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Benutzername: 
Meli
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Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 683 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2023
Ashblood - Die Herrin der Engel
Nix, Garth

Ashblood - Die Herrin der Engel


weniger gut

Keine Spannung, kein Ziel und keine Verbindung zu den Charakteren

Das Land Ystara ist verdammt: Seit ihr Erzengel sich vor über hundert Jahren von ihnen abgewandt hat, verwandeln sich die Bewohner bei der Berührung mit Magie in Monster oder sterben sofort. Selbst wenn sie ihre Heimat verlassen, werden sie von diesem Fluch verfolgt. Doch die Magierin Liliath ist aus ihrem Schlaf erwacht und will ihre geheimen Pläne endlich umsetzen.

Dafür braucht sie die Hilfe der hoffnungslosen "Verweigernden", wie das ehemalige Volk von Ystara genannt wird, da sie ohne die Hilfe von Engelsmagie leben müssen, und außerdem von vier Auserwählten: Musketierin Agnez, Heiler Simeon, Symbolmacherin Dorotea und Schreiber Henri.

Die vier jungen Auserwählten fühlen bei ihrer ersten Begegnung sofort eine unerklärliche Verbindung, ich jedoch konnte zu keinem der Charaktere eine Verbindung spüren. Man lernt schon einiges über ihre Leben, aber als ihr gemeinsames Abenteuer beginnt, vermischen sie sich schon zu einer Masse, denn sie sind fast immer gemeinsam unterwegs, bei kleinen Meinungsverschiedenheiten können sie sich schnell einigen und sie ziehen auch immer an einem Strang.

Und im Hintergrund zieht Liliath die Fäden, da sie die unscheinbaren Verweigernden nutzen kann, die hoffen, dass Liliath sie von ihrem Fluch befreien kann. Es ist nicht klar, was vor so vielen Jahren genau geschehen ist und auch Liliaths Pläne kann man nicht leicht durchschauen. Obwohl Liliath alles irgendwie lenkt, fühlt sich die Handlung sehr orientierungslos an, sodass kaum Spannung aufkommt.

Die Geschichte spielt in einem Nachbarland von Ystara, das sehr französisch wirkt, was man an ein paar Begriffen merkt und auch an den vielen Namen, die zu einem großen Teil mit D beginnen, was bei der großen Anzahl der Nebencharaktere auch nicht hilft. Hier sind auch sehr viele Frauen in Machtpositionen, aber eigentlich spielt das auch keine Rolle. Etwas enttäuschend fand ich auch die Magie der Engel, denn es waren so viele verschiedene Engel beteiligt, sodass alles möglich ist und ihre Macht sich auch nicht mehr besonders anfühlt.

Fazit
Insgesamt gab es leider kaum etwas an dieser Geschichte, das mir gut gefallen hätte. Die Charaktere fand ich sehr oberflächlich und ihr zielloses Abenteuer fand ich auch nicht spannend.

Bewertung vom 06.07.2023
Emily Wildes Enzyklopädie der Feen / Emily Wilde Bd.1
Fawcett, Heather

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen / Emily Wilde Bd.1


ausgezeichnet

Spannende, charmante und unterhaltsame Feenforschung

Feen sind noch ein eher unerforschtes Gebiet, in dem noch viele Vorurteile und Aberglaube herrschen, aber Emily ist eine der Expertinnen und entschlossen, die erste Enzyklopädie über Feenkunde zu verfassen. Dafür reist sie nun in ein abgeschiedenes Dorf, um die örtlichen Feen zu erforschen - und schon bald folgt ihr ihr akademischer Rivale Bambleby, dessen Anwesenheit alles durcheinanderbringt.

Das Buch konnte mich mit vielen kleinen Feengeschichte bezaubern, die zeigen, wie kompliziert die Feen sind und gleichzeitig auch, wie gut Emily sich mit den vielseitigen Sagen auskennt, womit sie mich auch immer wieder überraschen konnte. Sie kennt kleine Tricks, hat viel gelernt und auch schon einige Erfahrungen gesammelt. So ist sie dann auch der Meinung, dass ihr Kollege Wendell Bambleby selbst zu den Feen gehören muss.

