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kilian

Bewertungen

Insgesamt 190 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2018
Nichts ist gut. Ohne dich.
Coplin, Lea

Nichts ist gut. Ohne dich.


ausgezeichnet

Ein Buch, dass man aus zwei Sichten betrachten muss.
Nichts ist gut. Ohne dich. Ein Buch, dass man aus zwei Sichten betrachten muss.
Jana und Leander waren früher befreundet und nachdem Leander in den Unfalltod von Janas Bruder verwickelt und danach verschwunden ist, läuft das Leben aller beteiligten aus der Spur.
Aus der Sicht eher der Elterngeneration hat mich das Thema insofern angesprochen, als es unter den Bekannten und Mitschülern meiner Kinder leider auch einige Todesfälle gab, meist durch Unfälle. Es traf uns glücklicherweise emotional nicht so nah, aber man macht sich schon mehr Gedanken über das Thema. Man kann eher aus der Ferne miterleben, wie Verwandte und Freunde darunter leiden und so manche traurige Folgen miterleben.
Ich war sehr gespannt auf das Buch und nach dem Lesen erst einmal ein klein wenig enttäuscht. Dann machte ich mir klar, für wen das Buch geschrieben wurde. Die Jugendlichen haben nicht nur eine andere Sicht auf das Thema, vor allem lesen sie es unter anderen Voraussetzungen. Sie haben nicht so viel "Leseerfahrung" womit ich hier eher die "Leselast" meine. Je mehr Bücher man gelesen hat desto mehr vergleicht man und die Erwartungen an ein Buch steigen. Ich nehme daher an, dass die Jugendlichen das Buch aus ganz anderer Sicht lesen und das was mir zu dem Thema fehlt gar nicht vermissen werden.
Der Schreibstil ist flüssig, es lässt sich sehr gut lesen und es ist mutig so ein schwieriges Thema anzugehen. Das Buch ist inzwischen in unserer ehrenamtlich geführten Schulbibliothek und ich werde in Zukunft verfolgen können, wie es bei unseren Lesern ankommt.

Bewertung vom 25.04.2018
NACHTWILD
Phillips, Susan Elizabeth

NACHTWILD


ausgezeichnet

Spannender als ein Thriller
Was hat mich bewogen dieses Buch zu lesen?
Erst einmal das Cover.
Schwarz rot weiss, ein Hingucker. Geheimnisvoller Gepard, oder welches Tier auch immer es darstellen soll. Der Titel verspricht Spannung, Düsternis, eine Jagd.
Als nächstes hat mich die Leseprobe in ihren Bann gezogen.
Eine Mutter geht mit ihrem vierjährigen Sohn in den Zoo. Das ist eine so normale und vorstellbare Situation, immer mit einem freudigen Erlebnis verbunden. Und in dieser Situation geraten die beiden in die gefährlichste Lage ihres Lebens. Es fallen Schüsse, Menschen sterben.
Hier kann man nun spekulieren welche spannenden Momente sich die Autorin ausgedacht hat. Flucht vor den Schüssen in die Fänge eines Tigers?
Wer immer dieses Buch liest, wird sich an einem Satz aus dem Buch orientieren müssen, hier leicht abgewandelt: "Es gibt kein Muster, dem man folgen kann."
Ich hatte eine Vorstellung von diesem Buch, die noch übertroffen wurde, alleine darin, dass es überraschend anders ist.
Wer einen Thriller erwartet ala Actionfilm wird vielleicht enttäuscht sein, aber jedem der etwas spannendes unvorhersehbares lesen möchte, dem sei das Buch sehr empfohlen.

Bewertung vom 10.03.2018
Der Schlüssel des Salomon / Tomás Noronha Bd.2
Dos Santos, José R.

Der Schlüssel des Salomon / Tomás Noronha Bd.2


sehr gut

Nichts für Leser mit Physikphobie
Schon das Cover führt bei mir leider zu einem Sterneabzug. Es geht so gar nicht eine Art Werbebanner quer über das Buch zu machen. Mit einem ablösbaren Werbeetikett kann ich mich noch anfreunden, aber ein echtes Buch hat für mich im Gegensatz zu einem eBook Reader auch eine Art künstlerischen Wert. Ebenso vermisse ich in der Gestaltung des Covers als Teil einer Reihe eine Fortführung in Stil oder Motiv in dem Coverdesign.

