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Benutzername: 
lisbethsalander2102
Wohnort: 
Zossen

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2022
Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
Steinfeld, Mimi

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)


ausgezeichnet

Kurzweilige und leichte Leseunterhaltung

Mimi Steinfeld (übrigens fand ich bereits den Namen der Autorin humorvoll gewählt, er ist nebenbei bemerkt ein Pseudonym) hat mit "Eine kurze Liste meiner Probleme" einen für meinen Geschmack extrem amüsanten Roman vorgelegt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Cressida, genannt Cressi, eine junge Frau, die ihr Leben alles andere als im Griff hat. Sie schlittert nur so von einer chaotischen Situation zur nächsten, als Leser schüttelt man eigentlich fortwährend mit dem Kopf und denkt, "Mädchen, alle Probleme hausgemacht"! Aber man kann Cressi einfach nicht böse sein, sie ist ein durchweg mehr als sympathisch angelegter Charakter, von der Autorin hinreißend skizziert, ich hatte sie von der ersten Sekunde an ins Herz geschlossen und konnte mich sogar stellenweise in sie hinein versetzen. Gleich am Anfang stirbt ihre Mutter, doch selbst das ist humorvoll geschildert, die alte Dame war offenbar extrem narzisstisch und hat zeitlebens die gesamte Familie tyrannisiert. Deshalb weint ihr eigentlich niemand wirklich eine Träne nach, die angebliche Trauer ist nur Makulatur. Zur Familie gehören mehrere Tanten und Schwestern Cressidas (seltsamerweise ausschließlich nur Frauen),die ihr durch ihre fast schon Übergriffigkeit oft den letzten Nerv rauben. Natürlich sind diese Familienangelegenheiten auch sehr amüsant geschildert und lassen einen oft schmunzeln. Außerdem hat die Protagonistin einen Therapeuten, bei dem sie sich in Dauerbehandlung befindet, dieses Detail ließ mich anfangs denken, die Geschichte spiele in New York oder einer anderen US amerikanischen Großstadt, eigentlich passen die chaotischen abgedrehten Charaktereigenschaften besser nach Amerika, doch wir befinden uns tatsächlich in Deutschland, besser gesagt in München. Cressis Therapeut spielt eine wichtige Rolle, ist omnipräsent, gibt ihr ständig Ratschläge, ihr Leben besser in den Griff zu bekommen, allerdings befolgt sie diese nicht wirklich, so dass die Therapie nutzlos erscheint, und Lindholm, so der Name des Psychiaters, eigentlich nur ein weiterer Charakter in Cressis Umfeld ist, der die Vielzahl ihrer Probleme verdeutlicht. All das ist wie gesagt äußerst humorvoll geschildert, durchweg in sehr flüssigem angenehmem Schreibstil, auf eine leichte, abwechslungsreiche Art und Weise. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, konnte das Buch kaum aus'der Hand legen, deshalb gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und natürlich die volle Punktzahl! Ich hoffe, sehr bald mehr von Mimi Steinfeld zu lesen!

Bewertung vom 05.01.2022
Das Geheimnis des Bücherschranks
Skybäck, Frida

Das Geheimnis des Bücherschranks


gut

Gelungener Wohlfühlroman

In Frida Skybäcks Roman "Das Geheimnis des Bücherschranks" erleben wir die Geschichte von Anna und ihrer Enkelin Rebecka. Die junge Frau hat zu ihrer Großmutter ein sehr enges Verhältnis, viel enger als zu ihrer eigenen Mutter, mit der sie mehr Streit verbindet als alles andere. Als die alte Frau ins Krankenhaus kommt, lässt Rebecka so alles stehen und liegen und eilt zu ihrer Oma, um diese zu pflegen und deren Haus in Ordnung zu halten. Während der Abwesenheit der alten Dame stößt sie so auf alte Briefe, Fotos und ein Tagebuch aus Annas Jugend, beginnt sich damit zu beschäftigen und erfährt so spannende Dinge aus der Vergangenheit. Der Roman wird in zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, einerseits in der Gegenwart im Hier und Jetzt und abwechselnd im Rückblick in Annas Jugend, über die wir so einiges aus den Funden im Bücherschrank erfahren. Die Erkenntnisse aus der Vergangenheit enthüllen so einiges an Spannung und Familiengeheimnissen. Die beiden Handlungsstränge werden durch Rebeckas Recherche zusammengeführt. Dann taucht auch noch der neue Nachbar auf, der das Haus nebenan gekauft hat und bringt die junge Frau gewaltig durcheinander. Der flüssige und sehr angenehme Schreibstil der Autorin lässt einen von Anfang an in die Geschichte eintauchen, alle Charaktere sind sehr authentisch geschildert, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Frida Skybäck hat einen Wohlfühlroman zum Abtauchen für ein paar abwechslungsreiche Lesestunden auf der Couch verfasst. Dafür spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 04.01.2022
Der Gesang der Berge
Que Mai, Nguyen, Phan

