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Midnight-Girl
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NRW

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Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2019
Doppelte Entführung / TKKG Bd.207 (1 Audio-CD)

Doppelte Entführung / TKKG Bd.207 (1 Audio-CD)


sehr gut

Tim, Klößchen und Sarah sind extrem aufgeregt, schließlich dürfen sie den bekannten MeTuber „JaJaFORCE“ für die Schülerzeitung interviewen. Als sie jedoch am verabredeten Ort eintreffen, finden sie das Studio verwaist vor. Allerdings gibt es Hinweise auf ein Verbrechen, die den Hobbydetektiven natürlich sogleich zu denken geben. Schnell sind TKKG zusammengetrommelt und entwickeln einen Plan, um die eindeutig vorliegende Entführung aufzuklären.

Wofür kann/sollte man seine Bekanntheit im Netz nutzen? Genau diese Frage stellte „JaJaFORCE“ in den virtuellen Raum, denn inzwischen gibt es zahlreiche Vlogs, die das Rad schließlich auch nicht neu erfinden können. Der Aufruf schien ein voller Erfolg, doch warum ist „JaJaFORCE“ plötzlich spurlos verschwunden. Ein PR-Gag der perfiden Art oder doch ein reales Verbrechen? Dass TKKG sofort zur Stelle sind ist Ehrensache, vor allem da ein Teil von ihnen das Fehlen des Internet-Stars überhaupt erst entdeckt hat.

Auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag, geht es in diesem Fall mitnichten ausschließlich um das Thema Social Media. Es findet eine enge Verknüpfung zu einer weitaus brisanteren Problematik statt, die nicht minder aktuell ist. Dementsprechend gefährlich gestaltet sich das Unterfangen, dem TKKG sich in vollem Bewusstsein und ohne Absicherung nähern. Als Hörer wird man nicht alle Aktionen der Freunde gutheißen, nichtsdestotrotz fiebert man natürlich dennoch mit. Die Verbrecher müssen unbedingt und unverzüglich gestoppt werden.

Eine nervenaufreibende Folge, die mitunter zu überraschen weiß, vereinzelt aber auch unnötige Längen aufweist. Alles in allem aber gut durchdacht, tiefgründig und modern. Da ermittelt man gerne an der Seite der Jungdetektive, ist in mancher Situation aber doch froh in den heimischen vier Wänden zu verweilen.

Bewertung vom 22.09.2019
Insel-Krimi - Blutmond Über Föhr

Insel-Krimi - Blutmond Über Föhr


sehr gut

Nele Röwekamp möchte eigentlich nur ihre Tante auf Föhr besuchen. Als diese nach einer nächtlichen Druidenversammlung auch am nächsten Nachmittag noch nicht wieder aufgetaucht ist, setzt sie sich mit der Polizei in Verbindung. Dort erfährt sie, dass es bei der Veranstaltung einen Giftmord gegeben hat und ihre Tante als Hauptverdächtige gilt. Glücklicherweise ist Neles Freund, Kommissar Brekewoldt, schon bald zur Stelle und wird sogar mit dem Fall betraut. Gemeinsam versuchen sie die seltsamen Verbindungen aller Beteiligter zu entschlüsseln und natürlich Neles Tante zu entlasten.

Wieder einmal ist es Nele Röwekamp und Arne Brekewoldt nicht vergönnt ihr privates Glück voranzutreiben, denn Neles Tante gerät ins Visier der Ermittlungen, als es zu einem Giftmord auf Föhr kommt, schließlich kennt jeder auf der Insel ihre Kräutermischungen, die mal mehr mal weniger legale Substanzen enthalten. Doch selbst der Hörer glaubt keine Sekunde an ihre Schuld, erstens wäre dies zu offensichtlich und zweitens wird schnell deutlich, dass sie kein Motiv besitzt – ganz anders als so manch anderer.

Schnell ergeben sich gleich mehrere Verdächtigungen, denn das Opfer scheint sehr umtriebig gewesen zu sein. Doch mit welchem Hintergrund wurde die Tat begangen? Handelte es sich um eine Beziehungstat oder muss man in eine ganz andere Richtung denken? Brekewoldt hat alle Hände voll zu tun, um die Fäden auseinanderzudividieren, damit sein Blick sich klärt und endlich eine erfolgversprechende Spur offenbart. Nele unterstützt ihn dabei natürlich tatkräftig, schließlich sind sie inzwischen ein recht eingespieltes Team.