Aus ihrer Perspektive klingt Bambleby mit seinen gefälschten Berichten und seiner Art, jeden um den Finger zu wickeln, ziemlich nervig, aber sein Charme ist sehr amüsant und ein Gegensatz zu Emilys Pragmatismus und ihren Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Dabei ist sie bei ihrer Forschung auch auf die Kooperation der Bewohner des Dorfes angewiesen, die zwischen Aberglauben und Angst auch hilfreiche Informationen über das örtliche Feenvolk haben.

Die Geschichte spielt am Anfang des 20. Jahrhunderts, aber sie fühlt sich sehr zeitlos an, was vermutlich sowohl an Abgeschiedenheit des Dorfes liegt, als auch an den Persönlichkeiten der Protagonisten, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie sich auch in jeder anderen Zeit genau so benommen hätten. Von mir aus hätte es bei der Liebesgeschichte auch ein kleines bisschen mehr sein dürfen, aber so hat es auch perfekt zum Rest der Geschichte gepasst; die Chemie zwischen Bambleby und Emily ist mit ihren unterschiedlichen Charaktereigenschaften einfach herrlich und mir haben auch die wenigen Einblicke in Bamblebys Perspektive sehr gut gefallen.

Fazit
Wechselbälger, Entführungen, schaurige Geschichten voller Unglück und Gefahren - trotzdem ist das Buch nicht unheimlich, sondern faszinierend und einfach magisch. Emilys unerwartetes Abenteuer mit den örtlichen Feen, die gegensätzlichen Charaktere und die gelungene Atmosphäre sorgen für einen Fantasyroman, der sowohl charmant als auch spannend ist.

Bewertung vom 06.07.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


sehr gut

Freiheit, Liebe und neues Selbstbewusstsein

Nach zehn Jahren Ehe mit Lord Somerset wird Eliza zur Witwe und erbt unerwartet viel von ihrem verstorbenen Ehemann, was ihr ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Doch ihr Erbe ist an Bedingungen geknüpft und während der Trauerzeit muss sie sich besonders zurückhalten. Gar nicht so leicht, wenn ihre erste Liebe wieder in ihr Leben tritt und auch andere Verehrer ihr Herz höher schlagen lassen.

Sie wurde damals gegen ihren Willen verheiratet, dabei war sie ausgerechnet in den Neffen des Lords verliebt, der nach dem Tod des kinderlosen Lords dessen Titel erbt, sodass der neue Lord Somerset und Eliza sich immer wieder begegnen müssen. Elizas Gefühle sind so stark wie zuvor, aber sie ist sich nicht sicher, ob Oliver ihr vergeben kann, dass sie sich damals nicht getraut hat, die Wünsche ihrer Familie zu ignorieren und ihrem Herzen zu folgen.

Jetzt ist sie als Witwe selbst sehr wohlhabend und muss weder einem Ehemann noch ihren Eltern gehorchen, aber dann sind da noch die strengen Regeln der Trauerzeit und dass Eliza kaum weiß, was sie mit so viel Freiheit eigentlich tun soll. Aber ihr gefällt nicht, dass andere sie nur als gehorsame Witwe wahrnehmen und ist schon entschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie nimmt sich wieder Zeit zum Malen und möchte sich selbst um die Angelegenheiten ihres Erbes kümmern, auch wenn ihre Familie und die Verwalter ihre Wünsche nicht wirklich ernst nehmen. Ich fand es einfach toll, wie sie ihre Möglichkeiten erkundet und ein wenig gegen die Regeln rebelliert, aber bei den Bedingungen, an die ihr Erbe geknüpft ist, habe ich mir auch immer Sorgen um sie gemacht.

Ich mochte besonders ihre beste Freundin Margaret, die Eliza immerzu unterstützt und ermutigt, und auch Lord Melville und seine Schwester Caroline, die sie in Bath kennenlernen. Es ist schwierig für Eliza, sich von Skandalen fernzuhalten, wenn sie Zeit mit den berüchtigten Geschwistern verbringt, aber Caroline beeindruckt Eliza immer wieder mit ihrem Selbstbewusstsein und Lord Melvilles unverschämtem Charme kann man auch nur schwer widerstehen. Bei ihrer unerschütterlichen Art traut Eliza sich bei den beiden auch eher, weniger steif zu sein und offen über ihre Träume und Gefühle zu sprechen.

