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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 720 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2023
Tunten-Toast
Krauser, Uwe

Tunten-Toast


ausgezeichnet

Lachen und kochen

Meine große Leidenschaft sind Koch- und Backbücher aller Art und ich sammle sie. Wenn ich ein neues sehe, bin ich immer voller Hoffnung, dass es wieder ein schönes Buch ist, das meine Sammlung ergänzt. Bei diesem Buch bin ich total begeistert und meine Freude ist groß. Ein Glück, wenn man der eigenen Sammlung wieder ein tolles Exemplar hinzufügen kann.

Aber Achtung! Dieses Buch ist keine reine Rezeptesammlung, die vielleicht noch ein paar schöne, bunte Bildchen hat. Im Gegenteil. Es ist eigentlich eine Geschichtensammlung. Ich kannte Autor Uwe Krauser bereits von seinen Hunde-Romane, die zum Teil auch an seine eigenen Erfahrungen und Geschichten angelehnt sind. Zwar bin ich eher vom Team Katze, aber hier kann keiner widerstehen. Daher war ich umso neugieriger auf das Kochbuch mit dem ungewöhnlichen Namen und dem sehr interessanten und für mich so ansprechenden Titelbild.

Wer gerne lacht und sich unterhalten lässt, ist hier genau richtig. Falsch ist, wer ein reines Kochbuch sucht und politisch korrekt sein möchte. Uwe Krauser packt hier „alte“ Geschichten aus, die aber nichts von ihrer Unterhaltungskraft und Intensität verloren haben. Gleich schon bei den ersten Erzählungen musste ich so lachen, dass ich gar nicht mehr hätte kochen können. Ein wunderbares Beispiel dafür, wie man das Leben nicht so ernst nimmt und Spaß hat. Ich mag auch sehr, dass der Autor auch immer wieder über sich selbst lachen kann bzw. Geschichten über sich erzählt, die einfach urkomisch sind. Danke für dieses herrliche Buch, das mich so gut unterhalten hat und es sicherlich immer wieder tun wird!

Bewertung vom 27.01.2023
Mehr Nervennahrung
Lugert, Verena

Mehr Nervennahrung


ausgezeichnet

Macht Lust aufs Kochen

Ich liebe Koch- und Backbücher aller Art und ich sammle sie. Immer, wenn ich ein neues sehe, bin ich voller Glück und Hoffnung, dass es wieder ein schönes Buch ist, das meine Sammlung ergänzt. Bei diesem Buch bin ich total begeistert und meine Freude ist groß.

Denn das Buch ist nicht nur ein schnödes Kochbuch mit Rezepten, sondern es bietet viel, viel mehr. Die Autorin ist einfach sympathisch und das kommt richtig gut rüber im Buch. Am Anfang des Buches schreibt sie darüber, wie sie zum Thema Nervennahrung gekommen ist, was Corona damit zu tun hatte und ein bisschen was über sich. Es gibt nicht nur interessante und kreative Rezepte, die nach den Jahreszeiten in Frühling, Sommer, Herbst und Winter aufgeteilt sind, sondern auch viele Geschichten. Woher ein Rezept stammt, was der Hintergrund ist, warum sie es hier aufgenommen hat, und auch einiges Wissenswertes über die Zutaten. Zugleich sind die Rezepte gut nachvollziehbar beschrieben und leicht nachzukochen.

Wer nicht nur gerne kocht und neue Speisen ausprobiert, sondern zudem auch gerne noch ein paar Geschichten lesen mag, ist hier genau richtig. Man kann die einzelnen Erzählungen wunderbar auch für sich lesen und muss sich gar nicht linear durch das Buch von vorne nach hinten arbeiten. Das mag ich sehr.

Das klare Layout des Buchs zusammen mit ansprechenden, appetitlichen Bildern rundet den Text wunderbar ab. Übersichtlich gestaltet findet man alles schnell und auf den ersten Blick. Die Zutatenliste ist immer fett gedruckt und so leicht zu finden.

