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monerl

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2018
Die Monogramm-Morde / Ein Fall für Hercule Poirot (1 MP3-CDs)
Hannah, Sophie

Die Monogramm-Morde / Ein Fall für Hercule Poirot (1 MP3-CDs)


gut

Obwohl sich der bekannte und gefürchtete Ermittler Hercule Poirot ein bisschen Ruhe und Zurückgezogenheit gönnen möchte, passieren während seiner Auszeit in London drei Morde, in deren Ermittlung er sich letztendlich doch noch einmischt. Er kann es eben nicht lassen...

Es viel mir nicht ganz leicht, in diese Geschichte hineinzufinden. Denn, wo Hercule Poirot drauf steht, sollte auch Hercule Poirot drin sein. Als großer Agatha Christie - Fan war ich hier leider etwas enttäuscht. Eine neue Geschichte, eine neue Autorin, ein neuer Poirot, der nicht ganz den Charme und die Schrulligkeit des alten aufweist.

Der Fall entfaltet sich und wird interessant, auch wenn Poirot mir nicht so leicht und locker vorkommt, wie ich ihn in Erinnerung habe. Er ist mir etwas zu forsch und zu pro-aktiv. Dagegen erscheint der Polizist Edward Catchpool wieder zu naiv und anfängerhaft. Auf die Dauer fing er an, mich mit seiner Unfähigkeit etwas zu nerven.

Der Plot ist recht gut konstruiert. Es gibt jedoch einige Begebenheiten, die unnötige Längen aufweisen, die, wenn sie kürzer gefasst worden wären, der Story nicht geschadet hätten. Im Gegenteil!

Die Auflösung des Kriminalfalls fand ich ein bisschen zu konstruiert. Sie kommt lange nicht an die von "Krimiqueen" Agatha Christie ran. Während man bei ihr am Ende einen echten "AHA"-Effekt erlebte, hatte ich hier einen Verdacht, der sich zum Schluss hin bestätigte. So ging mir das "Sahnehäubchen", auf das man sich am Ende freut, etwas zu früh verloren.

Zum Hörbuch:
Wanja Mues wertet die Geschichte eindeutig auf! Mit seiner Stimme schafft er eine angenehme Atmosphäre und verleiht den jeweiligen Figuren ihren ganz eigenen Charakter. Dieses Buch ist auf jeden Fall als Hörbuch zu bevorzugen!

Fazit:
Eine nette Kriminalstory, die mit einem anderen Ermittler vielleicht sogar viel besser gewirkt hätte, da man als Leser vorab keine (vielleicht überzogene) Erwartungshaltung an sie gestellt hätte.

Bewertung vom 24.01.2018
Das Haupt der Welt / Otto der Große Bd.1
Gablé, Rebecca

Das Haupt der Welt / Otto der Große Bd.1


sehr gut

Kurzmeinung:

Genre: Historischer Roman

Handlung: Wir lernen in diesem historischen Roman viel über einen älteren Teil der deutschen Geschichte. Als Leser ist man dabei, als König Heinrich I, König des Ostfränkischen Reichs, seine Grenzen sichert, gegen die "wilden", barbarischen und ungläubigen Slawen kämpft und die Ungarn vertreibt. Hautnah erleben wir, wie er seinen mittleren Sohn bevorzugt, ihn noch zu Lebzeiten zu seinem Nachfolger benennt und wie Otto zu König Otto I, Otto der Große, wird. Nebenbei bekommen wir auch über Tugomir, den gefangengenommenen slawischen Prinzen, Einblicke in das Leben der Slawischen Völker. Eine spannende Geschichte über die Geschichte entfaltet sich...

Charaktere: Es ist sehr gut, dass es in diesem Roman eine Dramatis Personae gibt, denn der Leser muss mit einer Flut von Figuren, insbesondere von vielen historischen Personen, auskommen und versuchen, den Überblick nicht zu verlieren. Dabei ist das Personenregister absolut hilfreich. Es gibt einige Chraktere, die die Funktion einer Hauptfigur wahrnehmen. So sind neben der ganzen Königsfamilie Heinrichs I. und später Ottos I. auch das slawische Geschwisterpaar Tugomir und Dragomira im Fokus. Wie man es von Rebecca Gablé gewohnt ist, werden auch in diesem Roman die Charaktere sehr gut und tief ausgearbeitet. Keine ist platt und eindimensional. Auch die Antagonisten haben ihre hellen und spannenden Seiten.

