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Alais

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Insgesamt 188 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2016
The Lubetkin Legacy
Lewycka, Marina

The Lubetkin Legacy


ausgezeichnet

With her very own humour that can make you laugh in the most impossible situations, some hilarious slapstick and funny dialogues but also quite serious themes, Marina Lewycka introduces us to the little world of Madeley Court with its council flats.
The book is told from two different points of view:
Bertie is a hapless actor and, after his mother's death, terribly afraid of Mrs Penny, the Council's housing officer, for he and his parrot Flossie with the dalek voice are in danger of losing the flat due to under-occupancy. Thankfully Inna, an elderly lady from Ukraine speaking her very own version of English, is willing to come to live with him and impersonate his mother...
Violet or, as Bertie would call her, the goddess next door, has just moved in to start a new job in international insurance for which she is highly motivated. However, she soon discovers some sinister machinations...
On her homepage, the author says that she cannot describe what this book is about and this is indeed a bit of a challenge. I have mainly experienced it as a book about human life, the hidden beauty of life and people. Or it can be viewed as an hilarious slapstick novel. Or as a story about love. Or as a novel about the everyday struggle of ordinary people in a world that is far from being perfect, about failing and getting back up. Or...
There are many sides to this book and I very much enjoyed reading it. My only criticism is that Lewycka introduces some characters I would have loved to hear more about. But this is also, if I am not mistaken, a theme of the book: Every person is important and has a story to tell and the stories of different people unfold and become intertwined, then suddenly separate or end or reappear in new combinations...
The cover is also worth mentioning as it includes many key elements of the book, from the one-legged pigeon that was saved by Bertie and later fed by Violet to the cherry blossom petals of trees that grow just in front of their house and will become the cause of a major commotion in the neighbourhood - a cover as colourful and brimming with positive energy as this novel.

Bewertung vom 29.04.2016
Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2
Prammer, Theresa

Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2


ausgezeichnet

Ein mörderisch guter Wien-Krimi!
Ein junges Mädchen wird ermordet aufgefunden. Alles deutet auf einen bekannten Serienmörder hin, selbst seine DNS befindet sich an dem Opfer – dieser jedoch hat ein sehr gutes Alibi: er ist vor kurzem verstorben … Zur Aufklärung beitragen kann, dies ist zumindest die Überzeugung von Hauptkommissar Krump, Konrad, der gerade erst aus dem Koma erwacht ist. Carlotta, Kaufhausdetektivin, enge Freundin und, wie sie vermutet, möglicherweise sogar die als Kind entführte und lange verschollene Tochter von Konrad, ist von dem übereifrigen Verhalten des Hauptkommissars wenig begeistert, denn Konrad ist verwirrt und kann sich nicht einmal mehr an seinen eigenen Namen erinnern. So macht sich bald auch Carlotta auf die Suche nach dem Täter ...
Eine spannende Krimiunterhaltung aus Wien, die wie ein gewöhnlicher Krimi begann und mich positiv überrascht hat. Mir gefiel, dass hier weniger das Verbrechen mit seinen gruselig-blutigen Details, sondern vielmehr die Menschen im Mittelpunkt stehen: Ich fand es sehr berührend, wie die Autorin die jungen Opfer und ihre letzten Momente schildert - ein einfühlsamer Blick, der deutlich macht, wie krank der Täter sein muss, dem dieser Blick völlig fehlt ... und dass ihm bei jeder seiner Taten trotz seiner grauenhaften Grenzüberschreitung doch etwas Wesentliches an seinen Opfern verschlossen bleibt. Auch die Geschichte der Familie des inhaftierten und bereits verstorbenen Serienmörders lässt nicht kalt - wie kann ein Mensch damit umgehen, plötzlich erfahren zu müssen, dass der eigene Mann oder der Vater mehrere Morde begangen hat? Und wie geht man damit um, wenn plötzlich die Freundin, die eigene Tochter verschwindet, während in der Stadt ein Serienmörder sein Unwesen treibt ...
Doch nicht nur die von den Verbrechen betroffenen Charaktere werden lebendig geschildert und ich fand, was eher selten vorkommt, selbst die privaten Nebengeschichten der Ermittler nicht überflüssig, sondern mindestens genauso spannend wie die Krimihandlung. Dies liegt wohl nicht zuletzt an der starken Persönlichkeit von Carlotta, Ermittlerin mit Ecken und Kanten, deren Verhalten mir zunächst sehr auf die Nerven ging, die mir schlussendlich aber doch sehr ans Herz wuchs.
Dass Carlotta und ihr bunt gemischter Familien- und Freundeskreis eine Vorgeschichte haben, die wohl im ersten Roman dieser Autorin ("Wiener Totenlieder"), den ich leider nicht gelesen habe, näher geschildert wurde, war zwar spürbar, hat mein Lesevergnügen aber nicht getrübt, da meiner Ansicht nach alle notwendigen Informationen gegeben wurden.
Ich hoffe, dass diese Autorin noch viele, viele so spannend-schöne Romane für uns Leser schreiben wird!

