Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
kvel

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2019
Nichts wird dir bleiben
Kraus, Christian

Nichts wird dir bleiben


sehr gut

Ich fand, dass es dem Autor gelungen ist eine gute Grundspannung aufzubauen und diese auch durchgängig zu erhalten. Die Perspektiven und Themen wechselten zwar immer wieder, aber ich fand, dass auch dies dazu beigetragen hat, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und bis zum Ende hat sich alles zusammengefunden.
Die Ausdrucksweise des Autors fand ich stellenweise sehr gelungen und zauberten ein Lächeln in mein Gesicht:
„Die Reifen des Wagens rollten über eine dicke Schicht Laubblätter, mit denen der Herbst den Autostellplatz garniert hatte.“ (S. 29)

Fazit: Sehr, sehr gut und spannend.

Bewertung vom 14.09.2019
Planspiel
Rostock, Roman Armin

Planspiel


sehr gut

Modern und thematisch auf der Höhe der Zeit; jedoch viel Action.

Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Deutschland soll angegriffen werden.
Das Team von BKA-Hauptkommissar Sacher nimmt die Ermittlungen auf. Zunächst gilt es einen Kriminalfall zu klären. Doch am Ende dieses Falles steht die Erkenntnis, dass ihr Gegner ihnen dank künstlicher Intelligenz hochüberlegen ist. Unklar ist, welche Art Angriff droht und wer dahinter steckt.
Mit stumpfen Waffen gehen die Ermittler in den Kampf gegen einen unsichtbaren Feind, während eine Welt voller Misstrauen die Menschheit immer weiter in den Abgrund treibt.

Meine Meinung:
[ Die Vorgängerromane dieser Reihe kenne ich nicht. ]

Wirklich sehr gut gefallen haben mir die Diskussionen der Protagonisten über die Konsequenzen der aktuellen politischen Lage in Deutschland und der Welt im Allgemeinen und Speziellen; sowie die Ausführungen über ihre jeweiligen Vorstellungen einer "Besseren Welt".

Leider muss ich gestehen, dass mich der Roman zeitweise nervte:
Noch eine Handkante hier und MP7 da und wieder ein Kampf mit Waffe aus der Hand schlagen und allem drum und dran. Das erinnerte mich doch eher an das Genre eines amerikanischer Actionfilms.

Der Sprachstil ist flüssig und lässt sich gut lesen.
Die detaillierten Beschreibungen ermöglichen dem Leser das Eintauchen in die geschilderten Szenen.
Die Themen sind vom Autor gut recherchiert und teilweise in die Zukunft weiter gesponnen.

Bewertung vom 05.09.2019
Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus
Zuboff, Shoshana

Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus


sehr gut

„Im Kampf für eine menschliche Zukunft“ (Zitat von der Buchrückseite)

Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Havard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht von Google, Facebook und Co. in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen?

Shoshana Zuboff beschreibt die ökonomische, soziale und individuelle Bedeutung der beispiellosen Veränderung, die wir erleben. Sie zeichnet ein Bild der neuen Märkte, auf denen Menschen nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs sind – Lieferanten von Verhaltensdaten. Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung!

Anmerkung: Sehr dickes Buch mit kleiner Schrift.

Meine Meinung:
Inhaltlich fand ich dieses Sachbuch echt gut.
Die Autorin schreibt sehr scharfsinnig mit immensen Wissen im Allgemeinen und Speziellen. Auch pflegt sie viele weitergehende Informationen und Hintergründe in ihren Text ein. Dies fand ich sehr spannend und interessant zu lesen.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass genau darin auch der Kritikpunkt liegt, denn es ist doch eine sehr scharfe Gradwanderung zwischen vielen Informationen und ein Überladen des Lesers. Und so fühlten sie diese Abschweifungen zuweilen auch etwas zäh an.

