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Benutzername: 
Sabine
Wohnort: 
Köln
Über mich: 
https://buchmomente.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 404 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2014
Vor uns das Leben
Harmon, Amy

Vor uns das Leben


sehr gut

Zum Inhalt
Fern, Ambrose und Bailey – drei Jugendliche einer Kleinstadt in den USA, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Fern fühlt sich hässlich und ist - seit sie denken kann - in den gutaussehenden Ambrose verliebt. Doch er hat sie bislang kaum bemerkt. Ambrose ist der Star der Schule, nicht nur, weil er unverschämt gut aussieht, sondern weil er zudem ein erfolgreicher Ringer ist. Probleme scheint er nicht zu kennen, nichts in seinem Leben scheint schief zu laufen. Ganz anders bei Bailey, der eine zum Tode führende Muskelerkrankung hat, und trotz des Todes vor Augen Lebenslust und Optimismus versprüht. Doch dann kommt alles ganz anders, und nichts ist mehr, wie es mal schien.

Meine Meinung
Ein wirklich schönes Buch, das berührt und das mich hat lachen, aber auch weinen lassen. Schon das Cover hat mich mit seinen Grün- und Olivtönen und der einfachen, aber einprägsamen Art sehr angesprochen, der Klappentext versprach zudem eine ungewöhnliche Geschichte um drei Freunde.
Es werden verschiedene Themen im Buch angesprochen, dennoch ist die Botschaft des Buches klar und in eine wunderschöne Geschichte verpackt. Es geht um Freundschaft und Liebe, um Vertrauen und Verlust, um die Wahrheit und die Schönheit. Und das es eben nicht nur eine äußere, sondern vor allem auch eine innere Schönheit gibt. Aber auch der Irakkrieg und 09/11 spielen eine Rolle, wobei beide Themen wirklich nur am Rande auftauchen, aber wichtig sind, um Entscheidungen und Gefühle zu verstehen und nachvollziehen zu können.
Fern ist ein sympathisches Mädel, auch wenn sie im Buch nur wenig Entwicklung zeigt und von Anfang an niedlich und süß auf mich gewirkt hat. Oft hatte ich das Gefühl, sie in den Arm nehmen und beschützen zu müssen, dann wieder wirkt sie sehr selbstbewusst und stark. Ich habe sie gemocht, vor allem, weil sie sich für ihre Freunde einsetzt und für sie da ist. Noch viel lieber mochte ich aber Bailey, ihren Cousin, den ich für seinen Optimismus und seine Art, Dinge zu sehen und anzugehen, sehr geschätzt habe. Trotz seiner Muskelerkrankung, durch die er nach und nach immer mehr die Kontrolle seiner Muskeln verliert und schließlich im Rollstuhl landet, gibt er nicht auf, hat stets ein aufbauendes Wort auf den Lippen, sprüht geradezu vor Optimismus und kann trotz seiner schlimmem Erkrankung noch über sich lachen. Dann wieder schlägt er auch leise Töne an, die mich haben innehalten lassen und nachdenklich gemacht haben. Hut ab – Bailey hat mir wirklich gefallen. Auch Ambrose war mir sympathisch, auch wenn ich ihn in manchen Dingen etwas stereotyp geraten fand. Er macht in der Geschichte eine beachtliche Entwicklung durch und wird zu einem liebenswerten und starken Charakter.
Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen und hat einen sehr schmeichelnden, manchmal auch poetischen Schreibstil, der aber gut lesbar bleibt und sich nicht in Nebensächlichkeiten verliert. Die 37 Kapitel haben eine angenehme Länge und die Geschichte fesselt, so dass ich das Buch rasch beendet habe und mit gutem Gewissen empfehlen kann.

Mein Fazit
Ein berührendes Buch, das mich zum Lachen, aber auch zum Weinen gebracht hat. Die Geschichte dreier Freunde, denen das Leben begegnet, mit all seinen Sonnen-, aber auch Schattenseiten. Und die dennoch die Lust zu leben nicht verlieren. Ein wirklich schönes Buch, dem ich gerne 4 Sterne vergebe.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2014
Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten / Inspector Swanson Bd.1
Marley, Robert C.

