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Arietta

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Insgesamt 469 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2021
Vor Frauen wird gewarnt
Rehn, Heidi

Vor Frauen wird gewarnt


ausgezeichnet

Eine Frau auf dem Weg nach ganz oben

Meine Meinung zur Autorin und Buch :
Heidi Rehn, ist ein großartiger Biografischer Roman gelungen, über die legendäre und berühmte Schriftstellerin Vicki Baum. Sie war die beste bezahlte Autorin Deutschlands. Zwei große Romane von ihr sind mir in Erinnerung geblieben, Menschen im Hotel und Liebe und Tod auf Bali, den sie in Amerika schrieb. Jedenfalls hat die Autorin Vicki Baum so lebendig dargestellt das ich es bedauert habe sie nie kennen gelernt zu haben. Sie hat sich sehr in Vicki hinein gefühlt und auch ihre Recherche über diese einmalige Frau ist Akribisch recherchiert. Ich bin noch immer ganz hin und weg von dem Roman, sie hat ihr wirklich ein Großartiges Denkmal gesetzt, und sie wieder zum Leben erweckt. Auch die zwanziger Jahre sind sehr gut dargestellt. Eine Frau die es schaffte von der Männerwelt akzeptiert zu werden.

Ich habe Vicki von der ersten Seite an geliebt, sie über ihre Bodenständigkeit und ihren Ehrgeiz bewundert. Sie war wirklich Ihrer Zeit voraus, intelligent, Ehrgeizig, sie wusste sich zu behaupten. Ihre Ehe war glücklich auch wenn sie beide in gegenseitige Einverständnis eine offene Ehe führten. Ganz nebenbei erfuhr ich das sie eine ausgebildete Harfenistin war, ihr Mann Dirigent an der Mannheimer Oper. Vicki wagte den Sprung und ging ohne ihre Familie nach Berlin, wo sie sich im Ullstein Verlag ganz nach oben arbeitete. Es war sehr spannend Ihren Werdegang dort mit zu verfolgen, sie wurde zur bestbezahlten Schriftstellerin, arbeitete dort nebenbei auch noch als Redakteurin. Trotz allem blieb ihr ihre Familie heilig, auch wenn sie das freie und wilde Leben in Berlin genoss, ich konnte nur den Hut vor dieser Frau ziehen, sie hatte einen starken Charakter und hob trotz ihres Ruhmes nicht vom Boden ab. Das sie mit ihren Lieben nach Amerika übersiedelt, konnte ich sehr gut verstehen, sie war von Geburt an jüdisch , und die Nazis machten diesen Menschen das Leben schwer. Ihre Literatur wurde von den Nazis später verbrannt und als Asphaltliteratur verunglimpft. Jedenfalls in Amerika wurde sie gefeiert und in Hollywood „ Menschen im Hotel „ verfilmt. Übrigens wurden noch einige ihrer Bücher verfilmt. Danke liebe Heidi, das ich teilhaben durfte an Vickis Leben und sehr viel Interessantes über diese ungewöhnliche Frau erfahren habe.

Bewertung vom 31.07.2021
Julius oder die Schönheit des Spiels
Saller, Tom

Julius oder die Schönheit des Spiels


ausgezeichnet

Ein bewegtes Leben das uns in Atem hält
Meine Meinung zum Autor und Buch
Tom Saller , hat mich schon mit Martha tanzt, und ein neues Blau begeistert. Der Roman ist angelehnt an den legendären Tennisspieler Gottfried von Cramm , den Gentleman von Wimbledon. mit einer der ehrenwertesten Sportler, der sich nie verbiegen lies. Er hat für mich damit diesem Mann ein Denkmal gesetzt.
Auch sein Protagonist Julius lässt sich nicht verbiegen auch nicht von den Nazis. Sport und der Nationalismus kommen nicht zu kurz. Auch wenn ich kein Tennis spiele, bin ich durch Boris Becker und Steffi Graf auf den Geschmack gekommen. Tom Saller hat sein Thema sehr gut verpackt und lässt seine Figuren zu Wort kommen und erweckt sie zum Leben. Ich konnte mich gut in die hinein versetzen, und habe mit ihnen mitgefiebert, gebangt und gehofft. Ein wundervoller Roman über den Tennis und einen großartigen Mann, auch für nicht Sport oder Tennisfans zu empfehlen,
den es geht nicht nur um Sport. Auch der Cover ist sehr gut gestaltet und spiegelt die Zeit wieder.

