Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
PMelittaM
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 473 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2023
Elefanten
Stöger, Angela

Elefanten


ausgezeichnet

Elefanten sind beeindruckende Wesen, sie sind die größten Landlebewesen unserer Zeit, sind sanftmütig, können aber auch gefährlich werden, ihr Lebensraum ist wichtig für sie, sie aber auch für diesen, am beeindruckendsten aber sind wohl ihr Sozialverhalten und ihre Kommunikation.

Angela Stöger erforscht seit über 20 Jahren Elefanten, und vermittelt in diesem Buch sehr viel Wissen über die Tiere, ihre Abstammung und Morphologie, das Zusammenspiel mit ihrem Lebensraum, und ihr Leben miteinander. Das sehr ausgeprägte Sozialverhalten und die Kommunikation untereinander, die nicht nur aus vielfältigen Lauten sondern auch aus Gerüchen und Gesten besteht, zeigt, wie hochentwickelt diese Tiere sind. Tatsächlich könnten sie sogar ein großen Anteil am Schutz des Klimas haben. Leider wird ihr Lebensraum immer kleiner, der Mensch breitet sich aus, und so kommt es immer wieder zu Problemen zwischen Mensch und Tier. Die Autorin zeigt deshalb auch Thesen auf, wie man diese Konflikte lösen bzw. zumindest minimieren, und damit nicht nur die Elefanten schützen könnte.

Hier bekommt man viel Wissen über Elefanten, viele verschiedene Themen werden auf anschauliche Weise angesprochen, illustriert wird das Ganze mit zahlreichen farbigen Fotos. Besonders hervorzuheben sind die QR-Codes, die zu Ton- und Videoaufnahmen führen, die im Buch angesprochene Themen veranschaulichen.

Wer sich für Elefanten interessiert oder sich einfach nur über sie informieren möchte, erhält hier ein auch für Laien gut lesbares und anschaulich gestaltetes Buch, das dennoch viel Wissen vermittelt. Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 13.10.2023
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 8, Band 7 (eBook, PDF)
Whedon, Joss

Buffy The Vampire Slayer, Staffel 8, Band 7 (eBook, PDF)


sehr gut

Viele, zum Teil schwer Verwundete, haben die letzten Ereignisse hinterlassen. Dann erhält Willow ihre Macht zurück, und Buffy sogar Superkräfte. Und schließlich zeigt Dämmerung sein wahres Gesicht. Doch damit ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende, und es warten noch ein paar Überraschungen und Gefahren auf Buffy, Willow, Xander und die anderen.

Endlich ist es soweit, das Geheimnis um Dämmerung wird aufgedeckt – und es ist eine Person, die man kennt. Für mich war es keine allzu große Überraschung, denn ich hatte in einem Panel der bisherigen Folgen das Gesicht dieser Person schon entdecken können. Was bleibt, ist die Frage nach dem Warum. Es gibt hier zwar eine Erklärung, aber, ich kann nicht sagen, dass ich sie verstanden habe. Nun, vielleicht gibt es ja im Finalband der Staffel eine verständlichere Erklärung, bis dahin bleibe ich vorerst verwirrt. Das letzte Panel in diesem Band aber hat mich sehr angenehm überrascht. Ich bin nun gespannt darauf, was der nächste Band bringt.

Der Band enthält zusätzlich ein Soloabenteuer Willows, das vor der achten Staffel spielt, und sich interessant liest. Außerdem gibt es natürlich wieder eine Covergalerie, die wie immer nicht nur schön anzusehen, sondern auch interessant ist.

Der vorletzte Band der achten Staffel lässt mich verwirrt zurück. Er bringt einige Überraschungen mit, und hinterlässt viele Fragen, die hoffentlich im Finalband beantwortet werden.

Bewertung vom 12.10.2023
Die Mission des Goldwäschers
Dorweiler, Ralf H.

Die Mission des Goldwäschers


ausgezeichnet

Juni 1771: Magnus von Auenstein reist als Buchhändler viel um Bücher zu kaufen und zu verkaufen. Immer wieder findet er dabei besonders wertvolle Schätze. Dieses Mal ist es aber Eleonore, seine Tochter, die, ihn in Männerkleidung begleitend, einen besonderen Schatz findet, der noch dazu eine verborgene Botschaft zu enthalten scheint. Leider können Eleonore und ihr Vater diese nicht alleine decodieren. Bei einem Aufenthalt in St. Gallen bitten sie einen kundigen Mönch um Hilfe, und tatsächlich, im Buch scheint es Hinweise auf einen Schatz zu geben. Zusammen mit dem Mönch Melchior begeben sich Vater und Tochter nun auf Schatzsuche, allerdings muss das Rätsel innerhalb kurzer Zeit gelüftet werden.

