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Gilasbuecherstube
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Bewertungen

Insgesamt 227 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2021
A. S. Tory und die verlorene Geschichte
Sagenroth, S.

A. S. Tory und die verlorene Geschichte


ausgezeichnet

Es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe.
Die A.S. Tory-Reihe umfasst mittlerweile vier Bände. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden und sind in sich abgeschlossen.
Um die Charaktere kennenzulernen und die Zusammenhänge der Geschichte besser zu verstehen, ist jedoch empfehlenswert, mit Band 1 zu starten.

Mittlerweile ist fast ein Jahr vergangen, nachdem Sid und Chiara sich auf einem abenteuerlichen Road-Trip kennengelernt haben. Der geheimnissvolle A.S. Tory hat sich schon lange nicht mehr per E-Mail gemeldet, als Chiara eine Nachricht von ihm in ihrem Postfach findet.
Die Beiden werden von ihm eingeladen, eine Reise in die Vergangenheit zu machen und mehr über die Lebensgeschichte von A.S. Tory herauszufinden. Doch auf dieser Reise sollen sie nicht nur die Jugend ihres geheimnisvollen Gönners enträtseln und Licht ins Dunkle bringen. Sid wird auch etwas über sich selbst herausfinden und erfahren, warum A.S. Tory gerade ihn im letzten Jahr ausgesucht hat. Gespannt machen die Beiden sich, ausgestattet mit einem alten Stadtplan, einer Adresse, einer Gratulationsanzeige und zwei mysteriösen Fotos, auf den Weg nach Venedig, der ersten Station ihrer Reise.

Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte einzutauchen. Der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin und ihre bildhafte Ausdrucksweise sind mir mittlerweile vertraut und ich habe mich darauf gefreut, Sid und Chiara auf ihrem Abenteuer zu begleiten.
Die Kapitel haben eine schöne Länge, um abends ein paar Seiten zu lesen, doch ich habe das Buch kaum zur Seite gelegt. Zwischendurch gibt es immer mal wieder einen kurzen Einblick in die Gedanken des Engländers. Sie ergänzen den Plot hervorragend.
Sid und Chiara kämpfen gelegentlich auch wieder mit ihren Gefühlen. Irgendwie gehört das, so finde ich, auch dazu, doch die Liebesgeschichte drängt sich nicht in den Vordergrund.

Manchmal wusste ich während des Lesens nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, denn S. Sagenroth schafft es, lustige und ernste Themen gekonnt in die Geschichte einzuflechten.
Es gibt, neben vielen lustigen Situationen, auch Momente, in denen es für die Beiden gefährlich wird, denn Sid und Chiara recherchieren nicht nur in den Gettos Venedigs. Ihre abenteuerliche Reise führt sie auch in den Untergrund Wiens und nach Berlin-Alt Treptow.

So kommen sie der schicksalhaften, jüdischen Vergangenheit von A. S. Tory und seiner Lebensgeschichte, Stück für Stück näher. Einer Geschichte, die von Liebe, Freundschaft, Verlust, Leid und Hass erzählt und ihnen eine Verbindung zur Gegenwart aufzeigt. Der Leser erfährt einiges über das Leben der Juden im Berlin des Jahres 1938 und über die Ausländerfeindlichkeit, die auch in der Gegenwart ein immer aktuelles Thema ist.

Fazit:
S. Sagenroth hat mit „A. S. Tory und die verlorene Geschichte“ einen wunderbaren Abenteuerroman geschrieben, der tiefsinnig ist, eine wichtige Botschaft vermittelt, aufklärt und noch lange im Gedächtnis bleibt.
Nicht nur für Kinder und Jugendliche toll und absolut lesenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2021
Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


ausgezeichnet

Vertraust du ihm, verlierst du dein Herz.
Vertraut er dir, verliert er sein Leben.
Doch nur zusammen habt ihr eine Chance.

