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Sommer
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Nordhorn
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Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 439 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2019
Harz
Riel, Ane

Harz


ausgezeichnet

Erschreckend

In dem Thriller Harz von Ane Riel bekommt der Leser eine ergreifende und auch beklemmende Geschichte erzählt.
Jens lässt alle in dem Glauben, dass seine damals 6 jährige Tochter Liv in der Brandung ertrunken ist. Doch Jens hält sie auf seinem Hof, fast schon wie ein Tier. Er hat Angst sie zu verlieren, daher beschreitet er diesen erschreckenden Weg. Seine Sammlerleidenschaft begrenzt sich nicht nur auf in Harz konservierte Tiere. Sein Messi-Syndrom ist ebenso ein Zeichen für seine kranke Psyche.

Der Thriller hatte für mich nicht unbedingt eine Handlung die für Thriller sonst typisch ist. Dennoch war ich gefesselt, obwohl mich der Inhalt an vielen Stellen einfach nur abschreckte. Meine Vorstellungskraft hatte solche Gräuel die aus einer kranken Psyche entspringen einfach nicht auf dem Schirm. Genau das macht das Buch aus, der Ansatz der Handlung war für mich komplett neu. Gepaart mit der geschaffenen, düsteren Atmosphäre ist es ein spannendes Leseerlebnis gewesen.

Bewertung vom 29.07.2019
Der Ghoul, der meinen Tod bestellte / Geisterjäger John Sinclair Bd.132 (1 Audio-CD)
Dark, Jason

Der Ghoul, der meinen Tod bestellte / Geisterjäger John Sinclair Bd.132 (1 Audio-CD)


sehr gut

Eine zeitlose Reihe

Der Ghoul, der meinen Tod bestellte ist der 132. Teil aus der Geisterjäger - Reihe um John Sinclair von Jason Dark

Ed Gurny, ein Buchhalter, bekommt Besuch von einem Ghoul, der von ihm verlangt John Sinclair zu töten. Dies ist der Beginn des knapp 60 minütigen Hörspiels. Wer die Hefte kennt weiß, dass Sinclair in fast jeder Folge irgendwelche Wesen abwehren muss, die ihm nach dem Leben trachten.
Die Macher sind ihrem Konzept treu geblieben, was gut so ist, denn ich fühlte mich so, als ob ich nie aufgehört habe die Serie zu verfolgen. Einige Andeutungen konnte ich zwar trotzdem nicht nachvollziehen, aber die geniale Stimme von Dietmar Wunder, die mich durch das Hörspiel begleitet hat, macht für mich dies alles definitiv wett. Auch die anderen Rollen waren perfekt besetzt. Beim ersten hören wurde ich durch einige Geräuschüberlagerungen, die aber gewollt sind, etwas irritiert. Beim zweiten hören war es dann schon kein Problem mehr.
Dem Hörer wird eine Menge Aktion geboten, für Nicht-Fans könnte einiges allerdings verwirrend sein, da ein paar Grundkenntnisse doch von Vorteil sind. Die Reihe besteht schon sehr lange, vor allem in Heftform begeistert sie ihre Fans schon viele Jahre. Ich werde in Zukunft sicher ab und an wieder einmal in die fantastische Welt des Geisterjägers eintauchen.