Ein wunderbares Buch, das zugleich Lust aufs Kochen und Ausprobieren, aber auch aufs Stöbern und Schmökern macht!

Bewertung vom 26.01.2023
Tödliche Melodie (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Tödliche Melodie (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jetzt wird es richtig persönlich

Schon seit dem ersten Buch verfolge ich die Reihe um Evan Evans. War er anfangs noch ein einfacher Dorfpolizist und Single, so steht er nun kurz vor seiner Hochzeit mit seiner geliebten Bronwen und ist inzwischen Ermittler. Erneut stolpert er quasi über einen Fall und setzt sich voller Engagement ein, um die verschwundene junge Frau zu finden. Und dann wird es gefährlich, nicht nur für Evan ... und auch richtig persönlich. Das hat mich wirklich mitgenommen, berührt und begeistert. Auch weil mir Evan über die lange Zeit der Reihe ans Herz gewachsen ist.
Entsprechend interessant und gut finde ich auch seine Entwicklung. Anfangs noch „ein kleines Licht“ und unerfahrener Dorfpolizist, ist er inzwischen zum kompetenten Ermittler gereift und setzt sich durch. Nach wie vor hat er seine eigenen Ideen und will auch immer mal wieder mit dem Kopf durch die Wand, das macht ihn umso menschlicher und sympathischer.
Mir hat die Reihe bisher schon gut gefallen, aber dieses Buch ganz besonders. Umso trauriger bin ich, dass nur noch ein Band vor mir liegt, bis ich diese herrliche Reihe beendet habe und mich von Evan, Bronwen und den anderen liebgewonnenen Figuren und dem herrlichen Snowdonia verabschieden muss.

Bewertung vom 26.01.2023
Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum


ausgezeichnet

Familiendrama par excellence

Wer es dramatisch und vielleicht auch ein bisschen verworren mag, der ist hier genau richtig. Die beiden Familien von Lollo und Nina feiern seit Jahren Mittsommer und Silvester gemeinsam mit ihrer Freundin Malena. Dieses Jahr feiern die beiden fast erwachsenen Töchter zum ersten Mal selbst, während sich die Erwachsenen wie gewohnt ins neue Jahr trinken. Eines der beiden Mädchen taucht auch an Neujahr nicht mehr auf und wird später tot aufgefunden. Niemand kann sich so recht erklären, was passiert ist, warum sie die Feier so früh verließ und warum sie gestorben ist. War es „nur“ ein Unfall oder Mord oder gar Selbstmord. Die Polizei ermittelt und das lange Leiden aller Beteiligten beginnt.

Wer verschlungene Geschichten mag, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall gönnen. In fast schon epischer Breite werden die Sorgen der einzelnen Figuren wieder und wieder erläutert und nach jedem Twist erneut beschrieben. Im Hörbuch war es spannend gemacht, weil zwei Sprecherinnen die beiden Freundinnen Lollo und Nina sprachen und ein weiterer Sprecher Frederick, den Mann von Nina. Man kann hier also immer ganz einfach erkennen, aus wessen Sicht die Geschichte hier gerade erzählt wird. Mir hat es gut gefallen, aber an der einen oder anderen Stelle hätte man durchaus auch etwas kürzen können. Insgesamt eine sehr spannende Erzählung mit vielen Wendungen, die zeigt, dass jeder Mensch seine Geheimnisse hat und dass auch ein kleiner Windstoß am Ende einen todbringenden Orkan entfachen kann.

Bewertung vom 18.01.2023
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

Düster und eiskalt

Da ich die Autorin durch ihre Schärenkrimis schon sehr lange kenne und ihre Werke sehr schätze, war ich natürlich total gespannt auf ihr neuestes Buch. Mal hoch oben im Norden, in der Kälte, in Eis und Schnee, ganz anders als die Schären. Und dann noch der Winter, der das Land erbarmungslos in seinem Griff hält. Eine Szenerie wie geschaffen für einen Krimi.