Textbeispiel, S. 50:
„... dass neue Marktformen dann am produktivsten sind, wenn sie sich in Ausrichtung an tatsächlichen Bedürfnissen und Mentalitäten entwickeln. Der große Soziologe Emile Durkheim erkannte das zu Beginn des 20. Jahrhunderts ... Angesichts der dramatischen, durch die Industriealisierung bedingten Umwälzungen seiner Zeit – Fabriken, Spezialisierung, Arbeitsteilung -, kam Durkheim zu der Erkenntnis, dass Volkswirtschaftler die Entwicklungen zwar zu beschreiben vermochten, aber die Gründe dahinter nicht sahen. Was seiner Ansicht nach daran lag, dass die 'Ursachen' für diese umfassenden Veränderungen in den sich verändernden Bedürfnissen der Menschen zu finden und Ökonomen (woran sich bis heute nichts geändert hat) diesen sozialen Fakten gegenüber blind seien.“

Fazit: Lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2019
Das Supermolekül
Koch, Timm

Das Supermolekül


sehr gut

„Wie wir mit Wasserstoff die Zukunft erobern“ (Buchuntertitel).

Inhalt – gemäß Umschlaginnenseite:
Allmählich dürfte den meisten Menschen klar sein:
Den Klimawandel müssen nicht erst unsere Kinder und Kindeskinder ausbaden. Er findet hier und jetzt statt, und die dramatischen Folgen werden immer offensichtlicher. Hautursache für die globale Katastrophe, die das Zeug dazu hat, die Erde für uns Menschen unbewohnbar zu machen, ist der immense Ausstoß von Kohlendioxid: Der Mensch hat ein gewaltiges Feuer entzündet, das zu löschen immer schwieriger wird.
Wäre es den Verantwortlichen wirklich an einer Reduzierung der Erderwärmung gelegen, würden sie einen ganz anderen Weg wählen: den Weg des Wasserstoffs.
H2 hat das Zeug dazu, der Menschheit eine Zukunft auf einem bewohnbaren Planeten zu bescheren, ohne Abstriche bei Bequemlichkeit und technischen Fortschritt machen zu müssen.
Die Vorteile, die ein solcher Energieträger für Mensch und Planet birgt, liegen auf der Hand. Wasserstoff verbrennt, sofern er mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde, klimaneutral und im Gegensatz zu Diesel, Benzin oder Kohle zu nichts anderem als Wasser. Man kann Wasserstoff mit der heutigen Technik, problemlos dezentral herstellen, lagern und durch die Gegend transportieren.
Genau in diesen Vorteilen jedoch liegt das Problem:
Im Gegensatz zu der heutzutage allseits gepriesenen Batterietechnik, hat die Wasserstofftechnik wirklich das Zeug dazu, ein ernsthafter Konkurrent für Erdöl, Erdgas, Kohle und Atom zu sein.

Meine Meinung:
Leidenschaftlich tritt der Autor für die Wasserstofftechnik ein.
Sein Mantra: Wenn die Energie, die zur Herstellung des Wasserstoffs notwendig ist, aus erneuerbaren Energien stammt, dann ist quasi alles in Butter; denn dies hätte zudem den Vorteil, dass die aus Sonne und Wind „überschüssig“ anfallende Energie, genau zu den Zeitpunkt ihrer Verfügbarkeit in die Wasserstoffgewinnung gesteckt werden kann; und somit wäre das Problem, dass die aus Wind und Sonne gewonnene Energie quasi nicht speicherbar ist, gleich mitgelöst.

Jedoch fand ich als Laie dieses Sachbuch nicht ganz einfach zu lesen; denn es geht in die Tiefe der (verfahrens-)technischen und chemischen Hintergründe und Zusammenhänge der Wasserstoff-Herstellung.

Fazit: Lesenswert.

Bewertung vom 04.09.2019
Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus / Hetty Flattermaus Bd.1
Roeder, Annette

Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus / Hetty Flattermaus Bd.1


weniger gut

Hat mich nicht überzeugt.

