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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 29.12.2017
Downton Abbey - Staffel 2 DVD-Box
Maggie Smith,Hugh Bonneville,Elizabeth Mcgovern

Downton Abbey - Staffel 2 DVD-Box


gut

Ich habe schon von mehreren Seiten gehört, dass die britische Kostümdramaserie „Downton Abbey“ mit der zweiten Staffel etwas nachlässt. Nachdem ich die sieben Folgen und das Christmas Special 2011 nun gesehen habe, kann ich mich dieser Meinung nur anschließen. Vielleicht ist der Zauber des Neuen weg, aber irgendwie verkommt die Serie trotz der weiterhin tollen Ausstattung und Besetzung zur gehobenen Seifenoper. Die Handlung setzt zwei Jahre nach Staffel 1 ein, im November 1916, und spinnt die Geschehnisse bis Weihnachten 1919 weiter. Der herrschaftliche Landsitz wird zum Genesungsheim für verwundete Offiziere, die gesellschaftlichen Schranken verwischen immer mehr. Sowohl „upstairs“ bei Familie Grantham als auch „downstairs“ in der Dienerschaft sorgen Liebeswirren und Intrigen wieder für Aufregung: Mary verlobt sich mit dem Zeitungsmagnaten Richard Carlisle, Erbe Matthew wird schwer verwundet, die Ehefrau von Kammerdiener John Bates taucht unerwartet auf, ein lediges Hausmädchen wird schwanger, die spanische Grippe sucht Downton heim usw. Trotz einiger gelungener Dialoge (Maggie Smith hat wieder die besten Bonmots) werden viele Handlungsstränge doch etwas sehr seicht und unglaubwürdig, die „Bösewichte“ Thomas und O’Brien werden leider ziemlich zahm, und seltsamerweise scheint auf Downton niemand zu altern – seit Beginn der Handlung sind doch immerhin sieben Jahre vergangen, was man keinem Protagonisten ansieht. Fazit: „Downton Abbey“ ist schon noch gute Unterhaltung und wie immer schön anzusehen, aber die Drehbücher sollten für eine dritte Staffel wieder besser werden.

Bewertung vom 29.12.2017
Downton Abbey - Staffel 1 DVD-Box
Maggie Smith,Hugh Bonneville,Elizabeth Mcgovern

Downton Abbey - Staffel 1 DVD-Box


ausgezeichnet

Diese erfolgreiche und beliebte ITV-Produktion versetzt die Zuschauer auf einen herrschaftlichen Landsitz – eben Downton Abbey – anfangs des 20. Jahrhunderts, und hat alle Bewohner des Anwesens im Blick, sowohl die Adelsfamilie Lord Granthams als auch die Dienerschaft. Bedeutende historische Ereignisse wie der Untergang der Titanic im April 1912 und der Ausbruch des ersten Weltkriegs im Sommer 1914 bilden zwar den Rahmen für die sieben Folgen, die Handlung treiben aber v.a. die Frage nach der Erbfolge – Lord Grantham hat nur drei Töchter, der Titel geht an einen entfernten Cousin weiter – und Schicksalsschläge, Liebeswirren und Intrigen sowohl „upstairs“ als auch „downstairs“ voran. Dass daraus keine langweilige Seifenoper vor historischer Kulisse wurde, liegt am hervorragenden Drehbuch von Julian Fellowes, das mit pointierten Dialogen überzeugt, an der opulenten Ausstattung, an der gekonnten filmischen Umsetzung und natürlich an den ausgezeichneten Schauspielern (allen voran Maggie Smith, die als Dowager Countess die besten Bonmots hat und alle an die Wand spielt). Downton Abbey ist quasi als Mikrokosmos der englischen Gesellschaft der damaligen Zeit zu verstehen, und wie nebenbei werden gekonnt die Veränderungen, die im Alltagsleben und in der Gesellschaftsstruktur Einzug halten, gezeigt: Seien es die neue elektrische Beleuchtung und das Telefon im Haus, die Frauenrechtsbewegung oder der politische Aufstieg der Arbeiterschaft. Für mich ist das alles sehr gelungen, ein absolutes Serien-Highlight!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2017
Game of Thrones - Staffel 6 DVD-Box
Peter Dinklage,Nikolaj Coster-Waldau,Lena...