Der Gesang der Berge


weniger gut

Zugegebenermaßen hatte ich so meine Probleme

In "Der Gesang der Berge" erfahren wir aus sehr authentischer Sicht einer vietnamesischen Autorin die Geschichte einer Großmutter und ihrer Enkelin, die ihr schwieriges, dramatisches Schicksal zu Zeiten des Vietnamkrieges schildert. Das zwölfjährige Mädchen wächst bei ihrer Oma auf, da ihre Eltern in den Kriegswirren verschollen sind. Gleich zu Beginn erleben wir einen schrecklichen Bombenangriff mit, alles ist sehr drastisch und realistisch geschildert und durchaus nichts für schwache Nerven, wie ich fand. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit sowie aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, so dass man einen guten Überblick über die Geschehnisse bekommt. Trotzdem hatte ich mit dem Buch zugegebnermaßen so meine Probleme, und obwohl ich tatsächlich sehr viel über Vietnam und den schrecklichen Krieg lernen konnte, hat es mich nicht so richtig gepackt. Ich konnte keinerlei Nähe zu den handelnden Personen aufbauen, sie blieben mir immer seltsam distanziert. Dies mag u.a. vielleicht auch an den eklatanten kulturellen Unterschieden liegen. Ich hatte in der Vergangeheit schon so manches Mal meine Schwierigkeiten mit asiatischen Autoren. Zwar hat die Autorin einen durchaus angenehmen Schreibstil, was meinem Lesefluss aber erheblichen Abbruch getan hat, war das ständige Einstreuen von vietnamesischen Sprichwörtern in der Landessprache, auch wenn diese dann übersetzt wurden, fand ich jedes Mal wieder schlecht in den Text hinein und tat mich schwer mit dem Weiterlesen. Aus diesem Grund kann ich zumindest von meiner Warte aus keine tatsächliche Leseempfehlung aussprechen, auch wenn ich weiß, dass dieses Buch bei vielen eine große Begeisterung ausgelöst hat.

Bewertung vom 04.01.2022
Das Leben, ein wilder Tanz / Die Polizeiärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein wilder Tanz / Die Polizeiärztin Bd.3


ausgezeichnet

Fortsetzung fast besser als der erste Teil

Nachdem ich schon den ersten Band rund um die Polizeiärztin Magda Fuchs sehr gemocht hatte, war meine Vorfreude auf den zweiten Teil der Reihe entsprechend groß, und ich wurde nicht enttäuscht! Auch hier steht wieder die sympathische und selbstbewusste Protagonistin im Mittelpunkt, die den anstrengenden und bewundernswerten Spagat zwischen eigener Praxis als Gynäkologin im Charlottenburger Kiez und andererseits als Polizeiärztin gut hinbekommt. Zum einen gefiel mir das tolle Lokalkolorit exrem gut, da ich alle Schauplätze in Berlin sehr gut kenne, weil ich selbst dort gelebt habe. Außerdem hat mir die Mischung aus einerseits dem medizinischen Alltag einer Ärztin und andererseits den kriminalistischen Aspekten und dazu noch die romantische Liebesgeschichte zwischen Magda und Kuno, dem Kommissar und Lebensgefährten an ihrer Seite, hervorragend gefallen und perfekt meinen Geschmack getroffen. Dazu dann der weitere Handlungsstrang rund um die zweite Protagonistin Celia und ihre Verbindung zu Edgar, abwechsungsreicher kann ein Plot kaum sein. Das Autorenduo unter dem Namen Helene Sommerfeld hat für mich hier einen unglaublich spannenden Roman in überaus flüssigem Schreibstil verfasst, der aufgrund der immens guten Recherche ganz nebenbei viel Wissenswertes über die Zeit, in der die Handlung spielt, vermittelt. Für die perfekte Leseunterhaltung, ein Buch, das ich quasi kaum aus der Hand legen konnte, gibt es von mir mindestens fünf Sterne und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung!!! Fortsetzung fast besser als der

