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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 601 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2023
Der schönste Irrtum meines Lebens (eBook, ePUB)
Forsythe, Lauren

Der schönste Irrtum meines Lebens (eBook, ePUB)


gut

Unter dem Klappentext habe ich mir einen lustigen, humorvollen, leichten Roman vorgestellt. Leider ist dieser aber dabei sehr irreführend. Denn Aly arbeitet noch lange weiter in ihrem eigentlichen Job und beginnt mit Fixer Upper mehr als Hobby nebenbei. Auch Dylan und Nicki waren mir nicht rund. Oftmals habe ich mich gefragt, warum sie zusammen gekommen sind, so inkompatibel wirkten sie zueinander. Außerdem hätte ich mich über lustige Intrigen und Manipulationen gefreut. Doch bekommen habe ich die ausführliche Erklärung von einer App...

Die Wandlung von Aly, die am Ende endlich zu sich stehen konnte und wirklich mental an Stärke gewann, hat mir außerordentlich gut gefallen.

Nebenbei gibt es noch einen schwulen Charakter, der auch eine zentrale Rolle als bester Freund Alys spielt.

Wer daher einen Roman lesen will, in der eine Appvermarktung und eine Influencerin im Vordergrund stehen, dem kann ich ihn empfehlen. Ein zweites Mal werde ich den Roman aber nicht lesen.

Bewertung vom 06.07.2023
Verfassungsschutz
Steinke, Ronen

Verfassungsschutz


ausgezeichnet

Da weiß man gar nicht, was da alles im Hintergrund passiert, während man seine Meinung auf sozialen Medien kundtut. Da hält man sich schon an die Regeln des Systems und wägt sich in Sicherheit und der Staat hat dennoch das Recht einen auszuspionieren und nimmt von diesem Recht auch Gebrauch und das ist auch alles noch auf einer legalen Ebene? Interessant! Steinke hat mir die Augen geöffnet.

Er schreibt Punkt zu Punkt, was der Staat im Auge behält, wie er es tut, was es auch schon Positives bisher gebracht hat. Am interessantesten fand ich die Interviews von den Personen, die tatsächlich im Verfassungsschutz arbeiten und von ihrer Arbeit detailliert berichten.

Daher empfehle ich den Roman jeder Person, die ihre Augen öffnen will und über dieses System aufgeklärt werden will.

Steinke endet mit dem großen Fokus auf die Kritik Maaßens und vielen Beispielen anderer Staaten als Vergleich, sodass man sieht, dass es auch ohne solch ein System funktionieren könnte.

Jetzt habe ich Blut geleckt und würde gern noch viel mehr über die ganzen Machenschaften erfahren!

Bewertung vom 06.07.2023
Where have the Stars gone (eBook, ePUB)
Paige, Michelle C.

Where have the Stars gone (eBook, ePUB)


gut

Saga, die ihren Freund auf einer tragischen Rettungsmission verloren hat, weiß ohne ihn nicht mehr weiter, bis eine Freundin ihr rät, im Sommer in den Highlands zu arbeiten und so den Kopf wieder freizukriegen. In einem dieser Etappen trifft sie auf Tyler, einem Musiker, der nach Inspiration für sein neues Album sucht.

Stilistisch ist der Roman leicht zu lesen und für Musikliebhaberinnen geeignet.

Inhaltlich gibt es sehr viele Gedichte auf Englisch, die ich überflogen habe, da ich mit Lyrik nicht viel beginnen kann. Außerdem ging es sehr viel um Trauerbewältigung, sodass der verstorbene Freund mit wirklich viel zu viel Platz im Buch einnahm, dafür, dass man als Leserin keine Beziehung zu ihm aufbauen konnte, da er von Anfang an schon tot war. Ansonsten ist es eine idyllische Wanderreise durch Island, sodass ich den Roman gern Frauen empfehle, die selbst schon durch Island gereist sind. Eventuell können sie sich hier alles viel besser vorstellen als ich es konnte. Weiterhin kann ich es Frauen, im Young Adult Alter empfehlen, die in Musik interessiert sind und eventuell selbst wie Saga auch, Musik studieren.

Ansonsten war es mir etwas zu kitschig und auch klischeebeladen mit der Drogenhintergrund. Außerdem lässt Saga etwas im Fluss los, sodass sie die Umwelt verunreinigt und Fische dies eventuell mit Nahrung verwechseln und daran verenden. Das kann ich nicht gutheißen, auch wenn ich die Metapher mit dem Loslassen verstanden habe. Außerdem fand ich es unrealistisch, dass Eine, die noch nie das Land verlassen hat, plötzlich von heute auf morgen ein Flug bucht und den Kontinent verlässt.

