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Top-Rezensenten Übersicht

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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2020
Marta schläft
Hausmann, Romy

Marta schläft


sehr gut

Spannend bis zur letzten Seite

Nadja verbrachte ihre Jugend im Gefängnis, sie war angeklagt ihre Mutter getötet zu haben und dass obwohl sie immer darauf pochte, es nicht gewesen zu sein. Heute steht sie vor einer ähnlichen Situation. Es ist wieder ein Mord passiert. Nadja hat eigentlich nichts damit zu tun, doch sehr schnell findet sie sich mitten im Geschehen und muss wieder einmal kämpfen.

Zunächst habe ich eine Zeitlang gebraucht, um in die Geschichte eintauchen zu können. Doch als ich das geschafft hatte wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Anfangs gab es sehr viele handelnde Personen, die ich nicht einordnen konnte – schon gar nicht ihre Handlungen. Irgendwann setze sich das Puzzle Schritt für Schritt zusammen und es ergab einen Sinn. Dieser Thriller spielt zum einen mit der Psyche der Protagonisten und zum anderen mit der des Lesers. So passiert es recht schnell, dass der Leser nicht mehr weiß, wem er was glauben kann oder darf. Genauso hat ein Thriller zu sein. Der Leser soll jede Person hinterfragen und keinem über den Weg trauen. Nach kleineren Startschwierigkeiten wurde dieser Thriller sehr gut und blieb spannend bis zum Ende. Das für den ein oder anderen sicherlich überraschend wird.

Die Charaktere sind Romy Hausmann sehr gut gelungen. Die sind vielschichtig und total undurchsichtig. So dass man jedem einzelnen während der 400 Seiten mal auf den Leim geht. Selbst am Ende des Buchs kann man sich nicht sicher sein, ob man jeden durchschaut hat.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Da ich allerdings anfangs Probleme hatte in die Geschichte hinein zu finden, vergebe ich nur vier von fünf Sterne.  

Bewertung vom 12.04.2020
Grau wie Asche / Vanitas Bd.2 (eBook, ePUB)
Poznanski, Ursula

Grau wie Asche / Vanitas Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Dranbleiben lohnt sich

Carolin ist immer noch in Wien und arbeitet in einer Blumenhandlung an Wiener Zentralfriedhof. Immer noch wird sie täglich von der Angst vor der Russen-Mafia verfolgt. Da geschehen auf dem Zentralfriedhof plötzlich ungeheure Dinge – mehrere Gräber werden geschändet. Bald findet sich Carolin auf einem Friedhof voller Polizisten wieder und sie ist plötzlich mitten in den Ermittlungen und bekommt viel zu viel Aufmerksamkeit.

Auch in diesem Teil ist Carolin ein besonderer Charakter. Ihre Angst vor den Russen nimmt sie ganz in Besitz und daher leidet sie unter starkem Verfolgungswahn und verdächtig jeden ein Böser zu sein. Das macht sie, vor allem durch ihre sehr unnachvollziehbaren Handlungen, sehr unsympathisch. Stellenweise ist sie ein richtig nerviger Charakter.
Auch die Handlung kann in diesem Teil nicht so richtig überzeugen. Vieles wirkt konstruiert und unglaubwürdig. Selbst ein Verbrecher wird ganz fein und lieb und geht auf Kuschelkurs. Vielleicht war es auch nur ein Trick und im nächsten Band kommt die Auflösung? Das Ende ist recht offen, und lässt vermuten, dass es demnächst mit einem weiteren Band weitergehen wird. Richtig schlimm fand ich, dass sich die ersten zwei Drittel des Buches sehr in die Länge zogen. Es passierte wenig, man konnte die Geschehnisse nicht einordnen und eigentlich versteifte sich Carolin immer nur in ihre Angst. Im letzten Drittel nahm die Geschichte dann richtig Fahrt auf und es wurde spannend, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Dennoch konnte diese Spannung die erste 300 Seiten nicht wieder gut machen. Ich hätte mir eine Mischung aus beidem gewünscht. Eine durchgehende Spannung, die am Ende ihren Höhepunkt erreicht.
Immerhin auf den Schreibstil von Ursula Poznanski ist Verlass, der ist wie immer sehr angenehm zu lesen.