Frieder Fischer ist Goldwäscher im Rhein bei Neuenburg und findet eines Tages eine Leiche im Fluss, ganz offensichtlich wurde der Tote ermordet. Kurz darauf trifft er zusammen mit seinen beiden Freunden auf drei Reisende, die angegriffen werden und eilen zu Hilfe, nicht ahnend, dass damit für sie ein großes Abenteuer beginnen wird.

Ganz schnell hat mich dieser Roman gefesselt. Die Protagonist:innen gefallen mir gut, die Perspektivewechsel bringen Spannung mit sich, und der Schreibstil ist fesselnd, voller Überraschungen und oft auch humorvoll. Ich wurde von Anfang bis Ende gut unterhalten.

Die Protagonist:innen mochte ich schnell, auch wenn ich mir manchen, wie z. B. Magnus von Auenstein, etwas tiefer gezeichnet gewünscht hätte. Besonders gut gefallen haben mir Melchior, der zunächst nicht nach einem guten Weggefährten aussieht, mich dann aber mehr als einmal überrascht hat, und Frieder, den ich einfach von Anfang bis Ende mochte. Ein überraschender Weggefährte ist der Student Wolfgang, besser bekannt als Johann Wolfgang Goethe, der gleich auch ein bisschen Humor, und einige, bis heute bekannte, Aussprüche mitbringt.

Auch die Antagonisten sind erwähnenswert, aber auf deutlich negativere Weise, vor allem bei einem wurde mir regelrecht übel.

Die Schatzsuche besteht aus mehreren Rätseln, die Ralf H. Dorweiler alle gut gelungen sind, es macht Spaß, die Gruppe bei der Lösung zu begleiten. Der Autor erzählt sehr bildhaft und eindringlich, so dass manche Szenen bei mir sogar direkte Auswirkungen hatten, wie etwa eine, hoch oben, die mich schwindeln ließ. Auch Sätze wie dieser gefallen mir sehr gut: „Die Strömungen fühlten sich nicht mehr wie liebe Familienmitglieder an, sondern wie weit entfernte Verwandte“ (Pos. 287).

Goethe ist nicht die einzige historische Persönlichkeit, die hier auftritt, wie man auch dem Personenregister entnehmen kann, in dem diese besonders gekennzeichnet sind. Der Autor hat gut recherchiert, auch beim sonstigen historischen Hintergrund, und vor allem auch bei Frieders Beruf. Goldwaschen im Rhein war mir bis dahin unbekannt. Näheres zu den historischen Fakten kann man dem Nachwort des Autors entnehmen.

Das Ende der Schatzsuche hat mir sehr gut gefallen, ich hatte es so nicht erwartet, aber es war absolut passend. Auch sonst ist der Roman gut abgeschlossen, absolut rund.

Ich wurde sehr gut unterhalten, gut gezeichnete Protagonist:innen, mit denen man mitfühlen kann, ein interessantes Thema und eine fesselnde Geschichte haben mit sehr kurzweilige Lesestunden verschafft, und mich außerdem Neues gelehrt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2023
Bournville
Coe, Jonathan

Bournville


gut

Bournville ist ein Dorf, das von den Eigentümern der Schokoladenfabrik Cadbury für ihre Mitarbeiter gegründet wurde. Schokolade spielt daher in diesem Buch eine gewisse Rolle. Im Mittelpunkt steht aber die Familie von Mary, die man vor dem Hintergrund von sieben historischen Ereignissen erlebt.

Nach einem Prolog lernt man die elfjährige Mary und ihre Eltern kennen, die in Bournville wohnen. Es ist der 08. Mai 1945, das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Im späteren Verlauf wird Mary heiraten, Kinder, Enkel und Urenkel bekommen, das siebte Ereignis ist schließlich der 08. Mai 2020, der 75. Jahrestag des ersten. Da zu diesem Zeitpunkt die Pandemie herrscht, verläuft dieser Tag gänzlich anders als geplant.

