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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 648 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2022
Fischbrötchen und Schokoküsse
Hell, Jane

Fischbrötchen und Schokoküsse


gut

Kurz nachdem Marinas Eltern sie gebeten haben, zu Hause auszuziehen, verliert die Fünfundzwanzigjährige auch noch ihren Job. Obwohl sie Veränderungen normalerweise scheut, springt Marina über ihren Schatten und nimmt ein Stellenangebot an, das sie nach Eckernförde an die Ostsee führt. Die Buchhaltung, um die sie sich kümmern soll, ist ein einziges Chaos und da ihr neuer Arbeitsplatz außerhalb des Orts liegt, ist sie auf die Fahrdienste des mürrischen Tim-Ove angewiesen, dem Neffen ihrer neuen Chefin. Dennoch kann Marina nicht verhindern, dass immer wenn sie ihn trifft in ihrem Bauch Schmetterlinge flattern....

"Fischbrötchen und Schokoküsse" von Jane Hell ist der vierte Teil ihrer "Förderliebe"-Reihe, da aber in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, kann die Geschichte auch gut ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden. Für mich war es der erste Roman der Autorin und ich habe mich problemlos in die Handlung eingefunden. Den Schreibstil kann ich dabei als eingängig und angenehm bezeichnen, die leichte Lektüre war schnell weg gelesen und das Ostseefeeling im Hintergrund hat mich dabei in Urlaubsstimmung versetzt.

Die Protagonistin fand ich zwar ganz nett, doch so richtig warm konnte ich mit ihr nicht werden - das gilt auch für die anderen Figuren in ihrem Umfeld. Besonders Tim-Ove war für meinen Geschmack zu widersprüchlich dargestellt, sein Verhalten passte anfangs wenig zu den Gefühlen, die für mich recht plötzlich vom Himmel gefallen schienen. Auch Marina selbst hat sich meiner Meinung nach stellenweise ziemlich unrealistisch verhalten, einerseits ist sie über behütet aufgewachsen und hegt trotz ihrer beruflichen Selbstsicherheit Unmengen von Ängsten. Andererseits geht sie unüberlegt Risiken ein, die so gar nicht zu ihrem vorher beschriebenen, vorsichtigen Wesen passen. Wer sich an solchen Unglaubwürdigkeiten nicht stört, den erwartet eine locker-leichte Romanze mit Urlaubsfeeling, die ein durchaus angenehmes Leseerlebnis verspricht.

Fazit: Für mich waren die Figuren einfach zu unlogisch in ihrem Verhalten, wem das nichts ausmacht, der findet in diesem Roman eine unkomplizierte, romantische Urlaubslektüre.

Bewertung vom 10.08.2022
A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2
Brown, Roseanne A.

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung mit kleinen Schwächen

Karina ist auf der Flucht, denn ihr Ziehbruder Farid hat die Macht in Ziran übernommen, Malik dagegen lebt mit seinen Schwestern im Palast und wird von Farid im Umgang mit seiner Magie angeleitet. Dem Königreich Sonande droht inzwischen eine neue Gefahr - die Götter sind erzürnt und überziehen das Land mit Plagen, nur ein weiteres Ritual kann die Zerstörung stoppen. Im Traum treffen Karina und Malik immer wieder aufeinander, doch können sie einander vertrauen und den Untergang ihrer Heimat verhindern?

"A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia" von Roseanne A. Brown ist der zweite Teil einer fantastischen Dilogie. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den Vorgängerband gelesen zu haben - am Besten ohne größeren zeitlichen Abstand - denn die Geschichte wird fortlaufend weiter erzählt. Die Protagonisten Karina und Malik waren mir schon aus dem ersten Buch sympathisch, sie sind Beide noch sehr jung und müssen bereits schwere Entscheidungen zum Wohl ihres Volkes treffen, dass sie dabei nicht immer Alles richtig machen, finde ich menschlich durchaus nachvollziehbar.

