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Cookie02
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Königs Wusterhausen

Bewertungen

Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2020
An Ocean Between Us / Between Us Bd.1 (eBook, ePUB)
Bilinszki, Nina

An Ocean Between Us / Between Us Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Diese Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Avery und Theo erzählt.

Avery war mir von der ersten Seite an sehr sympathisch. Sie hat ihr ganzen Leben dem Ballett gewidmet, doch bei einem Unfall erleidet sie so schwere Verletzungen an der Wirbelsäule, dass sie nie wieder professionell tanzen kann. Nach einigen schweren Monaten im Krankenhaus beginnt sie ein Studium am selben College wie ihre beste Freundin Lizzy, ohne eine Idee, wie ihr Leben weitergehen soll. Sie tat mir unglaublich leid, aber zugleich habe ich sie sehr bewundert. Man merkt Avery an, wie sehr sie unter den Folgen des Unfalls leidet und wie mutlos sie ist, aber dennoch ist sie fest entschlossen, eine neue Perspektive für sich zu finden und das bestmögliche aus der Situation zu machen. Avery ist tough, zäh und steht zu ihrer Meinung. Kleine Unsicherheiten versteckt sie vor anderen, außer vor ihrer engsten Freundin.
Theo wirkt in der ersten Szene, in der man ihn kennen lernt, wie ein arroganter, ignoranter Frauenheld - und wirkte daher auf mich genauso unsympathisch, wie er auf Avery gewirkt hat. Zum Glück stellt sich sehr schnell heraus, dass dieser Eindruck komplett falsch war. Im Gegenteil ist Theo sehr lieb und umgänglich. Aufgrund seiner Beliebtheit musste er schon einige negative Erfahrungen machen, weshalb er sich nur seinen engsten Freunden gegenüber öffnet. Mit seiner Leidenschaft fürs Schwimmen, seiner Disziplin und seiner Zielstrebigkeit ist er Avery sehr ähnlich.

Ich war sehr überrascht davon, wir schnell mich die Geschichte fesseln konnte und wie sehr ich die Momente zwischen Avery und Theo genoss. Avery erregt von Anfang an Theos Aufmerksamkeit, und ich konnte spüren, wie die beiden zunehmend voneinander beeindruckt und fasziniert waren. Ich mochte, wie sich durch das Schwimmen eine Kameradschaft und schließlich eine enge Freundschaft zwischen den beiden entwickelte, wie sie miteinander sprachen, sich neckten und scherzten und dabei immer mehr Zuneigung zueinander entwickelten. Zugleich war ich aufgrund einiger Rätsel, die Theos Vergangenheit betreffen, sehr gespannt und gefesselt und konnte ähnlich wie Avery lange nicht einschätzen, wie Theos Ruf und der Eindruck, den er auf Avery machte, zusammen passen. Auch hat mir gefallen, wie Averys und Theos Freunde in die (Liebes-)Geschichte eingebunden wurden und welche weiteren Thematiken sich dabei ergaben.

Das Ende fand ich etwas schwächer als den Rest des Buches, da ich bis zuletzt gehofft hatte, die Autorin würde mich überraschen und nicht auf den Zug des offensichtlichen Dramas aufspringen. Leider hat sie es doch getan. Auch wenn ich die Auflösung gelungen fand, war diese Entwicklung sehr schade.

Fazit:
Eine wunderschöne, humorvolle, süße und aufregende Liebesgeschichte mit tollen, sympathischen Charakteren, die mich durchgehend an den Seiten kleben ließ. Das absehbare Drama am Ende hätte ich mir anders gewünscht; dennoch ändert dies nichts daran, dass ich dieses Buch absolut empfehlen kann und mich schon sehr auf den zweiten Band freue, in dem Lizzys Geschichte erzählt wird. 4,5 Sterne.

Bewertung vom 24.08.2020
Shades of Lovers
Hancock, Catarine

Shades of Lovers


ausgezeichnet

Dieser Gedichtband ist in sechs verschiedene Abschnitte gegliedert, die jeweils eine Beziehung der Autorin zu einem Jungen/einem Mann beschreiben. Die Partner wurden dabei mittels Farben anonymisiert: ruby red, ocean blue, primrose pink, stormy gray, golden yellow und emerald green. Jeder Abschnitt enthält mehrere Gedichte, welche das Kennenlernen, den Verlauf der Beziehung und die Nachwirkungen in poetischen Worten wiedergeben.