Inhalt:
Hetty Flattermaus ist ein haselnussgroßes Hummelfledermausmädchen und hat einen unbändigen Willen die Welt „da draußen“ zu erkunden. Ihre Mutter ist jedoch überfürsorglich und hat ständig Angst um ihr Kleines.
So kommt es wie es kommen muss und Hetty macht sich alleine und ohne Einverständnis bzw. Kenntnis ihrer Mutter auf in die Weite Welt. Dabei gerät sie natürlich in so manche gefährliche Situation und kommt nur mit Hilfe ihrer besten Freundin heil nach Hause.

Hint: Dieses Kinderbuch wird vom Verlag als für Kinder ab 6 Jahren angegeben.

Meine Meinung:
Ich würde es eher als Buch zum Vorlesen einstufen.

Die Zeichnungen fand ich gut und angemessen.

Das Buch hat den Anspruch auch Wissen zu vermitteln.
So wird z.B. auf die Zahl Pi oder eine fleischfressende Pflanze eingegangen.
Allerdings fragte ich mich, ob man wirklich schon 6-Jährige mit der „berühmten Zahl Pi, mit der man den Umfang eines Kreises berechnen kann“ (S. 89) bekannt machen sollte.

Jedoch habe ich auch einige Kritikpunkte:
Zum einen fand ich es verwunderlich, dass Hettys Mutter oft mit ihrem Namen Hulda bezeichnet wird und nicht als Hettys Mutter.

Und zum anderen fragte ich mich ernsthaft, welches (Mutter-)Bild Kindern, die dieser Geschichte lauschen, vermittelt wird, wenn Huldas Mutter zu ihrer Tochter sagt: „Diese Mustermutter mit ihren glatt geschleckten Streberzwillingen“ (S. 18).

Und ehrlich gesagt möchte ich meinem Kind nicht eine Geschichte vorlesen, in dem Begrifflichkeiten wie „Propeller-Mammi“ benutzt werden.

Ja, klar, Kinder haben ein sehr gutes Gespür für Sprache und können sich köstlich über lustige neugestaltete Begriffe amüsieren, aber bei so Kreationen wie „Ich verstehe nur noch Flugplatz“ (S. 49), „Erdpüree“ (S. 73) oder „Wanzentran“ (S. 100) hatte ich dann doch so meine Zweifel.

Fazit:
Dieser Band-1 der Hetty-Flattermaus-Reihe konnte mich nicht überzeugen.

Bewertung vom 15.08.2019
Klartext: Impfen!
Schmitz, Thomas;Siebert, Sven

Klartext: Impfen!


gut

Pro Impfen.

Inhalt – gemäß Umschlaginnenseite:
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte Impfzögerlichkeit 2019 zu einer der zehn größten Bedrohungen der globalen Gesundheit. Weltweite Masernausbrüche, vorübergehend geschlossene Schulen und die dadurch neu entflammte Diskussion um eine Impfpflicht in Deutschland haben das Thema Impfen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Dabei wird die Debatte bisher vor allem von Impfskeptikern und Impfgegnern bestimmt. Mit ihrem Buch „Klartext: Impfen!“ treten Dr. med. Thomas Schmitz, Oberarzt und Privatdozent an der Berliner Charité, und der Diplom-Biologe und Journalist Sven Siebert dieser emotional geführten Diskussion mit sachlichen Argumenten entgegen. Sie erklären, wie das Immunsystem aufgebaut ist und wie Impfungen in unserem Körper wirken, wie Impfstoffe entwickelt, getestet und engmaschig kontrolliert werden. Und sie stellen die wichtigsten Krankheiten vor, gegen die bereits geimpft werden kann oder gegen die derzeit Impfstoffe entwickelt werden. Dabei verschweigen sie nicht mögliche Risiken wie Nebenwirkungen, Impfreaktionen oder Impfschäden und kommen trotzdem zu dem Ergebnis, dass Impfen die effektivste Methode ist, um Menschen vor gravierenden und oftmals tödlichen Infektionskrankheiten zu schützen.

