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BlueNa
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Remchingen

Bewertungen

Insgesamt 268 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2012
Tödliche Schatten / Ashes Bd.2
Bick, Ilsa J.

Tödliche Schatten / Ashes Bd.2


sehr gut

Nach dem Untergang

Alex ist aus Rule geflohen, mitten im Tiefschnee durch den Wald und nun steht sie einer Gruppe veränderter Jugendlicher gegenüber. Sämtliche verzweifelte Gegenwehr ist zwecklos und Alex wird gefesselt und mitgeschleift. Eine schwierige, schmerzhafte Zeit beginnt für Alex, in der sie immer wieder an der Grenze zwischen Leben und Tod steht. Währenddessen hadert Chris in Rule sehr mit sich. Er vermisst Alex, er will sie unbedingt suchen, wird aber vom Rat ausgebremst und dann auch noch schwerwiegender Verbrechen beschuldigt. Und dann ist da noch ein junger Mann, der in einer einsamen Hütte an einem See von einem alten Ehepaar versteckt wird. Doch dort ist er nicht lange sicher…

Rasant geht es bei „Ashes“ Band zwei weiter, nach dem Teil eins mit einem sehr, sehr fiesen Cliffhanger geendet hat. Es wird nicht direkt an das Ende angeknüpft, in dem sich Alex der Gruppe Veränderter gegenüber sah, sondern man schaut erst bei dem alten Ehepaar und (na, wer hat es schon erraten?) Tom vorbei. Hier hab ich mich dann zwar gefreut, obwohl ich nie daran gezweifelt habe, dass wir Tom wieder sehen werden, aber ich wollte ja eigentlich wissen, wie Alex sich schlägt. Da hat uns die Autorin ziemlich auf die Folter gespannt. Alex wird dann von den Chuckys verschleppt und nicht sofort verspeist, aber es ist schrecklich miterleben zu müssen, wozu sich diese Chuckys entwickeln. Denn dass die Entwicklung schon abgeschlossen ist, glaube ich nicht. Mittlerweile tragen sie Schusswaffen und feiern Orgien.

Der Schreibstil ist, wie erwartet, toll und flüssig zu lesen. Die Schrift ist genauso groß, wie in Band 1, so dass sich alles wieder richtig schnell weg lesen ließ. Auch die drei Haupterzählstränge, die sich herauskristallisieren, schüren die Spannung. Hier handelt es sich jeweils um Alex, Tom Und Chris und den Weg von allen dreien habe ich voller Interesse verfolgt. Ilsa J. Bick spart wahrlich nicht an Blut und Brutalität, sie hat sich was das betrifft zu Band 1 ziemlich gesteigert. Auch die geheimnisvolle Grundstimmung hat eher einer Hoffnungs- und Trostlosigkeit Platz gemacht und dass unsere drei Protagonisten nie richtig zusammenfinden, hat mich am Ende richtig frustriert. So hatte ich das Gefühl, dass alles so nebenher läuft, aber die Story nicht richtig vorankommt.

Die Protagonisten haben sich mittlerweile ansatzweise in der neuen Weltordnung zu Recht gefunden, es ist nicht mehr neu, dennoch nicht weniger Gefährlich und Bedrohlich als zu Beginn der Trilogie. Alex kämpft bei den Chuckys um ihr Leben, Chris durchbricht endlich seine Fesseln und Tom ist auf der Suche nach Alex. Alle kämpfen auf ihrer Weise und werden härter und stärker, sie entwickeln sich und das finde ich immer ungemein wichtig. Chris ist mir irgendwie sehr sympathisch, er hat so etwas Verletzliches an sich und ist doch sehr stark.

Das Cover ist in der gleichen Manier gestaltet wie, das von Band 1 und passt somit sehr gut dazu. Nur diesmal ist der Grundton Orange, auch die Buchdeckel unter dem Umschlag sind orange gehalten.

Fazit: Ich vergebe für den zweiten Band „Ashes 02. Tödliche Schatten“ von Ilsa J. Bick vier von fünf Sternen, da mir die Story zu wenig vorangetrieben wurde und die Brutalität ein wenig überhandgenommen hat. Trotzdem habe ich diese Fortsetzung sehr gerne gelesen, es war sehr spannend und konnte mich fesseln. Dass das Ende einen Cliffhanger beinhaltet, brauche ich ja nicht extra noch erwähnen, oder?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2012
Die Prüfung / Earth Girl Bd.1
Edwards, Janet

Die Prüfung / Earth Girl Bd.1


ausgezeichnet

Wenn man von Affen spricht…

Jarra ist 17 und lebt auf der Erde, die sie leider niemals verlassen kann. Die junge Frau kam mit einem Gendefekt zur Welt, der sie auf anderen Planeten nicht überleben lässt. Denn die Menschheit ist durch eine geniale Erfindung, dem Portal, zu den Sternen gereist und hat andere Planeten kolonisiert. Jetzt leben fast nur noch die, von der restlichen Menschen abwertend Affen genannten, Behinderten auf unserem Heimatplaneten. Jarra ist ziemlich frustriert wegen ihrer Behinderung und beschließt, die „Exos“, wie sie Menschen der anderen Planeten nennt, hinters Licht zu führen und ihnen zu beweisen, dass auch ein „Affe“ ein vollwertiger Mensch ist!