Die sieben Ereignisse sind wichtige Daten für Großbritannien, u. a. erleben wir mit Mary und weiteren Familienangehörigen die Krönung Elisabeths II, die Fußballweltmeisterschaft 1966 und die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di. Es spielt dabei nicht nur die engste Familie eine Rolle, sondern auch angeheiratete und entferntere Verwandte, manche kennen Leser:innen des Autors bereits aus anderen Romanen. Um den Überblick über die Vielzahl an Charakteren zu behalten, gibt es einen Familienstammbaum. Die Ereignisse bilden die Kulisse und sind mehr oder weniger Teil des Geschehens. Ereignis Nummer 4, die Investitur Charles' als Prinz von Wales, spielt eher eine nachrangige Rolle.

Erzählt wird nicht in einem einheitlichen Erzählstil, mal gibt es Tagebuchaufzeichnungen, mal die Aufzeichnung der Gedanken aller Anwesenden, mal einen Brief, einen Bericht oder eine Rede, immer wieder aber auch normalen Fließtext. Auch die Perspektiven wechseln häufig.

Im Grunde hat dieser Roman alles, was mich unterhalten könnte, eine Familiengeschichte, historische Ereignisse, die ich teilweise selbst miterlebt habe, und interessante, abwechslungsreiche Erzählstile. Aber, leider konnte mich der Roman bereits von Beginn an nicht packen, und gerade die verschiedenen Erzählstile und Perspektiven zerreißen das Ganze eher.

Vor allem aber lag das daran, dass mir keiner der Charaktere, auch Mary nicht, nahe kam, so dass ich für ihre Geschichten nur wenig Interesse aufbringen konnte, dazu war das Erzählte einfach zu oberflächlich. Auch von den sieben Episoden habe ich mir mehr versprochen, am Ende hat mir der Roman keinen wesentlichen „Mehrwert“ gebracht. Leider ließ sich auch der (britische) Humor kaum sehen, zum Glück kam er aber doch hin und wieder hervor. Am besten gefiel mir eine Ausschussitzung der EU, bei der es um die Schokoladenrichtlinie ging, Cadbury-Schokolade wurde nämlich bereits von der EWG nicht als Schokolade anerkannt.

Leider hat der Roman für mich nicht gehalten, was ich mir von ihm versprochen habe. Ich kam den Charakteren nicht nahe, und verlor dadurch schnell das Interesse an ihnen. Hin und wieder wurde ich dennoch unterhalten, so dass ich 3 Sterne vergeben kann.

Bewertung vom 08.10.2023
Voll verschatzt! / KoboldKroniken Bd.2
Bleckmann, Daniel

Voll verschatzt! / KoboldKroniken Bd.2


ausgezeichnet

Nach den Abenteuern im ersten Band läuft das Leben von Dario, Lennard und Claudia-mit-C wieder in einigermaßen normalen Bahnen, Rumpel lebt nun als getarnter Austauschschüler bei Dario und seiner Familie, der Weg nach Kwertz ist verschüttet.

Doch dann hat Dario ein gruseliges Erlebnis und wird gefragt, wo der Schatz sei. Welcher Schatz? An seinem 13. Geburtstag bekommt Dario einen deutlichen Hinweis, welcher Schatz gemeint sein könnte. Klar möchten er und seine Freunde den Schatz heben, doch der ist offensichtlich in Kwertz.

So beginnt ein neues Abenteuer für die drei jungen Menschen, den Kobold und die Glühis, die Claudia-mit-C mitgebracht hatte. Auch dieses wird wieder von Dario in Form eines Skizzenbuches selbst erzählt. Die Geschichte ist sehr spannend und bietet einige Überraschungen. Es macht wieder großen Spaß, sie zu lesen und sich die Illustrationen anzusehen, auch mir als Erwachsener.

Man muss nicht unbedingt den ersten Band kennen, oder gar Claudia-mit-Cs Soloabenteuer, auf das auch Bezug genommen wird, man erfährt genug in diesem Band, um zu verstehen, worum es geht. Schöner ist es natürlich, wenn man die beiden kennt.

Wieder haben Autor und Illustrator wunderbar zusammen gearbeitet und ein weiteres spannendes Abenteuer in Kwertz gestaltet. Gerne empfehle ich auch diesen Band weiter und vergebe volle Punktzahl.

