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mithrandir

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Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2014
Cherryblossom - Nymphenherz
Kamp, Mina

Cherryblossom - Nymphenherz


ausgezeichnet

Hanna und Ben wurden gerettet und befinden sich in der Obhut des Rates. Hier wird von Hanna erwartet, dass sie sich unterordnet und eine Verbindung mit dem Hexer Ben eingeht. Dem sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen. Ständig wandern ihre Gedanken zu Lennox, doch ihr ist klar, dass sie sich zunächst fügen muss.

Während Hanna ihre Kräfte trainiert, wird ihr zeitgleich klar, dass das Machtgefüge des Rates sehr unausgewogen ist, zu viele Interessen treffen hier aufeinander und Hanna spürt, dass längst nicht alle Mitglieder ihr freundlich gesinnt sind. So schmiedet sie auf der einen Seite Fluchtpläne und versucht sich auf der anderen Seite verzweifelt zu behaupten. Wer steht noch auf ihrer Seite?

Meine Meinung:

Ich habe "Cherryblossom - Nymphenherz" ebenso verschlungen wie den ersten Band zuvor. Der Schreibstil von Mina Kamp ist gewohnt flüssig und ich mag es, wie sie mit den verschiedenen Erzählperspektiven spielt und sie in einem ständigen Wechsel zwischen der Sicht der Protagonistin Hanna in der Ich-Form und einem Erzählstrang in der dritten Person ihre Geschichte erzählt.

Die Verbindung zu Hanna war gleich wieder da und auch die Handlung knüpft direkt dort an, wo sie im ersten Teil aufhörte. Inzwischen versucht sich Hanna nicht nur damit abzufinden, dass sie sowohl Nymphe, als auch Hexe ist, sondern sie trainiert hart ihre Fähigkeiten. Sie hat gelernt, mit gegebenen Situation umzugehen, dabei aber nie ihren Kampfgeist eingebüßt. Gleichzeitig bemüht sie sich, hinter die Geheimnisse ihrer Vergangenheit zu kommen.

Auch die anderen Charaktere waren sehr schön beschrieben und man lernt hier Ben auch einmal von einer ganz anderen Seite kennen. Ebenso wie Hannas Vater, der bisher nur die Fäden im Hintergrund gezogen hat, bekommt auch Luisas Charakter hier mehr Raum und neue Facetten.

Besonders Mina Kamps Ideenreichtum hat mir in diesem Band gut gefallen. So führt sie einige "mystische" Figuren hier einer ganz neuen Bedeutung zu, die mich nicht nur sehr überrascht, sondern auch gut unterhalten hat. Das gelungene Ende, in dem fast alle Handlungsstränge zusammengeführt werden, lässt mich mit einem guten Gefühl zurück.

Fazit:

Der Suchtfaktor des vorherigen Bandes "Cherryblossom - Die Zeitwandler" hat mich auch bei "Cherryblossom - Nymphenherz" wieder schnell erwischt. Durchweg gefesselt habe ich das Schicksal von Hanna und Lennox verfolgt, wobei viel Spannung, Action und Romantik diesen Roman zu einem Leseerlebnis machen, in dem auch die Situationskomik nicht zu kurz kommt.

Bewertung vom 02.01.2014
Die Seele des Ozeans
Strauß, Britta

Die Seele des Ozeans


ausgezeichnet

Als Kjell von seiner Mutter ein Buch erhält, das sie selbst geschrieben hat, und sie ihn drängt, es umgehend zu lesen, mag er ihr ihren dringlichen Wunsch nicht abschlagen. Und so taucht er ein in eine fantastische Welt, die ihn immer mehr fesselt und, die auf besondere Weise Bezug zur Realität erhält.

Es ist die Geschichte einer todkranken Schriftstellerin, die sich für ihre letzten Tage zusammen mit ihrem Bruder und zwei seiner Freunde an die Küste Nordirlands zurückzieht. Hier erkennt sie, dass tatsächlich mehr zwischen Himmel und Erde existiert, als sie zu träumen wagte, und, dass es nichts Größeres und Mächtigeres als die einzig wahre Liebe gibt.