Der Schreibstil hat mir gefallen, abgesehen von einigen kleinen Längen im Mittelteil, doch insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Die von afrikanischer Folklore inspirierte Erzählweise fand ich eingängig und außergewöhnlich, besonders das Ende hat dadurch einen ganz einzigartigen Reiz entfaltet. Der Autorin ist es gelungen, ihren Hintergrund vor meinem geistigen Auge lebendig werden zu lassen, der farbenfrohe Weltenaufbau konnte mich begeistern. Die Handlungsperspektive wechselte regelmäßig zwischen den beiden Hauptfiguren, wodurch die Spannung meiner Meinung nach über den Großteil des Romans erhalten blieb. Deshalb spreche ich für diese fantasievolle Dilogie gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die von afrikanischer Folklore angehauchte Fantasygeschichte hat mich, bis auf wenige etwas länger gezogenen Passagen in Mittelteil, wunderbar unterhalten, so dass ich den Roman gern weiter empfehle - allerdings sollte man vorher unbedingt den ersten Band genießen, da die Handlung nahtlos fort geführt wird.

Bewertung vom 08.08.2022
Flammen über der Marsch
Denzau, Heike

Flammen über der Marsch


ausgezeichnet

Kurz nachdem die Kripo Itzehoe in einem Zeitungsartikel ein Kleidungsstück sucht, das eventuell zu dem bisher spurlosen Verschwinden der Studentin Mara Keller neue Erkenntnisse bringen könnte, brennt ein einsam stehendes Haus am Nord-Ostsee-Kanal. Erst nach und nach vermutet Kommissarin Lyn Harms einen Zusammenhang zwischen den beiden Verbrechen und kommt einem finsteren Familiengeheimnis auf die Spur.

"Flammen über der Marsch" von Heike Denzau ist bereits der achte Fall um die sympathische Kommissarin Lyn Harms, kann aber auch gut ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden. Noch schöner finde ich es, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu entdecken, zumal die Autorin ihre Leser auch immer wieder am privaten Leben der Ermittlerin teil haben lässt. Inzwischen gehört Lyn zu meinen liebsten Krimi-Figuren und ich freue mich jedes Mal sehr, wenn ich sie in einem neuen Fall wieder treffe, auch ihre Familie und die (mehr oder weniger) lieben Kollegen sind mir schon lange ans Herz gewachsen.

Den Schreibstil kann ich nur als sagenhaft fesselnd bezeichnen, für mich passt die Mischung aus den umfassenden Ermittlungen und Ausflügen in Lyns Privatleben perfekt zusammen. In meinen Augen hält diese Abwechslung den Spannungsbogen konsequent auf einem hohen Niveau und macht den Krimi zu einem wunderbaren Lesevergnügen.

Zwischendurch gewährt die Autorin kleine Einblicke in die Gedankenwelt des Täters, ohne dabei zu verraten, um wen es sich handeln könnte - viele geschickt ausgelegte Fährten haben mich zum mit rätseln eingeladen und immer wenn ich glaubte, den Mörder sicher zu kennen, gab es eine neue Wendung, die meine Meinung wieder ins wanken brachte. Insgesamt hatte ich einige sehr packende Lesestunden, so dass ich diesen Roman unbedingt an alle Freunde spannender Literatur weiter empfehle.

Fazit: Wie ich es von Heike Denzau kenne und liebe, stellt dieser Krimi für mich die perfekte Mischung aus ultraspannender Handlung und Einblicken ins private Leben der Ermittlerin dar. Der mittlerweile achte Fall für Lyn Harms hat mich ebenso gefesselt und überzeugt, wie seine Vorgänger. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, spreche ich auch für Neueinsteiger in die Reihe eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 03.08.2022
Die versteckte Apotheke (eBook, ePUB)
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Unterhaltsame Geschichte in zwei Zeitebenen

Anstatt die geplante Reise zum zehnten Hochzeitstag mit ihrem Ehemann zu genießen, kommt Caroline allein nach London. Beim Mudlarking am Themseufer findet sie ein Fläschchen, das ihr Faible für alles Historische wieder zum Vorschein bringt und Caroline beginnt, nach der Herkunft des Flakons zu forschen.

