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Witten
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Ich bin seit 2012 Bloggerin und Ihr findet mich auf instagram unter: katisbuecherwelt

Bewertungen

Insgesamt 313 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2016
Maggie und die Stadt der Diebe
Hertweck, Patrick

Maggie und die Stadt der Diebe


weniger gut

Zum Buch:
Das Buch ist eine gebundene Ausgabe ohne Schutzumschlag und zeigt eine gezeichnete Illustration. Mir hat die gesamte äußere Erscheinung gut gefallen. Besonders im Innenteil werden die vier Abschnitte des Buches mit Grafiken schön dargestellt. Schade fand ich, dass die Katze auf dem Cover keine Rolle im Buch spielt, denn davon bin ich irgendwie ausgegangen, weil sie für mich sehr präsent wirkte.

Erster Satz:
"Das Mädchen, das an diesem Frühlingsmorgen durch die Slums von Lower Manhattan irrte, war zierlich und klein für sein Alter."

Meine Meinung:
Ich bin über den Autor Patrick Hertweck auf den Social Media Plattformen gestoßen und war fasziniert über seine Fangemeinde und demnach sehr neugierig auf sein Kinderbuch. Durch eine Wanderbuchgruppe bekam ich die Chance diese Geschichte zu lesen. Leider war die Vorfreude größer als der Lesegenuss.

Wir befinden uns im Jahr 1870 in New York und die junge Maggie wird von der Bande der Unterwelt verfolgt. Zur Hilfe kommen ihr die kleinen Diebe, bei denen sie Unterschlupf findet und sich schnell wie zu Hause fühlt. Doch dann wird sie an ihre Vergangenheit erinnert, nachdem sie bei einem Raubzug durch die Stadt einen alten Kirchturm entdeckt und damit ihre Erinnerungen geweckt werden. Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen und fragt sich, wer ihre Eltern waren, und was der Herrscher der Unterwelt von ihr will.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und bedingt flüssig zu lesen. Ich stolperte über viele Sätzen und wurde dadurch immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Die Story ist teilweise sehr zäh und langatmig beschrieben, was der Spannung keinen Gefallen getan hat.

Die Charakteren waren mir zu flach und undurchsichtig. Die Handlungen waren sehr verworren und irreführend. Mir hat ein klarer Handlungsablauf mit Spannungsaufbau gefehlt. Ich kam nur schwer in die Geschichte hinein und ein absolutes Eintauchen war schier unmöglich. In der ersten Hälfte der Lektüre quälte ich mich durch die Seiten.
Gegen Ende des Buches kam bei mir ein leichtes Gefühl von Spannung auf. Dies hätte ich mir von Anfang an gewünscht.

Den Plot hingegen fand ich sehr spannend und aufregend. Ich finde es sehr schade, dass die Umsetzung für mich einfach nicht gereicht hat, um mir abenteuerliche Lesestunden zu bereiten. Dadurch, dass sich diese Story sehr zieht und verworren ist, finde ich das Buch nicht unbedingt geeignet für Kinder in einem Alter zwischen 11 und 13 Jahren, abgesehen von einigen brutalen Sequenzen.

Fazit:
In "Maggie und die Stadt der Diebe" von Patrick Hertweck fand ich einen Kinderroman, der einen interessanten Plot aufweist, aber nicht gut umgesetzt wurde. Fehlende Spannung und ein zäher Schreibstil, der eher ein Graus, als ein Lesevergnügen war. ~ verworren ~ langatmig ~ brutal ~ wunderbare Buchgestaltung

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2016
Claire / New York Diaries Bd.1
Taylor, Ally

Claire / New York Diaries Bd.1


sehr gut

Zum Buch:
Das Cover ist überwiegend in schwarz gehalten. Der Titel, mit seinen großen Buchstaben ist das Zentrum und zugleich ein Hingucker. Der Titel zeigt als Wort und in optischer Hinsicht die gleiche Bedeutung. Die Buchstaben zeigen einen Ausschnitt einer Fotografie von New York. Farblich sehr gut abgestimmt in Orange- und Goldtönen. Im Inneren der Klappbroschüre fand ich eine Playlist mit Songs zum Buch mit der NY-Skyline. Diese habe ich beim Lesen immer mal wieder abgespielt und war begeistert über die Wirkung.

Erster Satz:
"Das ist der Tiefpunkt."

Meine Meinung:
"New York Diaries - Claire" ist der Auftakt einer Tetralogie, die von den Autorinnen Ally Taylor (Anne Freytag) und Carrie Price (Adriana Popescu) im Wechsel geschrieben sind. Für mich war es das erste Buch von Ally Taylor, was ich gelesen habe, und ich ging mit hohen Erwartungen ans Lesen, weil ich in den Medien einige positive Stimmen gelesen habe. Diesen Meinungen kann ich nur zustimmen.

