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leseratte
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Nittendorf

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2019
Ein Tropfen vom Glück
Laurain, Antoine

Ein Tropfen vom Glück


sehr gut

Zauberhafte Zeitreise
In seinem Roman „Ein Tropfen vom Glück“ nimmt uns Autor Antoine Laurain mit auf eine zauberhafte Zeitreise in das Paris des Jahres 1954.
Zum Inhalt: Um den Schreck eines Einbruchs zu verdauen, trinken vier Nachbarn eines Pariser Mehrfamilienhauses zusammen eine Flasche Wein aus dem Jahr 1954. Ein fröhlicher Abend mit überraschenden Folgen: Am nächsten Morgen erkennen sie ihre Stadt nicht wieder – sie sind zurückversetzt ins Jahr, aus dem der Wein stammt! Das Paris der fünfziger Jahre wartet mit Überraschungen auf: Julien, der Barmann, lässt in der legendären Harry's Bar Audrey Hepburn seine neueste Kreation kosten, die er wohlgemerkt nicht nach der Schauspielerin, sondern nach seiner mitzeitreisenden Nachbarin Magalie benennt. Magalie wiederum wird für Juliens Ehefrau gehalten und begegnet ihrer Großmutter als junger Frau. Hubert isst Boeuf Bourgignon mit Édith Piaf und löst ein Familiengeheimnis. Und Bob, der amerikanische Tourist, hat die Mona Lisa ganz für sich allein … Für alle vier wird die Zeitreise zu einer Gelegenheit, sich über ihre Gefühle klar zu werden. Doch wie kommen sie zurück in die Zukunft?
Die Geschichte beginnt im Jahr 1954 mit der Schilderung einer Ufo-Sichtung über einem Weinberg.
In der Gegenwart wiederum lernen wir zunächst unsere fünf Protagonisten, Hubert, dessen Familie das Haus einst bauen ließ, Magalie, eine Porzellanrestauratorin, Julien, Nachfahr des damaligen Ufosichters und begnadeter Barkeeper, und Bob, ein amerikanischer Tourist, ihre Hintergründe und ihre Alltag kennen. An einem Septemberabend kreuzen sich ihre Wege in einem Pariser Mietshaus: die vier anderen kommen Hubert, der Einbrecher in dem Mietshaus überrascht hat, zu Hilfe und verdauen das gemeinsam Abenteuer mit einer Flasche Château Saint-Antoine 1954, eben des Jahrgangs und des Weinbergs, über dem das Ufo gesichtet wurde. Doch am nächsten Morgen finden sich plötzlich im Paris von 1954 wieder, wo sie nicht nur Jean Gabin und Audrey Hepburn begegnen. Ein außergewöhnliches Wochenende liegt vor ihnen, das ihrer aller Leben ordentlich durcheinanderwirbeln wird.
Ich mochte jeden der Protagonisten mit all seinen Ecken und Kanten sehr gerne und fand den kleinen Ausflug in die Vergangenheit und zugleich Zeitgeschichte gleichermaßen unterhaltsam wie lehrreich.

Bewertung vom 03.06.2019
Mein Leben als Sonntagskind
Visser, Judith

Mein Leben als Sonntagskind


sehr gut

Sehr berührender und authentischer Einblick in das Leben einer Autistin!
In ihrem autobiographischen Roman „Mein Leben als Sonntagskind“ beschreibt Autorin Judith Visser ihre bewegte Kindheit. Alle Welt hielt sie nur für ziemlich ungewöhnlich bis relativ spät erst bei ihr das „Asperger Syndrom“ diagnostiziert wurde.
Ich habe bereits mehrere Bücher gelesen, bei denen die Protagonisten mehr oder minder stark ausgeprägt das Asperger Syndrom/Autismus hatten. Prägend sind meist die skurrilen Erlebnisse oder Begegnungen, die sich durch das emotional distanzierte oder schlicht unerwartet andere Auftreten der Protagonisten ergeben. Ob das herrlich schräge Momente sind, wie Grahams Brautschau beim „Rosieprojekt“ oder berührende wie Alvies Versuch, selbständig zu (über)leben in „Jeder von uns ist ein Rätsel“ oder Leander Losts nervende Penibilität in „Lost in Fuseta“ , jede dieser Geschichten lebt davon, dass die Erwartungen der Außenstehenden durch das Auftreten der Protagonisten völlig enttäuscht wird. Mit „Mein Leben als Sonntagskind“ wird man sehr berührend von der beobachtenden Perspektive der Umwelt in die Welt und Denkweise der „Erkrankten“ selbst hineinversetzt. Hat mir sehr gut gefallen und mich sehr mitgenommen!