Mir hat sehr gefallen, wie reflektiert die Autorin ihre Beziehungen beschreibt. Jede wurde anders von ihr wahrgenommen, manche haben sie sehr verletzt und fast zerbrochen, andere wiederum haben sie heilen lassen und ihr etwas Selbstvertrauen wiedergegeben. Der Vergleich mit den Farben hat mir ebenfalls sehr gefallen, da die Partner hierdurch greifbarer wurden. Die Gedichte in "Shades of Lovers" erzählen von der Liebe in all ihren Facetten, von Vertrauen und gemeinsamen Erlebnissen, von Schmerz und Verrat und schlussendlich von der Erkenntnis, dass man zuerst sich selbst lieben muss.

Dass die Autorin erst Anfang Zwanzig ist, mindert weder die Sprachgewalt ihrer Gedichte, noch deren Tiefgründigkeit und Weisheit. Ich bin gespannt auf ihre nächsten Werke und vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

Bewertung vom 28.07.2020
Boyfriend Material (eBook, ePUB)
Hall, Alexis

Boyfriend Material (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es fällt mir sehr schwer, meine Gedanken zu diesem Buch in Worte zu fassen. Ich hatte mit einer lustigen, süßen Liebesgeschichte gerechnet. Das ist sie auch... irgendwie. Aber ich hatte nicht erwartet, dass die Charaktere, die Gespräche und die Handlung SO skurril werden würden.
Die Geschichte wird aus Luc's Perspektive erzählt. Der Schreibstil ist angenehm, allerdings fand ich das Englisch teilweise anspruchsvoll, sodass ich gelegentlich Wörter nachschlagen musste.

Luc ist bei seiner Mutter aufgewachsen und hat seinen Vater nie kennengelernt, da dieser die Familie früh verließ, um seine Rockstar-Karriere weiter zu verfolgen. Dennoch stand Luc schon immer im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit und hat - auch aufgrund einer gewissen Tollpatschigkeit - einen sehr schlechten Ruf. Negative Erfahrungen mit der Presse haben ihn sehr vorsichtig und misstrauisch werden lassen, insbesondere was potenzielle Partner anbelangt. Er arbeitet für eine Wohltätigkeitsorganisation, die Käfer schützt, und muss reiche Spender anwerben und bei Laune halten. Nach einem weiteren, sehr negativen Artikel steht sein Job auf dem Spiel, sodass er zu dem Schluss kommt, einen ansehnlichen, skandalfreien Fake-Boyfriend zu benötigen, um seinen Job zu retten.

Luc und Oliver sind vollkommen gegensätzlich, in jeder Hinsicht. Und schon direkt zu Beginn scheint dieses Projekt zum Scheitern verurteilt zu sein, da man sich beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie diese zwei ein Paar darstellen sollten. Im Laufe der Geschichte wird jedoch deutlich, wie gut sie sich ergänzen und wie viel beide von dem jeweils anderen lernen können. Sie haben eigentlich ständig Krisen und Streit, und dennoch wollen und brauchen sie einander und können sich beide nicht von dieser "Beziehung" verabschieden. Ich mochte die vielen süßen Momente zwischen den beiden, die vielen humorvollen Nachrichten, die zahlreichen peinlichen Szenen und die zickigen Streitigkeiten. Ich konnte mich kaum von dem Buch lösen und wurde sehr, sehr gut unterhalten.

Ob man den Humor dieses Buches mag oder nicht, ist wirklich Geschmackssache. Luc hat sehr viele, sagen wir, individuelle Freunde und Arbeitskollegen. Aber auch seine Mutter ist speziell. Die Gespräche in diesem Buch sind zum Großteil sehr skurril und sorgen dafür, dass man ständig zwischen Lachen und "What the f*ck???" schwangt. Als "herkömmlich" kann man in diesem Buch wohl keine Person bezeichnen. Aber ich habe diesen Humor - nach leichten anfänglichen Schwierigkeiten - sehr genossen und als erfrischend empfunden.

Das Ende hat mich dann nochmal sehr überrascht, da es unerwartet ernst wurde. Ich mochte sehr, welche Entwicklung Luc vollzogen hat und wie sich seine Sichtweise auf gewisse Dinge und Personen veränderte. Ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht, da es mir in der letzten Szene ein wenig zu schnell ging. Aber ich konnte das Buch mit einem sehr glücklichen, tief berührten Lächeln schließen.

Fazit:
Eine Fake-Boyfriend-Gay-Romance mit sehr speziellem Humor und sehr skurrilen Gesprächen und Charakteren. Wer sich darauf einlassen kann, wird gut unterhalten werden. Absolute Leseempfehlung! 5 Sterne.

