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Bewertungen

Insgesamt 327 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2018
Sexy genug / Tall, Dark & Dangerous Bd.3
Leighton, M.

Sexy genug / Tall, Dark & Dangerous Bd.3


gut

Schade das schon im Klappentext Fehler sind. Im Buch sind auch einige, was ich selber nicht so tragisch finde, da ich auch viele mache. Aber im Klappentext sollten keine sein. Zum Glück schafft es M. Leighton meistens, mich auf andere Weise zu begeistern. Auch hier merkte ich dies wieder.

Die Autorin schafft es ein erotischen Roman zu schreiben, ohne zu viele Szenen im Bett zu spielen. Intim sein bedeutet nicht unbedingt immer aufeinander liegen zu müssen. Hier prickelt das Zwischenmenschliche das mir persönlich so wichtig in Büchern ist. Im Klappentext kommt es einem so vor, als würde Tag sich an Weatherly ran machen. Dies ist falsch, denn tatsächlich ist es Weatherly die Tag nicht nur Avancen macht, sondern es sogar darauf anlegt das mehr passiert.
Dies ist der dritte Teil der Tall, Dark & Dangerous Reihe, der meiner Meinung nach nicht ganz mit den anderen mithalten konnte. Durch den tollen Schreibstil las sich das Buch zwar klasse und auch der Inhalt war nicht schlecht, jedoch hatte ich gehofft mal keine Probleme vorzufinden. Einiges machte für mich keinen Sinn.

Natürlich ist der Roman an einigen Stellen auch übertrieben. Einerseits mag keiner belogen werden, andererseits muss man manche Lügen auch nicht dramatisieren. Es gibt wieder ein hin und her und dann wird etwas vorschnell gehandelt. Es ist immer eine sehr schmale Grenze zwischen kitschig und unglaubwürdig finde ich. Hier war es eher unglaubwürdig. Ja, man kann sich schnell verlieben und es kann wunderbar funktionieren. Man kann nach einem Tag seinen Partner so gut kennen, wie nach zehn Jahren. Es kann also gutgehen oder eben nicht. Doch es wirkt immer sehr unglaubwürdig, wenn dann auf den letzten Seiten vor dem Epilog alles ganz schnell geht.

Die Charaktere waren wirklich Klasse. Ich mochte Tag mit seiner wilden, männlichen Art sehr gerne. Aber auch seine weiche Seite konnte man sehr gut erkennen. Gerade, wenn es um seine Mutter Stella ging sah man nicht nur Liebe sondern auch Leidenschaft. Für sie würde er alles tun.
Und auch Weatherly war ein wunderbarer Mensch. Sie war so anders als ihre Familie. Gutmütig und herzlich. Aber dadurch das sie in guten Kreisen aufgewachsen ist, wird auch einiges von ihr erwartet. Sie fängt an zu rebellieren und findet dadurch erst zu sich selbst. Aber welche Frau will keinen starken Mann an ihrer Seite, der sie beschützt?
Im Grunde findet man hier das gleiche, wie in Tall, Dark & Dangerous Stark genug und Tall, Dark & Dangerous Heiß genug nur mit weniger Spannung und genau diese fehlte mir etwas. Das hat die ersten beiden Teile so besonders gemacht.

Bewertung vom 08.04.2018
Poldark - Staffel 3 BLU-RAY Box
Poldark

Poldark - Staffel 3 BLU-RAY Box


ausgezeichnet

Also dafür das ich so gar nicht auf diese historischen Serien oder Bücher stehe, fesselt mich die Serie Poldark nun schon die dritte Staffel. Ich weiß noch, bevor ich die erste Staffel anfing zu schauen, hatte ich fast Bammel das sie mir nicht gefallen würde. Doch die Geschichte und die Menschen hielten mich in ihrem Bann und ich konnte kaum erwarten, die zweite Staffel zu sehen. Und auch da konnte ich nicht aufhören zu schauen. Immer wieder sagte ich mir „Eine Folge noch und dann höre ich für heute auf“. Doch als diese dann am Ende war, wollte ich unbedingt weiter schauen und die Staffel war durch.