Meine Meinung:

Dies ist nicht mein erstes Buch von Britta Strauss und auch nicht das erste, in dem das Meer und seine Geheimnisse thematisiert werden. Die unendliche Weite und die Freiheit, für die der Ozean steht, erfüllten mich beim Lesen mit einer Sehnsucht, bei der ich mir wünschte, dass unser Zuhause um einiges nördlicher liegen würde und das, obwohl auch die Gefahren, die das Meer birgt, sehr deutlich im Roman veranschaulicht wurden.

Ich weiß nicht, wie Britta Strauss es macht, aber sie berührt mich mit jedem ihrer Bücher. Sie hat einen sehr eindringlichen und emotionalen Schreibstil, der es mir nicht nur leicht macht, mich in die Charaktere einzufühlen, sondern der mich förmlich in sie hineinkriechen lässt, so dass diese die ganze Zeit mein Denken und Fühlen okkupieren und mich einfach nicht mehr loslassen. Als würde sich die Magie ihrer Geschichten beim Lesen einfach verselbständigen.

Alles war so eindrucksvoll und detailliert beschrieben, dass es vor meinem geistigen Auge erschien und ich mich als Teil des Geschehens gefühlt habe. Sämtliche Gefühle wurden zu mir transportiert, als wären es meine, und ich habe beim Lesen gestrahlt und geweint und mitgezittert. Das Schicksal von Fae und Kjell, die schnell Gestalt für mich annahmen, hat mich zutiefst berührt. Aber auch die anderen Charaktere waren sehr eindrucksvoll und bildhaft beschrieben und haben sich schnell in mein Herz geschlichen - allen voran der sympathische Ukulele.

Geschickt führt die Autorin die einzelnen Erzählstränge zusammen. Dabei verknüpft sie die Vergangenheit mit der Gegenwart, eine Buch-in-Buch-Geschichte mit der eigentlichen Handlung und webt daraus einen wundervollen Roman, in dem man gemeinsam mit Kjell rätselt, was nun tatsächlich Realität ist und was nicht.

Fazit:

Ich liebe Bücher von Britta Strauss und "Die Seele des Ozeans" macht da keine Ausnahme. Hier treffen Fantasy, Spannung und Romantik in einem perfekten Verhältnis aufeinander. Starke Charaktere und eine atmosphärisch dichte Handlung machen den Roman zu einem unvergleichlichen Leseerlebnis. Lange hat mich das Buch noch beschäftigt und ich kann die Fortsetzung der Geschichte "Das Herz des Ozeans" kaum noch erwarten.

Bewertung vom 02.01.2014
Wie Monde so silbern / Luna Chroniken Bd.1
Meyer, Marissa

Wie Monde so silbern / Luna Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Als Cyborg gilt die junge Cinder nicht mehr als Mensch, sondern lediglich als eine Mischung aus Dienerin und Besitz. Sie hat sich ihrem Vormund Ari unterzuordnen, die das Recht hat, alle Entscheidungen für sie zu treffen. Mit ihren geschickten Händen hat sich Cinder einen Namen als Mechanikerin gemacht. Aus diesem Grund steht auch eines Tages Prinz Kai vor ihr und bittet um die Reparatur einer Androidin, die ihm sehr am Herzen liegt. Wie die meisten jungen Mädchen kann auch Cinder sich seinem Charme nicht entziehen.

Und während die ganze Stadt bereits in Aufruhr wegen des bald anstehenden Balls ist, der für Cinder als Cyborg jedoch unerreichbar ist, breitet sich auf der ganzen Welt eine furchtbare und tödliche Krankheit aus: die Blaue Pest! Auch in Cinders Umfeld gibt es Opfer. Und als wäre das alles nicht schon genug, taucht plötzlich auch noch die Königin von Luna auf! Wird es tatsächlich Krieg geben oder stimmen die Gerüchte und sie hat es auf den Prinzen abgesehen?