Das Buch an sich konnte ich nicht flüssig lesen. Vielleicht wird es beim zweiten Mal besser. Ich habe mich dabei erwischt die wissenschaftlichen Passagen einfach etwas auszublenden, wobei es bei dem Thema Nahtoderfahrungen und immer wenn es eher mit Psychologie zu tun hatte wieder interessanter wurde nicht nur den Kriminalfall zu verfolgen, sondern auch das "Beiwerk" zu verstehen.

Mein Fazit: So ganz kann ich mich mit dem Buch nicht anfreunden, aber es ist mir immerhin 4 Sterne wert, da es meiner Meinung nach eher an mir als Leser liegt, weil ich mich nicht so ganz auf das Buch einlassen konnte.

Bewertung vom 10.03.2018
Die Geschichte des verlorenen Kindes / Neapolitanische Saga Bd.4
Ferrante, Elena

Die Geschichte des verlorenen Kindes / Neapolitanische Saga Bd.4


sehr gut

Lesenswert, aber nicht unbedingt Ferrante Fever
Wenn man bekannt dafür ist, gerne zu lesen, kommt man um Elena Ferrante nicht herum. Nie hätte ich mir den ersten Band gekauft, obwohl das Cover schon interessant war. Als Empfehlung der Buchhandlung bekam ich den ersten Band geschenkt.
Was mir schon mal an dem Konzept gut gefällt, sind die aufeinander aufbauenden ähnlichen und doch unterschiedlichen Cover. Nicht so prahlerisch und vor allem nich "sagamässig".
Das ist eine Sache, die mich etwas stört, dass das ganze als Neapolitanische Saga vorgestellt wird. Eine Saga oder Sage ist für mich etwas ganz anderes.
Hier wird nicht eine grosse Geschichte geschrieben, sondern die Freundschaft zweier Frauen, die Beziehung zwischen ihnen und der politische, gesellschaftliche und historische Hintergrund Italiens und vor allem Neapels literarisch verarbeitet.
Bisher war die einzige Frauenfigur an die ich bei " Neapolitanerin " dachte Sofia Loren.
Es hätte nicht unbedingt 4 Bände gebraucht und es war schon mühsam immer wieder sich in die Geschichte hineinzulesen , dabei waren mir auch die ausführlichen Infos zu den Personen am Buchanfang keine grosse Hilfe.
Das Ferrante Fever ist bei mir nicht ausgebrochen, aber die Bücher waren angenehm zu lesen.

Bewertung vom 10.03.2018
Der Reisende
Boschwitz, Ulrich Alexander

Der Reisende


ausgezeichnet

Eine Wortmeldung aus der Vergangenheit
Als ich hier nach den neuen Büchern schaute, fiel mir erst das Cover ins Auge. Es hatte etwas von der Szenerie des Films "Der dritte Mann".
Neugierig geworden, las ich die Kurzzusammenfassung. Hörte sich interessant an, aber unterschied sich für mich erst einmal nicht extrem von anderen Romanen über die damalige Zeit.
Dann las ich die Infos über den Autor Ulrich Alexander Boschwitz - und wurde erst interessiert und dann wütend.
Der Roman "Der Reisende" entpuppte sich als Zeitzeugnis eines jungen gebildeten Mannes und das Buch wurde bereits kurz nach Fertigstellung 1939 in England und kurze Zeit später in Frankreich und den USA veröffentlicht.
Als ich es in den Händen hielt und gelesen habe, konnte ich noch weniger verstehen, warum es in Deutschland noch nicht längst veröffentlicht wurde.
Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann flieht quasi innerhalb Deutschlands und in seinen Begegnungen auf den Zugfahrten und Aufenthalten spiegeln sich einerseits die Menschen der damaligen Zeit und ihre Meinung zum und Wissen vom Zeitgeschehen wider ebenso wie die Reaktion und das Verhalten des jüdischen Reisenden die Seite der Verfolgten und ihre Reaktionen bzw Resignation beleuchtet.
Dieser Roman ist durch seine Entstehungsgeschichte auf einer Zeitreise in unserer Gegenwart gelandet.
Mit Interesse habe ich auch das Material zur Geschichte und den Veröffentlichungsversuchen gelesen, vor allem das Engagement Bölls fand ich beeindruckend.
Mir ist leider immer noch klar genug dargestellt, woran eine frühere Veröffentlichung gescheitert ist.
Fazit: Es wurde Zeit, dass das Buch veröffentlich wurde und man darf es nicht in den Regalen lassen. Das wäre doch einmal ein gutes Buch auf der Leseliste von Schulen!