Bewertung vom 23.07.2019
Die Kinder des Borgo Vecchio
Calaciura, Giosuè

Die Kinder des Borgo Vecchio


gut

Konfus zurückgeblieben

Die Kinder des Borgo Vecchio von Giose Calaciura liest sich wie ein Roman aus längst vergangener Zeit. Vor allem die Kinder dort wirken wie aus der Zeit vor 60-70 Jahren, als Eltern schnell mal die Hand ausrutschte. Bis zur Hälfte des Romans war ich überzeugt, dass die Grausamkeit der Zeit geschuldet ist. Umso entsetzter war ich zu erfahren, dass Mimmo, Cristafaro und Celeste, die Tochter der Prostituierten Carmela, ihrem beschrieben Schicksal nah an der heutigen Zeit ausgesetzt waren.
Der Autor bedient sich zwar einer fast schon poetischen Sprache, schildert aber ein erschütterndes Bild der Bewohner dieses italienischen Dorfes. Er deutet vieles nur versteckt an, ich bin mir sicher vieles gar nicht erfasst zu haben. Lediglich die Gewalt, die dem Jungen Cristafaro seitens des Vaters angetan wurde bringt der Autor klar auf den Punkt. Der Rest des Dorfes ergeht sich in schweigen, will die verzweifelten Schreie nicht hören.
Beim lesen habe ich mich oft gefragt warum der Autor dies tut. Er kann wunderbar beschreiben wie der Duft eines Brotes durch die Gassen zieht und lässt dann die Kinder seines Romans ein rohes Schicksal erleiden, ohne Ausweg und Erklärung für den Leser.
Die religiösen Anspielungen erschlossen sich mir ebensowenig, spielt der Roman doch auch in einer Zeit in der auch dies eher vorsintflutlich wirkt. Selbst wenn dieses Dorf in den Augen des Autors autark und rückständig sein soll, hätte ich einen roten Faden benötigt. Sagenähnliche Helden in Form des Verbrechers Toto machten es für mich noch schwerer der Handlung einen Sinn zu geben.
Mich hat dieser Roman überfordert, ich suche jetzt noch nach dem tieferen Sinn. Auch die Ausdrucksweise ändert leider nichts daran. Ein Roman der sprachlich sicher herausragend ist, mich aber nicht überzeugen konnte.

Bewertung vom 23.07.2019
R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3
Sigurdardóttir, Yrsa

R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3


sehr gut

Spannender Zeitvertreib

R. I. P. von Yrsa Sigurdardottir

Der dritte Teil dieser Reihe war sehr spannend, das Ende lässt auf einen weiteren Teil hoffen.

Im Kino wird eine 16 Jährige ermordet, schlimm genug, doch der Täter hat ihren Tod gefilmt und sendet das Video an ihre Freunde.
Ein Fall für Kommissar Hulda der Unterstützung von der Kinderpsychologin Freya bekommt, da es nicht bei einem Opfer bleibt und es eine heikle Angelegenheit ist die Jugendlichen zu befragen.
Der Fall war sehr spannend, aber auch die Geschehnisse um Hulda, die Fans der Reihe aus den Vorgängern kennen, wird aufgegriffen. Er leidet sehr unter den Anfeindungen der Kollegen, will nicht immer nur die Fälle bekommen die sonst keiner will. Als Mensch ist er eher ein grummeliger Typ, aber für die Arbeit opfert er sich auf. Sein Kontakt zu Freya ist wegen einer gemeinsamen Nacht eher schwierig, aber sie schaffen es dennoch gemeinsam am Fall zu arbeiten.
Die Charaktere und auch der Kriminalfall haben mir gut gefallen, ebenso wie die beiden ersten Teile. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.

Bewertung vom 05.07.2019
All die unbewohnten Zimmer
Ani, Friedrich

All die unbewohnten Zimmer


sehr gut

Irre spannend

Zwei Fälle, mehrere Ermittler, so ist Friedrich Anis neuer Roman aufgebaut. Ein Wiedersehen mit vielen beteiligten Personen aus seinen Vorgängerromanen macht dieses Buch für Fans zu einer wahren Pracht, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Sprachgewaltig und gut und überraschend kombiniert besticht dieser Roman und begeisterte mich völlig.

Zwei Fälle halten die Teams der Einheiten K112 und K111 in Atem, wobei der erste der beiden schnell gelöst, dennoch spielt er in den zweiten, ungelösten Fall mit hinein. Das schwierige an den Fällen ist die Tatsache, dass es auch Opfer auf Seiten der Polizei zu beklagen gibt.
Eine harte Nuss für Tabor Süden, Fariza Nasri, Jakob Franck und Polonius Fischer, die Kennern bereits bekannt sein dürften. Die Ermittler haben ihre eigenen persönlichen Stärken und verleihen diesem Werk ihre besondere Note. Das interessante ist, dass alle irgendwie an den Fällen dran sind, aber aus unterschiedlichen Gründen und sie wissen auch nicht unbedingt vom anderen. Dies, und die Tatsache das die Perspektive aus der erzählt wird sich ständig ändert, macht diesen Kriminalroman zu etwas besonderem. Ani hat eine spezielle Art den Leser für sich zu gewinnen, hier hatte er mich von Anfang an in seinem Bann.