Meine Meinung:

Die ersten Seiten des Buches haben mich völlig unvermittelt getroffen und ich konnte es zunächst gar nicht richtig einsortieren. Doch dieses Gefühl hat sich schnell verflüchtigt und ich war von der faszinierenden Cinderella-Adaption total vereinnahmt. Sie spielt in einer fernen Zukunft, in der es nicht nur Androiden und Cyborgs gibt, sondern bereits seit sehr langer Zeit Leben auf dem Mond.

Die Protagonistin Cinder war mir schnell sympathisch, was nicht nur dem Appell an mein Mitgefühl geschuldet war, sondern auch ihrem einnehmenden Wesen. Sie ist liebenswert, sensibel und kümmert sich stets um die Ihren. Doch gleichzeitig ist sie auch sehr mutig und tapfer. Furchtlos stellt sie sich ihrem Schicksal, auch, wenn es große Opfer von ihr verlangt.

Auch Prinz Kai scheint ein echtes Goldstück zu sein. Zwar würde er am liebsten erst in weiter Ferne regieren, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck und steht Cinder in Selbstlosigkeit in keiner Weise nach. Doch im Gegensatz zum ursprünglichen Aschenputtel-Märchen muss er sich mit einigen Problemen mehr als Standesdünkel und einer bösen Stiefmutter seiner Angebeteten herumschlagen.

Cinderella ist definitiv mein absolutes Lieblingsmärchen, doch wer denkt, dass er dadurch weiß, was in diesem Roman geschieht und auf welches Ende es hinausläuft, liegt weit daneben. Mit dem klassischen Märchen als Grundstock hat die Autorin eine faszinierende, futurische, neue Welt erschaffen, der ich mich einfach nicht verschließen konnte und, in die ich auf schnellstem Wege wieder eintauchen möchte.

Fazit:

Mit "Wie Monde so silbern" ist Marissa Meyer ein erstklassiger Auftakt zu ihren Luna-Chroniken, die als Vierteiler geplant sind, gelungen. Mit einer Mischung aus Fantasy, Dystopie und Science Fiction konnte mich der Roman begeistern und die Seiten flogen nur so dahin. Die Fortsetzung "Wie Blut so rot" ist bereits jetzt ein absolutes Muss in meinem Bücherregal.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.12.2013
Der Ruf des Kuckucks / Cormoran Strike Bd.1
Galbraith, Robert

Der Ruf des Kuckucks / Cormoran Strike Bd.1


sehr gut

Privatdetektiv Cormoran Strike ist am Ende einer langjährigen Beziehung angelangt und haust derzeit auf einer Campingliege in seinem Büro, als ihm die Personalagentur die Aushilfskraft Robin als Sekretärin vorbeischickt. Die kann er sich eigentlich gar nicht leisten, doch als ein neuer Kunde durch seine Bürotür schreitet, ist er schnell dankbar für ihre Anwesenheit und die Professionalität, die sie an den Tag legt.

Er soll den Todesfall eines Topmodels untersuchen, der zur Zeit als Selbstmord deklariert wird. Anfänglich nicht sehr überzeugt stöbert Cormoran in deren Privatleben herum und rekonstruiert die letzten Tage vor ihrem Tod. Dabei fördert er jedoch Dinge zu Tage, die ihn an seiner vorherigen Einstellung zweifeln lassen und bald erkennt er, dass auch noch andere Menschen in Gefahr sind.

Meine Meinung:

Natürlich war ich sehr gespannt auf diesen für mich ersten Krimi aus der Feder von Joanne K. Rowling, die hier unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibt. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, so dass ich, wie ich denke, relativ vorbehaltlos, mit dem Roman beginnen konnte.

