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Ich bin Jacki, ein leidenschaftlicher Bücherwurm. Wenn euch meine Rezensionen gefallen, schaut doch auch meinem Blog vorbei: https://liebedeinbuch.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 10.12.2017
Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1
Inusa, Manuela

Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung: Willkommen in der Valerie Lane – der romantischsten Straße der Welt!
Laurie ist glücklich: Als stolze Besitzerin eines kleinen Teeladens in der romantischen Valerie Lane in Oxford, hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht. In Laurie’s Tea Corner verkauft sie köstliche Teesorten aus aller Welt, dort duftet es herrlich, und die Kunden fühlen sich wohl. Denn das gemütliche Lädchen strahlt genau dieselbe Harmonie und Wärme aus wie Laurie selbst. Nur das mit der Liebe wollte bisher noch nicht so richtig klappen, obwohl Laurie seit Monaten von Barry, ihrem attraktiven Teelieferanten, träumt. Das muss sich schleunigst ändern, finden Lauries beste Freundinnen, und schmieden einen Plan …

Meine Meinung: In dieses Buch habe ich mich eigentlich schon verliebt als ich nur den Titel gelesen habe. Ich liebe Tee und war daher schon von Anfang an von dem Buch verzaubert. Und zum Glück konnte auch die Geschichte alles halten, was sie versprochen hat.

Dieses kleine, aber feine Büchlein kann man sehr schnell und flüssig durchlesen. Der Schreibstil ist wirklich angenehm. Nur an manchen Stellen etwas zu umgangssprachlich für meinen Geschmack. Da das Buch nur 288 Seiten hat, ist es auch wirklich schnell zu Ende. Natürlich fand ich es schade, dass die Geschichte bereits vorbei ist, aber trotzdem hatte das Buch für mich die perfekte Länge. Es eignet sich total gut für zwischendurch und lässt auch an einem einzigen Tag durchlesen.

Mit der Protagonistin Laurie konnte ich mich sofort identifizieren. Sie ist zuvorkommend, herzlich und selbstlos. Sie trägt gerne Kleider und Röcke und liebt Tee. Mit Laurie wäre ich gerne befreundet. Aber auch mit dem Rest der Frauenclique. Die gemeinsamen Tee- und Schokoalden-Quatsch-Abende klangen einfach wunderbar. Ich hätte mich sofort dazugesetzt.
Barry mit seiner Tee-Leidenschaft war mir auch sofort sympathisch. Und nicht nur deshalb passen er und Laurie so gut zusammen. Die beiden sind total knuffig und harmonieren sehr gut. Beide sind zwar sehr schüchtern und geraten deshalb auch mal in Missverständnisse, die sind aber zum Glück schnell geklärt.

Natürlich kann man bei einem Buch mit 288 Seiten keinen wirklichen Tiefgang mit sehr intensiven Gefühlen aufbauen. Das habe ich mir aber auch gar nicht von dieser Geschichte erhofft. Ich habe genau das bekommen, was ich erwartet habe: ein kleine, süße Liebesgeschichte, die mich gut unterhalten und zum Schmunzeln gebracht hat. Nur einige wenige Szenen sind etwas übertrieben dargestellt worden, obwohl dieses Buch das überhaupt nicht nötig gehabt hätte.
Außerdem hat mir die Einflechtung vom Tee total gut gefallen. Ich als Tee-Liebhaberin habe mich bei den Gesprächen über verschiedene Teearten und -zubereitung total wohl gefühlt. Und die Tee-Rezepte am Ende ergänzen die Geschichte perfekt. Bestimmt werde ich demnächst eines davon ausprobieren.

Fazit: "Der kleine Teeladen zum Glück" ist ein rundum Wohlfühlbuch. Die Geschichte bietet genau das, was ich erwartet habe. Eine süße kleine Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren, vielen Schmunzlern und viel Tee. Einige kleine Aspekte sind noch verbesserungswürdig. Ich bin gespannt auf meinen nächsten Abstecher in die Valerie Lane. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

Bewertung vom 01.12.2017
Ein Königreich aus Glas / Royal Bd.1+2
Fast, Valentina

Ein Königreich aus Glas / Royal Bd.1+2


sehr gut

Kurzbeschreibung: Im Königreich Viterra, einem durch eine Glaskuppel vom Rest der Welt abgeschirmten Land, findet alle paar Jahrzehnte eine prunkvolle Fernsehshow zur Prinzessinnenwahl statt. Zusammen mit den schönsten Mädchen der Nation soll die siebzehnjährige Tatyana um die Gunst vier junger Männer werben, von denen nur einer der wahre Prinz ist. Sie alle haben royale Eigenschaften und eine geheimnisvolle Vergangenheit, aber wer ist wirklich königlich? Und wie weit wird Tatyana in der Auswahl kommen?

