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chuckipop
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Bünde

Bewertungen

Insgesamt 268 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2021
Der Todesbote (eBook, ePUB)
Puffpaff, Ellen

Der Todesbote (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

- Meine Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch -

Superspannender und überzeugender Thriller mit zahlreichen Überraschungen!

"Der Todesbote" von Ellen Puffpaff ist im Oktober 2020 als Taschenbuch mit 414 Seiten im ellis Buchverlag erschienen.

Es handelt sich um Band 2 einer Trilogie, der jedoch unabhängig gelesen werden kann.

Zum Inhalt: Für Anna geht das Leben seit der Entführung vor einem Jahr ganz normal weiter, sie arbeitet im Krankenhaus in Hamburg und ihr Leben verläuft ruhig und geordnet. Was Anna nicht ahnt, ist, dass sie nach wie vor in allergrößter Gefahr schwebt. Sie entgeht nur durch Zufall dem Tod durch einen Bombenanschlag an ihrem Arbeitsplatz und das wird nicht der einzige Anschlag auf ihr Leben sein...

Meine Meinung: Ellen Puffpaff knüpft mit der Handlung genau an Band 1 ihrer Trilogie an, versteht es aber gekonnt, die Geschehnisse der Vergangenheit so elegant einfließen zu lassen, dass auch dem Leser, der "Die Komplizin" nicht gelesen hat, keine Informationen fehlen.

Der Schreibstil ist absolut fesselnd, die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und kommen dadurch sehr authentisch herüber und der Plot ist schlüssig und überzeugt als Ganzes.

Anna hängt mit fast abgöttischer Liebe an ihrem damaligen Entführer Diego, das ist einerseits schwer nachvollziehbar, andererseits haben die beiden ja schon unendlich viel zusammen durchgemacht, und auch in diesem Band befinden sie sich wieder in einer Extremsituation.

Auf alle Fälle ist Anna Diegos Wohl wichtiger als ihr eigenes, so dass man beim Lesen wirklich mitfiebert und ihr manchmal innerlich zuruft, sie möge doch bitte der Polizei endlich die volle Wahrheit sagen, damit alles gut werden kann...

Beim Lesen gab es zahlreiche Wendungen und unerwartete Twists, am unvorhersehbaren Ende nochmal ordentlich Action und natürlich bleiben hier Fragen offen, denn es wird ja noch Band 3 geben...!

Mein Fazit: Ein superspannender, fesselnder und mitreißender Thriller, der sich absolut lohnt! Ich warte jedenfalls dringend auf den letzten Band der Trilogie! :o)

Bewertung vom 08.03.2021
Die Stunde der Wut / Melia und Vincent Bd.2
Eckert, Horst

Die Stunde der Wut / Melia und Vincent Bd.2


ausgezeichnet

Temporeicher, brisanter und hochspannender authentischer Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann...!

"Die Stunde der Wut" von Horst Eckert ist als Taschenbuch mit 448 Seiten im März 2021 bei Heyne erschienen.

Es handelt sich um den zweiten Teil der Reihe um Melia Adan und Vincent Che Veih, kann jedoch problemlos unabhähngig von der Kenntnis des ersten Teils gelesen werden!

Kriminalrätin Melia Adan sucht nach wie vor nach ihrer vor einem Jahr verschwundenen Kollegin Solveig Fischer, sie ist davon überzeugt, dass Neonazis die Kollegin auf einer Baustelle des Immobilen-Magnaten Hartmut Osterkamp verschwinden ließen. Sie begibt sich in eine gefährliche Szene und sticht in ein Wespennest...

Ihr Kollege Vincent Veih untersucht derweil den Mord an einer 19-jährigen Schülerin und gerät bald in einen Sumpf aus Korruption, Geldgier und Macht.

Es handelt sich um einen äußerst vertrackten, sehr brisanten Fall, bei dem diverse Fäden entwirrt und zu einem roten Faden zusammengeführt werden müssen.