Dieser steht und fällt meiner Meinung nach mit den beiden Hauptcharakteren Cormoran und Robin. Insbesondere Cormoran ist ein besonders vielschichtiger Charakter, den man ganz gewiss nicht einfach in irgendeine Schublade schubsen kann. Aufgewachsen bei einem drogensüchtigen Groupie hatte er bereits als Kind schon mehr Einblicke in das Leben bekommen, als so mancher Erwachsener in seiner ganzen Lebensspanne und seine Zeit in Afghanistan hat ihn nicht nur durch den Verlust eines Körperteils zusätzlich geprägt. Seine ausgeprägte Intelligenz hat ihm stets genützt, doch im Moment ist er an einem persönlichen Tiefpunkt angekommen.

Es war gut zu verfolgen, wie sehr er innerlich zerrissen ist. Wie sein Wunsch, seine Liebesbeziehung wieder herzustellen mit dem Verstand rang, der ihm ganz klar signalisierte wie zerstörerisch diese Gefühle für ihn sind. Ich habe einen sehr klugen Mann kennengelernt, der sehr viel Stolz besitzt, selbstbewusst und reich an Erfahrung ist und, der auch eine sensible Seite hat, die in den Menschen lesen kann und kleine Gesten durchaus zu schätzen weiß.

Auch Robin ist eine sehr ungewöhnliche Frau. Ihre Begegnung mit Cormoran rüttelt an ihrem vorherbstimmten 0815-Leben, an dem sie verstandesgelenkt festhalten will, während sie gleichzeitig in ihrem Aushilfsjob aufblüht. Sie ist beeindruckend feinfühlig, taktvoll und agiert stets mit besonderer Rücksichtnahme auf ihren aktuellen Chef, den sie zwischendurch immer mal wieder mit ihrem scharfen Verstand verblüffen kann.

Die Spannung in diesem viele Seiten umfassenden Roman wird erst langsam aufgebaut. Die Ermittlungen sind sehr traditionell und beruhen auf vielen Befragungen, die inhaltlich etwas zu Lasten des Actionfaktors gehen, dafür aber den tollen Charakteren mehr Raum und mir als Leser die Möglichkeit geben, diese gerade in diesem ersten Band besser kennenzulernen. Erst auf den letzten 100 Seiten hatte die Spannung dann doch für mich die Grenze überschritten, die mich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen ließen.

Fazit:

Wer Kriminalromane liebt, die mit außergewöhnlichen Charakteren punkten, sollte unbedingt zu "Der Ruf des Kuckucks" greifen. Freunde actionreicher Handlung werden hier allerdings weniger glücklich. Ich für meinen Teil, fühlte mich von diesem ruhigen Kriminalroman rund um den interessanten Ermittler Cormoran Strike gut unterhalten und bin auf jeden Fall neugierig, ob die Autorin die Reihe fortführen wird.

23 von 31 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.12.2013
Solange die Nacht uns trennt / Sternenseelen Bd.2
Pflieger, Kerstin

Solange die Nacht uns trennt / Sternenseelen Bd.2


sehr gut

Nachdem Lilly Samuel retten konnte, genießt sie ihre gemeinsame Liebe mit Raphael, doch, dass sie nur in der Nacht mit ihm Zeit verbringen kann, ist ihr körperlich nicht gerade zuträglich. Da hilft es auch nichts, dass sie sich immer wieder vorstellt, wie ihre Beziehung im Laufe der Jahre aussehen wird, wenn sie immer älter wird und Raphael weiterhin äußerlich ein Teenager bleibt. Wie sehr wünscht sie sich, auch eine Sternenseele zu sein.

Als es dann tatsächlich dazu kommt, entspricht dieses Dasein so gar nicht ihren Erwartungen. Dazu kommt, dass sie nicht der wiedergeborene Zwillingsstern von Raphael ist, sondern der des geheimnisvollen Mikael! Was soll Lilly nur tun?

Meine Meinung:

Während der erste Teil für mich noch einige Schwächen hatte, konnte ich den zweiten nun mehr genießen. Kerstin Pflieger hat ihre interessante Grundidee konsequent und gut dargestellt fortgeführt, in der die beiden Hauptcharaktere nunmehr zumindest eine leichte Wandlung hinter sich haben.