Bewertung vom 01.06.2019
Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9
Marly, Michelle

Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9


gut

Schöne Idee, etwas zäh in der Umsetzung…
„Madame Piaf und das Lied der Liebe“ ist ein autobiografischer Roman aus der Feder der Autorin Michelle Marly und zugleich der 9. Band in der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, in der mehr oder minder bekannte Frauen, teils selbst Künstlerinnen, wie z.B. die Malerin Gabriele Münter oder die Modeschöpferin Coco Chanel, von unterschiedlichen Autorinnen porträtiert werden.
Zum Klappentext: „Das Glück muss man mit Tränen bezahlen.“ Édith Piaf.

Paris, 1944: Nach dem Ende der deutschen Besatzung wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt – und fürchtet ein Auftrittsverbot. Während sie ihre Unschuld zu beweisen versucht, lernt sie Yves Montand kennen, einen ungelenken, aber talentierten jungen Sänger. Édith beginnt mit ihm zu arbeiten, und schon bald werden aus den beiden Chansonniers Liebende. Das Glück an Yves‘ Seite inspiriert Édith zu einem Lied, das sie zu einer Legende machen könnte – La vie en rose.

Édith Piaf – sie verkörperte den Mut zu lieben wie keine andere und ging in ihrer Kunst wie im Leben bis zum Äußersten
Wir erleben Edith Piaf von ihrer Entdeckung 1937 in Paris durch den Songwriter Raymond Asso bis zum Kennenlernen ihrer großen Liebe, des jungen Künstlers Ivo Livi, besser bekannt unter seinen Künstlernamen Yves Montand. So wie Edith Piaf wie in Pygmalion durch ihren Mentor Raymond Asso von einer ungebildeten Analphabetin zu einer Dame von Welt aufgebaut wurde, so nimmt sie sich des jungen Künstlers an, der bald auch ihr Geliebter wird. So enthält die Erzählung auch eine Liebesgeschichte, denn Edith ist auf der Suche nach der Liebe. Als historischen Hintergrund erlebt man die Nachkriegsjahre mit den Kriegsverbrecherprozessen, den Vorwürfen der Kollaboration bis hin zu Auftrittsverboten.
Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und gerade auch die historischen Bezüge sind interessant, doch wirklich kennengelernt habe ich Edith Piaf durch das Buch leider nicht, sie blieb dennoch ein wenig farblos!

Bewertung vom 31.05.2019
Was uns erinnern lässt
Naumann, Kati

Was uns erinnern lässt


gut

Blick zurück!
In ihrem Roman „Was uns erinnern lässt“ nimmt uns Autorin Kati Naumann mit auf eine Reise in die Vergangenheit.

Die Geschichte verknüpft geschickt zwei Zeitebenen und zwei Schicksale miteinander. Sie gibt Einblick in ein Stück deutsch-deutscher Vergangenheit. Durch ihren Fund wird Milla neugierig auf die Familiengeschichte, die sich hinter den Ruinen und vergessenen Sachen im alten Keller, den sie gefunden hat, verbirgt. Die Geschichte erzählt in Rückblenden vom Schicksal des Hotels Waldeshöh und seiner Bewohner. Der Erzählstil ist ruhig und unaufgeregt.
Wer sich für die deutsch-deutsche Vergangenheit im ehemalige Grenzgebiet interessiert findet hier am Schicksal der fiktiven Hotelbesitzerfamilie Dressel einen interessanten Rückblick.

Bewertung vom 27.05.2019
Das gefälschte Siegel / Die Neraval-Sage Bd.1 (eBook, ePUB)
Ilisch, Maja

