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Benutzername: 
Venice
Wohnort: 
Oberursel

Bewertungen

Insgesamt 514 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


sehr gut

Anna Jones ist eine anerkannte Herzchirurgin, die sich seit der Trennung von hrem Mann alleine um den achtjährigen Sohn Zack kümmert. Zum Glück hilft die ältere alleinstehende Nachbarin Paula mit.
Als sie an einem Abend nachdem sie gerade einen Menschen auf dem OP-Tisch verloren hat, nach Hause kommt, trifft sie dort auf einen Möbelwagen und fremde Leute. Ihr Sohn wurde entführt und die Nachbarin ermordet. Sie soll den Politiker Ahmet Shabir dessen Herzoperation in ein paar Tagen stattfinden soll, bei der Operation sterben lassen, dann würde sie ihren Sohn wiedersehen.

Margot Barnes ist OP-Schwester und hat Schulden. Um über die Runden zu kommen bestielt sie ihre Kolleginnen. Sie gerät zunehmend unter Druck und verliert ihre Umsicht und gerät in Verdacht.

Das Buch ist in Ich-Form aus Sicht der beiden Frauen geschrieben. Mit dabei ist noch Rachel Conaty die den Mord der alleinstehenden Nachbarin aufklären soll. Mit der Zeit stößt sie dabei auch auf die Ärztin deren Sohn mit der Nachbarin gesehe wurde. Anna verstrickt sich immer mehr in Lügen.

Es ist ein großes Dilemma für den es keinen Ausweg gibt. Der hippokratische Eid gebietet es Menschenleben zu schützen, der Mutterinstinkt will aber ihren Sohn retten. Wie wird sie sich entscheiden?

Der Schreibstil ist durchaus spannend, es gibt wenig Längen wird zum Ende hin aber etwas abenteuerlich und die Handlung der beiden Frauen etwas verworren.

Bewertung vom 28.01.2023
Liebewesen
Schmitt, Caroline

Liebewesen


ausgezeichnet

Lios Leben ist an sich schon ziemlich kompliziert daran kann auch ihr Freund Max nicht helfen der selbst mit seinem Schicksal hadert. Als dann der Schwangerschaftstest von Lio positiv ist, gerät ihre Welt völlig aus den Fugen, so etwas kann ihr doch gar nicht passieren. Und doch muss sie sich mit ihrer Rolle als Mutter auseinandersetzen.

In Rückblicken erleben wir Lios verkorkste Kindheit mit einer gewalttätigen Mutter und einem hilflosen Vater. Auch die depressive Vergangenheit von Max wird betrachtet. Trotz diesen eher traurigen Erlebnissen ist das Buch ungewohnt heiter und mit Wortwitz geschrieben. Ein Buch das durch die Themen LGBTQ, Missbrauch, Beziehung und Freundschaft sehr gut in die Zeit passt.

Der Schreibstil ist durchaus anspruchsvoll, in Ich-Form erzählt aber gut und schnell zu lesen.
Das Cover auf jeden Fall ein Anziehungspunkt

Bewertung vom 28.01.2023
Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum


sehr gut

Am Sylvesterabend verbringen befreundete Familien wie immer bei einer Party im Haus von Lollo und Max. Im anderen Haus von Nina und Frederik darf die älteste Tochter Smilla mit Freunden eine Party schmeissen. Nach dem Kater von Sylvester folgt die Ernüchterung, die beste Freundin von Smilla hat die Party vorzeitig verlassen ist jedoch nicht zu Hause angekommen.

Nach und nach müssen die Eltern Lollo und Max erkennen, dass es so einige Geheimnisse gibt von denen sie keine Ahnung hatten. Mit Frederik, einem beliebten Lehrer wird geschickt eine Fährte gelegt. Dieser fühlt sich schuldig und bricht völlig zusammen als Jennifer nach einigen Tagen tot in einem Steinbruch aufgefunden wird.