Meine Meinung: Wenn man den Klappentext von „Ein Königreich aus Glas“ liest, fällt es schwer nicht die Parallelen zu der Selection-Reihe von Kiera Cass zu erkennen. Doch Valentina Fast hat sich meiner Meinung nach dort nur eine Inspiration geholt. Kaum ein Autor erfindet heutzutage noch etwas vollkommen Neues oder kann dies überhaupt. Die Autorin setzt ihre Geschichte trotzdem sehr individuell um.

Die Erzählung rund um Tatyana und die Auswahl setzt kurz vor dem Casting ein. Man erfährt ein wenig über ihr vorheriges Leben und ihre Motive am Casting teilzunehmen. Erzählt wird dabei ausschließlich aus Tatyanas Ich-Perspektive. Ganz am Anfang erzählt sie einmal aus der „Gegenwart“ und gibt ein Aus- beziehungsweise Rückblick auf die Ereignisse des Buches. Die für mich aber zu viel von der Geschichte vorweg nehmen.

Trotz der Ich-Perspektive bin ich doch sehr distanziert zur Protagonistin geblieben. Ihr Charakter bleibt auch ziemlich flach. Sie wirkt etwas naiv und unerfahren. Und wird viel zu perfekt dargestellt. Sie sei überaus intelligent, wunderschön und steche aus der Masse heraus. Auch wenn Tatyana natürlich immer wieder das Gegenteil behauptet. Für mich fehlen die Ecken und Kanten.

Trotzdem bildet sie einen deutlichen Kontrast zu den restlichen Teilnehmerinnen. Die nahezu ausnahmslos oberflächlich, teilweise arrogant und hinterlistig dargestellt werden. Nur ihre Turm-Mitbewohnerin Claire weicht ein wenig davon ab. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell eine tiefe Freundschaft und Claire ist Tatyana eine wirklich gute Freundin. Im wirklichen Leben wäre ich wohl nicht mit Claire befreundet, denn sie ist dermaßen übertrieben flippig, fast hyperaktiv und manchmal ein wenig nervig.

Und dann gibt es noch die vier jungen Männern, von denen nur einer der Prinz ist. Wirklich viel erfährt man über sie nicht, da mehr Informationen die Identität des Prinzen enttarnen könnten. Natürlich sind sie alle sehr gut aussehend und wahre Gentlemans. Tatyana hat mit allen vier potenziellen Prinzen zu tun, aber bei einem entwickeln sich tiefere Gefühle. Die Szenen der beiden waren aufregend, intensiv und mitreißend. Man fiebert bei der Beziehung wirklich mit. Und auch das Casting an sich wird sehr spannend und interessant gestaltet. Es wird nie langweilig in der Geschichte, da immer wieder etwas Neues passiert. Bis am Ende die große Entscheidung ansteht und das Buch an der spannendsten Stelle, der Entscheidung, abbricht. Ein Cliffhanger der mich direkt dazu gebracht hat, am nächsten Tag den Folgeband zu kaufen.

Fazit: Obwohl ich einige Kritikpunkte an der Geschichte habe, konnte mich das Buch überzeugen. Das Casting ist aufregend, die Gefühle sind intensiv, der Cliffhanger nervenaufreibend. Ich würde mir für Band drei und vier wünschen, dass die Charaktere etwas mehr Tiefgang bekommen. Ein wenig Potenzial nach oben ist also noch vorhanden. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

Bewertung vom 01.12.2017
Flugangst 7A
Fitzek, Sebastian

Flugangst 7A


sehr gut

Kurzbeschreibung: Es gibt eine tödliche Waffe, die durch jede Kontrolle kommt. Jeder kann sie ungehindert an Bord eines Flugzeugs bringen.
Ein Nachtflug Buenos Aires-Berlin. Ein labiler Passagier, der unter Gewaltphantasien leidet. Und ein Psychiater, der diesen Patienten manipulieren soll, um an Bord eine Katastrophe herbeizuführen. Sonst verliert er etwas sehr viel Wichtigeres als sein Leben ...