Ein Mädchen verschwindet nach einer Party – was ist passiert. Eigentlich ein ganz einfach Plot, aber wer Viveca Sten kennt, der weiß, dass es trotzdem so richtig spannend wird. Wenig ist so, wie es auf den ersten Blick scheint und der Leser wird in einen verhängnisvollen Strudel in düstere Abgründe gerissen. Selbst beim behaglichen Leseabend auf der Couch wird einem hier eiskalt, wenn man vom Schicksal der 17-jährigen Amanda und ihrer Familie liest. Als noch ein Mord geschieht, kochen nicht nur im Ort die Emotionen über.

Hanna Ahlander war mir sofort sympathisch. Eine Hauptfigur, die so ihre Probleme hat und sich gerade durch eine schwierige Zeit in ihrem Leben kämpfen muss. Den Kampf für das Gute und gerade zugunsten von Frauen aber will sie immer weiter führen. Das fand ich sehr spannend und tough. Ich freue mich schon auf mehr mit dieser interessanten Protagonistin!

Gespannt frisst man sich durch die Seiten und möchte zugleich, dass das Ende nah ist und man endlich weiß, was passiert ist, und andererseits dass das Buch nie endet. Egal, was Viveca Sten schreibt, sie schafft es immer wieder, mich mitzureißen und mir spannende Lesestunden zu bescheren. Wieder ein wunderbares Beispiel dafür, wie herrlich spannend die nordischen Krimis sein können.

Bewertung vom 17.01.2023
Rabenkinder / Morduntersuchungskommission Leipzig Bd.1
Poppe, Grit

Rabenkinder / Morduntersuchungskommission Leipzig Bd.1


ausgezeichnet

Erschreckender Roman nach realem Vorbild

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil die Autorin sich eingehend mit den Hintergrundthemen befasst hat und ich es immer spannend finde, wenn Bücher gut recherchiert sind und daraus schöpfen. Das vorliegende Buch ist dementsprechend auch sehr atmosphärisch und dicht geschrieben. Der reale Hintergrund der sich auflösenden DDR und des Untergangs der herrschenden Systeme passt perfekt als Szenerie für einen Mord und gleichzeitig auch die Aufdeckung der alten, oft so grausamen und unmenschlichen Strukturen. Ich fand den Anfang wirklich hart, gerade weil es so real wirkte. Nachdem ich mich aber eingelesen hatte und in der Geschichte angekommen war, war ich regelrecht im Sog. Die Hauptfigur Beate war mir sehr sympathisch, auch weil sie so rebellisch ist und mutig. Ihr Gegenpart aus dem Westen, der Hauptkommissar Josef Almgruber, hat es nicht leicht. Er tappt in manches Fettnäpfchen und hat zugleich aber auch mit dem Tod seiner Frau und den dadurch resultierenden Veränderungen zu kämpfen. Ich mag es, wenn Ermittler auch eine menschliche Seite haben, die die Leser etwas genauer kennenlernen dürfen. 

Zugleich ist dann noch der Kriminalfall sehr spannend und undurchsichtig. Tatsächlich hatte ich erst sehr spät einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Ich rätsle immer gerne mit, aber hier war es so gut gelöst, dass ich nicht schnell auf den tatsächlichen Täter und seine Gründe gekommen bin. Herrlich.

Kein Krimi, den man einfach mal nebenbei so liest. Man muss sich darauf einlassen und auch akzeptieren, dass manche der Infos einen sehr berührend. Wer aber mehr wissen möchte über die DDR und unsere deutsch-deutsche Geschichte und gleichzeitig einen spannenden Fall lösen möchte, ist hier richtig!