Bewertung vom 28.07.2020
Liebe mich. Für immer / Finde mich Bd.3 (eBook, ePUB)
Engel, Kathinka

Liebe mich. Für immer / Finde mich Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch der dritte und letzte Band dieser Reihe wird wieder abwechselnd aus den Perspektiven von Amy und Sam erzählt.

Beide Charaktere kennt man bereits aus den vorherigen Bänden. Amy ist Sozialarbeiterin mit Leib und Seele und ein richtiger Workaholic. Im Rahmen ihres Projektes gibt sie jungen Straftätern eine zweite Chance, so hat sie auch schon Rhys und Malik wieder auf die Beine geholfen. Sam ist Tamsins Jugendfreund und war lange in sie verliebt. Er sieht sehr gut aus und ist sehr beliebt bei seinen Studentinnen. Um Tamsin zu vergessen, hat er sich in den letzten Monaten mit zahlreichen Frauen verabredet, doch keine konnte sein Interesse wecken.
Amy und Sam mochte ich bereits in den vorherigen Bänden sehr. Amy hat ein großes Herz und versucht, alle Menschen in ihrer Umgebung zu retten - so hat sie bspw. auch Rhys kleine Schwester als Pflegekind bei sich aufgenommen. Es wurde aber auch schon angedeutet, dass sie selbst es nicht leicht als Kind hatte, was mich sehr neugierig auf sie gemacht hat. Sam ist ein lieber, verständnisvoller Kerl und tat mir wirklich leid, als er mit ansehen musste, wie Tamsin und Rhys zusammen kamen. Seither habe ich mir ein schönes Happy End für ihn gewünscht.

Das Buch beginnt mit einer sehr skurrilen Begegnung der beiden, die ganz anders verläuft, als man zuerst vermutet. Anschließend gehen beide wieder getrennte Wege, schaffen es aber auch nicht so richtig, den jeweils anderen wieder aus dem Kopf zu bekommen. Ich fand sehr süß, dass Sam ein echter Romantiker ist, an die einzig wahre Liebe glaubt und diese ziemlich schnell in Amy erkennt. Er spürt, dass Amy ihn trotz aller Ängste mag, und kämpft daher um sie. Die Annäherung der beiden, in der es immer wieder Fortschritte und Rückschläge gab, war sehr süß zu erleben.

Auch haben mir die Nebenhandlungen sehr gut gefallen - Amy bekommt ein Erbe, das zugleich eine Ehre und eine zusätzliche Belastung darstellt, und Sam als großer Filmeliebhaber setzt sich mit all seinen Freunden für ein Herzensprojekt ein. Diese Nebenhandlungen haben mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern auch gezeigt, was für Menschen Amy und Sam sind - und wie gut sie harmonieren und zusammen passen. Zum Ende hin gab es dann den üblichen dramatischen Konflikt, der für meinen Geschmack gerne etwas schneller hätte aufgelöst werden können. Gut fand ich aber sowohl Sams Herangehensweise, als auch Amys Charakterentwicklung und Selbstreflexion.

Als Sozialarbeiterin muss ich abschließend allerdings noch los werden, dass mir der Eindruck von Pflegefamilien und vom Hilfesystem, der hier dem Leser vermittelt wird, nicht gut gefallen hat. Wie üblich ist dieser sehr negativ und verursacht eher Angst und Misstrauen als Zuversicht. Und auch Amy stellt wieder einmal eine Sozialarbeiterin mit Helfersyndrom dar, statt eine normale Sozialarbeiterin mit Freude an ihrem Beruf zu sein. Natürlich spielt die Geschichte in den USA, und da mag das System noch mal anders als hier in Deutschland sein. Dennoch finde ich so etwas immer schade.

Fazit:
Insgesamt eine sehr schöne, berührende Liebesgeschichte und ein gelungener Anschluss der Trilogie. Empfehlenswerte 4 Sterne.

Bewertung vom 12.06.2020
Truly / In Love Bd.1
Reed, Ava

Truly / In Love Bd.1


gut

Diese Geschichte wird aus den Perspektiven von Andie und Cooper erzählt und ist der erste Teil einer Trilogie, in der jedoch in jedem Band andere Charaktere im Mittelpunkt stehen.

