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Bewertungen
Insgesamt 216 BewertungenBewertung vom 22.07.2022 | ||
1947 die Welt liegt in Trümmern und hier versucht Hannah im Auftrag der Amerikaner Kriegsverbrechern auf die Spur zu kommen. In Pawel meint sie einen Gleichgesinnten zu haben, der wie sie ein Überlebender ist. Das Buch greift ein sehr spannendes Thema auf und ist dabei schonungslos deutlich. Während Hannah noch menschlich in ihrem Handeln bleibt, wird Pawel im Laufe Geschichte immer mehr vom Opfer zum Täter. So verständlich das Handeln vielleicht auch sein mag und die Geschehnisse ganz furchtbar waren, war für mich irgendwann der Zeitpunkt gekommen, indem ich mich von Pawel sehr distanziert habe und den Krimi nicht mehr als reinen Krimi lesen konnte. Ja, man kann das Buch gut lesen, aber als Highlightkrimi würde ich es nicht bezeichnen. |
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Bewertung vom 22.07.2022 | ||
Die Geschichte kommt als Familiengeschichte oder als Suche nach den eigenen Wurzeln des Protagonisten Frank daher. Doch ist es eigentlich eine Geschichte über Gewalt - Eltern ihren Kindern gegenüber - den Kindern untereinander und dass über die Generationen hinweg. Sei es die rein körperliche Gewalt oder einfach die psychische, weil die Bedürfnisse der Kinder nicht gesehen werden/ gesehen werden wollen - sprich, man ignoriert sie weg und überlässt sie sich selbst. Dies Buch hätte damit eine Aufarbeitung werden können, aus der vielleicht wenigstens der Protagonist etwas lernt. Doch so trist wie schon das Cover des Buches ist - und somit passt es gut zu der Geschichte - so wenig lernt der Protagonist daraus und lacht und heult mit den Wölfen (sprich Familie) egal was auch geschieht. Ich hatte mir auf Grund des Klappentextes und des Anfangs des Buches einen anderen Gang der Ereignisse vorgestellt. So hat es für mich am Ende nur das Fazit: alles bleibt beim Alten. Schade, denn die Geschichte hat so viel Potential. |
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Bewertung vom 19.07.2022 | ||
Norddeutschland 1931 Vicky flüchtet von ihrem zu Hause in die Großstadt nach Hamburg. Schon das tolle Cover zog hier meine Aufmerksamkeit auf sich - zwei Frauen, die vor der Kulisse Hamburgs tanzen - sehr charmant. |
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Bewertung vom 18.07.2022 | ||
Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1 Ein spannendes, flüssig geschriebenes Buch wie aus einer anderen Welt. Sehr schön, die erklärenden Begriffe am Ende des Buches, wie auch einige Rezepte zum Kochen und für Lakshmis Hennapaste. Bezeichnend finde ich, dass die Protagonistin den Namen einer indischen Göttin trägt. Gewöhnungsbedürftig aber deshalb auch sehr interessant mal über den eigenen Tellerrand zu blicken, ist das indische Kastensystem, welches zu der Zeit - in den 50 -ziger Jahren - eigentlich schon durchlässiger sein sollte, was aber in Wirklichkeit nicht stimmt. Lakshmi ist eine starke, eigenständige Frau, die allerdings ihre Herkunft verheimlichen muss, will sie nicht ihre reichen Kundinnen der indischen Oberschicht verprellen. Auch ist ein Buch über Familie und Familienbande, als plötzlich Lakshmis Schwester Radha den Schauplatz der Handlung betritt - wie es dann weitergeht? Das wird hier nicht verraten, doch das Buch ist sehr lesenswert und so nebenbei lernt man viel über die indische Kultur und Denkweise. Klasse! |
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Bewertung vom 15.07.2022 | ||
Mord am East River (eBook, ePUB) Molly Murphy hat inzwischen die Detektei von ihrem toten Vorgängers Paddy Reilly übernommen, was im New York um 1900 erstens nicht üblich und zweitens für eine Frau auch sehr explizite gesellschaftliche Konsequenzen hatte. Doch Molly schafft es mit viel irischer Sturheit, ihren Weg zu gehen, der mit allerlei Steinen gepflastert ist. Doch jetzt zu dem Krimi: dies ist der dritte Band einer Reihe, zwar lässt er sich unabhängig von den anderen Büchern lesen, doch ich finde die vielen kleinen Details, die immer auch Verweise sind, sehr schön und bereichernd. Molly hat ein Gespür die kleinen Ungereimtheiten bei den Mordfällen und weiß sie auch gegenüber der doch manchmal etwas behäbigen Polizei zu vertreten. Schön an den Geschichten um Molly finde ich, das bei ihr das Privatleben nicht zu kurz kommt und auf Grund der lebendigen Beschreibungen der Autorin konnte ich hier mitfiebern - ich bin gespannt, wie es dort weiter geht. Die Reihe ist empfehlenswert, wenn man Cosy-Crime mit einer sympathischen Protagonistin und gut aufgebaute Fälle mag. |