Meine Meinung:
Dieses Sachbuch ist generell für Nichtmediziner sehr verständlich geschrieben und richtet sich an Eltern, die durch die ganzen Impfdiskussionen verwirrt und zögerlich geworden sind, und auch an Erwachsene, bei denen das Thema Impfen im Alltag aus dem Prioritätsbereich gerutscht ist.

Keinen Zweifel lassen die Autoren daran aufkommen, dass sie generell für das Impfen eingestellt sind.

Sehr gut fand ich, dass die Autoren die geschichtlichen Aspekte abhandeln:
Wie und wo das Impfen erfunden wurde – und vor allem welche Nebenwirkungen und Fehlversuche es in der Vergangenheit gegeben hat.
Damit dass die Autoren auf diverse Fehlversuche und Nebenwirkungen eingehen, gehen sie auch auf die Argumente der Impf-Gegner ein. Dies finde ich sehr gut und in gewisser Weise wohl auch mutig.

Ich hätte für dieses Buch weder 5 Sterne vergeben, weil es pro impfen ist, und auch dann nicht, wenn es aus Sicht der Impf-Gegner geschrieben wäre; sondern ich habe mir vorgenommen, das Buch danach zu bewerten wie gut ich es finde.
Und aus diesem Grund sind es bei mir „nur“ 3 Sterne geworden; weil mich nicht alle Argumente überzeugt haben. Denn genau die Argumente, die die Autoren als Nebenwirkungen, die in der Vergangenheit aufgetreten waren, quasi als Argument für das Impfen anführen, so quasi als Begründung, dass ja aus diesen „Fehlern“ gelernt wurde, sind für mich weiterhin Argumente gegen das Impfen; denn wer kann mir versichern, dass nicht doch eine noch unbekannte Nebenwirkung auftritt?!

Bewertung vom 08.08.2019
Jagdtrieb / Colossa Bd.1
Esch, Hendrik

Jagdtrieb / Colossa Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist ein – mehr Roman als Krimi - ohne große Action, Mord und Totschlag oder überflüssigen Schnickschnack; er besticht durch seine Erzählung und seine Nachvollziehbarkeit; nichts desto trotz spannend ohne Ende.
Der Sprachstil des Autors hat mich beim Lesen echt erfreut; und ich war wirklich positiv überrascht von den gelungen Szenen- und Situationsbeschreibungen.
Die Akteure sind gut getroffen, kommen „echt“ rüber und alles wirkt unerwartet nah am Leben.
Hier einige gelungene Beispielformulierungen:
„Alles, was auch nur im Entferntesten ... als Parkraum interpretiert werden konnte, war belegt.“ (S. 106)
„Paul wurde die ganze Situation zu intim, zu weiblich. Das war nicht seine Gesprächswelt. Es tat ihm weh. Es ging zu nah.“ (S. 273)
„Es war ein wetterloser Donnerstag. Nicht schön und auch nicht mies“ (S. 306)

Der Schluss war zwar für meinen Geschmack irgendwie zu „wenig“;
da dies aber der erste Teil einer Reihe ist, sehe ich großzügig darüber hinweg -
und warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

Dem obigen Zitat von der Buchrückseite „Ein abgründiger Kriminalroman voll skurriler Figuren und Situationskomik“ kann ich nur voll und ganz zustimmen.

Fazit: Ich fühlte mich bestens unterhalten.

Bewertung vom 06.07.2019
Der Patriot
Engman, Pascal

Der Patriot


weniger gut

Langweilig.

Der Autor versucht dem Leser die Hintergründe, die zu einer Radikalisierung von Menschen führen mag, nahe zu bringen:
„'Ich habe gelesen, dass eine von vier Schwedinnen irgendwann in ihrem Leben vergewaltigt wird. Indem wir tun, was wir vorhaben, können wir dies verhindern. Es ist nicht leicht, aber die Geschichte wird uns recht geben', sagt Carl. 'Trotzdem sind es die Politiker und Journalisten, die diese Strafe verdienen, nicht die gewöhnlichen Schweden. Die sind ja genauso Opfer der Propaganda, wie wir es früher waren', sagte Fredrik mit leerem Blick. Carl nickte. Er dachte im Grunde genommen dasselbe. 'Ja, aber um Großes zu erreichen, muss man große Opfer bringen. Manche von den Toten werden schuldig sein, andere unschuldig. Aber wie Lars vorhin gesagt hat: Im großen Ganzen retten wir Leben. Es ist unsere Pflicht, die zukünftigen Generationen vor diesem Wahnsinn zu bewahren.'“ (S. 197).