Andie mochte ich von Beginn an sehr gerne. Ich konnte mich in vielerlei Hinsicht mit ihr identifizieren; mit ihren ruhigen, manchmal schüchternen Art, aber auch mit ihrem inneren Mut und ihrer Entschlossenheit, mit der sie ihre Ziele verfolgt.Sie stellt sich immer wieder neuen Herausforderungen auch außerhalb ihrer Komfort-Zone, und das hat mich sehr beeindruckt. Ihre Freundschaft mit June reicht tief und man spürt die Liebe, die beide füreinander empfinden, in jeder Interaktion zwischen ihnen. Solch eine Freundschaft ist sehr selten und es hat mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, die beiden miteinander zu beobachten. Sie sind sehr unterschiedlich, ergänzen sich dadurch aber hervorragend.

Damit muss ich aber auch schon zu meinem ersten großen Kritikpunkt kommen: Sehr sehr oft hatte ich das Gefühl, dass June Andie die Show stiehlt. Zum Einen durch ihre lockere, freche Art, durch die sie immer in den Mittelpunkt gerät; zum Anderen durch ihre sehr amüsanten und aufregenden Interaktionen mit Mason. Es kam mir so vor, als ob die Autorin sich wahnsinnig auf die Geschichte von June und Mason freut, die im zweiten Band erzählt wird, und darüber ihre aktuellen Protagonisten in den Schatten stellt. In vielen gemeinsamen Szenen wirkte es, als ob Andie lediglich die Beobachterin von Junes Leben ist und nicht die Erzählerin ihrer eigenen Geschichte.

Mein zweiter großer Kritikpunkt ist die Liebesgeschichte zwischen Andie und Cooper. Denn, ehrlich gesagt: es gab keine. Andie und Cooper haben im gesamten Buch nur 2 Szenen, in denen sie sich ernsthaft miteinander unterhalten, und auch da erfahren sie kaum etwas voneinander. Alle anderen Szenen, in denen sie aufeinander treffen, bestehen aus gegenseitigem sprachlosen Anstarren, heimlichen Anschmachten oder zickigen Streitereien. Es gab einfach keine richtige Interaktion zwischen ihnen. Es ist mir leider vollkommen unverständlich geblieben, wie die beiden Gefühle füreinander entwickeln konnten, die über körperliche Anziehung hinaus gehen – und schließlich sogar von Liebe sprechen können.

Das Buch wird zwar zur Hälfte aus Coopers Perspektive erzählt, aber dennoch konnte ich keine Verbindung zu ihm aufbauen. Auch in den Szenen aus seiner Sicht erfährt man nicht viel mehr über ihn, als man so schon wusste. Er blieb mir zu blass und nichtssagend. Und ich mochte sein teilweise extrem eifersüchtiges, machohaftes, besitzergreifendes Verhalten nicht, insbesondere in Anbetracht dessen, dass er keine Beziehung mit Andie hatte – im Prinzip ja noch nicht mal mit ihr befreundet war.

Zum Ende hin hatte ich die Hoffnung auf einen Wendepunkt, auf eine emotionale Szene, in denen endlich das große Geheimnis um Coopers Verhalten gelüftet wird und er und Andie sich ENDLICH ernsthaft und tiefgründig unterhalten. Leider wurde ich auch in dieser Hinsicht komplett enttäuscht, und erneut standen June und Mason viel mehr im Vordergrund, als sie es sollten.
Ich bin auf ihre Geschichte gespannt und auch auf den dritten Band, weshalb ich dieser Reihe wahrscheinlich noch eine Chance geben werde. Aber ich kann dieses Buch nicht als Liebesgeschichte betrachten; es ist eher eine Geschichte über Andie, über einen Neuanfang und darüber, sich durchzubeißen.

Fazit:
Eigentlich hat es mir Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen; allerdings lag dies nicht an Cooper oder der Liebesgeschichte, sondern ausschließlich an der wunderschönen Freundschaft zwischen Andie und June. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch und diese wurden SEHR enttäuscht, was mir beim Schreiben dieser Rezension noch einmal sehr deutlich wurde. Leider kann ich nur 2,5 Sterne vergeben und hoffe sehr, dass mich die Autorin mit anderen Büchern mehr überzeugen wird.

Bewertung vom 27.05.2020
When We Dream / LOVE NXT Bd.1 (eBook, ePUB)
Pätzold, Anne

When We Dream / LOVE NXT Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

"When we dream" ist der erste Teil einer Trilogie, die sich um die Figuren Ella und Jae-yong ("Jay") dreht. Die Liebesgeschichte wird aus Ellas Perspektive erzählt und dreht sich um die K-Pop-Kultur, Vorwissen benötigt man allerdings nicht.