Claire steht wieder am Anfang. Vom Freund verlassen, kehrt sie zurück nach New York. Ohne Job und gebrochenem Herz steht sie vor der Tür ihrer Eltern. Doch wieder in ihr Jugendzimmer einziehen? Das kommt nicht in Frage. Sie nimmt ihre Sachen und zieht kurzerhand bei ihrer Freundin June in den Kleiderschrank. Doch anstatt sich Claires Probleme in Luft auflösen, kommen neue dazu, aber auch altbekannte lösen sich auf. Findet Claire in New York zu sich wieder und vielleicht auch eine neue Liebe?

Ally Taylor schreibt in der Gegenwart, was mir im ersten Drittel des Buches etwas Schwierigkeiten bereitet hat. Ich mochte den Schreibstil auf Anhieb, fand aber nicht zu 100 % hinein. Plötzlich löste sich der Knoten und ich war Mitten im Geschehen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Bei Zwangspausen dachte ich über Claire & Co. nach und fieberte dem Weiterlesen entgegen.
Die Tagebucheinträge von Claire habe ich geliebt. Diese wurden in einer Handschrift abgedruckt und es wirkte dadurch sehr vertraut. Ich konnte in die Gefühlswelt von Claire eintauchen, sie miterleben und zusammen mit der abgespielten Playlist spürte ich eine Gefühlsexplosion nach der anderen. Die Mischung aus Musik und den vermittelten Emotionen waren für mich etwas Neues und Überwältigendes.

Die Charaktere waren mir allesamt sympathisch bis auf Cassy, die ich mir oftmals weg gewünscht habe, weil sie einfach gestört hat, so lieb sie als Person auch ist.
Mit Claire habe ich gelitten, gelacht und bin emotional dahingeschmolzen wie ein Stück Butter auf einem heißen Stein. In Jamie habe ich mich verliebt, trotz der schlechten Erinnerung an die gemeinsame Vergangenheit mit Claire. Er ist einfach toll. Ein guter Freund, dennoch sexy und aufregend. Danny ist ebenfalls ein Kandidat gewesen, der mir oftmals den Nerv raubte und mein Herz wild pochen ließ.

Das Ende war aufwühlend und schnell aufgelöst. Ich habe gehofft und gebangt und wurde letztlich erlöst nach zahlreichen Auf und Abs. Die Story hat mich wahnsinnig gefesselt.
Ich kann es jetzt schon kaum erwarten bis der zweite Band "New York Diaries - Sarah" von Carrie Price im Januar 2017 erscheinen wird. Ich hoffe auf einige Begegnungen mit bereits kennengelernten Charakteren.

Fazit:
Ally Taylor legt mit diesem Teil einen grandiosen Auftakt der "New York Diaries"- Serie vor. Eine Geschichte über Freunschaft, Neuanfängen und großen Gefühlen. Ich konnte dieser Achterbahnfahrt der Gefühle nur schwer entkommen. Dieses Buch macht süchtig. Ich will mehr davon! ~ fesselnd ~ Gefühlsexplosion inklusive ~ aufregende Wendungen

Wertung: 4,5 von 5 Blumen

Bewertung vom 10.10.2016
Das Buch vom Meer
Strøksnes, Morten A.

Das Buch vom Meer


gut

Zum Buch:
Dieses sehr schlichte, dennoch auffällige Cover hat mich neugierig gemacht. Der Einband ist aus einer Art Leinen überzogen und ein übergroßer Hai setzt sich in den Vordergrund ab. Im Inneren des Buches fand ich auf jeder Seite Illustrationen - die Wellen des Meeres. Die Kapitelzahlen sind in Form des Hais vom Cover verziert.

Meine Meinung:
"Das Buch vom Meer" ist das neunte Buch von Morton A. Strøksnes, der bereits einige Preise mit seinen Werken gewonnen hat. In Norwegen wurde sein aktuelles Buch zum Nr. 1. Besteller. Mir wurde der Titel im Rahmen der "Buchflüsterer-Aktion" von buecher.de zur Verfügung gestellt und war neugierig auf das, was mich erwarten würde.

Zwei Freunde aus alten Zeiten haben sich als Ziel gesetzt einen Eishai auf traditionelle Weise zu fangen. Das ist sich allerdings gar nicht so leicht. Zwischen stinkenden, verwesten Ködern und kalter, rauer See, erzählen die Freunde von vergangenen Stories, aber auch über das Meer, von der Entstehung des ersten Lebens, bishin zum Überleben in der Tiefe.

Aus der Ich-Perspektive schreibt der Autor einen flüssig zu lesenden Text. Die ersten Seiten des Buches las ich mit Begeisterung. Mit der Zeit schwenkte meine Euphorie in Langeweile und in uninteressanten Erzählungen ab.
Ich fand es wissenswert, etwas über die Tier- und Pflanzenwelt des Meeres zu erfahren, allerdings gab es einige sehr ausschweifende Erzählungen, die weit in die Geschichtsepoche hineinreichen. Über bekannte Seefahrer oder andere geschichtliche Personen wurde berichtet, was mich einschläferte.
Die Abenteuer der Freunde dagegen wurden spannend erzählt, und waren insgesamt zu weit in den Hintergrund gerückt.
Den beiden Protagonisten kam ich nicht näher, was aber auch nicht schlimm war. Die Freunde sind sogesehen nur eine Einleitung zu den sachlichen Erklärungen und Geschichten.