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Bewertung vom 13.07.2022 | ||
Mal wieder ein tolles Buch von Christine Ambrosius - sehr gut recherchiert und aus einer lang vergangenen Zeit. Dieses Mal aus dem Jahre 1691 aus der Kurstadt Dresden - eine Zeit der Hexenverfolgungen, Kräuterfrauen, fanatischen Priester und höfischen Intrigen. Hier prallen detailreich beschrieben und gut recherchiert zwei Welten - die der einfachen Leute und die des Hofes um den Kurfürsten Johann Georg III. aufeinander. Ein Dramatis Personae am Anfang des Buches gibt genau Auskunft über die historischen und die für die Geschichte unerlässlichen fiktiven Personen. |
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Bewertung vom 27.06.2022 | ||
Ein großartiges Buch, aus dem man bestimmt drei hätte machen können. Schon das Cover ist beeindruckend in Grüntönen gehalten - so schön wie ein Teppich. Die Geschichte um die Faserarchäologin Mia und einen Teppich, den sie untersuchen soll wird begleitet von ihren privaten Rückblicken in ihre Kindheit auf einem Hof mit Kommune. Wegen Ängsten, die aus dieser Zeit resultieren ist Mia privat eher vorsichtig und so ist ihre Reise und die Suche nach der Frau, die besagten Teppich knüpfte auch eine Reise zu sich und zur Überwindung ihrer eigenen Vergangenheit. |
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Bewertung vom 27.06.2022 | ||
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2 Toll, endlich der lang erwartete zweite Band um Anne Fitzpatrick, Helene Curtius und Berthold Rheydt! Ein Wieder sehen mit den alten Bekannten macht das Lesen und hinkommen in die Geschichte einfach. Diesmal geht es im Wesentlichen um die Auswanderer nach Amerika und die Auswandererhallen in Hamburg um 1911. Gekonnt wird von der Autorin Gesellschaftskritik mit der Kriminalgeschichte, mit Frauen- und Kinderrechten, sowie die gesundheitlichen Bedingungen zu der Zeit verknüpft. Das Cover hat Wiedererkennungswert, denn es gleicht dem des ersten Bandes. Der Schreibstil ist flüssig und die Figuren, sowie die Lebensumstände werden plastisch beschrieben - es entstehen Bilder im Kopf des Lesers und manchmal meinte ich auch die Gerüche in den dunklen Gassen riechen zu können. Angenehm ist es auch, bei den Hauptfiguren eine gewisse Weiterentwicklung feststellen zu können, die Lust auf den nächsten Teil macht, denn am Ende sind noch einige lose Fäden in deren Privatleben über. |
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Bewertung vom 26.06.2022 | ||
Virginia und die neue Zeit / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.1 (eBook, ePUB) Ein toller Auftakt zu einer Reihe um die 'Bloomsbury-Frauen' um Virginia Woolf herum mit einem sehr ansprechenden Cover dazu. Die eindringlich geschriebene Geschichte um drei hochinteressante Frauen - Virginia, Vanessa und Vita - die zwar als Roman und nicht als Biographie daher kommt, doch das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch. Stefanie H. Martin fängt die Lebensart, die Gefühle und Hindernisse für Frauen um 1903 in England in einem flüssigen, plastischen Schreibstil prächtig ein. Ich fühlte mich gleich in die damalige Zeit zurückversetzt und es war, als schaue ich den Protagonisten quasi direkt über die Schulter. |
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Bewertung vom 26.06.2022 | ||
Todesfall / Agnes Tveit Bd.1 (eBook, ePUB) Der Anfang ist gleich der Hammer - bei einem Fallschirmsprung stürzt eine der Springerinnen vor den Zuschauern ab. Die Journalistin Agnes Tveit ist vor Ort und da sie die Springerinnen kennt, ermittelt sie, denn es stellt sich heraus, das der 'Todesfall' kein Unfall war. Die Geschichte wird eher gemächlich erzählt und plätschert teilweise ein wenig vor sich hin. Das Privatleben der Protagonistin Agnes wird manchmal zu eingehend beleuchtet. Ich mag es, wenn auch die Ermittler ein Privatleben haben, doch hier war mir das umfangreiche Auswalzen des unerfüllten Kinderwunsches von Agnes zu viel des Guten. Vielleicht bleibt auch deswegen die Spannung ein bisschen auf der Strecke. Leider bin ich auch mit einem Teil der Figuren in der Geschichte nicht warm geworden - sie waren mir etwas zu blass und klischeehaft dargestellt. So hat das Buch für mich zum nebenbei lesen gut gepasst, doch ansonsten ist noch Luft nach oben bei der Konstruktion eines Krimis. |
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