Ella lebt seit dem Tod ihrer Eltern mit ihren beiden Schwestern in Chicago. Sie studiert und jobbt nebenbei, um die Haushaltskasse zu entlasten. Ella ist eine Leseratte, zeichnet sehr gerne oder schaut mit ihrer kleinen Schwester Liv Disney-Filme. Sie ist ein eher ruhiger Typ und mag keine Menschenmassen. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren und habe sie schnell in mein Herz geschlossen.
Ella trifft bei einer Veranstaltung auf Jay, ohne zu wissen wer er ist. Ein weiteres Treffen folgt, Nachrichten werden geschrieben und nach und nach lernen sich die beiden näher kennen. Was wie eine Freundschaft beginnt, wird schrittweise für beide mehr... das darf es jedoch nicht, da Jay Mitglied der erfolgreichsten K-Pop-Band der Welt ist und offiziell solo sein muss.

Obwohl die Geschichte wie eine typische Rockstar-Romance beginnt, ist sie doch ganz anders und erfrischend neu.
Zum Einen erfährt man innerhalb der Geschichte viel über die südkoreanische Kultur und die Musikindustrie, was allerdings nicht unbedingt FÜR K-Pop spricht. Im Gegenteil ist es teilweise sehr erschreckend, welche Auflagen die Musiker erfüllen müssen und welche Verträge sie unterschreiben; sie stehen unter enormen Druck und haben praktisch kein Privatleben. Es war dennoch interessant, dies zu erfahren und insbesondere die Geschichte von Ella und Jay wird mit diesen Hintergrundinformationen noch einmal dramatischer. Man wird mit Ella zusammen in die Welt des K-Pop eingeführt, sodass man nach und nach mehr erfährt und nicht das Gefühl bekommt, damit überhäuft zu werden.
Zum Anderen ist Jay als Charakter ganz anders, als es bei Männern in Rockstar-Geschichten meistens der Fall ist. Jay ist zurückhaltend, teilweise fast schüchtern, ein wahrer Gentleman und ebenfalls eine Leseratte. Hätte ich ihn nicht sowieso schon gemocht, hätte mich spätestens seine Leidenschaft für "Harry Potter" für ihn eingenommen. Man merkt ihm an, wie wichtig ihm die Musik ist und wie dankbar er für das ist, was er erleben darf; auch wenn er nicht mit allen Aspekten dieses Lebens glücklich ist.

"When we dream" ist eine sehr ruhige Geschichte, die nahezu ohne Dramen und ohne sexuelle Szenen auskommt, aber dennoch die gesamte Zeit über fesselt. Den Figuren wird Zeit gegeben, sich zu entwickeln und einander kennen zulernen, sodass die Szenen, in denen sie sich schließlich näher kommen, authentisch wirken und knistern. Die gegenseitigen Gefühle entwickelten sich in einem für mich plausiblen Tempo.
Ich mochte Ellas Beziehung zu Liv; zwar ist Ella etwas älter und reifer, doch die beiden verstehen sich wie beste Freundinnen und man spürt ihre emotionale Nähe zueinander. Mit ihrer älteren Schwester Melanie hingegen konnte ich leider nicht warm werden, da sie mir zu abweisend und abwesend vorkam und ich ihr Verhalten am Ende des Buches sehr unreif fand.

Das Ende dieses Buches war sehr traurig, aber zugleich auch sehr realistisch und nachvollziehbar. Mir hat sehr gefallen, wie der Cliffhanger zum zweiten Band gestaltet wurde. Ich würde fast sagen, das Ende war zwar traurig, aber auch wunderschön, und ich habe es selten erlebt, dass ich nach dem Beenden einer Geschichte mit Tränen in den Augen und einem Lächeln dasitze. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil und kann die Wartezeit kaum ertragen.

Fazit:
Eine süße, ruhige Liebesgeschichte, die mich fesseln und begeistern konnte und in der sich die Zeit genommen wird, Gefühle langsam entstehen zu lassen. Zugleich erfährt man als K-Pop-Neuling wie ich sehr viel über die südkoreanische Musikindustrie, und ich muss gestehen, dass mich dieses Buch dazu gebracht hat, mir zum ersten Mal diese Musik anzuhören - nun haben BTS einen neuen Fan. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzungen und vergebe

Bewertung vom 22.04.2020
Lab Partners (eBook, ePUB)
Montgomery, Mora

Lab Partners (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieses Jugendbuch handelt von Elliot, einem jungen Mann im letzten Jahr seiner Highschool. Es ist aus Elliots Perspektive geschrieben, was dafür sorgt, dass man sich sehr gut in ihn hineinversetzen kann und schon nach kurzer Zeit starke Sympathie für ihn empfindet. Der Schreibstil ist sehr angenehm und einem Jugendbuch entsprechend gut verständlich.