Bewertung vom 04.10.2023
Shi Yu
Morosinotto, Davide

Shi Yu


ausgezeichnet

Shi Yu ist ein Findelkind. Sie lebt und arbeitet in einem Gasthaus in Kanton, dessen Wirt nicht freundlich zu ihr ist. Als Sechsjährige erhält sie durch einen Zufall die Chance, bei einem Lehrer das Wushu, also die Kampfkunst, der Luft und des Wassers zu lernen. Dies wird die Richtung ihres Lebens für immer verändern.

Yu war mir vom Fleck weg sympathisch, und blieb es bis ich den Roman zugeklappt habe, ihr Leben nimmt viele Höhen und Tiefen, sie lebt in einer brutalen Welt, und ist selbst nicht sehr zartfühlend, sie weiß sich durchzusetzen, und das mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Mir hat nicht immer alles gefallen, was sie getan hat, aber ich mochte ihre Klugheit, und dass es sie immer nach Auswegen gesucht hat, sei ihr Leben auch noch so verfahren. Auf diese Weise hat sie es auch geschafft, den Respekt anderer zu erlangen. Ihr Leben zu verfolgen, hat mir sehr gut gefallen, zumal der Roman äußerst spannend ist und man ihn kaum aus der Hand legen mag.

Yus Kampfkunst ist vielleicht nicht für jeden zu greifen, doch wenn man Martial Arts-Filme, wie z. B. „Tiger and Dragon“ gesehen und gemocht hat, wirkt sie nicht eigenartig. Mir als Fan der Phantastik kam es sowieso nicht seltsam vor. Mir hat es im Gegenteil großen Spaß gemacht, die gut durchkomponierten Kampfszenen zu lesen, ich konnte mir alles, nicht nur diese Szenen sehr gut vorstellen, mein Kopfkino hatte viel zu tun.

Auch bei den Charakteren sind dem Autor echte, im Kopf bleibende Typen gelungen, die man sich allesamt sehr gut vorstellen kann. Yu steht im Mittelpunkt, aber es gibt viele andere, die ebenfalls wichtig sind, und dazu sehr klangvolle Namen besitzen wie „Kleiner Zorn“ oder „Goldener Drache“.

Erzählt wird, immer aus Yus Perspektive, anhand der Jahre, die sie alt ist, beginnend mit 6 Jahren, endend mit 46 Jahren, es gibt dadurch immer wieder Zeitsprünge, aber alles wichtige wird erzählt. Vom ersten Satz, und es ist ein guter Satz, nahm mich der Roman gefangen, auch wenn ich wohl eigentlich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, aber, der Roman kann auch Erwachsenen gefallen.

Der Roman ist sehr schön ausgestattet, anhand des Covers erhält man bereits einen gewissen Eindruck von Shi Yu, es stammt von Rebecca Dautremer, während die sehr passende Innenausstattung, einschließlich einer Karte, die sich im späteren Verlauf als sehr nützlich erwies, von Timo Kümmel stammt. Nützlich ist auch das Glossar im Anhang.

Was soll ich sagen, dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, mich unterhalten, mir spannende Lesestunden beschert, und mich am Ende traurig gemacht, dass er nun ausgelesen ist. Und natürlich bin ich auch neugierig geworden auf andere Romane Davide Morosinottos.

Bewertung vom 03.10.2023
Der Mondmann - Rote Spur
Haskin, Fynn

Der Mondmann - Rote Spur


ausgezeichnet

Jens Lerby wird zu einem besonders brutalen Mord gerufen, auf Grund der Umstände, des Modus Operandi, vermutet er einen Serientäter, was bald bestätigt wird, als eine zweite Leiche gefunden wird. Doch dann wird ihm der Fall entzogen. Gleichzeitig bekommt er eine Nachricht aus Grönland, mit der Bitte, baldmöglichst seine Inuit-Freunde dort zu besuchen.

„Rote Spur“ ist der zweite Band der Reihe um Jens Lerby, man kann ihn problemlos auch dann lesen, wenn man den ersten Band nicht kennt. Man weiß dann zwar nicht, warum der Mondmann „Mondmann“ genannt wird, und auch nicht, wie die Grönländer und Lerby so vertraut miteinander wurden, aber das tut der Geschichte des zweiten Bandes keinen Abbruch. Allerdings wird man wahrscheinlich Band 1 noch lesen wollen.