200 Jahre früher betreibt Nella eine Apotheke, deren wahren Zweck sie hinter einer auf den ersten Blick geschlossenen Regalwand verbirgt. Wie einst ihre Mutter, hilft sie bei Frauenproblemen - doch Nellas Spezialisierung ist weitaus dunkler, sie stellt Gifte her, um Frauen in Not vor Männern zu retten.

"Die versteckte Apotheke" von Sarah Penner ist ein unterhaltsamer Roman, der mich bis zur letzten Seite hin fesseln konnte. Die Erzählperspektive wechselt dabei zwischen drei Personen und auf zwei Zeitebenen, was die Spannung in meinen Augen ständig hoch gehalten hat. Obwohl die Protagonistinnen auf mich zunächst ein wenig distanziert wirkten, habe ich alle drei Frauen gemocht und ihre jeweilige Geschichte gern verfolgt. Jede von ihnen steht vor einem Wendepunkt ihres Lebens und es hat mir Freude bereitet, sie dabei ein Stück des Weges begleiten zu können und an ihrer Seite in das aktuelle bzw. historische London einzutauchen.

Den Schreibstil habe ich als eingängig und angenehm empfunden, die Perspektivwechsel haben die beiden Handlungsstränge geschickt miteinander verknüpft, so das ein meiner Meinung nach äußerst stimmiges Leseerlebnis entstehen konnte. Das Ende hat mich rundum zufrieden zurück gelassen, insgesamt hat der Roman gehalten, was ich mir vom Klappentext her versprochen hatte, ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Reale historische Fakten sucht man allerdings vergebens, die Handlung spielt sich im engen Umfeld der Hauptfiguren ab - was der Geschichte für mich keinen Abbruch getan hat. Für diese kurzweilige Lektüre spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Spurensuche in der aktuellen Zeit und der spannende Handlungsverlauf in der Vergangenheit haben mich gleichermaßen gefesselt und begeistert, so dass ich das unterhaltsame Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 02.08.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


gut

Oberflächliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit

Als Klara während der Weltwirtschaftskrise ihre Arbeit verliert, ist es ein Glücksfall für sie, die Stelle als Haushaltslehrerin in einem Erholungsheim für kranke Kinder zu bekommen. Schon bald fühlt sie sich in Oranienbaum zu Hause, besonders die kleine Waise Tolla ist Klara ans Herz gewachsen. Da der Staat keine Zuschüsse für Tolla zahlt, trägt Klara die Kosten für deren Unterbringung aus eigener Tasche und gibt das jüdische Mädchen als ihre Tochter aus. Um das Heim zu erhalten, das Klara inzwischen leitet, sieht sie keinen Ausweg, als die neuen Nazi-Machthaber um Übernahme zu bitten, obwohl Tolla dadurch in große Gefahr gerät. Siebzig Jahre später spricht die inzwischen erblindete Klara ihre Lebensgeschichte auf Band und taucht damit tief in ihre Erinnerungen ein.
"Die karierten Mädchen" von Alexa Hennig von Lange ist der erste Teil einer geplanten Trilogie, der mich nicht so ganz glücklich zurück gelassen hat. Die Protagonistin Klara habe ich als sehr widersprüchlich empfunden, einerseits wird sie von wacher Intelligenz getrieben und legt Wert darauf, ihre Schülerinnen zu selbstbewussten Frauen zu erziehen, die den Männern gleichberechtigt gegenüber treten können. Allgemeinbildung und Belesenheit sind ihr sehr wichtig, andererseits will sie von Politik nichts wissen und steckt regelrecht den Kopf in den Sand, wenn Freunde zu ihr über die Gefährlichkeit der nationalsozialistischen Verwaltung sprechen. Damit befindet sie sich zwar in guter Gesellschaft, schließlich gab es jede Menge Menschen, die angeblich nichts von den sich verschlimmernden Zuständen bemerkt haben wollten - als literarische Figur war sie für mich allerdings völlig uninteressant.
Der Schreibstil gehört meiner Meinung nach zu den wirklich positiven Aspekten der Geschichte, ich mochte das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Die Autorin schrieb in ihrem Nachwort, dass sie von Kassettenaufnahmen ihrer Großmutter zu dem Roman inspiriert wurde, betont aber, dass diese nicht mit Klara übereinstimmt. Somit ist diese Geschichte für mich nicht Fisch und nicht Fleisch, zu fiktiv für eine familiäre Chronik und zu oberflächlich für einen bewegenden Roman. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mir am Schluss ein frustriertes Aufstöhnen nicht verkneifen konnte, in meinen Augen bietet die Vorlage nicht genügend Stoff für zwei Fortsetzungen - ich denke, mit einigen Seiten zusätzlich hätte die Handlung zu einem zufrieden stellenden Ende geführt werden können und das Buch hätte mich als Einzelband eher überzeugt.
Fazit: Trotz des durchaus fesselnden Schreibstils bin ich mit der Geschichte nicht wirklich warm geworden, dass dieser Roman den Anfang einer Trilogie bildet, empfinde ich als übermäßiges Langziehen des Handlungsmittelpunktes.