Bewertung vom 10.03.2018
Die amerikanische Prinzessin
Zijl, Annejet van der

Die amerikanische Prinzessin


sehr gut

Sachbuch oder Roman ?
Eher zufällig habe ich gelesen, dass dieses Buch dem Genre des Historischen Romas zugeordnet wird. da erwarte ich eher etwas ganz anderes , wie die Rache der Hurenkönigin oder die Poldark Romane.
Glücklicherweise habe ich diese Einordnung überlesen, sonst hätte ich nie die Leseprobe geöffnet.
Am meisten begeistert mich nach wie vor, dass das Buch so einen tollen runden Rahmen hat, mit den Anfangs und Endkapiteln das blaue Zimmer.
Der Leser weiß bereits anfangs, dass es um eine sterbende Frau geht und das wird im letzten Kapitel mit dem für Annejet van der Zijl so typischen Schreibstil eher abgerundet als beendet.
Die Lebensgeschichte von Allene Tew, von der ich wie die meisten wohl noch nie etwas gehört habe, wird parallel zu geschichtlichen Ereignissen erzählt und es tauchen auch immer wieder rückblickende Eindrücke aus ihrer eigenen Sicht auf. Wer historische Romane, die keine Reißer sind und biographische Frauenromane mag ist hier genau richtig.
Den Stern Abzug habe ich für den langen Anhang mit Erklärungen, Quellen und Verweisen gegeben.
Entweder Sachbuch oder Roman.

Bewertung vom 09.03.2018
Jede Sekunde zählt / Ocean City Bd.1
Acron, R. T.

Jede Sekunde zählt / Ocean City Bd.1


ausgezeichnet

Tolles neues Jugendbuch
Bereits das Cover lädt zu einer kleinen Entdeckungsreise ein. Viele Ebenen sind zu entdecken und man bekommt einen Vorgeschmack auf die Geschichte. Da bei dem Leseverhalten der Zielgruppe das Cover eine sehr grosse Bedeutung hat, um überhaupt zu diesem Buch zu greifen, kann ich nur sagen, sehr gut gemacht.
Die Geschichte um die jugendlichen Helden Jackson und Crockie spielt in einer schwimmenden Stadt der Zukunft. Das Festland ist nicht mehr bewohnbar und die schwimmende Stadt weitet sich immer mehr aus. Das wichtigste ist die Währung, man zahlt in Zeit und arbeitet für Zeit.
Es gibt viele parallelen zu den Gesellschaften, die man kennt. So gibt es mit 9 Jahren eine Zeremonie des Erwachsenwerdens, da bekommt man den Zeitdecoder Chip eingesetzt.
Es gibt alles in dieser Gesellschaft: die Mitläufer, die Rebellen, die Einschmeichler und die , die nicht denken sondern einfach mitlaufen.
Viele aktuelle Umweltschutzprobleme unserer Zeit tauchen auch hier auf, es gibt z B die Plastikfischerei. die für Rohstoffe sorgt.
Obwohl weit entfernt von der Zielgruppe des Buches habe ich es in einem Rutsch mit Freude gelesen.
Hoffentlich erscheinen die beiden Folgebände bald, in diesem Alter warten sie nicht gerne auf die Fortsetzung.
Das Buch wurde inzwischen unserer ehrenamtlich geführten Schulbibliothek einverleibt und gleich für das nächste Lesebattle ausgewählt.

Bewertung vom 25.02.2018
Love your body und schließe Frieden mit dir selbst!
Diaz, Morena

Love your body und schließe Frieden mit dir selbst!


