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Bewertungen

Insgesamt 212 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2017
Die Spur des Barolo / Weinkrimi Bd.12
Grote, Paul

Die Spur des Barolo / Weinkrimi Bd.12


sehr gut

Dies war ja nun mein erstes Buch, welches ich von Paul Grote gelesen habe und was soll ich sagen, es war eine wirklich gelungene Einführung in die Welt des Weines.

Was mir sehr gut gefallen hat bei diesem Buch, war der Lerneffekt, den ich bei diesem Buch hatte. Herr Grote beschreibt sehr genau die Herstellung des Weines, die Lagen und die Fässer, also welche Auswirkungen die verschiedenen Holzsorten auf den Wein haben. Oder was auch die Bodenbeschaffungen für den Wein bedeuten.

Dies alles webt er in einen Krimi ein, den man entspannt folgen kann. Es ist aber auch eine Geschichte über das Piemont und man muss schon ein wenig grinsen, wenn man z.B. darüber liest das die Piemont-Kirsche ja nicht aus dem Piemont kommt sondern es dann doch eher Piemont-Haselnuss heißen sollte.

Aber dies nur mal so nebenbei erwähnt. Ich fand es sehr spannend wie Francesca sich immer weiter in Richtung Wein gebildet hat. Ich denke nur nicht, dass dies so schnell geht, wie in dem Buch beschrieben wurde. Ich schweife schon wieder ab, aber das Buch ist nun mal auch sehr vielschichtig.

Herr Grote beschreibt auch die Problematiken in Italien, also die Verflechtungen von Wirtschaft mit Politik, Polizei etc.

Sehr interessant war auch dieses ganze Thema rund um die Chinesen, wie sie mit Wein Geldwaschen usw. Es zeigt einige Probleme, mit denen Italien und andere Länder zu kämpfen haben und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dies auch ein Problem in Deutschland darstellt.

Francesca ist für mich sehr gut gezeichnet und man die Ängste, die sie treiben sehr gut nachvollziehen. Sie ist nicht überzeichnet oder zu stark, sondern man hat immer wieder Angst um sie.

Auch wird in diesem Buch das Thema Familie sehr gut gezeigt. Was Familie für Italiener bedeutet, dass man zueinander steht und dem anderen, auch wenn man ihn nicht kennt, hilft.

Der Weinkrimi, ist schnell zu lesen und hat einige interessante Spannungsbögen. Er ist in sich recht schlüssig und spannend erzählt.

Was mir persönlich ein wenig zu kurz kam, ist die Tatsache, dass ich gerne mehr über die Chinaconnection erfahren hätte und weniger über den Wein, aber es ist nun mal ein Weinkrimi und nicht nur ein Krimi oder Wirtschaftsthriller.

Ich kann auf alle Fälle Herrn Grote jedem ans Herz legen, der gerne Krimis liest und mehr über Wein erfahren will, oder in diesem Roman auch über das Piemont, welches ich doch gerne einmal besuchen würde. Es hat mich einfach neugierig gemacht und ich finde, dass ein Buch immer Neugier wecken sollte, mag es auf einen Landstrich sein oder auf einen Barolo am Abend mit seinen Freunden, oder vielleicht einer weiteren Folge der Weinkrimis. Ich bin auf alle Fälle sehr gespannt, welcher Wein als nächstes kredenzt wird.

Bewertung vom 06.09.2017
Trügerische Nähe
Kliem, Susanne

Trügerische Nähe


sehr gut

In dem Buch Trügerische Nähe von Susanne Kliem geht es um die uns allen wohlbekannten Gefühle Eifersucht und Neid. Und ich glaube jeder von uns kennt diese Gefühle mehr oder weniger. Jeder denkt einmal der oder die sieht besser aus, die Person hat mehr Geld, oder, oder, oder. Im Fall von Livia ist es der makellose Körper, den man als erstes sieht. Man denkt ja immer, dass solche Menschen alles haben! Aber haben sie wirklich alles? Ist nicht auch das Aussehen ein gewisser Fluch?