Spannung: Der Hauptteil der Spannung liegt auf dem Erzählstrang des Slawenprinzen Tugomir. Als Kriegsgefangener und Sklave König Heinrichs I. stellt sich die Frage, wie wird sein Leben weitergehen? Welche Höhen und Tiefen muss er überstehen und wird er das alles überleben? Da dies ein historischer Roman ist und sich deshalb natürlich größtenteils auf historische Fakten stützt, ist der Erzählstrang von König Heinrich I. Otto des Großen nicht ganz überraschend. Doch die Autorin schafft es durch ihre erzählerische Kunst auch hier den Leser tief in das Buch versinken zu lassen und dabei gespannt zu sein, wie sich welche Intrigen entwickeln und wer welchen Krieg gewinnt oder verliert.

Schreibstil: Rrebecca Gablé schafft es ihren epischen Roman kurzweilig erscheinen zu lassen. Die Charaktere sind immer in Bewegung und durch interessante und gelungene Dialoge liest sich das Buch sehr leicht und flüssig.

Ende: Zum Schluss hin häufen sich die Kriegsszenen sehr und waren mir dann irgendwann ein bisschen zu viel. Obwohl diese natürlich historisch belegt sind, spürte man ab einem gewissen Zeitpunkt, dass das Ende naht und das Lesen wurde hin und wieder etwas zäh. Dennoch ist Rebecca Gablé der Abschluss gelungen, der den Roman gekonnt abrundet.

Hörbuch: Über BookBeat konnte ich hin und wieder in das ungekürzte Hörbuch, gelesen von Detlef Bierstedt, reinhören. Es ist eine prima Alternative, wenn einem das Buch mit 864 Seiten zu dick und zu schwer zum Halten ist und man sich lieber vom Sprecher in die Geschichte hineinversetzen lassen möchte.

Fazit: Ein gekonnter Auftakt zur Reihe Otto der Große und eine interessante Aufarbeitung der frühen deutschen Geschichte des 10. Jahrhunderts. Mich animierte das Buch zur Recherche der historischen Fakten, über die ich alles nachlesen wollte. Ein historischer Roman, der gleichzeitig unterhält als auch informiert. Genau so, wie ich solche Schmöker liebe und von der Autorin auch bisher gewöhnt war. Ein echter Gablé!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2018
Die Oleanderfrauen
Simon, Teresa

Die Oleanderfrauen


sehr gut

Auch in diesem Roman bleibt sich die Autorin treu. Vor den Augen des Lesers enstpannt sich eine geheimnisvolle Familiensaga, mit den Schwerpunkten Kaffee, Kuchen, Hamburg und 2. Weltkrieg. Ihr meint das passt nicht zusammen? Und wie es passt!

Auf zwei zeitlichen Ebenen verwebt Teresa Simon die traurige Geschichte der jungen Sophie Terhoven, die ihre Gefühle und ihr Leben in Tagebüchern festgehalten hat, die in 2016 auf einem Dachboden von Johanna entdeckt werden.

Sophie, die Tochter des angesehenen Hamburger Kaffeebarons hat sich in den falschen verliebt. Als sie dann auch noch so jung schwanger wird, gerät das große Unglück ins rollen. Die politische Lage, die 1936 und die folgenden Jahre vorherrschte, machte vieles für sie nicht leichter.

In der Gegenwart lernen sich Jule und Johanna kennen. Johanna, eine ältere Dame, die so faszieniert und sehr berührt von Sophies Geschichte ist, lässt von Jule die Tagebücher historisch aufarbeiten. Jule, die dringend Geld braucht, um ihr wundervolles Café weiterhin betreiben zu können, hat ein zweites Standbein. Mit -Ich schreib dir dein Leben- recherchiert und rekonstruiert sie die Vergangenheit. Kaum ist sie mit Sophies Tagebüchern und ihrer Geschichte in Berührung gekommen, wird sie davon in den Bann gezogen und mit ihr auch der Leser.