Horst Eckert ist kein Unbekannter und hat schon diverse herausragende Politthriller geschrieben, "Die Stunde der Wut" ist wieder großartig.

Der Schreibstil des Autors ist knapp und präzise, er bringt die Dinge auf den Punkt und überlässt es dem Leser, mit den Gefühlen fertigzuwerden, die ihn bei Eckerts pragmatisch eingestreuten Ereignissen wellenartig überrollen...

Die kurzen Kapitel und wechselnden Szenarien und Schauplätze haben mir sehr gefallen, das hat mich umso mehr in den Bann des Buches gezogen und mich atemlos die Seiten umblättern lassen, bloss das Buch nicht weglegen, nur noch 3 Seiten, ach komm, nochmal vier, und zack, schon wieder 100 Seiten verschlungen wie nichts.

Gekonnt wird hier Fiktion zur absolut vorstellbar möglichen Realität, der Schreibstil ist authentisch und schnörkellos, dennoch oder gerade deswegen sehr bildhaft und die Charaktere haben zum großen Teil ordentlich Dreck am Stecken, ob aus den Reihen der Polizei, des Umfelds der Opfer etc...

Die Ermittler sind sehr menschlich dargestellt, mir all ihren Stärken und vor allem ihren Schwächen, dadurch bilden sie ein top Team, was sich allerdings nicht immer einig ist und auch unterschiedliche Lösungsansätze sucht.

Wer eine brisante, temporeiche, durchgehend spannende Lektüre sucht, die rasant, authentisch und abwechslungsreich geschrieben ist, sollte dieses Buch unbedingt lesen!

Ich jedenfalls habe mitgefiebert, mitgehasst und mitgehofft...danke Horst Eckert! :o)

Bewertung vom 17.02.2021
Zwölf Monate Freiheit
Domnick, Frank

Zwölf Monate Freiheit


ausgezeichnet

In einem Jahr um die Welt - ein offener, sympathischer und spannender Reisebericht

"Zwölf Monate Freiheit" von Frank Domnick ist im Oktober 2020 als Taschenbuch mit 344 Seiten bei Nova MD erschienen.

Autor Frank Domnick, Sänger beim Staatsopernchor Hannover und sein Partner haben sich ein gemeinsames Sabbatjahr genommen und in diesen 12 Monaten zusammen die Welt bereist.

Von Namibia über Südafrika ging es nach Australien, danach Neuseeland, noch einmal Australien, Thailand und zu guter Letzt führte die Reiseroute die beiden Globetrotter nach Andalusien.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, besonders die letzten Kapitel, da ich Thailand und Anadlusien auch selbst schon mehrfach bereist habe und es einfach toll ist, wenn man etwas wiedererkennt und erfährt, welche Erfahrungen und Eindrücke andere Menschen dort gesammelt haben.

Frank hat in seinen Schilderungen nichts ausgelassen, von der Planung angefangen wurde alles offen und schonungslos mit dem Leser geteilt, viele Informationen, Unmengen an Eindrücken, Fotos, Erlebnisse, aber auch peinliche Momente. Auch die unterschiedlichen Arten zu reisen fand ich sehr ansprechend, es war eine sehr abwechslungsreiche Reise.

Der Schreibstil des Autors ist absolut ansprechend, sehr bildhaft und detailreich, außerdem mit eines guten Portion Humor und Selbstironie.

Leider hat mich das Lesen etwas wehmütig gemacht, weil man in diesen besch... Corona-Zeiten so gar nichts machen kann, darum habe ich zum lesen auch sehr lange gebraucht - das lag aber keinesfalls am Buch, sondern ausschließlich an mir!

Am Ende des Buches sind dann die Reiseroute und andere Details nochmal zusammengefasst aufgeführt, so kann man sich nochmal einen schönen Überblick verschaffen.