Bewertung vom 15.04.2016
High Carb Vegan
Lechner, Julia;Teichmann, Anton

High Carb Vegan


ausgezeichnet

Als sehr sättigend, farbenfroh und lecker erweisen sich die tierleidfreien Gerichte, die Julia Lechner und Anton Teichmann in ihrem Kochbuch "High Carb Vegan" präsentieren.
Der Titel hatte meine Neugierde geweckt - der Low-Carb-Mode ein High-Carb-Konzept entgegenzusetzen, finde ich mutig und die beiden Autoren begründen in ihrem Buch auch sehr überzeugend, warum High Carb ihrer Meinung nach für die gesündere Ernährungsweise steht. Überhaupt sind die kurz gehaltenen, nicht überfrachteten, aber informativen Teile ihres Kochbuchs zum Thema Ernährung sehr lesenswert - beispielsweise werden Grundlagen wie die Rolle von Makro- und Mikronährstoffen anschaulich erläutert und Tipps zum fettfreien Kochen gegeben. Mich hat hierbei insbesondere das Kapitel zum Thema Gluten angesprochen und zum Nachdenken gebracht.
Den größten Teil dieses Kochbuchs nehmen aber selbstverständlich Rezepte ein, die in die Kapitel "Salate - knackfrisch vegan", "Hauptgerichte - fettfrei anders", "Fruit Love - fruchtige Rohkost", "Desserts - süß ohne Fett", "Torten und Kuchen - keine leeren Kalorien" und "Smoothies und Shakes - schnelle Energie" unterteilt sind. Die Gerichte sind glutenfrei, relativ einfach nachzukochen, erfordern aber oft einen Mixer. Ihre Präsentation ist sehr übersichtlich und umfasst auch Nährwertangaben und praktische Tipps.
Auch wenn ich mir ganz große Mühe gebe: An diesem Kochbuch finde ich nichts zu meckern, selbst die Gestaltung mit einem handlichen, nicht zu großem, aber auch nicht zu kleinem Format und zwei Lesebändchen ist rundum gelungen.
Das perfekte Kochbuch für gesundes, glutenfreies und veganes Schlemmen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2016
The Gracekeepers
Logan, Kirsty

The Gracekeepers


sehr gut

Kirsty Logan created for her readers an intriguing world where land is scarce and many people have to live on boats. This might be just our not so distant future with global population as well as sea level on the rise but her world is different and enticing in many ways with outlandish traditions and mysterious creatures of the sea.
The story evolves around two young women, Callanish and North: North is an orphan living and working with a bear, her only remaining family member, in a circus that is travelling on a large ship with several coracles from shore to shore. Callanish is a gracekeeper which means that she takes care of funerals involving a rather cruel tradition. Although playing an important role in the story, she is a very remote character so that it is hard for the reader to get acquainted with her. This could be because she is used to hiding a big secret and not letting others get too close to her ever since she was a child...
It is neither an action novel nor a story where all questions the reader might have will be answered at the end - but it is an enchanting tale about being different, feeling lonely and having to find your very own way in a world where you have the feeling that you don't belong.
Plunging into this dreamlike, fairytale atmosphere was a great delight for me. The writing style is imprinted with such elegance and beauty that, although, most of the time, I did not feel very close to the characters, it was a pleasure to read.

Bewertung vom 25.03.2016
Der Ort, an dem die Reise endet
Owuor, Yvonne Adhiambo

Der Ort, an dem die Reise endet


ausgezeichnet

Ein junger Mann, Odidi, wird durch die Straßen Nairobis gejagt und erschossen. Seine Schwester Ajany reist aus dem fernen Brasilien nach Kenia, um zusammen mit ihrem Vater den Leichnam nach Hause zu überführen. Aber auch ein Fremder ist auf dem Weg nach Wuoth Ogik, ihrem einsam gelegenen korallenfarbigen Haus in der Wüste, über das der Schatten eines alten Familiengeheimnisses zu fallen droht …

