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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jule
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 182 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2021
Was bleibt, wenn wir sterben
Brown, Louise

Was bleibt, wenn wir sterben


sehr gut

Das Buch hat mich in einer persönlich sehr traurigen Phase getroffen. Abschied, Trauer und Tod sind gerade sehr gegenwärtig. Der Schreibstil und Ton schaffen es aber, einen anderen Blick auf das Sterben und den Umgang mit der Trauer zu legen. Die Geschichten berühren mich sehr und sind auch Mahnung, sich mit dem eigenen Sterben auseinanderzusetzen. Ein interessanter Lebensweg und eine wichtige Aufgabe, die Louise Brown wahrnimmt. Unsere Trauerrednerin hat es ebenso geschafft, einen persönlichen, berührenden und doch optimistischen und glücklichen Blick auf das Leben zu werfen, wofür ich sehr dankbar bin. Das Buch fängt diese schwierige Phase sehr gut ein und wird sicher noch lange in mir nachklingen.

Bewertung vom 24.10.2021
Das Haus der Düfte
Lambert, Pauline

Das Haus der Düfte


sehr gut

Ein leichter, duftiger Roman, der nach Frankreich entführt und mich auf eine sinnliche Reise in die Welt der Düfte mit nimmt. Anouk und Florence, zwei Frauen, die die Liebe zum Parfüm eint. Die verschiedenen Zeitebenen sind gut verwoben. Mir gefällt der stete Wechsel zwischen den Perspektiven. Der Schreibstil ist bildhaft, leicht und das Buch liest sich kurzweilig und in einem Schwung. Für mich aktuell genau das Richtige und eine Reise für die Sinne. Das Cover passt auch ganz wunderbar zur Geschichte und unterstreicht das Frankreichfeeling. Ein unterhaltsamer Roman für alle, die mehr über die Parfumtradition erfahren wollen, Frankreich Fans sind und die Mischung aus leichtem Historienroman mit Liebe, Mut und Sinnlichkeit mögen. Ich habe mich beim Lesen wohl und eingehüllt gefühlt und konnte mich nach Frankreich träumen.

Bewertung vom 12.10.2021
Böse
Wagner, Jonas

Böse


sehr gut

Dieses Buch sorgt bei mir für Gänsehautmomente. Eine vermeintliche Idylle entpuppt sich nach und nach zum Alptraum. Katharina und Fenja ziehen in das ruhige, sichere Dorf, bauen sich eine Zuflucht abseits der Großstadt auf. Doch aus der Beschaulichkeit wird bald ein Spiel auf Leben und Tod. Ein wirklich gelungenes Debüt. Die Spannung wird hochgehalten ohne zu stark zu übertreiben. Die Figuren sind nahbar und sympathisch, glaubhaft beschrieben. Ich fühle mich als Leser fast als Teil der Idylle und Familie. Der Schreibstil ist packend und gefällt mir wirklich sehr gut. Ich lese den Thriller beinahe in einem Rutsch. Ideal für graue Tage auf der Couch. Das Cover passt auch gut. Ich werde sicher noch weitere Bücher des Autors lesen. Ich fühle mich gut unterhalten und die Auflösung ist auch nicht zu durchschaubar. Ein guter Tipp für einen spannenden Krimiherbst.

Bewertung vom 11.10.2021
Die Tränen der Welt
Falcones, Ildefonso

Die Tränen der Welt


sehr gut

Ein wahrhaft großer Roman, satt und voll. Der Autor entführt den Leser in eine Welt der Kunst, der Architektur und in die Geschichte Barcelonas. Die Figuren sind facettenreich, allerdings werde ich mit keiner so richtig warm. Das mag auch der Grund sein, warum mich das Buch nicht wirklich packt und berührt. Ich habe viel dazu gelernt, aber in manchen Teilen sind die kunsthistorischen Details etwas zu weitschweifend. Der Lesefluss leidet etwas. Aber dennoch ein wertvolles Buch mit interessanten, ungekannten Einblicken.

Bewertung vom 04.10.2021
Triest für Fortgeschrittene
Desrues, Georges;Bernard, Erich

Triest für Fortgeschrittene


ausgezeichnet

Ein tolles Buch über Triest, das sofort Lust macht, loszufahren und in diese ganz besondere Stadt einzutauchen. Ich kenne Triest bereits, habe beim Stöbern aber viel Neues erfahren. Super Tipps zu Restaurants, Adressen für Fischliebhaber, Cafés und Bars, aber auch spannende Spaziergänge zu verschiedenen Themen. Definitiv wird mich dieser Reiseführer auf meiner nächsten Triestreise begleiten. Weiterer Pluspunkt ist für mich die hochwertige Aufmachung. Sicher kein Pocket Guide für unterwegs, aber ein wunderbares Buch für Fans dieser faszinierenden Stadt. Ganz ganz toll und eine Reise für den Kopf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2021
Der Sucher
French, Tana

Der Sucher


ausgezeichnet

Ich habe schon einige Bücher von Tana French gelesen und ihr einzigartiger Schreibstil begeistert mich immer wieder aufs Neue. Auch hier bin ich sofort eingefangen in dieser besonderen Stimmung Irlands, der Atmosphäre im Dorf und den toll gezeichneten Figuren. Cal aus Chicago hat dem Polizeidienst den Rücken gekehrt und beginnt in der Abgeschiedenheit Irlands ein neues Leben. Doch so ganz kann er sich von seinen Gewohnheiten nicht befreien. Als ein Kind verschwindet, beginnt er zu suchen und deckt nach und nach die Geheimnisse des Dorfes auf. Das Zerbrechen der Mauern, um die Wahrheit hervorzuholen, ist sehr gut eingefangen. Cal ist ein sehr facettenreicher Charakter. Das ist kein Roman, den man ganz schnell in einem Rutsch wegliest sondern der sich nach und nach entblättert und den Leser einfängt. Das schlichte Cover unterstreicht die beklemmende Idylle des Dorfes. Wirklich empfehlenswert.