Die dritte Staffel Poldark wird nicht weniger interessant. Schon, wenn die Titelmelodie erscheint, bin ich ganz bei Ross und Demelza. Ich habe gelacht und geweint. Mich geekelt und aufgeregt. Die Kulisse ist einfach der Wahnsinn und bei diesen gutaussehenden Männern, wäre selbst ich gerne eine Dienstmagd.
Aidan Turner ist ein so wunderschöner Mann, dass ich ihn mir aus der Serie gar nicht mehr wegdenken könnte. Er ist aber nicht nur schön, sondern ein guter Schauspieler und die Rolle von Ross passt wirklich sehr gut zu ihm. In dieser Staffel gerät Ross mit sich selber in einen Konflikt. Seine Liebsten kommen immer an erster Stelle, er hilft ihnen, wo er nur kann und würde sogar sein Leben für ihres riskieren. Aber er muss Prioritäten setzen, denn wie soll er die Beziehung zu Demleza, seinen Freund Dwight aus der Gefangenschaft in Frankreich und die ganzen Dorfbewohner gleichzeitig retten, ohne sich selbst dabei zu verraten? Er gibt sein Bestes und doch bleibt einiges auf der Strecke. Ich liebe seinen Charakter, doch manchmal möchte ich ihn schütteln und sagen „mach die Augen auf Ross!“.
Zum Glück gibt es dafür Demelza. Diese Frau würde ganz alleine klarkommen! Aber wer möchte das schon? Prudie steht ihr immer zur Seite. Es ist schön, wie gut sich Prudies Rolle entwickelt hat. Am Anfang war es schwer, sie zu mögen, doch auch sie ist ein Familienmitglied geworden. Sie hat Achtung vor Demlza und ist ihr gegenüber eine loyale Person. Sie steht mittlerweile sogar eher hinter ihr, als hinter Ross.

Elizabeth war diese Staffel über ein Rätsel für mich. Die meiste Zeit war sie zugedröhnt und ihr dementsprechend alles egal. Es war zwar ihr Gewissen, dass sie ausschalten wollte, doch wo bleibt dabei ihr Sohn Geoffrey oder ihr Neugeborenes? Erst ein Moment zwischen ihr und Agatha gab mir das Gefühl, sie sei nicht so gefühllos, wie sie tat. Agatha war mein absoluter Lieblingscharakter. Bis jetzt war sie der absolute Knaller der Serie. Sie hatte immer einen Spruch auf den Lippen, der viele aufregte oder zum lachen brachte. Doch sie sprach aus, was sie dachte, Sie war ehrlich und ein guter Mensch.
Demelzas Brüder sind sehr unterschiedlich und auch sie brachten einen viel zum lachen. Der eine, weil er voller Charme und Wildheit war und der andere, weil man eher über ihn lachte. Sam, der Große Bruder war eher eine Nervensäge für mich, doch auch ihn schloss ich in mein Herz.
In dieser Staffel gehen einige Gute Menschen, doch es kommen auch welche. Das Problem ist, dass auch die schlechten Menschen sich vermehren.

Im Menü der Blu-ray ist sehr schlecht zu erkennen, welchen Menüpunkt gerade angewählt hat. Dafür muss man sehr konzentriert auf den Bildschirm schauen. Doch wovon ich dieses Mal total begeistert bin, ist der Bonus auf der zweiten Disc. Es war sehr umfangreich. Doch bitte schaut ihn erst nach der kompletten Serie an. Es wird eine vierte Staffel geben und ich freue mich jetzt schon darauf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2018
New York / Seven Nights Bd.2
Grey, Jeanette

