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Benutzername: 
Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 446 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2023
Jungs müssen draußen bleiben! (Band 1) ... und trotzdem zieht das Chaos ein
Schröder, Patricia

Jungs müssen draußen bleiben! (Band 1) ... und trotzdem zieht das Chaos ein


sehr gut

Ohne Jungs wäre vieles leichter

Titel und Covergestaltung lassen schon darauf schließen, dass es sich um eine Teenager-Geschichte handelt. Damit liegt man schon mal gar nicht so falsch! Aber neben den gängigen Themen wie z. B. Pubertät, Streit mit den Eltern, erstes Verliebtsein, erster Kuss oder auch die Körbchengröße hält Patricia Schröder noch eine interessante Überraschung parat.

Die 13-jährige Hannah ist mit ihrem Leben ganz zufrieden und ahnt noch nicht wie ihr Leben plötzlich so aus den Fugen geraten wird, dass in allen Lebensbereichen nur noch Chaos herrscht. Wenn ihr wissen wollt wieso und warum, dann müsst ihr schon das Buch lesen, denn ich sage nur: Jungs!!

Sowohl Hannah als auch die übrigen Figuren wurden von der Autorin sehr liebevoll und authentisch ausgearbeitet. Besonders die Leserinnen in Hannahs Alter werden sich mit ihr und einigen ihrer oben bereits genannten Probleme identifizieren können. Leser im reiferen Alter, so wie ich, werden sich vielleicht an ihre Teenagerzeit und an Listen, die durch das Klassenzimmer geisterten erinnert fühlen.

Patricia Schröder erzählt Hannahs Geschichte in einer locker-leichten und mit einer Portion Humor versehenen Art und Weise. Der Clou der Geschehnisse ist nicht ganz so realistisch wie die Protagonisten und auf den ersten Blick auch etwas unheimlich, sorgte aber dafür, dass ich der Geschichte gebannt gefolgt bin. Ein zusätzliches Highlight war für mich Karlchen, der sprechende Wellensittich. Hört sich bekloppt an? Dann werft einen Blick in das Buch und urteilt danach selbst.

Ich fühlte mich von der Geschichte gut unterhalten und habe mich im Gegensatz zu Hannah auch oft amüsiert. Da ich Hannah, ihre kleine Schwester, ihre Freundinnen, aber auch Elias in mein Herz geschlossen habe, bin ich froh, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Bewertung vom 15.10.2023
Weihnachtszauber und Hundepfoten / Der Weihnachtshund Bd.8
Schier, Petra

Weihnachtszauber und Hundepfoten / Der Weihnachtshund Bd.8


ausgezeichnet

Feinfühliger Weihnachtsroman mit Tiefgang

Ich lese die Romane von Petra Schier, egal aus welchem Genre sehr gerne, aber ganz besonders freue ich mich immer auf den romantischen Weihnachtsroman mit Hund. Auch wenn man hin und wieder auf alte Bekannte trifft, kann dieser Roman unabhängig von Vorgängern gelesen werden.

Dieses Mal dreht sich alles um Melissa und ihrem sechsjährigen Sohn Andy. Aufgrund von häuslicher Gewalt durch den Ehemann Matthias ist Melissa bei Nacht und Nebel geflohen und hat sich und ihrem Sohn eine neue Existenz aufgebaut. Ihre ständige Angst vor Entdeckung, dem Unvermögen zu vertrauen oder Nähe zuzulassen hat Petra Schier sehr gut in Worte gefasst. Melissa ist ein Charakter, mit dem ich sehr gut mitfühlen konnte, egal in welche Richtung die Emotionen gerade gingen.

Auch Lennart ist ein authentischer Charakter. Er ist sich sehr schnell seiner Gefühle für Melissa sicher, aber auch feinfühlig genug, um ihr die Zeit und den Raum zu geben, den sie braucht. Ich habe es genossen, die langsame Entwicklung dieser Beziehung zu verfolgen, ging damit doch auch die Entfaltung von Melissa einher.

