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Bri
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Kröslin

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2018
Alles Begehren
Jones, Ruth

Alles Begehren


sehr gut

*Schicksal*

Wieviel wert ist Liebe? Oder ist es nur Leidenschaft?
In Ruth Jones` Roman "Alles Begehren", trifft der attraktive, 39jährige verheiratete Vater Callum, eigentlich Lehrer, auf die 21jährige Schauspielerin Kate, als sie gemeinsam in der Bar seines Bruders kellnern. Eine schicksalshafte Begegnung. Obwohl Callum seine Frau Belinda, die Kinder und sein Leben liebt, kann er sich gegen Kate´s Anziehungskraft nicht wehren und beginnt eine Affäre mit ihr.
Kate hingegen, jung und leicht verrückt, liebt das Leben und sieht in Callum die Liebe ihres Lebens. Nie würde sie ihn aufgeben. Doch die Affäre fliegt auf, Callum entscheidet sich für seine Familie- Belinda verzeiht Callum nach einer Weile, Kate verschwindet- leidet jedoch wie ein Tier.
17 Jahre später, Kate ist nun ein bekannter Star, treffen sie und Callum erneut aufeinander.
Kate, inzwischen verheiratet, Mutter einer Tochter, quält sich mit ihren Pflichten, die ihr Ruhm mit sich bringt und vor allem mit etwas aus der gemeinsamen Vergangenheit mit Callum. Sie konnte ihn nie vergessen. So lodert das Feuer erneut zwischen ihnen auf, als sie sich wiedersehen. Wieder beginnen sie eine Affäre, wieder fliegt diese auf und zerstört nun 2 Familien.
Die Geschichte hat einige Längen, das wurde aber durch das sehr spannende Thema aufgefangen.
Ich persönlich konnte mich nicht emotional den Hauptprotagonisten annähern, wenngleich ich zum Teil ihr Handeln für nachvollziehbar halte. Ich allerdings würde so nicht handeln (können).
Ihre Ehrpartner hingegen sind in diesem Roman die wirklich starken Charaktere- anfangs leise beweisen sie doch im größten Kampf, was in ihnen steckt. Belinda und Matt hatten nicht nur mein vollstes Mitgefühl, auch meinen Respekt für ihr überaus faires und dennoch voller Liebe gekennzeichnetes Verhalten.
Mich hat der Roman zum Nachdenken angeregt- über das, was man hat und was man auf´s Spiel setzt, wenn der Verstand hinter der Lust ansteht… oder war es doch Liebe?
4,5 Sterne

Bewertung vom 19.03.2018
Wo ist Norden
Handke, Barbara

Wo ist Norden


gut

Der Roman „Wo ist Norden“ von Barbara Handke erzählt die Geschichte einer Familie, die nach dem Mauerfall die Gunst der Stunde nutzt- sie kauft und renoviert ein marodes Gutshaus im östlichen Nirgendwo, in dem kleinen mecklenburgischen Plenskow, das einer dringenden Sanierung bedarf. Ein Abenteuer, dem sich die gesamte Familie stellt.
Doch die Welt, die sie schaffen, wirkt weit über die Dorfgrenzen hinaus. Gäste erscheinen zahlreich im neueröffneten Café, einige der vorherigen Nachbarn ziehen kurzerhand ein und auch Niketsch, der Erzähler, verstrickt sich tief in dieses Leben, das eigentlich gar nicht das seine ist. Rückblickend beschreibt er das Jahrzehnt, in dem die großen neuen Möglichkeiten doch nicht ganz bedingungslos zu haben waren.
Besonders Mutter Marlene lässt das verschlafene Dorf zu einem Sehnsuchtsort für Gäste und Freunde werden, die daran glauben wollen, alles habe hier seinen Platz in der unübersichtlich gewordenen Welt. Auch den Erzähler, eigentlich Arzt in Berlin, treibt es immer wieder dorthin. In seiner Erinnerung lässt er das Jahrzehnt noch einmal Revue passieren und ordnet damit auch sein eigenes Leben neu.