Gleich zum Anfang begegnen wir Julius 1984 in Wimbledon als 70zig Jährigen, wo er fasziniert ein Tennisspiel beobachtet. Von nun an dürfen wir ihn begleiten in seine Jugend, Julius wächst hoch auf einer Burg an Rhein auf, seine Abstammung ist adelig. Seine wilden Jahre in Berlin wo er Jura studieren soll, die Verlockungen in dieser Stadt sind groß, ganz im Gegenteil zu seiner idyllischen Heimat am Rhein. Aber ich fand Julius trotz allem sehr liebenswert, den auch wir waren mal jung und das macht ihn gleich so sympathisch. Aber unser Julius hat noch ganz andere Talente er ist ein begnadeter Tennisspieler, und so verwunderte es mich nicht das er zum Tennisstar wird. Aber es gibt wie immer viele Neider, und schnell macht so manches Gerücht Schlagzeilen. Aber Julius ist ein sehr gradliniger Mensch der sich nicht verbiegen lässt, den die Schönheit seines Spiel ist ihm wichtiger als alles andere , ob Sieg oder Niederlage, das er immer mit Würde ertrug. Auch als Julius ins Visier der Nazis gerät, bewahrte er Rückgrat, es war schon mehr als spannend, wie er da rauskommt. Die Geschichte ist hervorragend recherchiert, interessant und spannend verpackt. Fazit: „Ein bewegtes Leben, das sich uns da präsentiert und in Atem hält.“

Bewertung vom 28.07.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


ausgezeichnet

Wie würdest du dich entscheiden Ost oder West

Meine Meinung zum Autor und Buch
Robert Krause, hat mit seinem Buch zum Film, ein sehr bewegendes und Aufwühlendes Werk geschaffen. Auch wenn seine Figuren im Buch und Film fiktiv sind, fühlte es sich beim Lesen sehr real an, und mir kamen teilweise die Tränen. Denn wenn die Protagonisten fiktiv waren, sind ihre Probleme und Gefühle echt, man konnte die innere Zerrissenheit förmlich spüren. Ich war damals 9 Jahre alt und kann mich noch an die Bilder im Fernsehen in den Nachrichten erinnern, wie die Menschen von null auf hundert einfach getrennt wurden, in dem man mitten durch Berlin eine Mauer zog. Ich bin schon sehr gespannt auf den Film der am 07.08.21 um 20.15 auf ARD läuft.
Meine Meinung zum Autor und Buch
Ich habe mir vorgestellt beim Lesen ich müsste mich in 31/2 Stunden plötzlich entscheiden, ob ich zurück in den Osten gehe und quasi eingesperrt bin, oder hier im Westen bleibe in Freiheit. Das ich meine Heimat, meine Wurzeln, Freunde , Familie und hab und gut zurück lassen muss und sie nie wieder sehen werde. Sehr gut konnte ich die Zerrissenheit , von Carla der Sängerin und ihren Freunden verstehen. Oder Marlies, die ein schlechtes Gewissen hat, ihrem Mann und ihren Kindern gegenüber, den sie wusste es durch einen verschlüsselten Brief ihres Vaters einem hohen Offizier in Ostberlin. In ihrer Haut hätte man nicht stecken wollen. Gut gefiel mir auch die Lokführerin Edith die, die Passagiere am Grenzübergang Ludwigsstadt übernehmen soll. Oder das ältere Ehepaar Anna und Ernst, die,die Urne ihres Bruders der in München verstorben ist, in Dresden seiner alten Heimat beisetzen sollen. Anna würde am liebsten bleiben, den ihr Sohn lebt im Westen. Wie werden sie sich alle entscheiden, Westen oder Osten, es wird sehr spannend und emotional. Mehr will ich nicht auf das Buch eingehen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2021
Das Vermächtnis / Das Brauhaus an der Isar Bd.3
Freidank, Julia

Das Vermächtnis / Das Brauhaus an der Isar Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Auch in ihrem 3. Band vom Brauhaus an der Isar, hat es Julia Freidank,es wieder geschafft mich in den Bann der Geschichte der Familie Bruckner zu ziehen. Ich hatte das Gefühl beim Lesen, ein Teil der Geschichte zu sein, es war wie ein Sog der einem Tief in das Geschehen hinein zog. Ihr Schreibstil ist wie immer sehr spannend, Bildhaft und flüssig, auch ihre Recherche war sehr akribisch. Besonders über den zerstörenden Nationalismus der die Persönlichkeit der Menschen zerstören sollte, sie zu Maschinenmenschen machen , die perfekt funktionieren.Ihre Personen sehr real und Authentisch, ich habe mit Lotte gezittert, gebangt, gehofft, gelacht und geweint.
„Es ist der krönende Abschluss der Brauhaus Trilogie.“