Ein wirklich schöner, abwechslungsreicher und ausführlicher Reisebericht, den man sich nicht entgehen lassen sollte!! :o))

Bewertung vom 10.02.2021
Flieh, so weit du kannst
Joy, Naomi

Flieh, so weit du kannst


gut

Intrigen, Unsympathen, Verwirrung - kein Thriller, nichtsdestotrotz fesselnd

"Flieh, so weit Du kannst" von Naomi Joy ist im Januar 2021 als Taschenbuch mit 384 Seiten bei Lübbe erschienen.
Cover und Klappentext sind klasse und versprechen einen spannenden, möglicherweise blutigen und perfiden Thriller.
Bekommen tut man allerdings etwas ganz anderes...

Zur Handlung:
Ava, eine junge Frau, die in London lebt und arbeitet, muss sich von ihrem Freund trennen, da er trinkt, sie schlägt, kontrolliert und stalkt. Da sie nicht weiß wohin, nimmt sie mit gemischten Gefühlen das großzügige Angebot ihres Chefs David an, erstmal in das Haus seiner verstorbenen Tochter Olivia zu ziehen.
Allerdings erwartet ihr Chef scheinbar mehr von ihr, als es in einem normalen Arbeitsverhältnis angemessen wäre und Ava bekommt nun außerdem ständig Drohbriefe. Sind die von ihrem Ex Charlie?!
Und auch in der Firma läuft nicht alles rund, es geht um den Posten als Teamleiterin, wegen dem Ava in einen erbitterten Konkurrenzkampf mit ihrer Kollegin Jade gerät...
Und dann wäre da noch das Geheimnis, das Ava mit sich herumträgt - ständig meldet sich ihre innere Stimme (sinngemäß) mit der anklagenden Frage "Was hast Du getan?!"...

Meine Meinung:
Naomi Joy hat einen durchaus fesselnden Schreibstil, der den Leser nur so durch die Seiten fliegen lässt.
Die Handlung ist nicht so leicht durchschabar, die Autorin versteht es immer wieder, den Leser zu verwirren.
Das Buch is außerdem aus unterschiedlichen Erzählperspektiven geschrieben, was es ungemein rasant macht.
Man kann sich Ava und ihre Arbeitskollegen perfekt vorstellen, die wirre und von sich absolut überzeugte Jade, die überdrehte Georgette, den Schönling Josh und David, den Chef sowie die Randfiguren dieses illustren Kreises.
Anfangs kommt Ava sehr sympathisch rüber, was sich im Verlauf der Geschichte allerdings ein wenig ändert, weil man ihre Handlungsweisen definitiv nicht nachvollziehen kann.
Jade, ihre Kollegin, ehemalige Freundin und nun erbittertste Konkurrentin ist absolut durchgeknallt und wirklich psychisch krank. Sie setzt alles daran, Ava Steine in den Weg zu legen und sie fertigzumachen. Sie ist von Neid zerfressen und von sich selbst überzeugt.
Josh, der Ziehsohn des Chefs, ist der einzig sympathische Charakter in diesem perfiden Spiel.
David, der Chef, ist schlecht durchschaubar und hat eindeutig andere Absichten, als er nach außen hin vorgibt.

Das Buch ist schon wirklich fesselnd und spannend geschrieben, hat aber das Problem, in die falsche Kategorie eingeordnet worden zu sein. Der Leser geht mit den falschen Erwartungen heran...dieses Buch ist kein Thriller, sondern eine überspitzt gezeichnete Story über Konkurrenzkämpfe, Geheimnisse, Intrigen und Drogen in einem mondänen Büro. Dazu kommt noch, dass die Charaktere fast durchweg unsympathisch sind.

Mein Fazit:

Selten ist es mir so schwergefallen, ein Buch zu bewerten...Ich vergebe 3,5 Sterne und würde es denjenigen empfehlen, die nicht so sehr einen Thriller suchen, sondern ein fesselndes Buch über Klatsch und Tratsch, Intrigen und Bösartigkeiten a la Dallas oder Denver-Clan (wer das noch kennt...)