Stilistisch gesehen ist die Mischung aus einer abenteuerlichen Geschichte und dem lehrreichen Material sehr gelungen. Die Ableitungen von einer Erzählung in die Nächste mit objektiven Berichten wurden optimal umgesetzt.
Am Ende des Buches fand ich eine Auflistung zu Fakten und weiteren Hintergrundinformationen, passend zu einzelnen Passagen im Buch.

Ich möchte dieses Buch an Leser empfehlen, die das Meer genauso lieben wie der Autor Morton A. Strøksnes selbst, der mit Leidenschaft darüber berichtet. Wer keinen Draht zum Meer, den Lebewesen und der Seefahrt besitzt, wird meiner Meinung nach, wie ich selbst, nur bedingt hingerissen sein von diesem Sachbuch. Häppchenweise gelesen kann ich mir vorstellen, dass es mehr zusagt, als an einem Stück gelesen.

Fazit:
"Das Buch vom Meer" von Morton A. Strøksnes erzählt in einer Mischung aus Abenteuer und Sachbuch über das Meer. Für Liebhaber der Meere, der Seefahrt und die mehr über Flora und Faune erfahren möchten. Morton A. Strøksens gibt seine Leidenschaft der Unterwasserwelt an den Leser weiter. ~ lehrreich ~ abenteuerlich ~ mystisch und poetisch angehaucht

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2016
Girl in Black
Lang, Mara

Girl in Black


sehr gut

Zum Buch:
Diese Buchgestaltung hat mich umgehauen. Der Hintergrund hat einen bronzeartigen, metallischen Farbton, der ein wenig auf alt gemacht wurde. Die Ranken spielen im Buch eine Rolle und peppen das Cover richtig schön auf. Das Mädchen allerdings wirkt ein wenig verschwommen. Aber das ist nicht alles. Unter dem Umschlag fand ich einen schwarzen Bucheinband mit goldenen Ranken, wie schon auf dem Buchumschlag. Eine grandiose Präsentation!

Erster Satz:
"Ich heirate in Weiß"

Meine Meinung:
Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks in Begleitung der Autorin Mara Lang lesen. Es war eine interessante Runde, in der ich mehr über das Buch in Erfahrung bringen konnte.

Lia ist ein Seelenauge und kann die Gefühle anderer Menschen sehen und beeinflussen. Sie befindet sich in den Klauen der italienischen Mafia, die einen Nutzen aus ihrer Gabe ziehen wollen. Kurzerhand flieht Lia und ist das erste Mal auf sich allein gestellt. Ohne ein Dach über dem Kopf, Geld oder Essen.
Sie lernt auf ihrem Weg neue Freundschaften kennen und hat nur einen Traum - Modedesignerin werden. Ihr Leben auf der Flucht ist gefährlich und die Mafia setzt alles daran, sie zu finden. Schafft Lia es, ein normales Leben zu führen und der Mafia zu entkommen?

Die Geschichte beginnt sofort mit einem aufbauendem Spannungsbogen, der mich fesselte und kaum losgelassen hat. Teilweise habe ich mich um Lesepausen zwingen müssen, so vertieft war ich. Die Spannung durchzieht das gesamte Buch und es wird niemals langweilig. Es passiert immer wieder etwas, was Fragen aufwirft oder es werden welche aufgeklärt.

Der Schreibstil von Mara Lang ist flüssig zu lesen und bildhaft. Die Emotionen kamen mir etwas zu kurz. Ich selbst empfand einige Momente viel emotionaler, als die Protagonisten selbst darauf reagiert haben. Das fand ich sehr schade, denn dadurch war ich auf der Gefühlsebene nicht ganz in der Erzählung eingetaucht und konnte nicht alles hautnah genießen.
Einige Situationen waren vorhersehbar, doch der Abschluss nahm eine Wendung, die ich nicht für Möglich gehalten hätte.

Die Modeszenen versprühten einen besonderen Charme und ich konnte kaum genug davon bekommen. Mara Lang beschrieb die Kleider detailliert, so dass ich mir diese gedanklich vorstellen konnte.
Die Mafia war anfangs etwas in den Hintergrund gerückt, taucht aber gegen Ende in einem explosiven Showdown wieder auf. Hier verflog der Modecharme leider abrupt und kam erst zum Ende wieder ins Gespräch.
Der Schluss ließ mich ein wenig unzufrieden zurück und erweckte den Eindruck es könnte einen zweiten Teil geben, was nicht der Fall ist. Die letzte Szene hätte daher für mich nicht unbedingt sein müssen und die Story wäre komplett aufgeklärt beendet.