Bewertung vom 05.07.2019
Als Grace verschwand
Croft, Kathryn

Als Grace verschwand


sehr gut

Spannend mit Luft nach oben

Simone Porter staunt nicht schlecht, als sie von der jungen Grace angesprochen wird, denn Grace behauptet ihre Tochter zu sein. Simones Tochter Helena ist vor 18 Jahren verschwunden als sie 6 Monate alt war, die alten Wunden, der Schmerz, das Leid brechen sofort wieder auf. Da es die ganzen Jahre kein Lebenszeichen gab, haben Simone und ihr Mann sich fast damit abgefunden, dass die gemeinsame Tochter nicht mehr lebt. Das Misstrauen fasse der jungen Frau entgegen bringt ist also nachvollziehbar, doch das Stofftier von Helena lässt sie hoffen......
Als Grace dann verschwindet ist Simone entsetzt, sie will nun endlich Antworten.

Der Thriller hat eine spannende Handlung, allerdings finde ich die Umsetzung nicht ganz gelungen. Einiges scheint nicht recht durchdacht, wirkte etwas widersprüchlich bzw ging nicht ganz auf. Doch trotz dieser kleineren Mängel war ich dennoch gefesselt von dem Buch und kann es durchaus empfehlen. Es ist kein sprachgewaltiges Epis, aber das muss es ja auch gar nicht sein. Es hat mich gut unterhalten, hielt den nötigen Nervenkitzel bereit, war schnell und angenehm zu lesen.

Bewertung vom 03.07.2019
Das Dorf der toten Herzen
Martínez, Agustín

Das Dorf der toten Herzen


sehr gut

Düster und spannend zugleich

Das Dorf der Toten Herzen von Agustin Martínez ist ein sehr düsterer und aufwühlender Thriller, angesiedelt in einer sehr kargen Gegend des Dorfes Portocarrero im südlichen Spanien.

Jacobo und Irene haben nichts mehr, Ihnen bleibt nur noch ins Dorf zurückzuziehen indem Irene groß geworden ist. Sie bezieht mit ihrem Mann und der 13 jährigen Tochter Miriam das ehemalige Elternhaus. Alles ist trostlos, da sie kaum genug Geld zum überleben haben. Die Gemüter sind gereizt, doch als das unfassbare geschieht, ist das Dorf außer Rand und Band. Miriam hat 2 Killer beauftragt, um ihre Eltern zu töten. Ihre Mütter ist tot, ihr Vater hat es knapp überlebt. Die Verwandten und Freunde im Dorf sind verunsichert, hassen das Mädchen, wollen aber auch Jacobo nicht wirklich helfen, als er aus dem Krankenhaus kommt.
Der Leser erfährt so nach und nach, dass alle Dorfbewohner Probleme haben. Und Jacobo, Irene und Miriam sind ebenso nicht in allem glaubhaft. Eine schwierige Aufgabe für die Anwältin Nora, die es sich zur Aufgabe macht Miriam zu verteidigen. Miriam erzählt immer wieder etwas von dem Schlachter. Gibt es ihn wirklich, oder ist es ein Hirngespinst?

Der Autor hat ein sehr interessantes Verwirrspiel konzipiert. Im Grunde hat hier jeder etwas zu verbergen auf die ein oder andere Art und Weise. Was man glauben soll ist nicht immer das, was geschehen ist, denn der Autor lockt den Leser immer wieder auf falsche Spuren. Klasse gemacht! Tolles Feeling während des Lesens. Empfehlenswert!