Lilly ist längst nicht mehr das unentschlossene Mädchen, dass zu unüberlegten Handlungen neigt, sondern scheint ihren Platz in der Gruppe der Sternenseelen gefunden zu haben. Ihre Liebe, die die beiden nun in vollen Zügen ausleben, steht bei ihr an erster Stelle und sie ist bereit, dafür alles zu geben.

Auch Raphael ist nicht mehr nur der Süßholzraspler, sondern zeigt durchaus Verantwortungsgefühl. Die Konflikte, die die beiden im Laufe der Handlung aus den verschiedensten Gründen durchmachen, zeigen, dass sie gelernt haben, ein wenig über den Tellerrand zu schauen.

Schade fand ich nur, dass Samuel auch in diesem Teil nicht wirklich viel in Erscheinung tritt, denn von ihm hätte ich gerne noch mehr gelesen. Ebenso wie von einem neu eingeführten Charakter, dessen innere Zerrissenheit nicht so ganz bei mir angekommen ist. Gerade dieser Aspekt hätte die harten Grenzen von Gut und Böse sehr anschaulich auflösen und damit ordentlich Konfliktpotential beweisen können, so dass mir dadurch der betreffende Charakter hätte näherkommen können, der so leider etwas blass geblieben ist.

Fazit:

"Sternenseelen - Solange die Nacht uns trennt" ist der zweite Teil eines Jugendfantasyromans, dessen frische Idee hier konsequent fortgeführt worden ist. Der jugendlich-lockere Schreibstil hat keine Längen aufkommen und die Lesezeit sehr schnell verfliegen lassen. Das gut durchdachte Ende konnte mich überraschen und überzeugen.

Bewertung vom 06.12.2013
Der König der Zauberer / Fillory Bd.2
Grossman, Lev

Der König der Zauberer / Fillory Bd.2


sehr gut

Eigentlich sollte Quentin Coldwater mehr als glücklich sein. Nachdem er seiner trostlosen Kindheit entkommen ist, entdeckte er in einer geheimen Schule für Magie, dass die fiktive Welt "Fillory" tatsächlich existiert.

Doch jetzt als einer der Könige dieses Landes kommt er einfach nicht zur Ruhe. Ihm fehlt einfach der Nervenkitzel und das Abenteuer. Deshalb ist es ihm ein willkommener Anlass, dass die Außeninsel die Steuern nicht zahlt, so dass er sich mit seinen Freunden unverzüglich auf den Weg dorthin macht. Zu diesem Zeitpunkt weiß er noch nicht, dass ein Mitglied der Gruppe sich auf einen gefährlichen Handel eingelassen hat. Schnell befinden sich die vier Freunde wieder in einem großen Abenteuer, denn nur, wenn sie die sieben goldenen Schlüssel finden, können sie die Welt noch retten.

Meine Meinung:

Das Ende des ersten Bandes wirkte auf mich so abgeschlossen, dass ich zunächst gar nicht mit einem Folgeband gerechnet habe. Umso überraschter war ich, dass es ihn doch gab und ich konnte meiner Neugier wieder einmal kein Halten bieten. Also tauchte ich erneut ein in diese fantastische Welt, die der von Narnia nicht unähnlich ist.

Und genau mit diesem ursprünglichen Happyend beginnt auch der zweite Band. Das Leben für Quentin und seine Freunde könnte perfekter nicht sein und doch fehlt ihm etwas, denn schnell kann auch das vermeintliche Paradies zu einem langweiligen Ort werden, wenn man sich bereits gewohnheitsmäßig seiner Privilegien erfreut. Deshalb ergreift Quentin bei passender Gelegenheit seine Chance und begibt sich erneut ins Abenteuer. Doch schnell wird aus diesem kleinen Wagnis ein ganz großes.