Die Autorin hat es wirklich sehr gut hinbekommen, trotz des ernsten Themas einen Wohlfühlroman mit ganz viel weihnachtlichem Flair zu schreiben. Häusliche Gewalt ist immer noch ein Tabu-Thema, umso besser fand ich, dass es hier mit all seinen Auswirkungen angesprochen wurde. Zusätzliche Leichtigkeit und Humor brachten die Gedanken der jungen Boxerdame Sissy und die Ausflüge zu Santa, seiner Frau und seinen Helfern.

Obwohl ich sehr oft Tränen in den Augen hatte, habe ich dieses Buch genossen und es bedauert als ich am Ende angekommen war. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung und fünf funkelnde Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2023
Einer für alle
Pannen, Kai

Einer für alle


ausgezeichnet

Lustiges Pfannkuchen jagen

Herr Tapsig freut sich schon auf seinen leckeren Pfannkuchen mit Ahornsirup. Der Pfannkuchen möchte aber nicht mit dem klebrigen Zeug bestrichen werden und ergreift die Flucht durch das offene Fenster. Und nun beginnt die Jagd. Bereits das Cover lässt erahnen wie viele Menschen gerne diesen einen Pfannkuchen hätten. Werden sie ihn schnappen und wenn ja, wer darf ihn wohl essen? Ich werde es nicht verraten, also lest selbst.

Ich war erstaunt mit welchen Lebensmitteln die unterschiedlichen Personen diesen Pfannkuchen belegen wollten. Ich mag ihn ja am liebsten nur mit Zucker bestreut oder aber mit Apfelscheiben belegt. Aber die Geschmäcker sind halt sehr unterschiedlich.

Die kurzen Texte mit sich wiederholenden Textzeilen eigenen sich nicht nur gut zum Vorlesen, sondern sind auch ideal für nicht so versierte Leser. Die lustigen und ausdrucksstarken, durchweg farbigen Illustrationen, die ebenfalls vom Autor sind, unterstreichen das Gelesene noch. Zusammen ergeben Text und Illustrationen ein lustiges Lesevergnügen.

Das Rezept für diesen begehrten Pfannkuchen hat Herr Tapsig auch verraten und Kai Pannen hat es auf den Cover-Innenseiten aufgeschrieben.

Ich bin mir ganz sicher, dass dieses Buch den Kindern bei meiner Lesestunde in der Kita viel Spaß bereiten wird.

Bewertung vom 10.10.2023
Die Weihnachtsüberraschung
Schwarzhuber, Angelika

Die Weihnachtsüberraschung


ausgezeichnet

Ernste Themen gut in einem Weihnachts-Wohlfühlroman integriert

Ich mag die Bücher von Angelika Schwarzhuber sehr, ganz besonders ihre Weihnachtsromane. Ich wusste nicht, dass dieses Buch eine Fortsetzung ist, hatte aber keinerlei Probleme in die Geschichte rein zu finden, denn alle wichtigen Informationen erfährt man nach und nach. Was ich nicht in einem Weihnachtsroman so erwartet habe, waren die ernsten Themen, aber ich bin froh, dass sie hier einen Platz gefunden haben und so gekonnt in die Geschichte integriert wurden. Es geht um Demenz, Obdachlosigkeit, Verlust, Vertrauen, aber auch um ganz unterschiedliche Arten von Liebe und natürlich gibt es ganz viel Weihnachtsfeeling.

Die Autorin hat so liebenswürdige Menschen zu den Hauptakteuren ihres Romans gemacht, dass ich mir beim Lesen manchmal gewünscht habe, ein Teil dieser zusammengewürfelten Gemeinschaft zu sein. Ich fand es herzerwärmend wie sie miteinander umgehen, in schwierige Situationen für einander da sind und diese gemeinsam meistern.

Der mitreißende Schreibstil und die interessante Geschichte mit den vielen Aspekten ließen die Seiten nur so dahinfliegen und viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen. Am Ende konnte ich mich aber zufrieden zurücklehnen, denn trotz aller Probleme und Schwierigkeiten gab es, wie es sich für einen Weihnachtsroman gehört, ein Happy End.

Jetzt sitze ich im Oktober hier mit Weihnachtsfeeling und Lust, Plätzchen zu backen, aber vorher gibt es von mir für dieses Buch noch fünf funkelnde Sterne.

