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Traeumerin109

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2016
aufwärts - Hörbuch
Highholder, Jana

aufwärts - Hörbuch


ausgezeichnet

Poetry-Slam zum Nachdenken

Jana Highholder hat uns etwas mitzuteilen, und das tut sie in ihren wunderschönen Texten auf dieser CD. Für mich absolut genialer Poetry-Slam. Zunächst einmal haben sie alles, worauf es dabei ankommt: Rhythmus, Pausen an den richtigen Stellen, überraschende Satzwendungen, ein überaus kreativer Umgang mit der Vielschichtigkeit von Sprache.
Dazu kommt nun der Inhalt, und auch der passt! Viele wichtige Themen spricht sie hier an und bringt uns mit jeder Nummer wieder neu zum Nachdenken. Und genau das ist es auch, was ich von einem Poetry-Slam erwarte. Jana Highholder stellt die richtigen Fragen und spricht mir wieder und wieder aus dem Herzen. Ich habe immer wieder neue Facetten entdeckt.
Auch ihre Stimme empfinde ich als sehr sanft und angenehm, sodass es eine Freude war, ihr zuzuhören. Es war beruhigend, fast meditativ. Und ich glaube, ich könnte mir die Stücke noch viele male anhören und würde immer wieder etwas Neues entdecken, auch für mich selbst.
Es ist wirklich Wahnsinn, was diese 17jährige junge Frau an Ausdruckskraft besitzt, welche Kraft und Lebenserfahrung sie vermittelt und wieviel Mut sie schenkt.
Mit dabei ist auch ein kleines Booklet mit sämtlichen Texten zum Nachlesen.

Bewertung vom 29.10.2016
Mama Heidi
Nissen, Henri

Mama Heidi


weniger gut

There is always enough

Mama Heidi ist eine außergewöhnliche Frau. In Afrika lebt sie für die armen und heimatlosen Kinder, schenkt ihnen Liebe und Hoffnung. Dabei nimmt sie sich Zeit für jeden einzelnen. Begleitet wird sie von ihrem Mann Rolland, der sich ebenso wie sie von ganzem Herzen für Jesus einsetzt.

Dies ist zunächst einmal die Geschichte einer sehr mutigen Frau, die sich nicht beirren lässt und trotz allem den Weg geht, den Gott für sie bestimmt hat. Beim Lesen des Buches dachte ich das eine oder andere Mal, dass ich ihr gerne einmal begegnen würde. Aber dies nicht nur, weil sie so außergewöhnlich ist, sondern auch in der Hoffnung, dass sie vielleicht greifbarer wird, wenn ich ihr gegenüberstehe. Es sind nur Bruckstücke, die wir in dem Buch aus ihrem Leben erfahren, und sie ergeben kein vollständiges Bild. Alles fokussiert sich auf ihre sehr radikale Art, den Glauben zu leben. Das ist natürlich nicht verkehrt, jedoch ist es nur ein Teil des Ganzen. So entsteht der Eindruck eines Menschen, den es nicht geben kann: Jemand, dem es immer gelingt, auf Gott zu vertrauen und der dabei keine Fehler macht. Das schafft meiner Meinung nach ein problematisches Bild. Auch andere Passagen haben mich irritiert: Gott scheint sehr oft und sehr deutlich zu Heidi zu sprechen, aber es gelingt in dem Buch nicht, das glaubhaft rüberzubringen. Stattdessen wirken die Schilderungen dieser Begebenheiten unrealistisch. Ständig werden Tote auferweckt, Menschen sprechen in anderen Sprachen – es fällt mir schwer, all das zu glauben. Das liegt wohl vor allem daran, dass es als selbstverständlich hingestellt wird, so als ob jedem Christen irgendwann so etwas begegnen würde. Das Bild von Gottes Wirken scheint mir damit zu einseitig zu sein. Zudem tauchen hin und wieder unreflektierte Behauptungen auf, beispielsweise wenn es um gehörlose Menschen geht, die „geheilt“ werden. Auch hier stört mich eine gewisse pauschale Art und Weise, mit den Dingen umzugehen.