Elliot ist ein Einzelgänger, der in der Schule zwar einige Freunde hat, aber niemanden, mit dem er wirklich viel Zeit verbringt und den er als engen Freund bezeichnen würde. Er wird regelmäßig von einer Jungengruppe schikaniert und drangsaliert, was zusätzlich dafür sorgt, dass die meisten Schüler Abstand zu ihm halten. In den Mittagspausen sitzt er meistens allein am Esstisch oder gesellt sich zu einer Freundin seiner Schwester.
Auch von seiner Familie hat er sich eher zurückgezogen, wenn auch unfreiwillig. Elliots Zwillingsschwester ist hochintelligent und studiert bereits, weshalb sie oft lernen muss und nur wenig Zeit für ihn hat. Seine Eltern sind beide Workaholics und kommen erst spät am Abend nach Hause. Elliot kocht gern und bereitet für alle das Abendessen zu, doch meist bleiben nur wenige gemeinsame Minuten, die ernsthafte Gespräche unmöglich machen. Er weiß nicht, was er nach der Highschool studieren möchte, und macht sich Sorgen aufgrund der hohen Erwartungen an ihn. Schnell gewinnt man den Eindruck, dass Elliot allein gelassen wird und sich nicht traut, seine Eltern mit seinen Problemen zu belasten.

Als Jordan an Elliots Schule kommt, zeigt dieser sofort Interesse an einer Freundschaft mit Elliot. Er lässt sich weder von Elliots abweisender Art, noch von seinen Peinigern einschüchtern. Mir hat sehr gefallen, wie Jordan um Elliots Freundschaft kämpft, weil er merkt, dass Elliot einen Freund braucht und weil er ihn ernsthaft kennenlernen will. Elliot, der zu Beginn des Buches teilweise depressiv erscheint, erlebt nach langer Zeit wieder, dass sich jemand ernsthaft für ihn interessiert. Zu sehen, wie Elliot langsam aufblüht und anfängt, Jordan zu vertrauen, war herzerwärmend für mich.
Auch wenn zwischen Elliot und Jordan Liebesgefühle entstehen, ist nicht die Liebe, sondern ihre Freundschaft zueinander das zentrale Thema des Buches. Es handelt sich hier um eine Geschichte, die von einem alleingelassenen, schikanierten Jungen erzählt, mit dem sich wahrscheinlich fast jedes Mobbingopfer identifizieren kann. Die Intensität der Attacken auf Elliot nehmen im Verlauf der Geschichte zu, er wird mehrfach körperlich verletzt und erniedrigt, weshalb ihm der Aufenthalt in der Schule immer mehr zu schaffen macht. Und als er schließlich realisiert, in welche Richtung Jordans Gefühle wandern, stürzt ihn das in eine Identitätskrise und schürt die Angst, nun noch mehr Anfeindungen ausgesetzt zu sein.

Mich hat das Buch vom Anfang bis zum Ende gefesselt und mehrfach sehr ergriffen. Die Attacken auf Elliot waren teilweise wirklich heftig und schwer auszuhalten, so dass ich es erst ab 12 oder 13 Jahren empfehlen würde. Nicht ganz begeistern konnte mich das Ende, da mir die Problematik Mobbing zu unrealistisch aufgelöst wurde. Die "Racheaktion" war meiner Meinung nach zu übertrieben und für Jugendliche, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, wird es wohl kaum so rundum positiv enden. Auch wurde die Elternverantwortung nicht thematisiert und diese Problematik einfach übergangen.
Insgesamt endet das Buch jedoch sehr schön und zufriedenstellend, und insbesondere die Freundschaft / Liebesgeschichte zwischen Elliot und Jordan, die das gesamte Buch trägt, wurde schön und angemessen abgeschlossen.

Fazit:
Ein wirklich schönes Jugendbuch zu den Themen Mobbing, Homosexualität und Outing, in dem Freundschaft eine sehr große Rolle spielt. Ich kann das Buch jedem Interessierten ans Herz legen und vergebe sehr gute 4,5 Sterne.

