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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 636 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2023
Hip-Hop. 100 Seiten
Haas, Daniel

Hip-Hop. 100 Seiten


sehr gut

In diesem Werk werden der amerikanische und deutsche Hip Hop einfach erklärt. Die wichtigsten Interpreten der Szene werden kurz erläutert, gern auch kritisch im Hintergrund des Antisemitismus bei Kanye West und einigen deutschen Interpreten. Das fand ich ganz interessant und wichtig.

Am Anfang gibt es eine kurze Einleitung, um was es in dem Buch geht, anschließend folgen thematische Kategorisierungen. Schließlich berichtet Haas über die wichtigsten amerikanischen Interpreten und anschließend über einige deutsche. Am Ende gibt er einen kurzen Ausblick, wie viele Interpreten gerade in der deutschen Szene zum Antisemitismus kamen und standen und warum sie inzwischen ihre Meinung dazu revidiert haben.

Man erkennt die Liebe zum Hip Hop von Haas. Ich höre mehr amerikanische Interpreten und daher waren mir die meisten deutschen Interpreten im Buch unbekannt. Dafür waren die Abschnitte zu den amerikanischen für mich umso interessanter. Da habe ich viel Altbekanntes gelesen, aber auch neue Informationen erhalten.

Der Abschnitt zu Kendrick Lamar ist dabei fehlerhaft. Und zu Jay-Z hätte ich mir mehr Kritik gewünscht. Zudem könnte die neue Auflage den Tod um Tupac ein bisschen vertiefen, da inzwischen ein potentieller Täter in Untersuchungshaft sitzt.

Daher empfehle ich jedem das Buch, der sich für die Geschichte des Hip Hops in den USA und Deutschlands interessiert und gern ein kompaktes Werk dazu besitzen würde.

Bewertung vom 10.10.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


gut

Nachdem ich letztes Jahr Stehns Debüt verschlungen habe und absolut begeistert von all den Intrigen und Verirrungen war, war ich begeistert von ihrem zweiten Thriller zu hören. Jedoch hat dieser mich leider nicht so sehr mitreißen können.

Inhaltlich geht es um die Hochzeit von Emily und William, die hinter keinem guten Stern steht, da William mit einer Tragödie in Emilys Familie in der Vergangenheit verbunden ist. So stehen ihre Eltern nicht hinter der Verbindung und kommen dennoch zur Hochzeit ihrer einzigen Tochter. Doch die Hochzeit endet sogar in einer noch größeren Tragödie und jeder in den beiden Familien scheint ein Motiv zu haben.

Das alles wird aus der Ich-Erzählerform geschrieben, wobei jedes Kapitel mit einem anderen Protagonisten startet, sodass jedes Kapitel spannend mit Cliffhangern endet, aber insgesamt ist es leider nicht so spannend, denn die Familien sind verkorkst und man weiß sofort, dass es einer aus dem inneren Kreis gewesen sein muss. Ein paar mehr mögliche Täter aus dem äußeren Bekanntenkreis der Familien hier einzubinden, hätte dem ganzen Thriller viel mehr Spannung geboten. Daher ist das ein solider Thriller für ein kaltes Winterwochenende, der aber schnell wieder vergessen wird.

Bewertung vom 09.10.2023
Die Leuchtturmwärterin
Dieckmann, Guido

Die Leuchtturmwärterin


gut

Der Klappentext ist leider irreführend und fehlleitend. Er suggeriert in der Haupthandlung eine Liebesgeschichte zwischen Nelly und dem britischen Piloten, den sie rettet und versteckt. Dies ist allerdings eine von sehr vielen Nebenhandlungen. Als Haupthandlung, der sich als roter Faden durch das ganze Buch hindurchzieht ist vielmehr die Suche nach der mysteriösen Febe.

Stilistisch und inhaltlich könnte sich Dieckmann noch etwas über korrekte Annäherungsversuche informieren, denn es gibt mehrere Männer, die um die Gunst Nellys buhlen und sie handeln alle absolut unmöglich, wobei allerdings einer mit seinem Versuch tatsächlich Erfolg hat, was ich jedoch sehr unangenehm zu lesen fand.

Nelly dagegen war in vielen Punkten extrem durchschauend, was ich großartig fand, denn sie ließ sich in keinem Punkt unterkriegen. In einer Sache allerdings stand sie so auf dem Schlauch, was für mich aber absolut vorhersehbar war, sodass ihr Charakter für mich etwas unlogisch erscheinen ließ.