Die Erzählung ist in Ichform aus Sicht der jeweiligen Person geschrieben. Durch die Überschriften kann man die Personen gut auseinanderhalten. Das Buch ist eher eine gute Psychostudie über die Gefühle in dieser Situation. Besonders der Mittelteil enthält doch einige Längen in denen es nicht weitergeht. Am Ende kommt kurzzeitig wieder etwas Spannung auf. Alles in allem war es eine gute Lektüre aber nicht so überragend.

Bewertung vom 22.01.2023
Das Schloss der Smartphone-Waisen / Die Smartphone-Waisen Bd.1
Naoura, Salah

Das Schloss der Smartphone-Waisen / Die Smartphone-Waisen Bd.1


ausgezeichnet

Marla war gerade erst 10 Jahre geworden als ihre Eltern ihr ein Selfie schickten und danach in den Tod stürzten. Sie hat Glück und wächst bei ihrer Oma auf. Später trifft sie auf andere Kinder die ihre Eltern nach teils tragischen teils amüsanten Zwischenfällen mit dem Smartphone ihre Eltern verloren haben. Sie gründet das erste und einzige Waisenhaus für Smartphone Waisen bis die Vermieter des Hauses planen das Haus abzureißen. Wo soll sie jetzt ein neues Zuhause für sich und ihre Schützlinge finden? Als die Kinder auf eine nette ältere Dame stoßen die in einem Schloss wohnt, scheint eine Lösung gefunden zu sein. Doch auch Hermine soll aus dem Schloss ausziehen das ihr Sohn in ein Luxushotel umwandeln will. Die Kinder schmieden einen Plan der am Ende bis zu einem gewagten Einbruch in eine gut gesicherte Gemäldeausstellung reicht.

Die Erlebnisse sind kindgerecht in einfacher Sprache erzählt und das Buch ist ein spannend geschriebener Kinderkrimi mit einem warnenden Blick auf die immer stärkende Handysucht der Erwachsenen. Die Personen werden nett beschrieben und die Illustrationen unterstreichen den Inhalt. Auch für Erwachsene ein kurzweiliges Leseabenteuer.

Bewertung vom 22.01.2023
Shorty
Maurer, Jörg

Shorty


gut

Shorty hat ein unstetes Leben, er hangelt sich von Job zu Job und möchte ansonsten am liebsten seine Ruhe haben. So arbeitet er an den elektrischen Leitungen in einem Baubüro als er plötzlich eine Stimme in seinem Kopfhörer hört. Er soll einen Kurzschluss in einem Umspannwerk herbeiführen angeblich um die Welt zu retten. Der Einsatz geht gründlich schief und stürzt die ganze Welt in ein großes Durcheinander. Bald wird Shorty als Verursacher ausfindig gemacht und jetzt ist es vorbei mit seiner Ruhe, von da an schlittert er in immer skurrilere Abenteuer.

Anfangs ist das noch lustig, aber mit jeder weiteren Wendung wird es abstruser und eigentlich möchte man das Buch am liebsten auf die Seite legen. Der Schreibstil ist durchaus anspruchsvoll und man kann die Seiten nicht ohne weiteres überfliegen. Der Humor kommt dabei nicht zu kurz aber man muss doch etliche Längen überstehen um in die Welt von Shorty eintauchen zu können.

Alles in allem war es für mich dann doch etwas zu viel des guten und ich war froh das Buch beenden zu können.