Bewertung vom 22.03.2020
Nineteen
Campbell, Makenzie

Nineteen


sehr gut

Dieser Gedichtband ist in mehrere Kapitel untergliedert, und jedes Kapitel erzählt eine neue „Geschichte“. Die Gedichte reimen sich nicht, es sind eher (teilweise sehr) kurze Texte. Diese handeln von Liebe – wie es ist, sie zu verlieren, wie es ist, verlassen zu werden, und wie es ist, weiterzugehen und über ein Ende hinweg zu kommen. Die Sprache ist sehr bildlich und eindringlich, so dass man sehr schnell vom Text gefangen wird und sich nicht mehr von den Zeilen lösen kann. Mir hat auch sehr gefallen, dass zum Ende hin die Hoffnung eine große Rolle spielt; es wird sehr stark die eigene Kraft, das Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich wieder aufzurappeln, thematisiert. Einige Gedichte konnten mich nicht erreichen, viele waren jedoch sehr berührend.

Daher gute 4 Sterne von mir.

Bewertung vom 11.02.2020
The Wolf and the Sparrow (eBook, ePUB)
Adler, Isabelle

The Wolf and the Sparrow (eBook, ePUB)


sehr gut

Diese Fantasy - Gay Romance wird abwechselnd aus den Perspektiven von Derek und Callan erzählt. Es handelt sich um einen Einzelband. Das Buch spielt in einer fiktiven Welt, in der die Leitung der verschiedenen Reiche innerhalb der Familien weiter vererbt wird. Die Geschichte setzt kurz nach dem Ende eines Krieges ein, mit Derek auf der Verlierer- und Callan auf der Gewinnerseite.

Mit Derek sympathisiert man schon auf der ersten Seite. Durch den Tod seines Vaters findet er sich unerwartet in der Rolle des Anführers wieder und muss dem Friedensangebot des anderen Reiches, welches Dereks Heirat mit Callan beinhaltet, nachgeben, um sein Volk und seine Familie zu retten. Aufgrund der Gerüchte um Callans verstorbener Frau ist Derek in Alarmbereitschaft, denn würde er nach der Hochzeit sterben, würde Callan sein Reich erben. Recht schnell wird deutlich, dass Derek selbst sehr unter seinem verstorbenen Vater gelitten hat und diesen Krieg, dessen Konsequenzen er jetzt tragen muss, niemals wollte. Trotz seiner schwierigen Situation ist Derek sehr tapfer und stellt sich seinem Schicksal - auch wenn einer seiner Brüder ihm davon abrät und er so dessen Zorn auf sich zieht - um die zu beschützen, die ihm wichtig sind.
Callan ist ebenfalls ein Charakter, mit dem man sehr schnell warm wird. Er gehört in das Klischee "raue Schale, weicher Kern", wobei er diese weiche Seite gegenüber seinen Freunden durchaus zulässt. Auch wenn er genauso wenig begeistert von dieser Heirat ist wie Derek und nicht viel von diesem hält, hat mir sehr gefallen, dass er immer wieder auf Dereks Wohlbefinden geachtet und ihn mit Respekt behandelt hat.

Mir hat die Welt, in der die Geschichte spielt, sehr gefallen. Gerne hätte ich noch mehr über die anderen Reiche und Völker erfahren, denn ich hatte das Gefühl, dass da noch einige weitere Geschichten möglich wären.
Das erste Drittel des Buches entwickelt sich sehr langsam und lässt Callan die Vorurteile, die er gegenüber Derek hat, langsam abbauen. Mir hat sehr gefallen, dass die beiden die Chance bekommen, sich nach und nach besser kennenzulernen und ihr Interesse aneinander zu erforschen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Beziehung der beiden sich im gleichen Maß weiterentwickelt. Als das Buch jedoch plötzlich an Fahrt aufnimmt und es sehr actionreich und dramatisch zugeht, schießen auch die Gefühle der beiden füreinander plötzlich in unermessliche Höhen. Da hätte für meinen Geschmack ein bisschen weniger auch genügt. Dennoch war es für mich auch nachvollziehbar, dass die gemeinsam erlebten bedrohlichen Situationen sie enger zusammenschweißen.
So wirklich konnte ich mich darauf aber gar nicht konzentrieren, da ich so von der fesselnden Story gebannt war. Auch in den ruhigeren Momenten konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Die Autorin schafft einen wunderbaren Ausgleich zwischen hektischen, aufregenden Szenen und intimen, gefühlvollen Momenten, und beide Elemente sind wahnsinnig spannend geschrieben, sodass man kaum aufhören kann zu lesen.
Ein wenig schade fand ich, dass Dereks Volk und insbesondere die Konflikte mit seinem Bruder nicht mehr näher beleuchtet wurden. Diese Thematik, die sowohl Derek als auch mich als Leser zu Beginn des Buches sehr beschäftigt und mitgenommen hat, wurde am Ende einfach offen stehen gelassen.