Der Hörer erhält tiefe Einblicke, von denen vielleicht nicht unbedingt jeder notwendig gewesen wäre, um die Geschichte zu erfassen. Nichtsdestotrotz fördern Spannungselemente das Geschehen, wodurch es unmöglich erscheint sich abzuwenden, schließlich geht es darum ein Verbrechen aufzudecken. Und eins ist sicher: Das Autorenduo sorgt noch für die ein oder andere Überraschung.

Bewertung vom 22.09.2019
ATME!
Merchant, Judith

ATME!


sehr gut

Nile scheint endlich ihr Glück gefunden zu haben. Auch wenn Ben noch verheiratet ist, glaubt das Paar an eine gemeinsame Zukunft. Als Ben jedoch plötzlich mitten am Tag, während eines Einkaufsbummels, spurlos verschwindet, droht Niles Welt auseinanderzubrechen. Schlussendlich muss sie einsehen, dass sie alleine nichts ausrichten kann und setzt sich mit Bens Exfrau sowie Freunden und Familie in Verbindung. Irgendjemand muss Nile doch helfen können…

„Atme!“ ist ein rasanter Thriller, bei dem man am besten keine Details verrät, denn diese würden schon im Vorfeld die Richtung weisen. Eine Ahnung erhält man sowieso ziemlich schnell, sofern man aufmerksam bei der Sache bleibt und sich nicht ob des Tempos dazu verleiten lässt auch mal Kleinigkeiten zu überlesen. Viele Gedankengänge seitens der Hauptperson zeichnen ein komplexes Bild, das jeder Leser für sich selbst auswerten muss. So wird vermutlich auch jeder etwas anderes zwischen den Zeilen entdecken.

Fakt jedoch ist, dass Judith Merchant weißt wie und womit sie Leser wie Protagonisten ködern kann. Mitreißend und zeitweise tatsächlich unerwartet erschließt sich ein umfangreiches Konstrukt, das einerseits in die Irre führen, andererseits aber auch verstanden werden will. Man sollte in jedem Fall versuchen sich auf dieses Experiment einzulassen und ihm unvoreingenommen entgegenzutreten, denn es gibt viele Facetten zu entdecken, die die gesamte Bandbreite an Emotionen wecken werden.

Auch wenn die eigene Theorie sich immer weiter verfestigt und mitunter konkret untermauert werden kann, lässt den Leser die Lektüre so schnell nicht los. Immer wieder dreht und wendet man einzelne Ereignisse, um zu ergründen was sich gerade abgespielt hat. Häufig sind mehrere Interpretationen möglich, die wiederum natürlich entsprechend unterschiedliche Schlüsse zulassen. Der Denksport darf wahrlich nicht unterschätzt werden und gefordert wird man – definitiv.

Bewertung vom 22.09.2019
Der Zorn des Pegasus / Clans von Cavallon Bd.1
Forester, Kim

Der Zorn des Pegasus / Clans von Cavallon Bd.1


sehr gut

Sam lebt gemeinsam mit seinen Eltern in der Freien Stadt, in der sämtliche Clans friedlich nebeneinander leben und arbeiten. Die Legenden von Feindschaften und erbitterten Kriegen werden aber auch heute noch erzählt, so dass jeder sie kennt und zumindest ein wenig Vorsicht walten lässt, um nicht in alte Muster zu verfallen. Als es plötzlich während der Feierlichkeiten zum Jubiläumstag des Friedenspakts zu einem Eklat kommt, ist allerdings auf einmal nichts mehr wie zuvor. Ging der Angriff tatsächlich von den Pegasus aus? Von jetzt auf gleich scheint jeder auf sich allein gestellt, denn trauen kann man niemandem...

Auch wenn in der Freien Stadt alles harmonisch scheint, so gibt es sie auch noch heutzutage, die Clans, die ihre eigenen Gebiete bewohnen und verteidigen und weitestgehend für sich bleiben wollen. Am Tag des Angriffs gerät die Welt jedoch aus den Fugen und gibt den Anstoß für teils überstürzte, teils aber auch sehr durchdachte Reaktionen, von denen nicht alle zum Vorteil für die Gemeinschaft sind. Nicht nur die Protagonisten tun sich schwer was Vertrauen und Hoffnung angeht, auch der Leser wird mit jeder Zeile unsicherer, denn vor Übersprungshandlungen scheint niemand gefeit.