Bewertung vom 08.10.2023
Mörder in der Grube
Kohl, Erwin

Mörder in der Grube


sehr gut

Ermittlungen im Zechenmilieu

Der ehemalige Bergmann Mattes Buschmann wird von seiner Tochter tot am Fuße der Kellertreppe gefunden. Für sie ist klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt und so engagiert sie den Detektiv Lukas Born.

Als Detektiv hat Lukas natürlich ganz andere Möglichkeiten als die Polizei. Dabei dringt er immer tiefer in das Leben und die Vergangenheit des Opfers ein. Außerdem kann er sich auf seine private Soko verlassen. Diese ist aufgrund vorheriger Erfolge ganz begierig, einen weiteren Mord aufzuklären, dabei entsprechen ihre Methoden nicht immer den Buchstaben des Gesetzes.

Erwin Kohl hat für seinen Krimi sehr unterschiedliche Charaktere ausgewählt, die sich als Hobbyermittler aber sehr gut mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten ergänzen und mir durchweg sympathisch waren. Es machte Spaß ihre Ideen und Ermittlungsansätze mitzuverfolgen.

Der gut verständliche Schreibstil und die kurzen Kapitel fand ich sehr angenehm. Mir gefiel auch der von Beginn an aufgebaute Spannungsbogen und die vielen Wendungen. Da es aufgrund neuer Erkenntnisse immer wieder andere Verdächtige gab, war es durchweg spannend. Da mein Ur-Großvater ebenfalls im Bergbau tätig war und obwohl ich von daher über einige Kenntnisse verfüge, fand ich trotzdem die Informationen zur Arbeit in einem Bergwerk und dem Leben der Arbeiter interessant. Irgendetwas Neues erfahre ich meist trotzdem bei dem Thema.

Obwohl ich die Vorgänger nicht kannte, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mit der Geschichte. Mir hat die ausgewogene Mischung von Ermittlungen und Privatleben gut gefallen, wobei letzteres mich hin und wieder zum schmunzeln gebracht hat. Dies war bestimmt nicht mein letzter Krimi aus der Feder von Erwin Kohl.

Bewertung vom 06.10.2023
Lieblingsgerichte aus dem Backofen
Reader's Digest Deutschland, Schweiz, Österreich - Verlag Das Beste GmbH Stuttgart, Appenzell, Wien

Lieblingsgerichte aus dem Backofen


gut

Bin etwas enttäuscht

Da ich sehr gerne Aufläufe und Pizza esse, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Angekündigt waren die besten Rezepte für Aufläufe, Pizzas, Tartes & Co. – herzhaft und süß. Okay, es gibt wirklich zu allen Bereichen diverse Rezepte, ob es die besten Rezepte sind muss jeder für sich entscheiden – für mich sind sie es nicht. Denn es wird viel zu oft auf Fertigprodukte, insbesondere bei den Teigen zurückgegriffen. Auch die Verwendung von Tiefkühlprodukten hätte ich mir immer nur als Alternative gewünscht, so wie bei einigen Rezepten geschehen.

Der Aufbau der Rezepte ist übersichtlich. Alle Zutaten werden untereinander aufgeführt und die Zubereitung Schritt für Schritt erklärt. Was mir gut gefällt, sind die Angaben für einer Variante. Zusätzlich wird die Zubereitungszeit, unterteilt in Vorbereitung und Backen, angegeben. Wobei ich die Zeitangaben für die Vorbereitung teilweise ambitioniert finde. Die großformatigen Fotos der fertigen Gerichte machen jedenfalls Appetit.

Ich hatte ja erwartet, dass mir bei Lieblingsgerichten einige Klassiker begegnen werden und das finde ich auch gar nicht schlimm. Insgesamt gab es für mich aber nicht viel Neues. Vielleicht ist das Buch eher etwas für Anfänger und nicht für so alte Hasen wie mich.