Fazit
Das meiste hat sich so entwickelt, wie ich es mir auch gewünscht hätte, ich mochte Elizas Entwicklung sehr gerne und ihre persönliche Reise war mit einer mitreißenden Liebesgeschichte und der Klausel im Hinterkopf auch immer spannend. Ich war nur manchmal etwas genervt von den Handlungen der Nebencharaktere, die teilweise von Elizas Geschichte abgelenkt haben.

Bewertung vom 02.07.2023
Magic Fire (eBook, ePUB)
Harper, Helen

Magic Fire (eBook, ePUB)


sehr gut

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Im vierten Band der Firebrand-Reihe besucht Emma Bellamy eine abgelegene englische Kleinstadt: Es ist die Stadt, in der sie als Kleinkind gelebt hat und wo ihre Eltern ermordet wurden. Jetzt gab es einen neuen Mord und es sieht so aus, als wäre der Täter ein Übernatürlicher - eine Gelegenheit für Emma, sich sowohl den Fall anzusehen, als auch mehr über ihreVergangenheit herauszufinden.

In der Stadt ist Emmas Fall schon sehr bekannt, denn so viele Morde gibt es dort auch nicht. Sie ist eine Sensation und eine Geschichte, die man Touristen erzählt, und auf die viele neugierig sind, aber wegen der grausamen Tode gilt sie auch als Pechvogel. So oder so ist es für sie gar nicht so leicht, mehr über die Vergangenheit und ihr übernatürliches Wesen herauszufinden, aber sie merkt schon bald, dass es noch viel komplizierter ist, als sie bisher angenommen hat.

Es gibt auf jeden Fall wieder spannende Ermittlungen und durch Emmas persönliche Verbindungen wird es auch ziemlich emotional. Sie muss einen alten und neue Mordfälle lösen und wird dabei mit ihrem Kindheitstrauma konfrontiert, während schon wieder jemand versucht, sie umzubringen. Die Fantasywelt bietet immer wieder neue magische Möglichkeiten und bleibt abwechslungsreich und unvorhersehbar, aber ich finde es etwas wenig schade, dass es dadurch etwas willkürlich wirkt. Aber so merkt Emma, dass sie noch viel über die Welt zu lernen hat und ihre Erfahrung in der Kleinstadt machen sie darauf aufmerksam, dass es noch viel Aufklärungsbedarf gibt, was Übernatürliche betrifft.

Fazit
Wie immer: Wer andere Bücher der Autorin mag, wird auch hier wieder Spaß haben, denn die Bücher vereinen Spannung, Magie und Humor auf eine Weise, die immer wieder gelingt.

Bewertung vom 30.06.2023
A Crown of Ivy and Glass
Legrand, Claire

A Crown of Ivy and Glass


gut

Gemma Ashbourne is the youngest member of a powerful family, but magic causes her pain and so she could never be a perfect daughter – but that makes her try even harder. With all that pain, desperation and low self-esteem she tries to hide, she developed more fears and has panick attacks. I liked that mental health issues are addressed in a fantasy novel and I could feel how it affects every aspect of Gemmas life, but it did not make me like her, the other characters – her love-interest is annoyingly perfect – or the plot of the book. Gemma lives in her bubble of self-pity and does not care for anything that does not affect her, so the fantastic world of demons, curses and family drama is pretty shallow.

GERMAN REVIEW
Gemma Ashbourne stammt aus einer der einflussreichsten Familien mit der stärksten Magie, doch sie selbst hat nicht nur keine magischen Kräfte, allein die Nähe zu Magie kann bei ihr starke Schmerzen auslösen.

Ihre fehlenden Fähigkeiten sorgen schon für Probleme in der Familie, denn ihre Schwester Mara musste ihren Platz als Wächterin übernehmen und daher fern von der Familie den Middlemist beschützen, und auch ihre Panikattacken machen Gemma das Leben schwer. Sie hat viele Ängste und Komplexe, weil sie das Gefühl hat, nie gut genug zu sein und eine Außenseiterin in ihrer eigenen Familie ist, und kompensiert das mit zahlreichen Partys und einer Obsession nach Schönheit aus – und sucht so woanders nach Bestätigung. Mit ihrer oberflächlichen Fassade, um sich selbst zu schützen, und ihrem Drang, immer allen zu gefallen, fand ich Gemma insgesamt ziemlich anstrengend und hatte eher Mitleid mit ihr.

