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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2023
Uterus (eBook, ePUB)
Schwikardi, Astrid

Uterus (eBook, ePUB)


sehr gut

In Köln treibt offenbar ein Serienmörder sein Unwesen, denn es werden mehrere Frauenleichen gefunden, die grausam ausgeweidet wurden. Mark Birkholz wird mit den Ermittlungen betraut. Er versucht fieberhaft, den Mörder zu stellen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn schon bald sieht es so aus, als ob hier zwei Täter am Werk wären....

"Uterus" ist der erste Band einer Krimireihe, in der Mark Birkholz in Köln ermittelt. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Anfangs sollte man allerdings konzentriert lesen, da einige Charaktere eingeführt werden. Es gilt, ein neues Team und die Akteure der Kriminalhandlung kennenzulernen und deshalb sollte man aufpassen, den roten Faden nicht zu verlieren. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit gelingt die Zuordnung allerdings mühelos. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Der Autorin gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man beim Lesen alles vor Augen hat. Mark Birkholz ist ein sympathischer Ermittler und seine Nachforschungen wirken authentisch. Der Fall hat es wirklich in sich. Obwohl man beim Lesen mehr Informationen als die Ermittler sammelt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Immer, wenn man meint, dass man der Auflösung einen Schritt näher kommt, sorgen unerwartete Wendungen allerdings für Überraschungen. Die Handlungsstränge laufen schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale, bei dem die Autorin auch dann noch für Überraschungen sorgt. 

Ein spannender Auftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

Bewertung vom 25.06.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


ausgezeichnet

Spannender Pageturner!

Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und ist außerdem erfolgreiche Buchbloggerin. In der Szene ist sie gut vernetzt. Als sie während einer Lesung eine Nachricht von einem befreundeten Buchblogger erhält, in der dieser hilflos, in Folie gewickelt, auf einem Stuhl sitzt und in der Faja dazu aufgefordert wird, eine spannende Geschichte, die nur aus fünf Worten bestehen darf zu erzählen, hält sie das für einen Scherz. Die Drohung, dass Buchblogger Claas sonst sterben wird, klingt für sie eher so, als ob Claas sich selbst in Szene gesetzt hätte. Doch am nächsten Morgen erhält Faja ein Video, das zeigt, wie grausam Claas sterben muss. Faja ist geschockt, sie informiert sofort die Polizei und macht sich große Vorwürfe. Denn wenn sie ernsthaft versucht hätte, eine spannende Geschichte in fünf Wörtern zu erzählen, dann würde Claas vielleicht noch leben. Faja ahnt nicht, dass sie schon bald die Gelegenheit haben wird, sich dieser Herausforderung erneut zu stellen. Es geht um Leben und Tod!

Andreas Winkelmann versteht es auch bei diesem Thriller wieder, sofort Spannung zu erzeugen. Man befindet sich von Anfang an mitten im Geschehen und fiebert mit. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Diese wechseln häufig an entscheidenden Stellen, wodurch ein hohes Tempo aufgebaut wird.

Die Ermittlungen von Jaroslav Schrader, der nach einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz aufs Abstellgleis geschoben wird und nach einem vermissten jungen Mann suchen soll, scheinen zunächst nichts mit dem Fall des ermordeten Buchbloggers zu tun zu haben. Denn davon weiß Jaro nichts, bis ihn seine Nachforschungen in den Zuständigkeitsbereich von Kommissar Simon Schrader führen.

Man wird von Anfang an dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und versucht dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Andreas Winkelmann legt Spuren aus, denen man allzu bereitwillig folgt, um dann allerdings festzustellen, dass das entscheidende Puzzleteil fehlt. Unerwartete Wendungen sorgen für einige Überraschungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch kann die bereits früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse sogar stetig steigern. Am Ende laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen.

Ein spannender Pageturner, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2023
Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Als Vidar Vendel an einem Freitag nach Hause kommt, gerät seine Welt völlig unverhofft aus den Fugen, denn er findet seine geliebte Frau Eva erhängt an einem Deckenhaken. Zwei dicke Nägel sind durch Evas Hände getrieben. Vidar ist entsetzt, denn wer könnte ein Interesse haben, seine Frau zu ermorden? Kriminalkommissarin Idun Lind und ihr Partner Calle Brandt nehmen die Ermittlungen auf. Obwohl das Team alles gibt, treten die Ermittlungen zunächst auf der Stelle. Als ein weiteres Unglück geschieht, vermutet Idun Lind einen Zusammenhang und endlich kommt Bewegung in den Fall. Idun ahnt nicht, dass diese Ermittlungen für sie selbst und ihren Partner äußerst gefährlich werden, denn der Täter ist zu allem entschlossen....

