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jiskett

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2017
Fire Witch - Dunkle Bedrohung / Fire Girl Bd.2 (eBook, ePUB)
Ralphs, Matt

Fire Witch - Dunkle Bedrohung / Fire Girl Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Fire Witch" ist eine sehr gelungene Fortsetzung zu "Fire Girl". Wie schon im Vorgänger ist es dem Autor gut gelungen, die historischen Ereignisse mit den Fantasyelementen seiner Geschichte zu verknüpfen und gerade die Hexenverbrennungen und die Pest wurden als sehr beklemmend und düster dargestellt.

Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, dass Hazel gereift ist. Sie ist bereit, alles zu tun, um ihre Mutter wiederzubekommen, selbst wenn sie sich dafür kurzzeitig mit dem Feind verbünden muss. Diese Entschlossenheit und der Wille, nicht aufzugeben, egal wie unmöglich und gefährlich ihr Vorhaben ist, sind bewundernswert. Besonders gut fand ich tatsächlich, dass sie nicht nur Opfer gebracht hat, sondern auch über die Konsequenzen ihres Handelns nachgedacht hat. Im ersten Band hatte ich ein paar Probleme mit Hazel, da sie dort sehr impulsiv und unüberlegt handelte und sich die Naivität, die für ihr Alter ganz normal ist, stark auf die Handlung auswirkte. In "Fire Witch" ist sie nach wie vor impulsiv, doch mittlerweile hört sie tatsächlich auf den Rat, den sie von ihren Freunden und Begleitern bekommt. Außerdem schmiedet sie Pläne, die zwar nicht immer funktionieren, aber besser durchdacht sind. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen, da es nicht logisch gewesen wäre, wenn die bisherigen Ereignisse sie nicht beeinflusst hätten.

Toll fand ich, dass die Nebenfiguren in diesem Band besser ausgearbeitet wurden und mehr Raum in der Geschichte bekommen haben. Man erfährt einiges über verschiedene Figuren und dabei mochte ich vor allem, dass der Autor es sogar geschafft hat, den Generalhexenjäger nicht eindimensional darzustellen. Er ist ein recht Charakter, der schreckliche Dinge tut, allerdings auch gute Seiten hat. Da er Hexen jagen und schließlich hinrichten lassen möchte, ist er natürlich Hazels Feind und der Leser will, dass Hopkins scheitert, es gab aber dennoch Momente, in denen es leicht war, ihn nicht unsympathisch zu finden und zu verstehen, wieso er seine Ziele verfolgt, egal, wie falsch sie sind.

Die Handlung selbst war wieder spannend und packend. Hazels Mission ist sehr gefährlich, wodurch man als Leser mit ihr mitfiebert und hofft, dass sie es schaffen wird, ihren Plan umzusetzen. Das Ende macht definitiv neugierig auf mehr und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Bewertung vom 01.05.2017
First Taste (eBook, ePUB)
Hawkins, Jessica

First Taste (eBook, ePUB)


sehr gut

"First Taste" hat sehr stark angefangen. Amelia und Andrew sind zwei interessante, selbstbewusste Figuren, die fest daran glauben, keine Beziehung zu wollen oder zu brauchen. Eigentlich sind sie gar nicht der Typ des jeweils anderen, aber sie fühlen sich trotzdem sehr zueinander hingezogen und deshalb beschließen sie, eine Nacht miteinander zu verbringen und sich danach nie wieder zu sehen. Eigentlich ganz einfach, doch natürlich ist eine Nacht - wie der Titel schon sagt - letztlich nicht genug. Die beiden sind unterschiedliche Charaktere mit ganz verschiedenen Vorstellungen für die Zukunft und das Leben an sich, sie sind beide von ihrer Vergangenheit und ihren vorherigen Beziehungen verletzt und gezeichnet worden, aber trotz aller Unterschiede sind Amelia und Andrew genau richtig füreinander. Sie helfen einander, die Vergangenheit zu bewältigen und nach vorne zu schauen und mir hat gefallen, wie aus der deutlich spürbaren Chemie zwischen ihnen langsam mehr wurde. Die Entwicklung von tieferen Gefühlen war meiner Meinung nach realistisch dargestellt und obwohl sie natürlich Probleme hatten und es nicht leicht war, mochte ich die Liebesgeschichte der beiden sehr. Die Sexszenen sind ausführlich und detailliert dargestellt, dabei allerdings nicht geschmacklos und die Autorin hat auch in diesen Szenen die emotionale Bindung gut gezeigt, nicht zuletzt, da Amelias Vertrauen in Andrew nach den Erlebnissen mit ihrem Exmann sehr wichtig war.

