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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 545 Bewertungen
Bewertung vom 22.04.2022
Die Rezeptur: Thriller
Shepherd, Catherine

Die Rezeptur: Thriller


ausgezeichnet

Er zeigt dir ein Geheimnis, doch es ist tödlich

Gegenwart:
Maras Leben verwandelt sich schlagartig in einen Albtraum. Als sie nach Hause kommt, liegt ihr Vater tot in der Badewanne. Kommissar Oliver Bergmann untersucht den Mord an dem renommierten Arzt. Der Täter hat die Wanne mit einem merkwürdig riechenden und schlammigen Wasser gefüllt, dessen Zusammensetzung das Ermittlerteam vor ein Rätsel stellt. Noch undurchschaubarer ist die Aufschrift, die er auf dem Badezimmerspiegel hinterlassen hat: »Ewiges Leben«. Olivers Ermittlungen führen ihn in eine bekannte Schönheitsklinik, wo er ein Wirrwarr aus Intrigen und Machtkämpfen vorfindet.
Zons 1503:
Im Franziskanerkloster geht die Angst um. Bruder Nicolas wird tot im Kräutergarten aufgefunden und wenig später verliert ein weiterer Mönch gewaltsam sein Leben. Anscheinend wurden die Ordensbrüder vergiftet. Bastian Mühlenberg entdeckt verschlüsselte Schriftstücke bei den Opfern, die ihn zu einer geheimen Rezeptur führen. Offenbar hüten sieben Mönche jeweils einen Teil dieses Geheimnisses. Verzweifelt versucht Bastian die Einzelteile zusammenzufügen, doch der Täter ist schneller und ermordet den nächsten Mönch, bevor er ihn warnen kann.

„Die Rezeptur“ ist der zwölfte Band der Zons-Reihe von Catherine Shepherd. Die Bücher müssen nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Sie sind in sich abgeschlossen und auch die durchgehende Story der Figuren ist auch so gut zu verstehen.
Dieses Mal begleiten wir Oliver und Bastian bei ihrer Suche nach einem Giftmörder.
Oliver in der Gegenwart und Bastian in der Vergangenheit.
Der gegenwärtige Fall hat wie immer einige Parallelen zu dem vergangenen Fall.
Oliver muss die Verstrickungen einer typisch modernen Klinik aufklären. Wer will wessen Position? Wer hat mir wem eine Affäre? Wer schuldet wem Geld? Wer gönnt dem anderen den Erfolg nicht? Welcher Patient könnte auf Rache aus sein? Und was hat es mit dieser Spiegelaufschrift und dem „Ewigen Leben“ auf sich?
Catherine Shepherd ist hier ein spannender Fall gelungen, der durch die eigenmächtigen Ermittlungen der Tochter des ersten Opfers noch zusätzliche interessante Aspekte gewinnt.
Leider hatten Anna und Emily dieses Mal nur kleine Rollen. Ich würde mich freuen, wenn sie im nächsten Fall wieder präsenter sind.
Bastian dagegen muss sich mit der Verschwiegenheit des Klosters und einem Gift auseinandersetzen, welches weder zu schmecken, noch zu riechen oder zu sehen ist. Dazu tauchen immer wieder Mönche auf, die irgendwie Dreck am Stecken haben und doch nichts mit den Morden zu tun haben. Der Fall spitzt sich immer weiter zu, bis sogar seine Familie in Gefahr gerät.
Auch dieses Mal war ich von Anfang bis Ende mit Spannung dabei. Beide Zeitebenen haben mich gefesselt und es gab keine, die mir mehr oder weniger gefallen hätte.
Besonders bei Bastians Erzählperspektive merkt man die Recherchearbeit der Autorin. Aber auch Olivers Ermittlungen wirken sehr realistisch.
Ich kann „Die Rezeptur“ und allgemein die „Zons-Reihe“ jedem Krimi- und Thriller-Fan sehr ans Herz legen! Ich bin und bleibe ein Fan!

Bewertung vom 18.04.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


sehr gut

Spannender Thriller

Seit vierzehn Jahren verschwinden Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Rote Schleifenbänder weisen der Polizei den Weg zu ihren Leichen. Vom Täter fehlt seit vierzehn Jahren jede Spur. Eines Abends wird der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak im Beisein seiner Tochter Ann verhaftet. Die Anklage: zehn Morde an jungen Mädchen. „Professor Tod“ titelt die Boulevardpresse. Doch Ann wird die Unschuld ihres Vaters beweisen.