Nachdem ich schon den ersten Band rund um die Polizeiärztin Magda Fuchs sehr gemocht hatte, war meine Vorfreude auf den zweiten Teil der Reihe entsprechend groß, und ich wurde nicht enttäuscht! Auch hier steht wieder die sympathische und selbstbewusste Protagonistin im Mittelpunkt, die den anstrengenden und bewundernswerten Spagat zwischen eigener Praxis als Gynäkologin im Charlottenburger Kiez und andererseits als Polizeiärztin gut hinbekommt. Zum einen gefiel mir das tolle Lokalkolorit exrem gut, da ich alle Schauplätze in Berlin sehr gut kenne, weil ich selbst dort gelebt habe. Außerdem hat mir die Mischung aus einerseits dem medizinischen Alltag einer Ärztin und andererseits den kriminalistischen Aspekten und dazu noch die romantische Liebesgeschichte zwischen Magda und Kuno, dem Kommissar und Lebensgefährten an ihrer Seite, hervorragend gefallen und perfekt meinen Geschmack getroffen. Dazu dann der weitere Handlungsstrang rund um die zweite Protagonistin Celia und ihre Verbindung zu Edgar, abwechsungsreicher kann ein Plot kaum sein. Das Autorenduo unter dem Namen Helene Sommerfeld hat für mich hier einen unglaublich spannenden Roman in überaus flüssigem Schreibstil verfasst, der aufgrund der immens guten Recherche ganz nebenbei viel Wissenswertes über die Zeit, in der die Handlung spielt, vermittelt. Für die perfekte Leseunterhaltung, ein Buch, das ich quasi kaum aus der Hand legen konnte, gibt es von mir mindestens fünf Sterne und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2022
Thirteen / Eddie Flynn Bd.4
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


sehr gut

Spannender Gerichtsthriller

Mich hatten sowohl das Cover als auch der Klappentext und die Leseprobe komplett überzeugt, und so war ich sehr gespannt auf diesen Thriller, dessen Autor mir komplett unbekannt war. Ein berühmter Schauspieler wird verdächtigt, seine Frau und deren Liebhaber ermordet zu haben. Eddie Flynn, seines Zeichens Anwalt, der normalerweise nicht die Reichen und Schönen verteidigt, nimmt sich dem Fall an, da er von der Unschuld des Promis überzeugt ist. Was diesmal ungewöhnlich ist, u. mir so ehrlich gesagt in der Form noch nicht bekannt war, obwohl ich viele Krimis und Thriller lese, ist, dass der vermeintliche Mörder Mitglied der Jury ist. So weiß man als Leser eigentlich alles Notwendige, denkt man zumindest....und trotzdem schafft es der Autor immer wieder, Unvorhergesehenes zu präsentieren, so dass die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten wird. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Charaktere sehr authentisch geschildert, einzig die sehr häufig wechselnden Erzählperspektiven haben mich anfangs etwas verwirrt. Aber das tat ehrlich gesagt der spannenden Leseunterhaltung keinerlei Abbruch. Deshalb von mir eine absolute Leseempfehlung! Ich hoffe, wir werden bald wieder von Steve Cavanagh hören bzw. lesen!

