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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2020
Alle Tage, die wir leben
Hansen, Dagmar

Alle Tage, die wir leben


sehr gut

Kurz vor ihrem sechzigsten Geburtstag endet Tildas Beziehung zu Günter und sie verliert ihren wichtigsten Auftraggeber für ihr Schreibbüro. Bei der Suche nach einem Job bei ebay stößt sie auf die Anzeige der 84-jährigen Ruth, die eine Assistentin sucht. Diese möchte mit Unterstützung aufräumen, ihre Angelegenheiten ordnen.
Mit Ruth und Tilda treffen zwei unterschiedliche Charaktere aufeinander, wo die Jüngere sehr gut von der Älteren lernen kann. Egal wie alt man ist, das Leben ist immer für eine Überraschung gut.
Der gemeinsame Weg von Ruth und Tilda lässt sich gut lesen, der Schreibstil ist leicht und locker und doch gibt die Geschichte dem Leser Stoff zum Nachdenken.
Allein der Spruch am Beginn des Buches ist so schön und passend: „ Charlie Brown und Snoopy sitzen auf einem Bootssteg. Charlie sagt traurig: ach, Snoopy, eines Tages müssen wir alle sterben. Snoopy antwortet ja, aber die anderen Tage leben wir.“ Das ist so leicht gesagt, doch im Alltag schon schwierig. Dieser Roman unterhält sehr schön, hat mir gut gefallen und hält ein Stück Lebensmut bereit, auch wenn es zum Ende ein wenig heile Welt Stimmung gibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.01.2020
Meister der Täuschung / Schwert und Krone Bd.1
Ebert, Sabine

Meister der Täuschung / Schwert und Krone Bd.1


sehr gut

Das heutige Deutschland Ende des Jahres 1137. Kaiser Lothar stirbt und der Kampf um die Thronfolge entbrennt unter den Fürsten und der Geistlichkeit. Es stehen sich Welfen und Staufer gegenüber. Fürsten und Adelshäuser müssen auf die entsprechende Seite ge-bracht werden, die Kirche mischt mit. Krieg überzieht das Land und das einfache Volk hat darunter zu leiden.
Die ganzen Personen auseinander zu halten und zu sortieren hat bei mir am Anfang etwas gedauert. Gewisse Namen kommen dann häufiger vor. Doch dann war ich im Lesefluss drin und die Geschichte ist wirklich sehr umfangreich. Kompliment an die Autorin, die diese Zeit so gut recherchiert hat und zu einem Roman zusammen getragen hat. Es war interessant festzustellen, dass der König dann nicht automatisch die Macht hat sondern die Fürsten auf seine Seite ziehen muss, mit welchen Mitteln auch immer. So ist mir z.B. Konrad von Meißen als wirklich Stratege in Erinnerung geblieben. Und die jungen Adeli-gen, wie der zukünftige Barbarossa, tauchen auch schon auf. Erschreckend sind dann die Lebensverhältnisse. Ich glaube, da könnten wir von heute gar nicht überleben. Die Frauen sind ohne Mann nichts und mit Mann eher schönes Beiwerk. Selten, dass eine mal etwas zu sagen hat, kommt aber vor.
Ein historisch interessantes und intensives Leseerlebnis. Die Autorin hat es ihrem Schreib-stil sehr gut getroffen. Auf den nächsten Band der Reihe bin ich schon gespannt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2020
Das belebte Leben
Wiedeck, Wiebke

Das belebte Leben


ausgezeichnet

Dieses Buch ist auf Anhieb nicht leicht zu beschreiben. Aufgrund des eigenen, bisherigen Lebensweges kann die Autorin den Leser mit auf eine Reise nehmen, die ganz viel über das Leben lehrt. Dass Krisen überwunden werden können und man dadurch neue Kraft und neue Ziele gewinnen kann. Wenn der Körper streikt hat die Seele schon vorher gelitten und es wird Zeit in sich hinein zu hören was nicht richtig läuft. Es werden auch Beispiele aus der Arbeit als Coach angeführt, die verdeutlichten was mancher als Paket mich sich rum trägt, was ihn massiv behindert. Aber nur wenn man auch bereit ist, dieses Paket zu sehen, zu re-flektieren und zu seinen Gefühlen steht kann es eine Veränderung geben.
Ganz wunderbar fand ich die Erlebnisse von Wiebke Wiedeck mit ihrem Pferd Blue. Wie das Pferd den Menschen spiegelt, was man erreichen kann, wenn man sich im Hier und Jetzt auf das Pferd einlässt und was man dabei über sich lernt. Aber, man muss sich darauf einlas-sen. Wie auf alles im Leben.
Das Buch ist in einem gut lesbaren Stil geschrieben, leicht verständlich und nichts für auf die Schnelle lesen. Es hat mich fast von der ersten Seite an gepackt, etwas in mir bewegt und das tut es noch jetzt.
Ansonsten kann ich nur sagen, selber lesen und sich auf die Reise begeben.