Fazit:
"Girl in Black" von Mara Lang hat mich gefesselt ab der ersten Seite. Eine spannende Mafiastory, ein bezauberndes Modefeeling von Haute Couture bishin zu Gothic, vielschichtige Charakteren und eine Liebesgeschichte, bescherten mir aufregende Lesestunden. Ein Pageturner trotz kleineren Schwächen in den Emotionen! ~ mitreißend ~ detailliert ~ spannende Wendungen mit Action.

Bewertung vom 25.08.2016
Sieben Nächte in Tokio
Vinesse, Cecilia

Sieben Nächte in Tokio


sehr gut

Zum Buch:
Das Buch fällt durch seine frischen, bunten Farben direkt ins Auge. Der Hintergrund zeigt leicht verschwommen Tokio in all seinen Farbfacetten. Im Vordergrund ist ein junges Mädchen im Comic-Style und der Titel wurde daran farblich angepasst. Mir gefällt diese Gestaltung sehr gut. Es sind genau meine Farben und haben mich neugierig auf den Inhalt der Geschichte gemacht.

Erster Satz:
"Zu Beginn des Sommers redete ich mir ein, ich hätte noch genügend Zeit, den Umzug von einem Kontinent zum anderen zu meistern."

Meine Meinung:
Dies ist das erste Buch von Cecilia Vinesse, wobei sie schon zahlreiche Bücher aus dem Französischen und Englischen übersetzt hat. Ich durfte diese Story bereits vorablesen und war nachdem ich es das erste Mal gesehen habe, total neugierig und freute mich aufs Lesen.

Sophia hat nur noch 6 Tage und 20 Stunden in Tokio, dann wird sie mit ihrer Mutter und Schwester in die USA zurückkehren. Eigentlich müsste sie ihre Sachen packen, denn in wenigen Tagen kommt das Umzugsunternehmen. Sophia nutzt lieber die Zeit mit anderen Dingen. Sie besucht ihre Lieblingsplätze in Tokio oder trifft sich mit ihren Freunden. Denn hier hat sie endlich welche gefunden und gerade jetzt muss sie den Kontinent verlassen. Dabei klopft ihr Herz für jemanden und der Abschied rückt immer näher. Zwischen ihr und ihrer besten Freundin Mika herrscht gerade Eiszeit und ihr Vater in Frankreich verhält sich merkwürdig.
Wird Sophia mit einem guten Gefühl abreisen können?

Der Schreibstil liest sich recht flüssig, sobald man sich einmal daran gewöhnt hat. Cecilia Vinesse beschreibt die Ortschaften in Tokio angenehm, wobei ich mir noch mehr Details gewünscht hätte, um es mir besser vorstellen zu können. Sie nutzte einige Ausdrücke und Namen zu Dingen, die ich nicht kannte und erst im Internet recherchieren musste. Eine kleine Liste mit genau diesen Begriffen hätte ich mir am Ende des Buches sehr gut vorstellen können.

Das Buch wurde als ein Countdown von 6 Tage und 20 Stunden aufgebaut und unterteilt, was mir gut gefallen hat. Ich hatte dadurch ein gutes Zeitgefühl und konnte mir so gut vorstellen, was für ein Druck auf Sophia lastete.

Die Geschichte ist angenehm zu lesen, aber das Besondere und Einzigartige hat mir gefehlt. Es plätscherte vor sich hin bis ich genau über die Hälfte des Buches angelangt war. Ab da konnte ich es kaum noch aus den Händen halten und war in der Erzählung angekommen. Trotzdem blieb mir das Kopfkinoerlebnis leider verborgen.
Die Emotionen nahmen zu und ich fühlte mich der Protagonistin Sophia nah und konnte mitfühlen, was sie gerade durchmachte.
Jamie hat mir von Anfang an gut gefallen, wogegen David nur Minuspunkte bei mir ansammelte.

Das Ende blieb offen und war emotional. Ich konnte mir Gedanken darüber machen und habe eine eigene Vorstellung davon, wie es mit den Charakteren weiter gehen könnte. Über eine Fortsetzung würde ich mich allerdings freuen.

Fazit:
"Sieben Nächte in Tokio" von Cecilia Vinesse ist ein Jugendbuch, was über Freundschaft, Familie, Abschiede und der ersten Liebe erzählt. Eine niedliche Story für Zwischendurch mit einer beeindruckenden Kulisse. ~ erste Liebe ~ Teenagerstory ~ eine Suche nach Geborgenheit und Glück

Bewertung vom 23.08.2016
Der weite Raum der Zeit
Winterson, Jeanette

Der weite Raum der Zeit


sehr gut

Zum Buch:
Ein sehr einfaches Cover, was im Kontrast dazu einen gewissen Zauber versprüht. Farblich stilvoll aufeinander abgestimmt. Auf der Rückseite fand ich den Titel des Originals "Das Wintermärchen" in gespiegelter Form. Es wirkt, als würde man es von der Rückseite anschauen und zwischen den Buchdeckeln, wie eine Art Sandwich, findet die eigentliche Neuerzählung statt.

Erster Satz:
"Das Stück beginnt in Sizilien, einer von Shakespeares zahlreichen imaginären Inseln."