Lotte die damals mit Ihren Eltern vor den Nazis fliehen mussten ist von Amerika in die Schweiz gegangen um dort für eine Hilfsorganisation zu arbeiten. Als sie bei Nacht und Nebel mit einem Piloten und falschen Pässen für die Juden in Deutschland fliegen, stürzt der Flieger ab. Ich war erleichtert das Lotte nichts passiert war und sie es bis zuGroßeltern in München geschafft hat. Wie gesagt Lotte hält einem einfach in Atem, sie riskiert oft Kopf und Kragen, vielleicht ist es ihre Jugendliche Leichtigkeit, sie ist erst 18, die sie manchmal unvorsichtig werden lässt. Es ist noch Krieg, vieles ist eingeschränkt und verboten, nämlich Starkbier zu Brauen, nur das schreckliche Dünnbier, schlimm den Menschen noch die letzte Lebensfreude zu rauben. Lotte versucht die Brauerei am Laufen zu halten, es ist nicht einfach. Der Bombenhagel der auf München fällt, die Ängste während man im Keller sitzt und betet das man wieder lebendig rauskommt und sein Haus noch steht. Ich habe mit Lotte und ihrer Familie und Freunde gebangt. Als der Krieg kurz vor dem Ende steht, verliebt sie sich in Gero, der als Wissenschaftler arbeitet, und an einem sehr geheimen Projekt arbeitet, dafür hat man ihn aus dem Krieg geholt, Gero wird langsam bewusst, an was sie dort arbeiten und ist entsetzt. Als endlich die Amerikaner in München einrücken, wird es auch nicht leichter, ausgerechnet ihr Jugendfreund, taucht in der Brauerei auf, sie erhofft sich Hilfe von ihm. Aber auch die Amerikaner haben ihre Vorschriften, und es gibt Neider die alles versuchen, das Brucknerbräu zu ruinieren. Wird Lotte es schaffen die geliebte Brauerei zu retten, den sie riskiert mal wieder viel, oder ist es endgültig der Ruin und das aus. Die alten Nazis haben sie auf dem Kicker, und auch die Amerikaner…….

Bewertung vom 13.07.2021
Wenn die Hoffnung erwacht
Beck, Lilli

Wenn die Hoffnung erwacht


ausgezeichnet

Eine wunderschöne und berührende Geschichte
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Lilli Beck hat mich auch mit ihrem neusten Werk wieder hellauf begeistert.
Die Nachkriegsjahre, als Deutschland am Boden liegt, die ausgehungerte Bevölkerung, die Not, die meisten hatten kein Dach auf dem Kopf, der Wohnungsnotstand, in den großen Städten. Die Besatzungszeit, der langsame Wirtschaftliche Aufschwung, der Hunger nach neuem Leben. Alles hat sie sehr schön rüber gebracht, ich kenne noch vieles aus den Erzählungen meiner Großmütter, viele Erinnerungen wurden wieder wach, und man erkennt beim Lesen wie Dankbar wir doch sein müssen, trotz Pandemie, ohne Hunger und Not zu leben, im Gegensatz zu unseren Großeltern und Eltern, ich hoffe das wir so etwas nicht mehr erleben müssen. Ihr Schreibstil ist wie immer sehr klar, kraftvoll , Bildhaft und sehr mitreißend, sie spannt einem geschickt auf die Folte, lässt uns bangen, Hoffen und hat so manche Überraschungen parat. Ihre Figuren wirken so real und lebendig, das ich mit ihnen, gebangt, geweint und gelacht habe. Die Rolle und der Stand von uns Frauen ist sehr gut beschrieben und beleuchtet.