Zu allererst möchte ich der Autorin Janet Edwards für dieses wunderbare Buch danken! Schon lange habe ich nicht mehr so oft beim Lesen gelacht, wie bei „Earth Girl“. Jarra betrachtet ihre Umwelt zwar mit viel Wut im Bauch, aber auch so ironisch und manchmal urkomisch, dass meine Umgebung mich schräg angeschaut hat, als ich mal wieder, aus heiterem Himmel loskichern musste. Das Buch spielt hauptsächlich auf der Ausgrabungsstätte New York und dem Quartier, dem Jarras Universitätskurs zugeordnet ist. Die Menschheit hat vor ein paar Hundert Jahren fluchtartig die Erde verlassen und es waren bald nur noch so wenige Menschen übrig, dass viele große Städte dem Verfall Preis gegeben wurden. Jarra möchte Geschichte studieren und ihr Kurs muss während des ersten Studienjahrs einige der großen Ausgrabungsstätten auf der Erde besuchen. Das ganze Szenario war für mich in sich sehr schlüssig und komplex, so dass ich keine Schwierigkeiten hatte, all dies als Gegeben zu akzeptieren.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und schnell zu lesen. Er ist recht einfach gehalten, da Jarra als Ich-Erzählerin fungiert und sie vor Wut und Sarkasmus nur so sprüht. Man erlebt die Geschichte durch ihre Sicht und in ihren Worten, was das Ganze sehr authentisch macht. Es entsteht während des Lesens nicht unbedingt Spannung, aber ein Sog, der mich einfach so mit sich fortgerissen hat, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich wurde unglaublich gut unterhalten, konnte mich in Jarra hineinversetzen und mir alles bildlich vorstellen. Gerade die Ruinen von New York fand ich sehr spannend und interessant, auch die Grabungsmethoden, die Frau Edwards uns hier näher bringt, haben mich sehr interessiert, vielleicht werden wir tatsächlich mal so ausgraben?

Die Hauptcharaktere haben es mir gleich angetan. Jarra ist eine markante Persönlichkeit, deren Bitterkeit ich sehr gut nachvollziehen kann. Dabei ist Jarra unglaublich erfindungs- und ideenreich und kämpft für ihre Überzeugungen und Ziele. Auch für die Liebe! Sehr wichtig ist auch der Student Fian, mit dem sich Jarra schnell anfreundet. Er ist intelligent und herzensgut, ich mochte ihn gleich von Anfang an. Jarras Prof ist auch ein interessanter Mann, es gibt noch weitere Kommilitonen, die aber alle nicht eine so herausragende Rolle spielen. Dennoch passen sie alle sehr gut in die Gruppe, haben ihre Eigenarten, kommen aber insgesamt ein wenig zu kurz. Ebenso wie Jarras Freunde von Next Step, allen voran Isette. Vielleicht bekommen wir in den Folgebänden mehr von ihnen zu lesen.

Das Cover des Taschenbuchs ziert ein Mädchengesicht, umrandet von einem Sternenportal. Der Hintergrund ist dunkelblau. Es ist an sich sehr gut gelungen, dennoch hätte es für meinen Geschmack etwas innovativer sein können.

Insgesamt vergebe ich für „Earth Girl. Die Prüfung“ von Janet Edwards fünf von fünf möglichen Sternen. Ich habe das Buch genossen, es hat mich zum Lachen gebracht und war so kurzweilig, dass ich es in einem Rutsch weggelesen habe. Dies ist eine Geschichte, die ich gerne verfilmt sehen würde und ich erwarte nun mit Spannung die Folgebände!

Bewertung vom 01.09.2012
Brennendes Herz / Ashes Bd.1
Bick, Ilsa J.

Brennendes Herz / Ashes Bd.1


sehr gut

Verhältnisse wie im 18. Jahrhundert

Alex ist auf einem Selbstfindungstrip im Waucamaw-Nationalpark und nur mit Rucksack und Zelt auf einen Berg geklettert. Dort trifft sie auf die 8-jährige Ellie und ihren Großvater, als plötzlich eine Druckwelle sie zu Boden reißt. Alle Tiere in Alex‘ Umgebung drehen durch, sie selbst hat Schmerzen und blutet. Alles es wieder ruhig ist, ist Ellies Großvater tot, Alex und Ellie sind verwirrt und sämtliche Elektronik hat den Geist aufgegeben. Nun ist Alex auf sich allein gestellt, kann weder Hilfe rufen noch schnell zu ihrem Auto zurück und sie hat eine zickige 8-Jährige am Hals. Glücklicherweise treffen die beiden auf Tom, als ihre Not am größten ist und sie von wilden Hunden und durchgedrehten Menschen angegriffen werden. Tom nimmt alles in die Hand, hat sogar die eine oder andere Theorie, was diesen Totalausfall der Elektronik ausgelöst haben könnte. In Amerika herrschen Zustände, wie im 18. Jahrhundert…

„Ashes“ ist eine Jugenddystopie, aber keine für schwache Nerven! Die Grundstimmung ist ziemlich düster und trostlos, die Zustände mit denen Alex auf den Straßen der USA konfrontiert wird, sind kriegsähnlich und andauernd muss sie sich für durchgedrehten, menschenfleischfressenden Jugendlichen in Acht nehmen, die auf jeden Menschen Jagd machen. Wichtig für die bedrückende Stimmung ist auch der hereinbrechende Winter und das merkwürdige System im Städtchen Rule, in dem Alex erst mal Zuflucht findet. Man muss ich mal vorstellen: Was würden wir ohne unsere technischen Errungenschaften machen? Ohne Internet, Telefon, ja vor allem ohne Strom. Da macht jeder drei Kreuze, der einen Grill oder Campingkocher im Keller stehen hat! Was machen wir ohne fließendes Wasser? Ohne heiße Dusche? Wir können uns ein Leben ohne diesen Luxus nicht mehr vorstellen und genau das macht „Ashes“ zu einer so beängstigenden Geschichte.