Acht Jahrhunderte sind seit dem letzten Krieg vergangen, doch zwischen den Drachen und den Fae herrscht immer noch eine endlose Fehde.
Beide Völker können sich gegenseitig nicht ausstehen und gehen immer wieder auf Konfrontationskurs.
Als ein Abgesandter der Fae beim König der Draconis auftaucht und sie beschuldigt, einen Park in London, der zu einem neutralen Gebiet gehört, in Schutt und Asche gelegt zu haben,
droht der Streit zu eskalieren. Aiden, der Thronfolger der Draconis, wird daraufhin von seinem Vater nach Dublin auf ein College geschickt, denn wenn es wirklich zu einem Krieg kommen sollte, dürfen sich König und Thronfolger nicht am gleichen Ort aufhalten. Doch dem Elbenvolk ist dies nicht verborgen geblieben und dessen Königin schickt Kailey, eine der besten Kriegerinnen der Fae, auf das Menschencollege.
Sie soll das Vertrauen des Thronfolgers gewinnen und ihn ausspionieren. Aiden durchschaut das falsche Spiel von Kailey jedoch sehr schnell und versucht ebenfalls, sich Vorteile für sein Volk zu verschaffen.
Allerdings macht es die Situation nicht einfacher, dass sich zwischen den Beiden langsam Gefühle entwickeln. Aber kann man dem Feind wirklich vertrauen?

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch dieses wunderschöne Cover und den Klappentext, der mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und ein toller Blickfang. Nicht nur der Schutzumschlag schimmert in vielen Farben dank der wunderschönen Drachenschuppen. Sie finden sich auch auf dem Hartcover des Buches wieder.

Wow! Sandra Grauer hat mit „Drachenprinz“ einen tollen Start in die Romantasy-Diologie gemacht.
Sie hat einen modernen, sehr flüssigen Schreibstil und es dauerte deshalb auch nicht lange, bis ich davon in die Story hineingezogen wurde. Ich konnte mich diesem Buch einfach nicht mehr entziehen und habe es innerhalb von zwei Tagen verschlungen.

Die zentralen Figuren des Plots sind die Drachen Aiden und seine Schwester Sharni, sowie die Fae Kailey. Aus ihren Perspektiven verfolgen wir auch die Geschichte und haben so von mehreren Seiten Einblicke in die Geschichte.
Die Drachen verbringen ihre Tage in Menschengestalt in einem Höhlensystem im Inneren eines Felsens und dürfen sich tagsüber nicht in ihrer wahren Gestalt zeigen. Erst nach Einbruch der Dunkelheit verwandeln sie sich in Drachen und drehen ihre Runden.
Die Fae hingegen leben in einer Art Parallelwelt und brauchen die Menschen nicht zu fürchten.
Aiden ist der Thronfolger der Darconis. Er ist im Gegensatz zu seiner Schwester Sharni, ruhiger und bedachter. In seiner Position kann er es sich nicht erlauben, so schnell in die Luft zu gehen.
Sharni hingegen ist sehr temperamentvoll, aufbrausend und geht schnell in die Luft.
Da der König nicht weiß, wem seiner engsten Berater er noch trauen kann, schickt er seine Tochter mit einer äußerst wichtigen Aufgabe nach England um nach Beweisen für ihre Unschuld zu suchen.

Kailey, die bei ihrem Onkel aufgewachsen ist, gehört zu den besten Kriegerinnen der Fae. Sie wurde ihr ganzes Leben lang ausgebildet, um gegen die Drachen kämpfen zu können. Dementsprechend wirkt sie sehr kühl, arrogant und ist auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Diese Charaktereigenschaften machten sie dann auch nicht sonderlich sympathisch. Sie ist sehr leichtgläubig, allerdings muss man ihr zugutehalten, dass sie keine Einblicke in die Hintergründe der Konflikte hat.
Die Protagonisten sind alle sehr lebendig und facettenreich gestaltet und auch die Nebenfiguren fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. Besonders Cassandra hat mir sehr gut gefallen. Ich bin gespannt, was für eine Rolle sie in der Fortsetzung noch spielen wird.
Auch das die Liebesgeschichte in Teil eins nicht im Fokus steht und sich dementsprechend langsam entwickelt, ist mir positiv aufgefallen.
Wird sich der Krieg zwischen