Insgesamt hat mich daher das Buch enttäuscht. Denn das, was ich bekam, war nicht das, was versprochen wurde. Zudem mangelte es mir sehr an einem Fokus. Neben Febe und dem besagten Briten, der erst nach der Hälfte des Buchs in Erscheinung tritt, gibt es noch sehr viele weitere Handlungsstränge, die letztlich alle miteinander verbunden werden. Allerdings konnte mich das dann nicht mehr packen, da es mir zu überladen war. Wer allerdings gern solche Rätsel löst, dem kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 05.10.2023
Kochen für kleine und große Champions
Müller, Thomas;Riedl, Matthias

Kochen für kleine und große Champions


ausgezeichnet

Das Kochbuch ist für Kinder und Sportler gedacht, passt aber zu jedem, der sich gesund ernähren möchte.

Die kulinarische Vielfalt ist dem deutschen Markt angepasst, es gibt zwar Avocado und Kokos, aber ansonsten halten sich Müller und Riedl an gute, alte deutsche Kost, die sie beide aber mit dem gewissen Twist gesund gehalten haben.

Das Kochbuch besticht aus einer langen Einleitung, in denen es viele Interviews zum Thema gibt, bei denen es um ihre ganz persönlichen Ernährungsgewohnheiten und ihren Umstellungen geht. Wer sich hierzu interessiert...

Der Hauptteil besticht aus über 50 Rezepten, die klassisch in Frühstück, vegetarische und fleischhaltige Hauptgerichte, Snacks und Süßes eingeteilt sind.

Die Rezepte zum Frühstück sind hauptsächlich Müsli, Porridge und Smoothies. Da bleibe ich lieber bei meinem einfachen Brot, da ich auf Obst aufgrund des Zuckers verzichte. Die Veggie-Hauptspeisen haben mir dafür umso mehr gemundet, da hier auf Nudeln, Wraps und viele typisch eher ungesunde Gerichte selbstgemacht und so gesünder rekreiert wurden. Bei den fleischhaltigen handelt es sich meist um mageres Fleisch, viel Fisch und Geflügel.

Positiv finde ich den Aspekt, dass sehr viel Gemüse vielseitig verwendet wird und der Fokus darauf und nicht auf dem Fleisch liegt. Außerdem gibt es ein Rezept für selbstgemachte Gnocchi, für das ich mir nur noch eine Kartoffelpresse zulegen muss. Negativ finde ich, dass in manchen Rezepten Instant-Gemüsebrühe verwendet wird, statt auf frische Kräuter und Gewürze zu setzen. Außerdem verwendet er manchmal Milch, was ich bei Erwachsenen auch bedenklich halte und viele eingelegte Gemüsesorten aus der Dose, wobei ich aus dem Glas präferieren würde oder gar selbst vorher kochen würde, wie beispielsweise Bohnen.

Alles in Allem kann ich aber das Buch wirklich jedem empfehlen, der gern Gemüse und gesund isst oder es von nun an will und hierzu neue Rezepte sucht!

Bewertung vom 03.10.2023
I love you, Fräulein Lena
Aden, Hanna

I love you, Fräulein Lena


sehr gut

Lena, eine Pastorentochter, flüchtet mit ihrer Schwester und endet in Niebüll, wo sie schnell aufgrund ihrer Schulbildung einen Job bei den britischen Alliierten als Dolmetscherin findet. Gleichzeitig gibt es da Leutnant Nigel Harris, der ein Auge auf die hübsche, junge, intelligente Frau geworfen hat und Rainer, der Bruder der Frau, bei der Lena als Flüchtling untergekommen ist. Aber das ist interessanterweise, ganz im Gegensatz zu dem Titel und des Klappentexts relativ im Hintergrund gehalten. Es geht insgesamt vielmehr um die Frage Schuld und wie man mit dem Wissen umgehen soll. Denn Lena erfährt mit der Zeit so einiges über die Familie, bei der sie untergekommen ist...

Sprachlich ist der Roman leicht zu lesen, inhaltlich nicht. Da handelt es sich um schwere Kost. Ich musste mehrmals schlucken, eine Pause einlegen, nachdenken und mich auch ablenken. Gerade deshalb empfehle ich den Roman jeder Person, die sich mit den Taten und der Handlungsweise, wie mit den Deutschen in der Nachkriegszeit umgegangen wurde, auseinandersetzen möchte und sich dafür interessiert. Der Anfang des Romans umfasst im Groben die Familiengeschichte Adens. Die Haupthandlung ist aber komplett von ihr ausgedacht.