Bewertung vom 21.01.2023
Das letzte Versprechen
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


sehr gut

Weihnachten 1944 in Lazarfeld im Banat, eine deutsche Enklave im heutigen Serbien wird für die fünfjährige Anna zu einem Alptraum der Jahre andauert. Die deutsche Wehrmacht ist fest entschlossen das Banat von den Deutschen zu befreien und bringt die Frauen in Arbeitslager und die Kinder in ein Lager. Die Großmutter schafft es Anna zu begleiten und zu schützen. Es sind schier unmenschliche Zustände die Anna und ihre Großmutter in dem Lager bzw. Heim erdulden müssen. Die Mutter ist indessen auf dem Weg in ein Straflager nach Sibirien wo sie ebenfalls ein unmenschliches Leben führen muss. Tag ein Tag aus 1000 Meter in ein Kohlebergwerk die verbliebene Kohle aus dem Boden zu holen. Manch einer bleibt dabei auf der Strecke.

In diesem Buch wird anhand von Tagebucheinträgen das traurige Leben von Anna und ihrer Mutter Amalie erzählt vom schönen Leben im Banat und dem schwierigen Start am Ende des Krieges in Deutschland. Amalie kommt an Körper und Seele gestört nach jahrelanger Schwerstarbeit in ein ihr völlig fremdes Land und findet keinen Zugang mehr zu ihrem Kind, denn Anna die die Jahre an der Seite ihrer Großeltern überstanden hat, kann sich nicht von ihnen trennen. Eine Therapie gab es damals nicht und so hat sie einen schweren Start in der Schule und im Berufsleben.

Die nächsten Jahre in Deutschland ab ca. 1950 bis 2012 hat Anna ihren vermeintlichen Traummann gefunden und lebt in Bayern mit ihrer Mutter im Haus und den Großeltern in der Nähe. Die Schicksalsschläge die das Leben für sie bereit hält werden fast im Schnelldurchgang gestreift.

Dies war mein erstes Buch von Hera Lind und vom Banat und den dort lebenden Schwaben hatte ich noch nie gehört, da wäre eine Einführung oder eine Karte hilfreich gewesen. Auch hat mir ein roter Faden durch das Buch gefehlt. Insbesondere die Jahre in Deutschland wirkten wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen während die ersten Jahre noch eher romanhaft waren.

Alles in allem hat mir das Buch aber gefallen und es ist wichtig, dass diese Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.

Bewertung vom 30.12.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

Hanna Ahlander ist am Boden zerstört, ihr Chef bei der Stockholmer Polizei legt ihr nahe den Dienst zu quittieren, damit nicht genug verlässt ihr Freund sie für eine andere und bittet sie die gemeinsame Wohnung zu verlassen. Zum Glück hat ihre patente ältere Schwester ein Ferienhaus in Are wo Hanna zunächst unterkommen kann.

Kurz nach ihrer Ankunft erfährt sie, dass die 18-jährige Schülerin Amanda vermisst wird. Nach einer Lucia Feier ist sie nicht nach Hause gekommen. Bei minus 20 Grad ist das draußen lebensgefährlich. Als die Organisation Missing People eine Suchaktion unternimmt ist sie mit dabei und erfährt näheres von den polizeilichen Ermittlungen.

Wenig später wird die Schülerin erfroren in einem Lift entdeckt. Hanna gelingt es durch einige Hinweise Kontakt zur örtlichen Polizei aufzunehmen die begeistert ist Hanna in ihren Reihen aufzunehmen um die Mordermittlung voranzutreiben.

Dies ist mein erstes Buch von Viveca Steen und es hat mir ausnehmend gut gefallen. Etwas störend sind die wiederholten Beteuerungen der Polizei wie froh sie ist Hanna in ihrem Team zu haben und Hannas schlechtes Gewissen gegenüber ihrem Freund und dem Verschweigen ihrer Auszeit von der Stockholmer Polizei.

Der Schreibstil im Präsens war anfangs etwas ungewöhnlich, man kommt aber schnell rein und auch ohne großen Spannungsaufbau hat man das Buch schnell gelesen. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung dieser Reihe.