Das gefälschte Siegel / Die Neraval-Sage Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Etwas langatmig…
„Das gefälschte Siegel“ von Autorin Maja Ilisch ist der Auftaktband zu einer neuen High-Fantasy-Reihe, der „Neraval-Sage“, und schildert den Aufbruch von vier Gefährten zu einer abenteuerlichen Reise – Tolkien lässt grüßen…
Mir ist das Buch sofort mit seinem schönen Cover ins Auge gefallen: die vier Gefährten überqueren eine Brücke, symbolisch für die Reise, der Hintergrund etwas verschwommen in Blautönen – mystisch, magisch. Dazu der vielversprechende Klappentext – leider wurde ich bei der Lektüre etwas ernüchtert.
Nach einem Prolog, der uns in die Kindheit von Prinz Tymur, dem Anführer der Reisegefährten, entführt, erleben wir die Zusammenstellung und das Zusammenfinden der Reisegruppe unter der Führung von Prinz Tymur. Die Aufgabe ist abenteuerlich bis lebensgefährlich: um eine Schriftrolle der Prüfung durch eine Zauberin zu unterziehen, brechen die Gefährten ins ferne Nebelreich zum Volk der Alfeyn in das Land der unsterblichen Magierin Ililiané auf. Die Reisegruppe besteht aus ziemlich unterschiedlichen Personen, die allesamt nicht nur positive, heldenhafte Eigenschaften auf sich vereinen: der alkoholabhängige und hoch verschuldete Fälscher Kevron Kaltnadel, die arrogante Magierin Enidin, der frühere steinerne Wächter Lorcan und der launische Prinz Tymur selbst.
Der vorliegende Teil ist abwechselnd aus Sicht der Gefährten mit Ausnahme von Tymur geschrieben, so dass dessen Gedanken, Gefühle und Motive etwas im Dunkeln bleiben. Der große Teil des ersten Bandes beschreibt das gegenseitige Kennenlernen und Zusammenwachsen der Reisegruppe, was stellenweise ziemlich langatmig ist. Im Prinzip konzentriert sich das Buch auf eine Art Charakterstudie der einzelnen Reisegefährten, da hatte ich mir etwas mehr „Action“ erwartet…

Bewertung vom 26.05.2019
Die Liebe im Ernstfall
Krien, Daniela

Die Liebe im Ernstfall


gut

Etwas anstrengend!
In ihrem Roman "Die Liebe im Ernstfall" beschreibt Autorin Daniela Krien episodenhaft die Lebens- bzw. Liebesgeschichten ihrer fünf Protagonistinnen Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Die Schicksale der fünf Frauen sind alle auf zufällige Art miteinander verwoben.
In den jeweiligen Geschichten wird auf verschiedenen Zeitebenen das Schicksal der jeweiligen Protagonistinnen erzählt. Leider verlaufen die einzelnen Liebesgeschichten durchgängig unglücklich, alle Protagonistinnen scheitern letztendlich auf der Suche nach ihrem Glück.
Wenngleich interessant, so liest sich diese Aneinanderreihung von unglücklichen Liebesgeschichten doch ein wenig anstrengend und wirkt nicht gerade stimmungsfördernd!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.05.2019
Suddenly Forbidden / Gray Springs University Bd.1 (eBook, ePUB)
Fields, Ella