New York / Seven Nights Bd.2


gut

Der Schreibstil der Autorin ist auch hier wieder sehr flüssig, dass man einfach dem Geschehen selbst folgen kann. Die Abschnitte handeln abwechselnd aus Kates und aus Rylans Sicht.
Kate war verletzt, als sie Rylans wahre Identität herausfand. Doch das habe ich im ersten Teil schon nicht verstanden. Sie warf ihm vor gelogen zu haben. Doch wenn man es genau nimmt, hat er sie nie belogen, sondern nur verschwiegen, das er vermögend ist. Wollen wir nicht alle nach unserer Persönlichkeit beurteilt werden und nicht nach dem Umfeld, dem Vermögen? Sie hat sich in ihn verliebt und das er seinen Nachnamen und seinen Kontostand nicht verraten hat, sollte daran nichts ändern.
Auf der anderen Seite verstehe ich es selbst, wie es ist verletzt zu werden und das einem Dinge verschwiegen werden. Es gibt Wunden, die sitzen tiefer. Man kann schwer Vertrauen zu neuen Menschen fassen, und wenn doch, dann können schon kleine Fehler für die Person zur Abwendung führen. Dies hat aber nicht unbedingt etwas mit der anderen Person zu tun, sondern mit dem erhöhten Schutzmechanismus.

Ich war allerdings schon im ersten Band Seven Nights – Paris auf Rylans Seite. Er war mir sympathisch und hatte sich im Grunde nichts vorzuwerfen. Er war zuvorkommend und gab sich alle Mühe. Doch auch er taucht für sich in neue Welten ein. Er lässt sich auf die Liebe ein und durch Kate lernt er diese auch nicht von der „normalen“ Seite kennen. Beide müssen einen Weg finden, herauszufinden wie und ob sie füreinander geschaffen sind. Dafür haben sie nun sieben Dates lang Zeit.

Leider verschlechterte sich meine Meinung über Kate hier nur. Ich fand sie sogar etwas nervig. Trotz das Rylan alles für sie tat und ihr jeden Wunsch erfüllt hätte, wollte sie mehr. Als ob sie jede Minute seines Lebens hätte wissen wollen. Doch selber verschwieg sie auch Dinge.
Auch die erotischen Szenen waren in diesem Teil etwas enttäuschend für mich. Die Szenen an sich sind zwar gut beschrieben und auch hier bekam ich den Eindruck das ein Mann mit am Werk war, der seine Sicht und Empfindungen beschrieb. Allerdings ist es nicht die Lösung für alles Intim zu sein. Die Welt ist nicht besser, ein Streit hat deshalb kein Ende, und Nähe schafft es auch nicht unbedingt zur anderen Person. Es kann die Distanz sogar noch erhöhen, wenn man Pech hat.
Tatsächlich haben mich die erotischen Szenen in dem Buch nach und nach mehr gelangweilt. Auch in einem erotischen Roman erwarte ich ein Leben außerhalb des Bettest, doch das war hier zu wenig vorhanden. Es ist manchmal sogar erotischer, den Akt an sich nicht unbedingt Wort für Wort zu beschreiben. Mir wurde es irgendwann einfach zu viel davon. Ein verzweifelter Versuch, wie die beiden wieder zusammenfinden könnten. Mir kam es am Ende so vor, als ob ich Seven Nights – Paris las, der aber in New York spielte.

Bewertung vom 09.03.2018
Mitra
Beermann, Björn

Mitra


sehr gut

Ein Buch, bei dem mich sofort das Cover ansprach. Als ich daraufhin auch noch den Klappentext las, war ich hin und weg. Ich hatte Mal wieder Lust auf ein Fantasybuch.
Dieses hier entspricht meinen Vorstellungen ganz genau. Ich mag es entspannter. Ich würde dieses Buch ohne Probleme ab 12 Jahren empfehlen. Der Schreibstil ist verständlich und flüssig. Die vielen Absätze machen es einfach dem Geschehen zu folgen und man fühlt sich nicht erschlagen. Oft häufen sich in Fantasyromanen Kämpfe an und der Rest kommt zu kurz. Ganz anders ist es bei Mitra. Neben dem ganzen magischen lernen wir auch Mitras Umfeld kennen. Sind mir Fantasyromane sonst zu brutal, hat Björn Beermann hier wunderbares erschaffen. Den Fantasy muss nicht brutal, sondern fantastisch schein.

