten lang und beschreibt die Vorgänge bis zur Katastrophe, nach der eine neue Zeitrechnung beginnt. Weitere 60 Seiten später begegnet der Leser, den Menschen aus dem Lager der Überlebenden und erst in Abschnitt fünf Das Mädchen von Nirgendwo, der auf Seite 485 beginnt ist Amy wieder mit von der Partie und endlich hat man das Gefühl, dass das Buch endlich richtig anfängt – nach beinahe 500 Seiten. An diesem Aufbau kann man erkennen, dass die Gesamthandlung auf mehr als ein Buch aufgeteilt werden soll und dieser Band den Einstieg in diese Trilogie markiert. Ich lese eigentlich wirklich gern ausführlich ausgearbeitete und ausformulierte Plots, doch hier dachte ich zwischendurch zwar nicht ans Aufgeben, aber daran, die Trilogie sicher nicht zu Ende zu lesen. Dabei schreibt Cronin gar nicht so ausführlich, er hat nur sehr viel zu erzählen und lässt Details dabei nicht unter den Tisch fallen. Sein Schreibstil ist flüssig und wirklich gut lesbar, weshalb Der Übergang mich dann doch zum Durchhalten bewegt hat. Und siehe da: Gegen Ende wird das Buch wirklich spannend und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Meine Meinung bezüglich des Weiterlesens der Trilogie hat sich auch geändert, denn ich möchte nun doch wissen, wie es weitergeht mit den Helden der Geschichte. Doch bis man zu den Protagonisten eine Beziehung aufgebaut hatte, dauerte es leider zu lang und man wusste lange Zeit auch gar nicht, wer – außer Amy – ist einer der Hauptprotagonisten um die es gehen soll. Und genauer betrachtet ist Amy keine Hauptperson. Sicher, es dreht sich alles um sie und ihre Ankunft im Lager soll einiges ins Rollen bringen, doch meistens bleibt sie passiv und wird seitenweise kaum erwähnt, obwohl sie bei den Aktivitäten mit von der Partie ist. Im weiteren Verlauf ändert sich dies, da Amy sich verändert und das gibt Hoffnung für einen transparenteren zweiten Teil.
Die Handlung ist gut ausgearbeitet und detailverliebt und definitiv auf etwas Großes ausgelegt. Praktisch erst im Finale wird dem Leser klar, worum es in den Fortsetzungen gehen wird. Dies war der Spannung etwas undienlich, da man das Gefühl hatte, das Licht am Ende des Tunnels würde niemals kommen und dementsprechend ist die Stimmung beim Lesen: Man hat das Gefühl man beobachtet eine Gruppe Ameisen und sieht ihnen beim Sterben zu, während sie weiter ihrer Arbeit nachgehen.
Der Fließtext ist zwischendurch durch eine Vielzahl anderer Schnipsel unterbrochen, die die Geschichte zeitweise ergänzen oder gar weiter erzählen. Zu nennen wären dabei: Tagebucheinträge, Zeitungsartikel, E-Mails und ein gesetzesähnlicher Text.
Was mich auch etwas störte war der Titel. Sicher kam der Begriff Übergang mindestens zwei Mal in Verbindung einer Wandlungsphase der vom Virusbefallenen vor, doch dies stand in keiner Weise im Fokus des Geschehens oder markierte einen zentralen Wendepunkt.

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.