„Perfect Day“ ist das erste Buch von Romy Hausmann, welches ich gelesen habe. Ich hatte schon viel von ihr gehört und kann verstehen, warum ihr Schreibstil viele Leser begeistert.
Sie hat eine ganz eigene Art, die Geschichte zu erzählen und auch Erzählperspektive und die eingebauten Zeitsprünge heben sich im Gesamten von anderen Thriller-Autoren ab.
„Perfect Day“ hat mir ziemlich gut gefallen, auch wenn es mich nicht restlos begeistern konnte.
Die Story von Ann und ihrem Vater, der plötzlich als Serienmörder festgenommen wird, ist faszinierend und hat mich gepackt. Ich wollte wissen, ob ihr Vater wirklich der Täter ist und ob an den Spuren, die sie verfolgt, wirklich was dran ist. Natürlich wollte ich auch wissen, was den Täter dazu bewegt.
Im Gesamten hat mich die Geschichte mitgerissen und nicht nur mitüberlegen, sondern auch mitfiebern lassen. Wenn es nicht ein paar Kritikpunkte gäbe, hätte ich fünf Sterne vergeben.
Leider kam ich ca. die Hälfte des Buchs nicht wirklich mit Ann klar. Sie ist anstrengend und manchmal auch ziemlich irrational. Irgendwo ist das verständlich, nur leider ist sie mir dadurch nicht wirklich sympathisch geworden.
Dazu hat sich die Geschichte an ein paar Stellen sehr gezogen. Da hätte ich gerne vorgespult, bis es dann endlich weiter ging.
Und für mich waren es manchmal ein paar Zufälle zu viel. Ann ist oft an Orten oder hat Kontakt zu Leuten, wenn es eigentlich mehr als unwahrscheinlich ist. An sich stört mich sowas nicht, aber hier war es manchmal ein bisschen viel.
Diese Punkte haben meine Begeisterung ein bisschen gedämpft aber trotzdem hat mir das Buch gefallen. Grade das Ende hat mich dann doch positiv überrascht.

Bewertung vom 10.04.2022
Right Now (Keep Me Warm) / On Ice Bd.2
Pätzold, Anne

Right Now (Keep Me Warm) / On Ice Bd.2


ausgezeichnet

Schöne Fortsetzung

Marleigh hat Angst. Angst davor, ihre Wohnung zu verlassen. Doch als sie gezwungen ist, zum ersten Mal seit Wochen wieder nach draußen zu gehen, trifft sie ausgerechnet auf Aaron - den Eiskunstläufer, dessen Videos sie an den dunkelsten Tagen über Wasser gehalten und ihr geholfen haben, die Realität wenigstens für einen kurzen Augenblick zu verdrängen. Was Marleigh jedoch nicht ahnt: Aaron, der ihr so viel Mut und Hoffnung gegeben hat, leidet selbst. Denn seit seinem Unfall vor drei Monaten hat er sich nicht mehr aufs Eis getraut.