Beide Hauptthemen sprachen mich an- die sanfte Sanierung und das Familienleben in M-V, denn auch ich lebe in dieser tollen Region seit meiner Geburt... und sanieren mußte ich auch schon.
Dennoch ist dieses Buch eine sehr persönliche Sicht auf die Welt, die Probleme und die Menschen zu dieser Zeit, mit denen sich Marlene, Konrad, Niketsch und die Kinder nebst Großeltern, Nachbarn usw. auseinandersetzen müssen.
Der sehr leichte, lockere Schreibstil gefiel mir, so war das Lesen sehr entspannend. Es gab einen sich langsam steigernden Spannungsaufbau, der sich aber eher dezent im Hintergrund hielt. Man konnte sich sehr leicht in die Charaktere hineinversetzen und auch mit einigen von ihnen z.T. identifizieren.
Die Buchthematik wurde gut umgesetzt. Die Geschichtsaufarbeitung erfolgte hierbei unter einem besonders familiären, persönlichen Aspekt- mir fehlte hier nicht unbedingt der politische Bezug wie bereits von anderen kritisiert.
3,5 Sterne

Bewertung vom 19.03.2018
Für immer ist die längste Zeit
Fabiaschi, Abby

Für immer ist die längste Zeit


ausgezeichnet

*nichts ist wie es scheint*

Abby Fabiaschi erzählt in ihrem Roman „Für immer ist die längste Zeit“ von Brady und seiner Tochter Eve, die nach dem Tod ihrer Mutter Madeline, genannt „Maddy“, voller Trauer, Hilflosigkeit und auch Wut zurückbleiben. Sie wissen nur, dass Maddy vom Dach der Bibliothek gestürzt ist – nur warum?

Aus Sicht von Madeline (Mutter), Brady (Vater) und Eve geschrieben, müssen sich Brady und Eve nun in ihrem neuen Leben ohne Maddy zurechtfinden.
Bis zu ihrem Tod war sie diejenige, die die Familie zusammenhielt und sich um alles kümmerte. Brady und Eve müssen sich jetzt zum ersten Mal miteinander auseinandersetzen, sich kennenlernen und vor allem miteinander reden. Nur langsam findet eine Annäherung der beiden statt.

Die Perspektivwechsel machen diese emotionale Geschichte so besonders. Abwechselnd kommen Eve, Brady und auch Maddy aus einer Art „Zwischenreich“ zu Wort, deren Kraft und Einfluß jedoch im Laufe der Zeit schwindet, bevor sie ganz gehen muß.
Dadurch hat man die Chance, die unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Protagonisten zu erfahren, kaum etwas ist so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Doch dieses Buch ist nicht ausschließlich traurig- ganz im Gegenteil. Vor allem Eve und Maddy bestechen durch ihren besonderen Humor, der häufig auch sehr ironisch ist und dadurch alles auflockert.
Daß Maddy absolut gern las und auch zu jeder Situation einen passenden Song intonierte, nahm mich völlig für sie ein. Auch ihre Art, mit der abstrusen Situation umzugehen verlangte mir Respekt ab.
Dennoch spielen auch die ernsthaften Aspekte eine wichtige Rolle- einfühlsam wird beschrieben, wie sich die Hinterbliebenen von Menschen, die einen angeblichen Suizid verübten, wiederholt Vorwürfe machen bzw. die Frage nach dem „WARUM“ stellen.

Das Buch ist voll zauberhafter Beobachtungen und kleinen Weisheiten, die mich noch lange nach dem Lesen beschäftigten, daher empfehle ich es uneingeschränkt.

Bewertung vom 19.03.2018
Die Rache der Polly McClusky
Harper, Jordan

Die Rache der Polly McClusky


sehr gut

*Revolverheldenaugen*

Die Hörprobe hatte mir sehr gefallen und so entschloß ich mich, das Hörbuch statt eines Printexemplares zu nutzen.