Lieblingszitat: "Die Psychologie ist schon deshalb zum Scheitern verurteilt, weil wir den absurden Versuch unternehmen, unser Gehirn mit unserem Gehirn verstehen zu wollen." (Seite 163)

Meine Meinung: Um Bücher von Sebastian Fitzek herrscht ein riesengroßer Hype. Dieses war mein zweites Buch von dem Autor. Das erste hat mich enttäuscht. Doch auch „Flugangst 7A“ konnte den Hype für mich nicht bestätigen. Keine Frage, das Buch ist gut und spannend, aber nicht herausragend.

Für mich und meine abklingende Flugangst war es vielleicht nicht so gut dieses Buch zu lesen. Ich werde vielleicht wieder fliegen können, aber ganz sicher nicht auf Platz 7A sitzen. Die ganze Flugstatistiken und –fakten waren echt gruselig. Sebastian Fitzek weiß definitiv wie man Ängste schürt oder neue entfacht.

Zu Beginn war ich noch wirklich begeistert von der Geschichte. Es war spannend so bald es los ging, so bald der Psychologe Mats Krüger von der Entführung seiner schwangeren Tochter Nele erfährt. Der Erzählung wechselt dabei zwischen beiden Situationen hin und her. Anfangs nur zwischen den beiden Familienmitgliedern. Doch nach und nach wurden immer mehr Charaktere eingeführt, die auch zu Wort gekommen sind. Unter anderem eine alte Freundin, die vor Ort nach der Entführten sucht und auch der Entführer selbst. Der Fokus bleibt aber auf Mats und Nele.

Nach und nach gerät auch immer mehr Licht ins Dunkel. In kleinen Schritten kommt Mats der Lösung näher, was das Motiv der Tat ist und wer hinter der Tat steckt. Doch erst auf den letzten Seiten wurden wirklich alle Fäden zusammengeführt. Und das waren eine Menge Fäden. Ich hatte ein wenig das Gefühl der Autor wollte um jeden Preis eine verwirrende und verschachtelte Lösung herbeiführen. Mit Erfolg, doch das ist nicht unbedingt positiv gemeint. Für mich waren es einfach zu viele verschiedene Themen, so dass die Lösung einfach nicht raffiniert verstrickt gewirkt hat. Es hat eher zum Spannungsabbau geführt.

Fazit: Nach „Flugangst 7A“ hat wahrscheinlich jeder mindestens ein mulmiges Gefühl beim Fliegen. Der anfängliche Nervenkitzel der Geschichte konnte allerdings nicht ganz bis zum Ende gehalten werden. Am Ende werden für meine Geschmack zu viele Stränge als Lösung herbeigeführt. Von mir gibt es vier Sterne.

Bewertung vom 26.11.2017
Mit allem, was ich habe
Malpas, Jodi Ellen

Mit allem, was ich habe


sehr gut

Meine Meinung: Bei diesem Buch fällt es mir wirklich schwer eine Rezension zu schreiben und meine Meinung auszudrücken. Aus dem einfach Grund, dass die Geschichte mich weder wirklich begeistern und umhauen konnte, noch mich enttäuscht hat. Was aber wiederum auch nicht heißen soll, dass das Buch schlecht war. Wahrscheinlich seid ihr jetzt ähnlich verwirrt wie ich.

Fangen wir mit dem Teil an, über den ich eine klare Meinung habe. Der Schreibstil von Jodi Ellen Malpas ist wirklich sehr schön und angenehm. Nur einmal hat die Autorin die Leser direkt angesprochen, was für mich jedes Mal wieder ein No-Go darstellt. Dieser Ausrutscher ist aber zum Glück einmalig geblieben. Wie in vielen Geschichten momentan üblich, wird auch in "Mit allem was ich habe" der Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten gewählt. Für mich ist diese Erzählweise immer eine gute Wahl, da man die Gefühle und Handlungen von beiden Charakteren gut nachvollziehen kann.