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Bewertung vom 24.09.2023
Shadows House Bd.1
Somato

Shadows House Bd.1


ausgezeichnet

Emilico, eine lebende Puppe und das Gesicht von Lady Kate Shadow, ist die Dame für alles für Lady Kate. Mit der Zeit freunden sich beide an und Emilico lernt Vieles dazu und entdeckt dabei sowohl das Leben zu genießen als auch Geheimnisse...

Emilico ist naiv, süß und absolut unschuldig gezeichnet. Bei ihrer Arbeit, die aus dem Dienen und Putzen für Lady Kate besteht, fällt sie durch ihre Tollpatschigkeit auf, die sie sehr liebenswert macht. Lady Kate dagegen ist sehr ruhig und sehr um die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Arbeiterin besorgt.

In der ersten Auflage gibt es mehrere Seiten, die farbig gedruckt sind, sodass ich empfehle bei Interesse sofort zuzuschlagen.

Bewertung vom 24.09.2023
Cinderella
Perrault, Charles

Cinderella


ausgezeichnet

Das Märchen ist sehr einfach zu lesen. Die Geschichte ist original und klassisch gehalten, ohne an der Handlung jegliche Änderungen vorgenommen zu haben. Die große Schrift ist perfekt für Mädchen ab dem Grundschulalter geeignet, um diese problemlos eigenständig zu lesen. Insgesamt gibt es wenig Text zu vielen Bildern. Mindestens jede zweite Seite ist bebildert, oftmals beide. Die Illustrationen sind großflächig, liebevoll und sehr schön gestaltet. Man erkennt sofort, was aus dem Text darstellt wird. Der Wortschatz ist sehr ausgeglichen. So werden die Mädchen ihren Wortschatz durch wenige neue Wörter erweitern, spielerisch lernen und Spaß dabei haben.

Die einzige Kritik, die ich habe, ist die Abbildung der hässlichen Schwestern, die Zinken haben. Unsymmetrische Gesichter und Schönheitsflecke wären eventuell besser gewesen, um das Selbstbewusstsein der Leserinnen im späteren Teenageralter nicht zu minimieren, falls ihre Nasen nicht so perfekt geschwungen sind wie bei Cinderella. Eventuell prägt das Buch ja ihr Verständnis von Schönheit für die weiteren Jahre ihrer Kindheit. Cinderella dagegen ist eine klassische Schönheit. Jung, klein, zierlich mit einer dünnen Figur und großen Augen und blonden, langen Haaren.

Insgesamt empfehle ich das Märchen für Mädchen ab 6 Jahren.

Bewertung vom 19.09.2023
Dich zu verlieren oder mich
Qaderi, Homeira

Dich zu verlieren oder mich


ausgezeichnet

"Dich zu verlieren oder mich" ist die Autobiographie von Homeira Qaderi, die im Jahr 1980 in einem kleinen afghanischen Dorf geboren wurde und aufgewachsen ist. Während sie ihre Kindheit noch glücklich erzählt, da sie von ihrer Familie sowohl beschützt als auch unterstützt wurde, zerfällt das Bild langsam in ihre Einzelteile als sie in die Pubertät kommt und die realen Fakten der Machenschaft der Taliban und der Kultur, in der nur das Patriachat zählt, kennenlernt, realisiert und zum ersten Mal wirklich wahrnimmt und mehrfach durch dieses Problem im Leben eingeschränkt und physisch betroffen wird. Vielmehr nehme ich gar nicht aus der Autobiographie vorweg, denn das wären Spoiler. Gut gefallen hat mir, dass sie niemals den Islam anprangert und der Religion die Schuld gibt, sondern stets der männerdominierenden Kultur.

Qaderi beschönigt dabei nichts, erzählt lebensnah und emotionsgeladen, wie sie für die Rechte der Frauen inmitten der Taliban heimlich kämpft und dabei mehrfach gegen Mauern stößt. Die Autobiographie ist markerschütternd, nahezu unglaublich und absolut lesenswert. Daher empfehle ich das Buch jeder Person, die gern in das Leben eines Mädchens, einer Teenagerin und einer Frau in Afghanistan für wenige Stunden eintauchen möchte. Daneben erscheinen einem die Probleme der westlichen Welt wirklich oftmals wie First World Problems.