Teresa Simon versteht es über große Gefühle zu schreiben und die Schicksale historisch in schwere Zeiten einzubetten. Hier wird man in die nazionalsozialistische Zeit entführt und bekommt den Zeitgeist und die wichtigsten Ereignisse vor Augen geführt. Neben dem Hass auf Juden thematisiert die Autorin anhand ihrer Charaktere Malte und Thom die Abscheu auf Behinderte und den Hass und die Feindseligkeit Homosexuellen gegenüber.

Die Autorin hat ein Händchen für ihre Charaktere! Liebevoll formt und stellt sie alle Haupt- und Nebenfiguren dar. Aber auch die Antihelden sind sehr gut ausgearbeitet und man kann seine Abneigung gegen sie stetig wachsen sehen. Teresa Simons flüssiger Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Gespannt verfolgte ich die Tagebucheinträge und wie diese die Gegenwart neu formten.

Zu meiner Begeisterung für das Buch habe ich dieses Mal kleine Kritikpunkte, die sich in einem Stern Abzug widerspiegeln.
Die Geschichte packte mich nicht sofort. Ich musste mich erst ein wenig einlesen, im Gegensatz zu den beiden letzten Romanen "Die Frauen der Rosenvilla" und "Die Holunderschwestern". Der Sog entfaltete sich erst nach und nach.
Ein paarmal konnte mich Teresa Simon mit den Wendungen in der Geschichte sehr überraschen. Doch gab es auch Verbindungen, die mich die Auflösung der Geheimnisse bereits recht bald haben voraussehen lassen. Das Ende wird schön und schlüssig aufgelöst, wobei mir dieses Mal zu viele Personen daran beteiligt waren.

Das Nachwort ist wieder einmal sehr gelungen! Der Leser erfährt einiges über Hamburg als Hafen- und Handelsstadt, über den Kaffeeanbau, die Kaffeebohne und ihre unterschiedlichen Röstungen. Ebenso, in gewohnter Manier, gibt es einige Rezepte zum Nachbacken, die einem während des Lesens aus Jules Café "Strandperlchen" bekannt vorkommen.

Fazit:
Ein emotionaler Spaziergang durch das Hamburg von damals und heute, verpackt in eine spannende und geheimnisvolle Familiensaga, in der man viel über die Historie Hamburgs zur Zeit des Nationalsozialismus lernt, Kaffee aus einem anderen Blickwinkel betrachet und Heißhunger auf Kuchen und Törtchen bekommt! Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.01.2018
Stoner
Williams, John

Stoner


ausgezeichnet

Eine nicht allzu dicke, dafür umso intensivere und eindringliche Geschichte! Ein so vielseitiger Roman in seiner Thematik, die man erst zum Schluss hin begreift.

Der Protagonist William ist zu Anfang sehr sperrig. Erschien er mir auf eine bestimmte Art und Weise tumb und an sich und seiner Umwelt recht uninteressiert. In weiser Voraussicht wurde er von seinem Vater auf die Universität geschickt, damit er durch ein landwirtschaftliches Studium in die Lage versetzt wird den elterlichen Hof übernehmen zu können und ihn an die Erneuerungen und den Fortschritt der Landwirtschaft anzupassen, um dadurch für sich und seine Familie ein besseres Leben zu ermöglichen!

Doch das Studium der Landwirtschaft begeistert ihn kaum. Schicksalhaft kommt er mit der englischen Literatur in Berührung und schon ist es um ihn geschehen. Ein Feuer wird in ihm entfacht, dass ab jetzt seinen Lebensinhalt formt und ihn zu einem vollständigen Menschen macht.