Nichtsdestotrotz finde ich Heidis Arbeit und wie sie beschrieben wird, bewundernswert. Vielleicht war das Buch auch insgesamt zu kurz für eine solche Geschichte. Gut die Hälfte besteht aus Bildern, aufgenommen in Heidis Alltag. Dies sind sehr berührende und authentische Bilder, und für mich das absolute Highlight des Buches. Das kann ich von dem Rest leider nicht behaupten, dazu war mir der gesamte Text zu glorifizierend und insgesamt zu nichtssagend. Echte Inspiration sieht anders aus.

Bewertung vom 28.10.2016
Die Feuerschreiber
Schmid, Claudia

Die Feuerschreiber


gut

Zeitalter der Reformation

In diesem Buch erfahren wir Einiges über das Wirken der beiden Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon. Die Idee dahinter ist, in Romanform den Lesern die Ansichten dieser überaus gelehrten Männer und die von ihnen angestoßenen bahnbrechenden Neuerungen in der Kirche näher zu bringen.

Ich war gespannt auf das Buch, da ich die Zeit der Reformation sehr interessant und lehrreich finde. Allgemein bekannt ist der Kampf gegen den Ablasshandel, welcher jedoch lediglich den Anfang darstellte. Darüber hinaus lag auch vieles Andere in der damaligen Kirche im Argen, die lateinische Messe war schwer zugänglich und auch die Bibel konnte nur von wenigen gelesen werden. Luthers Übersetzung ins Deutsche behob diesen Missstand. Sehr anschaulich kann man in diesem Buch sehen, dass nicht unbedingt alle einverstanden mit den Neuerungen waren. Es gab Gegenwind von allen Seiten, sogar aus den eigenen Reihen, selbsternannte Propheten und misstrauische Blicke.

Jedoch muss ich sagen: Ich war an vielen Stellen enttäuscht von dem Buch. Die Handlung in Form eines Romans fand ich nicht wirklich gelungen, vieles wirkte aus dem Zusammenhang gerissen. So werden beispielsweise die Ansichten der beiden Reformatoren ausführlich in gegenseitigen Diskussionen dargelegt, diese Gespräche erscheinen jedoch hölzern und alles andere als authentisch. Zudem wiederholt Vieles sich mehrfach. Ich hatte oft den Eindruck, dass hier der Versuch unternommen wurde, viel Inhalt in einen verhältnismäßig kurzen Roman zu pressen. Deshalb fehlen oft die Zusammenhänge. Auch andere Ereignisse aus dem Leben der beiden wurden geschildert, jedoch relativ teilnahmslos. Die Figuren wirkten insgesamt recht leblos, da es selten unter die Oberfläche ging. So habe ich am Ende zwar eventuell Einiges gelernt und Wissenswertes erfahren, einen Roman hätte es dafür aber nicht gebraucht, zumindest nicht in dieser Form.

Bewertung vom 24.10.2016
Niemals werd ich dich vergessen
Lewis, Beverly;Lewis, David

Niemals werd ich dich vergessen


schlecht

Enttäuschend...

Kelly Maines ist schon seit acht Jahren auf der Suche nach ihrer Tochter, welche als Baby entführt worden ist. Während fast alle um sie herum die Hoffnung längst aufgegeben haben, glaubt Kelly weiter daran, dass sie sie wiederfinden wird. Wieder erfährt sie von einem Mädchen, das genau in das Profil passt: Sie lernt Nattie und ihren Adoptivvater Jack kennen und auf einmal weiß sie nicht mehr so genau, ob sie die Wahrheit überhaupt wissen will.