Obwohl ich Amelia mochte, war Andrew mein Lieblingscharakter, was nicht zuletzt an seiner engen Beziehung zu seiner Tochter lag. Die Szenen mit den beiden fand ich sehr süß und er ist zwar nicht perfekt, aber offensichtlich ein toller alleinerziehender Vater. Mir hat gefallen, dass Bell für die Handlung wichtig war und auch Amelias Haltung ihr gegenüber eine Rolle spielte, da es die Geschichte realistischer gemacht hat. Weniger gefallen haben mir dafür die Probleme, die sich durch die Expartner der Protagonisten ergeben haben. Natürlich war es wichtig, es zu thematisieren, da beide gebrannte Kinder waren und die Erfahrungen sie vorsichtig gemacht hatten. In der zweiten Hälfte des Buches hat allerdings gerade Amelias Exmann viel zu viel Raum eingenommen und die Konflikte wurden immer weiter dramatisiert - nur um dann in ein paar kurzen Sätzen im Epilog abgehandelt zu werden. Das fand ich enttäuschend, vor allem, da es im Mittelteil ein paar kleine Längen gab und es mir lieber gewesen wäre, die Konflikte am Ende mehr zu thematisieren und sie nicht einfach abzutun.
Ebenfalls schade fand ich, dass es in diesem Buch einige Rechtschreibfehler gab, die hoffentlich nur in der Vorab-Version zu finden waren. Sie haben den Lesefluss teilweise gestört, obwohl der Schreibstil der Autorin sich gut und flüssig lesen lässt.

Insgesamt bekommt das Buch von mir 3,5/5 Sternen. Die Liebesgeschichte an sich hat mir sehr gefallen, doch meiner Meinung nach wurden die Handlungsstränge um die Expartner dafür, dass sie sich ziemlich zugespitzt und das Glück der Protagonisten überschattet haben, viel zu leicht aufgelöst. Eine andere Gewichtung hätte mir besser gefallen.

Bewertung vom 01.05.2017
Die fremde Königin / Otto der Große Bd.2
Gablé, Rebecca

Die fremde Königin / Otto der Große Bd.2


sehr gut

"Die fremde Königin" ist eine mehr als gelungene Fortsetzung zu "Das Haupt der Welt". Wie schon im Vorgänger ist es der Autorin hier gelungen, ein Stück der deutschen Geschichte sehr lebendig darzustellen. Informationen über das Leben der damaligen Zeit bis hin zu großen, bekannten Schlachten ist alles sehr interessant dargestellt und obwohl das Buch mit seinen über 750 Seiten nicht gerade dünn ist, gab es für mich keine Längen. Der Schreibstil Gablés ist wie gewohnt sehr fesselnd und die Handlung durchgängig packend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. In diesem Band spielen politisch-geschichtliche Entwicklungen eine größere Rolle, doch es gibt natürlich wieder spannende Momente, die sich mit emotionalen, tragischen Szenen abwechseln. Ich mochte vor allem, wie viele bedeutende historische Ereignisse man 'miterleben' konnte; hierbei war gerade das Nachwort informativ, in dem Gablé ausführlich schildert, was Fiktion und was Realität ist.

Gaidemar ist auf den ersten Blick ein typischer strahlender Held von niederer Herkunft, doch im Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass er durchaus Ecken und Kanten und eine 'dunkle' Seite hat. Er ist zwar sehr loyal, aber auch stur und stellenweise fast schon skrupellos und hart. Als Panzerreiter muss er in Schlachten kämpfen und ohne zu zögern töten, wozu nicht jeder in der Lage wäre. Zudem belastet ihn, dass er seine Wurzeln nicht kennt und er als Bastard nicht so viele Möglichkeiten hat und zurückgesetzt wird. Es war interessant, mit ihm zusammen langsam dahinter zu kommen, von wem er abstammt, vor allem, da es hier einige überraschende Enthüllungen und Wendungen gibt. Da Gaidemar mir sympathisch war, habe ich seinen Weg, der recht steinig und beschwerlich war, gerne verfolgt und darauf gehofft, dass er sein 'Happy End' bekommen würde.