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten / Inspector Swanson Bd.1


sehr gut

Ein kurzweiliger und humorvoller Krimi, der mir schöne Lesestunden beschert hat und mich in seiner Machart überraschen konnte.
Schon das in angenehmen Blautönen gehaltene Cover hat mich angesprochen, der Klappentext hat mich dann überzeugt, dieses Buch zu lesen - und ich habe es nicht bereut.
Die Geschichte spielt in London im Jahre 1893, und ich habe mich durch die Beschreibungen und die Art und Weise der Ermittlungen wirklich in diese Zeit versetzt gefühlt. Im Milieu der Goldschmiede ereignen sich ziemlich brutale und bestialische Morde, und ich habe bei den Ermittlungen mit geraten und bei der Aufklärung mit gerätselt - bin aber leider auch – ähnlich wie Inspector Swanson und sein Kollege Phelps - auf falsche Fährten gelangt. Bei den Ermittlungen tauchen einige namhafte Gestalten auf, wie zum Beispiel Oscar Wilde oder Sir Conan Doyle, die nicht nur zur Aufklärung beigetragen, sondern dem Buch auch einen ganz eigenen Charme gegeben haben. Auch kleine Abstecher zum Beispiel in die Entwicklung der Analysen von Fingerabdrücken haben der Geschichte etwas Besonderes gegeben.
Leider nur waren mir die Ermittlungen etwas zu schleppend, zeitweise dümpeln sie einfach nur so vor sich hin. Dadurch kommt in dem Buch auch keine richtige Spannung auf, diese bleibt leider unter der Oberfläche versteckt, auch wenn ich natürlich wissen wollte, wer nun eigentlich der Täter ist und ich schon deshalb den Krimi rasch ausgelesen habe.
Das Buch liest sich angenehm und flüssig, die Sprache ist für einen historischen Roman eher modern, dennoch fühlte ich mich durch die Beschreibungen der Orte und die Art der Menschen in das historische London versetzt. Der Stil ist oft humorvoll, wobei dieser eher zwischen den Zeilen durchblitzt, mich aber das eine oder andere Mal schmunzeln ließ.
Die Charaktere sind liebevoll gestaltet, auch wenn mit gerade Inspector Swanson leider etwas fremd geblieben ist. Über ihn und auch sein Privatleben hätte ich gerne mehr erfahren, doch im Mittelpunkt des Romans standen einfach nicht die Charaktere, sondern die Morde im historischen London.
Das Ende hat mich überrascht und damit hatte ich so nicht gerechnet, auch wenn es in sich schlüssig ist und alles einen Sinn ergibt. Aber ich war halt einfach auf falsche Fährten gelockt worden.
Den Epilog fand ich sehr interessant und aufschlussreich, auch wenn man danach erahnen kann, dass es leider keinen weiteren Fall mit Inspector Swanson geben wird – schade, ich hätte ihn gerne noch besser kennengelernt!

Mein Fazit
Ein kurzweiliger und humorvoller Krimi, der im historischen London im Jahre 1893 spielt. Es ist zwar kein Buch, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird, dennoch habe ich die Lektüre genossen, fühlt mich in eine andere Zeit versetzt und hatte schöne Lesestunden. Daher gibt es von meiner Seite knappe 4 Sterne.