Was hat mir Nora so Leid getan, als sie heimlich mit ihrer Freundin eine Sylvester Feier bei den Amerikanischen Besatzer , besucht allein auf die Aussicht mal so richtig satt zu werden, wirft sie alle Bedenken über Bord.
Es ist auch ihr Lebenshunger, nach diesem schrecklichen Krieg wieder fröhlich zu sein und der Enge des Elternhaus zu entfliehen. Ich konnte es ihr so richtig nachfühlen, bei diesem Macho Vater, nur Stränge und Strafen, die Mutter wagt sich nicht aufzumucken, was zu dieser Zeit passt, eine Frau war ihrem Mann untertan, heute kaum noch vorstellbar.
Das die so schüchterne Nora , sich ausgerechnet in den US- Offizier William verliebt, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, aber ich glaube mir wäre es genauso ergangen. Ich habe jedenfalls mit ihr gebangt, das der Vater Wind von der Sache bekommen könnte. Den deutsche Frauen die sich in Besatzung Soldaten verliebten , war verpönt und sie galten als Flittchen. Das ihre Liebe nicht ohne Folgen blieb, wird Nora zum Verhängnis, William freut sich und will sie heiraten, aber er wird überraschend versetzt. Also gesteht Nora ihren Eltern die Schwangerschaft, wie er reagierte war mehr als schlimm, um seine Ehre zu retten, hat er einen perfiden Plan, der ihm nur Vorteile bringen würde.
Ich war genauso entsetzt wie Nora, und verstand sie warum sie mit dem kleinen Willi, bei Nacht und Nebel quasi floh, den eigenartig von William sieht und hört sie nichts mehr. So flieht sie von Regensburg, nach München und ist am Boden zerstört, das ihre Verwandtschaft dort nicht mehr lebt. Sie steht auf der Straße und weiß nicht wohin, als ob das Schicksal es so will, trifft sie auf die verstörte und verwirrte Celia Wagner, und bringt sie nach Hause. Die Familie Wagner wird für sie und den kleinen Willi zum Schicksal, als sie in der pompösen Villa eintreffen.
Wir erleben eine bewegende Zeit, mit Nora und der Familie Wagener, ich habe oft mit Nora mitgelitten und gebangt, was passiert wenn alles herauskommt, das ihr Vater sie doch noch findet und seine Drohung war machen wird. Jedenfalls sind die Wagners eine sehr warmherzige Familie, ich mochte sie alle. Den Aufenthalt und Noras Geheimnis und Gewissensbisse den Wagners gegenüber möchte ich nicht verraten, es wird sehr spannend und auch mal turbulent, bei mir ist so manches Tränchen geflossen wegen Nora, besonders auch wegen William….

Bewertung vom 10.07.2021
Familie ist, wenn man trotzdem lacht
Busch, Wiebke

Familie ist, wenn man trotzdem lacht


ausgezeichnet

Steffi renoviert ihre Familie
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von Wiebke Busch, und ich war tief überrascht, wieviel Wahrheit in dieser Geschichte steckt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildlich und Humorvoll, auch wenn die Lage oft Ernst ist. Man spürt das hier eine Kennerin schreibt, hat sie doch am eigenen Laib erfahren von der Not nach Wohnungen in den Großstädten auf dem Wohnungsmarkt. Ich habe gleich die ältere Flora in mein Herz geschlossen, man muss sie einfach gerne haben, ebenso Steffi mit ihrer Familie und Freundin. Es ist alles sehr Authentisch und real. Ihre einzelnen Protagonisten und ihre Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen und verschmelzen mit ihnen.

Es fängt schon gleich gut an, Steffi ist die 80qm Wohnung zu eng, 2 Kinder und Ehemann. Auch wenn es ihrem Ehemann Arno nicht zu eng ist. Ich konnte Steffi so gut verstehen, und es war ein Riesen Spaß und Abenteuer mit ihr auf Wohnungssuche zu gehen, was aber auch sehr nervenaufreibend und stressig war. Dann dieser miese und fiese hinterhältige Makler dem sie leider auf den Leim ging. Die Wohnung war ja auch ein Traum. Gut das sie ihre Freundin Helene hat, und die auch noch Journalistin ist, der sie ihr Herz über den Makler ausschütten kann. Aber wie heißt es so schön, von irgendwo kommt ein Lichtlein her, und zwar ist es die ältere Flora, die seit dem Tod ihres Mannes alleine in dem großen Haus mit Garten lebt. Sie hat auf den Artikel von Helene in der Zeitung geantwortet. Es stimmt gleich auf beiden Seiten als sie sich treffen, und so kaufen die Rottmanns das Haus zu einem Schnäppchenpreis. Einzige Bedingung Flora möchte drin wohnen bleiben, und sie müssen bei der Renovierung helfen, den die 30 Jahre seit Flora dort lebt, haben Spuren hinterlassen. Jedenfalls geht es ziemlich turbulent zu im neuen Heim, was da auf die Rottmanns noch zurollt, an Renovierungsarbeiten usw. , ich glaube daran haben sie nicht gedacht. Jedenfalls Flora ist eine Seele von Mensch, ist da wenn die Kinder betreut werden müssen. Aber unsere gute Flora hat so einige gut gehütete aufregende Geheimnisse, es war spannend Ihnen auf den Grund zu gehen und ans Tageslicht zu befördern. Eine wunderschöne turbulente Geschichte über eine Wohngemeinschaft, den Flora gehört einfach dazu.