Bewertung vom 28.12.2022
Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat


ausgezeichnet

Tiffany mag keine Küsse und nimmt daher jedes Mal ein Bad wenn sie ein Küsschen bekommt. So auch an diesem Tag als Mutter, Oma und die ältere Schwester sich zum Wellness aufgemacht haben. So etwas ist natürlich nichts für Tiffany, mit unbekannten nackten Menschen schweigend in einen heißen Raum gesperrt zu werden kann sie nicht verstehen.

Das Bad gerät leider etwas zu doll und so steht bald das Badezimmer unter Wasser. Damit ist es aus für den Vater der im Garten gemütlich ein Buch lesen wollte. Als beim aufwischen auch noch die Waschmaschine ihre Arbeit einstellt und für noch mehr Wasser sorgt, ist das Chaos vorprogrammiert.

Ein heiteres Kinderbuch durchaus mit politischen Anspielungen an eine altgediente Kanzlerin. Von Marc-Uwe Kling kenne ich bislang nur die Känguru Chroniken und Qualityland die ich schon sehr amüsant fand.

Bewertung vom 28.12.2022
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


sehr gut

Die gehörlose Lili Sternberg verschwindet spurlos am Strand der Halbinsel Darß. Die Freundin mit der sie verabredet war erhält eine Nachricht mit einer wahllosen Ziffern und Buchstabenfolge. Die Polizei ermittelt. Der örtliche Hauptkommissar Tom Engelhardt erhält Unterstützung von der Kryptologin Mascha Krieger vom LKA. Es dauert etwas bis die beiden sich zusammengerauft haben. Jeder hat sein Päckchen zu tragen was eine Zusammenarbeit schwierig macht.

Tom ist nach dem Tod seiner Frau alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter die leider viel zu kurz kommt und er erkennt nicht die Trauer die noch in der Tochter ist. Immer wird sie zu Nachbarn und in die Kinderkrippe abgeschoben. Maschas Vergangenheit beim LKA bleibt etwas im Dunkeln, auf jeden Fall wurde sie zur Schreibtischarbeit verdonnert und erhält mit diesem Fall eine Bewährungsprobe.

Der Schreibstil ist packend, die Kapitel enden fast alle mit einem Cliffhänger. Leider war mir nicht von Anfang an klar, dass sich dieser Fall wohl auf die kompletten Bände dieser Trilogie hinzieht. Was wirklich mit Lili Sternberg geschah erfährt man wohl erst ganz am Ende. Ich befürchte jedoch, dass die Spannung mit der langen Wartezeit auf den Folgeband abnimmt.

Bewertung vom 28.12.2022
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


ausgezeichnet

Ein Junge wächst über 10 Jahre in einem fensterlosen Raum vollgepackt mit Büchern auf bis der Krieg ausbricht und das Haus von einer Bombe getroffen wird. Dem Jungen gelingt die Flucht mit Hilfe eines merkwürdigen Mannes der sich aber dem Jungen annimmt und ihn auf seine Streifzüge durch deutsche Bibliotheken mitnimmt.

1933, der Buchbinder Jakob Steinfeld hat seinen kleinen Buchladen im graphischen Viertel von Leipzig in der Nähe des Grundstücks der wohlhabenden Familie Palandt und verliebt sich in die jüngste Tochter die ein Buch von ihm gebunden haben möchte.

1977 der inzwischen erwachsene Junge Robert Steinfeld hat seine Liebe zu Büchern zum Beruf gemacht. Zusammen mit einer Bekannten die den Auftrag hat die Bibliothek des verstorbenen Palandt aufzulösen begibt er sich auf die Suche zu seinen Wurzeln.

Dies war mein erster Roman von Kai Meyer und das Buch hatte gleich eine Sogwirkung auf mich. Durch die ruhige detaillierte Schilderung kann man sich gut in das Leben von Leipzig einfinden. Das Buch ist in 3 Zeitebenen erzählt und alles passt stimmig zueinander. Trotz der vielen Seiten kam bei mir keine Langeweile auf. Ich werde mich bestimmt auf die Suche nach weiteren Büchern von Kai Meyer begeben.