Aber darüber hinaus ist der Roman recht blut- und gefühlsleer.
Der Autor verwendet zwar Stilmittel, die Spannung erzeugen sollen; wie mehrere Erzählstränge mit und über Personen, die auf den ersten Blick erst einmal nichts miteinander zu tun haben und Cliffhänger, aber ich fand dies über sehr lange Strecken einfach nur ermüdend.

Ansonsten fand ich die vielen, sehr detailliert beschriebenen Szenen, mit genauen Ortsangaben, usw., sehr nervig.

Unerwartete Wendungen in der Story machen das Erzählte gegen Ende des Romans zwar plausibler – passen deswegen aber noch lange nicht zu dem vorher Geschilderten.

Und einfach nur aus dem Grund, weil der Roman aktuelle Themen (Flüchtlinge, FakeNews, usw.) aufgreift, würde ich dieses Buch nicht hochloben wollen! Dies reicht mir als Argument echt nicht aus.

Am einfachsten würde ich diesen Roman mit „langweilig“ zusammenfassen.

Bewertung vom 01.07.2019
Erkranken schadet Ihrer Gesundheit
Hontschik, Bernd

Erkranken schadet Ihrer Gesundheit


sehr gut

„Wie Konzerne Medizin und Gesundheitswesen übernehmen“ (Beschreibung auf der Verlagshomepage)

Inhalt:
Buchrückseite:
Wie Medizin und Gesundheitswesen demontiert werden.
Es tut sich was in unserem Gesundheitswesen – und immer in die gleiche Richtung: Die Humanmedizin verwandelt sich, geplant von Konzernen und eilfertig unterstützt von Politikern aller Couleur, immer rascher in einen profitorientierten Industriezweig – auf Kosten der Patienten. Der Arzt und Autor Bernd Hontschik zeigt mit vielen Beispielen und anhand vieler Fälle, dass die Humanmedizin vor der Deformation durch das Maschinendenken bewahrt werden muss.
Bernd Hontschiks dringlicher Appell heißt:
Rettung des solidarischen Gesundheitswesens vor dem Würgegriff der Konzerne!

Umschlaginnenseite:
Es tut sich was in unserem Gesundheitswesen, in kleinen, fast unmerklichen Schritten und immer in die gleiche Richtung: Die Humanmedizin verwandelt sich immer rascher in einen profitorientierten Industriezweig – auf Kosten der Patienten und des Allgemeinwohls.
In das Gesundheitswesen hat unsere Gesellschaft bislang einen Teil ihres Reichtums investiert, zum Wohle aller. Nun aber wird es zur Quelle neuen Reichtums für Investoren. Die neuen Ziele werden nicht etwa von Vertretern der Ärzteschaft erarbeitet, sondern in Konzernen geplant und von Politikern in die Tat umgesetzt. Die Medizin wird dabei zu einer Ware, die nur noch als Quelle von Profit interessant ist. Mit seiner 40-jährigen Berufserfahrung als Chirurg gelingt Bernd Hontschik ein spannender, erschütternder wie aufrüttelnder Blick auf Medizin und Gesundheitswesen.
Jedes Kapitel dieses Buches ist ein starker Appell, zur eigentlichen Bestimmung der Medizin zurückzukehren.