Ich muss zugeben, dass ich es kaum geschafft habe, dieses Buch bis zum Ende durchzulesen. Den zweiten Teil habe ich wohl viel mehr überflogen als wirklich gelesen. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass ich nichts Wesentliches verpasst habe. Denn in diesem Buch ergeht die Autorin sich in Kleinigkeiten und Belanglosigkeiten, dass man fast meinen möchte, ihr würde sonst nichts einfallen, um die Seiten zu füllen. Ich möchte als Leser nicht von jeder Person wissen, was genau sie gerade anhat und welche Farbe die einzelnen Kleidungsstücke haben. Genauso wenig interessiert es mich, wer sich wann ein Glas Wasser einschenkt und Ähnliches. Es spricht nichts dagegen, an der einen oder anderen Stelle so ausführlich zu werden, aber doch bitte nicht das ganze Buch hindurch. Das ist sehr schnell sehr nervig und das wiederum ist sehr schade. Für solche Feinheiten ist das Medium Buch einfach ungeeignet. Dagegen hatte ich an den entscheidenden Stellen auf einmal das Gefühl, dass überhaupt nichts gesagt wird, und so wird auf einmal geheiratet.
Dazu sind auch an anderen Stellen die Formulierungen hölzern, wirken zwar wohldurchdacht und ausgefeilt, aber bestehen letzten Endes nur aus klischeehaften Komplimenten und hohlen Phrasen.
Die Idee für die Story fand ich gelungen, allerdings war ich auch allgemein von der Umsetzung enttäuscht. Die Auflösung des Rätsels wurde am Ende fast ein wenig hineingequetscht und bekam nicht genügend Raum, um seine Auswirkung auf die Protagonistin zu entfalten, die immerhin acht Jahre lang mit der Suche nach ihrer Tochter verbracht hat.

Insgesamt kann ich das Buch leider nicht weiterempfehlen, obwohl es mit Sicherheit auch Leser gibt, denen der Stil eher zusagen wird.

Bewertung vom 21.10.2016
Ein Schritt ins Ungewisse
Camden, Elizabeth

Ein Schritt ins Ungewisse


sehr gut

Ein Schritt ins Ungewisse

Kate Livingston ist eine sehr intelligente junge Frau, lebt allerdings zu einer Zeit, in der es noch nicht üblich war, dass Frauen studieren. Umso größer ist die Enttäuschung, als ihr die Chance auf ein Stipendium von Trevor McDonough weggeschnappt wird. Einige Jahre später bekommt Kate ein Stellenangebot, das sie nicht abschlagen kann. Dann muss sie jedoch entsetzt feststellen, dass ihr neuer Chef kein anderer ist als ihr einstiger Rivale. Mittlerweile ist er ein berühmter Arzt geworden, der alles daransetzt, ein Heilmittel gegen die gefürchtete Tuberkulose zu finden.

Ein netter Unterhaltungsroman für zwischendurch, mit sympathischen Charakteren und durchaus auch einem gewissen spannungsgeladenen Handlungsverlauf. Er liest sich durch einen sehr angenehmen Schreibstil leicht und flüssig, das Hineinfinden in die Geschichte gelingt schnell.
Die sich anbahnende zarte Liebesgeschichte wird abwechselnd von beiden Seiten geschrieben, was das Ganze ein wenig auflockert und interessanter macht.

Jedoch habe ich auch ein paar Punkte zu bemängeln. Obwohl die Story im Prinzip gut gelungen ist, so ist sie doch ein wenig glatt. Alles geht für meinen Geschmack ein wenig zu reibungslos über die Bühne. Die Charaktere ändern oft sehr schnell ihre Meinung oder Ansichten und wirken so leider nicht komplett authentisch. Auch tiefsitzende Ängste und Probleme sind scheinbar mühelos überwunden. Zudem mäandert die Geschichte an der einen oder anderen Stelle ein wenig vor sich hin. Die Gefühle der beiden füreinander sind klar, aber es geht noch eine Weile hin und her, wobei sich die Gedanken oder Befürchtungen ständig wiederholen, ohne erkennbare Weiterentwicklung. Das nervt irgendwann ein bisschen und sorgt mit Sicherheit auch dafür, dass die Entscheidungen so abrupt getroffen werden.

Insgesamt sind diese Mängel aber nicht untypisch für solche Unterhaltungsliteratur, und in diesem Fall liest sich das Buch trotz allem gut und entspannt.