Während der eigentlichen Geschichte gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit und man erfährt auf diese Weise sehr viel mehr über Quentin, Elliott, Janet und Julia. Gerade letztere hat ihr Handwerk ja auf ganz andere Weise als die anderen erlernt. Bei diesen Rückblicken trifft man auf alte Bekannte, aber auch auf neue Charaktere.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber so richtig warmwerden konnte ich dieses Mal mit den vier Abenteurern nicht. Dahingegen gefallen an der Geschichte hat mir, dass man bei Lev Grossman nie weiß, was als nächtes kommt. Manchmal mag ich Vorhersehbarkeit in Büchern, aber ab und an lasse ich mich doch einfach gerne mal wieder überraschen.

Fazit:

Obwohl mir "Fillory - Der König der Zauberer" nicht ganz so gut gefallen hat wie der erste Band, hinterlässt das ungelöste Ende des zweiten Teils in mir den Wunsch, auch den dritten und vermutlich letzten zu lesen. Solide führt Lev Grossman seine Leser erneut durch die spannende und magische Welt von Fillory, die ich allen Fans von Narnia und Harry Potter empfehlen kann.

Bewertung vom 06.12.2013
Geliebter Krieger
Anderson, Paige

Geliebter Krieger


sehr gut

Mercy ist ständig auf der Flucht. Gemeinsam mit dem kleinen Max zieht sie von Stadt zu Stadt um ihren Verfolgern zu entkommen. Bis die Drachenkrieger, Mitglieder eines uralten Clans, die über die Menschen wachen und eine natürliche Barriere zwischen ihnen und allen Übernatürlichen bilden, auf sie aufmerksam werden und sich ihrer annehmen. Denn Mercy trägt ein besonderes und seltenes Erbe in sich: Sie ist ein Orakel.

Doch längst sind nicht nur die Drachenkrieger auf Mercy aufmerksam geworden. Auch andere übernatürliche Wesen sind an ihr interessiert und nicht immer haben sie Gutes im Sinn, so dass Mercy sich in ständiger Gefahr befindet. Der Drachenkrieger Darian versucht sie zu beschützen und seine Motivation ist dabei längst nicht mehr nur seine ihm übertragene Aufgabe.

Meine Meinung:

Ich liebe die Bücher der Paranormal Romance-Reihen vom Sieben Verlag und auch "Geliebter Krieger - Drachenclan I" macht hier keine Ausnahme. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und überzeugt mit seinen sympathischen Charakteren. Allen voran Mercy und Darian, die in diesem Band im Vordergrund stehen.

Während Mercy sehr vorsichtig und zurückhaltend ist und vom Leben aufgrund ihrer Flucht nicht wirklich viel erwartet, scheint Darian seines Daseins eher überdrüssig. Seine Aggressionen nehmen in letzter Zeit immer mehr zu und längst scheint seine Aufgabe ihn nicht mehr zu befriedigen. Erst als Mercy auf der Bildfläche erscheint, hat er endlich wieder ein Ziel vor Augen.

Aber auch die Nebendarsteller kommen hier nicht zu kurz und gefallen mir sehr gut. Ich bin schon sehr gespannt darauf, sie alle im nachfolgenden Band wiederzutreffen und neugierig, wer von ihnen dann in den Mittelpunkt rückt. Besonders Callista hat es mir angetan und ich freue mich auch auf Neuigkeiten von Lillian und Mennox.

Fazit:

"Geliebter Krieger - Drachenclan I" von Paige Anderson hat alles, was ein guter Roman einer Paranormal Romance-Reihe braucht. Das Debüt der Autorin verfügt nicht nur über interessante und liebenswerte Charaktere, sondern auch über Action, Spannung und einen Schuss Erotik. Ich fühlte mich von der Geschichte stets gut unterhalten und bin bereits sehr erwartungsvoll hinsichtlich der Nachfolgebände.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2013
Die Träumerin / The Bone Season Bd.1
Shannon, Samantha

Die Träumerin / The Bone Season Bd.1


ausgezeichnet

Im London der Zukunft ist die Zahl der Menschen, die eine seherische Begabung haben, stark angestiegen. Doch leider werden diese verfolgt, viele verschwinden einfach oder werden zur Mitarbeit im staatlichen System gezwungen. Ein großer Teil von ihnen lebt im Untergrund und hat sich in einem Syndikat organisiert. So auch Paige, die mit ihren Fähigkeiten etwas ganz Besonderes ist und das Interesse des Denkerfürsten Jaxon Hall geweckt hat. Denn kaum einer ist wie sie in der Lage, in das Bewußtsein anderer einzudringen.