Bewertung vom 26.10.2021
Talus - Die Magie des Würfels
Grimm, Liza

Talus - Die Magie des Würfels


gut

Das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Diesmal ist es in einem schönen Grünton gehalten und der Würfel steht mit seiner magischen Ausstrahlung, wieder im Mittelpunkt.
Nachdem der erste Teil mich sehr begeistert hatte, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte.
Das Buch knüpft fast nahtlos an die Geschehnisse von Band 1 an. Für mich ist mittlerweile jedoch ein Jahr vergangen und ich hatte deshalb zu Beginn große Probleme, wieder in die Geschichte hineinzukommen. Ich habe deshalb, nachdem es auch nach einigen Seiten nicht besser geworden ist, noch einmal Teil 1 zur Hand genommen und das letzte Viertel des Buches quer gelesen.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr flüssig und lebendig. Auch die Kapitel haben eine schöne Länge, um am Abend ein paar Abschnitte zu lesen.
Das Worldbilding ist wieder mit viel Liebe zum Detail gestaltet und sehr bildhaft. Ich konnte mir die Katakomben unterhalb Edingburghs und die magische Welt gut vorstellen.
Es werden Intrigen gesponnen und es gibt Geheimnisse und Machtkämpfe zwischen den Hexenzirkeln. Irgendwie hatte ich das Gefühl, jeder arbeitet gegen jeden. Egal ob es sich um die vier Hauptprotagonisten handelte, um den magischen Rat, oder die unterschiedlichen Hexenzirkel.
Es gibt etliche Verkettungen, die immer wieder neu zugeordnet werden mussten. Teilweise fand ich das etwas anstrengend und ich hatte Probleme, den Überblick nicht zu verlieren. Ich habe das Buch deswegen ein paar Mal zur Seite gelegt.
Erin musste innerhalb kürzester Zeit damit fertig werden, dass es die magische Welt, von der ihre Tante Charlie immer erzählt hat, wirklich gibt. Doch nicht nur das. Sie stellt sogar fest, dass sie selbst über magische Fähigkeiten verfügt. Die Entwicklung ihrer Kräfte ging mir dann auch etwas zu schnell vonstatten. Das Training mit Jessica ist eigentlich überflüssig, denn irgendwie schüttelt sie alles aus dem Ärmel.
Es gibt unerwartete Wendungen, die wirken, als ob sie eingebaut wurden, um für einen regelrechten Knalleffekt zu sorgen.
Auch wenn mir die Grundidee der Geschichte gut gefällt und sie großes Potenzial hat, konnte die Fortsetzung mich leider nicht so richtig in den Bann ziehen und meine Erwartungen nicht erfüllen.
Der rote Faden, der sich durch den ersten Teil der Reihe zog, ging leider zwischendurch verloren und die Story zog sich nach meinem Empfinden etwas zu sehr in die Länge.
Für mich eine Fantasy-Reihe mit einigen Schwächen, die aber bestimmt seine Leser finden wird.

Bewertung vom 07.10.2021
Das Herz, das für dich schlägt
Sturm, Fine

Das Herz, das für dich schlägt


sehr gut

Das wundervolle Cover und der Klappentext haben mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht und ich habe mich sehr gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen halten durfte.

„Liebe entsteht nicht, durch das was wir sehen, sondern durch das was wir fühlen.“
Mit diesem tollen Spruch und einer wunderschönen Illustration beginnt diese Geschichte.
Bereits nach wenigen Seiten hatte Fine Sturm mich dann auch mit ihrem leichten und flüssigen Schreibstil fest im Griff.
Wir verfolgen die Geschichte aus der Sicht von Lisa. Sie lernt Tom über ein Dating-Portal kennen und sie merkt bereits nach wenigen Mails, dass dieser Mann alles hat, was sie sich von ihrem Traummann erhofft. Er ist charmant, ein richtiger Romantiker, versteht es, sich auszudrücken und sie teilen den gleichen Humor. Doch Tom zerstört ihre Träume von einer gemeinsamen Beziehung schnell, denn er will kein Treffen und bietet ihr lediglich einen freundschaftlichen Austausch per Mail.
Lisa will das aber nicht einfach so hinnehmen und bombardiert ihn immer wieder hartnäckig mit Fragen.
Die Hauptprotagonistin war mir sehr sympathisch und ich konnte ich ihre Neugier, ihre Gedanken und Emotionen auch nachvollziehen, aber es hat mich teilweise etwas gestört, das Lisa die von Tom gesetzten Grenzen nicht akzeptieren konnte und ihn regelrecht genervt hat.

Aber auch Tom zeigt Seiten, die ich wohl an Lisas Stelle nicht akzeptiert hätte. Er entscheidet oft über ihren Kopf hinweg und dringt ungefragt in ihre Privatsphäre ein. Ich kenne mich mit Dating Portalen nicht aus, aber ich glaube, ich wäre an ihrer Stelle etwas vorsichtiger gewesen, wenn jemand mich so stalkt, dass er meine Adresse herausfindet.