Bewertung vom 03.10.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


sehr gut

Unblutiges Lesevergnügen

Ein Krimi kann auch ohne viel Blutvergießen ein Lesevergnügen sein, das beweist Robert Thorogood mit dem zweiten Fall von Mrs Potts‘ Mordclub. Das liegt in erster Linie aber an den ungewöhnlichen Hobbyermittlerinnen. Zum Verständnis ist es nicht erforderlich, den ersten Band gelesen zu haben.

Hauptakteurin ist die etwas schrullige Judith Potts, die ihre Freundinnen Suzie, ihres Zeichens Hundesitterin und ehrenamtliche Radiomoderatorin und die engagierte Pfarrersfrau Becks wieder mit ins Boot holt. Judith wird überraschenderweise einen Tag vor der Hochzeit von Sir Peter Bailey zu einem Empfang eingeladen. Als dieser zu Tode kommt, ist für sie klar, dass es sich um Mord handelt. Sofort beginnt das betagte Damentrio mit eigenen Ermittlungen, sehr zum Leidwesen der Polizei.

Der Krimi lebt nicht so sehr von dem Fall als viel mehr von den Unternehmungen der drei Hobbyermittlerinnen und dem typisch britischen Humor, der immer wieder zwischendurch aufblitzt. Ich habe die drei Ladies schon im ersten Band in mein Herz geschlossen. Und auch dieses Mal hat es mir Spaß gemacht, zu sehen welch ungewöhnliche Wege sie bei ihren Ermittlungen einschlagen.

Ich bin ein Fan dieser Reihe und freue mich auf weitere Fälle dieses ungewöhnlichen Mordclubs. Aufgrund einiger Längen hat es nur für vier Sterne gereicht.

Bewertung vom 27.09.2023
Ein Hoch auf die Freundschaft!
Shan, Milla

Ein Hoch auf die Freundschaft!


ausgezeichnet

Ein ganz besonderes Kinderbuch

Das Eichhörnchen trifft auf ein seltsames Ding und überlegt, was das wohl sein könnte. Im weiteren Verlauf habe ich die Fantasie und Kreativität des niedlichen Kerls bewundert.

Das seltsame Ding ist eine Schildkröte und diese ist nicht so begeistert von den Einfällen des Eichhörnchens wie ich, denn sie will einfach nur ihre Ruhe haben. So reagiert sie auch recht ungehalten auf ihre diversen Umgestaltungen.

Wie im wirklichen Leben ist das Eichhörnchen quirlig und immer in Bewegung, wohingegen die Schildkröte eher behäbig und grummelig rüberkommt.

Obwohl die Schildkröte sichtlich genervt ist, bietet sie dem Eichhörnchen im entscheidenden Moment Schutz und rettet ihm das Leben. Und nun weiß es endlich was dieses seltsame Ding ist, nämlich ein Freund!

Milla Shan hat in kindgerechter Form anhand ihrer beiden so unterschiedlichen Figuren mit viel Witz gezeigt was wahre Freundschaft ist. Gut gefallen hat mir, dass die Dialoge zwischen Schildkröte und Eichhörnchen in unterschiedlichen Farben geschrieben sind. Für das Eichhörnchen wurde rot gewählt, die Schildkröte bekam grün und für den Sprecher ist noch schwarz vorgesehen. Für den Vorleser ist das sehr hilfreich, denn so weiß er wann er mit welcher Stimme lesen muss.

Ein ganz besonderes Kompliment meinerseits geht an Frank Daenen. Seine niedlichen und durchweg farbigen Illustrationen geben den Text exakt wieder und sind noch mit weiteren liebevollen Details ausgeschmückt.

Ich bin begeistert von diesem niedlichen, herzerwärmenden, aber auch lustigen Kinderbuch mit einer so schönen Botschaft.

Bewertung vom 26.09.2023
Nebel über der Uckermark
Brandes, Richard

Nebel über der Uckermark


ausgezeichnet

Einfach nur klasse

In ihrem dritten Fall hat es Kriminalkommissarin Carla Stach mit einer Hellseherin zu tun, die behauptet einen Mord vorhergesehen zu haben. Die pragmatische und mit beiden Füßen im Leben stehende Kommissarin glaubt nicht an derlei Hokuspokus. Carlas Frau ist da ganz anderer Meinung, denn sie ist der Welt der Esoterik sehr zugewandt. Gerät Carlas felsenfeste Überzeugung ins Wanken als eine junge Frau vermisst gemeldet wird, deren Aussehen genau auf die Beschreibung der Hellseherin passt?