Gut, ich werde nun philosophisch. Am Anfang habe ich mir ein wenig schwer getan bei diesem Buch. Ich habe nun auch ein paar Tage darüber nachgedacht, woran es wohl gelegen hat. Es war nicht der Schreibstil oder die Ausdrucksweise. Nein, es war die Tatsache, dass Frau Kliem immer wieder aus der Sicht einer anderen Person die Geschichte weitererzählt. Dies macht sie geschickt und man kann so einen besseren Blick in die handelnden Personen werfen.

Man muss sich halt erst einmal daran gewöhnen, zumal man sonst oft durch einen Ich-Erzähler durch die Bücher geführt wird. Und ich erinnere mich noch, dass ich mir bei solchen Büchern im letzten Jahr noch extrem schwer getan habe, wenn die Personen immer wieder gewechselt haben.

Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, geht es richtig flüssig weiter und man saugt die Hofgemeinschaft immer mehr in sich auf. Man erfährt vieles über die Sorgen und Nöte der verschiedenen Personen. Auch erfährt man einiges über das „Dorfleben“ des fiktiven Ortes vor den Toren von Berlin.

Alles in allem nimmt einen Frau Kliem an die Hand und man lernt doch sehr viel über die menschliche Psyche. Und auch wenn es eine Leiche in diesem Buch gibt, ist es doch kein Krimi oder Thriller. Nein, ich würde es auch als Psychodrama bezeichnen, wie es Elisabeth Herrmann gemacht hat.

Es ist für mich einfach ein lesenswertes Buch, welches einen recht schnell auf eine besondere Art fesselt. Ich habe mich sehr oft dabei erwischt, wie ich mein Vorhaben „nur noch ein Kapitel oder eine Person, dann mache ich Pause“ gebrochen habe und ich denke, dies sagt einiges über dieses Buch aus, welches durch die Aufteilung und der anderen Story einfach zu begeistern weiß.

Bewertung vom 25.08.2017
Der Mittagstisch
Noll, Ingrid

Der Mittagstisch


gut

Der Mittagstisch, von Ingrid Noll nimmt einen mit auf einer kulinarische Reise, wobei es auch zu einem Mord und einem bedauerlichen Todesfall kommt.

Ich finde, dass der Mittagstisch nicht unbedingt zu Kriminalkomödie reicht. Denn der Krimi kommt doch etwas zu kurz. Es ist für mich eher ein Familienroman, wo es zwar zwei Todesfälle und einen Mord gibt, aber es geht doch in meinen Augen mehr um das Verhältnis zwischen den einzelnen Gästen und der Gastgeberin Nelly. Es gibt einige lustige Sequenzen, die ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.

Ingrid Noll gelingt es in diesem Roman, die verschiedenen Protagonisten sehr gut zu zeichnen und ihnen eine gute Tiefe zu geben. Spannung ist in diesem Roman eher weniger zu finden, da man immer wieder genau erklärt bekommt, wie die verschiedenen Toten umgekommen sind.

Wobei es spannend ist, wie sich das Verhältnis zwischen den Personen entwickeln, ob es nun das Verhältnis zwischen Nelly und dem Elektriker, oder ob es nun das wirklich lustige Verhältnis zwischen Nellys Mutter und dem Kapitän ist.

Gerade der Kapitän ist ein wirklich sehr belebendes Element. Gerade was Freundschaft bedeutet wird bei ihm wirklich gut erklärt. Es ist wirklich so, dass er ein Herzens guter Mensch ist, der sich ausgerechnet mit Nellys Mutter sehr gut versteht.

Der ich nenne es mal „Erzeuger“ der beiden Kinder ist auch ein Mensch, der ein Blender ist und insbesondere er ist sehr undurchsichtig. Aber gerade so einer macht manchmal das Salz in der Suppe aus.

Alles in allem ist es ein schön geschriebener Roman, der aufzeigt wie schwer es sein kann, als alleinerziehende Mutter an Geld zu kommen.

Man kann dieses Buch wirklich entspannt lesen und man bekommt an einigen Stellen dann doch Hunger, und möchte selbst Gast sein beim Mittagstisch.

Es ist auf alle Fälle ein Buch, welches man einfach einmal zwischendurch lesen kann, auch wenn es nicht von der Spannung lebt, wie ich es von einem Krimi gewohnt bin, sondern eher von den verschiedenen Personen, die an diesem Mittagstisch teilnehmen. Es ist auch schön, was sich so alles rund um diese Gruppe ereignet. Gerade dies macht dieses Buch aus.