Bewertung vom 27.12.2021
Du hast mir gerade noch gefehlt
McFarlane, Mhairi

Du hast mir gerade noch gefehlt


gut

Mhairi McFarlane diesmal mit mehr Tiefgang

"Du hast mir gerade noch gefehlt" ist einerseits in altbewährter Mhairi McFarlane Manier geschrieben, andererseits aber auch ein kleines bisschen anders und dadurch vielleicht sogar besser als die bisherigen Bücher der Autorin. Die Autorin nimmt uns mit hinein in die Freundesrunde um Es, Du die, Justin und Eve. Die Geschichte ist aus Eves Sicht heraus erzählt, und wir erfahren dadurch alles über ihre unmittelbaren Gefühle und Empfindungen. Die vier, alle etwa Mitte 30, sind gefühlt schon ewig befreundet. Eve ist eigentlich verliebt in Ed, doch der bekommt nun einen Heiratsantrag von seiner Freundin Hester, die bei den anderen nicht sonderlich beliebt zu sein scheint. Die Hochzeit wird geplant, und ausgerechnet Eve und auch Susie sollen Hesters Brautjungfern sein. Doch dann verunglückt Susie, stattdessen taucht ihr Bruder auf, der wiederum nun auch für Eve nicht unattraktiv zu sein scheint. Verwicklungen ohne Ende, aber diesmal eben nicht nur humorvolle Leichtigkeit, sondern tiefer gehende Gefühle, wie Trauer. Alle Charaktere sind sehr authentisch geschildert, man kann sich alles sehr bildhaft vorstellen, und durch den bekannten flüssigen Schreibstil der Autorin liest man die Seiten einfach nur so weg. Deshalb gibt es von mir natürlich eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.12.2021
Was bleibt, wenn wir sterben
Brown, Louise

Was bleibt, wenn wir sterben


ausgezeichnet

Einfühlsames Buch zum Tabuthema Tod mit einem Schuss hilfreicher Leichtigkeit

Zugegebenermaßen hatte ich eigentlich eine Art eher trockenes Sachbuch erwartet und war deshalb sehr überrascht über die Leichtigkeit, mit der sich Louise Brown hier dem doch schweren Tabuthema Tod nähert. Die Autorin, selbst Journalistin, kam später zu ihrer wahren Berufung, der Tätigkeit als Trauerrednerin. Erstaunlicherweise oder vielleicht gerade auch nicht, fand sie zu diesem Job kurz nach dem Tod ihrer Eltern, der sie, obwohl theoretisch vorhersehbar, trotzdem unvorbereitet traf. Dies geschah, weil wie sie schreibt, der Tod von lieben Menschen, Angehörigen oder Freunden, die einem am Herzen liegen, eigentlich nie zur rechten Zeit kommt, sondern natürlich immer zu früh. Und auch wenn einen dies verständlicherweise komplett aus der Bahn werfen kann, versucht Louise Brown ihren Lesern auf eine unglaublich einfühlsame Art die Möglichkeit zu vermitteln, es als Chance zu begreifen, als Anfang zu etwas Neuem und nicht als Ende. Sie tut dies mit vielen kleinen Episoden aus den Trauergeschichten, die ihr Berufsalltag mit sich bringt, und die sie von den Hinterbliebenen erfährt. Mich hat dabei jede einzelne Geschichte dabei auf ihre eigene Art und Weise angesprochen und mitgenommen und vor allem tief berührt! Mir hat dieses Buch sehr viel gegeben, und ich werde es mit Sicherheit noch öfter zur Hand nehmen. Ich glaube, dass es seine Leser in vielen Lebensstadien bereichern kann, nicht nur diejenigen, die gerade einen lieben Menschen verloren haben. Deshalb eine absolute und unbedingte Leseempfehlung und mindestens fünf Sterne!

Bewertung vom 17.12.2021
Die letzte Schuld / Ein Fall für Emil Graf Bd.2
Rehn, Heidi

Die letzte Schuld / Ein Fall für Emil Graf Bd.2


sehr gut

Zweiter Teil der gelungenen Krimireihe im Deutschland der Nachkriegszeit

Da mir bereits Teil 1 der Krimireihe von Heidi Rehn gut gefallen hatte, war ich auf die Fortsetzung natürlich sehr neugierig, und ich wurde nicht enttäuscht! Wir befinden uns wie gehabt im München der Nachkriegszeit, Mitte der 40iger Jahre. Der junge Kommissar Emil Landgraf ermittelt nach Auffinden einer Frauenleiche in einer Wohnsiedlung. Die Tote war die Gattin des ehemaligen Blockwarts Ignaz. Wir lernen dessen guten Freund Korbinian kennen, der im KZ war, doch trotz komplett unterschiedlicher politischer Einstellungen hat der eine den anderen nie im Stich gelassen. So richtig möchte keiner der Bewohner offenbar über die Kriegsjahre und die zwischenmenschlichen Verstrickungen reden, was verbergen die einzelnen für Geheimnisse. Auch die amerikanische Journalistin Billa, die wir bereits vom ersten Teil her kennen, ist wieder mir von der Partie und recherchiert in eigener Sache. Die Autorin hat auf gekonnte Art und Weise den Kriminalfall mit der Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten verwoben. Einige interessante Aspekte sind mit dem zu lösenden Mordfall verknüpft. Die Menschen sind bewegt von dem Ausfüllen der sogenannten "Persilscheine", die Auskunft über die Beteiligung jedes einzelnen an Naziverbrechen geben sollen. Und auch Kunstwerke, sogenannte Nazidevotionalien spielen eine Rolle. Hier zeigt sich wiederholt die gute Recherche Arbeit der Autorin. Ich wurde extrem spannend unterhalten, habe aber auch wieder das eine oder andere hinzu gelernt. Der Fall, in dem Emil und Billa ermitteln, bleibt spannend bis zum Schluss! Kurzweiliger Lesestoff, in sehr flüssigem Schreibstil erzählt mit authentisch geschilderten Charakteren, dafür die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.12.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