Mitra ist gerade erst dabei ihr eigenes Leben aufzubauen. Einerseits fühlt sie sich schon total erwachsen, was natürlich nicht der Fall ist mit ihren sweet sixteen. Andererseits benimmt sich oft noch wie ein bockiger Teenager. Und doch will man sie bemuttern, in die Arme nehmen und ihr sagen das alles gut wird und seinen Sinn im Leben hat. Sie ist dabei sich selber zu finden und zieht dafür in eine fremde Stadt. Zwar kann sie bei ihren Verwandten unterkommen, doch kennt sie diese gar nicht und es erwartet sie etwas, womit sie nicht gerechnet hätte.

Auch die anderen Charaktere haben ihren Platz in diesem Buch verdient. Die Tante und ihre Oma sind einfach Klasse. Sie lassen Mitra nicht richtig an sich heran, aber können sie auch nicht lange von sich stoßen. Die beiden fand ich einfach grandios und ihr Haus konnte ich mir dank bildlicher Beschreibung vom Autor auch wirklich so vorstellen.
Aggy ist auch eine Favoritin von mir. Sie ist etwas ganz besonderes. Sie schleicht sich sofort in Mitras Leben, auch wenn sie recht Gefühlskalt tut, durchschaut man sie doch auf den ersten Blick.

Mitra – Magisches Erbe ist der erste Teil einer Trilogie und ich erwarte noch einiges. Für Aggy kann ich mir sehr viel in der Zukunft vorstellen, da sie einfach an Mitras Seite gehört. Dieses Buch hat viele Facetten. Es geht um Freundschaft, um Liebe, um unerklärliches, um die Familie und ihre Geheimnisse. Es hat ruhige Szenen ohne Stress und dann gibt es wieder Passagen, in denen es super spannend etwas turbulenter zugeht. Viele hätten sicher einige Stellen gestrichen und das Buch gekürzt, doch ich habe das Lesen einfach genossen und freue mich auf den zweiten Teil dieser Reihe, der hoffentlich bald erscheinen wird.

Bewertung vom 05.02.2018
Heiß genug / Tall, Dark & Dangerous Bd.2
Leighton, M.

Heiß genug / Tall, Dark & Dangerous Bd.2


sehr gut

Im Buch Tall, Dark & Dangerous –Stark genug haben wir Kiefer Rogan schon kurz kennengelernt. Ich freute mich riesig darauf seine Geschichte zu lesen. Dabei war es nicht nur seine Geschichte, sondern auch die von Kathryn Rydale. Rogan lernt die 24 jährige bei einen Job als Schauspieler kennen. Sie macht sein Make up vor jedem Dreh. Sie fällt ihm sofort durch ihre Art auf. Sie ist so anders, als alle Frauen, die er bisher kennengelernt hat. Sie schmeißt sich ihm nicht direkt vor die Füße. Im Gegenteil. Sie ignoriert seine Annäherungsversuche sogar. Für Rogan kein Grund zur Aufgabe. Er musste schon immer kämpfen.
Dieser Roman ist der zweite Teil einer Reihe. Man kann dieses Buch auch ohne den Vorgänger lesen, da die Geschichte hier kurz angeschnitten wird und man weiß worum es geht. Jedoch würde ich auch den ersten Teil der Reihe empfehlen. Nicht nur, weil er natürlich die gesamte Vorgeschichte beinhaltet, sondern weil er mir sehr gut gefallen hat. Bei Tall, Dark & Dangerous – Heiß genug hatte ich irgendwie Sorge das es weniger spannend werden würde. Doch diese Sorge war, wie immer, unbegründet. Die Autorin hat mich hier wirklich überrascht. Sie hat es nicht nur wieder spannend werden lassen, sondern sich auch etwas anderes einfallen lassen, als beim Vorgänger. Ich habe verschiedene Empfindungen übernommen, die Katie sicher gespürt hat. Ich habe ihre Liebe empfunden, aber auch ihren Ekel gegenüber manchen Leuten wahrgenommen. Ich wunder mich das die Autorin es immer wieder schafft, mich zu überraschen.
Natürlich finden wir hier auch wieder eine kitschige Geschichte. Deshalb lesen wir solche Bücher ja. Doch an manchen Stellen kam mir Rogan doch etwas zu kitschig rüber. Die Erotik kommt nicht zu kurz. Und obwohl die erotischen Szenen gut geschrieben sind, müssten sie gar nicht so detailliert vorkommen. Ich war von der Geschichte einfach so fasziniert und begeistert das alles andere unwichtig erschien.
Die Charaktere waren auch hier wieder gut durchdacht. Katie war die schüchterne, die erst aus sich herauskommen muss, bevor sie andere an sich heran lässt. Dies braucht seine Zeit und das Privileg erlangen nur Menschen, die sich auch wirklich Mühe geben und es Wert sind, dass Katie sie in ihr Leben lässt. So wie Mona. Mona ist ihre beste Freundin und ich habe sie geliebt, Sie war witzig und ein Herzensmensch. Alles was sie tat und sagte, kam von ganzem Herzen und das merkte man. Sie ist es, die sofort die Spannung zwischen Katie und Rogan bemerkt. Wie beste Freundinnen so sind, wird erst sie ihn unter die Lupe nehmen, bevor sie ihn auf Katie loslässt. Rogan sieht schließlich aus, wie ein Weiberheld.
Rogans Bruder Kurt wirkt hingegen verbittert und hasserfüllt. Man kann ihn aber auf den zweiten Blick etwas liebgewinnen.
Ich habe viel lachen müssen, während des lesens, da ich es liebe, wenn Charaktere sich gegenseitig Sprüche stecken und sie sich verbal käbbeln. Im März 2018 erscheint der dritte Teil der Reihe Tall, Dark & Dangerous – Sexy genug und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und hoffe auch hier auf ein wiedersehen mit allen.