Mir hat der Ausflug nach Grönland sehr gut gefallen, ich war bereits in anderen Werken dort, und so war mir einiges schon vertraut. Dass hier viel grönländische bzw. Inuit-Mythologie einfließt, hat mir gut gefallen, es passt einfach. Der Kriminalfall ist spannend, und man kann gut mitraten, auch, weil es immer wieder Einschübe gibt, „Erinnerungen“ betitelt, die vielleicht mit dem aktuellen Geschehen zu tun haben könnten. Ob das so ist, erfährt man erst relativ spät, einhergehend mit der einen oder anderen Überraschung. Die Auflösung empfand ich als nachvollziehbar. Trotzdem hatte ich am Ende das Gefühl, als blieben ein, zwei Fragen offen, allerdings keine sehr relevanten, so dass mich das nur unwesentlich stört.

Die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen, sieht man mal von den weniger sympathischen ab. Auch hier kann ich sagen, es ist nicht schlimm, wenn man Band 1 nicht kennt, man lernt sie alle auch hier gut kennen. Und nicht nur die Charaktere, auch das Land, die Eisberge, die Kälte, der Ort waren mir schnell vertraut, und ich fühlte mich wie selbst dabei. Ich bin auch sehr schnell wieder ins googeln gekommen, für mich je nach Lektüre auch ein Qualitätsmerkmal.

„Der Mondmann – Rote Spur“ ist kein konventioneller Krimi/Thriller, sondern deutlich mehr, denn er nimmt nicht nur Grönland als weiteren „Darsteller“ mit auf, sondern verwebt auch die Mythologie (und Geschichte) Grönlands mit einem spannenden Kriminalfall. Die interessanten Protagonist:innen fügen sich darin gut ein. Mich hat der Roman von Anfang an gepackt und große Lust auf weitere der Reihe gemacht.

Bewertung vom 30.09.2023
Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde
Matthews, John

Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde


ausgezeichnet

König Arthur, oder auch Artus, kennt sicher jeder, aber eigentlich sind es immer die selben Geschichten, die man hört: Das Schwert im Stein, die Tafelrunde, Lancelot und Guinevere, der Heilige Gral, Mordred … John Matthews hat es sich zur Aufgabe gemacht, weniger bekannte Geschichten um Arthur und die Tafelrunde zu sammeln, zu bearbeiten und zu veröffentlichen.

In den Anmerkungen im Anhang erfährt man ausführlich über seine Recherchen, die Hintergründe und Quellen jeder einzelnen in diesem Band veröffentlichten Geschichte. Das hat einen großen Mehrwert, man sollte also die sehr ausführlichen Anmerkungen unbedingt auch lesen.

Unterteilt wird in fünf Bücher, das erste handelt von Merlin, und erzählt Geschichten aus der Zeit vor Arthur, u. a. auch von Merlins Geburt. Im zweiten lernt man Ritter der Tafelrunde, inkl. Arthur selbst, näher kennen, vor allem einige der weniger bekannten Ritter wie Palomides, Laval und Marrok. In Buch 3 geht es dann um einen der bekanntesten Ritter der Tafelrunde, um Gawain, man erfährt von seinen Anfängen und einigen Abenteuern. Buch 4 widmet sich dem Gral und Perceval, das fünfte und letzte schließlich dem Ende der Tafelrunde und Arthurs Tod.

Wie es Legenden, Sagen, und auch Märchen so an sich haben, folgen viele der Geschichten einem ähnlichen Faden, die Frauen sind immer die schönsten, die Männer tapfer und schier unbesiegbar, die Feinde oft, wenn auch nicht immer, trotz allem edel. Viele Geschichten sind sehr umfangreich, vieles wiederholt sich auf gewisse Weise – und manchmal muss man auch daran zweifeln, ob die Ritter so edel waren, wie es immer heißt.

Die berühmten Geschichten fehlen hier, immerhin sind sie hinlänglich bekannt, werden zum Teil aber zumindest angesprochen. John Matthews hat einen Erzähler etabliert, der hin und wieder Verweise zu anderen Geschichten herstellt und auch manchmal dezent kommentiert.

Ich habe „nur“ das Ebook gelesen, aber auch dieses bietet eine schöne Ausstattung, es gibt zehn farbige Bildtafeln, die jeweils Szenen aus Geschichten illustrieren, sowie eine Vielzahl weiterer schwarzweißer Zeichnungen, die oft einzelne Wesen, Gegenstände oder Orte darstellen. Diese wurden von John Howe beigesteuert. Das Vorwort lieferte Neil Gaiman.