„Right Now (Keep Me Warm)“ ist der zweite Band der „On Ice“-Reihe von Anne Pätzold.
Wir begleiten dieses Mal Marleigh und Aaron. Wer Band eins „Right Here“ gelesen hat, kennt Aaron schon und weiß, was ihm passiert ist. Man muss Band eins aber nicht kennen.
Der Unterschied zu Band eins ist, dass wir nicht nur Marleighs Sicht erfahren, sondern auch Kapitel aus Aarons Sicht haben.
Marleigh ist einfach zuckersüß. Sie ist ein bisschen nerdig, ein bisschen naiv, herzensgut, liebt Donuts über alles und ich liebe es, was sie für eine Beziehung mit ihrer Mom hat. Ein bisschen Gilmore Girls Feeling.
Aufgrund ihres Talents und ihres Alters wurde sie an ihrer Uni gemobbt. Dazu kam noch der Erfolgsdruck und plötzlich kamen die Angstzustände.
Die Autorin beschreibt Marleighs Situation unglaublich gut. Ich hab nicht einmal gedacht „warum geht sie denn nicht einfach raus?“. Ich konnte gut nachvollziehen, warum sie es nicht kann und wie sie sich dabei fühlt.
Auch Aarons Panik vor dem Eislaufen wird richtig gut dargestellt. Beide Figuren haben mich mit ihrer jeweiligen Situation mitgenommen.
Mein Highlight waren die Szenen mit den beiden zusammen. Sie sind ein unglaublich harmonisches Paar und unterstützen sich trotz ihrer Probleme gegenseitig.
Gut gefallen hat mir, dass genau das nicht reibungslos läuft. In Band eins kommen die Probleme der Figuren mehr oder weniger von außen, so dass sie sich einfach unterstützen und fertig. Hier kommen die Probleme von innen und dass da der andere auch mal verletzt wird, war eigentlich nur realistisch. Ich habe auf jeden Fall mitgefühlt.
Marleighs Nachbarin und ihre Mom, sowie Aarons Bruder geben der Geschichte Wärme und Geborgenheit. Das fand ich klasse.
Mir hat auch Band zwei einfach gut gefallen und ich hoffe, dass es einen dritten Band gibt. Vielleicht ja mit Marleighs Nachbarin als Hauptfigur.

Bewertung vom 10.04.2022
Right Here (Stay With Me) / On Ice Bd.1
Pätzold, Anne

Right Here (Stay With Me) / On Ice Bd.1


ausgezeichnet

Richtig toller NA Roman

Es gibt nichts auf der Welt, das Lucy mehr liebt als das Eiskunstlaufen - wäre da nicht die Tatsache, dass sie es nach wie vor nicht geschafft hat, einen dreifachen Rittberger zu landen. Zu allem Überfluss haben ihre Eltern ihr jetzt ein Ultimatum gesetzt: Wenn Lucy beim nächsten Wettkampf nicht gewinnt, muss sie das Marketingstudium wieder aufnehmen, das sie so unglücklich gemacht hat. Ein einziger Monat bleibt Lucy, um ihre Kür zu perfektionieren. Doch ausgerechnet da lernt sie Jules kennen, der ihr Herz schneller schlagen lässt als jemals irgendjemand zuvor. Eigentlich darf Lucy sich jetzt keine Ablenkung erlauben - zumal sie schnell bemerkt, dass Jules mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat.

„Right Here (Stay With Me)” von Anne Pätzold ist der erste Band der „Stay with me“-Reihe.
Wir begleiten Lucy, die eigentlich nichts mehr will als das Eiskunstlaufen zu ihrem Beruf zu machen. Doch ihre Eltern stellen sie vor die Wahl: Entweder sie gewinnt den nächsten Wettkampf oder sie muss das ungeliebte Studium für die Parfumfirma ihrer Eltern wieder aufnehmen. Tut sie dies nicht, werden ihr alle Unterstützungen gestrichen.
Lucy ist ehrgeizig und verbissen. Grade zu Beginn ein bisschen zu verbissen. Die Autorin bringt super ihren inneren Kampf zwischen Ehrgeiz und Unsicherheit hervor. Sie steht sich oft selbst im Weg und verliert aus den Augen, was eigentlich wichtig ist. Ihre Eltern sind kalt und nehmen sie überhaupt nicht wahr, ich habe wirklich mit ihr mitgefühlt und mitgefiebert.
Freundinnen hat sie nicht, bis sie zwei Mädels bei einem Praktikum kennen lernt. Der Teil hat mir auch richtig gut gefallen. Die Zwei sind einfach herzerwärmend.
Als Lucy Jules kennen lernt, beginnt die Charakterentwicklung. Das war nötig und schön passend. Die Autorin hat es ihrer Figur auch nicht leicht gemacht und Lucy muss einige Knoten entwirren, bevor sie mehr oder weniger ankommt.
Jules ist ein netter und warmherziger Typ. Er kümmert sich liebevoll um seinen kleinen Bruder, der mit ihrem Vater wirklich einiges durchmachen muss. Toll fand ich, dass es Jules und Lucy einfach mal langsam angehen lassen und sich selbst genug sind. Obwohl NA sind sie nicht direkt miteinander ins Bett gesprungen, sondern haben sich erst mal kennen gelernt.
Die gegenseitige Unterstützung und das gegenseitige Augen öffnen und Gedanken klären hat mir am besten gefallen. Klar, manchmal hatte ich vom ganzen Zuckerguss auch ein bisschen Zahlschmerzen aber darüber kann man auf jeden Fall hinwegsehen.
Das Ende bietet nicht ganz Friede, Freude, Eierkuchen aber genau so war es richtig.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen!