Bewertung vom 16.09.2023
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


gut

Die Frauencharaktere sind etwas überspitzt, wie ein Männertraum gezeichnet, High-Heels, Lippenstift, blond. Türkische Namen sind völlig falsch geschrieben. Zum Beispiel "Ishmail" Das s hier ist ein s, kein ş. Da fand ich es auf einer Seite positiv, dass Türken endlich ein bisschen Action in deutschen Thrillern bekommen und dann diese Enttäuschung. Das wirkte auf mich wie gewollt, aber nicht gekonnt. Nur warum? Man hätte das Problem mit der Aussprache leicht lösen können, indem man bei der ersten Nennung des Namens einfach als Fußnote die Lautschrift hinzufügt. So fühlte sich das etwas respektlos gegenüber den Immigranten an, die eventuell beherzt zugreifen mögen, weil sie sich etwas repräsentiert sehen (auch, wenn sie wahrscheinlich nicht in der türkischen Mafia involviert sind). Das wäre in etwa so, als ob die Türkei über den Kanzler "Şols" berichtet.

Die Charaktere fokussieren sich sehr auf das Rauchen. Hin und wieder kommt es hier zu einer Markennennung. Das sehe ich in Romanen des Öfteren und kann die Werbung nicht nachvollziehen. Ein Buch ist nicht Instagram. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Verlag oder der Autor hierfür Tantiemen erhalten. Außerdem wirkte es auch mich, als ob der Autor den Leser zum Rauchen anstiften wollte.

Der Vatikan provoziert einen Streit mit der türkischen Mafia, den grauen Wölfen, die es in Echt gibt. Den Punkt fand ich einerseits sehr interessant, andererseits gefährlich in aktuellen Zeiten. Der 8. Kreis bezieht sich auf Dantes Inferno, sodass sich literarische Bildung von Vorteil erweist, allerdings nicht zwingend nötig sind, um der Handlung zu folgen.

Die rasanten Actionszenen mit Ishikli haben mir am besten gefallen, wobei ich den Namen nur als Nachnamen und Ortsnamen finden konnte. Das wurde hier also neben der Kritik der falschen Schreibweise zudem noch schlecht recherchiert.

Daher empfehle ich den Roman überwiegend Männern, die sich für einen Thriller mit Elementen von historischen Ereignissen, physischer und digitaler Kriminalität interessieren, der rasant und vollbepackt mit Charakteren und Handlung ist. Teilweise nahm die Handlung etwas Überhand für mich, aber Gravenbach kann auf jeden Fall interessant und packend schreiben und recherchiert Unmengen an Materialien, um den Thriller auch so realistisch wie möglich zu beschreiben. Ein Fokus auf einen Akt hätte mir aber definitiv mehr gefallen. Das Ende fand ich ganz großartig, aber ich mag ja ganz gern offene Enden, daher lässt Gravenbach hier viel Spielraum für Interpretationen übrig.

Bewertung vom 12.09.2023
Safran, Sumach, Paprika
Schauren, Florian;Görg, Nora

Safran, Sumach, Paprika


ausgezeichnet

Das Kochbuch Safran, Sumach, Paprika ist so viel mehr als ein Kochbuch, wie man es bisher kennt. Man reist mit den Rezepten durch die Herkunftsländer, erfährt etwas über die Geschichte, Kultur und kuriosen Ereignissen, die Florian und Nora auf ihrer einjährigen Tour durch den Balkan und Teile des Orients erlebt haben.

Florian, der Chefkoch ist, ist hierbei für die Rezepte zuständig, wohingegen Nora die Geschichten erzählt. Mit beiden reist man durch 12 Länder, erfährt viel über Land und Leute und erhält 40 vorwiegend vegetarische Rezepte. In ein paar Rezepten mischt sich hin und wieder etwas Fleisch ein, aber das könnte man in den meisten Fällen einfach weglassen.

Ich habe Zucchinipuffer, überbackene Bohnen und einen Salat mit Schafskäse getestet und alle Rezepte sind mir sehr leicht gelungen und haben auch delikat gemundet. Von den anderen Rezepten her, sollte man den Zutaten Käse, Reis, Gemüse im Allgemeinen und Butter und generell die orientalische Küche mögen. Viele Rezepte sind sehr deftig!

Fazit: Ich werde noch einige weitere Rezepte testen und bekomme Reiselust!