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Benutzername: 
Woma
Wohnort: 
Nordrhein Westfalen

Bewertungen

Insgesamt 214 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2019
kochen.
Paul, Stevan

kochen.


sehr gut

Von außen betrachtet ist das Buch ein echter Blickfang. Es weckt die Lust am experimentieren. Die Qualität der Herstellung ist hervorragend.

Im Buch finden sich 500 Rezepte. Es ist modular aufgebaut, was die Möglichkeit eröffnet nur Teile eines Rezepts herzustellen und sie mit Anderen zu kombinieren. Der Aufbau schafft Raum für neue Impulse auf dem eigenen Speiseplan.
Der Autor erklärt Grundlagen zu Zutaten und Kochschritten, was die Arbeit für Laien wesentlich erleichtert. Es findet sich eine Einweisung in den Umgang mit der Würzung und eine Warenkunde zu speziellen Produkten.
Ein Wermutstropfen ist, dass das Buch bei der praktischen Arbeit in der Küche leicht zu schaden kommt. Durch seine Größe nimmt es viel Platz ein.
Es braucht vielleicht etwas Zeit, bis man sich richtig mit dem Prinzip des Buches vertraut gemacht hat.
Der Test mit verschiedenen Gerichten und Kombination führte zu sehr leckeren und neuen Ideen, die sehr hochwertig sind.

Bewertung vom 03.09.2019
Im Langboot
Hasselmann, D. O.

Im Langboot


sehr gut

Passend zum Tiel zeigt das Cover Menschen, die während eines Unwetters vom havarierten Schiff in ein Boot umgestiegen sind.
Auf und am Schiff sind noch Menschen, die nicht mehr in das überfüllte Boot passen. Es ist ein schlimme Situation.

März 1841.
Das Segelschiff William Brown verlässt den Hafen von Liverpool in England. An Bord reisen unter Deck 65 Passagiere auf engstem Raum zusammengepfercht, zumeist bettelarme Iren. Sie überqueren den eisigen Nordatlantik in der Hoffnung auf ein besseres Leben in den Vereinigten Staaten.
Die Gier nach Profit und Geschwindigkeit, die Nachlässigkeit des Kapitäns sowie das menschenverachtende Treiben des Steuermannes Francis Rhodes beschwören die Katastrophe geradezu herauf.
Nur der junge schwedische Matrose Alexander Holmes erkennt die heraufziehende Gefahr und stellt sich ihr mit aller Kraft entgegen.

Der Autor nimmt uns mit ins Jahr 1841. Wir sind in einem Hafen, wo neben anderen, ein Schiff auf seine Passagiere wartet. Sie reisen unter Deck zusammengepfercht in einem Laderaum.
Dem Autor ist es gelungen die Szenen sehr plastisch zu beschreiben.
Als Leserin konnte ich gut in die Atmosphäre aus Armut und Not einsteigen. Es gelingt sie mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Es gibt im Hafen wie meistens auch Wetten und Spielereien. So nimmt der Erste Offizier einen etwas anderen Kurs, um schneller über den großen Teich zu kommen. Darauf hat er gewettet.
Der Kapitän steht der Reise eher gleichgültig gegenüber, solange er seine Ruhe und seinen Alkohol hat.
Das Leben an Bord und die Kollision mit dem Eisberg werden mit deutlichen Worten beschrieben. Die Zeit rennt - was ist zu tun?

Das Buch liest sich spannend, sicher auch weil es keine überflüssigen Längen hat. Die Geschichte und das Szenario ist logisch und bildhaft aufgebaut. Der Spannungsbogen bleibt duch die Geschichte hoch.
Die verschiedenen Charaktere wirken authentisch ûnd fügen sich gut in das Geschehen ein.

Ein lesenswertes Buch über eine schwierige Zeit, dass die Verhältnisse plastisch rüberbringt.

Bewertung vom 02.09.2019
Heilung auf Widerruf
Buhl, Petra-Alexandra

Heilung auf Widerruf


ausgezeichnet

Das Cover ist mit den Tulpen ein Bild der Hoffnung. Der Wartesaal des Lebens wird vom Frühling begleitet.