Dieser Band ist nicht nur, aber wohl vor allem, für König Arthur/Artus-Fans eine wahre Freude. Nicht nur, dass es viel eher Unbekanntes über den König bzw. seine Tafelrunde enthält, es ist auch optisch eine Genuss.

Bewertung vom 24.09.2023
Der wundersame Dr. Darwin
Sheffield, Charles

Der wundersame Dr. Darwin


ausgezeichnet

Erasmus Darwin lebte von 1731 bis 1802, war Arzt, Naturforscher, Erfinder und Dichter und der Großvater von Charles Darwin. In diesem Band sind sechs Geschichten über ihn enthalten, die vorher bereits in verschiedenen Magazinen veröffentlicht worden waren.

Darwin war ein interessanter Mann, und Charles Sheffield hat sich in seinen Geschichten nicht allzu viel Freiheit herausgenommen/herausnehmen müssen, wie man auch dem Nachwort entnehmen kann. Darwin war nicht nur sehr berühmt, vor allem wohl als Arzt, sondern auch sehr modern denkend.

Allen sechs Geschichten ist gemeinsam, dass sie zunächst etwas Übernatürliches an sich zu haben scheinen, was zum Teil auch durch den Titel bekräftigt wird, wie „Das Phantom von Dunwell Cove“ oder „Der Solborne-Vampir“, Erasmus Darwin wird gebeten, das Rätsel zu lösen. Da er ein guter Beobachter ist, Zusammenhänge erkennt und einen regen Verstand hat, schafft er das am Ende auch regelmäßig. Auf seinen Abenteuern begleitet ihn sein Freund Colonel Jacob Pole, den er in der ersten der Geschichten kennenlernt und der nebenbei auch Schatzsucher ist. Daneben trifft man auf weitere bekannte Persönlichkeiten jener Zeit, wie etwa James Watt, der wie Darwin zur Lunar Society gehörte.

Mich haben die Geschichten allesamt gut unterhalten, sie sind spannend erzählt, Erasmus Darwin ist ein sympathische Protagonist, und auch der Humor fehlt nicht. Die Themen der Geschichten sind genauso interessant wie Darwin, bergen Überraschungen und lassen miträtseln, im Anhang geht der Autor auf jede einzelne noch einmal ein und erklärt Hintergründe.

Wer hätte gedacht, dass Charles Darwin so einen interessanten Großvater hatte? Ich bisher nicht, und bin nun froh, ihn kennengelernt zu haben. Diese Geschichtensammlung ist absolut lesenswert.

Bewertung vom 19.09.2023
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 8, Band 6 (eBook, PDF)
Whedon, Joss

Buffy The Vampire Slayer, Staffel 8, Band 6 (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Durch Harmonys Realityshow sind die Jägerinnen nicht mehr beliebt, sondern werden selbst zu Gejagten. Vor allem die Dämmerung tut sich dabei hervor, und scheint sie über ihre Magie zu finden. Also muss die Magie weg, doch wie. Hilfe verspricht ein Besuch in Tibet – bei Oz und seiner Familie.

Oz ist einer meiner Lieblingscharaktere in der Serie gewesen, wie schön, dass auch er nun wieder dabei sein darf, auch wenn es ihm die Jägerinnen nicht leicht machen. Apropos Jägerinnen, dieses Mal sind sie wirklich alle beisammen, die Gruppe um Buffy, Willow, Xander und Dawn, Andrew und „seine Mädchen“, und auch Giles und Faith. Das gefällt mir gut, ist wie in alten Zeiten, nur eben mit deutlich mehr Jägerinnen. Neben Oz ist übrigens ein weiterer alter Bekannter dabei, der zuerst Rätsel aufgibt.

Die Dämmerung fährt schwere Geschütze auf, und es kommt zu einer richtigen Schlacht, die die Gruppe um Buffy kaum gewinnen kann.

Wie immer gibt es auch eine Covergalerie mit vielfältigen Motiven, die mir wieder gut gefällt.

Band 6 der Reihe ist ziemlich düster, Verzweiflung herrscht vor, und es gibt viele Opfer. Da ist wenig Platz für den Humor, der die Serie/Reihe meist auszeichnet, aber auch das ist nicht untypisch, denn es geht langsam dem Ende der Staffel zu. Ich bin gespannt auf die beiden noch folgenden Staffelbände.