In Liebesdingen und Menschenkenntnis war William ebenso unbeholfen und naiv, sodass er sich quasi sehenden Auges in sein Eheunglück stürzt. Als Leser weiß man es besser, doch William gibt sich und seinem Leben eine Chance einen Weg einzuschlagen, der ihm und seinem Charakter nicht entspricht. Und so begleitet man einen eigentlich genügsamen Mann, der einerseits viel Liebe in sich trägt, sie aber nicht richtig herauslassen kann. Er ist viel zu einfach und unheldenhaft, und schafft es nicht aus seiner Haut herauszukommen. So muss er zusehen, wie er beruflich übergangen wird, wie die Frau an seiner Seite ihn nur erträgt und wie sein einziges Kind ihm entfremdet wird. Wie gelähmt lässt er sein Leben an sich vorbeiziehen und malträtiert den Leser damit bis aufs Höchste.

Wer ist dieser William, der so ein schwieriger Held seiner eigenen Geschichte ist? Er ist wie so viele von uns, die keine hochtrabenden Ziele haben und einfach ein schönes, unkompliziertes und glückliches Leben führen wollen. Aber es wird William einfach nicht gegönnt. Und genau das ist der Punkt, der dem Leser so wehtut! Wir wollen für William und für uns viele Möglichkeiten im Leben, die das Leben lebenswert machen.

Das wundervolle an diesem Buch ist, dass es zeigt, dass das Leben kein Ponnyhof ist. Auch nicht für Protagonisten in ihren Geschichten.

Zum Hörbuch:
Hin und wieder habe ich in das Hörbuch reingehört und war sofort von der Erzählerstimme Burghart Klaußners gefesselt! Er ließ William und sein Leben vor meinen Augen entstehen, sodass ich mich kaum aus der Geschichte lösen konnte. Seine gewisse Kühle in der Stimme, gibt diesen einfachen und distanzierten William Stoner sehr gut wieder. Absolute Hörempfehlung!

Fazit:
Diese Geschichte ist ein erzählerisches Meisterwerk! Ich begleitete gespannt, wie William stoisch seine Hochs und Tiefs ertrug und dabei für die Literatur brannte. Ein leidenschaftlicher Geist in einem leidenschaftslosen Leben, bis auf eine einzige Ausnahme. Doch wie das Leben eben so spielt... Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.01.2018
Die Wildrose / Rosentrilogie Bd.3 (MP3-Download)
Donnelly, Jennifer

Die Wildrose / Rosentrilogie Bd.3 (MP3-Download)


gut

(2,5 Sterne)

Nun ist es schon 1913 und die Zeichen stehen im bevorstehenden 1. Weltkrieg und die Autorin findet wieder zu einer etwas mehr historischen Kulisse zurück. Leider überflutet sie ihr Buch jedoch mit sehr vielen Themen und wird dabei keinem historisch so richtig gerecht: Frauenbewegung und Frauenwahlrecht in England, Spionage und Geheimdienste im 1. Weltkrieg, Lawrence von Arabien und der Aufstand der Araber gegen das Osmanische Reich, archäologische Expeditionen und Kartographie. Und drum herum die Geschichte von Willa und dem zweiten Bruder von Fiona aus "Die Teerose", Seamus Finnegan. Mit ihm schließt sich der Kreis dieser Rosentrilogie, obwohl in jedem Band eine starke Frau im Vordergrund steht.

Wir begenen vielen Personen aus den letzten beiden Teilen und erfahren, wie es mit ihnen weiter geht. Insbesondere Fiona und ihre Familie, die um einige Kinder angewachsen ist. Auch sie müssen vieles durchstehen und erleiden schwere Verluste bedingt durch den Krieg. Es gibt ein Wiedersehen mit India und Sid Malone aus Teil 2, die ebenso einen intensiven Erzählstrang im dritten Teil erhalten.

Natürlich gibt es auch diesmal wieder Intriegen, Mord und Totschlag und die heißbegehrte große Liebe, die sich zwar gefunden hat aber der riesige Felsen im Weg stehen. Im Laufe der Geschichte werden sie Brocken für Brocken entfernt und am Ende bleibt die Erkenntnis, dass es diesen dritten Teil nicht wirklich gebraucht hätte. Geschichtsliebhaber können nun nachträglich die einzelnen historischen Punkte recherchieren und faktisch nachlesen. Liebhaber von Liebesromanen durften sich jedoch über eine sehr abenteuerreiche und spannende Geschichte freuen.