Bewertung vom 09.04.2022
Jeder Tag für dich
Greaves, Abbie

Jeder Tag für dich


gut

Dieses Buch hat es mir nicht leicht gemacht

Mary O'Connor hält jeden Tag Ausschau. Bis ans Ende der Welt wollte Jim mit ihr gehen. Doch seit sieben Jahren ist er spurlos verschwunden. Abends nach der Arbeit geht Mary zum Londoner Bahnhof Ealing Broadway und stellt sich mitten in den Pendlerstrom. In ihren Händen hält sie ein Schild mit den Worten: Komm nach Hause, Jim. Bis ein unerwarteter Anruf ihre Welt auf den Kopf stellt. Sosehr sich Mary innerlich sträubt, sie muss sich endlich dem stellen, was vor all den Jahren passiert ist. Als die Lokalreporterin Alice Mary am Bahnhof begegnet, wittert sie eine gute Geschichte und freundet sich mit ihr an. Kann Alice Jim finden - und ist Mary bereit, die Wahrheit über ihre große Liebe zu erfahren?

Als ich das Cover von „Jeder Tag für dich“ von Abbie Greaves gesehen und den Klappentext gelesen habe, habe ich einen Liebesroman mit viel Gefühl erwartet. Auch die Anpreisungen des Verlags „eine ergreifende Liebesgeschichte“ haben diese Erwartungen geschürt.
Leider habe ich genau das überhaupt nicht bekommen.
Ja, es geht um die Liebesgeschichte von Mary und Jim aber da hört es dann auch schon auf.
Lange weiß man nicht worauf die Geschichte hinsteuert. Wir begleiten Mary durch ihr irgendwie schwieriges und gedämpftes Leben. Sie hat Jims Weggang nie richtig verkraftet und sucht immer noch nach ihm.
Nach und nach erfährt der Leser, durch die Suche von Alice, was genau passiert ist. Es dauert und Vieles bleibt lange unklar.
Das Buch hat einen sehr melancholischen und irgendwie düsteren Touch. Es geht dazu auch um viele ernste und wichtige Themen wie Alkoholismus und Depression, die gut rübergebracht werden.
Hätte ich ein Buch erwartet, welches vor allem diese Dinge behandelt und bei dem es eher um die Verarbeitung eines Verlustes geht, dann wäre meine Meinung sicherlich eine andere aber leider habe ich einen ergreifenden Liebesroman erwartet und absolut nicht bekommen.
Das finde ich sehr schade, denn an sich ist die Geschichte gut.
Für Leser, die sich auch für eine ernste Geschichte öffnen möchten und nicht nur eine leichte Lektüre suchen, ist dieses Buch hier bestimmt genau das Richtige.

Bewertung vom 09.04.2022
A History of Us - Nur drei kleine Worte / Willow-Creek-Reihe Bd.3
DeLuca, Jen

A History of Us - Nur drei kleine Worte / Willow-Creek-Reihe Bd.3


ausgezeichnet

Endlich wieder Willow Creek!

Alles beginnt mit nur drei kleinen Worten: «Sei meine Freundin!» Daraufhin bleibt April Parker erst mal der Mund offenstehen. Hat Mitch Malone – der begehrteste Junggeselle von Willow Creek – gerade allen Ernstes vorgeschlagen, dass sie sich als seine Freundin ausgibt? Nur um seine Verwandten davon abzuhalten, über seinen unsteten Lebenswandel zu meckern? Das Ganze kommt ihr absurd vor – schließlich ist April deutlich älter als Mitch –, aber sie lässt sich im Austausch für Hilfe bei ihrer Hausrenovierung darauf ein. Nur fühlt sich die vorgetäuschte Beziehung bald etwas zu echt an. Und als April dann auch noch das erste Mal beim Willow-Creek-Mittelalterfestival mitmacht, bei dem Mitch jedes Jahr als Highlander auftritt, wird alles noch verwirrender. Denn Mitch im Kilt ist ein Anblick, dem selbst die stärkste Frau kaum widerstehen kann.