Bewertung vom 26.09.2021
Wellenflug
Neumann, Constanze

Wellenflug


ausgezeichnet

Das wirklich wundervoll gestaltete Cover möchte ich an erster Stelle erwähnen. Anna oder Marie? Welche der starken Frauenfiguren blickt den Leser so eindringlich an? Der Roman nimmt uns mit auf eine Reise in Zeiten des Wandels. Zwei Frauen, stark und doch in den Zwängen der Gesellschaft gefangen. Liebe, Verlust, Leid und Glück gibt es auf ihren sehr unterschiedlichen Lebenswegen. Die eine, Anna, ist Mutter und Ehefrau eines aufstrebenden Unternehmers, die Haushalt und Familie zusammenhält. Für Träume ist kein Platz. Die andere, Marie, stammt aus einfachen Verhältnissen und Wurf der Rettungsanker im Leben von Annas Sohn Heinrich. Der Sohn, der es der reichen jüdischen Familie nicht recht machen kann und den Weg und seinen Platz einfach nicht findet. Das Paar geht nach Amerika und versucht dort glücklich zu werden. Doch der Krieg durchkreuzt die Pläne. Ihr Leben gleicht dem Wellenflug, einem Karussell, das mal auf und ab geht. Glück und Unglück ganz nah beieinander. Anna kann die Schwiegertochter nicht akzeptieren und nicht über ihren Schatten springen. Tragisch finde ich besonders Heinrichs Figur, der sein Leben lang zwischen Sehnsucht nach Akzeptanz und dem Drang nach einem selbstbestimmten Leben schwankt. Der Schreibstil ist sehr berührend und besonders. Beide Frauengeschichten beeindrucken mich und jede steht für sich und ist doch wieder verbunden. Maries Geschichte bewegt mich aufgrund ihres Ausgangs etwas stärker, aber rund wird das Buch durch das Nebeneinander der Figuren und Geschichten. Toll.

Bewertung vom 17.09.2021
Flucht nach Patagonien
Revedin, Jana

Flucht nach Patagonien


sehr gut

Ein Buch mit faszinierenden Figuren, einer berührenden Geschichte und vor einer beklemmenden Kulisse. Eugenia Errázuriz ist eine bewunderte, erfolgreiche und charismatische Förderin der Kunst, Kunstschaffenden und Kreativen. Zahlreiche Leben und Werke hat sie unterstützt, gefördert und inspiriert. Von Coco Chanel bis Picasso. Ihr Leben spielt sich vor der beeindruckenden Kulisse europäischer Metropolen ab. Um den jüdischen Architekten Jean-Michel Frank zu retten, lädt sie ihn auf eine Reise nach Patagonien ein. Die Geschichte entfaltet ihren Zauber erst nach und nach. An den Schraubstil musste ich mich erst etwas gewöhnen, trocken und beinahe sachlich berichtet die Autorin. Das Thema ist bekannt, die Figuren aber vielschichtig und einnehmend. Seite um Seite finde ich mich tiefer ein. Ein Buch, das auf den zweiten Blick Eindruck macht und eine Nachhall hinterlässt.

Bewertung vom 03.09.2021
Heimatsterben
Höflich, Sarah

Heimatsterben


ausgezeichnet

Ein packender Roman, der sehr gut in die aktuelle Zeit passt. Politik und Zeitgeschehen verpackt in eine spannende und berührende Familiengeschichte. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Bildhaft, prägnant, fesselnd und mit facettenreichen Figuren. Tilda bittet ihre Enkelin, die Familie nach ihrem Tod zusammenzuhalten. Doch Politik, Parteien und Querelen machen die Aufgabe schwer. Was ist Heimat? Wie wichtig ist Familie? Was tun gegen Hetze und Gewalt? Das Cover passt ideal, der verfaulte Apfel, ein Symbol für Verfall, Moder, Gestank und das Ende. Ein berührendes Buch, das auch aufgrund seines prägnanten Schreibstils noch lange im Gedächtnis bleibt und nachwirkt. Absolut empfehlenswert und für mich ein Highlight in diesem Lesesommer. Es zeigt Deutschland, wie es ist mit seiner Historie, seinen Facetten und Gefahren.

Bewertung vom 31.08.2021
Das Haus der Libellen
Behrens, Emma

Das Haus der Libellen


gut

Ein Buch, das ich nicht so ganz einordnen kann. Liebesgeschichte, ein Roman über Freundschaft und Verlässlichkeit, Treue und eine Prise Zauber. Leider packt es mich nicht so ganz. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Noah und Sophie, früher und Sophies Suche heute. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und versprüht eine märchenhafte Stimmung. Die Handlung ist aber manchmal etwas zäh und kommt nicht recht vom Fleck. Da hätte ich mir mehr versprochen. Die Figuren sind interessant, aber ich kann mich nicht so recht hineinversetzen. Ganz toll ist aber die Covergestaltung. Sinnlich, üppig und ein Genuss.