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
- Roboter im OP
- Ärzte und Igel
- Wirtschaft oder Gesundheit
- Moderne Seuchen
- Sag es der App
- Nackt im Netz
- Tot oder hirntot, das ist die Frage

Hinweis:
„Die meisten Texte sind als Kolumnen oder Zeitschriftenartikel entstanden oder waren Teile eines Vortragsmanuskripts.“ (S. 159)

Meine Meinung:
Durchschnittlich sind die Kapitel ca. zwei bis vier Seiten lang und sehr gut lesbar ohne hochtrabenden Schnickschnack.

Fazit:
Das Gesundheitswesen sollte der Gesellschaft dienen und nicht den Konzernen!

Bewertung vom 01.07.2019
Tage in Cape May
Cheek, Chip

Tage in Cape May


sehr gut

Wie weit soll / darf / will man wirklich gehen?

Inhalt:
Buchrückseite:
Die Macht der Verführung kann ein Leben verändern.
1957: Henry und Effie verbringen ihre Flitterwochen in einem verschlafenen Städtchen an der amerikanischen Ostküste und treffen dabei auf eine Gruppe glamouröser New Yorker in Partystimmung. Eine folgenschwere Begegnung, die die nächsten 40 Jahre des Paares prägen wird.
Ein meisterhafter, bestrickender Roman voller Eleganz und kühler Sensibilität über den Verlust der Unschuld, den Bruch mit Konventionen und die Frage nach der Exklusivität der Liebe.

Umschlaginnenseite:
September 1957: Henry und Effie haben sich nur wenige Monate nach ihrem Highschool-Abschluss das Ja-Wort gegeben und fahren für die Flitterwochen nach Cape May, einem Ferienort an der amerikanischen Ostküste. Das Städtchen ist verlassen, die Saison ist zu Ende. Die beiden jungen Leute aus Georgia fühlen sich isoliert und in ihrer Schüchternheit gefangen. Gerade als sie beschließen, den Urlaub zu verkürzen, treffen sie zufällig auf Clara, eine Ferienbekanntschaft aus Kindertagen, die eine glamouröse Gruppe von New Yorkern um sich versammelt. Darunter Max, ein reicher Playboy und Claras Liebhaber, sowie dessen unnahbare und rätselhafte Schwester Alma. Der verlassene Ort wird zu ihrem Spielplatz, und während sie in leerstehende Ferienhäuser einsteigen, Segeln gehen, nackt unter dem Sternenhimmel herumwandern, sich lieben und sich betrinken, geraten Henry und Effie in eine Situation, die den Rest ihres Lebens prägen wird.
Ein hypnotischer Roman, die im Spiegel von Sexualität und gesellschaftlicher Realität der Fünfzigerjahre aktuelle und zeitlose Fragen zu Ehe, Liebe und Loyalität behandelt.

Meine Meinung:
Die obige Beschreibung sagt eigentlich alles über den Inhalt aus, so dass ich dem ganzen nichts mehr hinzufügen möchte, um nicht zu viel zu verraten.
Nur noch dieser Hinweis: Die Geschehnisse in Cape May nehmen gefühlt ca. 80% des Buches ein, erst ganz zum Schluss geht der Roman auf das weitere Leben der beiden Protagonisten ein.

Die Spannung des Romans lebt von Grenzen und Gegensätzen – und wie sie sich auflösen bzw. überschritten werden:
Henry und Effie – so gut wie kein Geld; sexuell total unerfahren; schnell von sich und ihrer Zweisamkeit gelangweilt.
Clara, Max und Alma – Geld ohne Ende; leben ihre Sexualität in vollen Zügen und allen Varianten aus; genießen die Leichtigkeit des Lebens mit Segeln und Alkohol in vollen Zügen.
Da sich die Frischvermählten ständig von Clare und ihrer Gruppe einladen lassen, lösen sich die Grenzen immer weiter auf – insbesondere die sexuellen.

Sexualität, Liebe und Moral sind die großen Themen dieses Romans.
Der Autor schafft es die Situationen sehr feinfühlig zu beschreiben.
Zu keiner Zeit jedoch wird die Grenze zum platten Erotik- / Liebesroman überschritten.