Zum Hörbuch:
Die Stimme von Cathlen Gawlich ist wunderbar. Sie passt einwandfrei zur Geschichte. Stimmlich ist Cathlen in der Lage, den einzelnen Figuren einen eigenen Charakter zu geben. Sie macht das Hörbuch zu einem Erlebnis. Ich bin froh, diesen dritten Teil gehört zu haben, denn durch die Sprecherin bin ich gerne bis zum Ende im Buch geblieben.

Fazit:
Ein interessantes Buch, das leider nicht mehr an seine beiden Vorgänger reicht, obwohl hier einige historische Fakten aufgegriffen werden. Ein runder Abschluss einer Trilogie, die viel an Anziehungskraft verloren hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2018
Die Winterrose / Rosentrilogie Bd.2
Donnelly, Jennifer

Die Winterrose / Rosentrilogie Bd.2


sehr gut

Fast nahtlos schließt dieser zweite Teil an Band 1 "Die Teerose" an. Doch dieses Mal ist nicht Fiona die Protagonistin. Sie spielt eine Nebenrolle, in der sie hin und wieder auftaucht und die Geschichte abrundet. Ihr Bruder Chalie spielt hier die erste Geige.

India ist eine unbequeme Person mit einem störrischen Charakter. Herzensgut will sie die Welt verändern, will durch ihr medizinisches Wissen eine Klinik für Arme, insbesondere Frauen, eröffnen, um ihnen beispielsweise die Möglichkeit einer angemessenen und anständigen Geburt anzubieten. Auch wenn wir uns nun in den Anfängen des 20. Jahrhunderts befinden, ist die konservative Einstellung, Frauen müssten für ihre Erbsünde leiden, damit sie himmlische Erlösung finden können, noch weit verbreitet. India muss zusehen, wie ihr Chef, als sie ihre erste Stelle als Hilfsärztin in einer Klinik in Whitechapel annimmt, Frauen schmerzstillende Mittel während der Geburt verweigert, da Frauen, aus christlicher Sicht, Geburtsschmerzen ertragen müssen.

Arbeitsbedingt begegnen sich India und der in London weit bekannte Gangster Sid Malone. Sie rettet sein Leben und beide erkennen irgendwann, dass sie sich lieben. Eigentlich schön, wäre es nicht so, dass India bereits verlobt ist...

Bis die Geschichte ihr verdientes Ende erreicht, passieren einige Intriegen, Morde, Missverständnisse und sogar ein Ortswechsel von England nach Afrika. Dort gibt es auch den spannenden Showdown, in dem die Natur das Böse vertilgt, damit die Guten ihr Glück finden können.

Flüssig und spannend ist auch dieser zweite Teil der Rosentrilogie von Jennifer Donnely, doch leider noch weniger historisch als der erste Teil, dafür erhöht sich die Dramatik und es gibt um einiges mehr an Gefühl und Leidenschaft! Viele Hürden müssen aus dem Weg geräumt werden, bis die große Liebe gewinnt. Das alles möchte ich jedoch nicht als zu negativ darstellen, doch hätte es für meinen Geschmack gerne etwas weniger sein dürfen. Die eine oder andere Liebesszene hätte ebenso nicht ganz so ausführlich beschrieben werden müssen.

Dennoch gefallen mir Donnellys Figuren und wie sie handeln. Man kann sich in sie einfühlen und begleitet sie gerne auf ihrer Reise. Der Roman lässt sich leicht und schnell lesen. Der Plot ist geradlinig und es gibt kaum Überraschungen und unvorhergesehene Wendungen. Das ist ein bisschen schade.