Bewertung vom 20.10.2016
Sierra - Der rote Faden des Lebens
Rivers, Francine

Sierra - Der rote Faden des Lebens


ausgezeichnet

Der Faden, der sich durch unser Leben zieht

Sierra ist glücklich mit Alex verheiratet und lebt in einem wunderbaren Haus. Doch dann nimmt Alex ein Jobangebot in einer anderen Stadt an, und ihr Leben ändert sich komplett. Die Beziehung der beiden scheint daran zu zerbrechen. Sierra sucht Trost in den Tagebüchern einer Vorfahrin, welche nach und nach zu mehr als einer bloßen Flucht aus dem Alltag werden.

Wie alle anderen Bücher von Francine Rivers hat mich auch dieses wieder restlos überzeugt, obwohl es eines ihrer früheren Werke ist. In dem typischen Stil der Autorin entfaltet sich eine komplexe und spannende Geschichte um Menschen, die sich verirrt haben und nicht mehr zueinander finden. Sierra und Alex zeigen uns eindrücklich, wie zerbrechlich eine Beziehung im Grunde ist, und wie schnell sich neben der Liebe Verbitterung und Vorwürfe breitmachen können. Dabei ist keiner der Bösewicht und der andere das Opfer, sondern beide machen ihre Fehler und schweigen, stellen ihre eigenen Bedürfnisse gerne in den Vordergrund und schieben dann die Schuld dem anderen hin. Das kommt mir sehr bekannt vor und ich denke, den meisten wird es genauso gehen. Einfach sehr menschlich und nachvollziehbar, und das macht die Charaktere auch so überzeugend und sympathischEs braucht nicht nur Zeit, sondern auch Demut und den Mut, die eigenen Fehler einzugestehen, um vielleicht die Ehe doch noch zu retten. Und nicht zuletzt ist es Gott, auf den Sierra ihr Vertrauen setzt.
Ein weiterer, nicht unwesentlicher Teil des Buches beinhaltet das Tagebuch der jungen Mary Katherine, die trotz unterschiedlicher Ausgangssituationen einen ähnlichen Weg gehen muss wie Sierra, und deren Erlebnisse daher einen schönen Hintergrund darstellen.
Insgesamt eine runde Geschichte, bei der alles so ist wie es sein sollte: Überraschende Enthüllungen, Spannung, vielschichtige Charaktere und eine Geschichte wie aus unserem Alltag herausgegriffen. Dazu bringt sie einen zum Nachdenken über das eigene Verhalten und die eigenen Erwartungen an andere – kann ich nur weiterempfehlen! Aber etwas anderes hatte ich von Francine Rivers auch nicht erwartet...

Bewertung vom 11.10.2016
Im Käfig der Angst
Ochs, Ille

Im Käfig der Angst


ausgezeichnet

Mit der Angst leben

Die Autorin Ille Ochs wurde als kleines Mädchen von ihrem Vater missbraucht. Diese traumatischen Erlebnisse verdrängte sie jahrelang, bis sie in einem langen und mühevollen Prozess der Aufarbeitung an ihre eigenen Grenzen stößt. Der Weg zu Heilung und Befreiung von der Dunkelheit ist jedoch hart und steinig.

Dies ist zweifellos eins von jenen Büchern, die mich wirklich emotional tief berührt haben. Vieles daraus klingt immer noch in mir nach und lässt mich nicht los. Was die Autorin geleistet hat, ist bewundernswert und war bestimmt alles andere als leicht. Sexueller Missbrauch ist in gewisser Weise immer noch ein Tabuthema, welches hier jedoch klar und deutlich thematisiert wird. Dadurch macht Ille sich aber auch sehr verletzbar, doch dieses Risiko geht sie ganz bewusst ein. Und gerade das ist es, was mich so bewegt hat. Mit einer schockierenden Offenheit erleben auch wir die Auswirkungen dieses prägenden Lebensabschnittes. Dadurch, dass alles komplett im Präsens geschrieben ist, wirkt es sehr präsent und real, sodass ich das Gefühl hatte, viel näher an der Autorin als Mensch dran zu sein, als das normalerweise möglich ist. Eine sehr schöne Erfahrung beim Lesen.
Es ist wirklich beschämend, wie auch ihr eigener Bruder im Vorwort schreibt, dass wir so wenig Ahnung davon haben, wie gravierend die Auswirkungen nach einem sexuellen Missbrauch sind. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Käfig der Angst, aus dem sich wohl die wenigsten herauskämpfen können. Ille Ochs ist auf einem sehr guten Weg dazu, aber es braucht enorm viel Mut, diesen Weg zu gehen.
Hinzu kommt die Ambilvalenz zwischen ihrer vermeintlich heilen und gläubigen Familie, die nicht nur die Worte Jesu gepredigt, sondern wirklich danach gelebt hat, und der Schuld ihres Vaters. Sehr schön beschreibt sie in dem Buch, dass sie gelernt hat, beide Bilder von ihrem Vater gleichwertig nebeneinander stehen zu lassen, ohne über das eine das andere zu vergessen.