Als stiller Beobachter erhält man einen Rundumblick über das gesamte Ausmaß der angezettelten Revolte, auch wenn Motiv und Anstifter nicht zu ermitteln sind. Dass aber nicht nur die Freie Stadt betroffen ist, zeigt sich allein schon anhand der Perspektiv- und Ortswechsel, innerhalb derer unterschiedliche Handlungsstränge zum Tragen kommen, die zunächst augenscheinlich unabhängig voneinander zu betrachten sind. Nichtsdestotrotz versucht man natürlich Zusammenhänge zu erkennen und hofft auf Hinweise, die Verbindungen aufzeigen, die möglicherweise auf die Hintergründe schließen lassen.

Kim Forester erschafft eine fantastische Welt, in der unterschiedliche Lebewesen mal mehr mal weniger Seite an Seite leben und die nun durch einen gravierenden Auslöser zum Handeln gezwungen werden. Trotz haarsträubender Kämpfe und blutiger Auseinandersetzungen gelingt es ihr die Brutalität zielgruppengerecht in Grenzen zu halten. Zugleich wird durch überraschende Wendungen die Spannung aufrecht erhalten, denn ab einem gewissen Punkt ist einfach alles möglich, nichts und niemand ist mehr berechenbar. Wird es zu einem verheerenden Finale kommen?

Bewertung vom 08.09.2019
Wir ziehen ein / Familie Flickenteppich Bd.1
Taschinski, Stefanie

Wir ziehen ein / Familie Flickenteppich Bd.1


ausgezeichnet

Für Emma und ihre beiden Geschwister ändert sich gerade so einiges. Plötzlich sind sie mit ihrem Papa allein, ziehen um und gehen auf eine neue Schule. Da ist Aufregung natürlich vorprogrammiert. Aber es wäre doch gelacht, wenn der veränderten Situation nicht irgendwie beizukommen wäre. Wie gut, dass in der Nummer 11 gleichaltrige Kinder wohnen, die nicht nur auf dieselbe Schule gehen, sondern auch ansonsten für jeden Spaß zu haben sind. Denn eine Sache lässt Emma und ihren Freunden keine Ruhe: Wer ist der geheimnisvolle Bewohner im Erdgeschoss, der nur nachts das Haus verlässt?

Seit ihre Mutter ihren großen Traum verwirklicht und der Familie mehr oder weniger den Rücken gekehrt hat, ist für Emma, ihre Geschwister und ihren Vater nichts mehr wie vorher. Und doch – oder gerade deswegen – packen alle gemeinsam an, um ihr enges Band noch weiter zu festigen. Das ist allerdings manches Mal leichter gesagt als getan, was schon in ganz alltäglichen Situationen deutlich wird. Nichtsdestotrotz schafft es die kleine Familie immer wieder, manches Mal mit Unterstützung von außen, schon bald erneut an einem Strang zu ziehen.

Wie im echten Leben treffen auch hier die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, die allesamt dasselbe Haus bewohnen. Da hat jeder seine Eigenheiten, die mal mehr mal weniger liebenswert, aber doch absolut passend, sind. Man muss nicht jedem dieselben Sympathien entgegenbringen, dennoch hat jeder eine echte Chance verdient, das wissen sogar die Kleinsten. Egal ob der Leser sich im Zielgruppenalter oder (knapp) außerhalb befindet, es macht einfach Freude der Erzählung zu folgen, auch wenn hin und wieder durchaus ernstere Töne angeschlagen werden. Es wird ein realitätsnahes Bild gezeichnet, dass man sich manches Mal häufiger wünschen würde.

Mit einer gelungenen Mischung aus Witz, Charme und Spannung holt Stefanie Taschinski jeden Leser – ob groß oder klein – sofort ab. Man möchte gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören und zum Schluss am liebsten direkt erfahren wie es mit Familie Fleckenteppich weitergeht, denn glücklicherweise ist eine Fortsetzung in Planung.

Bewertung vom 01.09.2019
Das zweite Gedächtnis
Follett, Ken

Das zweite Gedächtnis


sehr gut

Als Luke mit pochendem Schädel und ohne Erinnerungen wach wird, ahnt er noch nicht, dass er Teil einer groß angelegten Verschleierung ist. Auf der Suche nach sich selbst und denjenigen, die ihn in diese Lage befördert haben, stößt er auf zahlreiche Hindernisse, aber auch auf Hinweise, die nichts Gutes verheißen. Luke muss abwägen wem er vertrauen kann und wem nicht, denn noch immer steht er unter Beobachtung und soll unter Kontrolle gehalten werden…

Dem Hörer ist auch ohne Kenntnis der Inhaltsangabe schnell klar, dass Luke im Zusammenhang mit Raketenwissenschaft steht und einen eklatanten Fund gemacht haben muss, der ihm augenscheinlich zum Verhängnis wird. Doch worum es sich dabei handelt, bleibt zumindest so lange unergründlich, bis er selbst langsam aber sicher hinter seine Identität kommt. Allerdings häufen sich dann gleich die nächsten Fragen. Zwar bekommt man als Hörer von Anfang an ein wenig mehr mit und besitzt entsprechende Informationen den Täterkreis betreffend, nichtsdestotrotz wird ein Netz gesponnen, das zunächst mehr Verwirrung stiftet als dass es Verbindungen liefert.