Der Schreibstil ist typisch für ein Jugendbuch. Einfache, meist kurze Sätze prägen die Story. Es wird alles aus Alex‘ Sicht geschildert, jedoch in der dritten Person, was mich am Anfang ein wenig verwirrt hat. Allerdings ist man so (fast) genauso nah dran am Geschehen und an Alex‘ Gefühlen, als wäre sie der Ich-Erzähler. Das Buch lässt sich wunderbar flüssig und schnurstracks durchlesen, aber es eine wirklich bedrückende und bedrohliche Atmosphäre geschaffen, die ich fast greifen konnte. Spannend ist es fast pausenlos, denn man weiß ja nie, welche Kreaturen hinter der nächsten Ecke oder dem nächsten Baumstamm lauern. Das Ende beinhaltet einen wirklich gemeinen Cliffhanger und ich bin sehr froh, dass der zweite Teil nun schon erschienen ist und ich sofort weiterlesen kann!

Die Personen haben in meinen Augen ein paar Schwachpunkte. Am besten lernt man die 17-jährige Alex kennen, die nach dem Ereignis, das alles verändert, plötzlich über einen unglaublich guten Geruchssinn verfügt, die sich unterwegs in der Wildnis verliebt und die kleine Ellie vor allen gefahren zu beschützen versucht. Ellie ist ein nerviges, verzogenes Gör, das sich aber durchaus selbst reflektieren kann und auch zu Einsichten fähig ist. Man schließt die Kleine also irgendwann zwangsläufig ins Herz. Tom ist mir fast zu gut, zu heroisch, obwohl in ein dunkles Geheimnis umgibt. Irgendwie war mir Chris lieber als Tom, obwohl der Alex auch vieles verschweigt. Chris ist ein Anführer und ich fand es wirklich herzerweichend, wie er Alex sein Herz geöffnet hat!

Das Cover beinhaltet das obligatorische Mädchengesicht und wirkt gar nicht so düster, wie es im inneren des Buches eigentlich zugeht. Blau ist die dominierende Farbe des Schutzumschlags und auch die Buchdeckel darunter sind richtig schön anzuschauen!

Insgesamt konnte mich „Ashes 01. Brennendes Herz“ von Ilsa J. Bick mit seiner spannenden und düsteren Story schnell von sich überzeugen! Als Dystopie-Fan kann man hier absolut nichts falsch machen, ich meine sogar, man verpasst was, wenn man sich das Buch entgehen lässt

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2012
Die Zauberer Bd.1
Peinkofer, Michael

Die Zauberer Bd.1


gut

Elfen, Menschen und Orks

Der beiden jungen Elfen Alannah und Aldur und der junge Mensch Granock treffen in der Ordensburg Shakara zusammen, um ihre Ausbildung zum Zauberer zu absolvieren. Aldur ist von edlem Geblüt und den Menschen nicht freundlich gesinnt. Er wurde von seinem Vater darauf gedrillt, um in Shakara aufgenommen zu werden. Alannah hat versehentlich mit ihrer Gabe einen Menschen getötet und wurde aus den Ewigen Gärten verstoßen und Granock lebte auf der Straße, bis ein Meister Farawyn ihn als ersten Menschen nach Shakara holte. Hier sieht er sich den Anfeindungen der Elfen ausgesetzt, die eine Änderung der Jahrtausende alten Regeln nicht gut heißen. Eine böse Macht beginnt sich in Erdwelt zusammenzubrauen und die drei Novizen ziehen mit ihren Meistern einem großen Abenteuer entgegen…

Die Elfen herrschen über Erdwelt, einer interessanten Fantasywelt, aber die Menschen sind die aufstrebende Rasse. Natürlich finden das die Elfen als überlegene Rasse nicht so toll. Auch Orks gibt es in Erdwelt und diese sind aus widernatürlichen Experimenten eines Dunkelelfs hervorgegangen. Einige Namen, die uns hier über den Weg laufen, erinnern mich sehr stark an „Der Herr der Ringe“ z.B. Farawyn hat starke Ähnlichkeit mit Faramir, aber das kann aber natürlich auch Zufall sein. Bei Shakara musste ich allerdings unwillkürlich an Shangri-La denken, vor allem, da es ebenso unzugänglich im Himalaya liegen soll. Neben den Namen bringt das Buch noch eine nützliche Ausstattung mit: Am Anfang und am Ende des Buches gibt es eine Karte von Erdwelt, an der man sich sehr gut orientieren kann und auch ein Lexikon der Elfensprache und ein Namensregister findet man hier. Beides ist während der Lektüre sehr praktisch!