Fortsetzungfast besser als der erste Teil

Nachdem ich schon den ersten Band rund um die Polizeiärztin Magda Fuchs sehr gemocht hatte, war meine Vorfreude auf den zweiten Teil der Reihe entsprechend groß, und ich wurde nicht enttäuscht! Auch hier steht wieder die sympathische und selbstbewusste Protagonistin im Mittelpunkt, die den anstrengenden und bewundernswerten Spagat zwischen eigener Praxis als Gynäkologin im Charlottenburger Kiez und andererseits als Polizeiärztin gut hinbekommt. Zum einen gefiel mir das tolle Lokalkolorit exrem gut, da ich alle Schauplätze in Berlin sehr gut kenne, weil ich selbst dort gelebt habe. Außerdem hat mir die Mischung aus einerseits dem medizinischen Alltag einer Ärztin und andererseits den kriminalistischen Aspekten und dazu noch die romantische Liebesgeschichte zwischen Magda und Kuno, dem Kommissar und Lebensgefährten an ihrer Seite, hervorragend gefallen und perfekt meinen Geschmack getroffen. Dazu dann der weitere Handlungsstrang rund um die zweite Protagonistin Celia und ihre Verbindung zu Edgar, abwechsungsreicher kann ein Plot kaum sein. Das Autorenduo unter dem Namen Helene Sommerfeld hat für mich hier einen unglaublich spannenden Roman in überaus flüssigem Schreibstil verfasst, der aufgrund der immens guten Recherche ganz nebenbei viel Wissenswertes über die Zeit, in der die Handlung spielt, vermittelt. Für die perfekte Leseunterhaltung, ein Buch, das ich quasi kaum aus der Hand legen konnte, gibt es von mir mindestens fünf Sterne und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung!!!

Bewertung vom 14.12.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


gut

Zwei Schwestern suchen ihr Glück

Das Cover und der Klappentext hatten mich beide extrem angesprochen und das Buch schien 10ü% meinem Beuteschema zu entsprechen, deshalb musste ich es unbedingt lesen, zumal ich die Autorin bis dato überhaupt nicht kannte, so dass ich neugierig war. Durch den sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil Clara Lindemanns ist man als Leser sofort in der Geschichte drin. Wir lernen die Schwestern Rosemarie und Silke kennen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges aus Danzig geflohen sind und nun extrem schwere Arbeit auf einem Bauernhof im Westen vollrichten müssen. Als Flüchtlinge werden sie schief und von der Seite angesehen, bekommen weniger zu essen als alle anderen. Als dann auch noch eine der Schwestern vom Bauern die Vergewaltigung droht, verlassen die beiden fluchtartig den Hof und machen sich auf nach Hamburg. Doch auch hier ist es nicht wirklich leicht, die beiden müssen den sogenannten Hungerwinter überstehen. Sie eröffnen eine Bar, schlagen sich durch und fallen immer wieder auf die Füße. Die Besatzer haben die Lage alles andere als im Griff, man bekommt viele Dinge ausschließlich nur auf dem Schwarzmarkt. Das Leben ist wahnsinnig hart, die Stimmung des Buches sehr bedrückend, trotzdem liest es sich leicht, und man taucht vollends in die Handlung ein. Das Ende war mir dann allerdings etwas kitschig und vorhersehbar, deshalb ziehe ich einen Punkt Abzug, spreche aber trotzdem eine Leseempfehlung aus für alle, die historische Romane aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mögen.