Auf Grund diverser Rückblenden ergeben sich interessante Querverweise auf zwischenmenschliche Beziehungen, die durchaus auch für die Handlung als solche relevant sein können. Immer tiefer begibt man sich so in ein Konstrukt, das spannend und informativ zugleich daher kommt. Anfängliches Zögern mag sich mitunter ob der Thematik einstellen, wird aber schnell zerstreut, nicht zuletzt durch die Sprecherleistung Frank Glaubrechts. Man fühlt sich gut aufgehoben, mitgenommen und mit der Zeit immer mehr mit der Materie vertraut, zu der man im Regelfall zuvor keinen großartigen Bezug hatte.

Ken Follett, den man generell eher mit monumentalen historischen Werken in Verbindung bringt, zeigt, dass er auch nicht so weit zurückliegender Geschichte sowie spannender Erzählweisen gewachsen ist.

Bewertung vom 01.09.2019
Zeit der Späher / Secret Keepers Bd.1
Stewart, Trenton Lee

Zeit der Späher / Secret Keepers Bd.1


sehr gut

Auf einem seiner Streifzüge durch die Stadt entdeckt Ruben an einem ganz und gar abgelegenen Ort ein alte Taschenuhr. Er sieht darin eine Chance seine Mutter zu unterstützen, indem er das Fundstück verkauft, doch während des Versuchs wird ihm klar, dass die Uhr ein unheimliches Geheimnis bewahren muss, denn plötzlich wird nach Ruben gesucht. Als er herausfindet was passiert, wenn man die Handhabung beherrscht, rückt zunächst alles andere in den Hintergrund. Doch bald bleibt ihm keine andere Wahl, Ruben muss der Spur der Taschenuhr folgen, um vom Gejagten zum Jäger zu werden…

In “Zeit der Späher” wirft Autor Trenton Lee Stewart den jungen Ruben in ein Abenteuer, das dieser so ganz bestimmt nicht hat kommen sehen. Normalerweise ist er Geheimnissen und sonderbaren Ereignissen alles andere als abgeneigt, doch je tiefer er als Figur selbst in das Geschehen eintaucht, desto deutlicher werden auch die Gefahren. Hin und wieder erscheint sein Verhalten entgegen seinem Denken, wodurch man sich die Frage stellt, ob man als Leser den Hauptcharakter entweder falsch eingeschätzt hat oder er einfach selbst auf der Suche nach dem richtigen Weg ist, selbst wenn dabei manch anderes auf der Strecke bleibt. Denn zwischenzeitlich ist man sich beispielsweise nicht einmal mehr sicher, ob Rubens Antrieb wirklich daher rührt seiner Mutter helfen zu wollen.

Im Verlauf der Geschichte kommt es immer wieder zu Schwankungen im Gefüge, die in erster Linie auf eine nicht unbedingt stringente Erzählweise zurückzuführen sind. Ausladende Beschreibungen und zahlreiche Wiederholungen verwirren den Leser ab und an mehr, als dass sie die Handlung tatsächlich voran treiben. Hinzu kommen Andeutungen, die natürlich Hinweise auf das zu lüftende Geheimnis darstellen, dann aber zunächst wieder in der Versenkung verschwinden, weil die Prioritäten scheinbar anders gesetzt wurden. Das heißt nicht, dass sich hier keine spannenden Passagen verstecken, es ist nur mitunter schwierig ihnen die entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Versucht man ein wenig Ordnung in die ganze Sache zu bringen, zeigt sich schnell, dass man es mit einer düsteren Geschichte zu tun hat, die im Verborgenen mehr zu bieten hat als es auf den ersten Blick scheint. Leider wird das volle Potential nicht ausgeschöpft, vielleicht wird sich das aber auch für den zweiten Band aufgehoben.