Mit dem Schreibstil konnte ich mich leider bis zum Schluss nicht so richtig anfreunden. An und für sich war die Geschichte flüssig zu lesen, doch bin ich immer wieder über Dialoge gestolpert, die Verwirrtheit, Fassungslosigkeit oder Einschüchterung so herüberbringen sollte: „I-Ich…“, „W-Was…“, etc. Ich finde, das muss nicht sein, man so etwas auch gut um- und beschreiben, als solche Stotterer einzubauen. Ich habe auch die Emotionen der Figuren vermisst. Sie kamen einfach nicht richtig bei mir an, was ich sehr schade fand. Erst ganz zum Schluss, als alle Schlachten geschlagen waren, konnte mich eine Szene emotional packen. Hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht. Die Kapitelüberschriften sind in Elfensprache verfasst, hier ist das Lexikon am Ende des Buches sehr hilfreich.

Die Charaktere haben mir insgesamt gut gefallen. Die drei Novizen Aldur, Alannah und Granock sind unterschiedlich und haben alle ihre Stärken und Schwächen. Allerdings war Aldur sehr klischeehaft gegen Granock und Alannah seine Fürsprecherin während der Zaubererausbildung auf Shakarah. Die Ausbildung an sich war interessant und gut zu lesen. Im zweiten Teil des Buches verändern und entwickeln sich die die Charaktere weiter. Die Meisterzauberer sind alles weise Männer und Frauen, bis auf Riwanon, sie bringt ein wenig Schwung in die lahme Truppe. Wer eigentlich der böse Zauberer ist, das war mir spätestens zur Hälfte des Buches klar, schade, dass ich nicht länger rätseln durfte!

Das Cover finde ich überaus gelungen: Ein Zauberer in Kaputzenumhang blickt uns von einem blauen Hintergrund entgegen. Es passt sehr gut zum Inhalt des Buches und ist ein schöner Blickfang.

Insgesamt haben wir hier mit „Die Zauberer“ von Michael Peinkofer eine solide High-Fantasy Geschichte vorliegen, die erst die Lehrzeit der jungen Zauberer umfasst, um sie dann auf eine gefährliche Reise ins Unbekannte zu schicken. Es sind alle Elemente vorhanden, die ein gutes Fantasy Buch ausmachen und dennoch konnte mich die Geschichte wegen der schon genannten Gründe nicht vollends von sich überzeugen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2012
Die Insel
Connolly, John

Die Insel


sehr gut

Die Insel birgt Geheimnisse…

Marianne Elliot hat auf der kleinen Insel Dutch Island, die von den Alteingesessenen auch Sanctuary genannt wird, mit ihrem Sohn Danny Zuflucht vor ihrem Ehemann gesucht. Der sitzt zwar im Gefängnis, aber wenn er frei kommt, das weiß Marianne genau, wird er sie suchen und töten. Dann gelingt ihrem Mann tatsächlich die Flucht aus dem Gefängnis und er macht sich mit einer Gruppe kaltblütiger Killer auf die Suche nach seiner Ehefrau. Auf der Insel selbst bietet nur der Inselpolizist Joe Dupree Schutz und gleichzeitig braut sich etwas auf der Insel zusammen: Eine mystische, uralte Macht erwacht…

John Conolly hat mit „Die Insel“ einen Mystery-Thriller geschrieben, in dem die Thriller-Elemente eindeutig überwiegen. Ich würde hier von einem Thriller mit Mystery-Elementen sprechen, denn die Haupthandlung besteht aus der Jagd nach Marianne und Danny, während der der Killertrupp eine Spur von Leichen hinter sich her zieht. Durch verschiedene Einschübe und Rückblenden erfährt man aber auch von der blutigen Vergangenheit der Insel Sanctuary, in der wohl die mysteriösen Ereignisse von heute begründet liegen. Was genau da passiert, möchte ich hier nicht vorweg nehmen. Nach und nach erfährt man auch, warum Marianne vor ihrem Mann fliehen musste.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen. Zu Beginn war ich ein wenig verwirrt, warum man irgendwelche Typen, irgendwo in Amerika, bei irgendwelchen Morden begleitet, aber später fügt sich alles zu einem Gesamtbild ineinander. Nachdem man hier die Zusammenhänge erkannt hat, kommt auch schnell Spannung auf. Es wird immer zwischen Marianne auf der Insel und ihrem Mann auf dem Festland hin- und her gesprungen, zwischendurch trifft man auch auf Polizistin Macy. Ich mochte die Insel-Parts aber fast lieber, den hier bekam man schon die ganze Zeit eine mystische Grundstimmung vermittelt und die Beschreibungen der Insel sind auch richtig gut gelungen.

Die Charaktere waren allesamt interessant gestaltet und gut ausgearbeitet. Joe Dupree, der Inselpolizist, ist ein gutmütiger, aber scheuer Mann, der als „Der Riese“ verspottet wird, weil er so groß ist. Marianne lebt unter dem Deckmantel der Lüge und ihr setzt es zu, dass sie sich niemandem anvertrauen kann, um sich und Danny nicht in Gefahr zu bringen. Der alte Maler auf der Insel ist eine schrullige und kauzige Gestalt, aber durchaus liebenswert. Der Killertrupp um Mariannes Ehemann Moloch birgt eigentlich lauter interessante und unterschiedliche Persönlichkeiten, die super beschrieben werden und alle ihre eigene Art des Tötens haben. Moloch selbst ist ein schrecklicher, grausamer Mensch, aber lest selbst!