"Apfelmädchen" ist der erste Fall für Kriminalkommissarin Idun Lind und somit der Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich in Nordschweden zuträgt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Man folgt dem aktuellen Geschehen und erhält außerdem Rückblicke in die Vergangenheit. Dort beobachtet man Viola, deren Familie offenbar unter einem gewalttätigen Vater zu leiden hatte. Mit seinem Tod könnte Violas Leben eine Wendung nehmen, doch sie selbst sucht sich später ebenfalls einen gewalttätigen Mann aus. 

Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind gut gekennzeichnet, wodurch die Orientierung, zu welcher Zeit sich die Handlung zuträgt, mühelos gelingt. Dennoch sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, da in beiden Zeitsträngen einige Charaktere eingeführt werden, die es zuzuordnen gilt. Zunächst scheinen Gegenwart und Vergangenheit nichts miteinander zu tun zu haben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen und dabei die Verbindung herzustellen. 

Die aktuellen Ermittlungen treten zunächst auf der Stelle. Da das Team kaum Ansätze hat, wirkt diese Tatsache sehr authentisch. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man dem Täter auf die Schliche zu kommen. Doch auch wenn man durch die wechselnden Perspektiven mehr weiß, als die Kommissare, gelingt es nicht so leicht, das Ganze zu durchschauen. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch man mit ihnen mitfiebert. Obwohl die Nachforschungen eher gemächlich anlaufen, gerät man früh in den Sog der Handlung, denn die Autorin versteht es hervorragend, die Ereignisse so lebendig zu schildern, dass man unbedingt erfahren möchte, wie sich alles verknüpft. Man sollte allerdings nicht zu zartbesaitet sein, denn es kommt zu brutalen Szenen, die man fassungslos verfolgt. Und wenn man schließlich meint, genau zu wissen, was hinter allem steckt, wird man durch unvorhergesehene Wendungen überrascht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein gelungener Auftakt, der durch eine mitreißende Handlung und lebendige Charaktere überzeugt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2023
Düstersee / Joachim Vernau Bd.7
Herrmann, Elisabeth

Düstersee / Joachim Vernau Bd.7


sehr gut

Der Berliner Anwalt Joachim Vernau macht auf Einladung von Christian Steinhoff Urlaub in dessen Bootshaus am Düstersee. Doch die Erholung währt nur kurz, denn schon nach der ersten Nacht findet Vernau seinen Gastgeber tot auf einer Bank sitzend. Zunächst hat es nicht den Anschein, als ob ein Verbrechen vorliegen würde. Doch als wenig später die Leiche einer Frau gefunden wird, glaubt Vernau nicht mehr an einen Zufall. Durch unglückliche Umstände gerät er in den Strudel der Ermittlungen und stellt schon bald eigene Nachforschungen an....

"Düstersee" ist bereits der siebte Band der Krimireihe um den Berliner Anwalt Joachim Vernau. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und außerdem wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Fans der Reihe dürfen sich allerdings über ein Wiedersehen mit altbekannten Charaktere freuen und beobachten, wie es ihnen mittlerweile ergangen ist. In "Düstersee" erfährt man außerdem mehr über die Lebensgefährtin von Vernaus Mutter. Da Vernau und "Hüthchen" nicht gerade gut miteinander auskommen, gibt das dem Fall einen zusätzlichen Reiz.

Elisabeth Herrmann versteht es wieder von Anfang an, Interesse an der Handlung zu wecken. Zwar startet der Fall zunächst eher gemächlich, nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Es gelingt ihr hervorragend, die Charaktere und den Handlungsort so zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst in dem kleinen Ort am Düstersee zu sein. Schnell wird klar, dass die Dorfgemeinschaft Geheimnisse hütet und strengstens darauf achtet, sich von Außenstehenden nicht in die Karten schauen zu lassen. Man lernt einige Bewohner kennen und stellt beim Lesen Überlegungen an, welche Rolle sie bei einem tragischen Vorfall in der Vergangenheit gespielt haben und wie sie in die aktuellen Ereignisse verwickelt sein könnten. Gemeinsam mit Vernau trägt man einzelne Puzzleteilchen zusammen, die aber zunächst kein stimmiges Bild ergeben. Dadurch ist der Fall nicht so leicht zu durchschauen und die Spannung bleibt durchgehend erhalten. Und wenn man schließlich meint, der Lösung auf der Spur zu sein, sorgen neue Erkenntnisse für Überraschungen.