Obwohl "Die Winterrose" der Mittelband einer Trilogie ist, kann er auch selbständig gelesen werden. Wichtige Aspekte aus Band 1 werden schön eingeflochten, damit der Leser den Überblick hat. Für alle, die den letzten Teil vor sehr langer Zeit gelesen haben, ebenso eine gute Erinnerung ohne dass es sich überladen anfühlt.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Liebesroman, der zufällig zu Anfang des 20. Jahrhunderts spielt. Eine schöne Fortsetzung von Teil 1, sehr gut, um sich abzulenken und zu wissen, dass am Ende das Gute über das Böse siegen wird. Für alle, die gerne eine leichte Lektüre suchen, den Alltag ausschließen möchten und sich ganz weit weglesen wollen.

Bewertung vom 05.01.2018
Stolz und Vorurteil, 10 Audio-CDs
Austen, Jane

Stolz und Vorurteil, 10 Audio-CDs


ausgezeichnet

Es hat ein klein wenig gedauert, bis ich in der Geschichte drin war. Das lag in erster Linie an dem ungewohnten Stil. Der Roman besteht zu einem riesen großen Teil aus Dialogen. Dieses permanente Gerede vor Augen und in den Ohren war zu Beginn etwas anstrengend. Zudem kamen auf Anhieb so viele Personen auf einen Schlag, dass ich nicht immer wusste, wer wer war und wie die Person zu wem stand und was sie wollte.

Nachdem sich meine erste Verwirrung gelegt hatte, war ich begeistert, was die damals noch sehr junge Jane Austen sich ausgedacht und niedergeschrieben hatte. Betrachtet man die Zeit und die Gesellschaft, in der die Autorin gelebt hat, hat sie genau ihren Nerv getroffen. Ausgiebig beschrieb sie die Situation der damaligen Frauen und welche Wahl sie hatten oder auch nicht. Die Hauptfigur Elizabeth Bennet fällt jedoch aus diesem Frauenraster etwas heraus, hat sie doch den Anspruch, aus Liebe zu heiraten und sich ihren Gatten aus freien Stücken auszusuchen, auch auf die Gefahr hin, dass sie sehr spät oder etwa gar nicht heiratet. Ihr Glück dabei ist ihr Vater, dessen Lieblingstochter sie ist und er ihre Klugheit und ihre Redegewandtheit sehr schätzt.

Gerne verfolgte ich das Hin und Her der Werbung vieler heiratswilliger Jünglinge, Intriegen, Standesdünkel und Liebesfloskeln. Ich freute mich über Elizabeths Standhaftigkeit und ihre Entwicklung im Laufe des Romans. Aufgrund verschiedener Geschehnisse schaffte sie es, einige erstgefassten Vorurteile zu überwinden und auch ihren Stolz hinten anzustellen. Überhaupt gelang es Jane Austen ihre Figuren klar zu zeichnen. Ein jede sticht auf ihre Art und besonderen Charakter hervor! Eine unglaubliche Kunstfertigkeit!

Es freut mich sehr, dass dieser Klassiker auch heute immer noch in aller Munde ist und ich finde zurecht! Kann man sich auf die Geschichte, den Romanstil und die Figuren einlassen, erwartet einen ein wundervolles Leseerlebnis, das nun seit 187 Jahren sehr viele Leser erobern und begeistern konnte.

Zum Hörbuch:
Da ich nicht immer ein gedrucktes oder eBook lesen kann, wie ich möchte, habe ich dazwischen in der Hörversion, von Eva Mattes eingelesen, rein- und weitergehört. Das war eine sehr gute Entscheidung, da Eva Mattes zu meinen Lieblingssprecherinnen gehört und sie die Geschichte ganz toll vor meinem inneren Auge entstehen lassen konnte.

Fazit:
Auch heute noch ein sehr lesenswertes Buch mit vielen Besonderheiten, die man in dieser Form nicht mehr findet. Ein Gesellschaftsspiegel der damaligen Zeit, gleichermaßen auch eine Gesellschaftskritik. Und eine spannende Liebesgeschichte. Absolut lesens- und hörenswert!

Bewertung vom 03.01.2018
Fever (MP3-Download)
Meyer, Deon

Fever (MP3-Download)


gut

(3,5 Sterne)
Ich lese sehr gerne Dystopien und Endzeitromane, da mich fasziniert, auf welche Ideen die Autoren kommen und wie sie sich eine mögliche Zukunft vorstellen kommen.