Ich habe die Ausgabe der Galileo-Mystery-Edition erstanden, so dass das Galileo-Mystery-Zeichen oben und links unten das Pro7-Logo auftauchen. Ansonsten ist das Cover in Schwarz und mystischem Grün gehalten. Ein Leuchtturm steht auf einem Felsen am Meer von grünem Nebel umgeben. Es passt auf jeden Fall sehr gut zum Inhalt des Buches.

Insgesamt hat mir der Thriller „Die Insel“ von John Conolly gut gefallen, die Mystery-Elemente haben ihm das gewisse Etwas verliehen und konnten mich so an die Geschichte fesseln. Allerdings ist das Buch durch das viele Blutvergießen nichts für schwache Nerven!

Bewertung vom 25.08.2012
Lucy in the Sky
Toon, Paige

Lucy in the Sky


ausgezeichnet

Hör auf dein Herz!

Lucy sitzt im Flieger von London nach Sidney, wo sie der Hochzeit ihrer beiden besten Freunde Molly und Sam beiwohnen wird. Kurz vor dem Start der Maschine und bevor sie ihr Handy ausschalten muss, erhält Lucy eine SMS mit folgendem Inhalt „Hi Lucy! Habe gerade mit James in deinem Bett geschlafen. Dachte, du solltest das wissen. 4mal diesen Monat. Hübsche Bettwäsche! XXX“. James ist Lucys Freund, mit dem sie seit 3 Jahren glücklich ist. Zumindest glaubte sie das bisher und nun muss Lucy einen nervenaufreibenden 24-Stunden-Flug überstehen, bevor sie James zur Rede stellen kann. Aber nach ihrem Besuch im wunderbaren Australien ist sowieso alles anders…

Bei „Lucy in the Sky“ war es vor allem das Cover, das mich so begeistert hat, dass ich das Buch unbedingt haben wollte. Jetzt, nach der Lektüre, bin ich so glücklich, dass ich mich für das Buch entschieden habe, denn ich bin einfach nur begeistert! Ich lese ganz selten Chick-Lit, weil es mir meist zu kitschig und zu oberflächlich ist, doch Paige Toon hat hier einen wundervollen Roman geschrieben, der mich emotional so richtig packen konnte und so habe ich die ganze Zeit mit der sympathischen Lucy mitgefiebert und habe gebangt ob ihrer letztendlichen Entscheidung. Und was noch viel wichtiger war: Ich wünschte mir beim Lesen die ganze Zeit, dass dieses Buch niemals enden möge!

Der Schreibstil der Autorin ist einfach wunderbar! Federleicht und doch mit einem wundervollen Humor lotst Paige Toon ihre Leserinnen durch Lucys Leben und ihre Story. Lucys Gedankenwelt ist einem ganz nah, da sie die Ich-Erzählerin dieser Geschichte ist und ich habe wirklich ganz gespannt mitgefiebert, wie sich alles schlussendlich auflösen wird. Also war es sogar spannend und das hatte ich ganz und gar nicht von diesem Buch erwartet. Außerdem haben mir die Beschreibungen von Sidney und auch von London und Sommerset wahnsinnig gut gefallen, ich konnte mir alles bildlich vorstellen.

Die Protagonisten konnten mich alle begeistern. Lucy war mir sofort sympathisch und ich konnte eine tolle Beziehung zu ihr aufbauen. Ich konnte mich in ihr wiederentdecken, da sie mit 25 in meine Alterskategorie fällt. Manchmal verhält sie sich ein wenig naiv oder verschließt die Augen vor dem Offensichtlichen, aber wär täte das in ihrer Situation nicht? Das konnte ich alles sehr gut nachvollziehen. Molly, Sam und Nathan, die Australier waren für mich auch wunderbare Bezugspersonen. Ich habe alle drei sofort gemocht. Sie sind alle drei Freunde von Lucy und ich glaube, wenn sie mich gebeten hätten zu bleiben, ich hätte ihnen diesen Wunsch nicht abschlagen können. James, Lucys Freund fällt da in eine andere Kategorie. Er war mir gleich zu aufgesetzt, zu glatt und zu heuchlerisch.

Das Cover des Taschenbuchs ist super schön gestaltet: Ein Himmel in unterschiedlichen Blautönen, ein Flugzeug, dessen Kondensationsspur den Titel in den Himmel beschreibt und die Skylines Lucys beider Heimatstädte London und Sidney in Pink im unteren Drittel des Covers. Ich liebe es!

Fazit: Ich wollte, dass „Lucy in the Sky“ von Paige Toon niemals endet, ich habe mitgefiebert, gebangt und gehofft und ich wünsche mir ganz, ganz fest, dass Lucy irgendwann nochmal das Parkett betreten darf, denn ich habe sie und alle anderen furchtbar in mein Herz geschlossen! Wer das Buch noch nicht gelesen hat: Bitte, holt es euch und lest es, es ist einfach wunderbar!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2012
Das zerbrochene Fenster
Beck, Zoë

Das zerbrochene Fenster


ausgezeichnet

Wenn du nicht loslassen kannst

Vor sieben Jahren ist Philippa Murrays Freund Sean spurlos verschwunden. Seit dem sucht sie verzweifelt nach ihm. Als nach einer verschneiten Nacht die Leiche einer reichen Witwe gefunden wird, taucht Philippa bei der Polizei auf und behauptet Sean hätte die Frau getötet. Danach verschwindet auch Philippa spurlos. Jetzt ist es an Dana, Philippas Schwester, herauszufinden, was mit ihr geschehen ist…