Ihre neuste Mission ist es, einen Dämon zu finden, der ihre Familie verflucht hat, da sie hofft, dadurch ihren Vater stolz zu machen. Dabei hilft ihr Talan, in den sie sich beinahe auf den ersten Blick verliebt und dem sie einen großen Teil ihrer Ängste anvertraut. Da konnte ich Gemma auch nicht so richtig ernst nehmen, weil sie sich selbst als weltoffen sieht, aber auch ziemlich naiv ist, sich gedanklich entweder selbst bemitleidet oder Talan anschmachtet. Talan selbst ist schon fast zu perfekt um wahr zu sein, er bezaubert Gemma mit seinem außerordentlich guten Aussehen und seinem Charme, dazu unterstützt er Gemma in all ihren Plänen und ist ihr persönlicher Confidence-Booster. In Gemmas Augen ist er so vollkommen, dass er mir schon bald auf die Nerven ging.

Die Handlung klingt eigentlich ganz interessant, aber ich fand sie auch sehr chaotisch. Da ist natürlich der Dämon, der die Ashbournes verflucht hat, sodass sie sich mit Familie Bask bekriegen müssen, die aber den größten Teil des Buches nur eine Bedrohung im Hintergrund darstellen, sodass man kaum fühlen kann, warum man sie fürchten sollte. Man versteht auch kaum, warum die Ashbournes eigentlich so einflussreich sind, was Mara als Wächterin des Middlemist tut und auch generell erfährt man nur wenig über die Welt, weil Gemma in ihrer eigenen kleinen Blase lebt und nichts über ihre eigenen Probleme hinaus wahrnimmt.

Gleichzeitig habe ich aber auch irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn ich so hart über sie urteile, da sie offensichtlich psychische Probleme hat und daher noch weniger Kontrolle über ihre Gefühle als ein durchschnittlicher Mensch. Und natürlich hilft es in ihrer Situation auch nicht, alles zu unterdrücken und die perfekte Lady vorzuspielen, wenn sie sich selbst überhaupt nicht so sieht. Ich find es generell schön, wenn auch solche Themen in Fantasy-Romanen verarbeitet werden, aber das hat die Charaktere nicht unbedingt sympathischer gemacht und auch die restliche Handlung mit Dämonen, Familiendrama, Fehden und Geheimnissen konnte mich nicht überzeugen.

Bewertung vom 30.06.2023
Payback's a Witch - Rache ist magisch
Harper, Lana

Payback's a Witch - Rache ist magisch


gut

Vor neun Jahren wurde Emmys Herz gebrochen und sie verließ ihre Heimatstadt Thistle Grove. Doch nun kehrt sie zurück, um in dem Wettkampf der drei stärksten Hexenfamilien als Richterin zu agieren, denn sie selbst ist die Erbin der vierten Hexenfamilie, die zu den Gründern der Stadt gehört.

Doch der Wettbewerb verspricht dieses Mal anders zu laufen, denn Gareth Blackmoore brach nicht nur Emmy Harlows Herz, er hat auch ihre beste Freundin Linden Thorn sowie Talia Avramov belogen - und so sind alle Gründerfamilien in diesem Chaos verwickelt. Und das ist nicht ihr einziger Grund, den Sieg der Familie Blackmoore verhindern zu wollen, denn unter ihrer Leitung werden alle anderen Hexen vernachlässigt.

Ich hätte mehr vom Wettbewerb erwartet und auch von der Rache, die die drei betrogenen Hexen planen. Bei Ersterem ist Emmy als Richterin eher eine Zuschauerin und wird teilweise von der Magie gelenkt, bei Letzterem wollen sie Gareth durch die Niederlage beim Wettbewerb von seinem hohen Ross herunterholen. Das ist ja im Grunde genau das, was auch die Inhaltsangabe versprochen hatte, aber ich hätte bei so einem Buchtitel doch mehr erwartet.

Dafür ging es eher um Emmys Gründe, Thistle Grove zu verlassen, und wie es sich für sie anfühlt, nun zurück zu sein, ihre Familie und Freunde wiederzusehen, die Veränderungen in der Stadt zu beobachten und auch ihre Magie wieder zu spüren, die außerhalb von Thistle Grove schnell verkümmerte. Als Richterin hat sie einen ganz neuen Zugang zur Magie und fühlt auch eine besondere Verbindung zur Stadt, doch sie hat sich in Chicago ein Leben aufgebaut, während sie in Thistle Grove nur ein unbedeutendes Mitglied einer schwachen Hexenfamilie ist, auf die die meisten herabblicken.