Bewertung vom 06.07.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ute Mank, ist mit ihrem Roman „ Wildtriebe „ ein hervorragendes Roman Debüt gelungen. Seit ihrer Heirat lebt sie in Hessen, vielleicht ist es Ihr deshalb so gut gelungen, vom Fremdsein, nicht richtig dazugehören wiederzugeben. Der Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung, ich glaube daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, klar , kraftvoll und sehr Bildlich. Sie hat es verstanden mich an der Hand zu nehmen und ein Teil der Geschichte zu werden. Ich habe mit den Frauen mitgelitten, gefühlt und ihren Kampf nach Freiheit und Anerkennung mit erleben dürfen. Man konnte sich sehr gut in ihre Protagonisten hinein denken, und ihnen tief in die Seele blicken. Der Stand von uns Frauen, die man am liebsten nur in der Rolle von Mutter und Heimchen am Herd gesehen hätte. Ein wundervoller Roman, der uns Frauen gewidmet ist, und den Generationenkonflikten.

Schon der Einstieg als Joanna, nach dem Abi, das Haus und ihre Heimat verlässt, um ihre Träume und Selbstverwirklichung umzusetzen. Gut ich wäre an Stelle ihrer Eltern auch nicht begeistert gewesen, das sie ausgerechnet nach Uganda geht. Ich konnte Marlies schmerzliche Gefühle gut nach vollziehen, ihre Tochter herzugeben, erinnert sie es sie doch auch an ihre eigene Jugend. Man hat sie ihrer eigenen Träume beraubt, auch sie hätte gerne studiert , aber Mädchen hatten zu heiraten und in der Rolle der Ehefrau und Mutter aufzugehen. Sehr gut ist das Leben von Marlies in dem kleinen hessischen Dorf erzählt, als Fremde und Schwiegertochter hat sie es nicht einfach, anerkannt zu werden. Marlies Träume von Selbstständigkeit, der ständige Kampf mit Schwiegermutter Lisbeth, die andere Vorstellungen hat, von Erziehung, Haushaltsführung, die nicht akzeptieren will das Marlies mehr vom Leben will, als sich Klaglos dem Leben auf Dorf und der Arbeit des Hofes unter zuordnenden. Den Führerschein zu machen um Selbstständiger und unabhängiger zu sein. Ob Marlies es schaffen wird sich aus dieser Enge zu befreien, ich hoffe es für sie und lasse mich überraschen. Ein Buch voller Höhen und Tiefen…

Bewertung vom 05.07.2021
Verrat in Colonia
Peter, Maria W.

Verrat in Colonia


ausgezeichnet

Wer ist der wahre Täter

„Verrat in Colonia“ ist der vierte Fall der Sklavin Invita. Die Bände sind in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander lesbar.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Man spürt beim Lesen, das María W. Peters , wie sie die Geschichte, des römischen Reiches interessiert, den mit jeder Faser ihres Herzen geschrieben hat. Den auch dieser vierte Teil über die vorwitzige Sklavin Invita, ist sehr Akribisch recherchieret, wie immer arbeitet sie dafür mit namenhaften Historikern und Archäologen zusammen. In diesem Teil geht es um das Colonia Agrippina 260 n. Christus. Ihr Schreibstil ist klar, kraftvoll und voller Hochspannung. Man wird förmlich in die Geschichte hineingezogen. Ihre Personen , ihr Handeln und tun sind sehr Authentisch, alles ist sehr Bildlich beschrieben, man sah es vor sich. Ich habe mit Invita, ihrem Lebensgefährten dem Sklaven Flavus, und ihrer Herrin Marcella , mitgefiebert, gelacht , geweint und gelitten. Danke auch zum Schluss für das ausführliche Nachwort, dem Glossar, den Reise und Stöbertipps.