Die anderen Charaktere waren ebenfalls gut ausgearbeitet. Es treten einige bereits aus Band 1 bekannte Figuren auf, wobei ich mich über das Wiedersehen mit manchen mehr gefreut habe als bei anderen (Henning...), und die Autorin hat die fiktiven Personen gut in die historischen Geschehnisse integriert, sodass man bereit ist zu glauben, dass Gaidemar und seine Gefährten wirklich mit Adelheid und Otto unterwegs waren. Gefallen hat mir dabei vor allem, dass es zwar Charaktere gibt, mit denen man klar sympathisiert und dann jene, die man am liebsten verfluchen würde, dass zugleich aber die Motivationen von jedem sind verständlich und es gibt keine reine schwarz/weiß-Zeichnung. Verschiedene Perspektiven werden berücksichtigt und der Leser kann sich somit in manchen Situationen ein eigenes Urteil bilden und darüber nachdenken, wie man selbst handeln würde.

Mit "Die fremde Königin" hat die Autorin einen großartigen historischen Roman geschaffen, der packend und interessant Fakten und Realität miteinander vermischt. Ich kann das Buch nur empfehlen.
4,5/5 Sternen

Bewertung vom 26.04.2017
Felder, Feuer, Frühlingsluft / Steif und Kantig Bd.5 (eBook, ePUB)
Garnschröder, Gisela

Felder, Feuer, Frühlingsluft / Steif und Kantig Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach "Hengste, Henker, Herbstlaub" war "Felder, Feuer, Frühlingsluft" der zweite Band der Reihe, den ich gelesen habe, und er hat mir ebenfalls gefallen. Die Geschichte ist auch hier in sich geschlossen und man kann der Handlung ohne Vorwissen problemlos folgen, aber ich habe trotzdem vor, die ersten drei Bücher irgendwann zu lesen.

Mir sind ein paar kleinere Komma- und Rechtschreibfehler aufgefallen, doch davon abgesehen ist das Buch gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Die Autorin vermittelt eine Atmosphäre, die zum Frühling und zu Ostern passt, obwohl die scheinbar friedliche Stimmung natürlich durch die Verbrechen gestört wird, die in Oberherzholz begangen werden. Steif und Kantig werden erneut in die Ermittlungen involviert, wobei man hier besser sagen sollte, dass sie sich selbst einmischen und versuchen, alles aufzuklären. Dabei war es unterhaltsam zu lesen, wie die Polizei auf die Arbeit der beiden Frauen reagiert haben. Besonders begeistert waren sie zunächst nicht, vor allem, da die Schwestern ihnen oft voraus waren und neue Hinweise finden konnten, doch letztlich sind die Polizisten nicht inkompetent und beide Seiten für die Aufklärung der schrecklichen Taten entscheidend. Diese Balance mochte ich; auch in diesem Band war zwar manchmal der Zufall im Spiel, aber insgesamt war für mich die Mitarbeit der beiden Protagonistinnen glaubwürdig dargestellt.

In diesem Band passiert so einiges, gerade Isabella Steif und Charlotte Kantig selbst. Es bleibt lange offen, ob und wenn ja inwieweit die verschiedenen Ereignisse miteinander verbunden sind und wer hinter all dem steckt; die Autorin legt dabei einige überzeugende falsche Fährten, sodass viele scheinbar unwichtige Details später noch bedeutsam wurden. Da gerade bei einem für die Beteiligten besonders erschütternden Handlungsstrang unklar war, ob er gut ausgehen würde, war die Geschichte fast durchgängig interessant und packend, obwohl sie insgesamt ruhig erzählt wird. Die Auflösung ist überzeugend und das Ende des Buches hat mir sehr gefallen.
Von mir gibt es 3,5/5 Sternen.