Bewertung vom 29.12.2019
Vaterland, wo bist du?
Oppenlander, Annette

Vaterland, wo bist du?


ausgezeichnet

Die Autorin erzählt die wahre Geschichte ihrer Eltern ab Mai 1940 in Solingen. Eindringlich werden die Lebensumstände zur Zeit des zweiten Weltkrieges geschildert. Die Entbehrun-gen, der immer währende Hunger und die Suche nach Essen. Nachdem der Vater und der ältere Bruder von Günter eingezogen wurden lastet sehr viel Verantwortung auf dem Jungen. Dazu die Gefahr, selbst noch in den Krieg geschickt zu werden. Lilly hat dagegen die Lieb-losigkeit der Mutter zu ertragen, die Bevorzugung des jüngeren Bruders. Die Angst vor den Bomben, die einen Großteil der Stadt in Trümmer legen kommt dazu. Und auch die Nach-kriegszeit ist erstmal nicht einfacher, der Hunger bleibt.
Es gibt einige Bücher aus dieser Zeit, die auch betroffen machen, die einen ungläubig, we-gen der unmenschlichen Taten, zurück lassen. Oft werden bei Reportagen die Soldaten, die Kriegsschauplätze gezeigt, was allein schon reicht. Doch das Leid der ganz normalen Bevöl-kerung wird eher selten erwähnt. Das passiert hier in diesem Buch sehr eindringlich.
Die wahre Geschichte von Lilly und Günter stellt zugleich auch die damalige Zeit in Deutschland dar. Wo alle unter dem Krieg zu leiden hatten und noch ein paar Blinde weiter den falschen Idealen anhängen.
Den Schreibstil finde ich einfach klasse. So eindrücklich und intensiv werden die Lebens-umstände von Günter und Lilly geschildert, ohne überflüssige Worte um beim Leser etwas auszulösen. Das kommt hier ganz von alleine.
Nicht umsonst hat das Buch in mehrere Auszeichnungen in den USA erhalten und ich finde, dass dieses Buch von Schülern und jungen Erwachsenen unbedingt gelesen werden muss!
Herzlichen Dank, dass ich Vaterland, wo bist Du? im Rahmen einer Leserunde lesen durfte. Der Roman hat auch mir nochmal einen sehr intensiven Eindruck dieser schlimmen Zeit verschafft.

Bewertung vom 23.12.2019
Mister Romance / Masters of Love Bd.1 (eBook, ePUB)
Rayven, Leisa

Mister Romance / Masters of Love Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eden ist Journalistin und braucht dringend eine mitreißende Story. Diese könnte die Ge-schichte über den sog. Mister Romance sein. Er trifft sich mit wohlhabenden Frauen und gibt ihnen, auch durch Rollenspiele, das Gefühl was sie nicht von ihren Männern bekommen. Sex ist dabei allerdings ausgeschlossen. Allein diesen Mann zu finden erweist sich als schwierig, doch dann lässt er sich darauf ein. Allerdings unter gewissen Voraussetzungen. Eden stören seine Bedingungen nicht, denn dass sie sich verliebt hält sie für ausgeschlossen.
So trifft Eden auf Max und interessante Dates nehmen ihren Lauf. Doch Max spielt Rollen und wie weit kann Eden ihm glauben?
Eine interessante Konstellation, zynische Journalistin trifft auf Edel-Escort. Und die ersten Zusammentreffen gestalten sich wirklich gut. Die Spannung zwischen den Beiden ist wirk-lich gut beschrieben. Doch zum Ende gibt es eine recht schnelle Wendung und für mich ver-liert die Geschichte in dem Bereich einiges von dem was am Anfang zu lesen ist. Gefallen hat mir, dass es hier mal eine Frau ist, die Probleme hat sich auf eine Beziehung einzulassen.
Der Schreibstil ist gut, was zwischen Eden und Max passiert lässt sich gut lesen.
Dieser Roman hat mir wieder gezeigt, dass es scheinbar gerade in diesem Genre schwierig ist, oder wird, eine komplett packende, runde Geschichte zu schreiben, auch mit guter Grundidee wie hier.