„ Es geht um Intrigen, Macht, Politik und Ränkespiele , aber auch um Liebe.“


Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Man muss einfach diese sehr gewitzte Sklavin Invita lieben, an ihr ist wirklich eine sehr gute Detektivin verloren gegangen. Sie hat wirklich eine ungewöhnliche gute Stelle und Herrin, Marcella die Tochter des Stadthalters von Trier. Marcella ist eigentlich mehr eine gute Freundin, als Herrin, sie sind einander sich zugetan und vertrauen einander.Es fängt schon von der ersten Seite sehr spannend an, als sie auf dem Weg von Trier nach Colonia, von einem germanischen Stamm überfallen werden.
Mensch war mir ihr Retter, der Centurio Mucius Longinus, auf Anhieb sympathisch. So wie er sich um die beiden Frauen und auch den Sklaven Flavus sorgte, und sie sicher nach Colonia begleitete. Es war schon unheimlich interessant sie zu begleiten, mit ihnen durch die Stadt und den Palast zu streifen. Auf Anhieb, war mir gleich dieser Cäsar Licinus Salonius unsympathisch, und sein persönlicher Berater Silvanus, da lief es mir jedesmal eiskalt den Rücken runter. Auch Marcellas zukünftiger Mann Nonius und dessen Familie, waren mir suspekt. Irgend etwas haben sie zu verbergen. Als dann auch noch dieser hinterhältige Mord im Badehaus , das Opfer ihr zukünftiger Schwiegervater ist. Schlimm das der arme Flavus, verdächtigt wird und man ihn verhaftet. Nur Marcellas Einsatz ist es zu verdanken , das man in nicht gleich hinrichtet, aber dafür Foltert und in den Kerker wirft. Es geht nun heiß her, Invita ermittelt und es wird hoch gefährlich. Obwohl sie sehr klug und intelligent ist, geht es oft mit ihr durch, das man den Atem anhält. Auch Marcella hat ein Geheimnis, das gefährlich ist und ich auch um sie Angst Ausstand. Es wird alles sehr brisant, und auch Politisch brandgefährlich. Verschwörung und Verrat lauern an allen Ecken und mitten drin, Invita und Marcella.
Ob beide den wahren Mörder finden um Flavus Unschuld zu beweisen ? Lasst euch überraschen, es gibt viele unerwartete Überraschungen, ich lag oft falsch und wurde zum Schluss eines besseren belehrt.

Bewertung vom 29.06.2021
Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.18
Storks, Bettina

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.18


ausgezeichnet

Eine unglaubliche Starke Frau und Künstlerin
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Bettina Storks, ist wieder ein sehr fesselnder und großartiger Biografischer Roman über Dora Maar, alias Henriette Theodora Markovitch gelungen. Man spürte beim Lesen mit wieviel Herzblut sie über diese wunderbare Frau schreibt, sich in sie hinein versetzte, was bestimmt nicht so leicht war. Dora Maar, war eine Facettenreiche Frau und starke Persönlichkeit, zerrissen von ihren Gefühlen. Ich habe Dora erst so richtig durch dieses Buch kennen gelernt. Sie ist mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen, ich sah sie Bildlich vor mir, ihre funkelten Augen, ihre erste Begegnung mit Picasso, besonders bei der Handschuhszene im Deux Margots, hielt ich den Atem an und habe die Augen zugehalten. Man merkt auch die gute Recherchearbeit und das sie Literaturwissenschaftlerin ist. Die Geschichte über die großartige Fotografin und Malerin Dora Maar und ihrer große Liebe zu Picasso, eine Liebe die nicht einfach war, beide waren starke Persönlichkeiten. Liebe Bettina die ist es gelungen dieser ungewöhnlichen Frau und ihrer ein Denkmal zu setzen.