Was mir ein wenig gefehlt hat, war vielleicht im Anhang noch das eine oder andere Essen des Mittagstisches als Rezept zum Nachkochen.

Bewertung vom 18.08.2017
Oh (weia) Kanada
Jacob, Katerina

Oh (weia) Kanada


sehr gut

Oh (weia) Kanada

Mein Abenteuer vom Auswandern von Katharina Jacob gelesen von der Autorin


Die kleine Peinlichkeit vorneweg. Der Name der Autorin sagte mir gar nichts, als ich das Hörbuch aussuchte. Ich dachte einfach, ein Bericht über das Auswandern in dieses Land könnte interessant sein. Und er ist es!

Bei den ersten Sätzen dachte ich, die Stimme kenne ich doch. Ein kurzer Blick auf das Cover bestätigte meine Vermutung. Ich kannte sie in der Rolle einer Polizistin, die ich in der Serie bereits sehr spritzig fand. Man soll ja Rolle und Person nicht miteinander vergleichen, aber sie schreibt und liest genauso spritzig. Daher empfehle ich eher das Hörbuch, als die gedruckte Ausgabe. Die Sprache unterstreicht das geschriebene ungemein.

Jetzt aber zurück zum Hörbuch. Bei autobiographischen Büchern finde ich es besonders gut, wenn der Autor selbst liest. Es wirkt einfach echter. In diesem Fall auch ein echter Gewinn! Frau Jacob erzählt mit viel Witz und auch Selbstironie von ihren Erlebnissen in Kanada. Da ich Berufspendler bin und somit Hörbücher meist im Auto höre, muss es auf die anderen Fahrer heute im Stau sehr befremdlich gewirkt haben, wie ich mich schallend lachend über dem Lenkrad krümmte. Seien es die Stech-Attacken kanadischer Moskitos, oder die besonderen Verhältnisse der dortigen Otter zu norddeutschen Strandkörben, die Bilder waren einfach greifbar und zum Brüllen komisch.

Auch die Beschreibung der Landschaft kommt natürlich nicht zu kurz. Ich hatte das Gefühl, die Weite zu spüren.

Erlebnisse mit anderen Menschen haben mich auch gefesselt. Insbesondere eine Begebenheit hat mich tief bewegt – die Pannenhilfe des Truckers. Er hat große Umwege und Umstände auf sich genommen und mehr geholfen als man es erwarten würde. Als Dank bittet er nur darum ein anderes Mal jemandem so zu helfen, wie er geholfen hat. Das hat mich wirklich sprachlos gemacht. Im schnelllebigen Europa, wo jeder ständig auf dem Sprung ist, kann ich mir das nicht vorstellen. Sehr Schade eigentlich, aber man kann sein Verhalten ja glücklicherweise auch verändern. Von der Ruhe und Hilfsbereitschaft kann man sich eine dicke Scheibe abschneiden.

Die Natur hat mich schon vorher fasziniert. Ich hatte den Eindruck, eine tolle und auch realistische Beschreibung von Kanada zu bekommen, und meine Neugier auf dieses Land ist noch mehr gewachsen. Somit ist einer der abschließenden Wünsche der Autorin erfüllt worden. Ich denke über einen Urlaub in der Weite Kanadas nach.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2017
Luzies verrückte Welt
Lott, Anna

Luzies verrückte Welt


ausgezeichnet

Mal wieder ein Kinderbuch, das gelesen werden möchte. Also nahm ich es mir in die Hand und fing an zu lesen, als erstes vielen mir die kleinen Zeichnungen auf, die immer wieder die Seite verschönern. Und auch wenn sie in schwarz/weiß gehalten sind, haben sie für mich etwas Kindliches.

Die Geschichte ist eigentlich recht schnell erklärt. Es handelt sich um die kleine Luzie, die ein sehr tierliebes und abenteuerlustiges Mädchen ist. Sie hat auch immer eine blühende Fantasie. Dies zeigt sich z.B. darin, dass sie sich vorstellt, wie neben sie ein paar Elefanten einziehen und dort Lärm machen.