Sehr gut hat mit der verbale Schlagabtausch in den Chatgesprächen der Beiden gefallen und es hat Spaß gemacht, ihnen dabei über die Schulter zu schauen. Die Dialoge sind oft schlagfertig und witzig, auch tiefgründig.
Es dauerte allerdings ziemlich lange, bis die Beiden sich endlich gegenüberstanden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, alle kennen sich und sind sich begegnet, nur die beiden Hauptprotagonisten nicht.
Apropo alle….auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen. Vivian, Chris und später auch Sam sind lebendig und authentisch beschrieben und sie fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. Allerdings habe ich Bea und Gabi im weiteren Handlungsverlauf vermisst, denn ich glaube, sie sind nach dem „Mädelsabend“ gar nicht wieder aufgetaucht. .. Aufgefallen sind mir zwischendurch ein paar Wort und Satz-Wiederholungen. Allerdings wurde es irgendwann besser, oder die Story hatte mich so im Griff, dass es mir nicht mehr aufgefallen ist. 
Das Ende der Geschichte ist sehr emotional und ließ bei mir die Tränen fließen.
Der Autorin ist es gelungen, Gedanken und Gefühle, so in Worte zu fassen, dass man sie spüren konnte.
Sie hat mich mit ihrem Buch „Das Herz, das für Dich schlägt „, auf eine gefühlvolle Reise mitgenommen, die mitten ins Herz gegangen ist.
Ein ganz großes Lob von mir auch dafür, dass sie mit ihrem Buch, eine wichtige Botschaft in die Welt geschickt hat!
Ich hatte, dank Fine Sturm, wundervolle Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter

Bewertung vom 04.10.2021
Sternflüstern
Carlin, Paula

Sternflüstern


gut

Irith und Lunis sind beide Künstler und haben lange Zeit eine lockere Beziehung geführt. Manchmal haben sie über viele Wochen nichts voneinander gehört, doch genau so hat es sich für sie richtig angefühlt. Als Lunis stirbt, erfährt sie deshalb auch erst nach langer Zeit davon und es fällt ihr schwer, diese Endgültigkeit zu akzeptieren. Erst als die junge Sophie bei ihr auftaucht und Irith sich durchringen kann, Lunis letzte Bitte zu erfüllen und Alix das Päckchen zu überbringen, merken die drei Frauen, dass sie durch Lunis miteinander verbunden sind.

Das Cover ist ziemlich bunt, aber es passt sehr gut zur Geschichte und greift das Thema Mosaik, das eine zentrale Rolle in der Handlung spielt, perfekt auf.
Ich habe etwas gebraucht, um mit dem sehr bildreichen, fast schon poetisch Schreibstil zurechtzukommen. Ein paar Mal habe ich das Buch wieder zur Seite gelegt, weil ich das Gefühl hatte, nicht in der richtigen Stimmung dafür zu sein.
Ich bin eigentlich nicht so der Fan von diesem Stil und deshalb war es zum Teil für meinen Geschmack schon fast etwas zu poetisch. Doch das ist Geschmackssache.
Der Schreibstil ist sehr ausdrucksstark, aber gerade zu Beginn empfand ich die vielen Bandwurmsätze als sehr angestrengt.
Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich dem Buch und auch mir, die Chance gegeben habe, denn es ist eine wunderschöne Geschichte.
In den ersten 12 Kapiteln gibt es immer wieder Rückblicke in die gemeinsame Zeit von Irith und Lunis. Wir erfahren, wie Irith den wortkargen Lunis kennengelernt hat und wie sie zusammen kleine und große Kunstwerke erschaffen haben. Nachdem sie vom Tode Lunis erfahren hat, muss sie ihr Leben neu ordnen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn sie durfte nicht einmal bei der Beerdigung von ihm Abschied nehmen. Irith steckt in einem tiefen Loch fest und kommt alleine nicht wieder heraus. Erst als Sophie in ihr Leben tritt, ändert sich das nach und nach.
Anschließend dreht sich die Handlung um das Zusammenfinden der drei Frauen, deren Leben von Lunis beeinflusst und geprägt wurde. Wir begleiten sie bei der gemeinsamen Verarbeitung ihrer Trauer um Lunis und beim Start in ein neues Leben.
Ich habe mich schwer damit getan, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen und konnte sie mir einfach nicht richtig vorstellen. Lunis ist ein wortkarger, sehr egoistischer Künstler, der sein Leben ohne Rücksicht auf andere so gestaltet, wie er es möchte. Er hält Irith immer wieder auf Distanz und war mir nicht sonderlich sympathisch. Ehrlich gesagt, habe ich auch nicht verstanden, warum Irith sich so lange auf diese „Beziehung“ eingelassen hat.