sehr gut

Ein Buch im Bloggerrhythmus
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich es für unsere ehrenamtlich geführte Schulbibliothek haben wollte.
Mit dem kritischen Auge der Ü-50erin fand ich es auf den ersten Blick einfach zu sehr "gestylt". Silbernes Herzchen auf dem Cover, auch haptisch hervorgehoben, das silberne findet sich geprägt auf dem rückseitigen Cover wieder in dem Wort jetzt.
Vorne und hinten wird Werbung gemacht mit Memokärtchen für einen bewussten Alltag. Da erwartet man mindesten einige mit klugen Vorsätzen oder als Erinnerungsaufforderung. Etwas enttäuschend, dass es sich um ein einziges Kärtchen zum Ausschneiden im Doppelcover handelt.
Im Text findet man Formulierungen, wie z B ...auch Du kannst.....auch Du hast es verdient..... Erinnert sehr stark an die massive Werbung diverser Diätprogramme mit berühmten Sportlern oder Koch-Eventer, die man als App oder Programm zum Abnehmen buchen kann. Erfrischend sie hier für das Gegenteil zu lesen.
Betrachte ich das Buch aus der fiktiven Sicht der Zielgruppe ( zumindest meiner ) so denke ich die älteren Schüler werden vom Cover sicher angezogen. Schade, dass es sich so sehr auf Mädels fixiert, unter den Jungs sind die gleichen Probleme vorhanden.
Sehe ich das Bild der Autorin, so frage ich mich, wo ist da das Figurproblem, aber vermutlich sehen die jüngeren das anders.
Das Buch an sich lässt sich gut gestaffelt lesen. Einzelne Geschichten Betroffener, Übungen, Anleitungen, wie man mit Mobbing umgeht usw.
Kein direkter roter Faden, aber man kann anhand des Inhaltsverzeichnisses gezielt suchen und die kurzen Beiträge sind ausreichend Lesefutter, gerade für Jugendliche, die sonst höchstens mal einen Blogbeitrag lesen.
Das Bloggen gibt irgendwie den Rhythmus des Buches an, das macht es interessant für die Zielgruppe der Jugendlichen.
Am interessantesten für mich war das Kapitel über die Kleidergrössen, das Thema habe ich auch mit meinen Töchtern durch.

Bewertung vom 25.02.2018
Untiefen / Nora Watts Bd.1
Kamal, Sheena

Untiefen / Nora Watts Bd.1


ausgezeichnet

Neuland
Ein erstes Buch einer neuen Reihe zu bewerten finde ich immer sehr schwierig. Zum einen muss alles noch ausbaufähig, steigerungsfähig sein, zum anderen muss der Leser bei der Stange gehalten werden, damit er auch noch die Folgebände lesen will. Um dann als Buch mit all den schnelllebigen und schnell konsumierten Filmen konkurrieren zu können muss man sich schon was besonderes einfallen lassen.
Hier findet sich eine skurrile und fast schon nicht mehr glaubwürdige Detektivin, bei der alles zusammenkommt was man an Lebenslast noch auf sich nehmen kann. Kindheit, Schicksal, Verbrechen und immer wieder rauskämpfen aus den Strudel.
Dazu passt der Titel des Buches , denn Untiefe ist in seiner Bedeutung nicht genau definiert, es kann ganz gegensätzliches bedeuten, aber auf alle Fälle etwas gefährliches, egal wie man sich entscheidet.
In dem Buch wird sich sicher kein Leser wiederfinden, aber als Leseerlebnis betritt es zumindest für mich Neuland, man kann während des Lesens nicht ahnen wie es weitergeht.

Bewertung vom 30.10.2017
Crimson Lake
Fox, Candice

Crimson Lake


sehr gut

Candice Fox- Wer Sie einmal gelesen hat, will mehr.
Nach dem ich bereits von Candice Fox die Trilogie um Archer & Bennett gelesen habe, Hades, Eden und Fall, musste ich unbedingt das Buch habe. Bereits die kurze Leseprobe hat mir bestätigt, dass der erste Erfolg von Candice Fox keine Eintagsfliege sein wird.
Das Buchcover erweckt schon mal das Interesse durch die ungewöhnliche Lichtkombi.
In einem Buch muss man die Protagonisten überzeichnen, wenn man sie interessant machen will, dabei aber nicht gänzlich ins Reich der Fantasie abdriften. Nach so vielen Thrillern die ich gelesen habe, gelingt dies Candice Fox auch in Crimson Lake. Diesmal geht sie in eine andere Richtung als bei der Hades Trilogie. Waren die Hauptfiguren da doch auf eine gewisse Art böse und schuldig sind hier die Privatdetektive Ted Conkaffey und Amanda Pharrell zwei unschuldig verurteilte Hauptfiguren. Ted zwar nicht von der Justiz, aber von der Gesellschaft.
Warum nur vier Sterne?
Die Autorin hat mit ihrer Trilogie die Latte selbst sehr hoch gelegt. Hier hat sie es geschafft, dass die Bücher aufeinander aufbauen, sie aber gleichzeitig doch irgendwie in sich abgeschlossen sind.
Bei Crimson Lake ist alles offen und ohne Fortsetzung kein für den Leser befriedigender Abschluss, egal wie er ausfällt.