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Bewertung vom 01.08.2022
Die Null ist auch nur eine Zahl (eBook, ePUB)
Corbeau, Christine; Corbeau, Christine; Werbung, Benisa; Hennig, Jedida A.

Die Null ist auch nur eine Zahl (eBook, ePUB)


sehr gut

In wenigen Tagen wird Zino vierzig, was ihm ziemliches Unbehagen bereitet. Am Liebsten würde er diesen Geburtstag aus dem Kalender streichen, daher kommt es ihm gerade recht, als sein Partner Michael ihn mit einer spontanen Wandertour über die Alpen überrascht. Doch bereits nach wenigen Etappen beendet Michael die Beziehung - Zino, der alleine zurück bleibt, beschließt, die Wanderung fort zu setzen. Er will die Zeit zu nutzen, um über sich und sein Leben nachzudenken und bemerkt dabei, dass sein eigentliches Problem nur wenig mit dem runden Geburtstag zu tun hat.

"Die Null ist auch nur eine Zahl" von Christine Corbeau ist eine angenehm zu lesende Geschichte, die nebenbei auch ein wenig Urlaubsstimmung mit bringt. Es handelt sich um den dritten Teil einer Buchreihe, der aber auch gut ohne Kenntnis der Vorgänger gelesen werden kann, da in jedem Band eine andere Figur im Mittelpunkt steht. Für mich war es das erste Buch, das ich aus der Serie gelesen habe und mir ist der Einstieg in die Geschichte leicht gefallen. Zino mit seinen vielen Unsicherheiten fand ich schnell sympathisch, obwohl er dadurch stellenweise deutlich jünger wirkte, als die vierzig Jahre, die ihm anfangs so viel Kopfzerbrechen bereitet haben.

Den Schreibstil habe ich als leicht eingängig und locker empfunden, meiner Meinung nach eignet sich dieser Roman ganz wunderbar als entspannende Urlaubslektüre. Durch die Beschreibung einiger Wegabschnitte, die Zino durchwandert, wird beim Lesen die Lust geweckt, diese idyllische Alpenregion selbst einmal zu erkunden. Einige Stellen waren für mich etwas zu viel des Guten, auch das Ende, an den sich so viele verschiedene Probleme nahezu in Luft aufzulösen scheinen, fand ich wenig wenig zu sehr glatt gebügelt. Doch insgesamt hatte ich mit der Lektüre einige angenehme Lesestunden, so dass ich die Geschichte gern weiter empfehle.