Bewertung vom 26.04.2017
Brausepulverherz
Lastella, Leonie

Brausepulverherz


sehr gut

"Brausepulverherz" ist eine schöne Liebesgeschichte in einem traumhaft beschriebenen sommerlichen Setting, jedoch auch viel mehr. Die Autorin zeigt hier an ihren Protagonisten, wie wichtig es ist, seinen Träumen zu folgen und den eigenen Weg zu gehen, anstatt einfach nur die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen; obwohl es manchmal bequemer und einfacher ist, in altbekannten Mustern zu verharren, lohnt es sich, Risiken einzugehen und mutig zu sein. Sowohl Jiara als auch Milo mussten verschiedene Hindernisse überwinden und beengten Verhältnissen entkommen,. Es war nicht alles leicht, sie mussten kämpfen, doch letztlich ging es darum, sich selbst zu finden und zu verwirklichen; das hat mir gefallen und es war interessant, den Weg der beiden zu verfolgen. Die Reise ist für die Protagonisten nicht immer leicht, aber das machte die Geschichte realistisch.

Die Romanze an sich war schön beschrieben. Ich hatte manchmal Probleme damit, genau zu verfolgen, wie lange sie sich nun schon kennen, dafür war die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden für mich glaubwürdig und emotional dargestellt. Gerade Jiara durchlebt die verschiedensten Gefühle in kurzer Zeit; von überglücklich zu tieftraurig war alles dabei und die Autorin hat es geschafft, dass ich immer mit ihr mitfühlen konnte, selbst wenn ich nicht immer verstanden habe, was sie motiviert hat, so zu handeln. Milo ist dagegen ein Charakter, dessen Art ich nicht immer mochte, allerdings war er sich selbst treu, ehrlich und die meiste Zeit sehr sympathisch. Alle Figuren in dem Buch haben Ecken und Kanten, was sie greifbar und echt wirken ließ. Ihr Handeln hat mich manchmal irritiert und es gab Momente, in denen ich sie packen und durchschütteln wollte. Gerade dadurch leidet man aber mit ihnen mit und hofft, dass alles positiv ausgehen wird.

Der Schreibstil lässt sich sehr gut und leicht lesen. Lastella schreibt unglaublich bildgewaltig und schafft es problemlos, dem Leser die Emotionen der Figuren zu zeigen und auch die Urlaubsstimmung zu vermitteln, die zur Handlung passt. Die ernsteren Töne sind ebenso getroffen.

"Brausepulverherz" bekommt von mir 4 Sterne. Mit den Protagonisten erlebt man eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die Liebesgeschichte ist überzeugend und ich mochte, dass auch die Entwicklung der Charaktere an sich eine wichtige Rolle spielte.

Bewertung vom 20.04.2017
Every Little Thing - Mehr als nur ein Sommer / Hartwell Bd.2 (eBook, ePUB)
Young, Samantha

Every Little Thing - Mehr als nur ein Sommer / Hartwell Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Every Little Thing" hat mir zu Beginn besser gefallen als der Auftakt der Reihe. Dass zwischen der Ich- und Er-Perspektive gewechselt werden würde, hatte ich dieses Mal erwartet und deshalb hat es mich auch nicht gestört. Bailey ist eine wunderbare Protagonistin - eine starke Frau, die weiß, was sie will, kein Blatt vor den Mund nimmt und sich zugleich um alle Menschen in ihrem Ort kümmern möchte. Die Dynamik zwischen ihr und Vaughn hat mir gefallen; sie haben zwar dauernd gestritten und sich dabei einiges an den Kopf geworfen, aber die Chemie zwischen ihnen stimmte einfach und man hat gespürt, dass sie sich doch sehr zueinander hingezogen fühlen und zusammen sein wollen, auch wenn sie sich aus verschiedenen Gründen nicht wirklich trauten.