„A History of Us − Nur drei kleine Worte“ ist der dritte Band der Willow-Creek-Reihe von Jen DeLuca. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, sind aber umso schöner, wenn man sie nacheinander liest.
Dieses Mal geht es um April und Mitch. Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, kennt die Zwei. Wer die Bücher noch nicht kennt, darf sich auf zwei tolle Figuren freuen.
April ist früh alleinerziehende Mutter geworden und hat ziemlich miese Erfahrungen mit ihrem Ex gemacht. Sie war immer auf sich alleingestellt und lässt keinen mehr an sich heran. Auch den Bewohnern des Örtchens Willow Creek kann sie sich nicht so richtig öffnen. Erst seit ihre Schwester ebenfalls dort wohnt, hat sie einige neue Freundschaften knüpfen können. Darunter auch der deutlich jüngere Mitch. Sunnyboy und Sportass. Dazu noch Hauptrolle bei dem Willow-Creek-Mittelalterfestival, von dem sich April bisher erfolgreich ferngehalten hat. Als er sie fragt, ob sie seine Freundin spielen will, gerät plötzlich ihre sorgsam aufgebaute Schutzmauer ins Wanken.
Mitch ist einfach klasse. Schon immer und die ganze Zeit. Er ist ehrlich, loyal, offen, witzig und trotzdem ein kleiner Macho.
April mag ich auch. Sie ist tough, selbstständig und interessant. Sie macht definitiv eine der größten Charakterentwicklungen durch.
Die Geschichte der Zwei ist prickelnd und von einigen Aufs und Abs geprägt. Es hat wieder viel Freude gemacht, Willow Creek und seine Bewohner zu besuchen, zu erfahren was es Neues gibt und auch bei dem Festival dabei zu sein.
Dazu war natürlich die Entwicklung zwischen Mitch und April sehr spannend, wenn auch etwas vorhersehbar.
Leider hat mich April ab und zu genervt. Sie war manchmal doch ziemlich unreflektiert und mit ihrer harten Schale und Unsicherheit eher anstrengend. Zum Glück hat sich das im Laufe ihrer Entwicklung geändert, so dass es meiner Liebe für die Reihe keinen Abbruch getan hat.
Ich bin wieder begeistert von Willow Creek und unseren liebgewonnenen Bewohnern. Ich hoffe, dass es uns noch mal auf das Festival verschlagen wird.

Bewertung vom 06.04.2022
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


ausgezeichnet

Fesselndes Thriller-Debut!

Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert. Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.

„Der Herzgräber“ ist das Thriller-Debut der Autorin Jen Williams.
Die Autorin lässt uns die Geschichte aus der Sicht der Hauptfigur Heather erleben. Die Kapitel wechseln sich mit einzelnen Episoden der Vergangenheit ab, wodurch wir Michael Reave und seine „Entstehungsgeschichte“ kennen lernen. Dadurch verknüpft die Autorin sehr gekonnt zwei wichtige Stränge der Geschichte.
Heather ist keine Figur die wirklich ans Herz wächst oder super sympathisch ist. Aber ich konnte trotzdem mit ihr mitfiebern und fand ihre toughe, fast schon rücksichtlose Art sehr interessant.
Nicht nur die Gespräche mit dem Killer Reave, sondern auch die Dinge, die sie im Haus ihrer Mutter herausfindet, sind schon richtig spannend und verworren. Alles hängt irgendwie zusammen und ergibt trotzdem nicht richtig Sinn.
Heather erhält immer wieder von verschiedenen Personen oder Foren im Internet neue Hinweise und so wird ihre Spur immer dichter aber nicht weniger unklar.
Jen Williams hat hier eine wirklich fesselnde, undurchsichtige Geschichte entworfen, bei der ich als Leser richtig lange miträtseln und vor allem auch mitfiebern konnte.
Bis zum Schluss tauchen immer wieder neue Figuren auf, die mal wichtigere und mal unwichtigere Rollen einnehmen und dem Ganzen oft Mals einen neuen Turn verpassen.
Detective Parkers Rolle in der Story hat mir am Anfang echt gut gefallen. Einerseits gibt er Heather immer wieder wichtige Infos und unterstützt sie, dazu lockert er alles als kleiner Loveinterest auf. Leider nimmt seine Wichtigkeit nach und nach ab und am Ende hätte er eigentlich auch wegbleiben können. Selbst bei der Auflösung, die ich im Übrigen richtig gut und teils auch überraschend fand, war er nicht mehr wichtig. Das fand ich etwas schade.
Aber es schmälert meine Meinung zu dem Buch zum Glück nicht.
Spannende, verworrene Geschichte, die den Leser fesselt und miträtseln lässt, dazu mit einem richtig guten Ende, was die Thrillerherzen auf jeden Fall zufrieden stellt.