Der Zufall will es, dass sie eines Abends in eine Kontrolle gerät, bei der ihre magischen Fähigkeiten Alarm schlagen und im Affekt tötet sie einen Mann und verletzt einen anderen schwer. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, an deren Ende Paige endlich erfährt, wohin all die Seher, die geschnappt wurden, zum Teil gebracht worden sind. Von jetzt an ist ihr Leben in ständiger Gefahr, denn sie ist ein Teil der sogenannten Knochenernte und ihre seherischen Fähigkeiten üben einen ganz besonderen und gefährlichen Reiz auf die machthungrige Obrigkeit aus.

Meinung:

Am Anfang habe ich mich ein wenig schwergetan mit den vielen Namen und den fremdklingenden Bezeichnungen für die einzelnen magienutzenden Wesen. Die vor dem eigentlichen Roman präsentierten Diagramme und Zeichnungen haben mich zusätzlich verwirrt, da ich sie, ohne die Geschichte gelesen zu haben, natürlich auch nicht in Bezug setzen konnte, also ignoriert das alles am besten erst einmal und lasst Euch einfach in die Erzählung hineinfallen. Wer während des Lesens weitere Informationen braucht, kann auch auf das angehängte Glossar zurückgreifen, das ich als sehr aufschlussreich empfunden habe.

In die Charaktere des Romans habe ich mich sogleich verliebt. Paige ist jung und mutig. Sie ist eine Kämpfernatur und weiß sich zu helfen. In ihrer Welt macht ihre Gabe sie zu etwas Besonderem, doch ihr Leben wird größtenteils von ihrem Boss Jaxon bestimmt. Durch ihre Ergreifung kommt es zu einem weiteren Wendepunkt in ihrem Leben, denn fortan muss sie sich nicht mehr verstecken, sondern vielmehr zeigen, was wirklich in ihr steckt, dabei aber jederzeit um ihr Überleben kämpfen. Die Regeln, an die sich Paige in Zukunft halten muss, machen ihr das Leben schwer und der Wächter, ihr Ausbilder, ist ihr auch keine große Hilfe. Dieser verströmt unterschiedliche Signale und scheint seine ganz persönlichen Geheimnisse zu haben, so dass sich Paige mal abgestoßen und dann wieder auf unerklärliche Art und Weise angezogen fühlt.

Die Welt, die Samantha Shannon hier geschaffen hat, ist ungeheuer komplex und von Anfang bis Ende gut durchdacht. Hatte ich anfänglich noch das Gefühl, an einen anderen Roman, den ich gelesen hatte, erinnert zu werden, verflog diese Empfindung doch recht schnell wieder, denn die Geschichte ist einfach außergewöhnlich.

Dreh- und Angelpunkt dieses Romans ist der Æther und seine Geheimnisse. Wer ihn sich zunutze machen kann, hat Macht, ist aber auch gleichzeitig gefürchtet. Die normalen Menschen sind sich seiner Existenz nicht einmal bewusst, nur die seherisch Begabten sind in der Lage, mit ihm in Kontakt zu treten. Paige ist eine der wenigen, die auch mit ihm interagieren können. Zumindest dachte sie, dass sie zu einer Minderheit gehört - bis sie die Rephaim kennenlernte, die ihr mit ihren Fähigkeiten weit überlegen sind.