Trotzdem bleiben in dieser Geschichte viele Fragen lange offen. Jake Sharp ist sehr verschlossen. Ihm ist etwas Traumatisches passiert, womit er sich selbst permanent quält. Das Jake irgendwann mit dem Geschehenen abschließen kann, scheint unmöglich. Er verschließt sich vor anderen, lässt sie nicht an sich heran. Sein Dasein verbringt er als Bodyguard. Doch dieser letzte Auftrag verändert alles für ihn. Er wird mit dem Schutz von Camille Logan beauftragt. Die Tochter von einem der reichsten Männer der Welt. Jake ist klar, wem er begegnen wird. Einem verwöhnten It- und Party-Girl. Doch Camille belehrt ihn schnell eines besseren. Sie ist selbstbewusst, eigenständig und lässt sich nicht alles gefallen. In der Theorie. In der Praxis schmachtet sie ihren neuen Personenschützer für meine Verhältnisse etwas zu sehr an, um wirklich unabhängig zu sein oder als weibliches Vorbild gelten zu können.

Auch Jake lässt seine emotionale Schutzmauer etwas zu schnell fallen. Und fällt vom einem Extrem ins andere. Von extremer Abneigung und sozialer Abschottung zu übertriebenen Liebesbekundungen. Die Entwicklung geht so schnell, das sie einfach absolut unglaubwürdig ist. Zwar stimmt die Chemie zwischen den beiden. Es gibt viel sinnliche Erotik in dieser Geschichte, aber ein Tiefgang kann dadurch nicht erreicht werden. Nur das Ende der Geschichte konnte mich wirklich sehr tief berühren, so dass mir sogar ein paar Tränen kamen.

Dafür funktioniert der Spannungsaufbau einwandfrei. Denn Jake wird nicht ohne guten Grund mit dem Schutz von Camille beauftragt. Ihr Vater hat eine Drohung gegen seine Tochter erhalten. Doch Jake merkt bei seinen Nachforschungen schnell, dass ihr Vater etwas verbirgt. Und genau dieses Geheimnis birgt große Gefahren, vor allem für Camille. Die romantischen Parts stoppen aber zum Ende hin die Spannung etwas und es fängt an sich zu ziehen. Hundert Seiten weniger hätten dem Buch definitiv nicht geschadet!

Fazit: Die Geschichte rund um Jake und Camille hat mir gut gefallen. Es gab viele sinnliche, aber auch spannende Momente. Leider fehlt aber der Tiefgang, die Beziehung der beiden entwickelt sich viel zu schnell weiter und gerade zum Ende hin fängt das Buch an sich zu ziehen. Deshalb gibt es am Ende nur vier Sterne von mir.

Bewertung vom 04.11.2017
Die Liebe trägt Weiß
Weisberger, Lauren

Die Liebe trägt Weiß


gut

Meine Meinung: Der Einstieg in das neue Buch der "Teufel trägt Prada" Autorin fällt sehr leicht. Der Schreibstil ist wirklich schön flüssig und leicht. Durch die einzelnen Kapitel kommt man schnell durch. Aber leider wurde mein Lesefluss oft bei einem neuen Kapitelanfang gestört. Die Sprünge zwischen den einzelnen Kapiteln sind zwar durch Zeitangabe und Orte gekennzeichnet, allerdings konnte ich nicht immer auf Anhieb mit den Orten etwas anfangen. Es wäre hilfreicher gewesen, wenn stattdessen das jeweilige Event genannt werden würde, dann hätte man schneller den Zusammenhang hergestellt.

Die Geschicht dreht sich hauptsächlich um Charlie Silver, eine vielversprechende Tennisspielerin. Sie spielt fair und ehrlich. Bis sie nach einer schweren Verletzung der Ehrgeiz packt und sie Todd Feltner engagiert. Feltner ist ein absolut unsymapthischer Mann, der keine Rücksicht auf andere nimmt. Und er verwandelt Charlie in die Warrior-Princess. Eine ebenso rücksichtlose Tennisspielerin. Charlie handelt ohne darüber nachzudenken, was ihre Handlung für sie und andere bedeuten. Jedes Mal war ausschließlich sie selbst Schuld an den (schlechten) Dingen, die ihr passiert sind. Und ich konnte wenig bis gar kein Mitgefühl für sie aufbringen. Im Laufe der Geschichte sieht Charlie natürlich ein, dass sie nicht den richtigen Weg gewählt hat, aber ihr Charakter bleibt trotzdem sehr oberflächlich. Auch die Nebencharaktere werden nur sehr oberflächlich ausgearbeitet.