Bewertung vom 02.07.2023
BeYOUtiful
Janmohamed, Shelina

BeYOUtiful


sehr gut

In 5 Kapiteln schreibt Janmohamed über verschiedene Themen der Schönheit. Sie geht dabei unter anderem auf Haare, Körper, Haut und das generelle heutige und frühere Weltbild, das sehr facettenreich ist, ein. Ein Unterkapitel mit dem Thema innere Schönheit wäre eventuell noch ganz nett gewesen.

Janmohamed schreibt dabei immer kurze Abschnitte, sodass Teenager durch Titel gezielt ein für sie interessantes Thema finden und lesen können und nicht von einem wissenschaftlichen Roman geplättet werden. Sie geht auf Unterschiede ein, beleuchtet diese und versucht so Akzeptanz zu vermitteln und dabei auch das Selbstwertgefühl zu stärken.

Manche Punkte hätte ich mir etwas kritischer durchleuchtet gewünscht, wie zum Beispiel das Haare Färben, Tätowierungen oder auch Obesität. Auch die Erwähnung von Botox und Dermalfiller fand ich deplatziert. Daher würde ich dieses Buch erst raten, selbst durchzulesen und anschließend den Töchtern weiterzureichen und mit diesen dann bei eventuell aufkommenden Fragen oder weiterem Interesse an Diskussionspunkten kritischer zu sehen.

Auch verstehe ich nicht, warum eine Person mit langen Haaren auf dem Cover das Mädchen mit dem Afro nahezu umhüllt. Da hätte ich mir mehr Gleichberechtigung gewünscht. Außerdem kann ich auch mit dem Gendersternchen im Untertitel nichts beginnen, da das Buch offensichtlich nur Mädchen anspricht.

Ansonsten ist das Buch aber ein solides Werk, kompakt rund um das Thema Schönheit.

Bewertung vom 30.06.2023
Of thunder and rain / Färöer-Reihe Bd.1
Buckley, Emmy

Of thunder and rain / Färöer-Reihe Bd.1


sehr gut

Lina, 21, führt seit dem Tod ihrer Mutter ein BnB und kann ihren Vater nicht allein lassen, während ihre beste Freundin nach Kopenhagen zum Studieren ist und ihr Leben so leben kann, wie sie es sich beide immer erträumt hatten. Louay, 25, Bestsellerautor, der sich aufgrund seines Hintergrunds hinter einem Pseudonym versteckt, kann es seiner Familie nicht recht machen und flieht ins BnB von Lina, um Abstand zu gewinnen und nachdenken zu können. In drei ruhigen Wochen lernen sich die beiden auf der Insel Saksun langsam besser kennen.

Für ein Erstlingswerk solide geschrieben. Man erkennt die Charaktere, die nicht stereotypisch gezeichnet wurden und durchlebt mit ihnen ihre Wandlung zur starken Person. Es hätte ein bisschen mehr Tiefe sein können. Das Problem des Vaters hätte etwas mehr in den Vordergrund spielen können, auch auf Louays Hintergrund hätte man ein bisschen mehr eingehen können, um POC wirklich fassbar zu machen. Hier hat Buckley sich eigentlich nur den Klischees "kein Alkohol und Schweinefleisch" bedient.

Daher gern eine Empfehlung an alle Frauen, die gern einen ruhigen, nicht in Kitsch verfallenden Liebesroman lesen wollen.

Bewertung vom 28.06.2023
Bis du mit mir träumst
Force, Marie

Bis du mit mir träumst


weniger gut

Stilistisch sticht der Roman aus vielen inneren Monologen und direkter Rede heraus.. Außerdem ist der Roman abwechselnd aus der Sicht von verschiedenen Charakteren geschrieben. Dabei tragen natürlich die Protagonistin Gianna udn der Protagonist Milo den Hauptteil, wobei aber auch gern Nebencharaktere auch zu Wort kommen.

Der Roman enthält Spoiler zu den vorigen Bänden, sodass ich empfehlen würde mit dem ersten Band zu beginnen, falls man Interesse an der gesamten Reihe hat.