Neben an zieht aber keine Horde Elefanten ein, sondern ihr „Feind“ Leon, der Anführer der Horrorbande. Er ist im Gegensatz zu Luzie ein Tierquäler, der sich immer wieder als der liebe und nette Mitmensch verkaufen kann, so dass man Luzie nicht glaubt. Dies gipfelt dann in der Entführung ihres magischen Meerschweinchens Herkules.

Ich empfand die Geschichte als sehr lustig und bewegend und schön geschrieben. Die Bilder von Lucie Göpfert lockern alles immer wieder auf und bestechen durch ihre Einfachheit.

Aber ich kann ja kein Kinderbuch wirklich rezensieren, ich bin ja ein Erwachsener, so kommt es wie es bei mir kommen muss - ich finde immer wieder ein Versuchskaninchen und mag es nur durch Zufall dazu kommen.

Zufällig musste ich mal wieder auf ein Kind aufpassen, dies ist zwar noch zu jung um es selbst zu lesen, aber man kann ja Vorlesen.

Es zeigte sich dann recht schnell, dass es möglich ist ein aktives Kind mit dieser Geschichte zu begeistern. Klar muss man immer wieder Bilder erklären und vielleicht manches ein wenig anders vorlesen als es da steht. Mein Opa hat dies ja auch mit Grimms Märchen gemacht, also ist Anna Lott’s Buch in der Richtung wohl in bester Gesellschaft.

Schön ist es dann, und dies kann man wohl als Lob bezeichnen, wenn dieses Kind immer wieder zu einem kommt und will dass man weiter vorliest.

Kinder sind in dieser Richtung die besten Kritiker und schön ist es auch, wenn die Mutter einem dann sagt, dass besagtes Kind die Geschichte dann auch ihr erzählt.

Alles in allem ein Buch, was man ruhig vorlesen kann, aber sicherlich auch ein Mädchen anspricht, was selbst liest. Es ist ein Buch über Freundschaft und den Glauben etwas dagegen tun zu können, wenn etwas Ungerechtes geschieht.

Es ist geeignet in meinen Augen für Mädchen, die schon etwas geübter sind beim Lesen oder einfach zum Vorlesen. Wenn man vorliest, sollte man dem Kind unbedingt die Möglichkeit geben, die Bilder zu betrachten.

Bewertung vom 28.07.2017
Plötzlich Pakistan
Kazim, Hasnain

Plötzlich Pakistan


sehr gut

Plötzlich Pakistan, dass trifft es irgendwie genau. Was wusste ich den alles über Pakistan? Am ehesten kannte ich wohl die pakistanische Küche, dann dass sie verfeindet sind mit Indien. Warum und wieso, davon hatte ich keine Ahnung.

Ich gebe es ja gerne zu, aber Pakistan das war eigentlich ein Land welches ich nie wirklich beachtet habe. Und wo ich eigentlich einen großen Bogen drum gemacht habe. Also fand ich es wirklich interessant, mal etwas darüber zu lesen und mich so weiterzubilden.

Es ist wohl wirklich eines der gefährlichsten Länder der Welt, ob es nun das gefährlichste ist? Dies mag ich nun nicht beurteilen, kann es mir aber aufgrund der Beschreibungen von Herrn Kazim sehr gut vorstellen.

Dieses Buch hat 280 Seiten und jede Seite davon habe ich einfach verschlungen. Was zum einen an meinem Wissensdurst liegt und auch daran, dass der Autor es schafft einen in dieses gefährliche Land mitzunehmen, indem er einem einfach am Anfang gleich erklärt, dass er doch lieber gleich nach Indien reisen möchte, um dort als Korrespondent zu arbeiten, er aber aufgrund eines Formfehlers nicht nach Indien einreisen darf. Da er eine pakistanische Familie hat, kann er aber sofort nach Pakistan einreisen, um von dort aus zu arbeiten.

Es wird in groben aber verständlichen Zügen, die Entstehung von Pakistan erklärt. Und man kann mal wieder sagen, es war ein guter Gedanke nur die Ausführung ist leider Mangelhaft.

Der Autor beschreibt wie wichtig das Militär und der Geheimdienst für Pakistan ist und dies nicht nur, da das Militär gerne Putscht nein, es ist auch ein Weg sich hochzuarbeiten in einem so armen Land.