Meine Meinung:
In "Der weite Raum der Zeit" erzählt die Autorin Jeanette Winterson den Klassiker von Shakespeare "Das Wintermärchen" neu, mit den bekannten Charakteren. Ich habe die Originalversion vorab nicht gelesen, was mir den Lesespaß in keinster Weise genommen hat.

Leo, ein Investmentbanker verfällt dem Wahn, dass seine schwangere Frau MiMi ihn mit seinem besten Freund Xenos betrügt. Dabei gibt es handfeste Beweise, dass es nicht so ist. Blind vor Eifersucht, verstößt er das Kind und Perdita landet in einer Babyklappe. Sie wird glücklicherweise von Shep, ein Barpianist, gefunden und aufgezogen. Schon bald kommen Fragen nach ihren Wurzeln auf besonders als sie sich in Xenos einzigen Sohn verliebt.

Am Anfang entdeckte ich eine kleine Zusammenfassung von "Das Wintermärchen" von Shakespeare, was ich sehr begrüßt habe. So hatte ich einen ersten Einblick in die Story und war gespannt, wie diese Erzählung auf moderne Art & Weise geschrieben wurde.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und an einigen Stellen mit poetischen Sätzen veredelt.

Die Protagonisten wurden gut beschrieben und in ihrem Wesenszügen waren sie ausdrucksstark. Die Dialoge sind direkt und manchmal etwas hart in der Ausdrucksform, was mir gut gefallen hat. Der Zeit entsprechend in einigen Gesellschaften wurden sie aber realistisch dargestellt.
Leo hat mir im ersten Teil fast die Nerven geraubt. Seine Wahnvorstellungen über den angeblichen Ehebruch seiner Frau und wie er handelte, waren mir unbegreiflich. Leo begeht einen Fehler, der eine Kettenreaktion auslöst und aller Leben verändert. Die Frage: Was wäre wenn…? und die Sehnsucht alles ungeschehen zu machen, kommt auf.

Es gibt mehrere Erzählstränge, die alle miteinander verbunden sind, die sich zum Schluss zusammenfügen und aufgekommene Fragen beantworten.
Es gab einige Handlungen und Szenen, die mich nachdenklich stimmten und die ich zeitweise hinterfragte. Der Spannungsfaktor blieb mir dennoch verborgen, bis auf den letzten Seiten, wo ich dem Ende entgegen fieberte. Im Verlauf des Buches, war mir dies einfach zu wenig und es fesselte mich nicht.

Fazit:
"Der weite Raum der Zeit" ist eine moderne Neuerzählung des Klassikers "Das Wintermärchen" von Shakespeare. Interessante Zusammenhänge zwischen den Protagonisten und Darbietung verwobener Handlungen. Eine Story über Hass, blinde Eifersucht und der Suche nach seinen Wurzeln. ~ moderne Neuerzählung ~ nachhaltig ~ poetische Sprache

Bewertung vom 18.08.2016
Nichts wird mehr so sein, wie es einmal war / Black Summer Bd.1 (eBook, ePUB)
Cherubim, Any

Nichts wird mehr so sein, wie es einmal war / Black Summer Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Buch:
Das Cover ist wunderschön. Ich mag die Farbgestaltung. Es versprüht durch den Baum etwas düsteres, der im unteren Bereich gespiegelt ist, aber auch etwas magisch-romantisches. Die Silhouetten des Paares sind leicht angehaucht und machen neugierig, was die Beiden verbindet. Der Titel bildet das Zentrum und ist der Mittelpunkt der Spiegelung des Baumes.

Erster Satz:

"Komm schon, lass dich fallen."

Meine Meinung:
"Black Summer" ist der erste Teil einer Dilogie von Any Cherubim. Ich habe mich sehr gefreut, wieder etwas aus ihrer Feder zu lesen und mitzufühlen.

Joy kümmert sich hingebungsvoll um ihre kleine, kranke Schwester Holly, nachdem die Mutter verstorben ist. Die Familie strahlt großen Zusammenhalt aus, doch dies ändert sich schlagartig. Ihr Vater wird verhaftet, Joy und Holly werden vom FBI in ein Opferschutzprogramm gesteckt und in ein Safe House gebracht. Agent Parker ist für den Schutz der Familie eingeteilt. Er treibt Joy in den Wahnsinn, trotzallem verspürt sie eine enorme Anziehungskraft zu Parker, die sie nur schwer zurückhalten kann. Joy und Parker sind wie heißes Oel und Wasser - explosiv!
Was hat ihr Vater verbrochen und wie konnte er das alles seiner Familie antun? Er ist ein fürsorgender Familienvater und Joy kann sich nicht vorstellen, dass er in dunkle Machenschaften involviert ist. Doch schon bald kommt einiges ans Tageslicht.