Bewertung vom 09.02.2021
Katzenwetter
Grünebaum, Martina

Katzenwetter


ausgezeichnet

Von Helden und Abenteuern - Kimba und Filou auf Tour

"Katzenwetter" von Martina Grünbaum, Untertitel "Ein tierischer Sauerlandkrimi" ist ein wirklich toller Krimi, in dem Kater Kimba die Hauptrolle spielt. Das Cover ist so süß und zeigt die Katzendame Filou, Kimba kann man auf der Rückseite bewundern.

Kimba ist nicht mehr der Jüngste und wird mittlerweile gemächlich, da setzen ihm seine Menschen eine junge, agile Mitbewohnerin mit ins Steinnest, Filou aka "die Bunte".

Als wäre das nicht schon aufregend genug, wird im Nachbarhaus eingebrochen. Und um sich und vor allem Filou zu beweisen, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört und nur in der Sonne liegend das Katzenwetter geniesst, macht er sich mit ihr und einem Streunerkater auf den Weg, um den Dieben auf die Spur zu kommen. Dabei geraten sie alle 3 in große Gefahr...

Martina Grünbaum hat hier einen Krimi aus der Sicht der Tiere geschrieben, Erzähler ist der schwarze Kater Kimba. Der Schreibstil ist klasse, es ist Spannung in der Story und vor allem Humor. Denn hier wird man sich als "Dach-über-dem-Kopf-Geber" eines Tieres erstmal bewusst, wie seltsam diese viele unserer Verhaltensweisen finden könnten.

Sind die Zweibeiner schwerhörig, weil sie zwischendurch immer mal die Namen ihrer Tiere laut herausschreien? Warum essen sie nur diese roten und grünen Bälle, die von den Bäumen fallen?

Diese und unzählige weitere Fragen über das Menschenvolk stellen sich die Katzen im Verlauf der Handlung. Und wie teilt man den Zweibeinern mit, wenn jemand Hilfe braucht? Denn das große Abenteuer erweist sich als äußerst spannend und auch etwas dramatisch, man fiebert beim lesen mit, weil die Katzen so hilflos zu sein scheinen. Wird sich alles fügen und können die Diebe überführt werden?

In Kimba war ich sofort verliebt, ich konnte ihn mir wunderbar vorstellen, wie er in der Sonne liegt und auf gutes Futter wartet. Und dann kommt diese Kätzin ins Spiel, Filou, da legt man sich doch nochmal richtig ins Zeug - und dann steht die irgendwie auf diesen Streuner, diesen dürren, grauen Kater - was ist denn da bloß los?! Alle drei und auch die weiteren Figuren wie Gretzky oder Zippu sind wunderbar individuell und haben ihren ganz eigenen Kopf, jeder für sich...da findet sich sicher jeder Katzenbesitzer wieder und auch Kinder werden ihre Freude an "Katzenwetter" haben:o)

Lest dieses tolle Buch und ihr werdet es erfahren, liebe Zweibeiner :o))

Mir hat die Lektüre superviel Spaß gemacht und ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen...

Bewertung vom 08.02.2021
Schwabentod
Baecker, Sybille

Schwabentod


ausgezeichnet

Brander und die Puppen - ein toller, fesselnder Regionalkrimi

"Schwabentod" von Sybille Bäcker ist September 2020 als Taschenbuch mit 336 Seiten bei emons erschienen.

Es handelt sich um den neunten Fall für Kommissar Andreas Brander und sein Team, kann allerdings komplett unabhängig ohne Kenntnisse der Vorgängerbände gelesen werden, ohne dass beim Lesen irgendwelche Infos fehlen o.ä.

Eine männliche Leiche wird auf einem einsamen Hof gefunden, komplett rosa lackiert und drapiert wie eine Marionette. Augenzeugen: sechs "lebensechte" Silikonpuppen, die kommunizieren und aufnehmen (Bild und Ton) können.