Bewertung vom 16.12.2019
Peety
O'Grey, Eric

Peety


sehr gut

Eric ist 53 Jahre alt, stark übergewichtig, alleine und kommt nur mal durch Dienstreisen aus seiner Wohnung. So eine Dienstreise, wo das Flugzeug wegen eines nicht passenden Gurts nicht starten konnte, bewegt ihn dazu etwas zu unternehmen. Ein Glück gerät er an eine Ärz-tin, die ihm eine Ernährungsumstellung empfiehlt, keine weiteren Tabletten, und einen Hund!
Im Tierheim findet Eric Peety, auch übergewichtig, und gemeinsam gehen sie Schritt für Schritt in ein anderes Leben.
Eric schildert prägnant was mit ihm in der Zeit mit Peety geschah. Wie sehr ihn dieser Hund motiviert, das Essen für beide vollkommen umgestellt wird, mit Wahnsinns Ergebnissen. Es zeigt auch wie sehr so ein Hund einem Menschen mehr Selbstvertrauen gibt, ihn in Kontakt mit anderen bringt und allein so schon das Leben verändert.
Erics Geschichte ist eine tolle Geschichte, was man alles erreichen kann. Manchmal liest es sich dann aber doch zu einfach- Als ob dieses extreme Abnehmen, vegan zu werden, so eben mal funktionierte, ohne Probleme. Aber auf jeden Fall eine beeindruckende Geschichte, die in einem gut lesbaren Stil geschrieben wurde. Dazu werden die Themen, die Eric aus dieser Zeit am Herzen liegen, deutlich gemacht. Wie Tierschutz und vegane Ernährung. Mir hätte es noch gefallen, wenn ein paar vegane Rezepte vorhanden gewesen wären. Da dieses lecke-re Essen so oft erwähnt wurde, wäre das nur passend gewesen.

Bewertung vom 01.12.2019
Der kleine Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.1
Oswald, Susanne

Der kleine Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.1


sehr gut

Maighreads Partner trennt sich von ihr und damit verliert sie auch gleich ihren Job. Beim Aufräumen bei ihrer Mutter erfährt sie, dass sie doch Großeltern hat. Sie macht sich auf den Weg in die Highlands um diese kennen zu lernen. Durch eine Panne trifft sie auf Joshua, sie findet bei Chloe eine Unterkunft und eine Freundin. Auch Ideen für ihre Zukunft nehmen Gestalt an, es soll ein Strickladen werden. Allerdings scheint sich der Kontakt zu ihrer Großmutter schwierig zu gestalten. Na ja und es knistert zwischen Maighread und Joshua.
Der Weg von Maighread und Joshua zueinander ist schön gestaltet und gut geschildert. Dazu noch Maighreads Begeisterung für Wolle und die Annäherung zu ihrer Großmutter. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und es ist alles recht gefühlvoll geschrieben, aber nicht zu sehr. Das Ende ist vorhersehbar, kleinere Komplikationen sind eingefügt, aber die Geschich-te verströmt eine schöne Wohlfühlatmosphäre und lässt sich gut lesen. Der Roman hat mich gut unterhalten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2019
Die Flucht der Trakehner
Binder, Sibylle L.

Die Flucht der Trakehner


ausgezeichnet

Das Jahr 1944 geht dem Ende zu. In Ostpreußen macht sich das Ehepaar Jesco und Sophie von Esten bereit zur Flucht in den Westen. Sophie, die erst vor kurzem die Leitung eines benachbarten Gutes übernommen hat und Jesco, der im Krieg einen Arm verloren hat und nun das Vorwerk Bajohrgallen vom Gestüt Trakehnen leitet. Besonders die großen Stuten-herde in Sicherheit zu bringen ist in diesem Winter ein wahnwitziges Unterfangen.
Sehr gut sind die Gegebenheiten in Ostpreußen dargestellt und der Einfluss des Krieges, der Naziherrschaft dargestellt. Auch Jescos Zeit in Trakehnen wird beschrieben, die Arbeit mit den Pferden. Aber dann die Flucht, die Front kommt immer näher und es bleibt dann nur noch der Weg über das Haff. Es ein sehr kalter Winter und die ganzen Umstände, Angriffe von Tieffliegern fordern ihren Tribut.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die Hauptcharaktere, Jesco und Sophie, die anpa-ckend und sympathisch sind. Die schlimmen Zustände und Entbehrungen während der Flucht. Die Pferde, das Zusammensein mit ihnen sind bei mir eindrucksvoll angekommen, manches sehr intensiv. Gerne hätte ich noch mehr gelesen, wie von der Zeit nach dem Krieg und dem Aufbau einer neuen Existenz mit den Pferden. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Die Geschehnisse wurden gut dargestellt.