Any Cherubim zeigt hier wieder, wie lebendig, einfühlsam und spannend sie schreiben kann. Die Geschichte liest sich flüssig und bereitete mir filmreiches Kopfkino. Hier fand ich sogar humorvolle Parts, die mich Schmunzeln und Lachen ließen.
Ich liebe es, wenn mich ein Buch in sich aufnimmt und ich Teil der Geschichte werden kann. Ich habe mich wohlgefühlt, konnte mich in die Geschehnisse hineindenken und miterleben. Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Schriftstellerin dies nach nur wenigen Seiten bei mir schafft, mich so mitzureißen.

Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und ich habe mich in die kleine Holly verliebt. Sie ist ein so niedliches kleines Wesen, die man einfach nur lieb haben muss. Joy ist eine starke Persönlichkeit, die schon viel hinter sich gebracht hat und sich nach einer Schulter zum Anlehnen sehnt. Parker ist sexy, knallhart und undurchschaubar. Er ist der ich-nasch-mal-hier-und-mal-dort Typ, der eine hohe Schutzmauer um sich gebaut hat und im Inneren ein weicher Kern schlummert.

Die Liebes- bzw. Erotikszenen sind sehr prickelnd und sinnlich beschrieben. Die Autorin hat sich im Vergleich zu ihren vorherigen Werken mehr getraut, was ich begrüßt habe. Gerne mehr davon!

Der Spannungsbogen baut sich zunehmend auf und zieht sich wie ein Faden durchs Buch, der immer wieder durch kleinere Zuspitzungen von Actionszenen frischen Wind einbringt. Hier hat mir noch ein kleines Fünkchen mehr Nervenkitzel gefehlt, wobei ich sagen muss, für einen ersten Teil, in dem sich alles aufbaut, war es mehr als gut. 
Das Buch schließt sich mit einem großen Knall. Es wird ein Geheimnis gelüftet und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Es sind noch Fragen offen, die sich im zweiten Teil des Buches mit Sicherheit aufklären werden. Der letzte Teil wird voraussichtlich im Herbst 2016 erscheinen und ich warte sehnsüchtig darauf.

Fazit:
In "Black Summer" von Any Cherubim fand ich einen ausgesprochen unterhaltsamen Liebesroman, der über die Thematik Opferschutzprogramm und dunkle Machenschaften der Unterwelt berichtet. Ein mitreißender Schreibstil, der die Story zum Leben erweckt. Ich kann nur sagen: " Any Cherubim macht süchtig!"
~ Humor ~ prickelnde Erotik & Liebe ~ Action ~ mitreißender Schreibstil. ~ That's Any Cherubim Style.

Bewertung vom 08.08.2016
Mama, I need to kotz!
Marshall, Lucie

Mama, I need to kotz!


sehr gut

Klappentext:
„Mein Sohn wächst auch nicht schneller, wenn man an ihm zieht!“ Das sagt sich die Berliner Bloggerin Lucie Marshall nach einem Jahr Erziehungsexkursion in der aufregenden Inselmetropole London, in der verschiedenste Nationen und Erziehungsstile aufeinanderprallen und deswegen auch so einiges anders läuft ... Witzig, ungeniert und authentisch erzählt die junge Mutter von großem Chaos, kleinen Erleuchtungen und vielen gut gemeinten Ratschlägen.

Zum Buch:
Der Titel ist Hauptbestandteil des ganzen Covers. Verschiedene Schriftarten und Farben lockern das Gesamtbild auf und genau dass, in Verbindung mit dem Wort "KOTZ", machte mich neugierig auf den Inhalt des Buches. Ein privates Bild der Autorin rundet das Ganze ab.

Erster Satz:
"Mit dem zweiten Buch ist es vermutlich ähnlich wie beim zweiten Kind."

Meine Meinung:
Nach dem ersten Teil "Auf High Heels in den Kreißsaal" geht es nun mit "Mama, I need to Kotz" weiter, die Lebensgeschichte von Lucie, Marc und Sam.

Lucie, Marc und Sam ziehen aus beruflichen Gründen für einige Monate von Berlin nach London. Dass es dort ganz andere Sitten gibt, ist ihnen bekannt. Doch was sie dort erleben, damit haben sie nicht gerechnet. Das englische Schulsystem ist ein Graus und Lucie erzählt von ihren Erfahrungen mit Kleinkind in London. Worauf die Briten besonderen Wert legen und was deren Moral ist, lernt Lucie schnell kennen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.

Die Autorin und Schauspielerin Tanya Neufeldt erzählt hier als Lucie Marshall über ihre alltäglichen Aufgaben als Mutter, Ehefrau, Freundin und Karrierefrau.
Ein frischer Schreibstil mit viel Ironie empfing mich und ich war schnell dem Zauber Londons verfallen, trotz der negativen Seiten, über die Lucie Marshall erzählt.

Auf Grund dem Satz im Klappentext "Mit Humor geht alles leichter, besonders das Elternsein" habe ich viel mehr humorvolle Sprüche erwartet, als ich vorgefunden habe. Es waren ironische Anekdoten zu lesen, dass Schmunzeln blieb bei mir jedoch aus.
Obwohl ich diese biografische Geschichte sehr gerne gelesen habe, passiert im eigentlichen Sinne nicht sehr viel.