Ich vergebe drei von fünf Sternen. Für mich ist die Vanitas-Reihe keine Thriller, sondern eine Krimireihe. Für einen Thriller fehlt einfach der Thrill. Die wenige Spannung reicht mir da nicht.

Bewertung vom 22.03.2020
Hin und nicht weg
Keil, Lisa

Hin und nicht weg


ausgezeichnet

Tolle Fortsetzung, die einen wunderbar unterhält

Kaya und Lasse heiraten endlich. Doch dieses Buch stellt Rob und Lasses Cousine Anabel in den Vordergrund. Anabel kam extra aus Berlin nach Neuberg und eigentlich will sie auch weg aus Berlin, soll sie nun in Neuberg bleiben? Durch eine Notsituation heraus schafft sie sich selbst einen Job in Robs Praxis.

Wieder fand ich es klasse, dass die Geschichte abwechselnd aus Anabels und Robs Sicht erzählt wird. So entgeht einem auf der Gefühlsebene nichts und als Leser nimmt man die Position ein, dass man dasitzt und sich an den Kopf langt und nur denkt: Oh man, redet doch miteinander. Aber dann hätten wir wiederum nicht so einen Spaß, die beiden auf ihren Irrwegen zu begleiten.
Lisa Keils Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, Sie versteht es immer wieder Spannung in die Kapitel einzubringen, so dass man eigentlich immer weiterlesen will und am Ende traurig ist, dass es schon vorbei ist.
Die Charaktere, bis auf Anabel, sind dem Leser aus dem ersten Band bekannt. Nach nur drei bis vier Kapiteln waren mir alle wieder präsent. Auch in der Fortsetzung sind sie noch super. Auch Anabel als Charakter ist Lisa eil gut gelungen. Sie bringt wortwörtlich etwas Farbe nach Neuberg und lockert durch ihre Art die, doch ein bisschen existierende Spießigkeit, auf.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich wurde wunderbar unterhalten. Da ich nichts auszusetzen habe, vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 14.03.2020
Aufgetaut
Safier, David

Aufgetaut


weniger gut

Hat mich sehr enttäuscht

Urga lebt in der Steinzeit, doch eines Tages passiert etwas Außergewöhnliches und sie findet sich über 33.000 Jahre in der Zukunft wieder. Der Klimawandel scheint auch seine guten Seiten zu haben. Nun hat Urga die Möglichkeit in unserer heutigen Zeit das Glück zu finden.

Endlich ein neues Buch von David Safier, noch dazu endlich wieder ein Lustiges. Das dachte ich zumindest als ich von „Aufgetaut“ erfahren habe. Gleich habe ich mir das Buch besorgt, doch leider wurde ich sehr enttäuscht. Bin ich doch ein riesiger Fan seiner bisherigen Bücher und auch seiner Serien, wie beispielsweise „Berlin, Berlin“ oder „Nikola“. Die Idee an sich ist ja wieder super. Aber leider hat mich die Umsetzung nicht umgehauen. Felix sucht verzweifelt nach Inhalten für seine App und die anderen Charaktere bewegen sich einfach auch irgendwo in dieser Geschichte. Aber so richtig Fahrt nimmt die Geschichte nicht auf und ein Zusammenspiel der Charaktere bleibt für mich ebenfalls aus. So wirklich rund war die Geschichte für mich nicht.

Die Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Immerhin machen alle Charaktere, wie es bei Safier üblich ist, eine Wandlung durch. Felix wurde mir allerdings auch nach seiner Wandlung nicht sympathisch. Seine Tochter Maya war ganz schlimm. Ihr Charakter scheint eine Abbildung von Greta zu sein. Das war mir definitiv zu viel und hat überhaupt nicht gepasst! Da wollte David Safier wohl auf einen unpassenden Zug aufspringen.

Der Schreibstil war wie gewohnt sehr angenehm und wunderbar flüssig zu lesen. Man kann David Safiers Bücher einfach in einem Rutsch weglesen.