Suddenly Forbidden / Gray Springs University Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Schwacher Auftakt einer neuen College-Reihe...
„Suddenly Forbidden“ ist der erste Teil der „Gray Springs University“-Reihe von Autorin Ella Fields.
Im Mittelpunkt der Collegegeschichte steht die 18jährige Daisy, die nach zweijähriger Trennung ihre große Jugendliebe Quinn auf dem College wiedertrifft, nur um festzustellen, dass er sich zwischenzeitlich mit ihrer ehemals besten Freundin getröstet hat.
Der Klappentext klingt so, als gäbe es kein Happy End, vielleicht war es das, was mich neugierig gemacht hat – insgesamt hat mich der Band dann aber leider nicht überzeugt.
Vorab zum Cover – sollte Daisy nicht rotblond und Quinn dunkelblond sein? Ich bin ja sowieso kein Fan von realen Personen auf dem Buchtitel, aber wenn, sollte die Optik doch den Beschreibungen der Figuren im Buch irgendwie entsprechen…
Der Schreibstil ist flüssig, wobei ein paar Wiederholungen leicht nervten. Gut gefallen hat mir der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen innerhalb des Buches: wir starten in der gemeinsamen Kindheit und Jugend von Daisy und Quinn, um dann wieder in die Gegenwart zu springen, in der Daisy gerade im College angekommen ist. Jenem College, das sie und Quinn nach ihren früheren Plänen später einmal gemeinsam besuchen wollten.
Auch der Wechsel in der Erzählperspektive zwischen Daisy und Quinn gefällt mir gut und gäbe Gelegenheit, mal in den Kopf der beiden hineinzuschauen, aber leider erfährt der Leser da nicht viel…
Die ganze Geschichte war für mich ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar: wenn man es mal als gegeben hinnimmt, dass sich die beiden schon im zarten Kindesalter so heftig ineinander verlieben, dass es einfach niemals jemand anderen geben wird, dann ist es umso schwerer nachvollziehbar, warum die beiden es so gründlich vermasseln, als sie durch Daisys unfreiwilligen Umzug getrennt werden. Mangelhafte Kommunikation, Missverständnisse, dann aber auch Intrigen ihres Umfeldes – das war für mich einfach ein bisschen viel Drama und an den Haaren herbeigezogen…
Dazu sind die Figuren selbst auch nicht wirklich schlüssig gezeichnet: ich mochte die wilde junge Daisy, die den Nachbarshahn vor der Schlachtbank rettet, aber mit der jungen Collegestudentin konnte ich nicht mehr so viel anfangen. Wenn sie meint, nach einer Zeit des jahrelangen Schweigens einfach aufs College zu gehen und dort mit ihrem Jugendfreund weiterzumachen, wo sie 2 Jahre zuvor aufgehört hat, ist das einfach grenzenlos naiv, auch für eine 18jährige!
Ebenso haben mich die schweren Schuldvorwürfe, die sie sich im Laufe des Buches macht, ihr Zögern und Zagen, das Ewige Hin und Her, wo man doch spätestens ab der Mitte des Buches weiß, wie es enden wird, einfach nur genervt.
Von Quinn bekommt man auch nicht viel mit: nachdem er Daisy ab ihrem 7. Lebensjahr regelmäßig gesagt hat, dass er sie einmal heiraten wird, ist seine Sozialkompetenz anscheinend erschöpft. Mit der Trennung kann er wohl überhaupt nicht umgehen, aber er macht es sich ziemlich leicht und sucht sich seine Ablenkung.
Alexis als intrigante ehemals beste Freundin der beiden und Pippa als Collegefreundin von Daisy wie auch Toby als Quinns bester Freund bleiben insgesamt farblos. Letztere beiden sollen wohl im Mittelpunkt des nächsten Bandes stehen.
Leider hat das Buch insgesamt meine Erwartungen nicht erfüllt…

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.05.2019
Die Tochter des Paradieses / Nayla Bd.1 (eBook, ePUB)
Ausland, Josephine

Die Tochter des Paradieses / Nayla Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Spannende Reise ins Paradies…
„ Die Tochter des Paradieses“ ist der erste Band einer mehrteiligen Fantasyreihe um Nayla, einer jungen Angehörigen des fiktiven Ho’oulu –Stammes, der auf einer abgeschiedenen paradiesischen Insel lebt, und stammt aus der Feder von Autorin Josephine Ausland.
Die Einleitung des Klappentextes „Nichts ist perfekt. Nicht einmal das Paradies“ lässt schon tief blicken – obwohl Nayla mit ihrem Stamm auf einer wunderschönen üppigen Insel lebt, ihr Volk, Ho’oulu, die Kunst beherrscht, Pflanzen zu beschwören und so in einem Überreichtum lebt, erleben wir bereits auf den ersten Seiten, wie sich der Stamm täglich im Kampf übt – nur gegen wen?
Ich muss gestehen, ich hatte mit der ersten Hälfte des Buches meine Schwierigkeiten, da ich in den ganzen blumigen Beschreibungen und den fantasievollen Gestalten einfach untergegangen bin und teils den berühmten roten Faden verloren habe. Auch mit Nayla wurde ich nicht so ganz warm. Sie ist ein etwas spröder Charakter. Vielleicht weiß sie auf den ersten Seiten auch selbst noch nicht, was sie will und was sie vermisst, den mir erschien sie etwas sprunghaft und unentschlossen. Aber als ein Unglück geschieht und eine Flutwelle die Insel trifft, nimmt die Geschichte an Fahrt auf und zog mich die Geschichte in ihren Bann: Nayla verliert hierbei ihre heißgeliebte Adoptivschwester und macht sich zusammen mit ihrem Stammesoberhaupt auf, um mit dem feindlichen Volk der Moana, das für die Flutwellen verantwortlich gemacht wird, Friedensverhandlungen zu führen. Erneut nimmt die Geschichte eine für mich überraschende und unerwartete Wendung und baut Spannung auf. Ich musste unbedingt wissen, wie es weitergeht und sofort Band 2 weiterlesen.
Ein Kritikpunkt ist leider die hohe Zahl an Rechtschreib- und Grammatikfehlern, die das Lesevergnügen doch erheblich trübt, etwas, das ich vom renommierten Carlsenverlag nicht erwartet hätte!