Bewertung vom 03.09.2014
Das Haus am Alsterufer
Jary, Micaela

Das Haus am Alsterufer


ausgezeichnet

Eins vorweg – man sollte nicht den Klappentext lesen, der verrät viel zu viel und gibt der Geschichte einen ganz anderen Schwerpunkt. Zum Glück hatte ich diesen Tipp auch bekommen und konnte unvoreingenommen die Lektüre genießen – und ich bin wirklich begeistert von dem Buch!
Es hat Spaß gemacht, die drei Schwestern Nele, Ellinor und Livi über einen Zeitraum von etwa 7 Jahren zu begleiten, ihre Entwicklung zu sehen und mit ihnen zu fiebern. Die Geschichte spielt vorwiegend in Hamburg, da Nele aber in München wohnt und im Laufe der Geschichte auch das Land verlässt, kriegt man auch Einblicke aus anderen Städten und Regionen.
Die Atmosphäre der Zeit rund um die Jahre 1911 bis 1918 hat die Autorin wirklich wunderbar eingefangen. Wie die Familie in Hamburg lebt, was für Dinge sie beschäftigen, über was geredet wird – viele Alltäglichkeiten werden beschrieben und geben damit Einblick in die damaligen Lebensumstände.
Die drei Schwestern können unterschiedlicher wirklich nicht sein. Während Ellinor eher ein ernsterer Typ ist und sich in der Frauenbewegung einsetzt, ist Nele eher der Kunst zugetan und hat in der Familie durchsetzen können, nach München zu gehen, um dort Kunst und Malerei zu studieren. Livi dagegen genießt das Leben und sie interessiert sich eher für Mode und aktuellen Klatsch als für Kultur oder Politik.
Nele habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist aufgeschlossen und intelligent, hat ihre eigenen Vorstellungen, die sie auch durchzusetzen weiß. Niederlagen muss sie leider auch einstecken, doch weiß sie auch diese zu meistern und das Beste draus zu machen. Ich fand sie einfach nur liebenswert und habe mit in einigen Kapiteln richtig mit ihr gelitten. Livi dagegen ist zwar nicht unsympathisch, aber sehr naiv und mit ihrer kindlichen und einfältig Art oft sehr anstrengend. Ihr hätte ich manches Mal gerne den Hals umgedreht und die Augen geöffnet. Auch die anderen Charaktere sind alle sehr gut gezeichnet, sie waren menschlich mit ihren Stärken und Schwächen und spiegeln zudem sehr gut die Menschen der damaligen Zeit wieder. Erwähnen möchte ich noch Konrad, den ich ebenfalls sehr geschätzt habe mit seiner verantwortungsvollen, aber auch liebevollen Art und der Eigenschaft, die eigene Person stets hinten an zu stellen.
Aber es geht in diesem Buch nicht nur um die „Herrschaften“, auch hinter die Kulissen darf man blicken. Die junge Klara erhält nämlich in dem Haus der Familie Dornhain eine Anstellung als Dienstmädchen, so dass man nicht nur ihren Alltag und die anderen Angestellten kennenlernt, sondern außerdem Klaras erste zarte Liebe zu dem jungen Gabriel miterlebt.
In dem Buch werden viele Themen angeschnitten – es geht um den ganz gewöhnlichen Alltag in einer höhergestellten Familie, um die Liebe, die Auswirkungen des Krieges auf die verschiedenen Bevölkerungsstrukturen, die Frauenbewegung und um die Kunst. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und gefangen in der Geschichte. Dazu hat sicherlich auch der angenehme Schreibstil beigetragen, der einfach zu lesen war und die Seiten hat nur so dahinfliegen lassen. Zwar gibt es viele Beschreibungen, die ich aber in keinster Weise als langatmig empfunden habe, vielmehr haben sie dazu beigetragen, dass ich mir die Menschen, die Städte und die Umgebung gut vorstellen konnte. Aufgelockert wurde das ganze durch viele Dialoge oder auch Gedanken der Protagonisten. Alles in allem hat Micaela Jary die Atmosphäre der Zeit wirklich wunderbar einfangen können.
Es ist zwar kein Buch, das die ganze Zeit über spannend im klassischen Sinne ist, dennoch wollte ich immer wissen, wie es nun weitergeht, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Das Ende fand ich schlüssig, kam mir nur leider etwas zu abrupt. Dafür hat das abschließende Nachwort der Autorin bei mir auch die letzten Fragen klären können.

Bewertung vom 03.09.2014
Das Lied der Königin / Die Alienor-Trilogie Bd.1
Chadwick, Elizabeth