Es war interessant zu lesen, was für Erfahrungen die junge Familie mit dem englischen Schulsystem machen musste und wie andere Eltern damit zurechtkamen. Sie erzählt über die Eingewöhnung von Sam im Kindergarten und den Problemen mit der Wohnsituation in London.
Zwischen den Zeilen spürte ich deutlich, wie Lucie Heimweh und später sogar Fernweh hatte. Jedes Land hat seine eigene Moral und Sitten, die die Schriftstellerin am Ende des Buches auf sich selbst bezogen erläutert. Sie berichtet von großen Wertschätzungen, die im Alltag als Selbstverständlich gesehen werden und dennoch nicht als solche zu betrachten sind.

Dieses Buch ist ein idealer Ratgeber für Familien mit jungen Kindern, die nach London auswandern und sich vorab ein wenig informieren möchten. Oder auch für Leser, die ihr Herz an London verloren haben und ebensolche Erzählungen über das "wahre Leben" mögen.

Fazit:
"Mama, I need to KOTZ!" ist der zweite Teil aus dem Leben von Lucie Marshall. Eine unterhaltsame biografische Story über ein neues Dasein in London mit alltäglichen Herausforderungen. ~ interessant ~ kleiner Ratgeber für Familien mit Auswanderungswunsch ~ ironisch ~

Bewertung vom 02.08.2016
Du nanntest mich Teufelskind
Spry, Victoria

Du nanntest mich Teufelskind


ausgezeichnet

Zum Buch:
Das kleine Mädchen und der Titel haben mir die erste Gänsehaut über den Rücken gejagt. Der Blick und der Ausdruck in ihrem Gesicht lässt nichts Gutes erahnen. Oftmals habe ich während des Lesens das Kind betrachtet und mir kamen die Tränen, weil es so furchtbar war, was ich da las.
Am Rand des Buchcovers ist ein farblicher Balken mit der Aufschrift "Erfahrungen" abgedruckt, damit sofort ersichtlich ist, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt.

Erster Satz:
"Ich möchte, dass Sie Ihre Augen schließen und sich in eine imaginäre Welt versetzen."

Meine Meinung:
Dies ist die Biografie von Victoria Spry, die mit Hilfe der Ghostwriterin Kate Moos zu Papier gebracht wurde. Ich war bereits mit dem Fall durch die Medien vertraut und wollte darüber mehr erfahren, weshalb ich zu diesem Buch gegriffen habe.

Victoria wird bereits als Baby von ihrer Adoptivmutter adoptiert und schon sehr früh fast täglich misshandelt. Sie wird für alles was passiert als schuldig erklärt, um anschließend betraft zu werden. Doch auch ohne Grund wird sie geschlagen, eingesperrt oder mit wochenlanger Hungerkur bestraft. Die Lieblingsgeschwister werden dabei verschont und diese tyrannisieren Victoria ebenfalls, obwohl sie sich um die anderen Kinder und den Haushalt kümmert. Die Adoptivmutter behandelt sie wie eine Sklavin und tobt sich auf sadistische Art & Weise an den Kindern aus. Schafft es Victoria, aus dieser Hölle zu entfliehen?

Ich wusste von Anfang an, dass dies keine leichte Lektüre werden wird, doch damit habe ich einfach nicht gerechnet.
Bereits nach den ersten Seiten musste ich eine Lesepause einlegen, weil mir unsagbar übel wurde und ich schockiert war, über dass, was ich da las. Doch es wurde zunehmend schlimmer. Victoria schildert nach und nach ihre Kindheit und eine Misshandlung folgt der nächsten. Es war kein Ende in Sicht und ihre Adoptivmutter ließ sich immer andere sadistische Folterungen einfallen, wobei ich mich fragte: Was ist sie nur für ein Mensch, der seine Kinder so quält? Warum tut sie das? Ist das im Sinne der Zeugen Jehovas?
Diese Fragen bleiben mir immer noch ein Rätsel und einige werden es wahrscheinlich auch immer bleiben.
Was ich ebenfalls sehr schockierend empfand neben den Misshandlungen, war, dass keine Hilfe in Sicht war. Die Ämter, Ärzte, Nachbarn und Freunde waren einfach untätig und blind von den Erklärungen, welche die Adoptivmutter ihnen gab.

Victorias Geschichte hat mich unheimlich mitgenommen, berührt, wütend gestimmt und unbeschreiblich schockiert. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ein Mensch zu solch grausamen Taten imstande ist.

Ab der Mitte des Buches konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich war wie in Trance und habe auf die guten Dinge gehofft. Das Ende hat mich beruhigt, doch fängt hier die meiste Arbeit erst an - die Verarbeitung der grausamen, seelischen und körperlichen Qualen. Ich hoffe für Victoria und ihren Geschwistern, dass sie das erlebte hinter sich lassen und ein "normales Leben" führen können.