Mit „Das zerbrochene Fenster“ habe ich eben einen Psychothriller beendet, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ich habe immer den Drang gespürt, weiterzulesen, denn ich wollte unbedingt herausfinden, was es mit Seans Verschwinden auf sich hat. Und auch, warum Philippa auch plötzlich verschwindet, nach dem sie Sean sieben Jahre lang gesucht hat. Immer abwechselnd bekommt man Auszüge aus Philippas Tagebuch, in dem sie ihre Suche festgehalten hat, und die Ereignisse nach der Ermordung von Lillian Darney zu lesen. Hier jagen nämlich verschiedene Personen der Wahrheit hinterher, allen voran der junge Cedric Darney, der Stiefsohn der ermordeten Witwe.

Der Schreibstil konnte mich gleich von Anfang an fesseln und begeistern. Ich habe sehr schnell in die Geschichte hineingefunden und war bald ganz darin versunken. Die Abschnitte aus Philippas Tagebuch waren durch eine andere Schriftart und auch durch eine andere Sprache gekennzeichnet. Hier kamen öfter kurze und knappe Sätze in der Alltagssprache zum Einsatz, aus denen die gesamte Verzweiflung der jungen Pippa herauszulesen war. Die Kapitel die das Mordgeschehen beleuchten, heben sich durch eine flüssige, gut lesbare Sprache von den Tagebucheinträgen ab. Schon zu Beginn kommt Spannung auf, die auch aufrechterhalten, und kontinuierlich gesteigert wird. Ich mochte den Thriller kaum aus der Hand legen!

Mit den Charakteren konnte ich mich auch sehr gut identifizieren. Mit Pippa konnte ich mitfühlen und um ihren verlorenen Freund Sean trauern, ich konnte es aber auch sehr gut nachvollziehen, dass sie einfach nicht loslassen konnte, egal was im Laufe der Zeit alles über ihn herauskam. Sie ist eine sympathische und willensstarke junge Frau, die ihren eigenen Weg geht, obwohl sie einen schwierigen familiären Hintergrund hat. Cedric Darney ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Er hat eine psychische Störung, leidet unter Verfolgungswahn und ist trotzdem darauf aus, den Mord an seiner Stiefmutter aufzuklären. Wenn auch nicht aus uneigennützigen Beweggründen. Dana, Pippas Schwester ist ebenso eine kaputte Persönlichkeit, aber genauso interessant, denn über sie kommen viele Abgründe zu Tage. Wie Ben großartig zur Story beiträgt, hat sich mir bis zum Schluss hin nicht richtig erschlossen. Er kam mir wie ein Fremdkörper in der sonst so harmonisch abgestimmten Storyline vor. Auch alle weiteren Charaktere waren großartig, stark und blieben im Gedächtnis haften.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es wird eine zerbrochene Glasscheibe angedeutet, in der sich eine weibliche Person schemenhaft spiegelt. Das zerbrochene Fenster spielt eine Rolle, ob die Frau Pippa darstellt, kann ich nicht mit Gewissheit sagen.

Insgesamt hat mir „Das zerbrochene Fenster“ von Zoe Beck sehr, sehr gut gefallen! Ein spannender Psychothriller, mit einem Ende, das ich so nicht unbedingt erwartet habe und den ich allen Fans von guter, packender Unterhaltung absolut empfehlen kann!

Bewertung vom 14.08.2012
Engelsflammen / Fallen Bd.3
Kate, Lauren

Engelsflammen / Fallen Bd.3


sehr gut

Mit Luce durch die Zeit

Luce ist nach dem Kampf in ihrem heimischen Garten durch einen Verkünder getreten um frühere Versionen von sich selbst zu besuchen und herauszufinden, wie sie den Fluch, der seit Urzeiten auf Daniel und ihr lastet, brechen kann. Sie geht dabei immer weiter in der Zeit zurück und trifft verschiedene Lucindas und Daniels in unterschiedlichen Epochen. Daniel versucht Luce zu folgen, ist aber immer einen Schritt zu langsam. Wird er es schaffen, Luce einzuholen und ihr zu helfen?

Für den dritten Teil der Engels-Quatrologie von Lauren Kate gibt es nur eine ganz knappe Inhaltsangabe, die aber alles zusammenfasst, was man über dieses Buch wissen muss. Die Geschichte setzt genau zum Ende von „Engelsmorgen“ ein und es geht hauptsächlich um Lucindas Reise in ihre vormaligen Leben und der Suche nach dem Grund, warum sie immer in Flammen auf geht. Doch dies ist weder langweilig noch uninteressant. Ich fand es richtig toll, verschiedene Lucindas und Daniels zu beobachten und von ihnen zu lernen. Trotzdem ist man am Ende dieses dritten Teils nicht unbedingt schlauer, was den Haupthandlungsstrang betrifft. Man weiß z.B. immer noch nicht wirklich, warum die Outcasts Luce unbedingt in die Finger kriegen wollen, aber ein, zwei andere Fragen werden endlich gelüftet.