Ich mochte Dora vom ersten Augenblick an, und habe sie sehr bedauert. Ihre Kindheit war alles andere als schön, ihre Mutter fand ich kalt, egoistisch und hartherzig, einfach konservativ. Ihr Vater dagegen ist ihr Vertrauter, ihr Tata, der sie und ihre Kunst fördert, zum Missmut der Mutter. Es hat mir Spaß gemacht Dora zu begleiten, mit ihr das Paris und das Boheme der Künstler des surrealistischen Kreises zu erleben. Spannend war es als sie Picasso kennen lernt, sie war sich bewusst das sie mit ihrer Szene im Deux Margots die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Sie weiß das sie wunderschön ist, nicht nur das sie ist intelligent, gebildet, erfolgreich und eine starke Persönlichkeit. Sie ist Picasso Triebfeder und Muse, während des spanischen Bürgerkriegs, stachelt sie ihn an, etwas für sein Land zu tun. Dora ist es zu verdanken, das , das großartige Gemälde „ Guernica“ entsteht, anläßlich der Weltausstellung in Paris. Sie gab für ihn viel auf besonders ihre Fotokarriere, bekannt wurde sie durch ihr Foto von „ Pere Ubu“ wie sie es zärtlich nannte. Stattdessen fing sie wieder zu malen an. Das Leben mit Picasso war ein Leben voller Höhen und Tiefen, sie war für ihn da während die Nazis Paris besetzen, rettet mit ihm seine Bilder, die als entartet galten. Die Zeit die sie mit ihm in Südfrankreich verbrachte fand ich sehr schön. Es war eine Leidenschaftliche Liebe, und ich bewunderte ihren Großmut Picasso gegenüber, den er konnte nicht treu sein, obwohl Dora Seine große Liebe war. Es war eine besondere Liebe und schmerzhafte zwischen den beiden. Eine Liebe mit zwei Gesichtern.
Sehr schön fand ich den Satz als sie sich endlich auf sich selbst besinnt und alle Fesseln über Bord wirft , ihren Frieden in Südfrankreich in Luberon findet.
„ Ich bin eine andere geworden, und dennoch trage ich ein Teil der alten Dora mit in mir. „

„Ich bin nicht Picassos Mätresse gewesen. Er war nur mein Meister“,

Bewertung vom 23.06.2021
Vom Ende eines Sommers
Harrison, Melissa

Vom Ende eines Sommers


ausgezeichnet

Das Ende eines Sommers und Kindheit
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Wie schreibt die : THE TIMES über den Roman von Melissa Harrison, „ Kraftvoll und wunderschön geschrieben. Unmöglich zu Vergessen.“
Dem kann ich mich nur anschließen. Alles ist so Bildhaft beschrieben, dieser Goldenen Morgen, man sah die Felder vor sich, hörte die Vögel in der Morgenstimmung zwitschern. Das Leben auf der Farm, die harte Arbeit, die Träume der gerade erst 14 Jährigen Edie, alles ist sehr Authentisch, realistisch beschrieben. Eine Geschichte voller Magie und Poesie. Die Figuren und ihre Charaktere sind greifbar, man konnte sich sehr gut in ihre Gefühle und Emotionen hinein versetzen.

Ich konnte die 14 Jährige Edie und ihre Träume sehr gut verstehen. Gerade ist erstmal der 1. Weltkrieg vorbei, der seine Spuren hinterlassen hat. Sie lebt mit ihrer Familie auf einer Farm, die Arbeit ist schwer, Edie ist wirklich so ganz anders, sie steckt lieber ihre Nase in Bücher, träumt von der großen weiten Welt. Sehr zum Verdruss ihrer Eltern, die es lieber sehen würden wenn sie mehr mit auf der Farm anpacken würde. Ich glaube deshalb wurde sie ein leichtes Opfer als eines Tages die Journalistin Constanze Fitzallen auf der Farm auftaucht. Die angeblich über das Landleben berichten möchte. Sie ist es die Edie Sehnsucht und Träume erkennt, ihr Geduldig zuhört und so viel Verständnis zeigt. Die Erwachsenen, begegnen ihr mit Misstrauen, nur Edie ist mehr als Angetan von ihr, sie verkörpert für sie die große Welt da draußen, schon wie sie gekleidet ist, spricht und denkt. Es ist der Anfang vom Ende eines Sommers, Edie wird in einen Strudel der Gefühle geworfen, und erkennt, das Constanze ein ganz und gar anderer Mensch ist, eine Frau mit zwei Gesichtern. Eine Welt im Umbruch, der zweite Weltkrieg wirft seine Schatten voraus. Es war schön Edie einige Jahre zu begleiten und sie langsam reifen zu sehen, tiefe Blicke in ihr Seelenleben, Träume und Hoffnungen zu werfen, und darauf zu hoffen, das einiges in Erfüllung gehen…..

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.