Fazit: Obwohl es einige Stellen gab, die für meinen Geschmack ein wenig drüber waren, habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt, so dass ich für den Roman gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 21.07.2022
Der Gesang der Wasserpferde / Seahorse Bd.1
Müller, Karin

Der Gesang der Wasserpferde / Seahorse Bd.1


ausgezeichnet

Weil Shona zum wiedeholten Mal von der Schule geflogen ist, schickt ihr überforderter Vater sie nach Schottland. Bei der Familie ihrer verstorbenen Mutter, die auf einem abgeschiedenen Hof in den Highlands lebt, soll sie zur Ruhe kommen und ihre rebellische Art etwas dämpfen. Bereits am Ankunftstag sieht sie einen wunderschönen weißen Hengst, doch ihre Tante und ihr Onkel bestreiten, dass es in der Gegend wilde Pferde gibt. Immer wieder trifft Shona auf den Schimmel und freundet sich langsam mit dem scheuen Tier an.
"Seahorse - Der Gesang der Wasserpferde" von Karin Müller ist ein fantastischer Jugendroman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat - obwohl ich inzwischen deutlich älter als die anvisierte Zielgruppe bin. Shona ist eine Protagonistin, die mir schnell ans Herz gewachsen war, im Grunde ist sie nicht die Unruhestifterin, die ihre Mitmenschen in ihr sehen. Durch ihre große Tierliebe bringt sie sich allerdings immer wieder in Schwierigkeiten, was sie in meinen Augen umso sympathischer macht.
Inzwischen kenne ich bereits einige andere Bücher der Autorin und auch in diesem Roman fand ich den Schreibstil wieder angenehm eingängig. Die Verbindung zur schottischen Mythologie hat mir sehr gefallen, für meinen Geschmack brachte die Geschichte den richtigen Anteil an Spannung mit. Da es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, wurden noch nicht alle meiner offenen Fragen beantwortet, so dass ich mich bereits sehr auf die Fortsetzung freue. Für diesen gelungenen Reivenauftakt spreche ich gern eine Leseempfehlung an jugendliche aber auch ältere Fantasy-Freunde aus.
Fazit: Mich hat die mystische und sehr spannende Pferdegeschichte ganz wunderbar unterhalten, so dass ich sie gern weiter empfehle.

Bewertung vom 15.07.2022
Aus ihren Schatten ... / Cursed Worlds Bd.1
Fischer, Rena

Aus ihren Schatten ... / Cursed Worlds Bd.1


ausgezeichnet

Spannende Fantasy mit komplexem Weltenaufbau

Als die Großmutter von Sis und Finn einen Schlaganfall erleidet, finden die Geschwister eine Nachricht von ihr, dass sie zuhause nicht mehr sicher sind und daher nach nach Spanien reisen sollen. Kurz entschlossen machen sie sich auf den Weg und treffen bald darauf Ramon, einen alten Freund ihres Vaters, der ihnen eine unglaubliche Geschichte erzählt. Ihre tot geglaubten Eltern habe es zusammen mit Finns Zwillingsbruder Kieran vor vielen Jahren in eine magische Welt verschlagen - gleichzeitig gibt Ramon Finn das magische Artefakt, mit dem er die Grenze zwischen den Welten überschreiten kann. Doch damit gerät Finn in große Gefahr, denn ein uralter Magier hat ihn bereits im Visier, um an das lange verschollene Artefakt zu kommen.

"Cursed Worlds - Aus ihren Schatten ..." von Rena Fischer ist der Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe, der mich mit jeder gelesenen Seite mehr in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Sis und Finn und aus der von Kieran erzählt - die Handlung springt dabei nicht nur zwischen den verschiedenen Welten, sondern auch in mehreren Zeitebenen, was mir am Anfang einige Konzentration abfordert hat. Später kommen noch kurze Abschnitte aus dem Blickwinkel weiterer Figuren dazu, wodurch ich das Leseerlebnis noch intensiver und umfassender empfunden habe.