Das Lied der Königin / Die Alienor-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist der erste Teil einer Trilogie, in der in Form einer Romanbiographie das Leben von Eleanor von Aquitanien erzählt wird. In diesem Buch wird über die Jahre 1137 bis 1154 berichtet, von ihrer Ehe mit Louis VII. bis hin zur Annullierung, dem zweiten Kreuzzug nach Jerusalem und ihrer Ankunft in England als Gattin von Henry II.. Ihr weiteres Leben wird in den Büchern „The Winter Crown“ und „The Autumn Throne“ folgen.
Ich bin begeistert von diesem Buch. Schon der Anfang ist interessant und spannend und die Autorin schafft es, durch eine geschickte Auswahl wichtiger Lebensstationen von Alienor (wie sie im Buch genannt wird), die Spannung zu halten und im Verlauf der Geschichte sogar noch zu steigern. Dabei sind die Charaktere sehr gut gezeichnet und man kann ihre Entwicklung wunderbar verfolgen. Das gilt zum einen für Alienor, die schon mit 13 Jahren mit Louis vermählt wird, dann aber trotz widriger Umstände (oder gerade deswegen?) zu einer beeindruckenden und starken Persönlichkeit heranwächst. Ich habe vor ihr großen Respekt und habe sie in diesem ersten Band gerne begleitet, mit ihr gelebt und gelitten.
Auch Louis‘ Entwicklung, wenn auch eher eine negative, ist sehr gut dargestellt, man kann verfolgen, warum aus ihm der „Pilgerkönig“ geworden ist und wie Erlebtes einen Menschen beeinflussen kann. Ob er wirklich ein so schwacher und von anderen abhängiger Mensch gewesen ist, kann ich nicht sagen, seine Geschichte liest sich aber schlüssig und rund. Sehr glaubhaft fand ich auch die langsame und schleichende Entzweiung zwischen Louis und Alienor, bis schließlich die Ehe annulliert wird.
Den Schreibstil fand ich passend für einen historischen Roman und dennoch leicht und flüssig zu lesen. Beschreibungen von Menschen und Landschaften tauchen zwar auf, sind aber nicht übertrieben, so dass es keine langatmigen oder gar langweiligen Passagen gab. Ganz im Gegenteil – ich fand das Buch spannend und fesselnd und wollte unbedingt wissen, wie es mit Alienor weitergeht. Kaum zu glauben, dass es in diesem Roman nicht um eine fiktive Person geht, sondern um eine historische Persönlichkeit – Elizabeth Chadwick hat mit diesem Roman eine wirklich spannende Romanbiographie geschaffen.
Man muss sich in der Geschichte Englands und Frankreichs nicht gut auskennen, um bei diesem Buch den Faden nicht zu verlieren. Die Autorin versteht es, die politischen Zusammenhänge auch in einfachen Worten zu vermitteln, Abstammungsbäume der verschiedenen Königsfamilien im Anhang des Buches und Landkarten in den Innenseiten des Buchdeckels helfen zudem bei der Orientierung.
Das Buch ist in zum Teil sehr kurzen Kapiteln geschrieben, in denen nennenswerte Ereignisse und Wendepunkte erzählt sind. Jedem Kapitel steht das Jahr und der Ort, in dem es spielt, voran, so dass man sie auch zeitlich immer einordnen kann. Leider sind gerade im ersten Drittel des Buches einige Übergänge recht abrupt geraten, so dass ich hier manchmal ein abgehacktes Gefühl hatte, das verliert sich zum Glück aber im Laufe des weiteren Buches und tritt in den letzten beiden Dritteln gar nicht mehr auf.

Mein Fazit
Eine spannende und interessante Romanbiographie über Eleanor von Aquitanien, die sich leicht und flüssig lesen lässt und mich wirklich begeistern konnte. Die Folgebände sind leider noch nicht erschienen, zum Glück aber hat die Autorin bereits viele andere Bücher veröffentlicht, denen ich mich bis dahin widmen werde. Einen halben Stern Abzug vergebe ich lediglich für die zum Teil sehr kurzen Kapitel mit eher abruptem Übergang, die gerade am Anfang aufgetreten sind und meinen Lesefluss gestört haben – zum Glück hat sich dieses Problem in den letzten beiden Dritteln völlig verloren. Von meiner Seite gebe ich gerne 4,5/5 Sternen.