Leider, leider hat mich dieses Buch gar nicht mitgerissen und kaum unterhalten. Da ich von David Saier viel mehr erwartet habe, kann ich leider nur zwei von fünf Sterne vergeben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2020
Hier und Jetzt
Maffay, Peter

Hier und Jetzt


sehr gut

Ein Schmankerl für Fans

Peter Maffay ist nicht nur Vollblutmusiker, sondern mittlerweile auch Landwirt auf seinem Biohof Diethofen in Bayern. Hier werden nicht nur Nahrungsmittel durch biologischen Anbau hergestellt, sondern der Hof dient auch als Urlaubsort. Zusätzlich gibt es hier auch einen abgeschirmten Bereich, in dem Peter Maffay eins seiner Kinderhäuser errichtet hat. Kindern denen es nicht so gut geht, können hier zwei Wochen verbringen und mal „einfach nur Kind sein“ und in einem geordneten und behüteten Umfeld leben.

Peter Maffays Buch liest sich ein bisschen wie ein Werbefilm für seinen Hof. Dennoch ist es interessant ihm bei seinen Gedanken zu folgen. Er beleuchtet eigentlich alle Bereiche der Gesellschaft und nennt seine Meinung. Diese argumentiert er auch, wodurch es einen selbst auch zum Nachdenken anregt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch liest sich sehr flüssig. Ich habe es während einer vier stündigen Bahnfahrt gelesen. Sehr gefallen hat mit, dass Peter Maffay auch viel aus seinem Leben erzählt. Dadurch liest sich das Buch wie eine Biografie und als Leser lernt man den Bekannten Musiker besser kennen.

Ich vergebe vier von fünf Sterne.

Bewertung vom 13.03.2020
Nebeljagd
Hofelich, Julia

Nebeljagd


ausgezeichnet

Bis zum Ende spannend

Auf der schwäbischen Alb kommt es zu einem ungeklärten Todesfall. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden und wird in Untersuchungshaft gesteckt. Der Verdächtige, Jo Haug, meldet sich bei der Stuttgarter Anwältin Linn Geller und besteht auf seiner Unschuld. Linn Geller begibt sich selbst auf Recherche, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Dies war nun der zweite Fall für Linn Geller. Mir hat er ausgesprochen gut gefallen, da es einfach sehr spannend war. Als Leser war man selbst mit auf Recherche und hat sich seine Meinung zu den unterschiedlichen Personen und Handlungen gemacht. Ich hatte beim Lesen so viele Theorien wie selten. Ich habe diese immer wieder verworfen und teilweise auch wiederbelebt. Bis zum Ende war ich unschlüssig, was nun tatsächlich passiert ist. Sehr gefallen hat mir, dass es erst auf den letzten Seiten wirklich aufgeklärt wird. Dieses Hin und Her wirkt sich natürlich auch auf die Charaktere und deren Sympathie aus, in der einen Situation sind sie sympathisch, in der nächsten unsympathisch. Linn Geller nimmt ihren Job sehr ernst – ansonsten würde sie sicherlich nicht ihre Freizeit und vor allem ihr Leben für die Recherche opfern beziehungsweise gefährden. Linns Kollege Götz ist mir allerdings recht unsympathisch. Das war auch schon im ersten Teil so.
Der Schreibstil von Julia Hofelich gefällt mir gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie versteht es Erzählungen und Dialoge gut miteinander zu kombinieren. Es ist ihr wunderbar gelungen die Spannung die gesamte Zeit über zuhalten und immer wieder falsche Fährten zu legen.