In einem zweiten Strang wurde Maik in eine Gruppe Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker eingeschleust, um diese Gruppe auszuspionieren, damit ihnen das Handwerk gelegt werden kann. Bis zum Schluss konnte ich keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Strängen erkennen.

Ich mag Carla, die eine gute Ermittlerin ist, aber im Privatleben z. B. Probleme mit ihrem Körpergewicht hat, weil sie zu gerne isst. Richard Brandes‘ Protagonisten sind menschlich und machen es mir leicht, mit ihnen und um sie zu zittern oder mich mit ihnen zu freuen. Andere Figuren kann ich hingegen mit Vehemenz ablehnen und würde sie am liebsten alle hinter Gittern sehen.

Der Autor schreibt einfach unglaublich spannend, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. In diesem Band fand ich neben der Aufklärung des Falles, die Informationen und Diskussion um Themen wie Hellseherei, Wahrsagerei oder das zweite Gesicht sehr interessant, denn damit habe ich mich noch nie beschäftigt. Die Themen Rechtsextremismus und Verschwörungstheoretiker mit einzubeziehen, gefiel mir ebenfalls. Meiner Meinung kann man auf diese Gefahr nicht oft genug hinweisen.

Und last but not least haben mir die vielen und detaillierten Beschreibungen der Schönheit von Landschaft und Orten wieder sehr gefallen. Leider liegt dieser Landstrich sehr weit entfernt, von mir aus gesehen.

Ich kann nicht anders als für diesen Krimi, eigentlich für die Reihe, eine Leseempfehlung auszusprechen.

Bewertung vom 20.09.2023
Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3
Schier, Petra

Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3


ausgezeichnet

Grandioses Finale der spannenden Trilogie

Der dritte und letzte Band dieser Trilogie mit und um Palmiro spielt im Jahre 1379 überwiegend in Koblenz. Palmiro stürzt sich in die Aufgaben, die sein Handelsunternehmen mit sich bringt. Er leidet, denn Benedikt, den er von ganzem Herzen liebt, hat ihn verlassen.

Benedikt musste auf der Suche nach sich selbst diesen Schritt machen. Er begibt sich in seine alte Heimat und hofft dort ein Zuhause zu finden. Aber es entwickelt sich alles anders als gedacht. Auch er vermisst Palmiro und irgendwann erkennt er wo sein Herz zuhause ist.

Aber auch an dem Leben der übrigen Mitglieder der Familie und ihrer Freunde nehmen wir als Leser noch Teil, so dass sich das Bild insgesamt abrundet.

Nicht erst in diesem dritten Band sind mir die meisten Protagonisten ans Herz gewachsen. Ich habe in dieser wechselvollen Zeit mich mit ihnen gefreut, mit ihnen gelitten und auch um sie gebangt. Wie nicht anders von Petra Schier gewohnt sind ihre Charaktere facettenreich und mit Tiefe ausgearbeitet. Man merkt wieviel Herzblut von ihr in ihren Protagonisten steckt.

Die Schreibweise ist einfach toll und fesselnd. Direkt mit den ersten Sätzen bin ich in die Geschichte eingetaucht und habe meine Umwelt für einige Zeit vergessen. Dank der intensiven Recherche der Autorin habe ich erfahren wie das Leben zur damaligen Zeit gewesen ist. Gesellschaftliche Veränderungen stehen bevor, die Vorherrschaft des Adels gerät ins Wanken, die Zukunft gehört den Kaufleuten.

Hilfreich fand ich den historischen Lageplan der Innenstadt von Koblenz. Das umfangreiche Personenverzeichnis gibt schnelle Aufklärung, wenn man einen Namen nicht direkt zuordnen kann.

Nun bin ich etwas traurig, dass diese Reihe beendet ist, aber freue mich schon auf das nächste Werk von Petra Schier.