Bewertung vom 03.07.2019
Der Blütenjäger / Laura Kern Bd.4
Shepherd, Catherine

Der Blütenjäger / Laura Kern Bd.4


ausgezeichnet

Endlich ein neuer Thriller von Catherine Shepherd

Der Blütenjäger

Laura Kern und ihr Kollege Max vom LKA Berlin haben es mit einem schrecklichen Serienkiller zu tun. Er jagt junge Frauen durch den Wald und erschießt sie dann. Neben beiden bisherigen Opfern wurden Blüten gefunden. Erste Ermittlungen deuten auf den Discothekeninhaber Alexander Woikow hin, doch sie können ihm nichts nachweisen. Als noch ein Opfer auftaucht sind Laura und Max von der Mithilfe der Psychologin Dr. Niemeyer abhängig. Kann sie Ihnen ein passendes Täterprofil erstellend? Oder hat gar ihr derzeitiger Patient etwas mit der Sache zu tun?

Wieder ein spannender Thriller, den man als Leser kaum aus der Hand legen möchte. Die Handlung unterteilt sich in Passagen der Gegenwart und der Zeit vor 20 Jahren, als Dr Niemeyer einen heiklen Fall betreute. Beide Stränge sind enorm spannend und geben sehr viele Rätsel auf. Das Ende ist überraschend und schlüssig, wie immer bei den Büchern der Autorin.
Catherine Shepherds Thriller sind in den Bestsellerlisten nicht ohne Grund sehr weit oben angesiedelt! Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.06.2019
Löwenzahnkind / Charlie Lager Bd.1
Bengtsdotter, Lina

Löwenzahnkind / Charlie Lager Bd.1


sehr gut

Sehr spannender Auftakt zur Charlie Lager Serie

Löwenzahnkind von Lina Bengtsdotter

Mit diesem Thriller startet die Autorin eine neue Serie, auf die ich durch diesen Teil aufmerksam geworden bin.

Charlie Lager arbeitet als Polizistin bei der Stockholmer Polizei. Sie und ihr Kollege sollen in Gullspång bei den Ermittlungen zur vermissten Annabelle helfen. Für Charlie ist die Situation ein wenig prekär, da sie mit diesem Ort nichts Gutes verbindet. Das, und ihr Alkoholproblem sind momentan keine guten Vorraussetzungen für eine Ermittlung......

Die Autorin hat mit ihrer Protagonistin Charlie Lager eine problembehaftete Ermittlerin ins Rennen geschickt, die sich allerdings nach außen sehr gut unter Kontrolle hat. Das düstere, was oft in skandinavischen Krimis und Thrillern vorhanden ist, war auch hier greifbar. Mir persönlich gefällt das sehr gut, gepaart mit dem lockeren Schreibstil, ließ sich der Handlung somit sehr gut folgen. Der größte Teil der Spannung besteht allerdings aus der Kombination der geschilderten Dinge sowohl aus der Vergangenheit, als auch aus der Gegenwart. Die Autorin hat mich mehrmals verunsichern können, ob die Erlebnisse Charlies von damals und der aktuelle Fall zusammenhängen.

Alles in allem ein Buch, dass ich sehr gern gelesen habe und dessen Nachfolger bestimmt auch verschlungen werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2019
Der Gott am Ende der Straße
Erdrich, Louise

Der Gott am Ende der Straße


ausgezeichnet

Schreckliche Vorstellung

Louise Erdrich beschreibt in ihrem Roman eine Welt die auseinander bricht. Die Menschheit scheint sich zurückzuentwickeln. Schwangere werden in Gewahrsam genommen, niemand weiß was mit ihnen geschieht. Auch die unterentwickelten Kinder werden unter Verschluss gehalten. Alles wirkt sehr düster, die Grenzen der USA geschlossen und überwacht. Ein Endzeitszenario das mich stellenweise an Romane von Margarete Atwood erinnerte.

Durch die schwangere Cedar erfahren wir als Leser wie sie sich fühlt, was geschieht. Man nimmt an diesem Schrecken Teil, so eindrucksvoll beschreibt die Autorin alles. Wirklich ein gelungener Roman, den ich mit gemischten Gefühlen gelesen habe, denn wer sagt uns denn, dass wir nicht auf eine ähnliche Katastrophe hinarbeiten.