Bewertung vom 26.01.2018
Der kleine Minimalist
Klöckner, Joachim

Der kleine Minimalist


gut

Durch den letzten Teil des Klappentextes habe ich hier einen Ratgeber erwartet. Dies ist nicht der Fall, was am Ende des Buches auch erwähnt wird. Doch das ist natürlich zu spät, wenn man diesen erwartet.

Joachim Klöckner ist ein sehr intelligenter Mensch, der trotz seines minimalistischen Lebens sehr gepflegt ist. Das eine schließt das andere eben nicht aus! Zur Zeit besitzt er ca. 50 Dinge, legt sich aber nicht auf eine Zahl fest. Er entscheidet für sich persönlich, was er benötigt und was er als Ballast empfindet. Was mir sehr gut gefällt ist, dass er seinen Lebensstil keinem aufdrängen will, sondern nur beschreibt das es ihm damit besser geht. Ich selber könnte das nicht. Alleine jetzt trage ich schon 27 Dinge am Körper, wenn ich den Schmuck mitberechne. Aber ich denke wir leben im Überfluss und sind trotzdem viel zu oft undankbar. Anstatt das zu sehen, was wir haben, wie z.B. Liebe, Freundschaft, Gesundheit, sehen wir das, was wir nicht haben, wie z.B. eine Yacht, ein Strandhaus, einen Lottogewinn. Es macht keinen glücklich daran zu denken, was man nicht hat. Genießt, was ihr habt und ihr seid automatisch glücklicher.

Joachim Klöckner entschied sich dazu etwas in seinem Leben zu ändern. Nicht von jetzt auf gleich, sondern schleichend und fühlte sich dabei immer besser, befreiter und losgelöster. Ich selber habe gehofft ein paar Ratschläge zu bekommen, wie ich besser ausmiste. Das war nicht der Fall. Ich selber bin da eher so das ich denke „Ahh, da könnte ich aber noch mal rein passen“, „ Sieht ja noch gut aus“ und „ aber wenn ich dies und das kombinieren wüüüüürde, dann würde das gut aussehen“. Natürlich weiß ich das man auch einfach mal wegschmeißen oder abgeben muss und ich mache es auch. Danach fühle auch ich mich jedes mal befreiter und leichter. Doch so weit reduzieren wollen würde ich auch nicht. Ich liebe ja auch den Luxus, den wir heute zur Verfügung gestellt bekommen. Filme, die ich immer wieder schauen könnte, meine Couch, mein Bett und genug zum anziehen das ich theoretisch zwei Wochen nicht waschen müsste (wahrscheinlich gingen auch 5 Wochen ohne waschen). Man sollte diesen Luxus aber auch zu schätzen wissen. Denn wir könnten mit weniger leben. Die Frage ist, ob wir das wollen und wie weit wir reduzieren wollen. Ich denke ein bisschen sollte jeder reduzieren können. Dadurch lernen wir auch, was wirklich wichtig im Leben ist.