Als von einer Tumorerkrankung betroffene Frau bin ich mit großer Neugier in das Buch eingestiegen. Sehr gut finde ich, dass es sich mit dem Weg in den Alltag auseinandersetzt.
Die Angst und Unsicherheit ist gerade in der ersten Zeit ein ständiger Begleiter. Außenstehende können das oft schlecht nachvollziehen.
P.A.Buhl versucht in ihrem Buch gerade diese Situation sachlich und nachvollziehbar zu beschreiben. Nebenher gibt sie Tipps, Erklärungen und Impulse, die in solchen Situationen hilfreich sein können. Wie immer kommt es auf den Versuch an.
Zusätzlich greift sie den weiteren Weg auf. Wieder an das alte Leben anknüpfen, ist nicht möglich. Neue Wege können und sollen gegangen werden, bis es ein "Leben mit Qualitätssiegel" für die Betroffenen gibt.
Erfahrungsberichte von Betroffenen, die diesen Weg schon gegangen sind, wollen dabei ermutigen. Sind sind teilweise sehr berührend.
P.A.Buhl trifft in diesem Buch den richtigen Ton. Sie kennt die Ängste und Sorgen der Betroffenen aus eigener Erfahrung. Sie schafft es praktische Tipps der Selbstfürsorge mit einladenden Ansätzen für externe Hilfestellung zu verbinden.
Gesellschaftlich relevante Themen wie Pflegenotstand, alternative Therapien und auch der Freitod werden mit deutlichen Worten angesprochen.
Als Fazit kann ich nur festhalten: Es ist ein Buch aus dem Betroffene und ihr Umfeld sehr viel Hilfreiches mitnehmen können.

Bewertung vom 02.09.2019
Crackrauchende Hühner
Pale, Leveret;Skrobisz, Nikodem

Crackrauchende Hühner


ausgezeichnet

Das Cover ist wie das gesamte Buch überraschend anders. Das Huhn war für mich ein absoluter Blickfang

Beim Titel stutzte ich kurz, dann kam die Neugier.

Der Name des Schriftstellers ist das Pseudonym eines jungen deutschen Autors. Das Werk, Crackrauchende Hühner, hat den Untertitel Nihilist Punk. Der Autor besticht durch umfassendes Hintergrundwissen bei den angerissenen Themen.
Dabei handelt es sich um ein ungewöhnliches Werk. Es ist unangepasst, ungewöhnlich und provozierend. Es lässt nicht so leicht analysieren oder interpretieren, ja ich sage es ist Punk. Beim Leser, besonders wenn er mit den Themen noch nicht so vertraut ist, setzt es ein gewisses Maß an Offenheit und Bereitschaft voraus, sich mit den Themen zu beschäftigen. Das Buch bietet Anhaltspunkte, die sich weiter verfolgen lassen. Neben verschiedenen philosophischen Themen, wird auch der legale Drogenkonsum mit klaren Worten angesprochen. Die Droge Kratom (Mitragyna speciosa) gehört zu den legalisierten Drogen.

Zur Handlung lässt sich festhalten. Nathan der absolute Außenseiter der Klasse mutiert zum Übermenschen und Held. Der Weg zum Erfolg ist nicht leicht. Er schart nach und nach immer mehr junge Menschen um sich. Viele davon sind vom Kratom fasziniert.
Zu ihnen gehört auch Daniel, ein Mitschüler Er wird zum glühendsten Anhänger. In den Diskussions - Plauderrunden fordert er Nathan immer wieder heraus. Er will verstehen und sucht Erklärungen.Aus seiner Sicht ist das Buch verfasst. Im Verlauf gibt es verschiedene Metaebenen der Geschichte. Sie steigern die Spannung.
Der letzte Teil des Buches wirkt zunächst abstrus. Dabei schleicht sich durch den häufigen Perspektivenwechsel und die offene Selbstreflektion eine gewisse Form von Humor ein. Für mich wird das Buch zu einer Einladung sich mit den nicht alltäglichen Themen, mit den Mitmenschen und mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Es ist ein interessantes Buch, für Leute, die sich öffnen und mit den Themen auseinandersetzen wollen. Das Tempo des Autors ist rasant.

Bewertung vom 01.09.2019
Morphium, Mokka, Mördergeschichten / Nechyba-Saga Bd.7
Loibelsberger, Gerhard

Morphium, Mokka, Mördergeschichten / Nechyba-Saga Bd.7


ausgezeichnet

Das Cover des Buches ist auf die Reihe um den Kultermittler und die damalige Zeit abgestimmt. Eine der Kurzgeschichten spiegelt sich dezidiert wieder.

Der Kultermittler Joseph Maria Nechyba darf durch die 13 Kurzgeschichten noch einmal ermitteln. Das leibliche Wohl kommt dabei auch nicht zu kurz. Die Episoden spiegeln den Werdegang des Polizisten in der Zeit von 1873 bis 1917 wieder. Zu Beginn war einfacher Polizist (Kieberer), zuletzt Oberinspektor in Maria Taferl.

Einige der Geschichten greifen hauptsächlich den Polizeialltag in der damaligen Zeit auf. Andere wiederum stellen die Zeit des ersten Weltkriegs in den Mittelpunkt.
Die kriminalistischen Ermittlungen sind mit einer gehörigen Prise
Wiener Schmäh gewürzt. Das leiblich Wohl spielt ein wichtige Rolle!