Als sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten, hatte ich natürlich nicht damit gerechnet, dass jetzt alles gut sein würde, schließlich ist es in Liebesgeschichten nie so einfach, aber... wie Vaughn sie behandelt hat, hat mich sehr gestört. Er war verletzend und unnötig gemein, womit er ihr unglaublich weh getan hat. Es hat zwar geholfen, seine Sichtweise zu lesen, weil man so seine Motivation verstehen konnte, doch sein Verhalten ließ sich nicht entschuldigen und ich habe mich daran gestört, wie ihre engen Freunde weiterhin versucht haben, die beiden zu verkuppeln. Das hat mir den Mittelteil der Geschichte ein wenig verleidet. Dafür hat mir dann gut gefallen, dass sein Verhalten Konsequenzen hatte und sie ihm nicht problemlos vergeben hat.
Das letzte Drittel der Geschichte mochte ich dann wieder sehr; die Beziehung der beiden wurde schön und überzeugend dargestellt und obwohl ich gerne noch mehr Liebesglück gesehen hätte, fand ich die Balance von Drama und Glück angemessen und passend. Auch die Andeutungen darauf, wer das nächste Paar sein könnte, das sich finden wird, waren interessant und machen neugierig auf mehr.

Insgesamt ist "Every Little Thing" eine schöne Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat. Sie hat starke Protagonisten, keine unnötig konstruierten Dramen und eine überzeugende Romanze, aber wegen meiner Probleme mit dem Verhalten des Protagonisten habe ich einen halben Stern abgezogen, sodass ich 3,5/5 Sternen vergebe.

Bewertung vom 17.04.2017
Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine / Paris Love Bd.1 (eBook, ePUB)
Raisin, Rebecca

Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine / Paris Love Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine" ist eine schöne Geschichte. Das Setting in Paris ist gut gewählt und der Autorin ist es zweifellos gelungen, die Stadt bezaubernd und sowohl einladend als auch geheimnisvoll darzustellen, sodass man wirklich Lust bekommt, wie die Protagonistin die Straßen entlang zu gehen und sich nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten, sondern alles anzuschauen.

Die Buchhandlung, die Sarah in Paris übernimmt, wurde ebenfalls toll beschrieben und ich wäre wirklich gerne dort einkaufen gegangen; es klingt nach einem wunderschönen Gebäude voller Geschichte, in dem man Schmökern und Stöbern kann - wenn da nur die elende Hektik der Großstadt nicht wäre, von der die Protagonistin sich ziemlich überfordert fühlt, da sie aus einer eher kleinen Stadt kommt. Mir hat gefallen, dass sie überfordert war und kämpfen musste, da es unrealistisch gewesen wäre, wenn alles perfekt gelaufen wäre und sie mit der Umstellung keine Schwierigkeiten gehabt hätte. Noch besser fand ich, dass sie diese Herausforderung angenommen hat und daran gewachsen ist.
Ihre Beziehung zu Ridge, einem Journalisten, der leider oft auf Reisen ist, fand ich schön dargestellt, obwohl er kaum bei ihr sein konnte. Dass sie ihn vermisste und unsicher war, ob ihre Beziehung die Situation aushalten kann, war ebenfalls realistisch, wobei ich natürlich die ganze Zeit gehofft habe, dass es für sie gut ausgehen wird. Es gibt wohl eine 'Vorgeschichte', in der ausführlicher geschildert wird, wie die beiden sich kennen und lieben gelernt haben, und ich hoffe, dass sie ebenfalls ins Deutsche übersetzt werden wird - ebenso wie die nachfolgenden Bände, die sich damit befassen, wie Charaktere, die der Leser bereits kennen gelernt hat, ihr Glück finden.

Nicht alle Charaktere, die in diesem Buch vorkommen, waren mir sympathisch, aber sie waren gut ausgearbeitet und hatten ihre Ecken und Kanten. Die Freundschaften, die Sarah geschlossen hat, waren schön dargestellt, doch auch ihre Freunde zuhause scheinen toll zu sein und über sie gibt es praktischerweise ebenfalls Bücher, sodass man sich noch mehr in diese Welt vertiefen kann.
Einen Kritikpunkt an "Mein zauberhafter Buchladen..." habe ich anzubringen: meiner Meinung nach wurde hier viel zu schnell vergeben. Nach dem, was eine der Figuren sich geleistet hat, fand ich es - Mitgefühl hin oder her - nicht gut, dass alle ihr so schnell und ohne Probleme verziehen haben. Die Situation ist verständlich und man sollte nicht zu hart urteilen, aber mir ging das trotzdem etwas zu schnell, obwohl es natürlich die Charakterstärke der anderen zeigt.