Bewertung vom 28.08.2014
Lorraine und die Entdeckung des Glücks
Gans, Valérie

Lorraine und die Entdeckung des Glücks


gut

Ich habe mich auf dieses Buch sehr gefreut und einen typischen französischen Liebesroman erwartet. Doch leider war dies alles andere und ich wurde enttäuscht.
Das erste Drittel des Buches klang dabei noch ganz vielversprechend. Die Protagonistin Lorraine ist geschieden und glaubt mit Anfang vierzig nicht mehr an die Liebe – bis ihr ein alter Jugendschwarm über den Weg läuft und sich zwischen den beiden eine Liaison anbahnt. Lorraine ist mir durchaus sympathisch, auch wenn ich sie in ihrem Handeln nicht immer verstehen konnte und sie sich manchmal eher wie ein Teenager als wie eine erwachsene Frau verhalten hat. Doch je weiter das Buch fortschreitet, umso abstruser wird die Geschichte. Die Charaktere werden zunehmend stereotyp, die Situationen bedienen sich zu vieler Klischees – so wird die ganze Geschichte unglaubwürdig und ich konnte zum Schluss wirklich nur noch den Kopf schütteln.
Dieses Buch versucht einfach, viel zu viele Themen in die Geschichte einzubauen, dadurch wird für sie für mich fragwürdig und irgendwie auch plump: der stets lügende Liebhaber, der fremdgehende Ehemann, ein Narzisst, der seine Partnerin quält, eine schwangere Jugendliche, ein sich spät zur Homosexualität bekennender Ex-Ehemann und dann auch noch ein Familiengeheimnis, das gelöst werden will – und das sind nur einige Beispiele.
Dabei liest sich der Roman leicht und locker, der Schreibstil ist einfach und angenehm zu lesen, erinnert eher an einen Chicklit-Roman, denn an eine ernste Geschichte. Das Buch ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, die eine angenehme Länge haben, so hatte ich diesen Roman rasch durchgelesen. Durch die vielen Probleme, die sich in der Geschichte ergeben, und in die die verschiedenen Figuren reinrutschen, wollte ich natürlich wissen, wie das Buch nun ausgeht, aber richtig gefesselt war ich leider nicht. Und gerade in der zweiten Hälfte nahmen die Klischees – sowohl, was die Figuren als auch die erlebten Situationen angeht – einfach überhand.

Mein Fazit
„Lorraine und die Entdeckung des Glücks“ ist leider kein Buch, dass ich weiterempfehlen würde – zwar beginnt die Geschichte noch ganz unterhaltsam und nett, doch nach und nach werden die Charaktere zu Stereotypen und die Situationen, in die sie geraten, immer klischeehafter – außerdem werden einfach zu viele Themen in die Geschichte eingeflochten. Zwar habe ich das Buch zu Ende gelesen, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht, doch gerade in der zweiten Hälfte habe ich oft den Kopf schütteln müssen. Mir hat die Geschichte leider nicht gefallen, wegen des angenehmen Schreibstils und des schönen, mich ansprechenden Covers vergebe ich aber dennoch 2,5 Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2014
Das Rosenholzzimmer
Romer, Anna