Der Untertitel, „Die Geschichte eines Neuanfangs“ passt eigentlich nicht zum Buch. Für mich ist es eher die Geschichte einer Trauerverarbeitung. Etwas schade fand ich deshalb auch, dass das Ende ziemlich schnell kam und wir über den Neuanfang der drei Frauen nicht mehr viel lesen durften. Die Autorin hätte sich hier etwas mehr Zeit nehmen dürfen, um das neue Leben der Frauen zu beschreiben.

Ein schönes Buch für Fans eines sehr poetischen, bildreichen und anspruchsvollen Schreibstils. Ich habe mich etwas schwer damit getan

Bewertung vom 02.10.2021
199 große Maschinen
Greenwell, Jessica

199 große Maschinen


gut

Wer sich für dieses Buch interessiert, sollte vorher auf die Abmessung (14,1 x 1,2 x 25,5 cm) achten. Ich habe das leider versäumt und war deshalb etwas enttäuscht, da ich ein größeres Buch erwartet habe. Allerdings hätte mich schon der recht günstige Preis von 6,95 Euro für ein gebundenes Buch stutzig machen sollen.
Es handelt sich um ein Hardcover und die wenigen Seiten sind aus festem Karton und auch für kleinere Kinder gut zu händeln.
Die Illustrationen sind sehr detailliert und schön gemacht, allerdings sind, um auf die 16 Seiten zu kommen, auch der Einband am Anfang und am Ende des Buches mit Illustrationen bedruckt.

In der Beschreibung steht, dass Kinder 199 verschiedene Maschinen vom Mähdrescher bis zum Schaufelradbagger in diesem Buch entdecken können.
Es gibt Fahrzeuge und Maschinen aus den Bereichen, Bagger und Aushubmaschinen, Baumaschinen, am Flughafen, in der Luft, auf dem Wasser, Züge und Straßenbahn und dem Weltraum. Die jeweiligen Bezeichnungen stehen unter den Bildern.

Allerdings sind die meisten der Maschinen meinem 3-jährigen Enkel nicht geläufig und teilweise waren sie selbst mir mit 58 Jahren unbekannt.
Weißt Du zum Beispiel, was ein Grader, ein Dragster, ein Yarder oder ein Continuous Miner ist?
Ich nicht…..
Auch die Unterschiede zwischen einem vierstrahligen Flugzeug, einem dreistrahligen Flugzeug und einem Verkehrsflugzeug ist für einen kleinen Jungen ziemlich unerheblich. Erstmal sind für ihn alles Flugzeuge und er konnte keine großen Unterschiede erkennen.

Wenn man allerdings 199 verschiedene Maschinen zusammenbekommen möchte, muss man wahrscheinlich auf solche Kleinigkeiten achten und auch einen Muldenkipper und einen Knickgelenk-Muldenkipper, sowie einen Supertanker und einen Chemikalientanker aufführen. Zum gemeinsamen Anschauen ganz schön, aber da unser Kleiner die Unterschiede zwischen vielen Maschinen nicht erkennen konnte, wurde es für ihn schnell uninteressant. Das Buch musste gegen ein anderes ausgetauscht werden und fand keine Beachtung mehr.

Für uns war es deshalb leider nicht wirklich das Richtige und ich würde es für 3-jährige Kinder deshalb noch nicht empfehlen. Vielleicht sieht es in einem Jahr anders aus und die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen interessieren ihn dann mehr.

.