Ein spannender Fall, der nicht so leicht zu durchschauen ist!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2023
Stories
Williams, Joy

Stories


weniger gut

"Stories" von Joy Williams enthält 13 anspruchsvolle Kurzgeschichten, mit ganz unterschiedlichen Inhalten. Sie alle zeichnen sich durch Themen aus, auf die man sich einlassen muss. Die Geschichten wirken düster und eher deprimierend. Sie gewähren Einblicke in unterschiedliche Schicksale. Kurze, prägende Momente, denen man konzentriert folgen sollte, um den roten Faden der jeweiligen Geschichte nicht zu verlieren. Es gibt offene Enden, die man Revue passieren lassen kann. Man wird zum Nachdenken angeregt - wenn man sich darauf einlassen kann.

Ich persönlich bin leider kein Freund von Kurzgeschichten. Deshalb ist mir diese Lektüre nicht gerade leichtgefallen, zumal die Erzählungen auf mich teilweise sehr deprimierend wirkten. Deshalb konnte ich die Geschichten auch nicht hintereinander lesen, sondern musste Pausen einlegen. 

Auf meiner persönlichen Bewertungsskala kann ich deshalb nur zwei von fünf möglichen Sternen vergeben. Das liegt aber sicher daran, dass ich nicht zur entsprechenden Zielgruppe gehöre, die solche Werke zu würdigen weiß. 

Bewertung vom 18.06.2023
Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3
Meyer, Chris

Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3


sehr gut

Nichts für schwache Nerven!


Tom Bachmann ist ein erfahrener Profiler, der sich in Psychopaten hineinversetzen kann. Als Lisa, eine alte Bekannte aus Kindertagen, ihre Freundin Melinda vermisst, wendet sie sich an Bachmann. Melinda ist eine äußerst erfolgreiche Influencerin. In ihrem letzten Eintrag auf Instagram gibt Melinda an, spontan nach Dubai auszuwandern. Lisa ist misstrauisch, denn Melinda hätte ihr auf jeden Fall von Auswanderungsplänen erzählt. Außerdem kommt es Lisa so vor, als ob das zugehörige Foto von Melinda die erstarrten Gesichtszüge einer Toten zeigt. Bachmann beginnt zu ermitteln. Schon bald keimt in ihm der Verdacht auf, dass Melinda einem perfiden Serienkiller zum Opfer gefallen ist...

"Der Follower" ist nach "Der Blutkünstler" und "Der Zoom-Killer" bereits der dritte Fall für den Profiler Tom Bachmann, der in einschlägigen Kreisen als "Seelenleser" bekannt ist. Man kann dem aktuellen Geschehen auch ohne Vorkenntnisse folgen, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. Um private und berufliche Nebenhandlungen zu verfolgen, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten.

Chris Meyer hält sich bei diesem Thriller nicht mit langatmigem Vorgeplänkel auf. Denn man ist sofort mitten im Geschehen und beobachtet entsetzt, mit welcher Kaltblütigkeit Melindas Leben ausgelöscht wird. Der Killer geht mit seinem Opfer nicht gerade zimperlich um, da der Autor diese Szenen so eindrucksvoll beschreibt, dass man beim Lesen alles vor Augen hat, sollte man nicht zu zartbesaitet sein. Hartgesottene Thriller-Fans dürften hier allerdings voll auf ihre Kosten kommen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet nicht nur die Ermittlungen, sondern kann auch dem Täter über die Schulter schauen. In diesen Szenen wird allerdings noch nicht zu viel verraten, sodass genug Raum für Spekulationen bleibt. Der Fall hat es wirklich in sich und verlangt dem Team um Tom Bachmann einiges ab. Die früh aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigert sich im Verlauf der Ereignisse stetig. Nicht nur die Ermittlungen halten Tom Bachmann auf Trab, denn er wird von der Vergangenheit, die er am liebsten ganz verdrängen würde, eingeholt. Dieser Handlungsstrang verleiht dem Thriller einen zusätzlichen Reiz.

Ein spannender, blutiger Thriller, der definitiv nichts für schwache Nerven ist!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2023
Dunkelmeer / Iwersen und Hansen ermitteln Bd.1
Rogge, Stefanie

Dunkelmeer / Iwersen und Hansen ermitteln Bd.1


sehr gut

In einem Strandkorb auf der Insel Föhr wird die Leiche einer Frau gefunden. Es sieht danach aus, als ob die trockene Alkoholikerin einen Rückfall gehabt hätte. Dagegen spricht allerdings, dass in der Nähe der Leiche keine Flaschen gefunden werden. Deshalb bekommt der Inselpolizist Hark Hansen Unterstützung von einer jungen Kommissarin aus Flensburg. Kerrin Iwersen stammt ursprünglich von der Insel. Als es plötzlich zu einer Mordserie kommt, bei der mehrere Männer erschossen werden, die sich von Kindesbeinen an kannten, geht dieser Fall nicht nur Kerrin Iwersen sehr nah. Gemeinsam mit Hark Hansen beginnt sie verzweifelt zu ermitteln. Doch der Täter scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein....