Das Ende dieses ersten Teils ist teilweise abgeschlossen, doch in vielen Dingen noch offen. Ganz genauso mag ich es, denn ich habe das Buch mit einem guten Gefühl beendet, freue mich aber schon unbändig auf die Fortsetzung.

Fazit:

Vielschichtige Charaktere in einer detailliert beschriebenen Welt haben "The Bone Season - Die Träumerin" zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis werden lassen. Ungeheuer sp

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2013
In der Arena des Todes / Jake Djones Bd.2
Dibben, Damian

In der Arena des Todes / Jake Djones Bd.2


ausgezeichnet

Als die Vorräte des Atomiums, dass die Geschichtshüter zum Zeitreisen benötigen, sich gefährlich dem Ende neigen, werden Charlie, Nathan und Jake beauftragt, Nachschub zu besorgen. Nur eine Familie kennt das Geheimnis der Zusammenstellung dieses seltenen Stoffes, über dessen Herstellungsort selbst die Geschichtshüter nicht im Bilde sind. Doch bei der Übergabe läuft so einiges schief und Jake begeht einen verhängnisvollen Fehler. Das Ende vom Lied ist, dass der Feind den Vorrat erbeutet und damit abhaut.

Zurück auf Mont-Saint-Michel erhalten die Zeitreisenden eine Nachricht von Topaz, die von ihrer Familie entführt worden ist und sich sehr weit in der Zeit zurück befindet. Gemeinsam mit Jupitus machen sich Nathan und Charlie auf den Weg zu ihr. Jake muss aufgrund seines Fehlers zurückbleiben. Doch als sie von der gestarteten Crew einen Notruf erhalten, gibt es auch für ihn kein Halten mehr.

Meine Meinung:

Endlich hielt ich das zweite Abenteuer vom mutigen Jake Djones in der Hand, der im ersten Band zu einer geheimnisvollen Gruppe gestoßen ist, die sich die Geschichtshüter nennen und, die den Verlauf der Geschichte bewahren. Ebenso wie seine Eltern und sein großer Bruder hat auch Jake das außergewöhnliche Talent zu Zeitreisen geerbt.

Doch zum Glück ist Jake kein übernatürlicher Held, sondern nur ein Junge, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und manchmal über das Ziel hinausschießt. Gerade das macht ihn auch so sympathisch, denn Fehler machen wir alle und vor allem dann, wenn wir völlig neuen Situationen ausgeliefert sind. Dieses Mal hat Jakes Fehler allerdings weitreichende Folgen und er ist sehr geknickt darüber, dass er die Anforderungen, die er selbst an sich stellt, nicht erfüllt hat. Doch das Schicksal stellt ihn schon recht bald wieder vor neue Herausforderungen.

Unheimlich spannend präsentiert sich der zweite Teil der Reihe, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und mir persönlich sogar noch besser gefallen hat. Der flüssige Schreibstil des Autors hat mich schnell durch die Geschichte transportiert und es hat Spaß gemacht, die Jugendlichen bei ihrem neuen Abenteuer zu begleiten. Gleichzeitig habe ich beim Lesen sehr viel über das alte Rom erfahren. Sehr anschaulich hat der Autor dieses Wissen in seinem Roman verpackt und vermittelt es mit Hilfe des cleveren und wissbegierigen Charlies.

Dabei zieht sich die Suche nach Jakes Bruder wie ein roter Faden durch die Handlung. Sein Schicksal ist ungewiss seit er vor einiger Zeit bei einer Mission verschwunden ist, doch Jake hat ihn - ebenso wenig wie ich - längst nicht aufgegeben. Ich bin sehr neugierig, was Jake in dieser Hinsicht noch herausfinden wird.

Fazit:

"Jake Djones in der Arena des Todes" von Damian Dibben ist ein spannender Jugendroman, der die Faszination des antiken Roms mit der Magie der Zeitreisen verbindet. Actionreich wurde ich durch die rasante Handlung geführt, in der die Spannung stets präsent war. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, in dem die Reise Richtung China gehen wird.