Das Team um Andreas Brander beginnt emsig zu ermitteln, es wird äußerst spannend, denn niemand weiß, wie man an die Daten der Puppen herankommt - das Opfer war der "Vater" / Programmierer der Puppen und seine Freundin mauert und hat angeblich von nichts eine Ahnung...und schon bald gibt es die nächste rosa Leiche! Die Verbindung der Opfer untereinander ist schnell hergestellt, aber wie passt das zusammen bzw. wo ist das Motiv?

Der Schreibstil der Autorin hat mir wahnsinnig gut gefallen und mich von Anfang an gefesselt. Aber das Lesen ist nicht nur spannend, sondern zugleich auch humorvoll und gespickt mit einer guten Portion Lokalkolorit. Außerdem lernt man auch das gesamte Ermittlerteam (das clever agiert und mir sehr gefallen hat) samt Umfeld auf sympathische Weise privat kennen. Einfach eine perfekte Mischung!

Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, man kann sich gut in die Figuren hineindenken und mitfiebern und vor allem auch miträtseln nach dem Täter und seinen Motiven.

Brander kümmert sich liebevoll um seine Pflegetochter Nathalie, die einiges an Zuwendung braucht und dabei ist, erwachsen zu werden. Auch sein Freund Karsten hat so seine Probleme, und Brander trinkt im Verlauf der Handlung den ein oder anderen besonderen Whisky bei ihm.

Die Thematik mit den Puppen / der Künstlichen Intelligenz fand ich total interessant und hochaktuell, das hat wirklich Spaß gemacht.

Bis zum Ende bleibt es spannend, die Autorin lockt den Leser gekonnt immer wieder auf falsche Fährten und die Auflösung kommt dann doch noch recht überraschend.

Ein super Regionalkrimi, der mir unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat. Absolut empfehlenswert! :o)

Bewertung vom 29.01.2021
Epiphanie (eBook, ePUB)
Siemer, Nicole

Epiphanie (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Psycho-Horror vom Feinsten - Eddie und der Unheimliche Mann

Meine Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch!

"Epiphanie" von Nicole Siemer ist als Taschenbuch mit 216 Seiten im Dezember 2020 veröffentlicht worden.

Zur Handlung: Der forensische Psychologe Dr. Phillip Meiners wird ins Gefängnis bestellt, um zu beurteilen, ob Eddie Quinn, der mehrerer Morde verdächtigt wird, schuldfähig ist.

Eddie beteuert seine Unschuld und erwähnt immer wieder den "Unheimlichen Mann". Er beginnt, Meiners seine Geschichte zu erzählen, allerdings nicht ohne die Warnung, dass der Unheimliche Mann seine Aufmerksamkeit auf ihn lenken wird - und er ist mordlüstern, wenn sich jemand zwischen Eddie und ihn drängen will...!

Nicole Siemer hat hier einen weiteren Grubingen-Roman vorgelegt (auch "Akuma" spielt bereits in dieser unheimlichen kleinen Stadt irgendwo in Deutschland, die auf keiner Karte zu finden ist...), der sich sehen (besser lesen;) lassen kann.
Der Schreibstil der Autorin lässt den Leser sich gruseln, an sich zweifeln , sich verstohlen umblicken und vor allem das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

"Sieh, was Du getan hast, Eddie!"...Der Plot bewegt sich irgendwo zwischen Schuld, Angst und Wahnsinn, und Eddie ist eigentlich ein ganz sympathischer Kerl, der eine Menge Pech hatte im Leben. Immer hat er versucht, alles richtig zu machen, und doch lief es immer schlecht für ihn!

Auch Meiners ist ein an sich sympathischer Charakter, aber er hat an sich schon eine Menge Aggressionen in sich, die sich regelmäßig auch nach außen kämpfen und ein probelmatisches Privatleben. Kann der Unheimliche Mann schließlich auch ihm etwas anheben??!