Liebe Mitmenschen, schaut bitte nicht weg und meldet Euren Verdacht eines Missbrauchs umgehend dem Jugendamt oder der Polizei. Lieber eine Kontrolle zu viel, als ein Kind leiden zulassen und ihm die kostbarste Zeit des Lebens zu zerstören/nehmen.

Fazit:
In "Du nanntest mich Teufelskind" erzählt Victoria Spry unverblümt über ihre eigene Geschichte über den Missbrauch von ihrer Adoptivmutter. Eine Missbrauchsgeschichte die schonungslos über die Taten berichtet. Dieses Buch hat mich erbarmungslos gezeichnet und wird noch lange in meinem Gedächtnis nachhallen. ~ schockierend ~ brutal ~ unbegreiflich

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2016
Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
Scheler, Ulla

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen


ausgezeichnet

Zum Buch:
Das Cover ähnelt einem Ölgemälde, was nicht unbedingt zu meiner Lieblingsgestaltung zählt. Doch hier finde ich es im Bezug zur Geschichte richtig gut. Beim genaueren hinsehen, erkannte ich einzelne Strukturen des Pinsels und der Leinwand. Das Gesamtbild wirkte auf mich düster, geheimnisvoll und symbolisierte Tiefe.

Erster Satz:
"Zu meinem achtzehnten Geburtstag schenkte mir mein bester Freund Ben eine Sachbeschädigung. "

Meine Meinung:
Der Debütroman "Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen" von Ulla Scheler versprach mir anhand des Klappentextes einen spannenden Jugendroman. Vorgefunden habe ich viel mehr als das.

Hanna und Ben sind seit vielen Jahren beste Freunde. Plötzlich verschwindet Ben und taucht nach einem Monat wieder auf. Er verheimlicht etwas vor ihr und sie versucht herauszufinden, was Ben zu verschweigen versucht.
Nachdem die Beiden ihr Abi hinter sich gebracht haben, packen sie ihre Klamotten ins Auto und fahren einfach drauf los. Sie finden sich in einem kleinen Dorf wieder. Dort treffen sie auf Sam und ein crazy wirkenendes Mädchen, die von einer gefährlichen Sage berichtet. Glauben Hannah und Ben an dieses Märchen? Es ziehen Spannungen zwischen den Freunden auf und ein Sturm wird hervorgesagt ...

Dieses Buch hat mir viele Tränen gekostet! Ich empfehle eine Taschenbuchbox beim Lesen bereitzuhalten.
Der Schreibstil von Ulla Scheler ist gefühlvoll, bildhaft und sehr poetisch geschrieben. Sie beschreibt lebendige Kulissen, zieht wunderbare Vergleiche, um die Emotionen zu verdeutlichen und somit zu vertiefen.
Einige Dialoge zwischen den Personen wirkten anfangs etwas plump, wenn man vorher ergreifende Sätze gelesen hat. Dieses Gefühl löste sich bei mir nach den ersten gesprochenen Worten der Protas wieder auf.
Ich habe mir sehr viele tiefgründige und schöne Sätze herausgeschrieben, die ich nicht mehr missen möchte. Einige Textstellen las ich mehrmals, um diese völlig in mir aufzunehmen und sie zu genießen.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mit jedem einzelnen mitfühlen. Ich fieberte mit ihnen und war voller Hoffnung. Mitleid empfand ich mit der ausgeflippten Chloè, die ich im Verlaufe der Story immer besser kennenlernen durfte. Sie entpuppte sich von einem flippigen zu einem sehr traurigen Mädchen. Ben war geheimnisvoll, anziehend und voller Liebe, wobei ich Hannah so nahe war, als wäre ich in ihre Rolle geschlüpft.
Ben und Hannah haben eine Liste erstellt, die im Buch handschriftlich abgedruckt zu sehen ist. Das hat mir richtig gut gefallen.

Obwohl in der ersten Hälfte des Buches nichts Spektakuläres passiert, streut die Schriftstellerin immer wieder Elemente ein, die mich antrieben weiterzulesen. Die Mischung aus fesselndem Schreibgut und schönen Sätzen ließen mich nur ungern das Buch aus der Hand legen. Ab Kapitel 20 fiel es mir scher zu Atmen. Eine Gänsehaut jagte die Nächste und das Lesen wurde schwer, weil mir meine Tränen die Sicht nahmen. Bis zum Ende des Buches erlebte ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Von Trauer, Hoffnung und Freude waren alles dabei. Der Abschluss ließ mich kurzzeitig in der Luft hängen und ich brauchte eine Nacht Bedenkzeit, um all das gelesene zu verarbeiten.

Diese Erzählung wird noch lange in mir nachhallen!

Fazit:
In "Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen" von Ulla Scheler fand ich einen tiefgründigen und fesselnden Jugendroman vor, der mich zu Tränen rührte und mir zeitweise die Luft zum Atmen raubte. Ein literarisches Debüt was nachhaltig in Erinnerung bleibt. Eine absolute Leseempfehlung! ~ emotional ~ glänzender Schreibstil voller schöner Sätze ~ fesselnd bis zur letzten Seite ~ Taschentuch-Garantie inklusive