Der Schreibstil der Autorin in gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Ich hatte das Buch wieder richtig schnell durchgelesen, weil mich die Reise durch die Zeit mit Luce richtig interessiert hat. Die Beschreibungen der Kleider und Gepflogenheiten der einzelnen Epochen, ja ganzer Völker, war sehr detailgetreu und ich hatte alles sehr lebhaft vor Augen. Auch wenn ich es mag, empfand ich es als sehr angenehm hier, wie schon in den Vorgängerbänden, keinen Ich-Erzähler zu haben, sondern einen personalen Erzähler.

Luce entwickelt sich im Laufe ihrer Reise durch ihre früheren Leben. Sie lernt dazu, findet zu sich selbst, wird aber natürlich weiterhin magisch von Daniel angezogen. Ihre Liebe zueinander steht zwar weiterhin im Mittelpunkt, doch war der Kitschfaktor nicht ganz so hoch, wie in den Vorgängerbänden. Naivität ist aber immer noch Luce‘ Markenzeichen. Auch für Daniel hält „Engelsflammen“ einige Erkenntnisse über sich, Luce und auch Cam bereit. Cam kommt leider ein wenig zu kurz, was ich echt schade finde. Ihm könnte die Autorin gerne etwas mehr Raum geben. Alle weiteren Figuren aus den Vorgängerbänden tauchen nur am Rande auf, dafür betritt zum Ende hin ein neuer „Spieler“ das Parkett.

Die Umschlaggestaltung finde ich dieses Mal nicht ganz so gelungen. Etwas zu viel Farbe hat sich, im Vergleich mit den beiden ersten Bänden, hier eingeschlichen. Dennoch ist das Cover immer noch sehr schön!

Fazit: Der dritte Teil der Engel-Reihe „Engelsflammen“ von Lauren Kate konnte mich wieder abholen und mich auf eine Zeitreise der besonderen Art mitnehmen. Ich habe dies wirklich genossen und finde die Abwechslung in diesem Band, zu den übrigen Teilen, durchaus positiv zu bewerten! Nun freue ich mich auf den vierten und letzten Band dieser Reihe!

Bewertung vom 11.08.2012
Zwischen Himmel und Erde / Vango Bd.1
Fombelle, Timothée de

Zwischen Himmel und Erde / Vango Bd.1


sehr gut

Wo kommst du her, wo gehst du hin?

Paris 1934 – Der 19-Jährige Vango kniet vor Notre Dame auf dem Boden und wartet darauf zum Priester geweiht zu werden. Dann fallen Schüsse und Vango ist auf der Flucht vor der Polizei, dabei weiß er gar nicht, wovor er flieht. Später erst findet er heraus, dass ihm ein Mord zur Last gelegt wird. Nun beginnt für den jungen Mann ein Leben auf der Flucht, die ihn an den Bodensee, auf die kleine italienische Insel seiner Kindheit und bis nach Schottland führt. Doch Vango wird nicht nur von er Pariser Gendarmerie gesucht, es sind ihm noch andere finstere Gesellen auf der Spur, und er weiß nicht warum. Es hat etwas mit Vangos Herkunft zu tun, die er allerdings selbst nicht kennt.

„Vango – Zwischen Himmel und Erde“ ist meiner Meinung nach kein typisches Jugendbuch. Dafür ist die Geschichte zu verschachtelt, es gibt sehr viele Orts- Zeit und Perspektivwechsel, denen selbst ich manchmal schwer folgen konnte. Außerdem ist die Sprache für ein Jugendbuch ziemlich gehoben, doch darin sehe ich als absolute Stärke dieses Abenteuerromans. Die vielen Schauplätze und Charaktere machen das Buch abwechslungsreich und kurzweilig und ich wurde immer wieder von neuen Wendungen überrascht. Toll fand ich, dass ein Zeppelin eine nicht unwichtige Rolle spielt, denn ich bin immer wieder fasziniert von diesen riesigen Fluggeräten.

Die Sprache ist, wie schon erwähnt, nicht null-acht-fünfzehn, sondern in der gehobeneren Kategorie einzuordnen. Es spiegelt sich auch der Hang des Autors zum Sarkasmus wieder, der mich sehr häufig hat schmunzeln lassen. Er schafft es fantastisch, die Komik mancher Situationen herüber zu bringen, die bei mir zu lauten Lachern geführt haben. Spannung wird auch in vielen Szenen aufgebaut, das Geheimnis um Vangos Herkunft ist so rätselhaft, dass es fast unerträglich wird, nicht zu wissen, warum der junge Mann ständig verfolgt wird. Ich bin sehr fasziniert von diesem wunderbaren, auktorialen, Erzählstil.

Bei den Charakteren bin ich mir nicht ganz sicher. Zu den meisten von ihnen, habe ich keine Beziehung aufbauen können. Nur Vango und Ethel konnten mich erobern, mit ihnen konnte ich mitfühlen, aber selbst hier war immer eine gewisse Distanz spürbar, die sich irgendwie nicht richtig überbrücken ließ. Vango ist stark, wendig und anscheinend sehr gut aussehend, denn er konnte schon in jungen Jahren Ethels Herz im Sturm erobern. Nur ein richtiges Bild von Vango hatte ich nie vor Augen. Dafür von Ethel, ein starköpfige, wilde Schönheit, die rasante Ausfahrten im Automobil liebt. Sie fährt natürlich selber. Ihr Herz hat sie mit 12 an Vango verloren und nun kämpft sie mit allen Mitteln um den Jungen, den sie liebt.