Werden über weite Strecken sämtliche Details ausgeschmückt, so endet dieser erste Band doch sehr abrupt. Ein paar mehr Antworten hätten durchaus nicht geschadet und auch eine gleichmäßigere Erzählweise wäre wünschenswert gewesen. So hat man das Gefühl diverse Stilwechsel zu durchlaufen, weil der Autor (oder der Übersetzer) sich ob der Geradlinigkeit nicht sicher gewesen wäre. Andererseits passt dies natürlich wieder zu der unsteten Art Rubens, was allerdings dann wieder zu unruhig und unrund erscheint. Wie dem auch sei – über die Intention lässt sich nur spekulieren – neugierig auf den nächsten Band ist man allemal.

Bewertung vom 11.08.2019
Insel-Krimi - Norderney Morderney

Insel-Krimi - Norderney Morderney


sehr gut

Eigentlich soll und muss Kommissar Brekewoldt sich auf Norderney von seinem letzten Fall erholen, bei dem er nicht nur die Bestie von Wangerooge zur Strecke brachte, sondern auch ordentlich einstecken musste. Als bei Bauarbeiten eine schon vor längerer Zeit vergrabene Leiche gefunden wird, kann er dann aber doch nicht aus seiner Haut. Gemeinsam mit seiner Freundin Nele Röwekamp beginnt Brekewoldt mit Nachforschungen, die sich als nicht unbedingt ungefährlich herausstellen…

Fast schon nahtlos schließt der 7. Insel-Krimi an de vorangegangene Folge an. Daher ist es durchaus nicht verkehrt dahingehend Kenntnisse zu besitzen. Da es allerdings inhaltlich und vor allem speziell falltechnisch keine allzu relevanten Überschneidungen gibt, ist es nicht zwanghaft notwendig. Die Hauptfiguren kennt man inzwischen recht gut, da sie bereits einige Male in Erscheinung treten durften. Natürlich trifft man zudem auf neue Charaktere, die hauptsächlich die aktuellen Vorkommnisse bedienen, nichtsdestotrotz findet man auch hier schnell Zugang, selbstverständlich immer im Hinblick auf mögliche Täterschaften.

Es geht ein wenig zurück in die Vergangenheit, denn die Leiche wurde ja bereits vor geraumer Zeit entsorgt. Dennoch ist ihre Identität relativ schnell klar, auf einer Insel erinnert man sich schließlich an Vermisstenfälle oder sonstige seltsame Ereignisse. Der Hörer gerät in einen Strudel von Schuldzuweisungen und Vertuschungsversuchen, da die damaligen Ermittlungen ohne Opfer kein Ergebnis liefern konnten. Einige Male wird man auch gehörig in die Irre geführt, obwohl die konkreten Hinweise sich eigentlich bereits verdichten. Man darf also gespannt sein wie das Konstrukt sich schlussendlich auflöst.

Alles in allem eine gelungene Episode, die vor allem Neugierde auf die privaten Entwicklungen der Hauptprotagonisten schürt.

Bewertung vom 11.08.2019
Verfolgt / Will Robie Bd.2 (6 Audio-CDs)
Baldacci, David

Verfolgt / Will Robie Bd.2 (6 Audio-CDs)


sehr gut

Auftragskiller Will Robie wird auf seine Kollegin Jessica Reel angesetzt, die – wie seine Vorgesetzten ihn glauben machen wollen – die Seiten gewechselt hat. Doch je näher Robie Reel kommt und je tiefer er in die Materie eintaucht, desto undurchsichtiger wird die Angelegenheit. Wer ist Opfer, wer Täter? Wer ist gut, wer böse?

Bei „Verfolgt“ handelt es sich zwar bereits um den zweiten Band der Reihe rund um Will Robie, man merkt allerdings schnell, dass Vorkenntnisse nicht notwendig sind. Wichtige Verbindungen werden im Verlauf des Geschehens entweder thematisiert oder ergeben sich einfach aus dem Zusammenhang.

Auf Grund der Komplexität des Werks stellt man sich natürlich im Vorfeld die Frage, ob man tatsächlich alle Ereignisse und Gedankengänge wird erfassen können. Wie sich herausstellt ist diese Besorgnis glücklicherweise unbegründet, denn Inhalt, Tempo und Sprecher harmonieren gekonnt, so dass der Hörer nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mittendrin ist. Dennoch muss man konzentriert am Ball bleiben, denn immer wieder gibt es kleine Hinweise auf den tatsächlichen Hergang des Erlebten. Nichts ist wie es scheint, und trauen sollte man schonmal gleich niemandem.

Steht man dem Werk zu Beginn noch skeptisch gegenüber, wird man schon bald von der rasanten Erzählung eines besseren belehrt und erlebt eine emotionale Achterbahnfahrt, verstörend, aber doch mitreißend.