Game of Thrones - Staffel 6 DVD-Box


ausgezeichnet

Mit der sechsten Staffel betritt „Game of Thrones“ Neuland: erstmals liegt keine Buchvorlage von George R.R. Martins Fantasy-Saga „Das Lied von Eis und Feuer“ vor. So bestätigen nun die 10 neuesten Folgen eingefleischten Fans so manche Theorie, sie halten aber auch einige Überraschungen auf Lager… Los geht es nahtlos mit dem Cliffhanger aus der fünften Staffel an der Mauer, und der Norden bleibt ein wichtiger Schauplatz, zumal die Story um Bran Stark wieder aufgenommen wird und die Bedrohung der White Walkers näher rückt. Winterfell, King‘s Landing, Meereen, Pyke, Dorne - im Spiel um den Eisernen Thron wird überall die Handlung stramm vorangetrieben, und noch mehr als in allen vorhergehenden Staffeln wird unter den „Mitspielern“ kräftig aufgeräumt. Während ich mit der Umsetzung der Dorne-Handlung wieder mal sehr unzufrieden war und Aryas Ausbildung in Bravos etwas auf der Stelle trat, haben mich das Wiedersehen mit den Dothraki, Brans Ausflüge in die Vergangenheit und die Machtspielchen des High Sparrow in King’s Landing bestens unterhalten. Die bildgewaltigen Folgen „The Door“, „Battle of Bastards“ und „Winds of Winter“ zählen für mich zu den Höhepunkten der gesamten Serie. Wie immer liegt die Stärke von „Game of Thrones“ in der aufwändigen Produktion (dazu empfehlenswert: das Making of zu Folge 9), in den überraschenden Wendungen und v.a. den hervorragenden Darstellern. Die Weichen für das Finale wurden in diesen Folgen definitiv gestellt – ich bin gespannt, wie es mit den zwei angekündigten verkürzten Staffeln weitergeht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2017
Ein Gentleman für Mma Ramotswe / Mma Ramotswe Roman Bd.2
Smith, Alexander McCall

Ein Gentleman für Mma Ramotswe / Mma Ramotswe Roman Bd.2


sehr gut

In „Ein Gentleman für Mma Ramotswe“, dem zweiten Band mit der sympathischen afrikanischen Detektivin, lässt Alexander McCall Smith seine Damen der „No. 1 Ladies‘ Detective Agency“ in zwei Fällen recherchieren: Eine weiße Amerikanerin bittet Mma Ramotswe, nach ihrem vor 10 Jahren in Botswana verschollenen Sohn zu suchen, und die frisch zur Kodetektivin gekürte Mma Makutsi soll herausfinden, ob die Gattin eines Klienten tatsächlich untreu ist. Wie bei allen Büchern der Reihe stehen aber eigentlich nicht die Ermittlungen im Vordergrund, sondern die privaten Nöte der Detektivin und ihrer Freunde und Klienten: Mma Ramotswe wird Mr. J.L.B. Matekoni heiraten und braucht natürlich einen ordentlichen Verlobungsring, Mr. J.L.B. Matekonis Haushälterin ist von seinen Heiratsplänen überhaupt nicht begeistert und intrigiert gegen die Braut, und die Waisenkinder Puso und Motholeli tauchen im Leben der Detektivin auf. „Ein Gentleman für Mma Ramotswe“ ist definitiv kein spektakulärer Krimi, sondern leichte Lektüre für Afrika-Fans. Wer bei einer Tasse Roiboostee entspannt auf der Couch schmökern möchte, für den sind die Bücher mit Mma Ramotswe, in denen es gehörig „menschelt“, absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 20.12.2017
Ghost in the Shell
Scarlett Johansson,Pilou Asbæk,Takeshi Kitano