"Dunkelmeer" ist der Auftakt zu einer Krimiserie, in der Kerrin Iwersen und Hark Hansen auf der Insel Föhr ermitteln. Da die Autorin nicht nur die Charaktere, sondern auch die jeweiligen Handlungsorte lebendig beschreibt, kommt beim Lesen Nordsee-Feeling auf. Man hat das Gefühl, selbst auf der Insel zu sein und Nordseeluft zu schnuppern. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch, dass man auch dem Täter über die Schulter schaut, weiß man ein wenig mehr als die Ermittler. Dennoch wird nicht zu viel verraten, wodurch man, genau wie Kerrin Iwersen und Hark Hansen, lange Zeit im Dunkeln tappt. Die beiden ermitteln fieberhaft in alle Richtungen, doch es scheint keinen Hinweis auf ein Motiv zu geben. Die Autorin legt ihre Spuren geschickt aus. Man folgt ihnen nur allzu bereitwillig, um dann festzustellen, dass es doch ganz anders sein könnte. Man ist hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll. Bei den eigenen Ermittlungen rücken einige Verdächtige in den Fokus. Dennoch scheinen die einzelnen Puzzleteilchen, die man beim Lesen zusammenträgt, kein stimmiges Bild zu ergeben. Die Spannung wird dadurch nicht nur früh aufgebaut, sondern kann durchgehend gehalten werden. Am Ende laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen und gipfeln in einem hochspannenden Finale. 

Ein spannender Auftakt, der dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen und außerdem neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe macht. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2023
Plagiat
Frech, Jochen

Plagiat


ausgezeichnet

Carlas Bruder Darian wird in Polen tot aufgefunden. Die Polizei teilt ihr mit, dass die Obduktion ergeben hat, dass er sich selbst das Leben genommen hat. Carla hält das für ausgeschlossen, zumal sie kurz vor seinem Tod zahlreiche panische Nachrichten von ihm bekommen hat. Sie beginnt auf eigene Faust nachzuforschen und stellt fest, dass Darian vor seinem Tod offenbar die Dissertation der vielversprechenden Kanzlerkandidatin Wiebke Janssen geprüft und dabei Ungereimtheiten festgestellt hat. Carla ahnt zunächst nicht, dass ihre Bemühungen, den Tod ihres Bruders aufzuklären, von einflussreichen Gegnern akribisch überwacht werden und dass sie dadurch selbst ins Visier skrupelloser Mächte gerät...

Die Handlung startet mit einem Prolog, in dem man entsetzliche Szenen in der Vergangenheit beobachtet. Obwohl der Vorfall sich im zweiten Weltkrieg zuträgt, ist er für die folgenden Ereignisse entscheidend. Das aktuelle Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und trägt sich an unterschiedlichen Orten zu. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt die Zuordnung allerdings leicht.

Im Zentrum der Ereignisse steht Carla, die auf eigene Faust Nachforschungen zum Tod ihres Bruders anstellt, sich zunächst der Brisanz der Situation nicht bewusst ist, aber bald feststellen muss, dass sie es mit mächtigen Gegnern zu tun hat, die nicht davor zurückschrecken, unliebsame Zeugen zu beseitigen. Schon bald weiß Carla nicht mehr, wem sie vertrauen kann. Diese Anspannung schwebt bedrohlich zwischen den Zeilen und sorgt dafür, dass man früh in den Sog der Ereignisse gerät. Durch die häufigen Wechsel der Perspektiven weiß man mehr als Carla und beobachtet, mit welchen Mitteln ihre mächtigen Gegenspieler reagieren.

Das Tempo ist hoch und kann durchgehend gehalten werden. Durch die schnell wechselnden Szenen wird eine enorme Spannung aufgebaut. Obwohl die Handlung durch die unterschiedlichen Handlungsorte und Protagonisten mehr als abwechslungsreich ist, sollte man konzentriert lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren, der beständig durch das Geschehen führt. Die früh aufgebaute Spannung kann sich zum Ende hin sogar noch steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale.