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, deshalb vergebe ich sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 14.02.2020
Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
Roth, Charlotte

Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit


weniger gut

Etwas zu ausgeschmückt und langatmig

Charlotte Roth hat einen Roman über Michael Ende geschrieben, keine Biografie. Das macht einen entscheidenden Unterschied. Denn die Form des Romans ermöglichte es Roth einzelne Stationen oder Geschehnisse besser miteinander zu verknüpfen und es für den Leser interessanter und flüssiger zu machen. Wir reisen mit diesem Roman durch ein ganzes Jahrhundert. Leider kam es mir so vor, als würde ich auch hundert Jahre lesen. Ich kam recht schleppend voran und irgendwie plätscherte es mehr vor sich hin, als dass es wirklich begeisterte und fesselte. Gefallen hat mir, dass ich nun etwas mehr über Michael Ende weiß und ein Bild zu Momo und der unendlichen Geschichte habe. Vor allem auch Hintergründe zu seinen Werken.
Der Schreibstil ist angenehm, wie ich es aus anderen Romanen von Charlotte Roth kenne. In diesem Fall war es mir allerdings zu ausgeschmückt. Irgendwie war mir zu viel um die eigentliche Handlung herum.

Die Idee nicht eine normale Biografie, sondern einen Roman über das Leben von Michael Ende zu schreiben, gefällt mir. Die Umsetzung war nicht so mein Fall, deshalb vergebe ich nur zwei von fünf Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2020
Das Geschenk
Fitzek, Sebastian

Das Geschenk


ausgezeichnet

Fitzek wieder in besserer Form

Milan Berg ist Analphabet. Er hat einen Weg gefunden, durchs Leben zum kommen ohne Lesen und Schreiben zu können. Doch dann wird es ihm zum Verhängnis. Eines Tages hält er mit seinem Fahrrad an einer Ampel, neben ihm steht ein Auto. Auf der Rückbank sitzt ein verängstigtes Mädchen, das einen Zettel an die Scheibe hängt. Darauf steht: Hilf mir! Doch Milan Berg kann das nicht lesen, dennoch erkennt er, dass diese Situation nicht normal ist und verfolgt das Auto.

Schnell findet sich Milan Berg in einer Ausnahmesituation wieder und gerät in einen Art Schnitzeljagd. Fitzek ist es wieder einmal gelungen kontante Spannung zuhalten und immer wieder Wendungen und Fallen für den Leser einzubauen, bis man total verwirrt ist.
Der Schreibstil ist, wie gewohnt, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Fitzek schreibt sehr dynamisch, wodurch man nur so über die Seiten fliegt. Die Idee dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch ein paar Einblicke in das Leben eines Analphabeten zu bekommen, war interessant.
Die Charaktere waren super ausgearbeitet. Manchen bin ich ordentlich auf den Leim gegangen. Man sollte nicht alles glauben, was man liest.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, es war zwar keine atemraubende Spannung da, allerdings wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da nahm ich eine kürzere Nacht gerne in Kauf. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2020
Die Wälder
Raabe, Melanie

Die Wälder


sehr gut

Spannend, aber kein Thriller

Ninas bester Freund ist überraschend gestorben. Er hat ihr einen Brief hinterlassen. Sie soll seinen Plan beenden – den mutmaßlichen Mörder seiner Schwester überführen. Dazu muss Nina in das Dorf ihrer Kindheit zurück und sich ihrer größten Angst stellen.

Ich habe mich schon sehr auf das neue Buch von Melanie Raabe gefreut. Das Warten hat sich gelohnt. Ihr ist wieder ein toller Roman gelungen. Für einen Thriller war es mir zu wenig Nervenkitzel, aber spannend war es dennoch! Die Charaktere waren abwechslungsreich. Es gab sympathische und unsympathische Charaktere, sodass die Guten und Bösen wunderbar unterschieden wurden. Bei manch einem Charakter wusste man auch nicht in welche Kategorie er zugeordnet werden sollte. Dadurch entstand zusätzliche Spannung.

Die Geschichte wurde in zwei Handlungssträngen erzählt, zum einen die Gegenwart und zum anderen ein Strang in der Vergangenheit, der die Kindheit der heute Erwachsenen darstellt. Diese Stränge haben gut zusammengepasst und haben sich sehr gut ergänzt. Melanie Raabe versteht es genau an den richtigen Stellen einen Cliff hanger zu setzen. So konnte man das Buch kaum aus der Hand legen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da es für meinen Geschmack aber kein Thriller war und teilweise manche Handlungen etwas arg zufällig oder unwahrscheinlich waren und mir das Ende nicht gefallen hat, vergebe ich nicht fünf, sondern vier von fünf Sterne.