Bewertung vom 30.03.2022
Lodernde Schwingen / Legenden der Grisha Bd.3
Bardugo, Leigh

Lodernde Schwingen / Legenden der Grisha Bd.3


gut

Nicht so begeisternd wie der Beginn

Tief unter der Erde versteckt sich Alina vor dem Dunklen, der nun endgültig die Macht in Ravka übernommen hat. Um sie hat sich ein Kult gebildet, der sie als Sonnenkriegerin verehrt – doch in den Höhlen kann Alina ihre Kräfte nicht anrufen. Und die einst mächtige Armee der Grisha ist fast vollständig zerschlagen.
Alinas letzte Hoffnung gilt nun den magischen Kräften des legendären Feuervogels – und der winzigen Chance, dass ein geächteter Prinz noch leben könnte. Gemeinsam mit Mal macht sich Alina auf die Suche. Doch der Preis für die uralte Magie des Feuervogels könnte alles zerstören, wofür sie so lange gekämpft haben.

„Lodernde Schwingen“ ist das Finale der Grisha-Trilogie von Leigh Bardugo.
Die Bücher sollten auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da sie aneinander anschließen.
Wir steigen kurze Zeit nach Band zwei in die Geschichte ein. Alina und ihre wenigen verbliebenen Verbündeten verstecken sich mit Hilfe des Asketen unter der Erde. Doch das Versteck gleicht eher einem Gefängnis aus dem die Freunde fliehen müssen.
Wir begleiten sie auf der Flucht, treffen altbekannte Gesichter wieder und erleben mit, wie sie verschiedenste Pläne gegen den Dunklen schmieden, einige Rückschläge verkraften müssen und wie die Suche nach dem Feuervogel ausgeht. Dazu läuft natürlich alles auf die finale Schlacht mit dem Dunklen hinaus.
Alles in Allem ist der dritte Band ein gelungenes Finale geworden. Doch leider bin ich nicht so begeistert, wie ich es mir erhofft hatte. Band eins war bisher mein Favorit, wohingegen Band zwei schon nicht mehr so stark war. Da dies oft der Fall bei dem mittleren Buch ist, hatte ich mir von diesem hier einiges erhofft.
Leider zieht sich die Geschichte auch dieses Mal viel zu oft hin. Es wird geredet aber es passiert nicht viel und die Gespräche erhalten auch nicht die Tiefe oder Tragweite, die sie hätten haben müssen, um mich zu fesseln. Vieles dreht sich etwas im Kreis, es passiert nichts spektakulär Neues.
Einige wenige Szenen haben in mir die Faszination und Begeisterung des ersten Bandes wieder geweckt, doch konnten sie leider nicht aufrechterhalten.
Die Auflösung der Kräftemehrersache war ein bisschen überraschend aber doch für mich am Ende etwas unbefriedigend.
Ebenso er finale Kampf mit dem Dunklen. Ich habe eher eine epische Schlacht der Kräfte und einen krassen Trumpf auf Seiten von Alina erwartet aber bekommen habe ich eher die verblasste Version davon. Auch dieser Kampf und das Ende waren für mich unbefriedigend und fast schon frustrierend.
Mich konnte „Lodernde Schwingen“ nicht begeistern. Sehr schade, denn die Reihe hat für mich vielversprechend angefangen. Aber ich verstehe trotzdem, warum es eine Bestseller-Reihe ist. Fantasy-Fans sollten dem Ganzen trotzdem eine Chance geben.