Auch der Plot an sich bleibt flach. Es gibt viel zu viele Zeitsprünge um wirklich in die Tiefe gehen zu können. Der Einblick in die Tenniswelt ist trotzdem interessant und war für mich auch nicht zu stark thematisiert. Man bekommt einen Einblick ins Training, in Turniere, in die Rivalität zwischen den Spielern und die Einsamkeit des Spielerlebens. Und diese Berichte fand ich sehr spannend. Die Liebesgeschichte dagegen war eher nicht existent. Mit wem Charlie am Ende zusammenkommt war sehr früh ersichtlich und wenig überraschend. Insgesamt war die Geschichte nicht mehr als eine nette Unterhaltung. Ich hatte mir mehr erwartet.

Fazit: Mehr als eine ganz nette Unterhaltung für zwischendruch ist diese Tennisgeschichte rund um Charlotte "Charlie" Silver leider nicht. Die Geschichte und die Charaktere bleiben viel zu sehr an der Oberfläche. Nur die Tenniswelt konnte Interesse in mir wecken. Von mir gibt es nur 3 Sterne.

Bewertung vom 04.11.2017
Kiss me in Paris / Kiss me Bd.2
Rider, Catherine

Kiss me in Paris / Kiss me Bd.2


weniger gut

Kurzbeschreibung: New Yorkerin Serena Fuentes hatte es sich alles so schön vorgestellt: Paris, die Stadt der Liebe, 21. Dezember, auf den Spuren der Hochzeitsreise ihrer Eltern, gemeinsam mit der Schwester – Romantik pur! Doch die Schwester düst mit ihrer neuesten Flamme nach Madrid ab, während Serena bei einem komplett Fremden unterkommen muss. Quelle horreur! Jean-Luc Thayer ist nur mäßig begeistert von der Aussicht, eine amerikanische Touristin babysitten zu müssen. Umso irritierter ist er, als Serena ihn auf eine von A bis Z durchgeplante Tour durch die Stadt mitzerrt. Jean-Luc improvisiert lieber, vorzugsweise mit der Kamera. Aber irgendwann auf dem langen Spaziergang durch Paris merken Serena und Jean-Luc, dass Gegensätze sich anziehen …

Meine Meinung: Das Cover und der Handlungsort Paris wecken eine gewisse Erwartungshaltung hinsichtlich des Inhaltes des Romans. Ich habe Weihnachtsstimmung und Romantik pur erwartet. Leider haben sich meine Erwartungen ganz und gar nicht bestätigt.

Das einzige, was mir an diesem Roman wirklich positiv aufgefallen ist, ist der Schreibstil. Er ist schön flüssig und leicht. Gerade bei Autorenduos beeindruckt mich das immer wieder. Auch der jugendlichen Ton ist sehr gut getroffen.

Allerdings sind die Charaktere eher für ein sehr junges Publikum gestaltet. Die Darstellung der Charaktere ist teilweise sogar ins kindliche abgerutscht. Dabei sollen die Serena und Jean-Luc schon volljährig sein. Die achtzehnjährige Serena besucht Paris kurz vor Weihnachten. Sie will auf den Spuren ihrer Eltern wandeln und ihre Hochzeitsreise rekonstruieren, um sich ihrem verstorbenen Vater näher zu fühlen. Sie selbst stellt sich als sehr erwachsen vor, da die Geschichte aus der Ich-Perspektive beider Hauptcharaktere erzählt wird. Allerdings verhält gerade sie sich manchmal dermaßen unreif und kindisch, so dass ich mich mit meinen zweiundzwanzig Jahren zu alt für diesen Roman gefühlt habe.
Die andere Hälfte der Geschichte wird von dem Franzosen Jean-Luc erzählt. Er ist gerade erst frisch von seiner Ex-Freundin getrennt und redet auch wirklich viel über sie. Serena gegenüber verhält er sich total widersprüchlich. In einem Moment ist er arrogant und unfreundlich, in der nächsten Sekunde plagen ihn große Schuldgefühle.

Die beiden Protagonisten könnten wahrscheinlich nicht unterschiedlich sein. Serena ist total durchgeplant und will mit Hilfe ihrer "Agenda" sämtliche Pariser Sehenswürdigkeiten in Rekordzeit abklappern. Nicht nur Jean-Luc, sonder auch mir hat das gehörig missfallen. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Autor es schafft Paris so unromantisch darzustellen. Jean-Luc ist immerhin meiner Meinung. Er ist ein Künstler, ein Fotograf. Er versucht Serena bewusst zu machen, dass sie Paris erleben muss. Diese Lektion versteht sie aber erst ziemlich spät.
Die verschiedenen Persönlichkeiten von Serena und Jean-Luc führen außerdem dazu, dass sich die beiden in die Haare bekommen. Allerdings reagieren beide oft sehr übertrieben. Die Streits wirken dadurch sehr konstruiert. Auch durch die "Liebesgeschichte" kommt keinerlei romantische Stimmung auf.