Das Rosenholzzimmer


sehr gut

Ich habe ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, dann aber hat sie mich gefesselt und wirklich gut unterhalten.
Das Buch spielt auf mehreren Zeitebenen, wobei der Schwerpunkt eindeutig in der Gegenwart liegt. Hier ist Audrey die Protagonistin, die das Thornwood House in Queensland geerbt hat und nun einem alten Familiengeheimnis auf der Spur ist. Der zweite Erzählstrang spielt in den 40er Jahren und einige Kapitel sind aus Sicht von Aylish geschrieben, das meiste über die Zeit und ihre Geschehnisse erfährt man jedoch über Tagebucheinträge und alte Briefe, die Audrey bei ihrer Suche nach der Lösung des Geheimnisses gefunden hat.
Mir haben beide Erzählstränge gut gefallen, auch die Verstrickungen fand ich gelungen. Audrey findet immer wieder neue Hinweise, geht ihnen nach und kommt der Auflösung des Geheimnisses dabei immer näher. Dabei spielen natürlich viele verschiedene Figuren eine Rolle.
Die Charaktere sind unterschiedlich gut gezeichnet. Audrey und ihre Tochter Bronwyn mochte ich beide sehr gerne, mit Audrey habe ich gefiebert und mit gerätselt. Sie entwickelt sich von der eher grauen Maus zu einer selbstbewussten Frau, die hartnäckig und zielstrebig das Geheimnis lüften will. Bronwyn ist einfach ein liebenswertes Mädchen, das ich sofort ins Herz geschlossen habe, auch wenn ich sie manchmal ein wenig zu vernünftig für ihr Alter fand. Sympathisch fand ich auch den Tierarzt Danny und seine Schwester Corey – beide sind aber leider etwas blass geblieben, dabei wirkten sie sehr interessant und ich hätte gerne mehr über sie erfahren.
Der Schreibstil ist zwar angenehm zu lesen, aber auch sehr blumig und ausschweifend, farbenprächtig und zum Teil auch malerisch - gerade wenn es um Beschreibungen von Flora und Fauna geht. Dadurch konnte ich mir zwar alles gut vorstellen, manches Mal aber war es mir zu viel der ausufernden Beschreibungen, dies hat auch meinen Einstieg in die Geschichte sehr erschwert. Als ich mich dann aber daran gewöhnt hatte (und ich gebe zu, dass ich die eine oder andere Beschreibungen dann auch nur noch überflogen habe), war ich drin in der Geschichte und das Buch hat mich gefesselt.
Gerade die zweite Hälfte ist richtig spannend, den Spannungsbogen kann die Autorin dann auch bis zum Ende halten – das Finale ist vielleicht ein bisschen übertrieben geraten; Audrey als Heldin und Meisterin der gefährlichen Situationen war vielleicht ein bisschen zu viel des Guten und dadurch nicht unbedingt glaubwürdig. Auch die Auflösung des Geheimnisses bietet einige Ungereimtheiten und manches scheint nicht richtig durchdacht – dennoch war ich gut unterhalten und fand das letzte Drittel wirklich spannend und fesselnd.
Nicht gefallen haben mir die mystischen Szenen mit den Visionen von Audrey, ihren gedanklichen Verbindung zur Vergangenheit und ihre ach so lebendigen Alpträume – das hat dem ganzen Buch einen übernatürlichen Touch gegeben, der aber für das Weiterkommen der Geschichte gar nicht notwendig gewesen wäre und mir etwas aufgesetzt erschien.

Mein Fazit
Leider brauchte ich etwas, um in die Geschichte reinzukommen, das lag wohl vor allem an dem blumigen und ausschweifenden Schreibstil. Jetzt aber bin ich froh, dass ich trotz der für mich anstrengenden ersten 150 Seiten weitergelesen habe, denn belohnt wurde ich mit einem spannenden und fesselnden Abenteuer. Das letzte Drittel habe ich in einem Rutsch gelesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Zwar hatte die Geschichte dann die eine oder andere Ungereimtheit, dennoch wurde ich gut unterhalten und gebe daher gerne 4 Sterne.

Bewertung vom 24.08.2014
Verbannt ans Ende der Welt / Abby Lynn Bd.1
Schröder, Rainer M.

Verbannt ans Ende der Welt / Abby Lynn Bd.1


sehr gut

Ein schöner Auftakt der mittlerweile 5-teiligen Reihe um Abby Lynn. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen, und finde es als Einstieg für Kinder und Jugendliche in das Genre „historischer Roman“ wird bestens geeignet.

Die Idee der Geschichte ist zwar nicht neu, aber Rainer M. Schröder hat sie liebevoll umgesetzt, dabei gut recherchiert und historische Fakten gekonnt in den Roman einfließen lassen. Mich hat Geschichte gefesselt, ich fand es durchweg spannend und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht, so dass das Buch rasch beendet war. Dabei hilft natürlich der angenehme und leicht zu lesende Schreibstil, der aber dennoch der Zeit, in der das Buch spielt, gerecht wird und wunderbar die Atmosphäre an den verschiedenen Orten wiederspiegelt. Egal ob man gerade im Gefängnis in Newgate, auf einem Londoner Markt, auf der Überfahrt nach oder dann in Australien selbst ist – immer habe ich mich mitgenommen gefühlt und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Und doch nehmen die Beschreibungen nicht überhand, so dass die Geschichte nicht langatmig wird.

Abby Lynn habe ich wirklich ins Herz geschlossen und mit ihr gefiebert und gelitten. Trotz ihrer erst 14 Jahre ist sie sehr verantwortungsbewusst und setzt sich für ihre Freunde ein. Zwar muss sie schmerzvoll lernen, dass es manchmal notwendig ist, sich Respekt erst zu verdienen, dennoch ist und bleibt sie im Herzen ein guter Mensch.

Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet, keiner ist einfach nur gut oder böse – jeder hat Ecken und Kanten, ganz wie im richtigen Leben. Das hat sie für mich sehr glaubhaft und authentisch gemacht.

Die Liebesgeschichte nimmt im Buch nicht überhand, erst im letzten Drittel dreht es sich mehr und mehr um die Gefühle von Abby – das Ende war zwar vorhersehbar, dennoch hat es mir gefallen und diesem Buch einen schönen Abschluss gegeben. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Mein Fazit
Ein wirklich schönes Buch um die sympathische Protagonistin Abby Lynn. Ich habe sie gerne begleitet und bin nun neugierig auf die weiteren Bände. Als Einstieg in das Genre „historischer Roman“ finde ich dieses Buch für interessierte Kinder und Jugendliche wirklich bestens geeignet: Angenehmer Schreibstil, viele historische Fakten, die geschickt in die Geschichte eingewoben sind, dazu eine fesselnde Handlung – mir hat es gefallen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2014
Phönixkinder / Schneidmann & Käfer Bd.2
Drews, Christine

Phönixkinder / Schneidmann & Käfer Bd.2


sehr gut

Ein spannender Kriminalroman, der mich von der ersten Seite an gepackt und gefesselt hat! Obwohl es bereits der zweite Fall für das Ermittlerpaar Charlotte Schneidmann und Peter Käfer ist, kann man dieses Buch auch ohne den ersten Band gut verstehen und lesen – lediglich bei der persönlichen Entwicklung der beiden Ermittler fehlt einem die Vorgeschichte, aber das werde ich einfach mit Lesen des ersten Bandes „Schattenfreundin“ nachholen.

Das Buch beginnt schon spannend mit einem grausamen Mord in einem Seniorenstift. Doch es bleibt danach fesselnd und interessant, die Spannung hat die Autorin bis zum Schluss halten, am Ende dann sogar noch steigern können. Ich war sofort drin in der Geschichte, habe mit geraten und gerätselt und bin sogar auf der richtigen Spur gewesen.

Das Buch liest sich locker und flüssig durch einen einfachen Schreibstil, die Kapitel sind eher kurz und mal aus Sicht von Charlotte Schneidmann, mal aus der von Peter Käfer geschrieben. Immer wieder eingestreut sind Abschnitte in kursiver Schrift, die aus Sicht des Täters verfasst sind und so einen interessanten Einblick in seine Psyche geben. Ich fand diesen Aufbau des Romans sehr angenehm, so hat man verschiedene Sichtweisen und kann sich ein eigenes Bild der Situation machen. Gut gefallen hat mir zudem, dass gleich zu Beginn alle wichtigen Personen auftauchen und auch die Verdächtigen relativ früh bekannt sind und nicht erst am Schluss der Mörder aus dem Nichts gezaubert wird – so macht das Mitraten Spaß.

Das Ermittlerduo hat mir sehr gut gefallen. Sowohl Charlotte als auch Peter sind mir sehr sympathisch, obwohl sie doch ganz verschiedene Charaktere sind. Peter scheint mir eher zurückhaltend und ruhig, hat aber auch genügend Schneid, sich für andere einzusetzen. Charlotte ist dagegen impulsiver und geht die Dinge praktisch an, sie schreckt so schnell vor nichts zurück und lässt sich nicht unterkriegen. Von beiden erfährt man auch viel persönliches, doch es ist unaufdringlich und steht nicht im Vordergrund, sondern wird nebenher erzählt. Im Vordergrund stehen wirklich die Ermittlungen und die Suche nach dem Mörder. Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, gerade auch die Einblicke in die Psyche mancher Beteiligter hat mir gut gefallen. Den Mörder fand ich vielleicht etwas überzogen dargestellt, dennoch aber ist auch seine Figur schlüssig und plausibel.

Mich konnte dieser Krimi wirklich überzeugen und fesseln – ich bin gespannt, wann sich Charlotte und Peter mit dem nächsten Fall beschäftigen werden – denn das Ende deutet an, dass es zumindest einen weiteren Fall mit den beiden sympathischen Ermittlern geben wird. Ich freue mich!