In diesem Buch geht es auf jeden Fall eher um Gefühle statt um Spannung, daher kann man auch den ein oder anderen Kitsch verzeihen. Im Mittelpunkt stehen Heimat und Zugehörigkeit, Freundschaft und auch besonders die Liebesgeschichte mit Talia, von der Emmy immer wieder beeindruckt ist und die trotz ihres taffen Auftretens einen weichen Kern hat.

Bewertung vom 24.06.2023
King of Battle and Blood Bd.1
Clair, Scarlett St.

King of Battle and Blood Bd.1


gut

Der König von Lara beschließt, lieber Frieden mit Vampirkönig Adrian zu schließen, bevor sein Land erobert wird. Doch Adrian hat eine Bedingung: Prinzessin Isolde von Lara soll seine Frau werden.

Obwohl sie eine Kriegerin ist, ist Adrian der erste Vampir, den Isolde trifft und sie ist sofort fasziniert von seiner Aura und fühlt sich körperlich sehr zu ihm hingezogen - so sehr, dass sie sich kaum noch auf etwas anderes konzentrieren kann. Als nach ihrer Hand gefordert wird, gibt sie sehr schnell nach, scheinbar um ihren Vater und ihr Volk vor dem Zorn der Vampire zu bewahren. Aber sie konnte mich nie davon überzeugen, dass ihr Verlangen nach dem Vampirkönig dabei keine Rolle gespielt hätte.

Sie ist generell sehr selbstbewusst und stolz, auch mit ihrer Sexualität kann sie sehr offen umgehen und ist der Meinung, dass sie Lust und Gefühle voneinander trennen kann. Trotzdem gewöhnt sie sich sehr schnell an ihre neue Rolle als Königin der Vampire, denn sie hat sowieso schon immer davon geträumt, als unabhängige Königin über Lara zu herrschen, und je mehr sie über die Vampire lernt, desto weniger Angst hat sie auch. Aber ein großes Problem ist auch das Volk von Lara, denn sie hassen die unsterblichen Blutsauger aus vielerlei Gründen und während manche diesen Hass auch auf ihre ehemalige Prinzessin übertragen, erwarten andere, dass Isolde die Nähe zu Adrian ausnutzt, um ihn zu töten. Es ist schwer für Isolde, sich diese Meinungen nicht zu Herzen zu nehmen.

Im Mittelpunkt steht auf jeden Fall die Liebesgeschichte von Adrian und Isolde, und die fand ich seltsam oberflächlich. Die Meinung der Menschen aus Lara ist eigentlich schon das einzige Argument, das gegen die Vampire spricht; Isolde hat entweder keine Meinung, es ist ihr egal oder sie lässt sich sehr schnell überzeugen, ihre Vorurteile hinter sich zu lassen. Man merkt, dass sie ihm sehr schnell verfällt und die Basis dafür ist Lust. Zwar behandelt Adrian sie auch gut und respektvoll, aber man merkt bei Isolde nichts davon, dass das ihre Gründe wären, ihm zu vertrauen.

Ich konnte Isoldes Eigenschaften nicht immer unter einen Hut bringen, weil sie schon selbstbewusst und manchmal brutal ist, was gut zu ihrer Rolle als Königin passt, aber dann ist sie auch unwissend, was Vampire, andere Wesen und verschiedene Königreiche - auch ihr eigenes! - angeht und ich konnte nicht so ganz nachvollziehen, wie sie so wenig wissen kann. Sie hält sich also für eine starke Kämpferin, aber ihre Unwissenheit untergräbt diese mächtige Aura etwas. Ansonsten fand ich die Welt schon ganz interessant, aber man hört eher von Problemen, als sie wirklich mitzuerleben, während Isoldes Erlebnisse alle mit ihrer Beziehung zu Adrian zusammenhängen.