Im Buchinnendeckel gibt es einen QR-Code mit Bonusmaterial, das ein Personen- und Sachverzeichnis enthält, auch die in den magischen Welten abweichende Zeitrechnung wird darin erklärt - ein gutes Hilfsmittel, das den Einstieg in den komplexen Weltenaufbau für mich etwas erleichtert hat. Den Schreibstil kann ich nur als absolut fesselnd bezeichnen, ich mochte das Buch bis zur letzten Seite hin nur selten aus der Hand legen und kann es kaum erwarten, meine Nase in den Fortsetzungsband zu stecken (der zu meinem Glück schon im August 22 erscheint).

Die Figuren fand ich sehr umfassend und authentisch dargestellt, ich habe sie als lebensecht empfunden und entsprechend mit ihnen allen mit gefühlt. Der farbenfroh beschriebene Hintergrund, die diversen magischen Wesen und einige liebevoll gestaltete Details (wie z.B. der Skarabäus Amun, der mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat) trugen dazu bei, diesen Roman in meinen Augen zu einem besonderen Highlight zu machen, für das ich eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wer bereit ist, sich von der Autorin in eine komplexe Welt entführen zu lassen, wird mit einem wirklich fantastischen und äußerst spannendem Leseerlebnis belohnt. Mich hat die Geschichte gefesselt und begeistert, so dass ich sie gern weiter empfehle.

Bewertung vom 13.07.2022
Das Reich der Vampire Bd.1 (eBook, ePUB)
Kristoff, Jay

Das Reich der Vampire Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gabriel de León ist der letzte Silberwächter, gefangen in einem Turmverlies erzählt er einem Chronisten der Vampir-Herrscherin seine Lebensgeschichte. Bereits in seiner Kindheit verdunkelte sich der Himmel, seitdem sind die Tage kaum heller als die Nächte, Vampirclans haben sich ausgebreitet und den Menschen ihren Lebensraum streitig gemacht. Der Orden der Silberwächter versammelt Halbblüter, die von ihren vampirischen Vätern die übernatürliche Stärke geerbt haben - als Gabriel dem Orden beitritt, ahnt er noch nicht, dass er einmal der berühmteste Kämpfer des Ordo Argentum sein wird.

"Das Reich der Vampire" von Jay Kristoff ist ein spannender Fantasy-Roman, nachdem mich die Geschichte einmal in ihren Bann gezogen hatte, mochte ich den E-Reader kaum noch aus der Hand legen. Und trotz des gewaltigen Umfangs schien es mir, dass ich gefühlt viel zu schnell am Ende dieses monumentalen Reihenauftakts angekommen war. Mit Gabriel schuf der Autor einen Protagonisten nach meinem Geschmack, er ist kein strahlender Prince Charming, sondern eine Figur, so düster wie seine Umgebung und mit vielschichtigem Charakter.

Zum Zeitpunkt der Rahmenhandlung hat er seinen einst so starken Glauben bereits verloren und berichtet desillusioniert von seiner Vergangenheit. Immer wieder wechselt die Erzählung zwischen zwei verschiedenen Zeitebenen, so dass der Leser Gabriel sowohl als Jugendlichen bei seinen Anfängertagen im Orden, als auch viele Jahre später, als innerlich gebrochenen Mann, erlebt. Dem Chronisten fiel dabei die Aufgabe zu, vor jedem neuen Abschnitt die Ereignisse des Zeitstrangs mit wenigen Sätzen zusammen zu fassen, so dass ich es leicht fand, mich wieder in die jeweilige Handlungsebene einzudenken .