Dieses Buch geht weit über das Thema „Sexueller Missbrauch“ hinaus, auch wenn dieses Thema ständig präsent ist. Es fordert uns selbst auf, uns auf den Weg der Heilung zu begeben und stupst uns immer wieder sanft, aber sehr nachdrücklich in diese Richtung. Ein Buch, was unter die Haut geht. Sehr, sehr stark!

Bewertung vom 11.10.2016
Im Vertrauen weitergehen
Ellen Nieswiodek-Martin

Im Vertrauen weitergehen


gut

Dieses Buch aus der Lydia-Edition beinhaltet eine Sammlung von Geschichten zu unterschiedlichen Themen, die aber alle mehr oder weniger etwas mit Vertrauen und loslassen zu tun haben. Dabei handelt es sich um wahre Erlebnisse, von Lydia-Leserinnen eingebracht.

Zuallererst muss ich sagen: Ich kenne die Zeitschrift „Lydia“ nicht, habe sie noch nie gelesen. Daher war ich am Anfang überrascht, dass alle diese Geschichten von Frauen erzählt wurden. Die Sicht eines Mannes wäre in einem Buch mit einem solchen Titel vielleicht auch interessant gewesen, es sei denn, es sollte sich ausschließlich an die weibliche Leserschaft richten.

Das Buch ist in Abschnitte zu verschiedenen Themen aufgeteilt. Diese klingen für sich erstmal interessant, halten aber oft nicht, was sie versprechen. So könnten alle Geschichten auch unter vielleicht zwei statt neun Oberthemen zusammengefasst werden. Dennoch sind die Einschnitte zwischendurch, welche den Beginn eines neuen Kapitels bezeichnen, sehr angenehm. Begleitet werden sie immer von Schwarz-Weiß-Bildern, die ich alle sehr schön finde, weil sie auch eine gewisse Ruhe ausstrahlen.
Etwas zu den einzelnen Geschichten zu sagen, fällt mir extrem schwer. Einige fand ich traurig und schön gleichzeitig, andere haben tatsächlich, wie der Untertitel es verspricht, ein wenig Mut gemacht. Insgesamt ist es mir auf jeden Fall wichtig, festzustellen, dass alle diese Geschichten für die betroffenen Personen wohl sehr wichtig waren und sind, und es auch eine gehörige Portion Mut brauchte, sie in dieser Art mit anderen Menschen zu teilen.
Dennoch war ich an einigen Stellen enttäuscht, weil die Geschichten meiner Meinung nach nicht in das Buch passten. Überhaupt fand ich den Titel als Leitfaden etwas irreführend. Viele Geschichten haben nicht Mut gemacht, sondern mich eher verunsichert zurückgelassen: Wo war Gott jetzt in dem Ganzen? Auch diese Feststellung gleicht ja schon einer Bewertung dessen, was zu bewerten ich mir nicht anmaßen möchte. Vielleicht war auch einfach die Art der Geschichten für mich nicht das Richtige.
Zusammenfassend kann ich also sagen: Für Lydia-Leserinnen und vielleicht auch den ein oder anderen mit Sicherheit eine wertvolle und hilfreiche Lektüre, für mich leider nicht.