Fazit:
Diese Geschichte konnte mich über den gesamten Zeitraum hinweg fesseln und begeistern und hat eine sehr schöne Mischung aus Action und Gefühl. Trotz kleinerer Kritikpunkte kann ich das Buch sehr empfehlen und werde noch mehr von der Autorin lesen. Gute 4 Sterne.

Bewertung vom 10.02.2020
Halte mich. Hier / Finde mich Bd.2
Engel, Kathinka

Halte mich. Hier / Finde mich Bd.2


sehr gut

In diesem zweiten Teil der Reihe geht es um Zelda und Malik, die besten Freunde von Tamsin und Rhys. Man kann dieses Buch jedoch auch lesen, ohne den ersten Teil zu kennen. Wieder wird die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt.

Zelda liebt bunte Haare, bunte Nägel und ausgefallene Kleidung. Sie ist ein sehr geselliger und sehr ehrlicher Mensch, der mit seiner Meinung nicht hinterm Zaun hält und dadurch auch gelegentlich aneckt. Zelda wirkt auf Andere wie eine sehr selbstbewusste junge Frau, die sich nichts vorschreiben lässt und die ihre Meinung konsequent vertritt. Direkt zu Beginn des Buches wird allerdings klar, dass ihr Selbstbewusstsein nur Fassade ist. Ihre Eltern ermöglichen es ihr zu studieren, und um deren (finanzielle) Unterstützung nicht zu verlieren muss sie sich an jedem Besuchswochenende verbiegen und verstellen. Für dieses Doppelleben und das, was sie mit sich machen lässt, schämt sie sich. Zelda sucht verzweifelt nach einem Studienfach oder einem Thema, für das sie sich begeistern kann, und es verunsichert sie, dass alle anderen Menschen in ihrer Umgebung ganz genau wissen, was sie später einmal machen möchten.
Malik ist ein wahrer Familienmensch, der seine Fehler aus der Vergangenheit bereut und es diesmal besser machen will. Er hat ein sehr gutes, enges Verhältnis zu seinen Eltern und seinen Geschwistern und muss oft auf diese aufpassen. Malik ist ein begeisterter Koch und umso glücklicher, dass er nun eine Kochlehre beginnen kann.

Zu Beginn des Buches kennen sich Zelda und Malik kaum. Als Leser bekommt man den Eindruck, dass sie sich zwar nicht unsympathisch sind, aber auch nicht sonderlich aneinander interessiert. Bei einem gemeinsamen Wochenendausflug geht dann aber plötzlich alles ganz schnell, und obwohl ich so meine Probleme damit hatte, diese plötzlichen Gefühle nachzuvollziehen, hat es irgendwie zu den Charakteren gepasst. Die beiden sind sehr süß zusammen und ergänzen sich hervorragend.

Die Problematik „reiches, weißes Mädchen und armer, dunkelhäutiger Junge“ wurde immer wieder mal thematisiert, blieb allerdings sehr auf den Konflikt mit Zeldas Familie beschränkt. Das hat mir gut gefallen, da Zeldas Familie bei dieser Thematik wirklich „speziell“ ist und ihrer Liebe ansonsten keine großen Hindernisse im Weg stehen. Nicht so gut gefallen hat mir allerdings, wie Zelda mit der schwierigen Situation umgegangen ist. Sie ist nahezu hilflos, steht nicht für sich selbst und ihre Liebe zu Malik ein und lässt sich viel zu lange viel zu viel von ihren Eltern gefallen. Das hat für mich nicht zu ihrem Charakter gepasst, und auch unabhängig von ihrer Persönlichkeit fand ich sie da für ihr Alter unglaublich unselbstständig.

Das Ende des Buches war dann für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Maliks Situation zum Ende hin fühlte sich für mich so an, als würde die Autorin ihr erstes Buch kopieren. Und eine gewisse Wendung innerhalb Zeldas Familie kam mir sehr unglaubwürdig vor, da hätte es für meinen Geschmack schon früher mal ein paar Andeutungen gebraucht. Insgesamt bin ich aber mit dem Ausgang zufrieden und konnte das Buch mit einem guten Gefühl zur Seite legen.

Fazit:
Insgesamt fand ich diesen Teil etwas schwächer als den ersten Band. Zelda, die ich als Persönlichkeit sehr mochte, verlor mir zum Ende hin zu viel von ihrem Schneid und ihrem Kampfgeist. Ich wurde allerdings erneut sehr gut unterhalten und kann das Buch trotz einiger Kritikpunkte weiterempfehlen. Gute 4 Sterne.