Bewertung vom 09.11.2019
Im Schatten des Turms
Anour, René

Im Schatten des Turms


sehr gut

Ende des 18. Jahrhunderts in Wien treffen der arme Medizinstudent Alfred und die junge Helene, aus einem adeligen Haus, aufeinander.
Alfred will seinen Weg als Mediziner gehen, auch wenn keine vermögende Familie im Hin-tergrund ist. Helene wurde für ihre Herkunft sehr weltoffen erzogen und muss nach dem Tod des Vaters um ihre Freiheit kämpfen. Beide wachsen über sich selbst hinaus und kämpfen sich durch Widerstände.
Im Narrenturm wurden die Irren, die psychisch gestörten, behandelt. Für unsere Zeit un-ter eher unschönen Umständen. Damals war es aber die erste Einrichtung dieser Art.
In der Geschichte tauchen so viele verschiedene Charaktere auf, die fast schon für eine extra Geschichte taugen. An historischen Romanen gefällt mir besonders, dass geschichtli-che Fakten mit einer persönlichen Geschichte verwoben werden. Hier geht es nicht unbe-dingt um die Geschehnisse im Turm, eher um das Drumherum. Mir hat der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen. Dieser trägt neben den beschriebenen Geschehnissen durch die über sechshundert Seiten des Romans. Zudem hat mir das Nachwort gut gefallen.
Das Cover finde ich passend und ein Bild des Turm zu Anfang von jedem Kapitel eine gute Idee.
Mir hat der Roman gut gefallen, eine interessante Geschichte und die damalige Zeit wur-de mir etwas näher gebracht.

Bewertung vom 27.10.2019
Der Duft der weiten Welt / Speicherstadt-Saga Bd.1
Lüders, Fenja

Der Duft der weiten Welt / Speicherstadt-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Band Eins der Speicherstadt-Saga.
Mina Deharde ist Tochter eines Kaffeehändlers in Hamburgs Speicherstadt. Als junge Frau hat sie 1912 aber keine Chance selbst das Unternehmen zu leiten, auch wenn sie die gebore-ne Kaffeehändlerin ist. Zwischen Mina und dem jungen Mitarbeiter Edo entwickeln sich Gefühle, doch das Schicksal hat anderes vor. Edo geht nach Amerika und Minas Vater wird schwer krank. Es kommen schwere Entscheidungen auf Mina zu.
Ein Roman, der in der Hamburger Speicherstadt zur damaligen Zeit spielt hat mich sehr in-teressiert. Der Handel mit entsprechenden Waren, die Anbindung an die weite Welt sind allein schon interessant. Dazu die recht konkrete Vorstellung der Speicherstadt, wenn man sie selbst schon mal besucht hat.
Minas Geschichte ist eine gute Darstellung zur Zeit des Handelshochs der Speicherstadt. Mir gefallen die verschiedenen Charaktere in der gesamten Geschichte. So wird z.B. zum Ende eine Erklärung für das eher steife Verhalten von Minas Großmutter geliefert. Oder die Schwierigkeiten für Mina in der männerdominierten Gesellschaft, gerade auch im Bereich der Kaffeebörse.
Beim Lesen ist mir einiges an Vielschichtigkeit gar nicht so sehr aufgefallen. Erst bei einem Rückblick ist mir das richtig bewusst geworden. Sehr schön. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Für mein Empfinden gab es keine langwierigen Schilderungen, die Handlung blieb immer interessant. Als Leser bleibt man am Ende mit Neugier zurück, wie es mit Mina und dem Kaffeekontor weiter geht. Da muss noch bis nächstes Jahr gewartet werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.