Bewertung vom 22.03.2022
The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1
Schäfer, Jana

The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Schöne Geschichte

Das gemütliche Café inmitten der Gassen Edinburghs und ihre Schwester – Amelia sagt sich jeden Tag, dass sie für ein glückliches Leben nicht mehr braucht. Bis ausgerechnet der Bestsellerautor Jasper Haven einen Espresso bei ihr bestellt. Schnell merkt sie, dass sich hinter seiner unnahbaren Fassade mehr verbirgt. Spätestens bei einem gemeinsamen Roadtrip durch die schottischen Highlands lässt sich das Knistern zwischen ihnen nicht länger leugnen. Doch dann kommt Jaspers Vergangenheit ans Licht.

„The Way We Fall“ von Jana Schäfer hat mich direkt durch das schöne Cover neugierig gemacht. Der Klappentext hat mich dann vom Lesen überzeugt.
Wir begleiten Amelia in ihrem Alltag. Sie lernt in dem Café, in dem sie arbeitet, den Bestsellerautor Jasper kennen und obwohl sie ihn erst ziemlich unsympathisch findet, nähern sich die Zwei an. Nicht zuletzt, weil Jasper irgendwie von ihr fasziniert ist und das, obwohl er absolut keine Beziehungen in seinem Leben will.
Auch Amelia hat keinen Platz für die Liebe. Fühlt sie sich doch für ihre Schwester verantwortlich, die seit dem Autounfall bei dem ihre Eltern starben nicht mehr wirklich redet. Doch aus lauter Angst ihre Schwester im Stich zu lassen, lässt sie sich selbst im Stich.
Das Buch steckt voller Gefühl und lässt die Charaktere wirklich einige Höhen und Tiefen durchleben. Amelia und Jasper müssen beide ihre eigene Entwicklung durchleben. Der Autorin ist es gelungen, dies bei beiden authentisch hinzubekommen.
Auch die Nebenfiguren sind alle sehr gut gelungen.
Neben den Gefühlen und dem Drama bringt die Autorin durch lockere Unterhaltungen und freche Kommentare immer wieder etwas Humor in die Geschichte und lässt es so nicht zu ernst werden. Ihr ist ein tolles Gleichgewicht gelungen.
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich freue mich auf Band zwei.

Bewertung vom 22.03.2022
Eisige Wellen / Legenden der Grisha Bd.2
Bardugo, Leigh

Eisige Wellen / Legenden der Grisha Bd.2


sehr gut

Im Kampf gegen den Dunklen

Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht.

„Eisige Wellen“ von Leigh Bardugo ist der zweite Teil der „Grisha“-Trilogie. Die Geschichte setzt ziemlich nah am ersten Teil an. Die Bücher sollten, meiner Meinung nach, in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.
Wir begleiten in diesem Band Alina und Mal auf der Flucht vor dem Dunklen. Sie sind auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort aber der Dunkle ist ihnen auf der Spur.
Sie begegnen dem Freibeuter Sturmhond und dem Zarensohn Nikolai, ebenso wie einigen anderen starken Figuren. Dazu jagen sie den zweiten Kräftemehrer und schmieden im kleinen Palast einen Plan gegen den Dunklen.
An sich passiert einiges und doch wieder wenig. Mir hat das Buch gut gefallen aber ich verstehe, warum einige es doch eher negativ bewerten.
Das Buch hat seinen Längen, da wir die Geschichte nur aus Alinas Sicht erleben und sie manchmal eben nicht an der Front sein kann, sondern ihrer neuen Rolle gerecht werden muss. Sie macht dabei eine gute Entwicklung durch aber es passiert wenig Action.
Ich habe selbst gemerkt, dass mich die Geschichte zwar irgendwo begeistert, ich mich aber doch manchmal zum Weiterlesen drängen musste.
Es geht viel ums Pläne schmieden, um die philosophischen Fragen wie Macht und Verantwortung und weniger um wilde Kämpfe und das Einsetzen der Kräfte.
Ich denke, ein bisschen mehr hätte die Autorin davon reinbringen können, dann wäre es zum Pageturner geworden.
So ist „Eisige Wellen“ ein solider zweiter Teil, der den letzten Band „Lodernde Schwingen“ für mich zu einem Muss macht.