Mein Fazit

Ein grausiger Mord, ein sympathisches Ermittlerduo und eine fesselnde Geschichte – mir hat dieser Krimi gefallen! Angenehm und flüssig zu lesen hat mir dieses Buch spannende Lesestunden geschenkt – ich hoffe sehr, dass die Reihe fortgesetzt wird und bin gespannt auf einen weiteren Fall.

Bewertung vom 02.08.2014
Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte / Der Fünfzigjährige-Trilogie Bd.1
Bergstrand, Mikael

Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte / Der Fünfzigjährige-Trilogie Bd.1


sehr gut

Ein gutes Buch für Zwischendurch, das mich oft und an vielen Stellen hat schmunzeln lassen und dennoch auch ernste Themen anspricht und behandelt.
Die Idee des Buches hat mir gut gefallen: Der 50-Jährige Göran, schon seit Jahren von seiner Frau Mia geschieden, ihr aber dennoch immer noch hinterher weinend, lebt sein Leben gefangen in Zwängen und Routine. Als er plötzlich gefeuert wird und das Angebot eines Freundes erhält, ihn nach Indien zu begleiten, beginnt für ihn eine außergewöhnliche und vor allem lehrreiche Zeit. Denn er sieht das Leben auf einmal mit anderen Augen.
Gefallen hat mir vor allem der Protagonist: Zum einen mochte ich Göran wirklich, gerade auch mit seinen ganzen Ecken, Kanten und Zwängen, in denen er steckt. Zum anderen ist er mal kein typischer Held, wie man ihn aus vielen anderen Büchern kennt. Zwar weiß man auch hier, wie die Geschichte verlaufen wird, dennoch war es interessant und spannend, Göran sich verändern und entwickeln zu sehen und natürlich auch das Land Indien mal von einer anderen Seite kennenzulernen.
Da der Autor selbst einige Jahre in Indien gelebt hat, will ich die ganzen Beschreibungen und Schilderungen, die im Buch auftauchen, gerne glauben. Indien hat viele Gesichter, ein strahlendes, welches das schöne Land zeigt mit beeindruckenden Landschaften und Städten, die positiv gestimmten Menschen und den fast unverrückbaren Glauben an das Gute. Doch auch vor den nicht so schönen Umständen macht dieses Buch nicht halt und zeigt auch ein ärmliches Land, in dem es Elend und Slums gibt, Menschen verhungern und Kinder hart für etwas Nahrung arbeiten müssen.
Und doch bleibt die Atmosphäre im Buch eher locker und leicht, beschwingt – das liegt für mich aber vor allem an Yogi, einem Inder, mit dem Göran sich in seinem verlängerten Indien-Urlaub anfreundet. Yogi ist ein Mensch, der keine Probleme kennt, da er zu allem immer eine Lösung sucht. Er weiß, die Dinge zu nehmen, anzupacken und immer nur das Gute in ihnen zu sehen. Für Göran war Yogi wahrlich ein Geschenk, denn er hat ihm neue Seiten des Lebens gezeigt, ihn aus seinen Zwängen gerissen und ihm Optimismus und Freunde geschenkt. Etwas Besseres als Yogi konnte ihm gar nicht passieren.
Das Buch liest sich leicht und einfach, der Schreibstil ist humorvoll und lässt einen immer wieder lachen und schmunzeln. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge, so dass das Buch von mir rasch beendet war. Ich habe Göran wirklich gerne auf seiner Reise begleitet und bin froh, dass er dieses Abenteuer gewagt hat, denn eins hat er ganz sicher gelernt: Dass es lohnt, mal was Neues auszuprobieren, und dass das Leben vieles Tolle zu bieten hat.

Mein Fazit
Ein schönes Buch für Zwischendurch, das lustig geschrieben ist und zum Schmunzeln einlädt, dabei ernste Themen ganz nebenbei anspricht und in die Geschichte einfließen lässt. Ein ungewöhnlicher Protagonist, den ich trotz seiner Macken wirklich ins Herz geschlossen habe und den ich gerne auf sein Abenteuer nach Indien begleitet habe.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.