Ein atemberaubend schöner Roman aus Kenia, der mich begeistert hat:
Die Autorin hat eine ganz eigene, sehr poetische Erzählweise, die mich ein wenig an die bildenden Künste erinnert. Sie schildert Personen und Situationen so plastisch, dass ich mich mitten in der Geschichte und von den Ereignissen und Gefühlen mitgerissen fühlte. Trotz dieser Nähe, die ich zu den Charakteren empfand, blieben diese jedoch immer auch etwas geheimnisvoll und diese Mischung aus Verbundenheit und Rätselhaftigkeit machte diesen Roman für mich besonders reizvoll. Auch konzentriert sich die Autorin nicht auf eine Hauptfigur, sondern erzählt mit viel Geschick die Geschichte mehrerer, recht unterschiedlicher Menschen, deren Schicksale miteinander verwoben sind. Und so ganz nebenbei erhielt ich als Leserin Einblick in die dramatische Geschichte Kenias, über die ich bisher leider nur wenig wusste und die natürlich die Entwicklung der Charaktere in diesem Roman mitprägte…
Einfach ist die Lektüre nicht, einige geschilderte Szenen fand ich nur schwer zu verkraften. Dennoch prägen eine lebenbejahende Kraft, ein tiefes Verständnis für alles Menschliche und eine düstere Schönheit diesen Roman, der sich nur schwer aus der Hand legen lässt.
Vor allem aber sprachlich habe ich dieses Buch sehr genossen. Es ist ihm anzumerken, dass es mit viel Sorgfalt und Talent von einer Schriftstellerin verfasst wurde, die Sprache als künstlerisches Mittel wahrnimmt, ebenso wie die Übersetzerin, Simone Jakob, ganz offensichtlich eine Meisterin ihres Fachs ist.
Auch die Gestaltung des Buches finde ich rundum gelungen: mit Lesebändchen, einer praktischen Karte von Kenia und einem Interview mit der Autorin im vorderen Teil sowie einem Glossar im Anhang.
Eines der faszinierendsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe!

Bewertung vom 08.02.2016
The Widow
Barton, Fiona

The Widow


sehr gut

When Glen is accused of a horrid crime, a dark shadow falls upon him and his wife Jean, the seemingly perfect couple. However, Jean stands by her husband, telling everyone that he is innocent, must be innocent. When Glen dies, the police and the press gather fresh hope that Jean will finally tell her story and that they will finally know what happened to the little girl Glen was accused of abducting...
The story is told from different perspectives, jumping back and forth in time from one chapter to the other. The titles of the chapters sound like a list of roles in a theatre play ("the widow", "the detective", "the reporter" etc.) and this novel resembles indeed more a psychological drama than an action thriller.
The author, Fiona Barton, has a great talent for creating characters that I find fascinating and realistic and at the same time disturbing for I always had the impression that they hide something, that their real intentions are unknown to the reader.
She thus masterfully creates the peculiar atmosphere where you have the feeling that you cannot trust anybody, not even your own judgement...

Bewertung vom 17.01.2016
Vegane Dessertträume
Bach, Brigitte

Vegane Dessertträume


ausgezeichnet

Ein wunderschönes Buch in Gute-Laune-Farben und mit hochwertigen Fotografien verführerischer Desserts, das mir als Naschkatze sehr viel Freude bereitet hat. Schon das Blättern und Lesen der Rezepte-Einteilung ("Zum Löffeln", "Zum Herzerwärmen", "Zum Stibitzen" etc.) macht Spaß, aber leider auch sehr viel Appetit und die erste Einkaufsliste konnte ich gar nicht schnell genug schreiben ... Bei mir weckten einige Rezepte Erinnerungen an die Süßspeisen meiner böhmischen Großmutter (Marillenknödel ...) und an kulinarische Urlaubshighlights. Dabei finde ich die Zusammenstellung der Zutaten oft sehr kreativ und erfrischend anders, beispielsweise Fudge als unglaublich leckerer Bananen-Erdnuss-Fudge oder Palatschinken als Ofen-Kastanien-Palatschinken.
Die Rezepte werden gut strukturiert dargestellt und lassen sich dank hilfreicher Tipps leicht nachkochen. Glutenfreie und sojafreie Desserts werden, das ist zwar für mich nicht so wichtig, aber sicher für viele andere Menschen, durch Symbole deutlich gekennzeichnet. Im hinteren Teil werden nach einem alphabetischen Rezept- und Stichwortregister die betreffenden Rezepte dann noch einmal zur Übersicht in eigenen Listen aufgeführt (auch, das finde ich sehr sympathisch, die "unkomplizierten" Rezepte haben ihre Übersichtsliste).
Besonders gut gefiel mir jedoch gerade das, was ich bei anderen Koch- und Backbüchern häufig überblättere, nämlich der einleitende Teil, den die Autorin "Meine süße Trick- und Zauberkiste" nennt, aber auch der praktische Küchen-Dolmetscher Österreichisch-Deutsch am Ende des Buches. Unter "Meine süße Trick- und Zauberkiste" stellt Brigitte Bach vegane Binde- und Geliermittel, Fette, Öle und weitere Zutaten vor und gibt einige für mich als noch relativ unerfahrener Veganerin sehr nützliche Tipps, beispielsweise zur Herstellung von veganem Topfen (Quark). Und im Unterkapitel "Pimp your dessert" ihrer Zauberkiste präsentiert sie ein paar Tricks, wie sich Desserts im Allgemeinen auf einfache Weise aufpeppen lassen.
Für mich ein rundum gelungenes Werk, durch das ich einiges lernen konnte und das meine Lieblingsrezepte-Sammlung sehr bereichert hat!