Klasse Story, ein echter Pageturner, der sich zu lesen lohnt!!

Bewertung vom 27.01.2021
Tief im Keller (eBook, ePUB)
Saunter, Mick

Tief im Keller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fesselnder Krimi mit supertollem Ermittler und tiefen menschlichen Abgründen

Meine Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch!

"Tief im Keller" von Mick Saunter ist im Dezember als Taschenbuch mit 428 Seiten im Empire Verlag erschienen.

Nach einem Prolog, der 1945 spielt und einem etwas verwirrenden Einstieg (der später, wenn man den Kontext kennt, so perfekt passt...) fängt das Buch an, den Leser zu fesseln und ganz tief mit in die Handlung zu ziehen, so dass man es einfach kaum noch aus der Hand legen kann!

Nach einem Leichenfund und mehreren vermissten Personen müssen Major Manner und sein Team ermitteln. Die Spuren führen die Polizei in eine Behinderteneinrichtung und bald wird auch die Kripo aus Deutschland mit einbezogen. EIn SM-Video führt die Beamten auf einen richtigen Pfad und tief hinein in menschliche Abgründe und ganz abscheuliche Verbrechen!

Hauptprotagonist ist Major Konstantin Manner vom LKA Salzburg, ein wahnsinnig sympathischer Ermittler mit allzu menschlichen Ecken und Kanten. Über ihn erfahren wir sehr viel, da das Ermitteln in einer Einrichtung mit behinderten Menschen eine ganz tief verborgene Saite in ihm zum Klingen bringt - er entwickelt sich im Verlauf des Buches sehr viel weiter und findet Dinge auch über sich selbst heraus,, die lange im Verborgenen geschlummert haben.

Manners Team, das im Wesentlichen aus Christian und Eva besteht (Frau Dr. Mummenbrauer, Entschuldigung;) sowie ihrer aller griesgrämigem Chef , ist clever und engangiert und es macht richtig Spaß, den erfolgreichen Fortgang ihrer Arbeit mitzuerleben. Dadurch, dass auch die deutsche Kripo mit ins Spiel kommt, wird es nicht einfacher und irgendwie hat da jemand etwas zu verbergen - nur wer und wieso?!

Mick Saunters Schreibstil ist sehr detailliert und bildhaft, es entsteht eine atmosphärisch dichte Handlung und gerade bei der Figur Manner merkt man, dass da des Autoren Herzblut drinsteckt! Die Charaktere sind so sorgfältig ausgearbeitet und beschrieben, dass man jeden einzelnen gut vor Augen hat, noch dazu gibt es anfangs ein Personenverzeichnis, das es dem Leser einfacher macht.

Auch die Menschen in der Behinderteneinrichtung kommen absolut authentisch herüber und sind herrlich individuell, außerdem wird dem Leser nähergebracht, dass Berührungsängste schnell überwunden werden können und Erlebnisse mit "andersartigen", behinderten Menschen wunderbare und wichtige Erfahrungen sind.

Nicht nur die Ermittlungen kommen voran, auch die Protagonisten entwickeln sich stetig weiter und an Humor fehlt es auch nicht! Ich sage nur: Duschszene, großartig!

Ein packender, außergewöhnlicher Krimi, der mich gar nicht mehr losgelassen hat - absolut lesenswert!

Bewertung vom 26.01.2021
Die verratene Generation
Hardinghaus, Christian

Die verratene Generation


ausgezeichnet

Ein erschütterndes und bewegendes Zeitzeugnis über die Frauen im zweiten Weltkrieg...

"Die verratene Generation" von Christian Hardinghaus ist als Hardcover mit 336 Seiten im Oktober 2020 bei Europa Verlage erschienen.