Ghost in the Shell


sehr gut

Gleich vorweg: Ich kenne weder den Manga „Ghost in the Shell“ noch den darauf basierenden Anime-Klassiker aus dem Jahr 1995. Insofern konnte ich die neue Realverfilmung mit Scarlett Johansson als Cyborg Major völlig unvoreingenommen anschauen – und wurde bestens unterhalten. Die futuristische Cyberpunk-Welt der Story wird visuell beeindruckend umgesetzt, und Scarlett Johansson glänzt in der Hauptrolle sowohl in den großartigen Actionszenen als auch in den ruhigen Momenten, wo sie der Frage nach ihrem eigenen „Ich“ nachgeht. Denn trotz der atemberaubenden Bilder vergisst auch der Realfilm die philosophischen Aspekte der Story nicht. Sehenswerter Film!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2017
Kleiner Mann - was nun?
Fallada, Hans

Kleiner Mann - was nun?


ausgezeichnet

Hans Fallada wurde Anfang der 30er Jahre mit seinem Roman „Kleiner Mann, was nun?“ weltberühmt. Das Schicksal des jungen Paars Johannes Pinneberg und Emma Mörschel - die beiden nennen sich nur „Lämmchen“ und „Junge“ - begeisterte damals nicht nur die Leserschaft in Deutschland.
Die Protagonisten des Romans lernen sich im Sommer 1930 in der norddeutschen Provinz kennen und heiraten, als sich Nachwuchs ankündigt. Als Pinneberg seine Stellung als Verkäufer verliert, kommen die jungen Leute zunächst bei seiner ungeliebten Mutter Mia in Berlin unter, deren Lebensgefährte Jachmann ihm auch eine Stelle beim großen Warenhaus Mandel verschafft. Doch die Sorgen reißen nicht ab: Wie soll das Paar mit dem mickrigen Gehalt über die Runden kommen? Wie verkraftet Pinneberg den steigenden Verkaufsdruck im Laden? Wo findet man eine günstige Wohnung? Und wird es den beiden gelingen, den neu geborenen Murkel richtig großzuziehen?
Neben all den Alltagssorgen versteht es Hans Fallada, in „Kleiner Mann – was nun?“ immer wieder humorvolle Szenen und Dialoge einzubauen. Seine grundsympathischen Protagonisten wachsen dem Leser schnell ans Herz, und die authentische Schilderung des Milieus der Pinnebergs, die Mischung aus Sentimentalität und Sachlichkeit, beruflicher Ausweglosigkeit und privater Idylle, verleihen dem Roman einen ganz eigenen Charme. In dieser Originalfassung sind auch bis jetzt unveröffentlichte Abschnitte wie z.B. der Besuch verschiedener Nachtclubs, politische Kommentare und innere Monologe Pinnebergs zu lesen. Durch diese Details gewinnen die Charaktere an Tiefe, und die Atmosphäre zum Ende der Weimarer Republik wird noch greifbarer.

Bewertung vom 01.12.2017
Felsenfest / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.6
Maurer, Jörg

Felsenfest / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.6


ausgezeichnet

Die Geiselnahme einer kompletten ehemaligen Schulklasse auf einem Berggipfel, ein über 700 Jahre alter, brisanter Vertrag, der Auswirkungen auf ganz Europa hätte, ein vorbestraftes ehemaliges Bestattungsunternehmerpaar, das nach politischen Ämtern strebt, eine Tatwaffe, die im Adlerhorst landet – in seinem 6. Fall mit Kommissar Jennerwein entspinnt Jörg Maurer wieder unglaublich skurrile Geschichten, die er geschickt miteinander zu einem stimmigen, aberwitzigen aber auch spannenden Alpenkrimi verknüpft. Schon das Vorwort, das hier ein „Vorwurf“ ist, zeigt in die humorvolle Richtung, die Maurers abgedrehte Story einschlägt. Der Krimi um die Geiselnahme beim Klassentreffen wird immer wieder mit überdrehten Beiträgen der ehemaligen Mitschüler in der „Klassenzeitung“ aufgelockert, zudem spielen einige Kapitel im 13. Jahrhundert, als der „Favor Contractus“ aufgesetzt wurde, dem die Graseggers im Buch auf die Spur kommen. Trotz der mitunter brutalen Geiselnahme und einiger Todesopfer im Laufe des Romans ist „Felsenfest“ wieder ein Beweis für Maurers Talent, mit viel Situationskomik und intelligentem Humor durchsetzte, leichte Unterhaltung zu schreiben. Eine Krimi-Reihe, die keine Abnutzungserscheinungen zeigt – sehr schön!