Das Cover dieses gebunden Buchs ist außerordentlich gut gelungen! Es hebt sich wohltuend von der Masse ab und verbindet viele Elemente aus dem Buch zu einem interessanten Gesamtkunstwerk. Auf dieses Cover bin ich aufmerksam geworden und der Klappentext hat dann sein Übriges getan.

Fazit: „Vango – Zwischen Himmel und Erde“ von Thimotée de Fombelle hat mich schnell in seinen Bann ziehen können. Man findet hier einen Abenteuerroman, der in einer politisch sehr brisanten Zeit spielt, deren Ereignisse auch immer am Rande Erwähnung in der Geschichte finden. Dies alles wird verknüpft zu einem außergewöhnlichen Jugendbuch, das im zweiten Band „Vango – Prinz ohne Königreich“ seinen Abschluss findet. Nicht nur für Jugendliche absolut lesenswert und definitiv auch ein Buch für Jungs!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2012
Verborgen / Die Tochter der Tryll Bd.1
Hocking, Amanda

Verborgen / Die Tochter der Tryll Bd.1


sehr gut

Wendy in Tryll-Land

Wendy Everly ist 17 und schon wieder neu an ihrer Schule. Doch diesmal will sie sich wirklich Mühe geben und ihrer Tante und ihrem Bruder Matt beweisen, dass mehr in ihr steckt, als ein aufmüpfiger Teenager. Bei Wendys Vorgeschichte eigentlich kein Wunder: Als sie sechs Jahre alt war, wollte ihre Mutter sie umbringen und behauptete, sie sei ein Monster. An der neuen Schule begegnet ihr Finn, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Finn scheint Wendy dann auch eine Begründung zu liefern, warum sie sich nie irgendwo wirklich zugehörig gefühlt hat: Sie ist eine Tryll und nun soll sie mit dem jungen Mann „nach Hause“ gehen…

Es ist schwierig, den Inhalt so weit zusammenzufassen, dass es einen Sinn macht und gleichzeitig nicht zu viel zu verraten, denn das Buch ist nicht gerade dick und es steckt einiges an Story zwischen den Seiten. Ich war zuerst skeptisch, ob Amanda Hocking mich von ihren Tryll überzeugen kann und ich wurde positiv überrascht. Natürlich hat das Buch auch seine kleinen Mängel, z.B. hätte ich mir manche Szenen etwas ausführlicher gewünscht, das hätte die Situationen wahrscheinlich gefährlicher wirken lassen. So ist es mir manchmal vorgekommen, als hätte die Autorin irgendwo den Rotstift ansetzen müssen und dem sind Dialoge und Beschreibungen zum Opfer gefallen. Doch insgesamt konnte mich die Geschichte überzeugen und ich habe das Buch wirklich gerne gelesen! Die Tryll leben in einer abgeschotteten Stadt nach einigen, manchmal recht merkwürdigen Regeln und in einer Monarchie. Darauf fußen auch die Intrigen, die gesponnen werden.

Der Schreibstil ist für meinen Geschmack recht einfach und dadurch auch angenehm flüssig zu lesen. Meistens benutzt Amanda Hocking kurze knappe Sätze, gibt aber die Ereignisse sehr lebendig wieder. Nur die Beschreibungen hätten, wie schon erwähnt, etwas ausführlicher ausfallen dürfen. Man trifft hier wieder mal, wie in den meisten neueren Jugendbüchern, auf einen Ich-Erzähler. Das ist natürlich Wendy. Ich mag Ich-Erzähler, dadurch ist man immer so schön nah am Geschehen, doch diesmal fand ich es manchmal ein wenig unbefriedigend, denn man ist als Leser genauso ahnungslos wie Wendy selbst.

Die Charaktere sind, bis auf Wendy und Finn, natürlich auch etwas oberflächlich, da hier einfach der Raum für ausschweifende Beschreibungen fehlt. Das finde ich natürlich etwas unglücklich, denn es sind interessante Nebenpersonen darunter, von denen ich einfach gerne etwas mehr erfahren würde. Wendy als Hauptprotagonistin lernt man schnell und gut kennen. Durch eine Rückblende erfährt man von ihrer Vergangenheit und kann ihre Emotionen gut nachvollziehen. Finn ist und bleibt auch die ganze Zeit über recht rätselhaft, was mir gut gefallen hat. Trotzdem ist er toll ausgestaltet und man kann mit ihm mitfiebern. Er hat einen wunderbaren Charakter! Mehr erfahren hätte ich gerne über Rhys, Tove und Elora und ich hoffe die Gelegenheit bietet sich in den Folgebänden.

Das Cover gefällt mir auch sehr gut. Der rote Hintergrund, sie Silhouette eines Castles und das Mädchen auf einer, mit roten Mohnblumen übersäten Wiese, sehen schön mystisch aus. Die verschlungenen Ornamente um den Titel sind ein Eyecatcher und ich hätte mir das Buch in der Buchhandlung sicherlich mal näher angeschaut.

Insgesamt sind manche Szenen, wie auch der Showdown, etwas zu kurz und manche Charaktere etwas zu flach geraten. Dennoch kann ich „Die Tochter der Tryll – Verborgen“ von Amanda Hocking als Zwischendurch-Lektüre durchaus empfehlen. Mir haben das Buch und die vielen Ideen, die darin stecken, wirklich Spaß gemacht und ich freue mich auf die Teile zwei und drei!

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