Fazit: In der weihnachtlichen Liebesgeschichte kommen weder Weihnachtsstimmung noch Romantik auf. Das Buch hat damit jede Erwartung, die ich vor allem auf Grund des wunderschönen Covers hatte, zerstört. Da es mich wenigstens ein wenig unterhalten konnte, gebe ich diesem Buch 2,5 Sterne.

Bewertung vom 29.10.2017
Pretty
Clark, Georgia

Pretty


ausgezeichnet

Lieblingszitat: "Weil Quinn Evie das Gefühl gab, als hätte sie gerade ein Buch geschenkt bekommen, dass sie schon immer hatte lesen wollen." (Seite 528)

Meine Meinung: In Pretty greift die Autorin ein unfassbar wichtiges Thema auf. Sie geht in der Geschichte auf den Wert und die Bedeutung von Schönheit in unser heutigen Welt ein. Und kritisiert unter anderem die Auswirkungen vom perfekten Aussehen von Models und Stars auf das weibliche Selbstbild.

"Weil wir dadurch für Frauen und Mädchen unerreichbare Schönheitsstandards setzen. Weil es Frauen dazu animiert, ihren Wert an ihrem Aussehen zu messen. Weil wir Vorbilder brauchen, die wie richtige Frauen aussehen." (Seite 174)

Georgia Clark verpackt dieses Thema und ihre Kritik dabei äußerst geschickt in einer wunderbar unterhaltsamen und originellen Geschichte. Man kann das Buch daher durchaus auch als modernes Märchen bezeichnen.

Der Schreibstil macht die Herangehensweise an den Plot noch einmal um vieles leichter. Er ist wunderbar leicht und man kommt sehr schnell in die Geschichte hinein. Die Kapitel sind angenehm kurz. Sie waren weder zu lang, so dass es sich gezogen hätte, noch zu kurz. Die einzelnen Abschnitte haben dabei jeweils zwischen den drei Protagonistinnen Evie, Krista und Willow gewechselt. Und dadurch wurde es nie langweilig.

Aber bei diesen originellen und sehr unterschiedlichen Hauptcharakteren war das auch schwer. Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Evie, Krista und Willow, aber auch viele kleine Nebencharaktere finde ihren Platz in der Geschichte.
Evie Selby ist eine sehr intelligente, junge, bisexuelle Frau. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihre Worte endlich Beachtung finden und sie etwas bewegen kann. Doch in Wirklichkeit arbeitet sie als Korrektorin beim Frauenmagazin Salty und schreibt nur anonym auf ihrem Blog "Achtung bissig" das, was sie wirklich denkt.
Ihre Mitbewohnerin Krista Kumar ist ausgeflippt, etwas tollpatschig und schräg, aber auf eine liebenswerte Weise. Sie hat ihr Jurastudium abgebrochen um Schauspielerin zu werden. Aber bisher blieben Engagements und der große Erfolg aus. Stattdessen sitzt Krista auf einem hohen Berg Schulden.
Willow Hendriksen ist eine Künstlerin. Sie lebt etwas in sich gekehrt und niemand weiß, was wirklich in ihr vorgeht. Auch nicht ihr Freund Mark, den sie auf Distanz hält. Vor allem die Berühmtheit ihres Vaters belastet sie stark und lässt sie ihre eigenen künstlerischen Leistungen doppelt so kritisch bewerten.

Alle drei Frauen haben Misserfolge im Beruf und/oder in der Liebe gemacht. Und alle drei stehen ihrem Aussehen sehr kritisch gegenüber und stellen es über ihre anderen Fähigkeiten. Doch das Pretty verändert ihr Leben. Jedenfalls vorerst. Das Wundermittel verwandelt sie in wahre Schönheiten. Es öffnen sich Türen und Gelegenheiten, die vorher nie möglich gewesen wären. Doch die drei merken schnell, dass auch diese Welt nicht perfekt ist. Das auch die "schönen" Versionen ihrer selbst kein perfektes Leben haben und Misserfolge erleiden müssen. Jede einzelne geht dabei auf ihre eigene Weise mit der Situation um und jede lernt dabei viel über sich selbst. Sie gehen am Ende zufriedener mit sich selbst, mit ihrem Aussehen und ihren Fähigkeiten aus der Geschichte hinaus. Und das, finde ich, ist eine wirklich schöne Botschaft.