Hauptprotagonisten sind die 11jährige Polly und ihr Vater Nate, der sie überraschend von der Schule abholt, wähnt sie ihn doch im Gefängnis.
Grund dafür ist ein Tötungsbefehl, der Nate´s gesamte Familie einschließt- Pollys Mutter und ihr Stiefvater sind bereits ermordet worden- Nate will seine Tochter schützen (retten), hat er doch zuvor seinerseits im Gefängnis ein Mitglied der „Aryan Steel“ getötet, die nun ihm und seiner Tochter nach dem Leben trachten.
Hierzu nutzt er seine gesamte kriminelle Energie und versucht diese durch „Trainingseinheiten“ auch auf Polly zu übertragen. Polly hingegen wirkt merkwürdig gefaßt, als sie die neuen Umstände und Zusammenhänge begreift. Allzu häufig lebt sie in ihrer eigenen (Phantasie-)Welt, stellt sich vor, sie wäre von der Venus und teilt all ihre Erlebnisse und Gedanken mit Teddy, den sie wie ein lebendes Wesen behandelt. Polly ist zu Beginn unglaublich schüchtern und zurückhaltend, wandelt sich jedoch zu einer Rachegöttin-gleichen jungen Frau, die umso brutaler wirkt, da sie noch so kindlich und naiv ist.
Wiederkehrend ist das Motiv von Teddy, der wie Pollys Zwilling oder eine Abspaltung ihrer selbst wirkt und auch die „Revolverheldenaugen“, die Nate so besonders für Polly machen.

Der Erzählstil ist direkt und rauh- im Gangsterstil- was der Geschichte geschuldet ist, jedoch sehr passend gewählt ist. Die Sprache ist sehr detailreich und bildreich, sodaß die Spannung nie abflacht.

Auch die Stimme des Sprechers paßt sehr zu dieser Geschichte, zu Nate und Polly. Jedoch gefällt mir der Originaltitel „She rides Shotgun“ um einiges besser, da es eher um die Entstehung der Beziehung zwischen Vater und Tochter und um die Entwicklung von Polly geht als um Rache.

Bewertung vom 17.01.2018
Die amerikanische Prinzessin
Zijl, Annejet van der

Die amerikanische Prinzessin


sehr gut

Theodore Tod Hostetter heiratet schwer verliebt die nicht standesgemäße Allene Tew. Doch was die anderen mit Geld und Geburtsrecht aufweisen übertrifft sie mit... ihrer Schönheit. 

Obschon schwanger und weiterhin verehrt findet sich Allene nur schwer in ihrer neuen Lebenslage zurecht. In der Familie ihres Mannes und der feinen Gesellschaft wird sie nicht anerkannt. Nach der Geburt der 2. Tochter verschafft sie sich jedoch erfolgreich Zugang zur Gesellschaft der Reichen und Schönen. 

Bald schon muß sie sich eingestehen, daß ihr Mann ein Spieler ist. Den Tod der jüngsten Tochter verkraftet er nicht. Als Tod dann David Johnson, ebenfalls Glücksspieler, kennenlernt geht es weiter bergab. Allene ist machtlos. 
Nach 10 Jahren Ehe trennt sich das Paar. Mit nur 32 Jahren stirbt Tod an einer verschleppten Lungenentzündung. Allene verlässt Pittsburgh und will in New York beginnen.  

Nach ihrer dritten Ehe verlässt sie Amerika und heiratet in die europäische Aristokratie ein. Sie wird Taufpatin der späteren niederländischen Königin Beatrix und stirbt schließlich im Alter von 82 Jahren in Frankreich.  

Annejet van der Zijl, bekannt durch einige Biografien, hat auch für "Die amerikanische Prinzessin" detailliert recherchiert. 
Die Handlung erklärt nicht nur den persönlichen Hintergrund Allenes, sondern auch den historischen und vor allem globale Gesichtspunkte. 

Die Autorin schreibt flüssig und fesselnd. Leider wird der Lesefluss immer wieder von englischen Zitaten und Begriffen unterbrochen, das mich auch als englisch-sprachigen Leser störte und dem Buch daher eher schadete. 

Der Roman wird dem historischen Genre zugeordnet, dennoch empfand ich es eher als gutes Sachbuch. Mir persönlich fehlten Mono- und Dialoge. 
Positiv empfand ich jedoch die Photographien, die einen tieferen Eindruck der Persönlichkeiten hinterließen. 

Annejet van der Zijl stellt auf einfühlsame Art das Leben der "amerikanischen Prinzessin" Allene dar, welche derzeit zwar nur wenigen bekannt sein dürfte, dennoch eine der überragendsten Persönlichkeiten ihrer Zeit war. 