Bewertung vom 23.06.2023
Ewig ist nicht unendlich / Palast der Lügen Bd.2
Bold, Emily

Ewig ist nicht unendlich / Palast der Lügen Bd.2


gut

Sophie hält sich für eine gute Lügnerin, doch hier wirkt sie oft eher inkompetent, weil sie viel zu stur und impulsiv ist, um darüber nachzudenken, welche Rolle sie vorspielen sollte. Sie ist da schon ein Gegensatz zu Valentin, der vernünftiger ist, Prioritäten setzen kann und sich auch viel besser anpassen kann als Sophie, die sich kaum Mühe gibt. Sie regt sich lieber auf, wenn sie nicht die moderne, selbstbewusste junge Frau sein kann, die in Paris 1688 einfach zu sehr auffallen würde.

Die Beziehung der Protagonisten spielt schon eine große Rolle und auch, wie sie versuchen, ihre Familien zu beschützen. Aber trotzdem bleiben sie so blass, besonders über Valentin erfährt man sehr wenig; ihre Persönlichkeiten gehen überhaupt nicht über dieses Zeitreise-Abenteuer hinaus, man hat keine Ahnung, was für Träume, Leidenschaften oder Hobbys sie haben könnten. Daher sind sie für mich ziemlich uninteressant - Sophie finde ich nervig, Valentin blass und langweilig - und ihre Liebesgeschichte konnte mich nie packen.

Die Zeitreisen werden etwas erklärt, aber es gibt noch große Lücken und auch ein paar Ungereimtheiten. Mich hat schon etwas verwirrt, wie der Teufel mal mächtig wirkt und man alles tun will, um ihm endlich das Handwerk zu legen, aber dann wiederum nimmt man ihn kaum ernst, erwartet immer wieder, dass er Fristen verlängert und Verständnis zeigt, während die Protagonisten sich von der Handlung treiben lassen.

Mich hat enttäuscht, wie glatt alles lief, sodass überhaupt keine Spannung aufkam. Außerdem hat mir auch viel gefehlt, da auch die Erklärung der Zeitreisen zu wünschen übrig lässt. Es wird immer von Schuldnern und Familienschulden über Generationen gesprochen, also will man schon den Eindruck erwecken, dass es eine große Sache ist, aber alles was man sieht, ist eher klein und einfach - nicht annähernd die Dimensionen, die da angedeutet werden.

Fazit
Die Zeitreisen spielen eine größere Rolle als im Vorgänger, aber die Geschichte war einfach nicht spannend und insgesamt eher oberflächlich.

Bewertung vom 19.06.2023
Love, theoretically
Hazelwood, Ali

Love, theoretically


ausgezeichnet

Krieg und Liebe in der Physik

Als Assistenzprofessorin verdient Elsie nicht genug, um sich über Wasser halten zu können, besonders als Diabetikerin ohne Krankenversicherung. Daher ist sie schon lange bei einer App, wo sie als Fake-Date gebucht werden kann. Zu einem Problem wird es erst, als sie dem Bruder ihres Fake-Dates bei der Arbeit begegnet und er sich als der Mann entpuppt, der all ihren Träumen im Weg steht.

Elsie versucht schon seit langer Zeit, jedem zu gefallen; sie beobachtet ihr Gegenüber und schlüpft in die perfekte Rolle. Diese Fähigkeit hilft ihr auch bei ihren Fake-Dates und soll ihr nun hoffentlich bei dem Auswahlverfahren helfen, damit sie ihren Traumjob am MIT bekommt. Aber es gibt noch einen weiteren Bewerber, der im Gegensatz zu ihr Experimentalphysiker ist und daher hat sie als Theoretische Physikerin von Anfang an schlechte Karten und muss sich richtig ins Zeug legen, um ihre Leidenschaft und Kompetenz zu beweisen und den Ruf der Theoretischen Physik zu retten.

Denn mit im Auswahlkomitee sitzt ausgerechnet Jack, der Theoretiker wie allgemein bekannt verachtet, großen Einfluss hat und dazu auch Elsie persönlich von Anfang an nicht ausstehen kann. Er kennt sie schließlich schon als Freundin seines Bruders und die beiden Persönlichkeiten passen absolut nicht zusammen, sodass er ihren Geheimnissen schon bald auf die Spur zu kommen droht.