Fazit: Georgia Clark verpackt in diesem Buch ihre Kritik am Schönheitswahn dieser Welt perfekt in eine originelle und unterhaltsame Geschichte. Und das Thema wird damit auch leicht jüngeren Leserinnen nähergebracht. Ein tolles Thema, eine noch tollere Umsetzung! Von mir gibt es 4,5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2017
Die Gabe der Auserwählten / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.3
Pearson, Mary E.

Die Gabe der Auserwählten / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.3


sehr gut

Kurzbeschreibung: Lias Kampf geht weiter Verraten von den Ihren, geschlagen und betrogen, wird sie die Frevler entlarven. Und auch, wenn das Warten lange dauert, ist das Versprechen groß, dass die eine namens Jezelia kommt, deren Leben geopfert werden wird für die Hoffnung, eures zu retten.
Lia und Rafe konnten aus Venda fliehen, doch verletzt und durchgefroren liegt ein ungewisser Weg vor ihnen. Während sie Rafes Heimat, dem Königreich Dalbreck, Stunde um Stunde näherkommen, spürt Lia, dass sie schon viel zu lang weit weg ist von Morrighan, ihrem Zuhause. Dabei deutet alles darauf hin, dass das Land kurz vor einem Krieg steht. Und obwohl Rafe ihr eine Zukunft als Königin an seiner Seite verspricht, ahnt Lia, dass sie ihrer Bestimmung folgen muss. Sie möchte als Erste Tochter von Morrighan ihrem Volk zur Seite stehen und für ihr Land kämpfen. Aber ist sie bereit, Rafe zu verlassen, um ihrer inneren Stimme zu folgen?

Meine Meinung: Endlich ist der dritte Teil da, endlich geht es weiter mit der Geschichte von Lia, Rafe und Kaden! Auf diese Fortsetzung habe ich mich wirklich gefreut. Ich kam sehr schnell ich die Geschichte hinein. Es werden immer wieder entscheidende Moment aus dem zweiten Band in Erinnerung gerufen. Mary E. Pearsons Schreibstil hilft beim Einstieg ebenfalls ungemein. Man kommt schnell und leicht durch die Geschichte und hat leider viel zu schnell die letzte Seite umgeschlagen.

Lia bleibt auch in diesem Teil die starke und eigensinnige Persönlichkeit, für die ich sie so sehr bewundere und schätze. Sie ist eine Protagonisten, die man gerne auf ihrer Reise begleitet und kämpft innerlich mit ihr zusammen. Und in diesem Teil kämpft Lia vor allem für ihre Rückkehr nach Morrighan. Und das führt zu großen Spannungen zwischen ihr und Rafe, denn dieser versucht so schnell wie möglich und zwar mit Lia nach Dalbreck zu gelangen. Es bleibt nicht nur bei einem Streit. Rafe macht in diesem Teil eine charakterliche Veränderung durch, die ich so nicht kommen gesehen habe und auch etwas unpassend fand. Sein Verhalten passt meiner Meinung gar nicht zu dem Rafe, den ich in den letzten Bänden kennnengelernt habe. Vielleicht ist es die Angst um Lia, die ihn so weit treibt.

Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um die Flucht aus Venda und das Leben in der sicheren Unterkunft, in der die Gruppe um Rafe und Lia ankommt. Mehr passiert dann auch nicht. Es ist nett zu lesen und gerade die Spannung zwischen den beiden Hauptcharakteren macht die Geschichte interessant, aber man wünscht sich trotzdem etwas mehr Action und Spannung. Und die bekommt man auch scheinbar, doch dann ist die Geschichte plötzlich wie aus dem nichts vorbei. Grund dafür ist die Aufteilung des englischen dritten Teils "The Beauty of Darkness" in Band drei und vier. Doch auch, wenn die Autorin das Buch für die deutsche Version an dieser Stelle umgeschrieben hat oder gerade deswegen, ist das Ende enttäuscht. Man merkt das dieses Ende ursprünglich nicht vorgesehen war. Die Begründung für diesen Schritt, dass man kein Werk mit 800 Seiten Umfang veröffentlichen wollte, kann ich auch nicht nachvollziehen. Lieber Verlag, keinen Leser stört ein etwas dickeres Buch, wenn man dafür die Geschichte komplett und zusammenhängend lesen kann. So wie es eben auch vorgesehen war.