Den Hintergrund bildet eine mittelalterliche Fantasy-Welt, geprägt von Dunkelheit und derber Umgangsweise - entsprechend rauh ist auch die Sprache gestaltet - man könnte beinahe behaupten, das Buch wäre nur halb so dick, wenn man sämtliche Schimpfwörter weg ließe. Doch meiner Meinung nach würde das Werk dadurch verlieren, für mich ist Gabriels Geschichte stimmig und authentisch dargestellt, in meinen Augen passt jedes Detail und trägt zum absolut fesselnden Gesamteindruck bei. Obwohl der Roman nicht mit einem Cliffhänger endet, finde ich es deutlich spürbar, dass Gabriels Geschichte noch lange nicht fertig erzählt ist und ich freue mich sehr darauf, die Fortsetzung in den Händen zu halten.

Insgesamt hat mich dieser Reihenauftakt bis zum letzten Satzzeichen hin begeistert, sogar die grafische Gestaltung des Buches ist für mich ein Highlight. Die seitengroßen Illustrationen passen in ihrem dunkel gehaltenen Stil perfekt zum Inhalt, selbst in der E-Book-Darstellung haben die Bilder ihren düsteren, eindrucksvollen Zauber entfaltet und mir so ein noch deutlicheres Bild von Gabriel und den Figuren in seinem Umfeld verschafft. Deshalb kann ich gar nicht anders, als für diesen eindrucksvollen ersten Band eine unbedingte Leseempfehlung auszusprechen.

Fazit: Mit dem ersten Buch, das ich von Jay Kristoff gelesen habe, hat mich der Autor direkt überzeugt, ich war trotz der großen Seitenzahl bis zum Ende hin gefesselt und bin auch Tage später noch überwältigt und begeistert - die opulent gestaltete Fantasy-Geschichte empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 11.07.2022
Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
Klune, T. J.

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte


ausgezeichnet

Seit 17 Jahren arbeitet Linus Baker bereits in der Behörde zur Betreuung magiebegabter Minderjähriger, er ist ein Beamter wie aus dem Bilderbuch. Doch sein neuer - höchst geheimer - Auftrag führt ihn weit aus dem gewohnten Umfeld weg, für ganze vier Wochen soll er auf einer Insel im Ozean ein Waisenhaus begutachten, das von einem Arthur Parnassus geleitet wird. Kaum angekommen, bemerkt Linus, dass die Kinder noch außergewöhnlicher sind, als er es sich vorgestellt hatte und zum ersten Mal in seiner gesamten Laufbahn bröckelt seine professionelle Distanz zu den jungen magischen Wesen.

"Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" von TJ Klune ist eine wunderbar sanft geschriebene Geschichte, die ihren Zauber in leisen Zwischentönen entwickelt. Mich hat der Autor damit von der ersten bis zur letzten Seite begeistert, seine Figuren sind in meinen Augen ausgesprochen liebevoll und individuell gezeichnet. Dabei bedient Linus Baker, aus dessen Perspektive die Handlung erzählt wird, durchaus das eine oder andere Beamtenklischee, was mich während des Lesens öfter zum Schmunzeln gebracht hat - durch seinen Blickwinkel konnte ich auch die kleinen Veränderungen in seiner Wahrnehmung emotional mit erleben.

Der Schreibstil hat mich sehr gefesselt, obwohl ich das Handlungstempo eher als gemütlich bezeichnen möchte - die bewusst langsame, beinahe altmodisch anmutende Erzählweise hat meiner Meinung nach einen ganz besonderen Charme ausgestrahlt. Auch die Gefühle zwischen den Personen haben sich gemächlich und zart wie Schmetterlingsflügel entfaltet, der Hintergrund hat für mich Wohlfühlatmosphäre mit gebracht, so dass ich das Leseerlebnis insgesamt genossen habe, wie einen sonnigen Tag am Meer. Deshalb spreche ich für dieses wirklich zauberhafte Buch mit Freude eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die fantastische Geschichte entfaltet ihren Charme sanft und gemächlich, die Botschaft wird in leisen Zwischentönen transportiert. Mich hat diese Lektüre von Anfang bis Ende bezaubert, so dass ich das wunderbar fantasievolle Lesevergnügen gern weiter empfehle.