Der Historiker Christian Hardinghaus hat hierfür Gespräche mit einigen Zeitzeuginnen geführt und die erlebten Geschichten von 13 Frauen wiedergegeben. Außerdem wird in diversen Passagen des Buches über Themen wie Vertreibung und Flächenbombardements berichtet bzw. erwägt, wie diese bewertet werden in der heutigen Gesellschaft und welche anderen Betrachtungsweisen möglich sind. Das Ganze ist sehr informativ und hochinteressant, ohne zu bewerten.

Insbesondere die Berichte der Zeitzeuginnen sind sehr bewegend und haben mich zumeist sehr erschüttert. Der Autor hat mit den einzelnen Zeitzeuginnen gesprochen und ihre Geschichten so wie sie sind wiedergegeben, ohne sie in irgendeiner Weise reißerisch aufzuarbeiten oder zu verschnörkeln. Und gerade das, die Erzählweise dieser Frauen, die natürlich eine gewisse Distanz zum Erlebten aufgebaut haben (wegen der langen Zeitspanne, in erster Linie aber natürlich, um selbst damit fertigzuwerden) und darum oft eher pragmatisch herüberkommen, macht es in meinen Augen so schlimm.

Der Leser erfährt von den Vertreibungen der Frauen aus dem Osten, den Vergewaltigungen, der ständigen Angst. Vom ständigen Abtauchen in die Luftschutzbunker, dem Gefühl, wenn der eigene Strassenzug in Schutt und Asche liegt, dem Ausgebombtsein usw.

Das Buch ist wirklich sehr gut zu lesen, interessant und vor allem unheimlich wichtig. Für mich war es zugleich ein Buch, das ich immer nur häppchenweise lesen konnte, da ich das Gelesene erst "verdauen" musste. Definitiv keine Lektüre zum schnellen Vergnügen, sondern ein beschäftigendes und nachhallendes Werk.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.01.2021
Der Tod kommt auf Bestellung
Scherf, H.C.

Der Tod kommt auf Bestellung


ausgezeichnet

Ein hochbrisanter Fall für Gordon Rabe - mega spannend!

"DER TOD KOMMT AUF BESTELLUNG: Gordon Rabes fünfter Fall" von H.C. Scherf ist im Dezember 2020 erschienen.

Es handelt sich zwar (wie der Titel ja bereits sagt) um den fünften Fall für den Ermittler Gordon Rabe und sein Team, allerdings kann man ihn unabhängig und ohne Vorkenntnis der anderen Bände lesen ohne das Gefühl, dass Informationen fehlen.

Diesmal geht es um ein hochbrisantes Thema: den Handel mit menschlichen Organen. Nach einem Leichenfund bekommen Hauptkommissar Gordon Rabe und sein Team alle Hände voll zu tun, und die Spuren führen schon bald in das Milieu skrupelloser Organhändler, die vor nichts zurückschrecken.

Außerdem wird es sehr persönlich für Gordon Rabe, denn die Russenmafia hat noch eine Rechnung mit ihm offen - er und seine Familie bekommen Drohbriefe, und mit den Gegner ist definitiv nicht zu spaßen!

Der Schreibstil von H.C. Scherf ist wieder einmal großartig, fesselnd von Beginn an. Der Autor schreibt unverblümt, bildreich, es ist teilweise recht brutal und blutig, aber an diesen Stellen dann nicht zu detailliert. Die Charaktere sind sehr gut ausgedacht und werden dem Leser sehr nahe gebracht, wodurch die Protagonisten sehr authentisch herüberkommen.

Die Thematik wurde offensichtlich ausführlich und gründlich recherchiert und so bekommt man interessante und spannende Einblicke in die kriminellen Machenschaften organisierter Banden.

Wer Gordon Rabe schon kennt, der bewundert hier sicherlich seine Stärke, die noch mehr als üblich gefordert ist, und fiebert permanent mit ihm mit. Wer ihn noch nicht kannte, wird ihn nun garantiert auch sehr mögen!

Gordon Rabes fünfter Fall hat mir einige spannende Lesestunden beschert und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen :o)