Davon abgesehen hat mir das Buch sehr gefallen. Es ist eine schöne Geschichte, die den Zauber von Paris (und Buchhandlungen!) einfängt und dabei trotzdem realistisch bleibt. Auf die anderen Bücher der Autorin bin ich auf jeden Fall neugierig.

Bewertung vom 10.04.2017
Rache und Rosenblüte / Tausend und eine Nacht Bd.2 (eBook, ePUB)
Ahdieh, Renée

Rache und Rosenblüte / Tausend und eine Nacht Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Da "Zorn und Morgenröte" mit einer für die Protagonisten schrecklichen Situation endete, war ich natürlich neugierig, wie es weiter geht und wollte den zweiten und abschließenden Band sofort im Anschluss lesen. Leider muss ich sagen, dass "Rache und Rosenblüte" mich nicht vollständig überzeugen konnte.

Gut gefallen hat mir wieder die Atmosphäre, die die Autorin erschaffen hat. Man hatte definitiv das Gefühl, in einem Märchen aus "1001 Nacht" zu sein, aber zugleich ist die Geschichte um Sharzad und Chalid etwas Neues und Eigenes. Die Momente zwischen den beiden fand ich auch in diesem Band schön, wobei sie mir ein bisschen zu kurz gekommen sind. In "Rache und Rosenblüte" wird den Nebencharakteren mehr Raum gegeben und man lernt sie besser kennen; auf der einen Seite ist das positiv, weil ihre Motivationen, Träume und Hoffnungen die Handlung bereicherten und die Möglichkeit boten, Vorkommnisse aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Auf der anderen Seite hätte mir ein größerer Fokus auf den beiden Protagonisten und dem Fluch, der das Reich bedroht, zugesagt, da dieser Aspekt es war, der den ersten Band so interessant und packend gemacht hat. Die Kriegsvorbereitungen und Einblicke in das Leben der anderen Figuren waren dabei keineswegs langweilig, sondern nur nicht das, was ich eigentlich lesen wollte. Dadurch war die Lektüre zwischendurch ein wenig frustrierend, obwohl mir beispielsweise das verstärkte Vorkommen von Magie sehr gefallen hat.

Die Handlung an sich ist wendungsreich und an einigen Stellen sehr emotional, gerade gegen Ende, als die Autorin noch einmal alle Register zieht und den Leser durch ein Wechselbad der Gefühle schickt. Der Epilog kam mir danach ein bisschen zu abrupt, da die unmittelbaren Konsequenzen der Ereignisse meiner Meinung nach direkt hätten erzählt werden sollen, aber ich mochte den eigentlichen Abschluss. Er erinnerte an die ursprüngliche Geschichte der Scheherazade und ihres Sultans, passte jedoch auch gut zu der Erzählung, die Ahdieh erschaffen hat.
Somit konnte der zweite Band meine Erwartungen nicht vollständig erfüllen und er bleibt für mich klar hinter "Zorn und Morgenröte" zurück, doch das Buch ließ sich sehr gut lesen und es gab einige Aspekte, die ich mochte. Deshalb vergebe ich 3,5/5 Sternen.

Bewertung vom 07.04.2017
Gefährlicher Lavendel / Leon Ritter Bd.3
Eyssen, Remy

Gefährlicher Lavendel / Leon Ritter Bd.3


sehr gut

"Gefährlicher Lavendel" ist, wie seine beiden Vorgänger, ein eher ruhiger, aber guter und packender Krimi. Der Schreibstil lässt sich problemlos lesen, der Fall ist gut aufgebaut und es gibt einige Wendungen, mit denen man nicht rechnet und die die Spannung aufrecht erhalten. Die Arbeit des Rechtsmediziners war wieder interessant beschrieben, kam mir dieses Mal allerdings fast ein wenig zu kurz, da Leon Ritter in diesem Band viel Zeit damit verbringt, Zusammenhänge zwischen den Opfern zu finden und eigenmächtige Ermittlungen zu führen. Sehr gut fand ich, dass ihm das nicht leicht gefallen ist und es auch Rückschläge und Fehler gab, da die Handlung so realistischer wurde. Gerade am Ende gab es zudem einiges an Dramatik und bis zuletzt bleibt die Geschichte spannend.
Wie in den anderen Büchern gibt es auch in "Gefährlicher Lavendel" Kapitel aus der Sicht der Opfer, wodurch man als Leser einige Einblicke in das Grauen bekommt, das sie durchleiden müssen; diese Szenen haben definitiv dazu beigetragen, der Arbeit der Polizei eine gewisse Dringlichkeit zu verleihen. Es war unklar, was der Täter von seinen Opfern wollte und was ihn antrieb, dafür wusste man nur zu gut, was sie durchleiden mussten.