Bewertung vom 15.09.2021
Die Magie des Abgrunds
Volkmann, Magali

Die Magie des Abgrunds


gut

Der Einstieg in das Buch ist mir schwergefallen und ich hatte zu Beginn ziemlich Probleme, mit dem Schreibstil der Autorin zurechtzukommen.
Magali Volkmann hat ein sehr komplexes, fazinierendes und neues Worldbilding erschaffen.
Obwohl es sehr bildhaft beschrieben ist, hatte ich ziemliche Schwierigkeiten, es mir vorzustellen und musste etliche Abschnitte mehrfach lesen.
Total spannend fand ich die magischen Elemente des Plots. So gibt es neben den Wiedergeborenen auch Menschen, die unter der Glaskrankheit leiden, oder wie Artana über Binderglas verfügen. Seine Haut ist durchzogen von feinen violetten Kristallen, mit denen er unter anderem in der Lage ist, sich unsichtbar zu machen.
Wir verfolgen die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven. So begleiten wir Lorin, Elaria, Artana und auch seinen Bruder Asheni, der im Dienste der Königin ist und sich nicht an sein erstes Leben erinnern kann. Die Kapitel aus der Sicht von Asheni haben mir fast am besten gefallen, denn bei ihm konnte ich den Zwiespalt, der ihn quälte, sehr gut spüren und nachvollziehen.
Lorin und Artana sind die Hauptprotagonisten der Geschichte. Wir lernen die beiden recht unterschiedlichen Freunde nach und nach kennen, erfahren mehr über die Hintergründe und warum sie seit über 300 Jahren versuchen, die Königin zu töten.
Besonders gut haben mir Artana und Asheni gefallen. Artanas Vergangenheit und seine emotionale Geschichte und die zwiespältigen Gefühle von Asheni wurden von der Autorin sehr schön herausgearbeitet.
Auch die Liebe kommt natürlich nicht zu kurz, auch wenn sie nicht im Fokus der Geschichte steht. In letzter Zeit ist mir vermehrt aufgefallen, dass oft speziell darauf hingewiesen wird, wenn es sich um Geschichten handelt, in denen LGBT-Protagonisten vorkommen. Ehrlich gesagt, finde ich das schade, denn eigentlich sollte das mittlerweile normal sein und nicht extra betont werden müssen.
Fazit:
„Die Magie des Abgrundes“ ist ein Buch, bei dem ich lange über eine gerechte Bewertung nachgedacht habe. Die Grundidee ist wirklich toll und die Autorin hat viel Kreativität beim Erstellen des Worldbildings gezeigt. Ich habe mich jedoch lange schwergetan mit dem Schreibstil und habe ziemlich gebraucht, um in der Geschichte anzukommen. Erst zum Ende hin, hat sie mich richtig gepackt und gefesselt. So richtig überzeugen konnte sie mich letztendlich nicht.
Deshalb gibt es von mir gute 3 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 15.09.2021
Das erste Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 1)
Steen, K.T.

Das erste Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 1)


ausgezeichnet

K.T. Steen war mir unter dem Namen Kerstin Böhm schon als Autorin von Liebesromanen bekannt. Mit „Das erste Gesetz“ feiert sie nun ihr Debüt in der Genre Romantasy. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht und flüssig und hat mich sehr schnell mitgerissen. Ich wurde wie in einem Sog durch die Handlung gezogen und war von der ersten Seite an von dem Plot und der tollen Atmosphäre begeistert.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind perfekt, um am Abend ein paar Seiten zu lesen. Für mich spielte das jedoch keine Rolle, denn ich war innerhalb kürzester Zeit so in den Plot versunken, dass ich, dass Buch erst wieder zur Seite gelegt habe, als ich es beendet hatte. Ich denke, Dir wird es beim lesen nicht viel anders ergehen.
Katalina ist eine sympathische Protagonistin, die ich sehr schnell ins Herz geschlossen habe. Sie wird nicht damit fertig, dass ihr Vater die Familie vor zwei Jahren wegen einer anderen Frau verlassen hat. Deshalb will sie unbedingt beweisen, dass er ein guter Kerl war und nicht der rücksichtslose Mann für den ihn anschließend alle gehalten haben. Sie ist wissbegierig, lässt sich nicht unterkriegen und hat keine Angst.
Ihre Eltern haben eine kleine Frühstückspension betrieben, die Katas Mutter nun alleine führt. Früher hat sie immer gestrahlt, doch mit dem Verschwinden ihres Vaters ist auch das Lächeln aus dem Gesicht ihrer Mutter verschwunden. Kata merkt, dass sie etwas vor ihrer Tochter verheimlicht und fragt sich, warum sie sich so abweisend ihr gegenüber verhält?!
Mein Lieblingsprotagonist ist ohne Frage, Severin. Du wirst ihn zu Beginn wahrscheinlich für den düsteren, unnahbaren aber sexy Bad Boy halten. Doch ich gebe Dir einen Tipp……versteife Dich nicht auf diese Klischee-Vorstellung, denn er ist ein unheimlich spannender und interessanter Typ.
Es macht Spaß, Katalina und Severin auf ihrem Weg zu begleiten und in die Geschichte einzutauchen.
Die Charaktere sind allesamt lebendig und glaubwürdig gestaltet und entwickeln sich fortlaufend weiter. Auch die Emotionen und Gefühle sind sehr authentisch und detailliert beschrieben, so dass ich mich wunderbar in sie hineinversetzen und sie regelrecht fühlen konnte. Besonders die Entwicklung der Liebesgeschichte hat mir sehr gefallen.