Die ausführlich Recherche und der Schreibstil mit Esprit und Humor geben den Geschichten einen besonderen Reiz. Sowohl die Orte der jeweiligen Handlung als auch die unterschiedlichen Charaktere sind sehr ansprechend beschrieben. Für den Leser entsteht ein genaues Bild der damaligen Zeit.
Die Geschichten sind mit vielen österreichischen Begriffen gespickt. Diese werden meist in Fußnoten erklärt oder lassen sich aus der Handlung ableiten.
Die Charaktere sind so unterschiedlich wie die Geschichten selbst. Neben historischen Persönlichkeiten tauchen kauzige Typen und selbstverständlich auch seriöse Charaktere auf.

Zusammenfassend möchte ich festhalten, die Geschichten bieten nette Unterhaltung. Sie spiegeln eine Zeit und ein Lebensgefühl wieder.

Bewertung vom 25.08.2019
Ziegen wie du und ich
Leenen, Maria Anna

Ziegen wie du und ich


ausgezeichnet

Das Cover zeigt zwei Ziegen die liebevoll miteinander streiten.
Dann der Titel!!!

Ich habe überlegt, wie oft ich den Begriff Ziege, negativ besetzt, genutzt habe. Ein einladender Titel!

Maria Anna Leenen erzählt in diesem Buch von ihrem Weg zur Eremitin. Was als der Weg einer jungen Frau begann, erfuhr eine entscheidende Wende. Mit der Hilfe und dem Engagment von Freunden entstand die Klause St.Anna. Hier fand Frau Leenen ihren Rückzugsort, um als Eremitin zu leben. Ein Schritt, der sie neben dem spirituellen Alltag zu einem genaueren Blick auf die Tierwelt verleitete. Daraus ergab sich der Wunsch, eine Zwergziegenherde aufzubauen. Die munteren kleinen Tiere sensibilisierten und weiteten ihren Blick auf die Schöpfung. Das Beobachten der Tiere und das Miteinander in der kleinen Herde zeigte eine wohltuende Auswirkung auf Körper und Geist. Die "Zwerge" entwickelten ihren eigenen Charakter und akzeptierten Frau Leenen als Chefin.
Mit einer der Zwergziegen besucht Frau Leenen auch Kindergärten und Altenheime. Dabei wird die Sensibilität des Tieres für die Belange der Umgebung sehr deutlich.
Frau Leenen versucht im vorliegenden Buch Parallelen zwischen dem Verhalten und Dasein der Tiere mit Schriftworten oder alten Texten. Die gezogenen Verbindungen erschließen sich im Großen und Ganzen gut.
Die Autorin hat einen anschaulichen und leicht nachvollziehbaren Schreibstil. Aufgelockert werden verschiedene Stellen durch den subtilen Humor der Autorin.

Sehr ansprechend sind die Illustrationen, die das geschriebene Wort zum Teil untermalen.

Zusammenfassend möchte ich festhalten: Es ist ein interessantes Buch für Menschen, die dem christlichen Kontext gegenüber offen sind.
Denn wie es am Schluß des Buches heißt: Es liegt an uns allein. Wir haben alle Freiheiten und alle Fähigkeiten bekommen, […] Schönheit und Kostbarkeit für die ganze Schöpfung zu erhalten. Noch können wir es schaffen.“

Bewertung vom 19.08.2019
ICH Inkognito
Kniesel, Guido

ICH Inkognito


ausgezeichnet

Das Cover des Buch weist schon in den Datenfluss der modernen Technologieverbindungen. Daraus erwächst das ICH inkognito.

Der Autor greift in seinem Buch ein Szenario auf, dass bisher eher in die Welt der Science Fiction Filme oder Literatur gehörte.
Die Entwicklung ist weiter fortgeschritten, und klopft sehr deutlich an die Tür unseres Lebens.
Dies rückt eine für die Menschen immer wichtiger werdende Frage in den Vordergrund: Was ist wenn die KI uns Menschen überholt? Wird sie uns behandeln, wie wir mit unserer Um- und Mitwelt umgehen?
Bisher wurde die Frage meistens wegen moralischer Aspekte eher wieder in den Hintergrund gedrängt.
Guido Kniesel lässt seine Savanta aufzeigen wie es anders laufen könnte, und das mit einfachen, einprägsamen Worten. So hält Savanta uns den Spiegel vor ohne zu moralisieren.
Der Autor legte bei seinem Werk großen Wert auf die Einfachheit und Nachvollziehbarkeit der vielen technischen Details. Die Klarheit der Handlungsweise von Savanta weckt die Neugier. So erzählt sie aus der Ichperspektive über ihre Entstehung und Entwicklung.
Die Protagonisten sind nachvollziehbar und folgerichtig entwickelt und passen sich in den Handlungsrahmen ein. Vorbilder im realen Alltag sind nicht von der Hand zu weisen.
ICH inkognito ist ein Thriller der High Tech Szene. Er besticht trotzdem durch seinen Unterhaltungswert. Gesellschaftlich und poiltische Botschaften des Buches haben ein große Nähe zu unserer Realität.