Ein wenig gestört hat mich die private Ebene des Buches. Das Leben in Südfrankreich wurde wieder schön dargestellt und ich mochte, dass auch reale Ereignisse eingearbeitet wurden. Ritter ist nach wie vor sympathisch, sein Charakter wird hier weiter ausgearbeitet und ich mochte die Darstellungen seines Familienlebens, aber ich hätte mir gewünscht, dass der Polizeichef Zerna endlich einmal besonnen auftreten und seinen Groll gegen den Protagonisten abhaken würde - langsam stört es, dass er dauernd versucht, Leons Arbeit schlecht zu reden und ihm zu widersprechen. Auch das Beziehungsdrama war für mich ein bisschen zu konstruiert, doch davon abgesehen mochte ich die Geschichte sehr und ich hoffe, dass es noch einen vierten Band geben wird.

Bewertung vom 07.04.2017
Wenn ich jetzt nicht gehe
Dueñas, María

Wenn ich jetzt nicht gehe


sehr gut

"Wenn ich jetzt nicht gehe" hat ein wunderschönes Cover, bietet aber auch eine Geschichte, die vor allem durch den sprachgewaltigen Schreibstil und die dichte Atmosphäre glänzt. Der Leser begleitet Mauro Larrea, der sich Reichtum erarbeitet und diesen nun verloren hat, auf seiner Reise durch verschieden Länder und auf der Suche nach einem Projekt, das ihm sein Vermögen wiederbringen wird; obwohl zwischenzeitlich nicht viel passiert, ist das Buch keineswegs langweilig und der Autorin ist es gelungen, eine fesselnde Geschichte zu schreiben.

Gut gefallen hat mir, dass die Handlung direkt damit beginnt, dass Mauro mehr oder weniger vor dem Nichts steht und nun nach Auswegen sucht. In vielen Romanen wäre zunächst ausgiebig erzählt worden, wie er sich das Geld angeeignet hat und wie es zu dem Verlust kommen konnte. Das stört mich nicht, doch María Dueñas hat diese Informationen nebenbei in die Geschichte einfließen lassen, was ich erfrischend fand. Zudem erfährt man einiges über Mexiko, Kuba und Spanien im 19. Jahrhundert, ohne dass das Buch überladen wirkt. Wie bereits gesagt ist alles atmosphärisch dicht und die Beschreibungen sind sehr eindringlich.
Die Figuren sind ebenfalls gut ausgearbeitet. Mauro ist ehrgeizig, pflegt einen gewissen Lebensstil, ist sich nicht zu schade, um selbst anzupacken und er wägt ständig seine Optionen ab, um die für ihn beste Entscheidung zu treffen. Es war interessant zu sehen, welche Möglichkeiten ihm eingefallen sind, um seine Situation zu verbessern und es ist bewundernswert, dass er nie aufgegeben hat, egal wie ausweglos alles aussah. Sein Vorgehen ist moralisch manchmal fragwürdig, aber dennoch ist er sympathisch und man hofft, dass für ihn alles gut ausgehen wird. Soledads Rolle ist geringer, als ich aufgrund der Inhaltsangabe vermutet hätte, doch auch sie ist ein faszinierender Charakter, der ganz klar einen eigenen Kopf und selbst große Pläne hat. Die Beziehung zwischen den beiden war schön dargestellt und hat sich gut in den Rest der Handlung eingefügt.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen. Es ist toll geschrieben und inhaltlich interessant, weshalb ich 4 Sterne vergebe.