Die Nebenfiguren fügen sich perfekt in die Handlung ein. Sie sind nicht blass, sondern sehr facettenreich und fabelhaft ausgearbeitet. Auch wenn in einem Romantasy-Buch die Liebesgeschichte im Vordergrund steht und man gut spürt, wie es nach und nach zwischen den Beiden knistert, drängt sie sich nicht zu sehr in den Fokus.
Total spannend sind auch die Fantasie-Elemente der Geschichte, die sich in besonderen Fähigkeiten und Kräften äußern. Obwohl ich bei einer anderen Autorin schon einmal eine Reihe gelesen habe, in der es um Empathen geht, ist die Ausführung und der Aufbau der Handlung wahnsinnig gut durchdacht und sehr gelungen.

Für mich gehört „Drei Gesetze“ schon jetzt zu meinen Jahreshighlights. Es ist ein sehr gelungener Auftakt der Reihe!
Wer also eine fesselnde, spannende Romantasy Trilogie sucht, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse!
Dafür gibt es hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.09.2021
Einfach Anders
Ziegenhorn, Sabrina

Einfach Anders


ausgezeichnet

Die Qualität des Buches ist sehr hochwertig und es hat ein sehr schönes Cover, auf dem alle Geschichten vereint wurden. Auch die Illustrationen im Buch sind liebevoll gezeichnet. Ohne übermäßige Details, aber doch spannend genug um immer wieder neues zu entdecken.

Sabrina Ziegenhorn erzählt in Reimform, vier wunderbare kleine Geschichten über das ANDERSSEIN.
Egal ob es sich dabei um den Löwen, den Pinguin, den Kranich oder das Schweinchen handelt, jedes dieser Tiere unterscheidet sich von seinen Artgenossen auf eine ganz besondere Art.
Der Löwe Lino wird wegen seiner bunten Mähne ausgelacht, der Pinguin Paul, wegen seiner großen Flügel verspotten, der Kranich Karl glaubt, dass ihn keiner mag, weil er so klein ist und Franz das Schweinchen wird ausgelacht, weil er einem geraden Schwanz hat.

Für die Autorin ist dieses Debüt ein Herzensprojekt. Sie hat selbst drei kleine Kinder, von denen eines ANDERS ist und sie weiß deshalb aus eigener Erfahrung, wie schwer das sein kann.
Es ist ihr mit diesem wunderschönen Buch, hervorragend gelungen, den Kindern das Thema Toleranz in spielerischer Art, näherzubringen und ihnen zu zeigen, dass ANDERSSEIN normal ist. Sie lernen, tolerant zu sein, hinter die Fassade zu schauen und andere nicht nur auf ihr Äußeres zu reduzieren, sondern sie zu akzeptieren.
Dem Kind, das EINFACH ANDERS ist, stärkt es das Selbstwertgefühl und schenkt Mut und Hoffnung.
Besonders gut hat mir das kleine Gedicht am Ende gefallen, dass den Titel des Buches noch einmal aufgreift und mit den Worten endet: „Denn Mut und Liebe, sie sind wichtig. So wie wir sind, sind wir auch richtig.“ – und damit ist eigentlich alles gesagt.

Fazit
Für mich ein absolut empfehlenswertes, sehr gelungenes, wunderschönes Kinderbuch, mit einer wichtigen Botschaft zum Thema Ausgrenzung, Toleranz und Mobbing. Es zeigt den Kindern, dass jeder sein darf, wie er ist.
Eine pädagogisch wertvolle Geschichte, die meiner Meinung nach, in keinem Kindergarten fehlen darf.