Leider muss ich gestehen das mir die Lektüre etwas zu trocken war. Viele Sätze blieben einfach nicht hängen, so das ich manche Teile oder sogar Seiten mehrmals lesen musste. Im schlimmsten Fall habe ich einfach weiter gelesen, ohne es im Kopf zu behalten. Da hätte ich mir etwas mehr Leichtigkeit gewünscht, die der Autor auch sicher hätte schaffen können. Allerdings ist das wiederum Geschmackssache. Herr Klöckner fühlt sich selber als Nomade. Er ist recht ungebunden durch die wenigen Dinge, die er besitzt und kann von Ort zu Ort reisen. Dies hat natürlich einige Vorteile und man ist für viele neue Eindrücke offen, aber auf mich machte er irgendwie einen Rastlosen Eindruck.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2018
Das letzte Leuchten vor dem Winter
Vieten, Michael E.

Das letzte Leuchten vor dem Winter


sehr gut

Bisher kannte ich nur Krimis von Michael E. Vieten. Ich muss gestehen, ich war sehr neugierig auf dieses Buch. Würde es ihm gelingen, mich mit einem Roman ihn seinen Bann zu ziehen? Es gibt wenige Autoren, die ihrem Stil fremdgehen und damit Erfolg haben. Zumindest bin ich der Meinung das es den wenigsten gelingt. Dieser Spagat der Genres ist alles andere als einfach. Ich bin da doch sehr kritisch, was dies betrifft. Oft wurde ich von Autoren enttäuscht, die ein Roman aus Männersicht über die Liebe schrieben. Dies war hier etwas anders. Es war am Anfang zwar sehr befremdlich und doch wirkte der Roman sehr authentisch. Jonas Hartmann war einfach ein Fall für sich. Man musste diesen eigenbrötlerischen Kauz einfach liebgewinnen. Und Michael Vieten schaffte es mich wirklich zu unterhalten. Diese typisch nüchterne Art, wie die Männer die Liebe betrachten war hier einfach zu köstlich. Ich hatte sehr viel Spaß. Jonas hat in diesem Buch die besten Weggefährten, die er sich vorstellen kann. Er will sich nicht binden, aber alleine sein möchte er auch nicht. Da kommt „der einsame Rolf“ ganz gelegen. Der Wolfshund könnte Jonas` Zwillingsbruder sein. Und auch wenn er Angst vor der Verantwortung hat, gar keine Tiere mag, neurotisch ist und eine pedantische Ordnungsliebe hat, so hat Rolf doch in wenigen Stunden sein Herz gewonnen.
Nun könnte für sein Auswandern alles perfekt sein, wäre da nicht diese Isabelle, die ihn bezirzt und voller Hoffnung an die große Liebe glaubt. Jonas glaubt leider nicht mehr daran. Er denkt, man bekommt die Dinge immer erst dann, wenn man sie nicht mehr braucht.
Ich allerdings denke, man bekommt die Dinge immer erst dann, wenn man auch bereit für sie ist.
Und als ob das Liebeschaos mit Isabelle nicht reichen würde, taucht auch noch eine unfreundliche Frau auf, die behauptet seine Tochter zu sein....

Der Schreibstil ist hier sehr schön. Die vielen Absätze mag ich persönlich sehr gerne, da man das Buch auch mal zur Seite legen kann, ohne zu vergessen, wo man war. Der Titel ist wunderschön und passt zu dem Buch. Ich selber habe mich darin verloren und war mit Jonas in Lappland. Persönlich ist es für mich ein Traum mal die Nordlichter zu sehen. Normalerweise bin ich eher der Typ für den warmen Urlaub, doch das wäre es wert, etwas zu frieren. Allerdings wäre die Abgeschiedenheit von Jonas Traum, nicht meine Welt.