Was ich jedoch nicht empfehlen kann, nachdem ich nun nur den 5 Band gelesen habe. Die Charaktere sind zwar allerhand zahlreich vorhanden, die hauptsächlich aus einer Familie bestehen, allerdings sind die Charakter auf keinen Fall fein herausgearbeitet worden. Sie wirken platt wie eine leere Capri-Sun. Haben absolut keine Eigenschaften, die sie herausstechen lassen, schrullig, aber liebenswerten Eigenheiten, Charakterzüge, die so markant sind, dass man sie voneinander unterscheiden kann.

Gianna und Milo kennen sich zudem von Anfang an, sodass die interessante Kennenlerngeschichte und -phase übergangen wurde, was ich extrem schade fand und daher mir auch zu keinem Punkt Spannung aufgebaut werden konnte. Sie waren von Anfang an einfach nur scharf aufeinander. Dabei habe ich keinen einzigen süßen Moment zwischen beiden herauslesen können.

Außerdem sollte Force eventuell etwas über Umweltprobleme lesen. Sie schreibt über Pappteller, Strohhalme und Kreuzfahrten.

Weiterhin gibt es zwar viele Probleme, aber die werden nahezu sofort gelöst und alles läuft generell sehr glatt. Die Welt in Miami Nights ist mir definitiv viel zu idealisiert. Unrealistisch. Zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Und vor allem zu viele Hochzeiten und Babys. Es kam mir zum Schluss vor, als ob die Familie nur dafür geschrieben wurde. Sich zu reproduzieren.

Nicht mein Buch.

Bewertung vom 27.06.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Die Liebe zwischen Rosie und Will startet eigentlich ganz gewöhnlich. Sie reden zum ersten Mal auf einer Party am Lagerfeuer als sie Teenager sind. Will ist zudem ein guter Freund von Josh, ihrem Zwillingsbruder. So kommt es, dass sich auch Rosie und Will langsam öfter sehen, miteinander reden und näherkommen. Bis sie etwas von ihrem Bruder erfährt und das die Liebe zwischen beiden verbietet...

Jahre kommen und gehen, mal haben sie mehr Kontakt, mal gar keinen und dennoch können sie sich nie vergessen, obwohl sie weiterziehen, wegziehen, Beziehungen eingehen,...

Das Buch hat mir besonders im ersten Teil sehr gut gefallen, sodass ich die ersten 200 Seiten verschlungen habe. Daverley schreibt sehr subtil, charakterisiert außergewöhnlich fein, baut perfekte Vergleiche nahezu in jedem Satz ein, sodass man geradezu nur beim Lesen eintaucht und dahinschmilzt.

Das ist ein Liebesroman, wie kaum ein anderer, mit Niveau, Gefühl und echtem Kern. Ich war absolut verzaubert und erlebte jede Gefühlsregung, ob Trauer oder Freude mit ihnen.

Insgesamt hat mich das Buch an einen Roman erinnert, den ich vor Mitte der 10er gelesen habe. Miss You von Kate Eberlen. Dieses hatte mir aber im Gegensatz zu Daverleys Werk gar nicht gefallen. Die Parallelen sind aber nicht zu übersehen, daher empfehle ich das Buch jeder, der ihr Buch sowohl mochte als auch nicht.

Bewertung vom 25.06.2023
Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
Schneider, Inga

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)


gut

In Northern Star geht es darum, dass Emma es dem Hotelerben Nikolaj heimzahlen will, dass er vor einem Jahr ihre beste Freundin und zugleich Cousine gefeuert hat. Diese hat gleichzeitig aber brisante Informationen über die Familie zu vermelden und dafür einiges an Material zusammengetragen, für das nur noch die cherry on top fehlt. Dafür wird nun zufällig Emma von ihrer Agentur erkoren, nach Kopenhagen zu reisen, um mit Niko einen PR-Plan zu erstellen, um ein Hotel in Hamburg zu eröffnen. Dies sieht nun Emma als Wink des Schicksals, um Rache zu nehmen.

Leider gibt sie sich dem Plan aber nicht sehr konsequent hin. Die Handlung wird nicht beharrlich verfolgt. Vielmehr werden interessante Themen angekratzt wie beispielsweise noch ein eventueller, mysteriöser Mord in der Familie, wobei Vieles allerdings nicht aufgelöst wird. Möglicherweise ist man hierfür gezwungen die nächsten Bände zu lesen.

Zudem fand ich manche Szenen etwas unlogisch. Warum sollte eine PR-Agentin Dänen Deutsch beibringen, wenn es dafür Sprachschulen mit ausgebildeten Dozenten gibt? Und wollen die Mitarbeiter in Kopenhagen denn alle wirklich für einen Hoteljob nach Deutschland auswandern? In 6 Wochen fließend Deutsch lernen ist auch utopisch.