Bewertung vom 16.01.2023
Feste Naturkosmetik selber machen
Brockmann, Judith

Feste Naturkosmetik selber machen


ausgezeichnet

Gar nicht so schwer

Man hat ja immer etwas Bammel davor, Dinge selbst zu machen. Und manchmal denkt man auch, dass es einfach einfacher ist, sich die Sachen einfach zu kaufen. Aber ich merke auch immer öfter, dass ich wirklich Spaß daran habe, mir meine Sachen - egal ob Essen, Gemüse, Kleidung oder Kosmetik - selbst zu fertigen und auch zu wissen, was drin steckt. Da ich sehr gerne koche und backe, dachte ich mir, dass der Weg zum Herstellen der eigenen Kosmetikprodukte ja eigentlich gar nicht so weit ist. Wichtig sind mir dabei auch der Nachhaltigkeitsgedanke und das Wissen um die Inhaltsstoffe, auch weil mein Körper immer empfindlicher reagiert. Daher war ich begeistert, als ich dieses Buch gesehen habe und dachte mir, dass es doch toll wäre, sich feste Naturkosmetik selbst zu machen und diese 50 fantastischen Rezepte, wie sie auf dem Cover beworben werden, für fest Shampoos, Lotions Bars und ähnliches einfach mal anzuprobieren.

Der Anfang war ein bisschen schwer, denn die meisten Zutaten hat man nicht so einfach zu Hause und man muss erstmal herausfinden, wo man was bekommt und wie. Daher fand ich es toll, dass bei den Rezepten fast immer auch Tipps oder Tauschoptionen angegeben sind. Das macht das Ganze praktischer und einfacher, gerade am Anfang. Schön fand ich auch die Aufmachung der Rezepte, die sich angenehm und übersichtlich lesen und sehr verständlich aufgebaut sind. Die schönen Bilder der Produkte runden das Geschriebene schön ab. Insgesamt ist das Buch sehr nutzerfreundlich gestaltet und macht Lust zum Blättern und Testen!

Ein Buch, das ich nicht mehr hergeben möchte, sicherlich aber nochmal kaufen und verschenken werde! Einfach ein toller Ratgeber, gerade für Einsteiger in dieses Thema!

Bewertung vom 15.01.2023
Bittersüße Weihnachtszeit
Nagele, Andrea

Bittersüße Weihnachtszeit


weniger gut

Schade, aber eher bitter als bittersüß

Da ich die Bücher dieser Autorin sehr mag, vor allem ihre richtig tollen und so packenden Grado-Krimis, die ich alle voller Begeisterung und Hingabe gelesen habe, habe ich mich natürlich umso mehr auf einen Weihnachtskrimi von ihr gefreut! Für mich muss Spannungsliteratur nicht immer gleichzusetzen sein mit Brutalität, Mord und Totschlag, Blut und Gewalt. Im Gegenteil, ich mag es auch sehr, wenn es einfach nur spannend ist und vielleicht auch gar nichts passiert ist am Ende. Hier aber bin ich leider ein bisschen ratlos. Für mich war das Buch leider nicht wirklich spannend und am liebsten hätte ich es gar nicht fertig gelesen, sondern nur noch überflogen. 

Warum? Es war mir insgesamt einfach zuviel. Wo die Autorin sonst ihre Geschichten zart spinnt, den Leser miträtseln lässt und starke Figuren zeichnet, war es hier einfach übertrieben. Eine unsichere Frau, die sich von ihrer vierjährigen Tochter ständig auf der Nase herumtanzen lässt (zum Beispiel räumt sie den kompletten Koffer wieder aus, weil sie mehr Spielzeug mitnehmen will, muss immer gleich angezogen sein, ....), ein absoluter Egomane und Kotzbrocken als Vater, der eine neue bezaubernde Frau hat - wie realistisch ist es, dass so eine nette Frau so einen Fiesling liebt und auch noch ein Kind mit ihm bekommt? -, und dann das verzogene Kind. Ein Gefängnisausbrecher, der überhaupt nicht über die Folgen seines Tuns nachdenkt, ein Kommissar, der plötzlich noch ein solches Geheimnis hat, und dann noch Jo, der sich direkt in die Hauptfigur verliebt und mit ihr turtelt, während das Kind weg ist. 

Schade, aber das hat mich leider nicht erreicht. Für mich wäre hier weniger mehr gewesen. Umso mehr freue ich mich auf den neuen Grado-Roman und hoffe, dass hier alles beim Alten und damit beim Guten geblieben ist!