Das von den westlichen Staaten im Besonderen der USA zu einem Monster gemacht wurde. Auch wird die Moral des Landes gut aufgezeigt, ob dies nun die Transsexuellen sind oder die Prostitution, oder wie Sie zu einer Atommacht geworden sind und warum.

All dies und noch viel mehr, wird auf den 280 Seiten schnell und flüssig erklärt ohne jemanden zu überfordern, der noch nicht viel von diesem Land erfahren hat.

Aber sicherlich ist es auch gut für Menschen, die sich mit diesem Land schon mehr aus einander gesetzt haben. Dieses Buch hat einiges an Kritik an diesem Land, aber es hat trotz allem auch Seiten, wo man merkt wie liebenswert dieses Land doch eigentlich ist.

Es zeigt sich immer wieder, dass man auch in einem armen Land gastfreundlich ist, und man überall doch auch etwas Liebenswertes findet.

Dieses Buch eignet sich für alle Leser, die gerne einmal etwas über andere Länder erfahren und über den Tellerrand hinweg sehen wollen.

Bewertung vom 25.07.2017
Kuckucksmörder
Weber, Raimon

Kuckucksmörder


sehr gut

Es muss erschreckend gewesen sein, für Eva Flessner, als Sie ihre beste Freundin mit deren Familie tot bei ihnen zuhause aufgefunden hat. Eva selbst ist auch Polizistin, wenn auch nur als Streifenpolizistin, aber immerhin.

Ich denke, jeder von uns kann sich vorstellen, dass sie diesen Fall lösen will, koste es was es wolle. Sie stößt dabei auch auf ein Geheimnis ihrer besten Freundin, die von ihrem Mann misshandelt wurde. Sie kann es nicht verstehen, dass sie es nicht bemerkt hat, dass ihre beste Freundin es ihr nicht gesagt hat.

Bei der Ermittlung kommt sie in ein Einkaufszentrum und lernt dort den Sicherheitsbeamten Falk kennen. Sie findet ihn sehr sympathisch und hält ihn auch immer auf dem Laufenden was ihre Ermittlungen betrifft.

Was sie nicht ahnt, was sehr schnell klar wird, dass Sie dadurch dem Mörder näher ist als ihr eigentlich klar ist!

Wo ich dies gemerkt habe, war meine erste innerliche Frage, wo bleibt denn da die Spannung des Ganzen, wenn man ja schon weiß wer der Böse wirklich ist.

Aber Herr Weber schafft es einen mit auf die Reise zu nehmen, in das Gehirn eines Serientäters. Eva Flessner ist eher eine Randfigur in meinen Augen, viel wichtiger, so kam es mir vor, ist Herrn Weber, wie ein Serienmörder so tickt.

Man erlebt wie er eine neue Familie auskundschaftet und sich dort als „neuer“ und gleichzeitig „besserer“ Ehemann und Vater installieren will.

Alles in allem ist es komischerweise extrem spannend und es geht einfach unter die Haut wie Herr Weber dies beschreibt. Er beschreibt sehr detailtreu die Situationen und auch die Gedankengänge dieses Menschen, der trotz allem sehr charismatisch ist. Was man daran merkt, dass Eva immer mehr für Falk schwärmt.

Es ist für mich ein Thriller, welcher eine besondere Art von Spannung aufbauen kann. Es ist nicht so, dass Falk für mich sympathisch ist, aber es wird auch immer wieder aufgezeigt welche Gewalt es in vielen Ehen und Beziehungen es in unserem Land gibt. Denn Falk will genau dies beseitigen, da er es als Kind miterlebt hat.

Für mich ein Thriller der besonderen Art und es ärgert mich, dass ich ihn erst jetzt gelesen habe. Ich hoffe, dass der Autor noch einige Thriller dieser Güte schreiben wird und auch wenn er mir teilweise so unter die Haut ging, dass ich immer wieder über dieses Buch nachdenke, auch wenn ich es schon seit längerem gelesen habe.

Aber für mich ist es ein Buch, was ich bestimmt noch einmal in die Hand nehmen werde. Und welches trotz allem bestimmte Tatsachen in unserem Land aufgreift, die es immer wieder geben wird und die auch sicherlich in unserem Bekanntenkreis mehr wie einmal vorkommen.