Emma wird als die Eine beschrieben, weil sie nicht sofort, sondern am zweiten Tag mit ihm ins Bett springt, wohingegen alle anderen Frauenbekanntschaften von Niko es nie so lange ausgehalten haben... Äh...ja, ich sehe den gravierenden Unterschied.

Ich konnte die Liebe beider auch wenig nachempfinden, da sich beide von Anfang an einfach nur heiß fanden und selbst aber immerhin bemerkten, wie oberflächlich ihre Liebe war, da sie nichts voneinander wussten, weil sie nie über Privates geredet haben.

Auch das aufdringliche, fast schon übergriffige Verhalten Nikos hat mich insbesondere am Anfang gestört, das sich mit der Zeit aber gebessert hat. Da hat man eine Charakterwandlung ins Positive sehen können, wohingegen Emma mir auch am Ende als naives Blondchen daherkam.

Daher hat der Roman wirklich Interessantes am Anfang zu bieten, verfällt dann aber mit der Zeit doch in einen klassischen Liebesroman, den man schon x-mal gelesen hat und daher schnell wieder vergisst. Schade.

Bewertung vom 23.06.2023
Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1
Brownlow, John

Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Der Thriller hebt sich stilistisch von anderen dadurch ab, dass er kurze Kapitel beinhaltet. Vor allem aber zeichnet er sich von der breiten Masse an Thrillern ab, indem der Protagonist, 17, die vierte Wand durchbricht und während seiner Erzählungen immer wieder den Leser direkt anspricht, was den Spaß am Lesen um einiges erhöhte, da ich das bisher nie gelesen hatte. Absolut innovativ! Durch das direkte Ansprechen des Lesers zieht Brownlow ihn ins Geschehene mit hinein.

Er schreibt ungeschönt über Betrug, Missbrauch und Mord. Dabei geht er nicht chronologisch erzählend vor, sondern durchbricht die Handlung immer wieder durch Flashbacks seiner Kindheit und Jugend, um dem Leser verständlich zu machen, wie er zu diesem Punkt in seinem Leben kam. Dabei wird das in abwechselnden Kapiteln erzählt, um die Handlung spannend zu halten, wobei mich aber der Teil seiner schweren Kindheit nicht sehr packen konnte.

Für Leser mit starkem Charakter empfohlen.

Bewertung vom 21.06.2023
Königsgemahlin Camilla
Levin, Angela

Königsgemahlin Camilla


gut

Levin schreibt humorvoll, ehrlich und offen. Sie lernte Camilla selbst 2015 kennen und hat zudem auch mit vielen anderen aus ihren Kreisen gesprochen, um diese Biografie zu verfassen. Diese geht weit über ihre eigene Geschichte hinaus. Schon ihre Urahnin war die Mätresse des einstigen Königs. Eventuell ist es daher also sogar möglich, das Camilla und Charles Cousins 9. Grades sind. Viele Fragen werden beantwortet wie, warum Charles Camilla nicht von Anfang an heiraten durfte, später aber schon. Diese und viele weitere Details haben mich überrascht.

Sie schreibt detailreich über das Privatleben, ihre Jugend und das Kennenlernen von Charles und ihre erste Ehe. Allerdings hätten mich auch mehr Insider, mehr neue Details, die sich hinter den Mauern abgespielt haben, interessiert, sowie in der Autobiografie von Harry. Das ist hier natürlich nur schwer möglich, aber viele Fakten kann man aus dem Buch auch einfach selbst recherchieren. Der Wow-Effekt blieb meist aus.

Außerdem wirkt es etwas abgehoben, wenn Levin erwähnt, wie sehr sie eigentlich mit der Normbevölkerung gleich hat. Denkart, Verhalten etc. Und ein paar Seiten später heißt es: "Zum Glück heuerte sie ihren eigenen Chauffeur an." Und ihre weiteren Angestellte heuerte sie als Alleinerziehende auch selbst an. Ja, ich bin mir sicher, der Durchschnittsbrite hat auch Angestellte und Chauffeure. Sie heißen tube-Fahrer.

Insgesamt ist es aber durchaus interessant geschrieben, hält sich an ungeschönte Fakten, ist durchweg chronologisch aufgebaut und gut recherchiert. Für Fans der Monarchie sehr zu empfehlen!