Deon Meyer lässt in seiner vorliegenden Zukunftsversion 95% der Weltbevölkerung durch ein Virus sterben. Die Überlebenden finden sich in einer neuen Welt wieder, in einer Welt ohne Strom, ohne große Hilfsmittel, beschränkten medizinischen Kenntnissen, geringen Fortbewegungsmitteln usw. Zwei davon sind Vater Willem und Sohn Nico, was sehr ungewöhnlich ist, da fast alle Familien auseinandergebrochen sind, weil fast immer nur eine Person einer Familie das Virus überlebt hat. Auf der Suche nach einer neuen Heimat und Überlebensschance gründet Willem eine neue Gemeinschaft, Amanzi, in der sich die neuen Bürger durch Arbeitskraft und auch Wissen unterstützen und helfen und sich auch gegenseitig beschützen müssen, da es nun sehr viele Überlebende gibt, die sich ihr Leben durch Rauben, Plündern und Gewalt zu sichern versuchen.

Sehr schön zeigt der Autor auf, vor welchen Schwierigkeiten die Überlebenden stehen und wie sie versuchen, diese zu lösen. Dabei hat Deon Meyer sehr starke und überzeugende Charaktere geschaffen!
Allen voran Willem, der Zukunft trotz allem positiv entgegenschauend, für seinen Sohn das Beste wollend, demokratisch eingestellt und als führende Persönlichkeit für Amanzi mehr als geeignet.
Nico, noch Jugendlicher als die Epidemie ausbrach, seine Mutter vermissend und auf der Suche nach seinem Platz in dieser neuen Welt. Er muss erkennen, dass sein Vater kein Superheld ist und sogar seine Hilfe und Unterstützung benötigt.
Viele weitere interessante Charaktere, die vielschichtig ausgearbeitet wurden, füllen den Roman und lassen ihn leben.

Nico erzählt für ein Geschichtsprojekt rückblickend, wie und was alles nach der Epidemie passiert ist, wie Amanzi gegründet wurde, zu was Amanzi wurde und wie es dazu kam, dass sein Vater ermordet wurde. Aus vielen Interviews mit Amazis Bewohnern, gibt es gelungene Perspektivwechsel und diese rundeten den Überblick über das ganze Geschehen ab.

Doch zeitweise war mir der Roman, neben einigen sehr spannenden Stellen, zu langatmig. Die gegen Ende immer wieder sehr kurzen Interviews und der damit häufige Wechsel des Erzählers, störte zunehmend meinen Hörfluss. Trotz recht detaillierter Beschreibungen der Gegend von Südafrika, konnte ich mir kaum eine Vorstellung vom Setting machen. Hin und wieder gab es wilde Tiere, die das Leben der Menschen streiften oder beeinflussten. Das waren dann die Punkte, die mich daran erinnerten, dass wir uns im Südafrika von morgen befinden. Zur Örtlichkeit fand ich den ganzen Roman lang keinen Zugang finden.

Das Buch steuerte auf ein Endereignis hin, das aussergewöhnlich sein musste. Und ja, der Schluss hat mich überrascht. Diese Auflösung hatt ich zu keiner Zeit vor Augen. Aber kaum war sie eingeführt, war sie auch schon zu Ende. Einige Fragen werden damit beantwortet. Und doch fühlte ich mich irgendwie aus der Geschichte hinauskatapultiert. Ein weniger abgehacktes Ende hätte mir mehr zugesagt.

Zum Hörbuch:
Der Sprecher Martin Bross war mir bisher nicht bekannt. Doch seine Stimme passte sehr gut, um das Hörbuch hörenswert zu machen. Sie hat eine gewisse Schwere, die für das Thema "Endzeit" gut ausgewählt wurde.

Fazit:
Eine sehr gut recherchierte Geschichte, die sehr viele Themen aufnimmt und auch aufarbeitet. Interessante Charaktere, die man während des Lesens immer besser kennenlernt. Für mich jedoch zum einen zu langatmig und zum Ende zu kurz. Gerne hätte ich, über die Auflösung hinaus, einen runden Abschluss zu Amanzi und ein