Bewertung vom 07.01.2016
Midnight Sun
Nesbø, Jo

Midnight Sun


ausgezeichnet

Because Jon did not carry out a job for his boss, the ominous crime lord the Fisherman, the way he should have done, the Fisherman's men are after him. In his despair, he seeks shelter in what could well be one of the most isolated parts of the world - a small town in Finnmark, a wild and mysterious region in the North of Norway bordering Finland and Russia.
There he encounters people just as characterful and enigmatic as the landscape surrounding them: the Sámi Mattis, Lea and her son Knut who is thrilled by Jon's arrival and always has so many questions, the seductive Anita, a small community of Sami and highly-religious Laestadians (a conservative Lutheran movement), both groups very far from the world Jon is coming from.
From the very first pages, I was intrigued by the strangeness and beauty of the novel's forlorn setting and its characters, almost surreal. It felt a bit like time-travelling to another century and yet you know that the very real and modern Fisherman's killers are on the move...
This is, however, not at all the common thriller full of blood that I mistakenly expected. Jon, although working as debt collector for one of the most fearsome crime lords, even seems incredibly innocent, thrown into a hostile world and trying to find a good way in life as best as he can. I see it rather as a captivating tale about what life can do to people and the quest for escape routes.
It is a story that intrigued me so much that I enjoyed thinking about it even long after reading it - especially because, at the beginning and at the end, the author puts the questions how to start and how to end a story and how such decisions can affect the whole story...
A gripping novel that is masterfully told by the author and just as skilfully translated into English by Neil Smith, a real pleasure to read!

Bewertung vom 27.11.2015
Auf Wiedersehen, geliebter Freund
Kowalski, Gary

Auf Wiedersehen, geliebter Freund


ausgezeichnet

Wenn ein Haustier stirbt, ist es für die Menschen, die es geliebt haben, oft sehr schwierig, mit ihrer Trauer umzugehen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Umgebung dem Trauernden nicht immer das nötige Feingefühl und Verständnis entgegenbringt - "Es war doch nur ein Tier" ist nur einer der grausamen Sätze, die Menschen, die ein geliebtes Tier verloren haben, manchmal hören müssen und die gerade in dieser Situation der Verwundbarkeit besonders schmerzen.
Der Autor von "Auf Wiedersehen, geliebter Freund. Heilende Weisheiten für Menschen, die ein Tier verloren haben", Gary Kowalski, hat als Geistlicher Erfahrung im Umgang mit Trauernden und lebt selbst mit Tieren zusammen, so dass es ihm gelingt, die richtigen Worte zu finden. In seinem Buch geht er auf viele Aspekte ein und zeigt eine für einen religiösen Menschen erfreuliche Offenheit:
Neben verständnisvollen Worten und praktischen Ratschlägen für den Umgang mit der Trauer findet der Leser in diesem Buch berührende Geschichten von Tieren und ihren Menschen. Außerdem bietet Kowalski einen kleinen geschichtlichen Exkurs, der zeigt, dass die Trauer um ein geliebtes Tier durchaus kein Phänomen unserer modernen Zeit ist, zitiert aus der Bibel, aber auch aus dem Koran und der Bhagavadgita sowie die Worte von Schriftstellern und Dichtern.
Mir hat dieses Buch tatsächlich Trost gespendet und Halt gegeben und ich möchte es daher allen ans Herz legen, die ein Tier verloren haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.