Ein Polit-Thriller, der durch ein hohes Tempo und nervenaufreibende Spannung überzeugt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


sehr gut

Hervorragend recherchiert und interessant vermittelt!

Das Unternehmen Leitz ist führender Anbieter von Mikroskopen. Doch 1914 gelingt dem dort angestellten Feinmechaniker Oskar Barnack eine Sensation. Denn er entwickelt ein handlichen Apparat, mit dem man fotografieren kann. Obwohl nicht vorhersehbar ist, dass die Produktion sich wirtschaftlich lohnen wird, geht Ernst Leitz das Risiko ein...

"Das Licht im Rücken" ist ein Roman, in dem sich historisch belegte Begebenheiten und Fiktion gekonnt verbinden. Am Ende des Buchs kann man im Personenregister nachlesen, welche Personen tatsächlich real sind und welche der künstlerischen Freiheit der Autorin entspringen. Außerdem sind im Einband alte Fotografien zu sehen, zu denen man im Bildnachweis interessante Informationen findet.

Im Zentrum der Geschichte steht die Familie Leitz und ihr Unternehmen. Allerdings blickt man auch dem begnadeten Tüftler Oskar Barnack über die Schulter und lernt außerdem die Kaufmannsfamilie Gabriel kennen, die "Das Haus der Präsente" führt. Anfangs sollte man konzentriert lesen, um die Personen und die Beziehungen, die sie zueinander unterhalten, richtig einordnen zu können.

Die Handlung trägt sich in Wetzlar, in der Zeit von 1914 bis zum Sommer 1945 zu. Das Schicksal hält in dieser Zeitspanne einiges für die Akteure bereit. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Obwohl man die Protagonisten stellenweise neutral und eher distanziert betrachtet, fällt es leicht, sich die Bilder zu den entsprechenden Szenen vorzustellen. Man taucht in die Vergangenheit ein und beobachtet fasziniert den Siegeszug der handlichen Kamera. Die Autorin hat nicht nur hervorragend recherchiert, sondern versteht es außerdem, fachliches Hintergrundwissen zur Fotografie so ins Geschehen einzuflechten, dass die Informationen interessant vermittelt werden. Die unterschiedlichen Schicksale der Hauptprotagonisten sorgen dafür, dass man schon früh dem Reiz der Erzählung erliegt und dem Geschehen gespannt folgt.

Ein gelungener Roman, bei dem sich historisch belegte Begebenheiten und Fiktion gekonnt verbinden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2023
Rot. Blut.Tot.
Nordby, Anne

Rot. Blut.Tot.


ausgezeichnet

Kirsten Vinther und Jesper Bæk von der Kopenhagener Mordkommission werden zum Fundort einer grausam zugerichteten Leiche gerufen. Der ermordete Mann hätte ohnehin nicht mehr lange zu leben gehabt, deshalb stellt sich die Frage, warum er auf diese unmenschliche Weise sterben musste. Kirsten Vinther und Jesper Bæk ermitteln in alle Richtungen, bis sich herausstellt, dass der Wolf von Møn nach 30 Jahren Haft entlassen wurde und dass er im Haus des Ermordeten lebt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Rot.Blut.Tot." ist nach "Eis.Kalt.Tot." der zweite Band, in dem Kirsten Vinther und Jesper Bæk von der Kopenhagener Mordkommission ermitteln und ihre gemeinsame Kollegin, die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen hinzuziehen. Den aktuellen Ereignissen kann man sicher auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann sollte man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, mit dem ersten Band starten. 

Auch in diesem Band gelingt es der Autorin hervorragend, sofort Interesse an der Handlung zu wecken. Die Charaktere und die Schauplätze werden so lebendig geschildert, dass man das Gefühl hat, alles genau zu beobachten. Dadurch ist man sofort mitten im spannenden Geschehen. Dieser Fall hat es wirklich in sich. Die Leichen werden grausam zugerichtet, doch zunächst fehlt die entscheidende Spur, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Die Ermittlungen wirken sehr authentisch, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, wodurch man über etwas mehr Wissen als die Ermittler verfügt. Dennoch gelingt es zunächst nicht, die zusammengetragenen Puzzleteilchen zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen. Da die Kapitel oft an entscheidenden Stellen stoppen, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Die Spannung baut sich nicht nur früh auf, sondern kann sich stetig steigern. Zum Ende hin fließen alle Handlungsstränge schlüssig zusammen und gipfeln in einem rasanten Finale. 

Ein spannender Fall, der sich früh zu einem echten Pageturner entwickelt, wodurch man das Buch nur ungern aus der Hand legen mag. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.