Wegen seiner Arbeit kann Elsie Jack ebenfalls nicht ausstehen, sodass wir hier direkt eine Enemies-to-Lovers-Handlung haben, deren Gründe man auch sehr gut nachvollziehen kann, weil sie sowohl privat Probleme haben, aber auch in professioneller Hinsicht quasi natürliche Gegner sind - zumindest fühlt es sich für Elsie so an. Durch sein Wissen und weil er sie so offensichtlich nicht leiden kann, schafft Elsie es bei Jack nicht, in die perfekte Rolle zu schlüpfen, sondern ist mehr sie selbst als sonst: Unsicher, ehrlich, aber auch auf eine besondere Art mutig. Hier wird nicht nur ihre Loyalität auf die Probe gestellt, sondern auch all ihre Beziehungen, in denen sie nie ganz ehrlich sein konnte.

Fazit
Die Welt der Wissenschaft hat mir noch besser gefallen als in jedem anderen Buch der Autorin; die Fehde zwischen den verschiedenen Fachbereichen, wissenschaftliche Arbeiten und politische Entscheidungen an den Universitäten und Forschungseinrichtungen - ich kann nicht beurteilen, wie realistisch es tatsächlich ist, aber sie sind auf jeden Fall glaubwürdig präsentiert und bieten eine spannende Kulisse für eine Liebesgeschichte voller Selbstzweifel, Humor und Liebe zur Physik. Alles in allem ist es ein sehr vielseitiges und unterhaltsames Buch.

Bewertung vom 18.06.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Eine tödliche Ausbildung, ein schwacher Körper und die Macht der Drachen

Violets Körper ist schon vom täglichen Leben überfordert, da glaubt eigentlich niemand daran, dass sie die Ausbildung im Reiterquadranten des Basgiath War College überleben wird, als sie von ihrer Mutter dazu gezwungen wird, sich dafür einzuschreiben.

Dieser Karriereweg ist in vielerlei Hinsicht gefährlich, dazu hat Violet noch Nachteile durch ihre Schwäche, aber auch dadurch, dass sie bis vor einem halben Jahr zu einer Schriftgelehrten ausgebildet wurde und ihr daher sehr viel Erfahrung fehlt. Aber sie hat keine andere Wahl, mit Mut und Entschlossenheit kämpft sie sich durch verschiedene Herausforderungen, auch wenn sie härter arbeiten muss als alle anderen. Ihre frühere Ausbildung hilft ihr immerhin durch schriftliche Prüfungen und sie ist auch kreativer, was ihr dabei hilft, ihre Defizite auszugleichen.

Trotzdem drohen überall Todesgefahren: Die Drachen wählen nur die stärksten Reiter aus und sortieren schwache Kadetten aus, und auch die Kadetten haben ungern schwache Reiter in ihren Reihen. Dazu herrscht ein erbarmungsloser Konkurrenzkampf um die stärksten Drachen, es gibt tödliche Herausforderungen und auch die Magie der Drachen, die sie ihren auserwählten Reitern übertragen, kann gefährlich werden.

Violet hat es als Tochter der Generalin, zu der sie ein kompliziertes Verhältnis hat, auch schwer, da die Kinder früherer Rebellen zur gleichen Zeit am Militärcollege sind, und sie sind nicht die Einzigen, die Violet gern aus dem Weg räumen würden. Ihr bester Freund Dain würde sie gern vor allem beschützen, doch er unterstützt sie nicht im Reiterquadranten, sondern möchte sie von jeglicher Gefahr fernhalten, und das kann Violet nicht akzeptieren. Sie ist freundlich, clever und zielstrebig, aber ihre Gegner sind skrupellos, das gilt besonders für Jack, der sie tot sehen möchte, aber auch für Xaden, der Violet anscheinend gerne quält und jederzeit töten könnte, da ihre Mutter seinen Vater hat exekutieren lassen.

Die Herausforderungen am Basgiath War College, die Kämpfe, die Beziehungen zwischen den Reitern und die Magie der Drachen - die Geschichte ist durchgehend spannend und man fliegt schnell durch das Buch, auch wenn es viele Seiten hat. Es spielt zum größten Teil am Militärcollege, wo man besonders im ersten Jahr keinen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen kann und dadurch ziemlich isoliert ist. Man erfährt nur wenig über die Außenwelt, aber die eingeschränkten Informationen, die die Kadetten erhalten, machen auf jeden Fall neugierig und ich freue mich darauf, mehr von der Welt zu sehen.

Fazit
Violet konnte mich mit ihrer Stärke immer wieder beeindrucken und die Welt der Drachen und Reiter fand ich bisher auch sehr spannend. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!