Bewertung vom 01.12.2017
Unterholz / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.5
Maurer, Jörg

Unterholz / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.5


ausgezeichnet

„Auf der Alm, da mäht der Tod noch selbst“ heißt es auf dem Umschlag des mittlerweile fünften Alpenkrimis mit Kommissar Jennerwein. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn auf der abseits gelegenen Wolzmüller-Alm über dem Bindestrich-Kurort werden exklusive Seminare abgehalten, bei denen auch das Mähen der beschaulichen Wiesen zum Programm gehört. Wenn die Seminarteilnehmer Auftragskiller aus aller Welt sind, sind dann schon mal richtige Sensenmänner zu sehen. Als eine entstellte Leiche auf der Alm gefunden wird, gerät die Tagungsstätte in den Fokus von Kommissar Jennerweins Team. Und Fans von Jörg Maurer wissen, dass die bizarre Ausgangssituation der Auftakt eines humorvoll geschriebenen, spannenden Krimis ist, mit schrulligen Charakteren, aberwitzigen Entwicklungen und viel Situationskomik und schwarzem Humor – z.B. kommt die Tatwaffe zwischendurch immer wieder zu Wort. Bei den Ermittlungen im „Unterholz“ stoßen Jennerwein und seine Kollegen auf den tumben Wolzmüller-Erben Michi, gefräßige Käfer, flüchtende Profikiller und liebgewonnene Nebenfiguren wie etwa das ehemalige Bestattungsunternehmerpaar Grasegger und den österreichischen Problemlöser Swoboda (seit dem ersten Band dabei). Zwar hält sich Jörg Maurer in diesem Fall mit dem Legen falscher Fährten etwas zurück, aber der Krimi macht trotzdem Spaß und ist wieder ein Highlight in dieser Regionalkrimi-Reihe.

Bewertung vom 01.12.2017
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
Eddie Redmayne,Katherine Waterston,Alison Sudol

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind


sehr gut

Es steht zwar nicht Harry Potter drauf, ist aber ganz schön viel Harry Potter drin: „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ist der erste von fünf geplanten Filmen mit dem Magizoologen Newt Scamander, die in JK Rowlings Zauber-Universum spielen und ihrer Bestseller-Saga zeitlich vorgelagert sind. Potter-Fans ist der Filmtitel natürlich längst als Hogwarts-Lehrbuch bekannt. „Phantastische Tierwesen“ spielt aber nicht in Hogwarts, ja nicht einmal in Großbritannien, sondern im New York der 20er Jahre. Mit einem ganzen Koffer voller magischer Kreaturen reist der etwas verklemmte Newt Scamander dorthin, und als der Koffer von einem No-Maj (= Muggel) verwechselt und geöffnet wird, sorgt das natürlich für Chaos. Aber auch eine unheimliche, zerstörerische Kraft versetzt die magische und nicht-magische Welt der Stadt in Aufruhr…
Der Film fängt ganz wunderbar den Zeitgeist der 1920er Jahre ein, das Kostüm- und Kulissendesign ist wirklich atemberaubend. Auch die magischen Kreaturen sind sehr liebevoll dargestellt – ob Niffler, Bowtruckle, Occamy oder sogar ein Erumpent, die Tiere sind einfach ganz wunderbar und stehlen den hervorragenden Darstellern fast die Show. Leider verzettelt sich der Film durch die vielen Details aber etwas. Die Story franst zu sehr aus, und es fehlt dann etwas Zeit, um den Figuren mehr Profil zu verleihen. Man merkt doch, dass „Phantastische Tierwesen“ der Auftakt zu einer Reihe ist. Aber auch wenn der Film Längen hat: Es ist einfach toll, erneut in das Universum von Harry Potter eintauchen zu können, und ich freue mich auf die weiteren Filme.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.