Bewertung vom 17.01.2018
Todschreiber
Graf, Maren

Todschreiber


sehr gut

Eine Reihe von Selbstmorden zwingen die junge Kieler Kriminalkommissarin Lena Baumann zum Grübeln. Mysteriöse Briefe ohne Absender, die bei den Toten gefunden wurden, und vertiefende Ermittlungen geben Lena das Gefühl, daß sich jemand in die Köpfe der Opfer eingeschlichen hat.
„Der Todschreiber“ ist das faszinierende Debüt der jungen deutschen Autorin Maren Graf.
Die Handlung wirkt sehr dicht und gut konstruiert. Der Schreibstil ist durchgängig als flüssig und fesselnd zu beschreiben. Auch der Spannungsaufbau ist gut gelungen, die Charaktere detailliert dargestellt- nicht nur sympathisch, sondern mit einigen Macken versehen wirken sie besonders authentisch. Mir gefallen hat besonders, daß auch der nordische Dialekt miteingebracht wurde (wir sprechen zwar anderes Platt), aber es war für alle verständlich gehalten.
Die innere Zerrissenheit Lenas, die einiges an persönlichen Ballast mit sich herumschleppen muß, dazu ihr untreuer Partner Mark und als Lichtblick dagegen Daniel, der Kriminaltechniker, wurden hier ausgezeichnet ausgeführt. Auch die medizinischen Details waren stimmig.
Grandiose Idee, jemanden auf diese Weise töten zu lassen und vor allem eine gelungene sprachliche Umsetzung! Ich halte es auch eher für einen Psychothriller denn einen Krimi- als spannende Lektüre unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 17.01.2018
Weil mein Herz sich nach dir sehnt
Dakota, Kate

Weil mein Herz sich nach dir sehnt


sehr gut

Dies ist der 2. Roman der Autorin Kate Dakota, zugleich eine Fortsetzung des Buches „Für dich bis ans Ende der Welt“, die ich beide lesen durfte. Beide spielen im wunderschönen Neuseeland, dessen Landschaftsbeschreibungen Kate Dakotas das Fernweh ihrer Leser zu wecken verstehen.
Es ist auch ein freudiges Wieder“sehen“ mit der Familie Hall, dem Alltag auf ihrem Anwesen und dezenten Einführungen in die Gebräuche und Sitten der Maori-die mir allerdings in diesem Band etwas zu wenig vorkamen.
Hauptprotagonist ist der Fotograf Randy Hall, der sich in seiner Heimatstadt Wellington und dessen Umgebung sehr gut auskennt. In einer Bar läßt er sich von einer wunderschönen Fremden zu einem One-Night-Stand verführen. Bald schon als Randy dann eine Gruppe von Wissenschaftlern durch den Tongariro-Nationalpark führen soll, sieht er sie wieder- Ava McNeal gehört als Seismologin zum Forscherteam.
Doch Ava verhält sich seltsam abweisend Randy gegenüber. Bald ist klar, daß es ihr nicht um den vielleicht etwas peinlichen One-Night-Stand geht, sondern, daß sie große Angst hat, sie wird verfolgt. Und Ava verbirgt noch etwas vor ihm…
Auch diese Geschichte besticht durch einen fesselnden Erzählstil, der mit liebevollen Beschreibungen der Natur einhergeht. Auch humorvolle und spannende Szenen fehlen ebenso wenig wie die Liebesgeschichte zwischen den Hauptprotagonisten Randy und Ava.
Die Nebenfiguren, auch liebevoll wie im 1. Band dargestellt, kamen mir leider etwas zu kurz- auf sie hatte ich mich besonders gefreut.
Dafür gibt es hier noch einen phantasiereichen Aspekt, der im Fokus steht. Dessen Aufklärung zieht sich etwas, sodaß der Leser durch die unterschiedlichen Wendungen nie genau weiß, wohin die Reise geht, dafür aber die Spannung recht hoch gehalten wird.
Ein toller Roman, der Sehnsüchte weckt und zugleich voller Spannung auch noch Familie und die zarte, neue Liebe als Thema vereint- deshalb verdient er 4,5 Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.12.2017
Die perfekte Gefährtin / Luc Callanach Bd.1
Fields, Helen

Die perfekte Gefährtin / Luc Callanach Bd.1


sehr gut

"Die perfekte Gefährtin" von Helen Fields stellt den Auftakt einer neuen Thrillerreihe um Detective Luc Callanach und seine Kollegin Ava Turner dar.