Fazit: Die Geschichte fängt gut an, baut dann langsam Spannung und genau in dem Moment, als die Geschichte endlich richtig in Fahrt kommt, bricht das Buch ab. Am Ende kam es mir so vor als hätte ich eine gigantische Einleitung für Band vier gelesen. Ich kann und will diese Aufsplittung weder gutheißen noch unterstützen und ziehe dafür deutlich Punkte ab. Da diese Entscheidung aber vom Verlag gefällt wurde und die Autorin prinzipiell ein gutes Buch geschrieben hat, gebe ich dem dritten Teil der Chroniken der Verbliebenen trotzdem noch 3,5 Sterne.

Bewertung vom 22.10.2017
Ivy und Abe
Enfield, Elizabeth

Ivy und Abe


gut

Kurzbeschreibung: Ivy und Abe – zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind. Sie begegnen sich zu verschiedenen Zeiten in ihrem Leben. Doch das perfekte Glück verpassen sie immer. Mal wechseln sie ein paar Worte in einem Café, dann trennen sich ihre Wege wieder. Ein anderes Mal haben sie eine Affäre miteinander. Später sind sie verheiratet, aber ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise. Ihr Leben lang tragen Ivy und Abe etwas von dem anderen in sich. Innige Momente, in denen sie ihre Liebe spüren. Wird sie je von Dauer sein?

Meine Meinung: In diesem Buch dreht sich alles um die Frage "Was wäre wenn?". Was wäre, wenn Ivy und Abe sich schon als Kinder kennengelernt hätten? Was wäre, wenn sie sich erst mit fünfzig kennengelernt hätten? Auch wenn es der richtige Mann war, war es vielleicht der falsche Zeitpunkt oder umgekehrt? In einzelnen Kurzgeschichten geht Elizabeth Enfield diesen Frage nach. Doch auf einer ganz anderen Art, als der Klappentext es einem verspricht.

Liest man den Klappentext denkt man sofort an eine Geschichte à la "Zwei an einem Tag" von David Nicholls oder "Für immer vielleicht" von Cecelia Ahern, doch weit gefehlt. Der Aufbau der Geschichte ist komplett anders. Die Erzählungen erfolgen rückläufig. Das Buch beginnt also mit den siebzigjährigen Ivy und Abe. Danach werden die beiden immer jünger bis sie sich "das erste Mal" als Kinder kennenlernen. Diese Erzählart verwirrt einen besonders am Anfang, aber leider auch noch danach. Außerdem hängen die einzelnen Geschichten nicht zusammen. Die Rahmenbedingen bleiben nicht gleich, so wie ich es erwartet hätte. In einer Geschichte beispielsweise kennen sich die beiden von früher, in der anderen schon wieder nicht. Nur sehr wenige Element bleiben wirklich gleich. Jedes Mal wenn ich das Buch etwas länger aus der Hand gelegt hatte, fiel mir der Einstieg und die Einordnung bei den "richtigen" Ivy und Abes sehr schwer. Man findet nie richtig in die Geschichte hinein, denn wenn man es gerade geschafft hat, ist der Abschnitt vorbei und man beginnt mit neuen Begebenheiten und neuen Ivy und Abes.

Auch zu den Charakteren habe ich keinen wirklichen Zugang gefunden. Dadurch, dass man sie jedes Mal aus neue kennenlernen muss, kann man keine wirklich Bindung zu den beiden aufbauen. In jedem Abschnitt begegnet man anderen Persönlichkeiten, geprägt durch die jeweils anderen Umstände. Da die Geschichte nur aus Ivys Perspektive erzählt wird, erfährt man über Abe auch immer nur das, was diese Version von Ivy einen sehen lassen will. Man bleibt insgesamt zu distanziert von der Geschichte. Nur wenige Stellen am Anfang und am Ende konnten mich wirklich berühren. Der Rest war leider nicht mehr als eine ganz nette Unterhaltung.

Fazit: Die Autorin verfolgt in diesem Roman eine wirklich süße Idee. Die Frage des "Was wäre wenn" beschäftigt viele Leute und auch mich. Der Klappentext verspricht allerdings einen ganz anderen Stil, als das Buch dem Leser bietet. Die verschiedenen Abschnitte sind viel mehr zusammenhanglosen Kurzgeschichten. Dadurch findet man leider nie ganz in die Geschichte hinein. Von mir gibt es 3 Sterne.