Der ungewöhnliche Plot der Autorin fesselte mich bereits nach wenigen Seiten. So lernt der Leser den Täter und seine Gefühlswelt schon sehr früh kennen und kann sich somit ein Bild aus verschiedenen Blickwinkeln machen. Dennoch konnte durchgehend ein hohes Spannungsniveau gehalten werden.

Dr. Reginald Kind sucht die perfekte Gefährtin- sie soll in jeglicher Hinsicht perfekt, erfolgreich und intelligent sein. Er selbst ist Universitätsangestellter, eher unscheinbar, jedoch tief psychopatisch.

DI Luc Callanach, neu im Team und von Frankreich nach Schottland übergesiedelt, übernimmt die Ermittlungen im Fall der verschwundenen Anwältin Elaine Buxton. Relativ schnell sucht das Team nach dem brutalen Mörder, gibt es doch klare Tathinweise und eine Leiche. Zudem verschwindet noch eine weitere Frau. Die Zeit wird langsam knapp.

Perfide spielt der strategisch gut planende King mit Callanach, der sich zudem mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muß, und scheint diesem immer einen Schritt voraus zu sein. Dabei versteht es die Autorin geschickt, den Leser durch kreative Ideen immer wieder zu überraschen. Zugleich gibt es Einblicke in die Handlungen und Motive des Täters durch die wechselnden Handlungsstränge.

Es gibt jedoch nicht nur verschiedene Sichtweisen, sondern auch mehrere Geschichten innerhalb dieses Thrillers- Ava sucht in ihrem aktuellen Fall die Mütter der im Park abgelegten Säuglinge, zwischen Ava und Luc besteht eine gewisse Anziehung, Luc verbirgt seine Vergangenheit, handelt z.T. eigenmächtig und auch suspekt- all das wird jedoch treffend aufgelöst.

Der Schreibstil war flüssig, die Akteure und Handlungen detailliert beschrieben, sodaß man das Gefühl hatte, mitten im Geschehen zu sein.
Die Spannung blieb außergewöhnlich hoch, sodaß man sich dem Sog des Weiterlesens kaum entziehen konnte.

Dieser Thriller ist überraschend anders und sehr fesselnd geschrieben, deshalb empfehle ich ihn uneingeschränkt- nicht nur für Genre-Liebhaber.

Bewertung vom 18.12.2017
Wintersterne
Broom, Isabelle

Wintersterne


sehr gut

Megan, Hope und Sophie reisen aus unterschiedlichen Gründen nach Prag und lernen sich dort an der Hotelbar kennen. Während Hope sich von ihrem Mann trennte und nun ihre 1. Reise mit ihren Freund Charlie unternimmt, begleitet Megan ihren Kumpel Ollie nur, um ein paar Fotos zu machen, die sie für ihre 1.Ausstellung nutzen möchte. Sophie hingegen wartet auf ihren Verlobten Robin, der in ein paar Tagen nachkommen will.

Das Cover fiel mir gleich auf, passt es doch prima in die winterliche Zeit und verströmt den Zauber der Gemütlichkeit.

Einfühlsam und doch spannend beschreibt Isabelle Broom wie sich die Protagonisten nicht nur besser kennenlernen, sondern auch die Stadt erkunden. Oftmals hatte ich das Gefühl, ebenfalls im winterlichen Prag zu sein und selbst erneut die Sehenswürdigkeiten und speziellen Leckerbissen zu genießen.

Der besondere, locker-leichte Schreibstil der Autorin sorgt für ein excellentes Gleichgewicht zwischen Emotionalität, Humor, Spannung und (nie kitschigen!) Romantik. Wie berührend einige Schicksale waren bemerkt man vor allem zum Ende der Geschichte, man hat die Figuren so ins Herz geschlossen, daß man sich fühlt, als müsse man von guten Freunden Abschied nehmen.

Ein absolutes Wohlfühlbuch- zu dieser Jahreszeit passend und mit der einen oder anderen Tasse Tee verspricht es einige zauberhafte und behagliche Lesestunden.